4 WORTMELDUNGEN Da ist massiv der Sparstift angesetzt worden, trotzdem gibt es noch ein Defizit, dieses muss halbiert werden. Es reicht aber nicht ausgabenseitig zu sparen, die Einnahmen müssen verbessert werden. Erfreulich, dass es mehr Geld für Wirtschaftsförderung gibt. GR Pirker-Frühauf (FPÖ) Die Bilanzsituation verschlechtert sich, das ist ein Crashkurs, es wird schlecht gewirtschaftet. Ersatzgemeinderat Siegfried Plausteiner (BA) Schade, dass da krampfhaft versucht wird, alles schlechtzumachen. Kein Budget war bisher so positiv. 3,7 Millionen gibt es trotz Sparkurs für das Wohnungswesen. Das erstemal baut die Stadt wieder Sozialwohnungen und wir investieren in Energieeffizienz. Stadtrat Frank Frey (Grüne) Es war harte Arbeit und es ist ein guter Voranschlag. Mit diesem Budget kann man arbeiten und die Maastricht-Kriterien erreichen. Der Dank gilt allen Bereichsleitern und und Abteilungsleitern. GR Thomas Winter-Holzinger (Grüne) Kommunal KLAGENFURT 620 14. Dezember ’16 Klagenfurt ist auf dem Null: der Voranschlag SPAREN UND INVESTIEREN. Für das Budget der Landeshauptstadt gilt es den Mittelweg zu finden. Solide Basis für die Finanzen der Stadt, Investitionen dort, wo es möglich und notwendig ist. VERONIKA MEISSNITZER Der Voranschlag 2017 spiegelt diesen Spagat, der in Zeiten wie diesen und unter schwierigen Rahmenbedingungen eine besondere Herausforderung ist. Immerhin steht ganz oben auf der Erledigungsliste und vom Land verordnet, die notwendige Konsolidierung der Klagenfurter Finanzen und das Erreichen der Maastricht-Null bis 2018. Aber „man darf die Stadt auch nicht kaputtsparen“, so Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz. Der Reformweg ist erfolgreich, und die „gemeinsamen Anstrengungen der Reformpartner und der Mitarbeiter und Führungskräfte des Rathauses haben den besten Voranschlag seit Jahren ermöglicht“, sagt die Bürger meisterin und Finanzreferentin. SPÖ, ÖVP und Grüne sagten im Gemeinderat Ja zum Voranschlag 2017, die FPÖ, der BA-Mandatar und der Vertreter Neues Klagenfurt stimmten dagegen. Die Zahlen im Detail Im ordentlichen Haushalt stehen sich Einnahmen und Ausgaben in der Höhe von 293.595.100 Euro gegenüber. Im außerordentlichen Haushalt, dem sogenannten Investitionshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben von rund 20 Millionen vorgesehen. Der Schuldenstand der Stadt wird 2017 auf 80,1 Millionen Euro sinken, der Schuldendienst, rund zehn Millionen Euro pro Jahr (rund 9 Millionen Tilgung, eine Million Zinsen) kann aus eigener Kraft erwirtschaftet werden. Auch beim Maastricht-Defizit ist man auf einem besonders guten Weg – dieses beträgt 2017 rund 6 Millionen Euro. Nach dem Übereinkommen mit dem Land Kärnten, das den Konsolidierungskurs der Stadt begleitet, könnte 2016 sogar ein Maastricht-Ergebnis mit minus 7 Millionen möglich sein, Klagenfurt bilanziert aber schon viel, viel besser als prognostiziert und hat dies auch für 2017 vor. Und ganz wichtig: Es kann schon wieder eine freie Finanzspitze von 5,6 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Geld, das für Investitionen benötigt wird. Zukunft Mit 5,6 Millionen wie 2017 als freie Finanzspitze gibt man sich aber nicht zufrieden. „Wir haben uns als Ziel 10 Prozent der Diskussion zum Budget 2017 im Klagenfurter Gemeinderat. Viele Kritikpunkte wurden bei diesen guten Zahlen nicht gefunden. Insgesamt gab es neun Wortmeldungen in der Debatte, nur zwei davon mit negativen Meldungen. Foto: StadtPresse/Burgstaller Die gesamte Sitzung in der Gemeinderats-TVMediathek zum Nachsehen: www.klagenfurt.at Kommunal KLAGENFURT Weg zur Maastricht2017 im Detail laufenden Einnahmen, also 30 Millionen Euro pro Jahr gesetzt“, gibt Bürgermeisterin Dr. Mathiaschitz die Marschrichtung vor. Diese Mittel sollen dann in die städtische Infrastruktur wie Straßen, Beleuchtung, Bildung, Parks etc. fließen. „Hätten wir keine Maßnahmen gesetzt, so wäre 2018 keine freie Finanzspitze mehr vorhanden gewe- KURZ-INFO Personal 102,9 Millionen Euro wendet die Stadt Klagenfurt für Personal und Pensionen auf. Das sind 35 Prozent des Gesamtbudgets. 2017 werden bei den Personalkosten 1,4 Millionen Euro eingespart (trotz Lohnerhöhung), das entspricht einem Minus von 1,9 Prozent. Und auf die zweite Null-Lohnrunde für die Magistratsmitarbeiter kann wegen des erfolgreichen Reformkurses verzichtet werden, freut sich Personalreferent Vzbgm. Jürgen Pfeiler. In Zukunft wird auf Strukturreformen gesetzt, will heißen: Synergien nutzen, Arbeitsabläufe straffen, Nachbesetzungen nur bei absoluter Notwendigkeit. sen“, erklärte Mathiaschitz im Gemeinderat und rief beim Thema mittelfristige Finanzplanung weiter zum disziplinierten Umgang mit den Finanzmitteln auf, denn es gelte die Altlasten restlos zu beseitigen. Wo geht das Geld hin? Die Aufgaben der Stadt im Dienste der Bürgerinnen und Bürger sind vielfältig. Ein paar Beispiele: 25,6 Millionen Euro kostet die Kanalisation, 15 Millionen Euro die Müllbeseitigung. Hier sind natürlich Einnahmen in ungefähr dieser Höhe eingeplant. Für den wichtigen Bereich Bildung, Unterricht, Erziehung, Wissenschaft und Sport sind im nächsten Jahr 45 Millionen Euro vorgesehen, für die öffentliche Ordnung und Sicherheit sind es 12 Millionen Euro, 24 Millionen für die Gesundheit. Der Straßen- und Wasserbau sowie Verkehr wird mit 23,7 Millionen dotiert, soziale Wohlfahrt und Wohnbauförderung mit 35 Millionen. 879.000 Euro gibt es für die Wirtschaftsförderung, 270.000 Euro mehr, was den Wirtschaftsreferenten Mag. Otto Umlauft freut: „Wir sind auf dem richti- Bürgermeisterin und Finanzreferentin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz mit den gewichtigen und vor allem guten Zahlen für 2017, zusammengefasst im Voranschlag. Foto: StadtPresse/Fritz gen Weg und gehen ihn gemeinsam.“ Gerade gegen Abwanderungstendenzen, gesellschaftliche Tendenzen wie das geänderte Einkaufsverhalten und für mehr Arbeitsplätze gelte es, gemeinsam Rezepte zu finden. In unserer nächsten Ausgabe werden wir Ihnen das Budget 2017 noch näher vorstellen. 621 14. Dezember ’16 5 WORTMELDUNGEN Wir haben eine kulturelle Veränderung bei der Arbeit im Rathaus erreicht – wir erwirtschaften uns das Geld zuerst und geben es dann aus. Alle Budgetkennzahlen sind besser, wir werden wahrscheinlich schon heuer die Maastricht-Eckpunkte erreichen, investieren trotzdem zusätzlich und haben Geld für Soziales und Wirtschaftsförderung. GR Horst Krainz (ÖVP) * 15 Prozent des Budgets gehen in die Bildung, allein im außerordentlichen Haushalt sind 3,7 Millionen Euro für die Schulen reserviert. Mit 1,7 Millionen Euro werden private Kindergärten und Horte gefördert, 210.000 Euro gibt es für den Abholdienst Kinderbetreuung. Das ist österreichweit einzigartig. Stadträtin Ruth Feistritzer (SPÖ) * Es ist unsere Pflicht an die kommenden Generationen zu denken und genau das passiert jetzt. Wir müssen für die Klagenfurter Jugend investieren und die Stadt für sie gestalten. Ersatz-Gemeinderat Julian Geier (ÖVP) * Strukturelle Umschichtungen sind geschafft, es gab eine NullLohnrunde für die Mitarbeiter. Im Bereich Kultur plädiere ich für einen Kulturbeirat. GR Evelyn Schmidt-Tarmann (Grüne)
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