profa mainz aktuell 4/2016 Aus der Redaktion Liebe Mitglieder, FreundInnen und Partner, im vierten Rundbrief 2016 erfahren Sie in einer neuen Studie, was junge Frauen heute für ihren Beruf, ihre Familie und ihr Leben wollen; wir informieren Sie über die Angriffe der AfD auf die pro familia und den erfolgreichen Protest gegen ein völliges Abtreibungsverbot in Polen. Außerdem gibt es Veränderungen im Vorstand und im Team. Wir danken Ihnen allen für die gute Zusammenarbeit, wünschen Ihnen schöne und erholsame Feiertage und ein glückliches, erfolgreiches und friedliches Jahr 2017! Herzliche Grüße Geschäftsführerin Was junge Frauen wollen Was halten junge Frauen eigentlich von der Familien- und Gleichstellungspolitik? Wo sind die Berührungspunkte in ihrem Alltag und wo sehen sie politischen Handlungsbedarf? Diesen Fragen ging der Soziologe Prof. Dr. Carsten Wippermann im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung nach. Hierzu untersuchte er 2015 über tausend repräsentativ ausgewählte Frauen und Männer zwischen 18 und 40 Jahren aus allen sozialen Schichten und Milieus. Familien- und gleichstellungspolitische Themen sind jungen Frauen heute in allen Milieus vertraut und bestimmen ihren Blick auf ihre eigene Lebenslage, auf die Gesellschaft und ihre Forderungen an die Politik – egal, ob reich oder arm, berufstätig oder in der Familie engagiert. So stieß Wippermann in allen neun untersuchten Milieus auf vergleichbare Kritikpunkte und Forderungen. „Die Probleme, Wünsche und Schwierigkeiten sind ähnlich – egal ob Putzfrau oder Managerin“ (SPON). Kritikpunkte aller Frauen Trotz vieler Verbesserungen ist aus Sicht junger Frauen die Gleichstellung der Geschlechter noch lange nicht erreicht: Nur eine von zehn sieht die Gleichstellung von Männern und Frauen voll und ganz realisiert. Mit Blick auf das Kinderkriegen befürchten sie einen Rückfall in traditionelle Geschlechterrollen. Den Hauptgrund sehen die Befragten in der fehlenden Lohngerechtigkeit. Außerdem beklagen sie eine mangelnde Familienfreundlichkeit und fordern mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Mehrheitlich streben junge Frauen ab 30 Jahren eine Arbeitszeit zwischen 30 und 35 Stunden an. Junge Frauen fordern aber auch mehr Unterstützung für Mütter und Familien. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, sehen sie großen Bedarf für Investitionen in den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Sie fordern: kostenlose Kita-Plätze und flexiblere Betreuungszeiten – auch zu Randzeiten. „Im Bereich der Kinderbetreuung braucht es weitere Investitionen. Es ist eine Investition in die Zukunft, die sich auch ökonomisch rechnen wird. Für viele junge Frauen stellen die zum Teil hohen Kosten und die noch zu unflexiblen Betreuungsangebote mit Blick auf ein stärkeres berufliches Engagement ein erhebliches Hemmnis dar“, erklärt Dr. Stefanie Elies, Leiterin des Forum Politik und Gesellschaft der Friedrich-Ebert-Stiftung. Der Autor der Studie, Carsten Wippermann, betont den Zusammenhang zwischen fehlender Lohngerechtigkeit und der Zurückhaltung vieler junger Frauen beim Thema Kinderkriegen: „Deshalb gehen junge Frauen mit gehobener Berufsqualifikation und beruflichen Ambitionen das Thema ‚Kinder bekommen‘ sehr reserviert an. Sie wollen Familie, aber sie schieben den Zeitpunkt der Familiengründung nach hinten, um nicht in die Falle von Retraditionalisierung, Teilzeitarbeit und finanzieller Abhängigkeit vom Partner zu geraten. Das Thema Kinder ist für viele junge Frauen nicht mehr selbstverständlich, sondern sorgenbehaftet.“ Beispiele aus unterschiedlichen Milieus Zu den sogenannten »Etablierten« werden Frauen der Oberschicht und oberen Mittelschicht gezählt. Sie sind sehr hoch qualifiziert und wollen zur ökonomischen, politischen und kulturellen Elite des Landes gehören. Typische Berufe sind Chefeinkäuferin oder Abteilungsleiterin in einem großen internationalen Unternehmen oder selbstständige Innenarchitektin. profa mainz aktuell 4/2016 Weil sie fürchten, ihre eigenen beruflichen Ziele aufgeben zu müssen, verschieben die etablierten jungen Frauen die Familiengründung bis nach dem 30. Lebensjahr. In den ersten Berufsjahren steigen sie laut Untersuchung in gleicher Weise und in gleichem Tempo wie Männer beruflich bis in mittlere Führungspositionen auf und – wenn sie keine Kinder haben – auch in höhere (Führungs-) Positionen. Das ändert sich jedoch, sobald Kinder da sind. Zwar wünschen sich die Frauen laut der Studie, dass sie selbst und ihr Mann beide weniger arbeiten würden. Doch die Realität sieht anders aus: „Mein Mann hat eine eigene Firma, der kann nicht so einfach weg. […] Der Beruf meines Mannes ist wichtiger, der muss täglich ins Büro, der hat laufende Projekte. Ich kann mich nicht beschweren, denn ich liebe die Zeit mit meinen zwei Kindern.“ Familienpolitik ist aus Sicht der Etablierten erfolgreich, wenn sich eine Frau nicht mehr zwischen Beruf und Kind entscheiden muss, weil es ausreichende und kostenlose Kitaplätze gibt. Am anderen Ende der Gesellschaft, in der »Unterschicht«, ordnen die Forscher in Bezug auf Einkommen, Ausbildung und Entfaltungsmöglichkeiten das Milieu der »Benachteiligten« ein. Dort gibt es anteilig die meisten Familienernährerinnen und Alleinerziehenden. „Die meisten Frauen sind ökonomisch gezwungen, das Familieneinkommen zu erwirtschaften: weil der Partner allein nicht genug verdient zum Leben, weil er (dauerhaft oder immer wieder) arbeitslos oder erwerbsunfähig ist (körperlich oder psychisch krank), weil sie vom Vater ihres Kindes verlassen wurden.“ Doch den jungen Frauen in diesem Milieu mangelt es nicht nur an Geld, sondern auch an Zeit – für ihre Kinder und für sich selbst. Und an Angeboten: Weil sie ganztags, sehr früh oder sehr spät und am Wochenende arbeiten müssen, zum Beispiel in der Gastronomie oder als Putzfrau, brauchen sie flexible Betreuungsmöglichkeiten, doch sie haben nicht das Geld, um sich diese leisten zu können: „Wir brauchen unbedingt mehr Kinderbetreuung, dass die Kinder nicht auf der Straße rumhängen. Kitaplätze fehlen sehr. Ich arbeite im Einzelhandel 2/5 von 10 bis 20 Uhr, die Kitas haben da nicht mehr auf.“ Zusammenfassend kann man als zentrale Ergebnisse der Studie festhalten, dass junge Frauen über alle Milieus und sozialen Schichten hinweg Lohngerechtigkeit, Gleichstellung im Berufsleben sowie eine bessere und kostenlose Kinderbetreuung wollen. Quellen: Friedrich-Ebert-Stiftung 2016 (Hg). Was junge Frauen wollen; PM der Friedrich-EbertStiftung vom 07.07.2016; Spiegel Online 07.07.2016 (SPON) AfD greift pro familia an Es gehört bundesweit zur Politik der AfD als Abtreibungsgegner aufzutreten. Frauen und Paare sollen im Fall einer ungewollten Schwangerschaft grundsätzlich nicht die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs haben. Seit 2014 beim Wahlkampf in Sachsen ist immer wieder von einer Volksabstimmung zur Verschärfung der Abtreibungsgesetze die Rede. Die AfD will dadurch dem Kindermangel in Deutschland entgegenwirken. Dann bräuchte es auch keine Immigranten, um die demografische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auszugleichen. Frauke Petry als Spitzenkandidatin der AfD für die Landtagswahl in Sachsen: „Die deutsche Politik hat eine Eigenverantwortung, das Überleben des eigenen Volkes, der eigenen Nation sicherzustellen“ (Neue Osnabrücker Zeitung 21.08.2014). Wünschenswert sei, dass eine deutsche Familie drei Kinder habe. Petry ist selbst vierfache Mutter. Inzwischen hat sie sich von ihrem Ehemann und Vater der Kinder getrennt und einen neuen Partner, was nicht so ganz dem konservativen Familienideal entspricht. In Rheinland-Pfalz Auch in Rheinland-Pfalz steht im Wahlprogramm der AfD unter der Überschrift »Familienschutz statt Genderwahn«: „Die AfD-Rheinland-Pfalz tritt daher gemäß Artikel 2 Grundgesetz für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod ein.“ Die AfD lehnt die Gleichstellung aller Geschlechter und Lebensweisen, sexuelle Vielfalt und die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung ab und greift alle Organisationen an, die sich dafür engagieren. Da die pro familia alle diese Werte vertritt, richten sich die Angriffe der AfD besonders gegen sie. Dies äußert sich konkret in zahlreichen Anfragen und Anträgen an die Landsregierung mit dem Ziel, die staatliche Förderung der pro familia als anerkannte Schwangerenberatungsstelle in Frage zu stellen. So lange im bundesweiten Schwangerschaftskonfliktgesetz jedoch verankert ist, dass schwangere Frauen wohnortnah zwischen welt- © und Herausgeber: pro familia Ortsverband Mainz e.V. (2009) • Quintinsstraße 6 • 55116 Mainz • Tel: 061312876610 • E-Mail: [email protected] • www.profamilia-mainz.de • verantwortlich: Dr. Gisela Hilgefort profa mainz aktuell 4/2016 anschaulich unterschiedlichen Trägern auswählen können müssen, können nicht nur kirchliche Beratungsstellen gefördert werden. Zur Erinnerung: In Rheinland-Pfalz gibt es 68 katholische und evangelische und nur 9 überkonfessionelle pro familiaSchwangerenberatungsstellen. Am 14.12.2016 bezeichnete der Landesvorsitzende der AfD, Uwe Junge, in der Haushaltsdebatte die pro familia als „Abtreibungsverein“. Dabei macht die Schwangerschaftskonfliktberatung gerade einmal 20 Prozent aller Beratungen bei der pro familia aus und nur ein Teil der Ratsuchenden entscheidet sich nach der Beratung auch für einen Schwangerschaftsabbruch. Alle anderen suchen Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen vor, während und nach einer Schwangerschaft oder lassen sich über Sexualität und Verhütung beraten, was ebenfalls im Schwangerschaftskonfliktgesetz ausdrücklich vorgesehen ist. SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP, die Parteien der regierenden Ampelkoalition, haben die Äußerung Junges in einer Pressemitteilung vom 16. Dezember 2016 als undifferenziert und diffamierend bewertet und ihre Wertschätzung für die ergebnisoffene und nicht bevormundende Beratung der pro familia von Schwangeren in Notlagen ausgedrückt. Prävention ungewollter Schwangerschaften Zur Beratung kommt das umfassende präventive, sexualpädagogische Angebot der pro familia, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden, was der sicherste Schutz vor potenziellen Schwangerschaftsabbrüchen ist. Jedoch diffamiert die AfD und ihr nahestehende rechtspopulistische und fundamentalistische Organisationen wie die »Besorgten Eltern« oder Abtreibungsgegner-Vereine diese nachgewiesenermaßen wirkungsvolle Aufklärungsarbeit für Jugendliche, Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen seit einiger Zeit als »Frühsexualisierung« und stellt sie regelmäßig in einen falschen Zusammenhang mit Kindesmissbrauch. In den Veranstaltungen zwingen die SexualpädagogInnen die Kinder angeblich gegen ihren Willen dazu, sich in einer altersunangemessenen Weise 3/5 mit sexuellen Themen zu beschäftigen, und indoktrinieren sie zur Homosexualität, um die Bedeutung der klassischen Familie zu schwächen. In Wirklichkeit hat Deutschland weltweit eine der niedrigsten Raten an Teenagerschwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüchen. Dies ist auf eine Sexualaufklärung zurück zu führen, die sich an der Lebensrealität von Jugendlichen und Erwachsenen orientiert und sich mit den Themen beschäftigt, die diese im Zusammenhang mit Sexualität und Verhütung tatsächlich interessieren. Diese niedrige Rate ließe sich noch weiter senken, wenn in Deutschland der Zugang zu sicheren Verhütungsmitteln auch für Jugendliche und für Menschen mit wenig Geld verbessert würde. Die Erfahrung aus vielen Jahrhunderten und den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen zeigt, dass eine für die meisten Menschen realitätsfremde Vermittlung sexueller Verhaltensregeln und ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen nicht zu einer Verringerung von deren Anzahl führt. In den USA wurde 1996 das Enthaltsamkeitsprogramm »Abstinence only« zur Vermeidung von Teenagerschwangerschaften und sexuell übertragbaren Infektionen eingeführt. Es beinhaltet, keusch in die Ehe zu gehen und dann treu zu sein. Gleichzeitig wurde jede andere Verhütung außer Enthaltsamkeit als unwirksam dargestellt. Dieses Programm hat zu einem sprunghaften Anstieg von Teenagerschwangerschaften und in deren Folge von Schwangerschaftsabbrüchen geführt. Auch ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen hält Frauen nicht davon ab, sondern führt dazu, dass Frauen mit den entsprechenden finanziellen Möglichkeiten zu Privatärzten oder in Länder ausweichen, wo dies möglich ist, und die anderen schwere bis lebensgefährliche gesundheitliche Risiken bei unprofessionellen Behandlungen im »Hinterzimmer« eingehen. Es ist daher paradox, gleichzeitig gegen Abtreibungen und gegen Sexualpädagogik zu sein. Zumindest wenn man sich an der heutigen Lebensrealität eines Großteils der Menschen und nachweisbaren Zusammenhängen zwischen den Zugangsmöglichkeiten zu präventiven Informationen und wirksamer Verhütung und Schwangerschaftsabbrüchen orientiert. Polen: Demonstrationen gegen Abtreibungsverbot erfolgreich Am 3. Oktober 2016 haben in Polen Zehntausende in schwarzer Kleidung gegen einen Gesetzesentwurf demonstriert, der Abtreibungen ganz verbieten sollte. Zu den landesweiten Aktionen hatten Fraueninitiativen unter dem Motto »Czarny protest« (schwarzer Protest) in sozialen Medien aufgerufen. © und Herausgeber: pro familia Ortsverband Mainz e.V. (2009) • Quintinsstraße 6 • 55116 Mainz • Tel: 061312876610 • E-Mail: [email protected] • www.profamilia-mainz.de • verantwortlich: Dr. Gisela Hilgefort profa mainz aktuell 4/2016 4/5 © AFP Aus Solidarität zu den polnischen Frauen gab es auch in Berlin, Kiew, Paris und Brüssel Demonstrationen gegen das geplante Abtreibungsgesetz. Die Fraktion der Sozialdemokraten im EU-Parlament versammelte sich in Straßburg, um ihre Unterstützung für die Grundrechte der polnischen Frauen zu zeigen. Auch in den Sozialen Netzwerken wurden Tausende Tweets und Facebookposts gegen das Gesetz verbreitet. Die katholische Kirche in Polen warb währenddessen weiter für ein gesetzliches Abtreibungsverbot. Der Erzbischof von Tschenstochau reagierte mit einer Messe zum »Schutz des Lebens« auf die Proteste gegen die Gesetzesverschärfung. Die Bischöfe lehnen jedoch Haftstrafen für Frauen ab. In Polen gelten bereits jetzt die strengsten Regelungen für Schwangerschaftsabbrüche in Europa. Frauen dürfen die Schwangerschaft nur dann abbrechen, wenn sie vergewaltigt worden sind, das Leben der Mutter in Gefahr ist oder das Kind eine schwere Behinderung hat. Der Gesetzentwurf der Regierung sah vor, dass Abtreibungen selbst in Fällen von Vergewaltigung und Inzest verboten sein sollen. Verstöße sollten mit Haftstrafen bis zu fünf Jahren gegen die Frauen und Ärzte geahndet werden. Das ultrakonservative Institut Ordo Iuris ließ unter dem Titel »Stop Aborcji« (Stoppt Abtreibung) mehr als 450.000 Unterschriften sammeln und reichte am 14. März einen Gesetzentwurf im polnischen Parlament ein. Um für eine Prüfung zugelassen zu werden, hätten schon 100.000 Unterschriften gereicht. Die regierende Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) setzt die Hürden für Bürgerbegehren bewusst niedrig an. Die PiS hält im Parlament die absolute Mehrheit. Am 23. September wurde der Gesetzentwurf im Unterhaus des Parlaments in erster Lesung angenommen. Von 460 Abgeordneten stimmten 267 dafür. Ein liberalerer Gegenentwurf, vergleichbar mit der Rechtslage in Deutschland, wurde abgelehnt – offenbar aus Sorge um die Gunst ultrakonservativer Wähler. Nach den anhaltenden Protesten von Zehntausenden kündigte Bildungs- und Wissenschaftsminister Jarosław Gowin dann an, dass die Regierung die Unterstützung für das Gesetz überdenken werde. Auch die PiS befürchtet bei einer Umsetzung des Gesetzes 2019 abgewählt zu werden. Nach Schätzungen lehnen 70 Prozent der PolInnen eine Verschärfung des Abtreibungsrechts ab. So stellten sich in der zweiten Abstimmung am 06.10.2016 auch viele PiS-Abgeordnete gegen die Gesetzesänderung und Polens Parlament lehnte eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes mit großer Mehrheit ab. 352 Abgeordnete stimmten in der zweiten Lesung gegen das fast totale Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen, 58 dafür, 18 enthielten sich. Damit ist der Gesetzentwurf der Initiative »Stoppt Abtreibung« jetzt erst einmal gescheitert. Quellen: Spiegel Online 05.+06.10.2016; ZEIT Online 06.10.2016 Good-bye Otto Otto Boeßenecker, Diplompädagoge und Sexualtherapeut, ist nach 33 Jahren bei der pro familia Mainz in Rente gegangen. 1983 kam er nach Berufserfahrungen als Lehrer und Schauspieler als erster Mann in das Team und hat zusammen mit Ulla Noll-Reiter die Sexualpädagogik aufgebaut. Nach einer Weiterbildung als Sexualtherapeut ist er dann in die Paar- und Sexualberatung gewechselt und hat wie alle BeraterInnen in Mainz auch die Schwangerenberatung mit übernommen. Das Team, der Vorstand und viele ehemalige KollegInnen haben sich mit einer Überraschungsparty von Otto verabschiedet, die trotz monatelanger Vorplanungen mit vielen Beteiligten tatsächlich eine Überraschung blieb – selbst die MitarbeiterInnen vom Weinhaus Rote Kopf haben mitgespielt. Statt eines kleinen, gemütlichen Abschiedsessens mit dem Beratungsteam landete Otto auf einer Party mit über 40 Leuten, auf der viele Erinnerungen ausgetauscht und viel gelacht wurde. Das Team hat das bereits zu seinem 60. Geburtstag selbst umgeschrieben Lied »Er macht was er will« (My Way) um ein paar Strophen zum Rentnerleben ergänzt. Dies inspirierte Otto, Werner Harlfinger und Uwe Saulheimer (ehemalige Vor- © und Herausgeber: pro familia Ortsverband Mainz e.V. (2009) • Quintinsstraße 6 • 55116 Mainz • Tel: 061312876610 • E-Mail: [email protected] • www.profamilia-mainz.de • verantwortlich: Dr. Gisela Hilgefort profa mainz aktuell 4/2016 stände) dann spontan als »Die drei Tenöre« über »Männer in der Nacht in Mainz« (Strangers in the Night) zu singen. In der Quintinsstraße 6 werden wir Otto schmerzlich vermissen als einen, der immer pfeifend und singend durch Treppenhaus ging und zu Scherzen aufgelegt war und viele Ratsuchende auf seine ganz spezielle Art darin unterstützt hat, die Lust am Leben und Lieben (wieder) zu finden. Noch ein Abschied Auch Volker Axenkopf, Diplom-Sozialpädagoge und Sexualpädagoge, hat die pro familia zum Ende des Jahres verlassen, um einen neuen Job in Köln zu beginnen. Sein Engagement ging weit über die beruflichen Anforderungen hinaus und er wird sich weiter für alle Menschen einsetzen, die benachteiligt sind oder diskriminiert werden. Wir wünschen ihm viel Kraft und Erfolg für alle seine Pläne! 5/5 Neuer Vorstand Auf der Mitgliederversammlung am 7. Dezember 2016 wurden die bisherigen Vorstandsfrauen Gisela Abts, Managementtrainerin (erste Vorsitzende), Anne Holzer, Chemotechnikerin (zweite Vorsitzende), Hilde Noack, Steuerberaterin (Schatzmeisterin) und die Beisitzerinnen Sabine Siegl, Fernsehredakteurin, und Ute Wellstein, Ärztin, wieder gewählt. Hinzu gekommen sind zwei neue Beisitzerinnen: Silke Paul, Frauenreferentin, und Stephanie Pfeiffer, Konrektorin (von links). Außerdem wurde ein Beirat aus externen ExpertInnen eingerichtet, die je nach inhaltlichem Schwerpunkt in den Vorstand eingeladen werden. Ihm gehören zurzeit Melanie Mohr, Verwaltungsangestellte, und Elisabeth Raepple-Koch, Gynäkologin, an. Jubiläumsjahr 2017 Neue Mitarbeiter Ab Januar 2017 wird es gleich zwei neue Mitarbeiter im pro familia-Team geben: Benjamin Schick, Diplompädagoge und systemischer Berater, 39 Jahre, verheiratet, 2 Töchter, wird in die Paar- und Sexualberatung und die Schwangerenberatung einsteigen. Benjamin hat die letzten Jahre vor allem in der ambulanten Betreuung von Jugendlichen gearbeitet und wird sich jetzt parallel als systemischer Therapeut weiterbilden. Patrick Pfennig, Erziehungswissenschaftler, Ethnologe und Erzieher, 28 Jahre, wird der neue männliche Sexualpädagoge im Team. Er hat 2015 sein Jahrespraktikum bei der pro familia Mainz absolviert. Bei den Fortbildungen über frühkindliche Sexualerziehung in Kitas konnte er seine Erfahrungen als Erzieher bereits gut einbringen. Ehrenamtlich engagiert er sich bei den Rainbow Refugees Mainz. 2017 feiert die pro familia im Landesmuseum die 50jährigen Jubiläen des Landesverbandes und der Beratungsstelle Mainz und das 25jährige der Medizinischen Einrichtung für Schwangerschaftsabbruch und Nachsorge. Nach einem Grußwort von Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird der Kabarettist, Sänger und Pianist Lars Reichow etwas zur Liebe und Lust aus seiner Sicht beitragen. In einer Talkrunde mit Ministerin Anne Spiegel, Oberbürgermeister Michael Ebling, Gisela Bill vom Landesfrauenbeirat, Uwe Saulheimer als langjährigem Vorstand der pro familia und der neuen Bundesvorsitzenden wird es um die Entwicklung der inhaltlichen Arbeit der pro familia gehen. Anschließend laden wir alle UnterstützerInnen und MitarbeiterInnen zum Feiern und Austausch ein. Rundbrief bestellen und abbestellen: Wir hoffen sehr, dass Sie sich über unsere Nachrichten freuen. Sollte dies nicht so sein, nehmen wir Ihre E-Mail-Adresse selbstverständlich aus unserem Verteiler. Wenn Sie den Rundbrief weiter geleitet bekommen haben, nehmen wir Sie auch gerne direkt in den Verteiler auf. Für beides melden Sie sich bitte kurz unter: [email protected] oder 06131-2876614 © und Herausgeber: pro familia Ortsverband Mainz e.V. (2009) • Quintinsstraße 6 • 55116 Mainz • Tel: 061312876610 • E-Mail: [email protected] • www.profamilia-mainz.de • verantwortlich: Dr. Gisela Hilgefort
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