Aufsteller des Jahres und was 2016 sonst noch wichtig war Sonderbeilage vom 29. Dezember 2016 St. Galler Tagblatt • Thurgauer Zeitung • Appenzeller Zeitung • Toggenburger Tagblatt • Der Rheintaler • Wiler Zeitung • Werdenberger & Obertoggenburger • Rheintalische Volkszeitung • Ostschweiz am Sonntag T 15 Jahre Fl us t langs he Es het so s ig von Au *Abhäng d Wechselkurs Saison un Es ist mir eine grosse Freude, Ihnen eine neue Flussfahrt auf den Flüssen Oise, Seine und Haute Seine (Fontainebleau) anzubieten. Erleben Sie erholsame Ferientage im nördlichen Teil Frankreichs von Compiègne an der Oise bis zum pulsierenden Paris an der Seine. Der Flusslauf der Oise ist ruhig und bettet sich sanft in die Landschaft der Picardie ein. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten zeugen von einer jahrtausendealten, wechselvollen Geschichte dieser Region. Erkunden Sie mit dieser Reise eine touristisch weniger bekannte, aber wunderschöne Region. Sie werden begeistert sein. Herzlich willkommen an Bord der beliebten MS Swiss Ruby! Hans Kaufmann Flussfahrtenpionier aus Leidenschaft Paris–Saint-Mammès–Vernon–Compiègne 8 Tage ab Fr. 1590.– (Rabatt Fr. 400.– abgezogen, Hauptdeck hinten, Vollpension) 1. Tag Schweiz–Compiègne startet ein Busausflug* zum grösstem Privatschloss Frankreichs, Vaux-le-Vicomte aus dem 17. Jh. Der Schlosspark gilt es als Vorgänger der Parkanlagen von Versailles. 2. Tag Compiègne–Saint-Leu d’Esserent Geniessen Sie die Fahrt bis zur Ankunft in Paris am Mittag. Der Nachmittag steht für eigene Erkundungen zur Verfügung oder Ausflug+ zum Schloss Versailles. Die westlich von Paris gelegene Schlossanlage gehört zu den grössten Europas und diente als Vorbild zu ähnlichen Bauten. Bahnfahrt ab CH-Wohnort nach Paris (10.34 Uhr ab Basel mit TGV). Bustransfer nach Compiègne und Einschiffung. Willkommens-Apéro und anschliessend Abendessen an Bord. 7. Tag Melun–Paris Am Vormittag Besichtigung* der typisch französischen Altstadt von Compiègne. Sehenswürdigkeiten wie das klassizistische Schloss mit seinem Landschaftspark, die Kirche Saint-Jacques aus dem 12. Jahrhundert sowie das Théâtre Impérial machen die Stadt sehenswert. Vor dem Mittagessen «Leinen los!». Compiègne O is Paris e Auvers-sur-Oise Conflans-Ste-Honorine eS ut Ha e ein Melun Saint-Mammès Eiffelturm, Paris Online buchen und sparen ten 2017 www.thurgautravel.ch • Paris, Stadt der Liebe • Bequeme Anreise nach Paris mit TGV • Flüsse Haute Seine, Seine und Oise Reisedaten 2017 Es het solangs het Rabatt Paris–Compiègne 29.04.–06.05.° 400 19.08.–26.08. 400 13.05.–20.05. 400 30.09.–07.10. 400 27.05.–03.06. 400 ° geändertes Programm, inkl. Zusatzausflug, siehe Internet Compiègne–Paris 06.05.–13.05. 400 20.05.–27.05. 400 03.06.–10.06. 400 26.08.–02.09. 400 07.10.–14.10. 400 8. Tag Paris–Schweiz 3. Tag Auvers-sur-Oise–Mantes-la-Jolie Rundgang* durch Auvers. Das an der malerischen Oise gelegene Dorf zog viele berühmte Künstler an wie Cézanne, Pissarro, Daubigny und Vincent van Gogh, der innerhalb kurzer Zeit 70 Gemälde erschaffen hat und später auch hier gestorben ist. Geniessen Sie am Nachmittag die Weiterfahrt nach Conflans-Ste-Honorine, wo etwas Zeit zur individuellen Besichtigung zur Verfügung steht. Weiterfahrt nach Mantes-la-Jolie. 4. Tag Vernon–Mantes-la-Jolie Der Ausflug* am Vormittag führt nach Giverny zum Haus von Claude Monet und seinem berühmten Garten mit dem Seerosenteich, welcher in vielen seiner Bilder zu sehen ist. Im Verlauf des Nachmittags Fahrt zurück nach Mantes-la-Jolie. Ausschiffung nach dem Frühstück und Fahrt im TGV von Paris nach Basel und Weiterfahrt an Ihren Wohnort. * im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar + Fak. Ausflug vorab und an Bord buchbar Programmänderungen vorbehalten Reederei/Partnerfirma: Scylla AG Preise pro Person in Fr. (vor Rabattabzug) 2-Bettkabine Hauptdeck hinten 1990 2-Bettkabine Hauptdeck 2190 2-Bettkabine Oberdeck mit franz. Balkon 2690 Zuschlag Alleinbenutzung HD/OD 890/1590 Zuschlag 2. Klasse ohne ½-Tax-Abo/GA 50 Zuschlag 1. Klasse mit ½-Tax-Abo/GA 100 Zuschlag 1. Klasse ohne ½-Tax-Abo/GA 160 Ausflugspaket (6 Ausflüge) 230 Ausflug Versailles 49 Annullations-/Extrarückreiseversicherung 66 MS Swiss Rubybbbb Kreuzfahrt inkl. Vollpension, Bahnfahrt 2. Kl. mit ½-Tax-Abo/GA Weitere Details im Internet oder Prospekt verlangen. Paris–Compiègne Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge. Busausflug* zum Schloss Fontainebleau, ehemals bevorzugter Aufenthaltsort von Napoleon I. Weiterfahrt nach Melun. Hier Das unter Schweizer Flagge fahrende Schiff erfreut sich dank ihres luxuriösen Interieurs grosser Beliebtheit. Die 44 Aussenkabinen bieten Platz für 88 Gäste. 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November 2016) Das Ende der Welt, wie wir sie kennen Politik Populismus und Machtpolitik auf dem Vormarsch, die alte Ordnung erschüttert: Was wir 2016 erlebten, war der Beginn eines grossen weltpolitischen Experiments. Der Ausgang ist offen und betrifft uns alle. Pascal Hollenstein Es gibt Momente im Leben einer jeden einigermassen informierten Person, in denen sich die Politik plötzlich in das eigene Leben drängt. Diese Momente sind heute, da wir mit dem Smartphone gewissermassen in Echtzeit am Nachrichtenfluss teilhaben, naturgemäss intensiver als noch vor wenigen Jahren. 2016 waren sie aber auch häufiger: Der Entscheid der Briten, aus der EU auszutreten; der gescheiterte Putsch und die darauf folgenden brutalen Säuberungsaktionen in der Türkei; die Wahl des grossen Alles-Kleinhackers Donald Trump zum mächtigsten Mann der Welt; das italienische Nein zur Verfassungsreform. Dieses Jahr war gewiss nicht arm an bedeutenden Entwicklungen. Das Smartphone in der Hand, ahnte man: Das ist nicht mehr der normale Lauf der Politik – da kommt etwas ganz Fundamentales ins Rutschen. Es beginnt das Ende der Welt, so wie wir sie kennen. Es war die Welt der postkommunistischen Ordnung. Unter dem Dach der Pax Americana erfreute sich in dieser Welt Europa einer Periode der politischen Stabilität und wirtschaftlichen Expansion. Die osteuropäischen Staaten, aus der Vorhölle des Kommunismus befreit, stiegen wirtschaftlich auf. Der Prozess einer immer tieferen Integration Europas verlief zwar dornenvoll, schien im Grunde aber unumkehrbar. Das Nationale lockt mit einer bequemen Ordnung Man durfte hoffen, und die Zahlen zeigten es auch, dass es immer mehr Personen auf diesem Planeten besser geht. Freiheit, Demokratie und Liberalismus schienen zum Selbstläufer zu werden, Freihandel zum Ordnungsprinzip einer immer globaleren Wirtschaft. Gewiss, das Fundament dieser Entwicklung war bereits vor dem Jahr 2016 rissig geworden: Dem in jeder Hinsicht rechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hatte die Staatengemeinschaft nichts entgegenzusetzen. Der Arabische Frühling entwickelte sich zum Fiasko, die Flüchtlingsströme droh- ten Europas Politik zu destabilisieren. Der Westen zeigte sich unfähig, der Barbarei in Syrien Einhalt zu gebieten, der islamistische Terror stellte die offenen Gesellschaften vor neue Herausforderungen. Eine zunehmende Zahl von Personen begann, befeuert von der russischen Propaganda, die Errungenschaften des Westens in Zweifel zu ziehen – zunächst in den Untiefen des Internets, dann auf der Strasse. Das Nationale, gelegentlich das Völkische gar, scheint diesen Menschen die übersichtlichere und bequemere Ordnung zu bieten als der globale Wettbewerb, die Herrschaft starker Männer attraktiver zu sein als fein austarierte politische Institutionen und, ja, Bürokratie und Technokratie. Wir erlebten den Aufstieg des Populismus. Die Gefahr für die alte Ordnung lag also gewissermassen in der Luft. Jetzt ist sie erschüttert. Donald Trump hat die amerikanischen Sicherheitsgarantien für den Westen zur Disposition gestellt und der Isolation der Supermacht das Wort geredet. Was aber bedeutet es für uns alle, wenn das für den Westen so frucht- bare amerikanische Zeitalter endet? Was bedeutet es, wenn Freihandel plötzlich kein vordringliches Ziel internationaler Politik mehr ist – zumal für ein machtpolitisch unbedeutendes, aber auf Gedeih und Verderb auf Export angewiesenes Land wie die Schweiz? Und was wird aus einer schwächelnden Europäischen Union, der man je nach tagespolitischer Lust und Laune den Laufpass geben kann? Was bedeutet es für diesen Kontinent, wenn sich ein Nachbarstaat wie die Türkei Schritt für Schritt in ein despotisches Sultanat verwandelt? Wie wird der starke Mann im Kreml die neue Lage nutzen? Und geht der Siegeszug des politischen Populismus weiter? rung stellt in Deutschland Strafanzeige gegen Böhmermann wegen Beleidigung von Vertretern ausländischer Staaten. Am 4. Oktober wird das Strafverfahren gegen Böhmermann eingestellt. 10. Ein Regierungssprecher in Damaskus erklärt, die Stadt Aleppo werde mit Hilfe der russischen Luftwaffe «befreit» werden. Die russisch-syrische Militäroperation auf Aleppo beginnt. April Mai 3. Die «Süddeutsche Zeitung» veröffentlicht die «Panama Papers», die Steuerund Geldwäschedelikte sowie weitere Straftaten von Kunden der Kanzlei Mossack Fonseca enthüllt. 9. Nach dem Rücktritt von Werner Faymann wird Christian Kern neuer Kanzler in Österreich. Das Beruhigende ist: Die Zukunft bleibt offen Es sind diese Fragen, die uns im neuen Jahr beschäftigen werden. Wir sind Zeugen eines politischen Experiments, dessen Ausgang derzeit niemand vorhersagen kann. Nicht diejenigen, welche mit geradezu pubertärer Freude alles begrüssen, das sich gegen das sogenannte Establishment richtet. Aber auch nicht diejenigen, welche in jeder Veränderung den Beginn des Unterganges sehen. Denn noch weiss niemand, was der neue mächtigste Mann der Welt wirklich im Schilde führt – vermutlich nicht einmal er selber. Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, wohin die EU steuert. Und niemand weiss, ob der Populismus längerfristig zu einer dominierenden Kraft wird und mit welchen Folgen. Die Zukunft ist unsicherer geworden, aber sie bleibt zumindest offen. Noch gibt es in den Köpfen der Bürger eine Menge Vernunft, das hat die österreichische Präsidentschaftswahl gezeigt. Die Menschen haben es in der Hand, ihre Zukunft zu gestalten, statt sie in die Hände von Rattenfängern zu legen. Und sie können Fehlentscheide auch wieder korrigieren. Man darf klüger werden. Das ist die Kraft einer freiheitlichen Gesellschaft und Demokratie. Diese Gewissheit immerhin bleibt. Sie lässt uns 2017 mit gelassener Heiterkeit entgegenblicken. Willkommen in einer, in unserer neuen Welt! Jahreschronik Januar Februar 5. Massive Übergriffe auf zahlreiche Frauen in der Silvesternacht rund um den Kölner Hauptbahnhof rufen in Deutschland Entsetzen hervor. Innenminister de Maizière kritisiert die Polizei, und Bundeskanzlerin Merkel forderte eine harte Antwort des Rechtsstaates. Bei einem grossen Teil der Täter soll es sich um Männer aus Nordafrika handeln. 1. Wegen der rasanten Ausbreitung des Zika-Virus ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den globalen Gesundheitsnotstand aus. 16. Das Atomabkommen mit Iran tritt in Kraft. Damit werden die mit dem iranischen Atomprogramm zusammenhängenden Sanktionen durch die EU und die UNO aufgehoben. Zwischen den USA und Iran findet ein Gefangenenaustausch statt. März 24. Vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wird der Kriegsverbrecher Radovan Karadzic wegen seiner Verantwortung im Massaker von Srebrenica zu 40 Jahren Haft verurteilt. 31. Ein Fernsehbeitrag des deutschen Satirikers Jan Böhmermann löst eine diplomatische Krise zwischen Deutschland und der Türkei aus: Die türkische Regie- 6. In einem Referendum zum EU-Assoziierungsabkommen mit der Ukraine in den Niederlanden lehnt eine Mehrheit von 61 Prozent der Abstimmenden den Vertrag mit der Ukraine ab. 22. Der Grüne Alexander Van der Bellen wird im zweiten Wahlgang zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt. Er kann sich aber nur kurz über den Sieg freuen. Die unterlegene FPÖ ficht die Wahl erfolgreich an. Grund sind Verstösse gegen das Wahlgesetz. Juni 2. Der Deutsche Bundestag verurteilt die Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges als Völkermord. Die Türkei ist empört. 12. Bei einem Anschlag auf einen Schwulenclub in Orlando im US-Bundesstaat Florida werden 49 Personen getötet und 53 weitere verletzt. 16. Mitten im Brexit-Wahlkampf wird im Norden Englands ein Mordanschlag auf die Labour-Politikerin und Brexit-Gegnerin Jo Cox verübt. 29. Eine Mehrheit der Briten stimmt für den Brexit. BEI ROLF SCHUBIGER HÖRT GUTER STIL NICHT VOR DER KÜCHENTÜR AUF. DIE WELT DES KOCHEN UND GENIESSENS IST HEUTE FESTER BESTANDTEIL INDIVIDUELLER WOHN- UND LEBENSKULTUR. DIESER TREND Showrooms: St. Gallen. Chur. www.rolf-schubiger.ch IN WIDERSPIEGELT JEDER KÜCHE, DIE SICH WIR FÜR SIE PLANEN UND BAUEN. Ausland Stunde der Friedenstauben Gewinner Abkommen Der Frieden in Kolumbien galt als tot. Bis Präsident Santos im September den Vertrag mit den Farc unterzeichnete. Gewalt hat in Kolumbien Tradition. Seit der Unabhängigkeit 1810 gab es zehn Bürgerkriege – einschliesslich des aktuellen, der vor 52 Jahren begann. Mehrere Präsidenten hatten vergeblich versucht, ihn zu beenden. Deshalb warnten alle Berater Präsident Juan Manuel Santos vor diesem «aussichtslosen Unterfangen». Trotzdem erklärte Santos im September 2012 die Eröffnung von Gesprächen mit der GuerillaOrganisation «Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens» (Farc). Santos’ Argumente: Die Farc waren durch die Militärschläge geschwächt wie nie zuvor; Kuba und Venezuela erklärten sich zur Vermittlung bereit; der Krieg war aufgrund der Geografie und der Verstrickung der Farc in den Drogenhandel nicht militärisch zu gewinnen; wollte Kolumbien sein wirtschaftliches Potenzial entfalten, ginge das nur, wenn der StaatdasganzeLandkontrollierte. Die folgenden Jahre verlangten dem Pokerspieler Santos sein ganzes Geschick ab. Er musste nicht nur mit den Farc verhandeln, sondern auch die Militärs beschwichtigen. Er musste das Ausland mit ins Boot holen, um den Prozess zu legitimieren. Das schlosseineGeneralamnestie aus– denn die hätte gegen das Völkerrecht verstossen, und den Kriegsverbrechern beider Seiten hätten Prozesse vor dem Internationalen Strafgerichtshof gedroht. Vor allem aber musste er die Bevölkerung überzeugen und eine Elite, die teils mit Krieg und Landraub reich geworden war. Im Septem- 5 François Fillon Bei den Primärwahlen der französischen Konservativen kommt es zu einem Überraschungssieg des früheren Premiers François Fillon. Ex-Premier Alain Juppé unterliegt in der Stichwahl; der ehemalige Staatspräsident Nicolas Sarkozy scheidet bereits im ersten Durchgang der Vorwahl aus. Die Konservativen gehen bei der Präsidentschaftswahl im April 2017 mit sehr guten Wahlchancen ins Rennen. Verliererin Hillary Clinton Historischer Moment: Farc-Chef Rodrigo Londoño spricht nach der Unterzeichnung des Vertrags. Bild: KEY ber schlug die Stunde der Friedenstauben, als Santos und FarcChef Rodrigo Londoño ihre Unterschrift unter das Vertragswerk setzten. Doch der Triumph dauerte nur kurz. Am 2.Oktober stimmten die Kolumbianer gegen das Abkommen. Der Vertrag garantiere den Farc Straffreiheit, fördere die Homo-Ehe und den Kommunismus, so die Kritiker. Wenige Tage später erhielt Santos den Friedensnobelpreis. Dadurch Aufsteller gestärkt, trug er die Vorschläge der Kritiker an den Verhandlungstisch. Ende November war ein neuer Vertrag fertig, der nun den Weg durch die Instanzen geht. Santos hat dem Land ein historisches Abkommen beschert – ob daraus auchwirklichFrieden wird, liegt in der Hand der Bevölkerung und seines Nachfolgers, der 2018 gewählt wird. Sandra Weiss/Puebla Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht Bei der US-Präsidentschaftswahl am 8. November unterliegt die ehemalige First Lady (1993–2001) und frühere Aussenministerin (2009–2013) Hillary Clinton gegen den Republikaner Donald Trump. Clintons Niederlage gleicht einem politischen Erdbeben: Die meisten Umfragen hatten die Demokratin als Siegerin gesehen. Der Entscheidung ging ein heftiger Wahlkampf voraus. Gesagt Syrien Fast eine halbe Million Menschen fiel dem Konflikt seit 2011 zum Opfer, die humanitäre Lage bleibt in vielen syrischen Gebieten katastrophal. Die Rückeroberung der früheren syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo durch das Regime von Bashar al-Assad ist kein Signal der Hoffnung. Aus einer Position der scheinbaren Stärke heraus bekräftigt er sein Kriegsziel, ganz Syrien wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Eine militärische Lösung also – in einem Land, in dem die humanitäre Lage zumindest in Kampfgebieten katastrophal ist. Assads Strategie heisst weiter: Rebellengebiete einkesseln, aushungern und sturmreif bombardieren. Diese ist aber unter seinen Verbündeten Russland und Iran umstritten. Vor allem der iranische Einfluss in Syrien ist 2016 soweit gewachsen, dass von einer wirklichen Souveränität des Staates kaum noch die Rede sein kann. Russland bombt Assad zwar den Weg frei. Die desolate syrische Armee aber wäre dennoch kaum in der Lage, zurückeroberte Gebiete zu halten, zu befrieden und zu verwalten, wären da nicht iranische Kämpfer und die zu Iran loyale libanesische Hisbollah-Miliz, die stärksten Bodentruppen auf Seiten des Regimes. Hinzu kommt nun, dass Moskau und Teheran mit der Türkei eine neue Syrien-Allianz aufzubauen versuchen. Die Erfolgsaussicht ist unklar, das Konfliktpotenzial gross. Die angekündigte diplomatische Offensive, um die syrische Opposition in einen Kompromissfrieden mit dem Regime zu führen, steht nicht nur im Widerspruch zu Assads militäri- scher Alles-oder-Nichts-Strategie. Der Konflikt mit den jihadistischen Kräften würde so nicht beendet. Und deren Kapitulation wäre nur zu erzwingen, wenn die sunnitischen Golf-Monarchien ihre Unterstützung der Jihadisten aufgäben. Zudem kämpften auch Kurden weiter für eine zumindest ausgedehnte Autonomie, was aber der Türkei missfiele. Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. «Erdogan hat seinen Fuss von der Bremse genommen, wir fahren mit Vollgas auf die Wand zu.» Der damalige Chefredakteur der türkischen Zeitung «Cumhuriyet» Can Dündar warnt während des «Cumhuriyet»-Prozesses im März des Jahres vor dem autoritären Wandel in der Türkei. Walter Brehm Jahreschronik Juli 14. Während der Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag rast ein Attentäter auf der Promenade von Nizza mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge und schiesst um sich. Die Folgen sind verheerend. 86 Personen werden getötet und mehr als 300 zum Teil schwer verletzt. 15. In der Nacht auf den 16. Juli scheitert ein Putschversuch von Teilen des Militärs in der Türkei. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ruft zu Massenprotesten auf. Seine Regierung beschuldigt die Bewegung des in den USA lebenden islamischen Predigers Fethullah Gülen, hinter dem Putsch zu stecken. 13. Theresa May löst David Cameron als britischen Premierminister ab. August 1. Der türkische Präsident Erdogan übernimmt den Oberbefehl über die Streitkräfte und ordnet den radikalen Umbau der Armee an. 25. In Kolumbien unterzeichnen die Regierung und die Guerilla-Miliz Farc einen historischen Friedensvertrag, der den Bürgerkrieg beenden soll. September 26. In der serbischen Teilrepublik von Bosnien-Herzegowina stimmt in einem umstrittenen Referendum eine überwältigende Mehrheit für die Beibehaltung des gesamtstaatlich verbotenen «Nationalfeiertags» am 9. Januar. Oktober 2. Rückschlag für Präsident Juan Manuel Santos: Eine knappe Mehrheit der Kolumbianer erteilt dem Friedensvertrag mit der Farc eine Absage. 17. Die monatelang geplante Offensive auf Mossul beginnt. Sie dürfte länger dauern. Ziel ist die Rückeroberung der wichtigsten von der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) kontrollierten Stadt in Irak und der militärische Sieg über die Jihadisten in dem Land. November 8. Donald Trump wird überraschend zum 45. US-Präsidenten gewählt. Auf ihn entfallen 290 Wahlmännerstimmen. Die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, unterliegt mit 232 Wahlmännerstimmen. 20. Sie hat noch nicht genug: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigt ihre Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl 2017 an. 25. Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro stirbt 90-jährig in Havanna. Bereits seit 2008 war Castros Bruder Raúl mit der Führung der Amtsgeschäfte beauftragt. 27. Frankreichs Ex-Premier François Fillon gewinnt die Primärwahlen der französischen Konservativen vor der Präsidentschaftswahl im April 2017. Dezember 13. Der Fall von Aleppo ruft weltweite Empörung hervor. Nach einem Zermürbungskrieg ist das ehemalige Handelszentrum Syriens wieder unter der vollständigen Kontrolle des Assad-Regimes. 19. Ein tunesischstämmiger Attentäter steuert einen Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Zwölf Menschen sterben, Dutzende werden teils schwer verletzt. Der Attentäter wird vier Tage später in Mailand erschossen. 6 Schweiz Schweiz 7 Auf neue Art ganz nah Gewinnerin Simonetta Sommaruga Digitalisierung Nicht nur die Post denkt 2016 darüber nach, was Kundennähe im Internet-Zeitalter bedeutet. Bis zu 600 traditionelle Poststellen sollen bis 2020 in der Schweiz verschwinden. Der im Herbst angekündigte Abbau hat viele Emotionen geweckt. Zwar wird ein Teil der Standorte durch private Agenturen ersetzt. Der Begriff vom «Poststellen-Kahlschlag» bleibt aber präsent. Die Sorge über die Veränderungen zeigt: Die Post gilt als etwas sehr Elementares. Als Unternehmen befördertsienichtblossGeschäftssachenvon AnachB,sondern auch sehr viel Persönliches. Die Post kommt uns täglich sehr nah. Was Kundennähe ausmacht, darin liegt ein entscheidender Punkt im aktuellen Streit. Für Generationen ist es der gelbe Postbriefkasten, die Filiale mit dem persönlich bedienten Schalter. Für eine jüngere Generation heisst Nähe, ein Smartphone mit einer Post-App für alle Bedürfnisse griffbereit zu haben. Jüngst hat die Post auch Drohnen und Ro- Ihr Privatleben? Steht in der Schwebe. Im Sommer ist Simonetta Sommaruga (56) aus dem gemeinsamen Haus von Lukas Hartmann (72) ausgezogen. «Vielleicht führt es irgendwann auseinander, vielleicht auch nicht», sagt der Ehemann. Auf politischer Ebene lief es der Justizministerin hingegen wie geschmiert. Nein zur Durchsetzungs-Initiative, Ja zum neuen Asylgesetz: Zwei Siege gegen die SVP. Verlierer Christophe Darbellay boter getestet, um Pakete autonom zum Empfänger zu schicken. Sie beteuert, nicht die Dienstleistungen reduzieren zu wollen, sondern diese auf eine andere Weise zu erbringen. Die Herausforderung dabei, nicht nur für die Post: Es kann nicht einfach ein Hebel umgelegt werden, und plötzlich ist die gesamte Welt digital. Angebot und Kundenbedürfnisseverändernsichschrittweiseundunterschiedlichschnell, ein Wandel, der auch die Mitarbeitenden in vielen Branchen betrifft. Banken stellen ebenfalls fest, dass gewisse Filialen nicht mehr so häufig besucht werden wie in früherenJahrzehnten.Fürwichtige Beratungen bevorzugen Kunden zwar weiterhin das Gespräch unter vier Augen. Doch eine wachsende Zahl will Transaktionen rund um die Uhr und von jedem Ort aus tätigen – und sei es nur, abends im Pyjama das Online- Banking zu erledigen. Eine Branche, die schon früh vom Umbruch erfasst wurde, ist der Detailhandel. Stationäre Läden waren eine der ersten, die durch Internet-Händler konkurrenziert wurden. Inzwischen zeigen sich interessante Kombinationen aus beiden Welten. Ob Modehäuser, Elektronik oder Velozubehör: Wichtige Produkte aus dem Sortiment lassen sich vor Ort begutachten und kaufen. Accessoires werden im Laden über InternetTerminals auf eigene Wünsche angepasst und bestellt. So verschmilzt die Ladenfläche vor Ort mit der noch viel grösseren im weltweiten Netz. Denn viel häufiger als gedacht löst etwas Neues etwas Bisheriges nicht völlig ab – es ergänzt es oder wandelt um. Was bleibt, ist die komplexe Aufgabe, einen möglichst reibungslosen Übergang zu finden. Thorsten Fischer Im Zweifel für die Bilateralen Migration Pro Forma ist die Zuwanderungsinitiative der SVP umgesetzt. In der Praxis dürfte die Einwanderung weitergehen. Sein Privatleben? Ist turbulent. Der frühere CVPPräsident Christophe Darbellay (45) wurde zum vierten Mal Vater – mit einer ausserehelichen Affäre. Seit der Bund eine Sexstudie publiziert hat, überrascht das niemanden mehr: Walliser haben überdurchschnittlich viele Sexpartner. Ob sie deshalb Darbellays Fauxpas verzeihen? Die Regierungsratswahlen vom kommenden März werden es zeigen. Gesagt Ein Selfie im Weltrekordtunnel: Drei junge Frauen fotografieren während der Fahrt beim Publikumsanlass. Die Schweiz und die Welt feiern das Jahrhundertwerk Neat Ein Schlüsselprojekt für die Verlagerung der Güter auf die Schiene ist Realität: Der Neat-Tunnel am Gotthard ist in Betrieb. Dafür erhält unser Land viel Lob. Kari Kälin «Ich staune, mit was für einer frivolen Leichtfertigkeit Sie sich über Verfassungsbestimmungen hinwegsetzen.» Der Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel (51) greift in der Frühlingssession Simonetta Sommaruga an. Wenig später verlässt die Justizministerin den Saal. Die Schweiz protzt nicht mit ihren Grossartigkeiten. Sie versteckt sie lieber unter der Erde. Selbstverständlich rückte der Gotthard-Basistunnel die Schweiz dennoch ins globale Scheinwerferlicht, als er am 1. Juni mit Pauken, Trompeten, einem spektakulären Theater und kunstvoll in die Luft gezogenen Figuren der Patrouille Suisse eingeweiht wurde. Mehr als 300 Medienvertreter aus der ganzen Welt begleiteten die Eröffnungsfeier des 57 Kilometer langen Neat-Tunnels zwischen Erstfeld und Bodio vor Ort. Dabei präsentierte sich die Schweiz von ihrer Sonnenseite. Die ausländische Presse berichtete nicht über Alpenfinsterlinge, die unversteuerte Milliarden bunkern, das Land mit Schäfchenplakaten zutapezieren und einen europapolitischen Sonderzug fahren, sondern bejubelte das Gelingen des weltlängsten Eisenbahntunnels als Beitrag an die europäische Infrastruktur. «Triumph der Ingenieurskunst» (BBC), «Die Schweiz – Baumeisterin des Rekordtunnels» («Le Figaro») oder «präzise wie ein Schweizer Uhrwerk» («La Repubblica») sind nur drei von Hun- derten Streicheleinheiten, die der 12,5 Milliarden Franken teure Schweiz zuteil wurden. Viel An- Werk, das Herzstück des Schieerkennung gab es für das Kosten- nenkorridors auf der Achse Genua–Rotterdam, das eimanagement. «Die nen Meilenstein für die kleine Schweiz beschämt den Rest EuroVerlagerung der Güter pas dabei wieder einmal von der Strasse auf die mit ihrer ProfessionaliSchiene darstellt. «Das ist ein Freudentag. Wir tät: Ihr Beispiel zeigt, dass es kein Naturgesetz danken der Schweiz, gibt, nach dem sich die dass wir uns mitfreuen Kosten für grosse BauAufsteller dürfen», sagte die deutvorhaben der öffentsche Bundeskanzlerin lichen Hand vervielfaAngela Merkel. Matteo chen müssen», schrieb Renzi, damals noch Itadie «Frankfurter Allgemeine Zei- liens Premierminister, betitelte tung». Auch die europäische den Basistunnel als «grossartiges Politprominenz bewunderte das Werk». Merkel und Renzi beton- Bild: Alexandra Wey/Keystone (Gotthard-Basistunnel, 4. Juni 2016) ten, dass sie nun ihre Hausaufgaben zu erledigen haben, sprich: vorwärts mit den Zufahrtsstrecken machen müssen. «Heute wird ein Traum Wirklichkeit. Die Schweiz darf stolz sein, den längsten Tunnel der Welt gebohrt zu haben», sagte Frankreichs Präsident François Hollande. Es komme selten vor, aber an diesem Tag verneige sich Frankreich vor der Schweiz. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann absolvierte einen veritablen Interviewmarathon, sprach von einem «aussergewöhnlichen technischen Exploit», einer «epochalen Leistung» und einem Beitrag zum «Gedeihen des Kontinents». Für Verkehrsministerin Doris Leuthard symbolisiert der Tunnel die Offenheit der Schweiz und deren Pioniergeist. Wettbewerbsgewinner auf der Einweihungsfahrt Als erste Passagiere brausten am 1. Juni indes nicht Politiker, sondern Wettbewerbsgewinner durch den Gotthard-Basistunnel. Der Bund hatte Tickets für die Premiere verlost. So kamen 1000 Vertreter der Bevölkerung in den Genuss, die Einweihungsfahrt mitzuerleben. Die Eidgenossenschaft dankte auf diese Weise dem Volk, das den Tunnel mit mehreren Entscheiden an der Urne erst ermöglicht hatte. Rund 80 000 Besucher feierten am Wochenende darauf (4./5. Juni) die helvetische Pionierleistung auf den vier Festplätzen in Erstfeld UR, Rynächt UR, Pollegio TI und Biasca TI. Freilich herrschte bei der Entstehung der Neat nicht immer eitel Sonnenschein. Kostendiskussionen, politische Streitereien, Klagen wegen Baulosvergaben begleiteten den Bau des Jahrhundertwerks. Tempi passati. Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember ist der neue Tunnel offiziell in Betrieb. Die Reise von der Deutschschweiz ins Tessin dauert nun 30 Minuten weniger lang. Ganz ohne Misstöne nahm die Neat ihren Betrieb nicht auf. Lokalpolitiker kritisierten, dass von Luzern nun weniger Direktverbindungen in den Kanton Tes- sin führen. Andere Sorgen hatte die Aargauer SVP-Nationalrätin Sylvia Flückiger-Bäni. Sie fand, in der Theateraufführung am 1. Juni seien Schweizer Grundwerte verraten worden – wegen tanzender Derwische. Diese würden eine Annäherung an Allah bedeuten. Regisseur Volker Hesse kanzelte die Reaktion der Aargauer Politikerin jedoch als «armselig» ab. Er habe im Spektakel das Ausser-sich-Sein beschreiben wollen. Dazu hätten die Drehungen der Derwische und der Heuhaufen-Figuren gedient. Diese Tänze seien elementar menschliche Ekstaseformen. Er habe nie an eine politische Polemik gedacht, so Hesse. Letztlich war die Posse um das Theater aber eine Randnotiz. Die Einweihung des GotthardBasistunnels bleibt vielmehr als Aufsteller des Jahres in Erinnerung. Und nach der Eröffnung des Gotthard-Scheiteltunnels im Jahr 1882 – er war mit 15 Kilometern damals der längste der Welt – ist die Schweiz im 21. Jahrhundert abermals Rekordhalterin. Innenpolitisch war 2016 das Jahr der Europapolitik. Es war das Jahr der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Bundesrat und Parlament suchten fieberhaft nach einem System zur eigenständigen Steuerung der Zuwanderung, ohne die EU vor den Kopf zu stossen. Die viel zitierte Quadratur des Kreises, sie gelang nicht. Die Neuverhandlungen der Personenfreizügigkeit mit der EU kamen nie richtig in Schwung. Als sich Grossbritannien im Juni von der EU lossagte, wurde das Vorhaben definitiv aussichtslos. Die Schweiz war gezwungen, die Initiative ohne den Segen der EU umzusetzen. Grosser Teil der Initiative bleibt toter Buchstabe Der Bundesrat schlug vor, Kontingente und Höchstzahlen auch gegenüber der EU einzuführen, sobald die Einwanderung einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Dies ging dem Parlament zu weit. Es schreckte davor zurück, das Personenfreizügigkeitsabkommen zu verletzen und damit die bilateralen Verträge mit der EU zu gefährden. Auf die Ein- FDP-Ständerat Philipp Müller während der Zuwanderungsdebatte in der Wintersession. Bild: Anthony Anex/Keystone (1. Dezember 2016) führung von Kontingenten und Höchstzahlen verzichtete es, den Inländervorrang entstellte es zur Unkenntlichkeit. Nach langem hin und her einigten sich die Räte auf einen Vorrang für Stellensuchende. Demnach müssen Arbeitgeber bei Berufsgruppen mit überdurchschnittlicher Arbeitslosenquote ihre offenen Stellen den Arbeitsämtern melden, sodass Stellenlose einen Vorteil erhalten. Die Arbeitgeber sollen zudem mehrere vermittelte Stellenbewerber zu einem Bewerbungsgespräch einzuladen. Weitere Massnahmen sind nur im Einverständnis mit der EU möglich. Die Reaktion von rechts blieb nicht aus. Eine Initiative zur Kündigung der Personenfreizügigkeit ist auf dem Weg. Roger Braun Jahreschronik Januar 7. Kurseinbrüche an Chinas Börsen wirbeln die Finanzmärkte durcheinander. In Schanghai wird der Handel wegen eines 7-prozentigen Kursrutsches abgebrochen. Auslöser dafür ist die erneute Abwertung des Yuan. 29. Die Tötung zweier Kinder durch ihre eigene Mutter in Flaach ZH am Neujahrstag 2015 hätte von der Kesb nicht verhindert werden können. Zu diesem Schluss kommen zwei Gutachten. rochemiekonzern Syngenta für 43,7 Milliarden Franken. Die geplante Übernahme ist die grösste Übernahme in der Chemiebranche weltweit. 28. Das Volk lehnt die DurchsetzungsInitiative (DSI) der SVP deutlich ab. Ein neuer Star der Zivilgesellschaft ist geboren: Studentin Flavia Kleiner (26) von der Operation Libero ist der Kopf der Anti-DSI-Kampagne. Am gleichen Sonntag geben die Stimmbürger grünes Licht für den Bau eines zweiten Gotthard-Strassentunnels. Februar März 3. Das Gerücht bestätigt sich: Die chinesische ChemChina kauft den Basler Ag- 18. Das Bundesstrafgericht verurteilt drei der vier irakischen Angeklagten im IS-Prozess zu Freiheitsstrafen, zwei von ihnen zu 4 Jahren und 8 Monaten. 23. Armeechef André Blattmann tritt per Ende März 2017 zurück, ein Jahr vor dem Ruhestand. Sein Nachfolger wird der 59-jährige Walliser Philippe Rebord. April 17. Die Schwyzer Nationalrätin Petra Gössi löst den Aargauer Ständerat Philipp Müller als FDP-Präsident ab. 24. Der Zuger Nationalrat Gerhard Pfister präsidiert neu die CVP anstelle von Christophe Darbellay. Bei der SVP übernimmt der Berner Nationalrat Albert Rösti das Zepter von Toni Brunner. Mai Juni 4. Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag ist Opfer eines Cyber-SpionageAngriffs geworden. Es wird vermutet, dass Russland dahintersteckt. Die parlamentarische Oberaufsicht in Bern wird aktiv und beurteilt den Angriff als gravierend. 2. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé feiert sein 150-jähriges Bestehen. In Vevey eröffnet Nestlé das Museum «Nest». Die Erlebniswelt zeichnet die Geschichte des Konzerns nach. 24. Die über 140-jährige Geschichte der Tessiner Privatbank BSI endet mit einem unrühmlichen Kapitel. Die Finanzmarktaufsicht Finma verfügt, dass die Bank aufgelöst wird. Zwar darf die BSI wie beabsichtigt von der Konkurrentin EFG übernommen werden. Allerdings nur, wenn sie vollständig in diese integriert wird. 5. Das Volk stimmt dem neuen Asylgesetz, mit dem die Verfahren beschleunigt werden sollen, deutlich zu. Die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen dagegen hat keine Chancen. Juli 6. Der Unterricht in der zweiten Landessprache soll in der Primarschule beginnen. Das will der Bundesrat im Spra- chengesetz verankern, falls die Kantone ihre Sprachenstrategie nicht umsetzen. 26. Das Smartphone-Spiel «Pokémon Go» von Nintendo ist innerhalb von 19 Tagen weltweit mehr als 75 Millionen Mal heruntergeladen worden. 27. Der Bundesrat schickt einen Brief nach Brüssel, in dem er die EU über den Rückzug des 1992 eingereichten EU-Beitrittsgesuchs der Schweiz informiert. Dies geschieht auf Geheiss der eidgenössischen Räte. August 1. Die neue Hymne «Weisses Kreuz auf rotem Grund» erlebt an der Bundesfeier auf dem Rütli eine Premiere. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft will damit in absehbarer Zeit den Schweizerpsalm ersetzen. September 19. Das Schweizer Modeunternehmen Charles Vögele wird nach fünf Jahren in den roten Zahlen an die Investorengruppe Sempione Retail um den italienischen Modekonzern OVS verkauft. Der Name Charles Vögele wird verschwinden. 22. Das Bodluv-Beschaffungsprojekt für den Ersatz des Fliegerabwehrsystems der Armee ist laut einer Untersuchung zwar regelkonform abgewickelt worden, der Sistierungsentscheid des VBS-Chefs aber politisch nachvollziehbar. Guy Parmelin selbst sieht seinen Entscheid vom Frühling bestätigt. 25. Eine Erhöhung der AHV-Renten um 10 Prozent hat an der Urne keine Chancen. Klar angenommen wird ein neues Gesetz, das dem Nachrichtendienst mehr Befugnisse verleiht. Oktober 11. Der südkoreanische SmartphoneMarktführer Samsung stoppt mit sofortiger Wirkung die Produktion und den weltweiten Verkauf des mit Problemen behafteten Galaxy Note 7. Anlass sind immer mehr Berichte über brennende und explodierende Smartphones. 25. VW kann den grössten Brocken seiner «Dieselgate»-Rechtslasten in den USA aus dem Weg räumen. Ein amerikanisches Gericht stimmt einem Vergleich zu. Demnach soll VW 14,7 Milliarden Dollar zahlen. in Zürich eingeführt. Bis im Frühling 2017 sollen die Raschelsäcke in allen Coop-Filialen nicht mehr gratis sein. 26. Der Bundesrat will gegen Lohndiskriminierung vorgehen. Unternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitenden sollen verpflichtet werden, Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern transparent zu machen. 2. Die Zürcher Justiz führt eine Razzia in der umstrittenen An’Nur-Moschee in Winterthur-Hegi durch. Gegen vier Männer wird ein Strafverfahren eröffnet, darunter auch gegen den äthiopischen Imam. Dieser soll zum Mord an Muslimen aufgerufen haben, die sich nicht an die Gebetszeiten halten und nicht in der Moschee erscheinen. November Dezember 1. Bei der Migros kosten Einwegplastiksäcke neu 5 Rappen. Bei Coop wird die Kostenpflicht testweise bei zehn Filialen 7. Das Parlament wählt Doris Leuthard mit einem Glanzresultat zur neuen Bundespräsidentin. 8 Ostschweiz Ostschweiz 9 Die Natur zieht ein Aufgefallen Stefan Kölliker Museumskultur Naturmuseum und Baumwipfelpfad: Das ist eine zweifache Verbeugung vor der Natur. Im Naturmuseum am Ostrand der Stadt St.Gallen haben die Tiere seit Mitte November ihren grossen Auftritt. Und wie es dem Stadtsanktgaller Wappentier zukommt, beginnt die Entdeckungsreise durchs neue Museum im Reich der Bären. Sie werden nicht gefüttert und sie laufen nicht davon, sondern werden dem Publikum in begehbaren Raumbildern gezeigt. Die Umzugsaktion war gigantisch – 300000 Sammelstücke wurden gezügelt; das schwerste, ein Teil des Dinos, bringt fünf Tonnen auf die Waage. So ist im Neudorf ein Biotop des Wissens entstanden: ein Museum mit grosszügigen, lichten Räumen, vom Konzept her weit weg vom Kunklerbau im Stadtpark mit seinem eingepferchten Dinosaurier im Untergeschoss. Der Zauber der Natur hatte schon ein Jahr zuvor im St.Galler Stadtparlament gewirkt, das der Erhöhung der Der St.Galler SVP-Regierungsrat hat sich im vergangenen Jahr zum starken Mann der St.Galler Bildungspolitik entwickelt. Im heftig geführten Kampf um den Verbleib des Kantons im Harmos-Konkordat mischte sich Kölliker regelmässig in die Debatte ein – und das nicht etwa moderierend, sondern mit ebenso deutlichen Worten wie seine Gegner. Der Lohn dafür: ein haushoher Sieg an der Urne im September und nationale Aufmerksamkeit. Abgefallen Herbert Huser jährlichen Subventionen für das Naturmuseum auf 1,75 Millionen Franken ab 2017 zustimmte. Vorarbeiten im Frühling möglich. Und wenn im Herbst gepflanzt wird, dürfte der Museumspark bis Ende 2017 fertig sein. Noch ohne Noch in den Kinderschuhen Erlebnispark steckt der erste Baumwipfelpfad Der Aussenraum war von Anfang der Schweiz – er ist das, was von an mitgedacht als Museumspark: der Idee des 2014 abgelehnten Naturparks Neckertal Eine neue Welt als Schnittstelle zwischen noch übriggeblieben ist. innen und aussen! Eröff1,2 Millionen Franken Beitrag stiftet die Bank, net wurde das Naturbis Ende Jahr sind vormuseum allerdings noch ohne Bäume, Vogelgeaussichtlich auch die hege und Wasserspiel. zwei Millionen Franken Die Realisierung des ErEigenleistung für das lebnisparks hat sich verAufsteller 3,8-Millionen-Projekt zögert, weil er die Decke zusammen. Spüren, schmecken, anfassen: des Tunnels der StadtDas soll ab Mai 2018 autobahn unter der Wiese mit einbezieht. Das Museum rund um den 500 Meter langen war schon längst im Bau gewesen, Wipfelpfad gelten – am höchsten als das Bundesamt für Strassen im Punkt 15 Meter über dem ErdSommer 2015 plötzliche neue boden. Auflagen gemacht hatte. Bis Ende Jahr soll nun aber die Baueingabe Christoph Zweili für den Park erfolgen. So wären [email protected] 11 891 Stunden und ein Skandal Neue Regelung Die Ferienbezüge der St.Galler Staatsangestellten werden genauer geprüft. Auslöser ist der Fall eines Kadermanns. Herber Huser startete Anfang 2016 hoffnungsvoll. Als SVP-Kantonalpräsident sass er fest im Sattel, gleichzeitig kandidierte er zum zweiten Mal nach 2010 für die Regierung. Im Wahlkampf kamen Zweifel an seiner Integrität auf. In der Folge scheiterte Huser krachend und verlor auch seinen Kantonsratssitz. Kurz darauf gab er seinen Rückzug aus der Politik bekannt. Gesagt Luftschlösser am Bodensee: Romanshorn wäre im ausgewählten Expo-Projekt der wichtigste Schauplatz für die «Küste» geworden. Lauer Expo-Aufbruch vorzeitig abgebrochen Volksentscheid Die Vision einer Ostschweizer Landesausstellung 2027 scheitert schon im Entwurf: Die Kantone St.Gallen und Thurgau lehnen im Juni den Planungskredit ab. Marcel Elsener [email protected] «Vom Verkehrsdienst über die Abfallentsorgung bis zum Sicherheitsdispositiv hatte der Veranstalter alles mustergültig organisiert.» Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli nach dem Neonazi-Konzert am 15. Oktober in Unterwasser. Expo-Träume in der Ostschweiz, war da was? Ein halbes Jahr nach der Ablehnung des Planungskredites in den Kantonen St.Gallen und Thurgau mag man sich kaum mehr daran erinnern. Wäre da nicht der neuerliche Anlauf der zehn grössten Schweizer Städte inklusive der Stadt St.Gallen, niemand mehr würde in unserer Region darüber reden. Ein Aufflackern nur, und Ende Feuer, oder im Dialekt gesagt: Wer nöd wött hätt ghaa. 60 Prozent Nein im Kanton St.Gal- len, 53 Prozent Nein im Thurgau waren ein klares Verdikt. Ausgeträumt die «Expedition 2027» mit drei Bahnringen in einer Ostschweizer Landschaft, die «zur grossen Bühne, zum Spielort und Thema einer Forschungsreise» werden sollte, wie es die Wettbewerbsgewinner vom Zürcher Büro Hosoya Schaefer Architects skizziert hatten. Nie angepfiffen ihr Spiel zwischen Bodensee und Alpstein, mit den Landschaftstypen Küste, Stadt, Berg und einem «Regiezentrum» im Agglomerationsraum St.Gallen-Winkeln; keine Bewegung auf den «Tanzböden» im Appenzellerland und keine Geschichten im «Alpentheater» der Flumserberge. Die Abfuhr kam nicht ganz überraschend. Denn richtig gezündet hatte die Idee nie, die Begeisterung hielt sich in Stadt und Land in engen Grenzen. Es fehlte die Leidenschaft, es fehlten die Köpfe: Von einer Mrs. oder einem Mr. Expo nicht die Spur, anscheinend mochte sich niemand – und noch nicht mal prominente Kulturschaffende – vor den wackligen Karren spannen lassen. Die Promotoren wägten sich in falscher Sicherheit, statt ihre Idee dem Publikum herzhaft nahezubringen. «Das Konzept war eine Kopfgeburt, wir haben damit die Phase der Emotionen nicht erreicht», sagte IHK-Direktor Kurt Weigelt. Immerhin übten sie im Katzenjammer auch Selbstkritik: «Wir hätten das Siegerprojekt in den Regionen vorstellen sollen», meinte Reinhard Frei von der federführenden Agentur (Freicom) hinter der Expo-Kampagne. «Es hätte mehr Mut, Spass und Leidenschaft gebraucht.» Tatsächlich hatten die Gegner der Ostschweizer Landesausstellung leichtes Spiel: Angeführt vom SVP-Gespann Esther Friedli und Toni Thoma, setzten sie vor allem auf das Argument «Geld- Bild: PD verschwendung für eine überholte Idee». In Zeiten, wo einem «gröbere Belastungen ins Haus» stünden, sei ein «viel zu teures Sommerfest» unangebracht, so Thoma; in Leserbriefen wurde die Expo wahlweise als «überdimensionierte Olma», «überteuerter Monsteranlass» oder «Kilbi-Veranstaltung» des «Establishments» bezeichnet. Andere wiederum äusserten ihre Skepsis gegenüber «Grossevents» (wie auch der Olympiade in Graubünden) oder erinnerten an die zwiespältigen Erfahrungen mit der Expo 02. Am Ende waren das mehrheitsfähige Reflexe, die wohl einer «allgemeineren Verdrossenheit und einer Ablehnung eines angeblichen Eliteprojekts» geschuldet waren, wie der Historiker Georg Kreis das Resultat in unserer Zeitung analysierte. Den Abbruch des möglichen Expo-Aufbruchs feierten die strahlenden Sieger im Toggenburg – bezeichnenderweise in jener Region, wo im März der Kantonsratsentscheid gegen das Klanghaus viel Frustration ausge- löst hatte. Zwar bemühten sich die Expo-Gegner, den ideellen Schaden in Grenzen zu halten («Wir müssen endlich mit dem Selbstmitleid aufhören»). Doch den Nachwehen einer verpassten Chance konnten sie nichts entgegenhalten. Die Absage an eine Expo-Machbarkeitsstudie – fünf bzw. drei Kantonsmillionen hätten eine Milliarde Franken Bundesgelder ausgelöst – reihte sich da in die Probleme mit anderen Projekten in einem zunehmend abgehängten Landesteil. Auch der neue Anlauf der Städte ist kein Selbstläufer «Zufrieden im Abseits», kommentierte Kaspar Surber im Kulturmagazin «Saiten». «Man ist offenbar nicht einmal bereit, die Zukunft mit einem bescheidenen Planungskredit für die Expo auszuloten. Einmal mehr zeigt sich: Der Ostschweizer weiss schon im vornherein, dass etwas im nachhinein nicht funktioniert haben wird.» Eine fatale Selbsteinschätzung, die einem «gefährlichen kleinräumigen Denken» ent- spricht, wie Wirtschaftsspitzen meinten und die Stärkung eines «Ostschweiz-Spirits» forderten. Mit dem Bild einer von der Restschweiz belächelten, zerknirschten Ostschweiz, die sich erneut selber ein Bein gestellt hat, will sich niemand abfinden. Wenn nicht die Expo, so brauchte es dringend andere Motoren für die Weiterentwicklung der Region. Immerhin können sich die Expo-Befürworter schwach damit trösten, dass die Ostschweizer Beerdigung keine anderen Regionen beflügelte. Die Reaktionen waren weniger von Häme als vielmehr von der Einsicht geprägt, dass es künftige Landesausstellungen überall schwer haben. Entsprechend verhalten das Interesse etwa in der Nordwestschweiz, die mit der frei gewordenen Bewerbung liebäugelte. Auch der neue Anlauf der Städte ist kein Selbstläufer, schon gar nicht in St.Gallen: Die Stadt sagte, wenn auch knapp, ebenfalls Nein zur Ostschweizer Expo. Zufrieden im Abseits? Die Frage wird sich bald wieder stellen. «Am Schluss stand ich als Abzocker da. Das ist nicht leicht zu verkraften.» Das sagt der ehemalige Generalsekretär des St.Galler Gesundheitsdepartements, Roman Wüst. Er hatte bei seiner Pensionierung eine Entschädigung in der Höhe eines Jahresgehalts zugesprochen erhalten – für nicht bezogene Ferien. Als unsere Zeitung diese hohe Zahlung im März aufdeckt, gehen die Wogen der Empörung hoch. Die Regierung verhält sich kommunikativ wenig geschickt und tut, was Behörden oft tun, wenn sie unter Druck geraten: Sie dreht argumentative Pirouetten. Zur Klärung der Hintergründe der Abgeltung und zum Verständnis der Bevölkerung trägt das wenig bei. Kritik wird nicht nur in der Öffentlichkeit laut. Auch die bürgerlichen Parteien reagieren mit Unverständnis auf die Entschädigung. Ins Visier nehmen sie weniger den Kadermann als vielmehr seine letzte Chefin, SP-Regierungsrätin Heidi Hanselmann. Für zahlreiche Bürgerliche ist klar: Es handelt sich um einen Fall Hanselmann,nicht um einen Fall Wüst. Juristisch, so ergeben interne Abklärungen, war die Ab- Roman Wüst und Heidi Hanselmann. geltung «rechtmässig». Das hilft dem gebeutelten Kadermann wenig. Er zieht einen Schlussstrich – und zahlt die Abgeltung zurück. Vollumfänglich und freiwillig. «Ich habe einen hohen Preis bezahlt», sagt er Monate später im Interview. Sein Ruf sei beschädigt, er habe ein Jahr ohne Lohn gearbeitet, und mögliche Perspektiven für Aufgaben als Pensionierter seien zerstört wor- Bild: Urs Bucher den. Und welche Bilanz zieht die Gesundheitschefin? Sie gesteht ein, die Zeitguthaben ihres ehemaligen Generalsekretärs «nie geprüft» zu haben. Künftig müssen St.Galler Staatsangestellte mit Fragen zu ihren Feriensaldi rechnen – in allen Departementen. Regula Weik [email protected] Jahreschronik Januar 1. Seit diesem Jahr gibt es in Appenzell Ausserrhoden nur noch fünf Departemente. Mit der neuen Organisation soll die kantonale Verwaltung effizienter und billiger werden. Der Regierungsrat erhofft sich auch mehr Freiraum für strategische Vorhaben. 14. Der Kanton St.Gallen muss seine Einbürgerungsfrist von acht auf fünf Jahre verkürzen. Bisher konnte jeder Kanton selber entscheiden, wie lange eine Person im Kanton wohnhaft sein muss, um ein Einbürgerungsgesuch stellen zu können. St.Gallen kennt bisher nach Uri die zweitlängste Einbürgerungsfrist. Gemäss revidiertem Bundesgesetz über das Schweizer Bürgerrecht wird diese Frist neu vom Bund vorgegeben. Februar 13. Nach einem Fussballspiel in Vaduz ziehen Berner Fans in Flums die Notbremse des Extrazugs. Im Industriequartier treffen sie wie zuvor vereinbart auf Anhänger des FC St.Gallen, mit denen sie sich eine Keilerei liefern. 28. Bruno Damann (CVP) wird im ersten Wahlgang in die St.Galler Regierung gewählt. Den Rücktritt haben zuvor Willi Haag (FDP) und Martin Gehrer (CVP) erklärt. Für den letzten verbliebenen Sitz kommt es im April zum zweiten Wahlgang. Eine doppelte Klatsche kassiert der umstrittene Kandidat Herbert Huser (SVP): Er erzielt im ersten Wahlgang das schlechteste Resultat und verliert nach einem Losentscheid zudem noch sein Kantonsratsmandat. Zum zweiten Wahlgang tritt er nicht mehr an. März 2. Das St.Galler Kantonsparlament schickt das Klanghaus-Projekt im Toggenburg – vor allem aus Kostengründen – bachab. Bei der entscheidenden Schlussabstimmung glänzten mehrere Befürworter mit Abwesenheit. Bis Ende Jahr werden von der IG Klanghaus Toggenburg über 10000 Unterschriften für ein neues Projekt gesammelt, dessen Finanzierung und weitere Details neu kon- zipiert werden sollen. Die Projektgruppe will der Regierung das neue Konzept Anfang 2017 präsentieren. 17. Die Thurgauer Bodensee-ThurtalStrasse kostet nach neuen Schätzungen 1,55 Milliarden Franken. Im Abstimmungskampf 2012 war von 800 Millionen die Rede. Ein Grund sind die unterschätzten geologischen Probleme im Raum Amriswil. April 6. Der ehemalige Generalsekretär des St.Galler Gesundheitsdepartements, Roman Wüst, bezahlt eine Abgeltung über rund 220000 Franken für nicht bezogene Ferien zurück. In den Wochen zuvor hatte der öffentliche Druck enorm zugenommen, nachdem publik wurde, dass dem mittlerweile pensionierten Chefbeamten ein ganzer Jahreslohn nachgezahlt wurde. 9. Die Thurgauer Regierung zahlt der Stiftung Kartause Ittingen weitere 579 685 Franken aus dem Lotteriefonds als Abgeltung für Vorleistungen, welche die Stiftung für die Erweiterung des Kunstmuseums aufgewendet hat. Die Regierung startet zudem die Planung neu, wobei sie am Standort Kartause festhält. Die Nachzahlung wird von jenen Kantonsräten kritisiert, die bereits gegen die Verletzung des Vergaberechts beim Architekturauftrag protestiert hatten. 18. Der Teufner Gemeindepräsident Walter Grob tritt zurück, nachdem er über eine Erbschaftsaffäre gestolpert war. Schon zuvor war ihm wegen dem Knatsch um das Schiesssportzentrum und die Entschädigungsaffäre im Gemeinderat Führungsschwäche und Schludrigkeit vorgeworfen worden. Grob wird später Gemeindeschreiber in Lutzenberg. 23. Marlies Schoch, die Wirtin der «Hundwiler Höhi», stirbt im Alter von 75 Jahren. Sie wurde einst vom «TagesAnzeiger» als «beste Wirtin der Schweiz» bezeichnet und war für viele Menschen Gastgeberin und Vertraute zugleich. Die «Hundwiler Höhi» führte sie seit 1971. 24. Im zweiten Wahlgang wird Marc Mächler (FDP) in die St.Galler Regierung gewählt. Mai 10. Die St.Galler Erziehungskommission will die Noten 1 und 2 aus den Halbjahreszeugnissen verbannen. Das Vorhaben stösst in der Vernehmlassung auf wenig Gegenliebe. Später krebst die Kommission zurück und leitet das Geschäft an den Kantonsrat weiter, der im Frühling 2017 darüber befinden soll. Juni 1. Nachdem sie von bürgerlicher Seite teils heftige Kritik einstecken musste, wirft Marianne Mettler (SP) als designierte Verwaltungsratspräsidentin des St.Galler Spitalverbundes das Handtuch, noch bevor sie das Amt angetreten hat. 5. Der Traum einer Ostschweizer Landesausstellung ist ausgeträumt: Sowohl die St.Galler als auch die Thurgauer Bevölkerung versenken den Planungskredit für die Expo 2027 an der Urne deutlich. Im Vorfeld hatte sich eine Gruppe um Esther Friedli (SVP) gegen eine Landesausstellung stark gemacht. 16. Der Fonds für den Strassen- und Agglomerationsverkehr passiert das Bundesparlament. Damit wird der Bund voraussichtlich per 2020 Eigentümer der Strasse von Winkeln nach Appenzell. Folglich rückt der sistierte Autobahnzubringer Herisau in Reichweite. 22. Der Thurgauer Regierungsrat schickt den revidierten Richtplan in die Vernehmlassung. Das Siedlungsgebiet ist um 200 Hektaren auf 11350 Hektaren verkleinert worden. Die SVP kritisiert, der Kanton gehe weiter, als der Bund verlange. Widerstand kommt auch von den geplanten Windpark-Standorten Braunau und Wuppenau. 23. Das Bundesamt für Strassenverkehr kündigt an, die Sanierung des A1-Abschnitts zwischen Rheineck und St.Margrethen nun doch Anfang 2017 an die Hand zu nehmen. Der Entscheid in Bern vom Vorjahr, die Bauarbeiten trotz abge- schlossener Vorarbeiten auf unbestimmte Zeit zurückzustellen, hatte im Vorfeld heftige Kritik aus der Region ausgelöst. 30. Der strenggläubige Moslem Emir Tahirovic aus St.Margrethen steht zum wiederholten Mal vor Gericht. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, durch seine strenge Glaubensauslegung die eigenen Kinder bewusst in Aussenseiterrollen zu drängen. Beispielsweise hat er sich geweigert, seine Tochter zum Schwimmunterricht zu schicken. Auch gilt er als Verfechter der Kopftuchtragepflicht für Mädchen. Zudem verweigerte er mehrfach amtliche Anordnungen. Das Gericht verurteilt den Mann zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen à 30 Franken und einer Busse von 1000 Franken. 10 Thurgau Appenzellerland Wimbledon der Rotsocken Der Bund verbietet Antibiotika zur Feuerbrandbekämpfung Aufgefallen Walter Schönholzer 11 Aufgefallen Peder Koch Alpstein Es war das Jahr des Alpsteins. Erst gab es einen Hype um den «Aescher», dann kam Roger Federer und im Dezember gefror auch noch der Seealpsee. Patrik Kobler/Mea Mc Ghee [email protected] Auch der zwischenzeitliche Shitstorm um den Zweifränkler für das Zweitbesteck konnte dem Hype nichts anhaben: Von «National Geographic» aus dem Buch über die 225 spektakulärsten Orte der Welt auf die Titelseite gesetzt, ging das Berggasthaus Aescher in diesem Jahr ab wie geschütteltes Quöllfrisch. Rund um den Globus wurde «die schönste Beiz der Welt» gefeiert. Selbst Tennis-Ass Roger Federer liess das Racket stehen und besuchte in diesem Herbst das Wimbledon der Wandersocken. Der verletzte Tennisstar twitterte: «Ich vermisse das US Open, aber ich habe eine phantastische Zeit in den Schweizer Bergen.» Nur ein paar Schritte vom «Aescher» entfernt liegen das Wildkirchli und die gleichnami- Der FDP-Politiker Walter Schönholzer wurde im Februar neu in die Thurgauer Regierung gewählt. Er holte den Sitz seines zurücktretenden Parteikollegen Kaspar Schläpfer. Per 1. Juni übernahm Schönholzer das Departement für Inneres und Volkswirtschaft. In dieser Funktion setzte er sich unter anderem vehement gegen die geplante Schliessung der SBB-Drittverkaufsstellen ein. Abgefallen Joos Bernhard Verbot Entsetzen bei den Obstbauern. Im Februar stoppt das Bundesamt für Landwirtschaft den Einsatz von Streptomycin. Damit darf im Kampf gegen den Feuerbrand künftig kein Antibiotika mehr in den blühenden Obstplantagen versprüht werden. Solches kam 2008, im Jahr nach dem massiven Feuerbrandbefall, erstmals zum Einsatz. Bild: Susann Basler Acht Kantonsräte haben im April die Wiederwahl in den Grossen Rat nicht geschafft. Joos Bernhard war wohl der prominenteste Nichtgewählte. Der CVPPolitiker aus Sulgen war Präsident der CVP/GLPFraktion im Grossen Rat. Völlig überraschend sei die Abwahl für ihn nicht gekommen, wie er später sagte. Als möglichen Grund nannte er seine zu geringe Präsenz in der Thurgauer Öffentlichkeit. Ein Fauxpas à la Thurgovie Frühfranzösisch So viel nationale Aufmerksamkeit wie dieses Jahr hatte der Thurgau schon lange nicht mehr. Er hätte wohl gerne darauf verzichtet – denn es hagelte vor allem Kritik. Christian Kamm [email protected] Gesagt «Von Selbstbedienungsladen zu reden, ist unverschämt.» Die SP-Kantonsrätin und Buchhändlerin Marianne Sax verteidigte die Thurgauer Kulturstiftung. Der Romanshorner SVP-Kantonsrat Urs Martin hatte mit einer Interpellation im Grossen Rat eine Reform der Stiftung gefordert. Diese sei ein «Selbstbedienungsladen», bei dem die Stiftungsräte eigenen Projekten Geld zusprechen würden. Manchmal konnte man sich im alten Jahr nur noch verwundert die Augen reiben. Freundeidgenössisch ignoriert oder bestenfalls unterschätzt, fristet der Kanton Thurgau in der Regel ein nationales Schattendasein. Und nun sollte also das Schicksal der Nation plötzlich und ausgerechnet an der Thur entschieden werden? Ein bisschen rasant, diese politische Blitzkarriere – zumal für die bedächtige Thurgauer Seele. Aber mit dem Entscheid der Kantonsregierung, die Motion des Parlaments für die Abschaffung des Frühfranzösisch an der Primarschule umzusetzen, brach ein nationaler Sturm der Entrüstung los, wie man ihn im Thurgau noch nie erlebt hatte. Und so wohl auch nicht erwartete. Plötzlich schien das Weh und Wohl der Schweiz am Umstand zu hängen, ob im Thurgau weiterhin bereits ab der fünften Klasse «Frère Jacques» gesungen wird. Die Suppe tapfer ausgelöffelt Ins Auge des Sturms geriet vor allem Erziehungsdirektorin Monika Knill. Sie durfte die Suppe auslöffeln, die man ihr eingebrockt hatte – denn die Regierung war gegen die Motion, und Knill musste nun einen Auftrag umsetzen, den sie gar nie gewollt hatte. Sie erklärte, beschwichtigte und versuchte die Wogen zu glätten. Immerhin: Im Zuge des nationalen Thurgau-Bashings dürfte auch der eine oder andere aus der Romandie angereiste Journalist zum ersten Mal in seinem Leben einen Fuss auf Frauenfelder Boden gesetzt haben – als kleinen Beitrag zur Überwindung des Röstigrabens sozusagen. Klares Ja zum neuen Lehrplan Mit der Absicht, den Frühfranzösisch-Unterricht abzuschaffen, hat sich der Thurgau voll in die Nesseln gesetzt. So konnte nicht erstaunen, dass eine Initiative, die den Kanton zum Sonderfall auch in Sachen Lehrplan machen wollte, chancenlos war. Das Ausmass der Niederlage der Lehrplan-21Gegner allerdings überraschte. Nur 25 Prozent der Stimmenden votierten am 27. November für die Initiative. Neben der drohenden Isolierung dürfte auch das Kostenargument beim Entscheid eine wichtige Rolle gespielt haben. (ck) Die nächste Eskalationsstufe zündete dann der Bundesrat höchstselbst. Indem Alain Berset seine Drohungen wahr machte und im Juli eine Vorlage für ein Frühfranzösisch-Diktat in die Vernehmlassung schickte. Und bist du nicht willig, so brauch ich eben Gesetzesgewalt… Davon ist Berset unterdessen wieder abgerückt und hat seine Pläne quasi in den Stand-by-Modus versetzt. Das kann er sich auch leisten, denn die Drohkulisse allein scheint Wirkung zu zeigen. «Die Thurgauer Regierung krebst überhaupt nicht zurück», verkündete Regierungsrätin Knill im September. Und tat genau das: zurückkrebsen. Die heisse Kartoffel wurde wieder ans Kantonsparlament geschickt zur erneuten Begutachtung. Ob man sich dort nochmals die Finger verbrennen will, wird sich erst im kommenden Frühling weisen. Oder auf Frühfranzösisch: On verra. gen Höhlen. Forschungen und nig Matthias Sempach 2017 PopFundgegenstände belegen, dass star Bastian Baker den Weg zum schon Neandertaler als Jäger und heimeligen Berggasthaus finden Sammler in den Alpsteinhöhlen wird. tätig waren. Heute werden BesuDas Wandergebiet Alpstein chern spannende Details zum Le- geniesst freilich nicht erst seit der ben von Steinzeitmensch und Begehung durch den TennisHöhlenbär sowie Wissenswertes champion aus dem Baselbiet grosse Popularität. zum Wirken der EremiSchon seit dem Bau der ten ab dem Spätmittelalter bis zur Neuzeit verersten Bergwirtschafmittelt. ten im 19. Jahrhundert Von einer spektakuist der Alpstein ein belären Lage zurück zur liebtes Ausflugsziel. anderen: Hinge1875 soll es erste Beschmiegt an die senkstrebungen für eine rechte Felswand wird Aufsteller Zahnradbahn auf den das Berggasthaus AeSäntis gegeben haben. scher ab Mai nächsten Zahlreiche weitere Ideen folgten, bis Jahres wieder ein besonderer Anziehungspunkt im Alp- schliesslich das Projekt des stein sein. Gäste aus nah und fern Herisauers Carl Meyer realisiert werden sich auf den Bänken vor wurde. 1935 konnte die Säntisdem Haus näher kommen. Gut Schwebebahn in Betrieb genommöglich, dass nach Tennis-Ass men werden. Neustes tourisRoger Federer und Schwingerkö- tisches Glanzlicht ist der im Juni dieses Jahres eröffnete EuropaRundweg auf dem Hohen Kasten. Immer wieder sorgt auch die Natur für einzigartige Stimmungen im Alpstein. Da Frau Holle ihren Dienst in diesem Winter noch nicht aufgenommen hat, konnte Väterchen Frost umso besser wirken. Die eisigen Temperaturen liessen den Seealpsee im Dezember schwarz gefrieren. Erstmals seit 2006 war das Eis so dick, dass man darauf Schlittschuh laufen konnte. Die grösste Natureisbahn des Appenzellerlandes zog Hunderte von Menschen an. Warum also nicht das Jahr an einem der drei Seen im Alpstein oder auf einem der Berggipfel ausklingen lassen? Eindrückliche Ausblicke und Erlebnisse sind garantiert. Fotokamera nicht vergessen – vielleicht kommt unverhofft eine berühmte Persönlichkeit des Weges. Als Peder Koch vor acht Jahren seine Aufgabe als Direktor antrat, wurden an der Berit-Klinik in Teufen jährlich 500 Operationen durchgeführt. Unter der Ägide des Bündners hat sich die Zahl auf 3000 pro Jahr erhöht, und der Personalbestand wuchs von 40 auf 120 Personen. Die Infrastruktur in Teufen platzte aus allen Nähten, und so bezog die Berit-Klinik Anfang März den 40 Millionen Franken teuren Neubau in Speicher. Abgefallen Walter Grob Spitalreifer Verbund Patient Nur kurz war die Phase der Ruhe. Seit Bekanntgabe des millionenschweren Defizits im Frühjahr brodelt es wieder rund um den Ausserrhoder Spitalverbund. Auch das Jahr 2016 war in Appenzell Ausserrhoden geprägt von der unsäglichen Geschichte um den Spitalverbund. Schon 2014 hatte die erste Garnitur Verwaltungsräte mit Thomas Kehl und alt Bundesrätin Ruth Metzler an der Spitze durch unverschämte Griffe in die Gebührenkasse für einen handfesten, sich über Monate hinziehenden Skandal gesorgt. Das Jahr 2015 brachte ein wenig Ruhe, da erst im Juni mit Christiane Roth als Präsidentin ein erneuerter Verwaltungsrat seine Arbeit aufnahm. Dann ging es wieder los: Im Frühjahr 2016 musste die Bevölkerung von einem 10-Millionen-Defizit Kenntnis nehmen; Detailzahlen dazu werden nicht veröffentlicht. Unsere Zeitung hat nun Akteneinsicht verlangt. Der Ausserrhoder Spitalverbund ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt im Besitz des Kantons; ihm gehören die beiden somatischen Spitäler in Herisau und Heiden sowie das Psychiatrische Zentrum in Herisau an. Das zuständige Departement von Landammann Matthias Weishaupt hat sich bis eben Zeit gelassen, eine Eigentümerstrategie Am Spital Heiden gehen 45 Arbeitsplätze verloren. Bild: Benjamin Manser vorzulegen; diese ist bescheiden, macht kaum verbindliche Vorgaben und lässt für alle Eventualitäten Raum. Bereits am 1. September präsentierte jedoch der Verwaltungsrat des Spitalverbunds eine sogenannte Strategieanpassung: Im kommenden Jahr wird die Chirurgie des Spitals Heiden in die nahe gelegene Hirslanden Klinik am Rosenberg ausgelagert. Einzig die operative Tätigkeit der bis anhin erfolgreichen Geburtshilfe soll im Spital Heiden verbleiben. Momentan verdichten sich jedoch die Gerüchte, dass auch diese am Spital Heiden nicht mehr lange Bestand habe. Nach Meinung von Gesundheitsexperten ist mit diesem Vorhaben das Ende des Spitals Heiden, wenn nicht des ganzen Verbunds, eingeläutet worden. Ärzte und Hebammen springen ab, und aus Insiderkreisen hört man, dass die Zahlen der Frauenklinik stark am Einbrechen sind. Ebenso ist jetzt schon klar, dass der Spitalverbund wiederum ein zünftiges Defizit vorlegen wird. Die Strategieanpassung kostet zudem 45 Arbeitsplätze. Die Öffentlichkeit wird von offizieller Seite mit stark geschönten Mitteilungen mehr verwirrt denn informiert. Dass eben erst der ärztliche Direktor gekündigt hat, wurde so verklausuliert formuliert, dass es kaum jemandem auffiel. Dabei ist dieser Abgang nur einer von mittlerweile unzähligen. Alleine auf dem Posten des CEO wurden seit der Verselbständigung 2012 bereits drei Personen verheizt, momentan ist ein ehemaliger Hirslanden-Kadermann ad interim am Wirken, im nächsten Jahr wird mit einer Frau CEO Nummer vier eingesetzt. Sowohl der Verwaltungswie auch der Regierungsrat pflegen gegen aussen eine Kommunikation, die jeder Beschreibung spottet. Monika Egli [email protected] Die Affären in Teufen schienen kein Ende zu nehmen. Doch Gemeindepräsident Walter Grob hielt unverdrossen durch. Bis es im April zum Knall kam und er seinen Rücktritt auf Ende Mai erklärte. Weil er in eine Erbschaftsaffäre verwickelt war, entzogen ihm Gemeinderat und Geschäftsprüfungskommission das Vertrauen. Gesagt «Das erste Tor in der NHL ist wirklich etwas Spezielles, etwas, wovon man träumt. Es war eine grossartige Erfahrung.» Der 20jährige Herisauer Timo Meier hat am 17. Dezember mit den San Jose Sharks sein erstes Spiel in der NHL bestritten und sein erstes Tor erzielt. Jahreschronik Juli 27. Trotz bestehendem Vertrag mit dem Landbesitzer ordnet die St.Galler Kantonspolizei die Räumung eines Platzes in Waldkirch an, auf dem sich vorübergehend eine Gruppe Jenischer niedergelassen hat. Gerufen wurde die Polizei von der Gemeinde, die damit auf Anrufe von Anwohnern reagieren wollte. Nach einem klärenden Gespräch vor Ort dürfen die Fahrenden aber wie vertraglich geregelt zwei Wochen bleiben. August 1. In der Niederteufner Strafanstalt Gmünden wird die Leiche eines Häftlings (25) in seiner Zelle entdeckt. Später stellt sich heraus, dass er an einer Überdosis eines Heroinersatz-Medikaments starb, das er von einem Mithäftling erhielt. Ob er das Substrat mit Absicht überdosiert hatte, ist bis heute unklar. 11. Der Kanton Thurgau renoviert den ehemals geheimen Führungsstandort Waldegg in Frauenfeld. Im Kriegsfall wird der Kanton von hier aus geführt. 14. Am Schwägalpschwinget kommt es mit 12 500 Besuchern zu einem Zuschauerrekord. Der Thurgauer Samuel Giger und der Bündner Armon Orlik teilen sich den Festsieg. 21. In St.Gallen läuten alle 118 Kirchenglocken. Die dreiteilige Komposition «Zusammenklang», in der alle Stadtkirchen involviert sind, lockt Tausende Schaulustige auf Drei Weieren, von wo das Konzert am besten zu hören ist. Selbst die «Tagesschau» berichtet. September 25. Der Kanton St.Gallen lehnt mit 69,6 Prozent der Stimmen eine vom Verein «Starke Volksschule St.Gallen» eingereichte Ausstiegs-Initiative deutlich ab und spricht sich damit für einen Verbleib im Harmos-Konkordat aus. 29. Die Ausserrhoder Regierungsrätin Marianne Koller-Bohl (FDP) gibt auf Mitte 2017 ihren Rücktritt bekannt. Sie gehörte der Regierung seit 2005 an und leitete das Departement Bau und Volkswirtschaft. 29. Das St.Galler Innendepartement hat entschieden, dass Gemeindepräsidenten ihre Löhne offenlegen müssen. Die «Zürichsee Zeitung» hat diese Information in mehreren Gemeinden im Linthgebiet per Öffentlichkeitsgesetz eingefordert, nachdem die Gemeinde Gommiswald die entsprechende Auskunft verweigert hatte. Oktober 1. Das parkuhrfreie Appenzell Innerrhoden ist Geschichte. Auf drei Parkarealen im Dorf Appenzell werden Gebühren eingeführt. Davon betroffen sind auch Staatsangestellte. Zudem wird der Landsgemeindeplatz neu gestaltet und darf von Reisebussen nicht mehr angefahren werden. 15. In der Toggenburger Gemeinde Unterwasser versammeln sich über 5000 Rechtsradikale zu einem Konzert. Weder Hallenbesitzer noch Gemeindebehörden wussten im Vorfeld, um was für einen Anlass es sich handelt. Die Veranstalter selbst organisieren eigene Verkehrs-, Entsorgungs- und Sicherheitsdienste. Die Kantonspolizei sieht sich ob der Übermacht der mehrheitlich deutschstämmigen Neonazis überrumpelt. Die Staatsanwaltschaft verzichtet mangels Hinweisen auf Gesetzesverstösse auf eine Strafuntersuchung. 22. Nur eine Woche nach dem Grossanlass in Unterwasser spielt der Sänger einer Rechtsrockband an einem Balladenabend für die Partei national orientierter Schweizer (Pnos). Der deutsche Sänger, über den ein Einreiseverbot verfügt worden war, erreichte das Lokal in Kaltbrunn ungehindert. Die Polizeibeamten vor Ort lassen ihn das Konzert spielen und eskortieren ihn anschliessend an die deutsche Grenze. November 7. Der Wahlzirkus in Rapperswil-Jona findet ein Ende: Neuer Stadtpräsident ist Martin Stöckling (FDP). Bereits der erste Wahlgang war begleitet von einer aussergewöhnlichen Schlammschlacht. Der Verleger der «Obersee-Nachrichten», Bruno Hug, hatte gegenüber dem Bisherigen Erich Zoller (CVP) schwere Vorwürfe erhoben und war selbst zur Wahl angetreten. Hug holte im ersten Wahlgang am meisten Stimmen, verzichtete aber auf eine Kandidatur im zweiten Wahlgang. 7. Der Kanton St.Gallen gibt bekannt, dass bereits 2023 die ersten Ärzte ihren Abschluss am Kantonsspital St.Gallen machen können. 2020 sollen in St.Gallen die ersten Masterstudiengänge in Kooperation mit der Universität Zürich angeboten werden. Unter Dach und Fach ist der «Joint Medical Master» aber erst, wenn der Zürcher Regierungsrat grünes Licht gibt. 13. Mit einem Protestmarsch demonstrieren Mitarbeiter des Spitals Heiden gegen die Schliessung der Chirurgie, die in Teilen an die benachbarte HirslandenKlinik Am Rosenberg ausgelagert wird. Finanziell ist es um den Ausserrhoder Spitalverbund seit längerem nicht mehr gut bestellt. 2015 wurde ein Verlust von rund 10 Millionen Franken verbucht. 45 Mitarbeiter sind vom Stellenabbau im Spital Heiden betroffen. Einige Mitarbeiter sollen an der Hirslanden-Klinik weiterbeschäftigt werden. 25. Der Kanton Thurgau erbt sechs Millionen Franken. Der unbekannte Frauenfelder Unternehmer Walter Enggist hat die Kantonsbibliothek und das Amt für Archäologie als Erben bestimmt. 27. Die Thurgauer Stimmbürger verwerfen die Volksinitiative «Ja zu einer guten Volksschule ohne Lehrplan 21» mit einem Nein-Anteil von 75 Prozent. Dezember 12. Das Verwirrspiel um die vier Ostschweizer Zollstellen in Buchs, St.Gallen, Romanshorn und Bargen hat ein Ende. Bundesrat Ueli Maurer erklärt im Ständerat, dass er mit der Ostschweiz nicht «in den Kriegszustand treten» will. Zuvor war angekündigt worden, dass die Zollstellen aus Spargründen geschlossen werden sollen. Darauf regte sich politischer Widerstand in der Region. Im Herbst hiess es dann, die Zollstellen seien gerettet, nur um kurz darauf wieder zu vernehmen, dass der Bundesrat «gewisse Schliessungen» bereits in die Wege geleitet hatte. Mit der Zusage von Maurer sind die Zollstellen aber gerettet. 14. Die weggewiesene Marija Milunovic (17) aus Sargans muss doch nicht nach Serbien zurückkehren. Für 2017 hat sie eine Anstellung als Au-pair bei einer Familie im liechtensteinischen Balzers gefunden. Damit gilt die Wegweisungsverfügung als erfüllt. Diese erfolgte, weil ihre Mutter Einreichungsfristen von Dokumenten zum Familiennachzug verstreichen liess. In der Folge wurden in Milunovics Umfeld Unterschriften gesammelt. Die Aktion zeitigte aber keinen Erfolg. Der Wegweisungsentscheid bleibt bestehen. 12 Sport Sport 13 Der Geist von Lugano Gewinner Glarner ist Schwingerkönig Der Schwingerkönig ist zum dritten Mal in Folge ein Berner. Am 28. August triumphiert am Eidgenössischen in Estavayer aber weder Kilian Wenger noch Matthias Sempach, sondern der 30-jährige Matthias Glarner aus Meiringen. Im Schlussgang besiegt Glarner nach 13:30 Minuten den 21-jährigen Bündner Armon Orlik. Bester Ostschweizer: Der junge Thurgauer Samuel Giger auf Rang zwei. Verlierer Fussball Im 2016 legt die Schweiz einen Steigerungslauf hin: Schwach der Start, solid die EM, viel besser die Fortsetzung. Es war am Abend des 13. November, als Vladimir Petkovic sagte: «Ich bin zufrieden, in welcher Verfassung wir sind. Aber wir können in jedem Bereich besser werden.» Der Schweizer Nationaltrainer sagte im Rückblick auf das 2:0 gegen die Färöer in Luzern auch Sätze wie: «Es braucht mehr Inputs von jedem Einzelnen.» Oder: «Wir müssen mehr Druck machen und einen solchen Gegner überrennen können.» Es sind dies ungewohnt kritische Sätze des Chefs einer Auswahl, die noch nie unter Selbstunterschätzung gelitten hat. Er hätte auch sagen können, dass die Schweiz ihrer Favoritenrolle gegen einen Gegner gerecht worden ist, der sich in der Historie als äusserst unangenehm erwiesen hat. Doch das tat Petkovic nicht, nicht einmal nach dem vierten Sieg im vierten Spiel der laufenden Qualifikation für die WM 2018 in Russland. Und mit Portugal war davor der aktuelle Euro- Für Bronze sind Ostschweizerinnen zuständig Olympische Spiele Dreimal Gold, je zweimal Silber und Bronze: Die Schweizer Bilanz in Rio de Janeiro ist einmal mehr erstaunlich. Das Ziel in weiter Ferne Klaus Zaugg, Ralf Streule Natürlich: Mit dem ersehnten Aufstieg war aus Sicht des FC Wil in dieser Saison von Beginn weg nicht zu rechnen. Mit dem FC Zürich mischte ein übermächtiger Club die Challenge League auf. Aber dennoch: Die 20 Punkte Rückstand nach der Hinrunde sind aus Wiler Sicht eine Enttäuschung. Trainerentlassungen und die sportliche Unkonstanz unter der türkischen Führung stimmen wenig zuversichtlich. Gesagt «Aber fragen Sie bitte nicht: Was ist mit dem Trainer?» Dölf Früh, der Präsident des FC St. Gallen, vor dem Cup-Achtelfinal beim FC Zürich im «Tagesanzeiger». Die St. Galler befanden sich Ende Oktober in der Krise, die Diskussionen um Trainer Joe Zinnbauer waren in vollem Gang. Doch der Präsident blieb standhaft, obwohl die Mannschaft auch in Zürich verlor. Im Blick zurück wird noch deutlicher, wie stark sich Rio 2016 von den anderen Spielen unterscheidet. Einerseits ist die Kulisse in der landschaftlich schönsten aller olympischen Städte grandios, ja exotisch. Andererseits rücken die sozialen Gegensätze, die politischen Verstrickungen, die Doping-Problematik und die Erkenntnis, dass das olympische Spektakel womöglich auf Kosten der Bevölkerung geht, wie nie zuvor ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Doch am Ende ist es so, wie es schon immer war: Die Strahlkraft der olympischen Helden ist stark genug, um das Gesamtbild aufzuhellen. Die Schweizer Bilanz ist einmal mehr erstaunlich. Mit dreimal Gold und je zweimal Silber und Bronze kommt die Schweiz im Medaillenranking auf Rang 24 – weit vor vergleichbaren Nationen wie Norwegen (74.), Finnland (80.) oder Österreich (84.). Gold holen der Leichtgewichtsvierer im Rudern, Radprofi Fabian Cancellara im Zeitfahren zum Abschluss seiner grossartigen Karriere und Mountainbiker Nino Schurter. Silber gewinnen das Tennisdoppel Timea Bacsinszky/Martina Hingis und Triathletin Nicola Spirig. Bronze gibt es für zwei Ostschweizerinnen: für die Sportpistolen-Schützin Heidi Diethelm Gerber und für Turnerin Giulia Steingruber im Sprung. Auch wenn Steingrubers Olympiaauftritt mit einer verpatzten Übung im Bodenfinal und dem Aufbrechen der alten Fussverletzung unglücklich zu Ende geht, bleibt eines herausragend: Die Gossauerin ist die erste Schweizer Kunstturnerin, die eine Olympiamedaille gewinnen kann. Nach einem «nacholympischen Blues» und dem Entscheid, die anstehende Fussoperation zu Gunsten einer Australienreise auf Januar zu verschieben, wird das Jahr 2017 für die 22-Jährige ein eigentlicher Karriereneustart. Etwas deutlichere Konturen hat die mittelfristige Zukunft der 47-jährigen Heidi Diethelm Gerber. Auch dank ihrer Medaille in Rio kann sich die Märstetterin weitere vier Jahre lang dem Spitzensport widmen. Mit dem Ziel, in Tokio 2020 mindestens ebenso gut abzuschneiden wie im vergangenen Sommer. «Mal schauen, wohin mich der Sport noch führt.» Giulia Steingruber nach aufwühlenden Olympia-Wochen Faszinierend, weil angekündigt und geplant, ist der Olympiatriumph der Ruderer Mario Gyr, Simon Schürch, Simon Niepmann und Lucas Tramèr im Leichtgewichtsvierer. Planung, Durchführung und Vollendung erreichten eine selbst im internationalen Sport seltene Perfektion. Das Team überwand seit 2010 alle Rückschläge: Verletzungspech, vorübergehende Trennung und die olympische Enttäuschung 2012. «Wichtig ist, im richtigen Augenblick oben zu sein», sagte Mario Gyr nach dem Triumph. Der lang ersehnte Triumph Ski alpin Lara Gut gewinnt den Gesamt-Weltcup. Damit beendet sie eine 21-jährige Durststrecke der Schweizerinnen. Jolanda Neff im Verletzungspech Hätte Jolanda Neff Gold gewonnen im Cross-Country, so hätte man im Rückblick so ziemlich die gleichen Worte gebraucht wie für den Goldvierer. Und das mag zeigen, wie schwierig es ist, einen Wettbewerb für sich zu entscheiden, der nur alle vier Jahre stattfindet. Wie schwierig es ist, sich vier Jahre lang, mehr als tausend Tage, auf einen einzigen Wettkampf vorzubereiten. Die bald 24-jährige Thalerin war als Mitfavoritin auf Gold angereist, ein Sturz und eine Rippenprellung in den Tagen vor dem Wettkampf liessen nur einen sechsten Platz zu. «Zu stürzen ist ein Teil des Spiels, und es ist das, was meine Spiele zerstört hat», sagte die Rheintalerin. Das Sturzpech ist inzwischen nicht verschwunden: Vor einigen Tagen brach sich Neff während einer Trainingsfahrt bei Barcelona das linke Handgelenk. als gegen Aussenseiter. Aber was sagt die Statistik unter Petkovic? Seit seinem Jobantritt am 8. SepDie Statistik – tember 2014 erreichte er in 27 und eine Hoffnung Spielen 15 Siege und 4 UnentDas Verhalten von Petkovic mag schieden. Gegen die Grossen zwei Gründe haben. Der erste aber: ein Sieg gegen Portugal, ein ist der Modus. Nur der Gruppen- Unentschieden an der EM gegen erste qualifiziert sich direkt für Frankreich und drei Niederlagen, zwei in der EM-Qualidie WM, die acht besten Gruppenzweiten kämpfikation gegen Engfen in der Barrage. Das land und eine im Test gegen Belgien. Problem für die SchweiAber seit Petkovic zer: Bei Punktgleichheit sein Team vor der EM entscheidet die Tordiffeam Lago Maggiore zurenz. Petkovic’ Team liegt nach vier von zehn Runsammengezogen hat, den bei sechs Plustoren, Aufsteller weht der Geist von Ludas zweitplazierte Portugano. Darüber hinaus: gal bei deren 13. Doch am Petkovic verwaltet 10. Oktober, im letzten nicht mehr, er gestalSpiel dieser Kampagne, hat der tet. Und er gibt den Kandidaten Europameister im eigenen Land für das Nationalteam seit dem vielleicht die Chance, den aktuel- Heimsieg gegen Portugal endlich len Drei-Punkte-Rückstand wett- Perspektiven. Das macht Hoffzumachen. Für gewöhnlich tut nung. sich die Schweiz gegen höher eingestufte Gegner weniger schwer Andreas Ineichen pameister unter den besiegten Gegnern in der Gruppe B. Die Gossauerin Giulia Steingruber gewinnt als erste Schweizer Kunstturnerin eine Olympiamedaille. Bild: Dmitri Lovetski/AP Mit Rang drei in der Kombination von Lenzerheide steht Lara Gut am 13. März vorzeitig als Gesamtweltcup-Siegerin fest. Die zuvor letzte Schweizerin, die diesen Titel gewonnen hat, war Vreni Schneider vor 21 Jahren. Weitere Schweizer Gesamtsiegerinnen vor Gut und Schneider: LiseMarie Morerod, Marie-Theres Nadig, Erika Hess, Michela Figini, Maria Walliser. Der letzte Schweizer Gesamtsieger war 2010 Carlo Janka, der vorletzte Paul Accola 1992. Nach 40 Rennen hat Gut 1522 Punkte auf ihrem Konto, die zweitplazierte US-Amerikanerin Lindsey Vonn 1235 Punkte. Dieser Triumph ist der momentane Höhepunkt einer Karriere, die mitten in der Blüte steht. «Jahrelange harte Arbeit und das richtige Team um mich herum haben diesen Sieg ermöglicht», erklärte die damals 24-jährige Tessinerin, die auch noch die Disziplinenwertung im Super-G zu ihren Gunsten entschieden hatte. In der Saison 2015/16 errang Gut sechs Weltcup-Siege in vier Disziplinen und stand insgesamt 13-mal auf dem Podest. «Es geht darum, ei- Lara Gut mit der grossen Kristallkugel. nen Schritt nach dem anderen zu machen. Irgendwann hast du dann die Möglichkeit, um so etwas Grosses zu kämpfen», sagte die Gesamtweltcup-Siegerin. Jetzt fehlen der Ausnahmekönnerin nur noch Siege an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Gut war bereits ein paar Mal nahe dran: Sie gewann Olympiabronze in der Abfahrt 2014 in Sotschi, WM-Silber Bild: Gian Ehrenzeller/KEY in der Abfahrt und in der SuperKombination 2009 in Val d’Isère, WM-Silber im Super-G 2013 in Schladming und WM-Bronze in der Abfahrt 2015 in Vail/ Beaver Creek. Vom 6. bis 19. Februar 2017 findet die nächste WM in St.Moritz statt. Gut will einen Schritt nach dem anderen machen. Albert Krütli Jahreschronik Januar Februar 29. Martina Kocher überrascht zu Beginn der Schlittel-WM im bayrischen Königssee. Im erstmals ausgetragenen Sprint verweist die 30-jährige Bernerin die Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und Europameisterin Dajana Eitberger auf die Plätze zwei und drei. 6. Der Bobpilot Beat Hefti sichert sich auf der Heimbahn in St.Moritz seinen fünften EM-Titel. Hefti und Anschieber Alex Baumann legen den Grundstein zum Sieg mit Bestzeit im ersten Lauf. 31. Fabian Bösch gewinnt an den X-Games in Aspen die Goldmedaille im Big Air der Ski-Freestyler. Der 18-Jährige aus Engelberg setzt sich bei seiner ersten Teilnahme am prestigeträchtigen und marketingtechnisch wichtigsten Anlass der Saison vor dem US-Amerikaner Bobby Brown durch. Bronze erringt mit Elias Ambühl ein weiterer Schweizer. 26. Der neue Präsident des FussballWeltverbandes Fifa heisst Gianni Infantino. Der 46-jährige Walliser wird am Fifa-Kongress in Zürich zum Nachfolger von Sepp Blatter gewählt. März 5. Marcel Hirscher schlägt in Kranjska Gora drei Fliegen auf einen Streich. Mit dem Sieg im Riesenslalom sichert er sich die Kristallkugeln für den Gesamtweltcup und die Disziplinenwertung. Der 27-jährige Österreicher ist der erste Fahrer, der den Gesamtweltcup fünfmal nacheinander gewinnt. 28. Die goldene Ära der Schweizer Curlerinnen geht weiter. Das Team des CC Flims erringt in Kanada seinen zweiten WM-Titel und den vierten für das Schweizer Frauencurling innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Im Final siegt die Schweiz gegen Japan 9:6. 28. Steve Guerdat gewinnt wie im Vorjahr den Weltcupfinal der Springreiter. Auf Corbinian bleibt der 34-jährige Jurassier in Göteborg am Finaltag in zwei Umgängen ohne Abwurf. April 30. Der FC Basel steht fünf Runden vor Ende der Super-League-Saison als Schweizer Meister fest. Mit dem siebten Titelgewinn in Folge baut Basel seine Erfolgsserie weiter aus. Rekordmeister mit 27 Titeln sind weiterhin die Grasshoppers, der FC Basel ist nun 19-facher Meister. Mai 8. Die Rheintaler Mountainbikerin Jolanda Neff verteidigt in Schweden ihren EM-Einzeltitel im Cross Country in überlegener Manier. Wenige Wochen später sichert sie sich den WM-Titel im Marathon. 22. Kanada sichert sich an der Eishockey-WM in Russland zum zweiten Mal in Folge – und zum 26. Mal insgesamt – die Goldmedaille. Im Final in Moskau setzen sich die Kanadier mit 2:0 gegen Finnland durch. Das Schweizer Nationalteam verpasst die Viertelfinals. zen sich die Zürcher gegen Lugano mit 1:0 durch. Juni 28. Real Madrid gewinnt zum elften Mal den wichtigsten Wettbewerb im Clubfussball. Die Spanier setzen sich im Champions-League-Final in Mailand gegen Stadtrivale Atlético im Penaltyschiessen 5:3 durch. 3. Die Welt trauert um den grössten Boxer: Muhammad Ali stirbt im Alter von 74 Jahren. Der an Parkinson leidende Ali hatte seine Karriere im Jahr 1981 beendet. In den vergangenen Jahren war er wegen gesundheitlicher Beschwerden mehrfach im Spital behandelt worden – so auch zweimal im Jahr 2014 und einmal im vergangenen Jahr. 29. Vier Tage nach dem Abstieg aus der Super League gewinnt der FC Zürich zum neunten Mal den Schweizer Cup. Im Final im heimischen Letzigrund set- 5. Mit zwei Goldmedaillen avanciert Giulia Steingruber an der Kunstturn-EM in Bern zur Dominatorin der Gerätefinals. Nach ihrem dritten EM-Titel im Sprung holt die 22-jährige Ostschweizerin am Boden erstmals EM-Gold. In den Tagen zuvor gewannen die Schweizer Männer im Team-Wettkampf und Christian Baumann am Pauschenpferd jeweils Bronze. Juli 10. In Amsterdam geht für die Schweizer Leichtathleten die erfolgreichste EM der Geschichte zu Ende. Tadesse Abraham wird im Halbmarathon Europameister und führt das Schweizer Team zu Gold. Die Waadtländerin Lea Sprunger gewinnt über 400 m Hürden Bronze, wie zuvor bereits Kariem Hussein ebenfalls über 400 m Hürden und Mujinga Kambundji über 100 m. 10. Portugal ist erstmals Fussball-Europameister. Der Aussenseiter bezwingt im Stade de France trotz des frühen Ausfalls von Cristiano Ronaldo den Gastgeber Frankreich nach einem Treffer von Eder in der Verlängerung 1:0. bezwingt im Final den Titelverteidiger Novak Djokovic aus Serbien 6:7 (1:7), 6:4, 7:5, 6:3. Für Wawrinka ist es der dritte Grand-Slam-Titel nach dem Sieg an den Australian Open 2014 und dem Erfolg an den French Open 2015. 26. Roger Federer beendet seine Saison vorzeitig, um sein im Februar operiertes Knie richtig ausheilen zu lassen. Der Baselbieter verpasst unter anderem die Olympischen Spiele und das letzte Grand-Slam-Turnier in New York. 18. Nach Gold über 800 m gewinnt Marcel Hug an den Paralympics in Rio de Janeiro auch Gold im Marathon. Mit vier Medaillen bestätigt sich der 30-jährige Thurgauer in der Rollstuhl-Leichtathletik als weltbester Allrounder. 27. Der deutsche Formel-1-Pilot Nico Rosberg lässt sich in Abu Dhabi zum ersten Mal als Weltmeister feiern. Der Mercedes-Pilot setzt sich gegen seinen Teamkollegen Lewis Hamilton durch. September Oktober Dezember 12. Stan Wawrinka gewinnt zum ersten Mal in seiner Karriere die US Open in New York. Der 31-jährige Waadtländer 9. Daniela Ryf verteidigt den IronmanWM-Titel auf Hawaii – und dies mit Streckenrekord. Die 29-jährige Solothur- 2. Der 31-jährige Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg gibt überraschend den Rücktritt bekannt. nerin verbessert den drei Jahre alten Rekord der dreifachen Ironman-Weltmeisterin Mirinda Carfrae aus Australien um rund fünfeinhalb Minuten und erreicht das Ziel nach 8:46:46 Stunden. November 14 Kultur Im ausgehenden Kinojahr sind die Kleinen die ganz Grossen Kinojahr 2016 Die Schweizer gehen nach wie vor gern ins Kino. Das zeigte etwa der erste gesamtschweizerische Kinotag. Mit zwei Filmen aus unserer Nähe verbinden sich besondere Hoffnungen. Ob sie sich erfüllen werden, erweist sich indes erst im 2017. Das Kinojahr 2016 war ein gutes und in vielerlei Hinsicht besonderes Jahr. Bei den Oscars hat mit «Spotlight» der sympathische Underdog triumphiert, und Leonardo DiCaprio holte sich nach sechs Anläufen endlich die wohlverdiente Trophäe. Die Branche hat mit einigen Problemen zu kämpfen, doch scheint ein Kinobesuch nach wie vor eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Darauf schliessen lässt jedenfalls das Ergebnis des ersten gesamtschweizerischen Kinotags, der am 4. September durchgeführt wurde. Mehr als 210000 Besucher zahlten den Spezialpreis von 5 Franken und verbrachten den Sonntag im Lichtspielhaus – das sind 220 Prozent mehr als an einem normalen Kinosonntag. Ein Zuschauerrekord, der einerseits aufs spezielle Programm zurückzuführen ist, das jeder Kinobetreiber nach eigenem Gusto zusammenstellen konnte; andererseits lässt die mehr als doppelt so hohe Auslastung vielleicht auch den Rück- schluss zu, dass das Kinovergnügen ein relativ teures Vergnügen ist. Zumal für Familien ist das Home-Cinema wohl doch häufig die realistischere Alternative. Aufbruch in eine neue Ära Nichtsdestotrotz gibt es jedes Jahr Filme, die die Leute scharenweise ins Kino locken. In erster Linie sind das Blockbuster oder Schweizer Filme. In der Kategorie Blockbuster legte das Spin-off «Rogue One: A Star Wars Story» mit über 100000 Zuschauern und 1,8 Millionen Franken Umsatz den besten Schweizer Kinostart des Jahres hin – auf 241 Leinwänden gleichzeitig. Im Vergleich dazu landete der Auftakt zur neuen Trilogie, «Star Wars: The Force Awakens», letztes Jahr mit total 476 523 Eintritten abschliessend auf Platz vier – der James Bond «Spectre» mit 968684 Eintritten auf Platz 1. Die abschliessenden Kinozahlen für dieses Jahr liegen zwar noch Maren Ade, Regisseurin von «Toni Erdmann», nimmt den Europäischen Filmpreis entgegen. Bild: EPA (Wroclaw, 10. Dezember 2016) nicht vor, es läuft aber wohl auf ein «Star Wars»-Kopf-an-KopfRennen hinaus. Jenseits von grossen Studioknüllern rückten 2016 zwei Filme besonders in den Fokus, die nicht dem Mainstreamkino zuzuordnen sind. Es sind Werke, denen Festivals und Preise zu einem gehörigen Anschub verholfen haben. Für ganz viele, sowohl Kritiker als auch Publikum, ist «Toni Erdmann» der deutschen Regisseurin Maren Ade (40) der beste Film des Jahres 2016. Begonnen hat alles im Mai an den Filmfestspielen von Cannes, wo die intelligente Tragikomödie Gesprächsthema Nummer eins war. Nicht einig war sich die Filmkritik darüber, ob Ken Loach den Hauptpreis für «I, Daniel Blake» verdient hätte, wohl aber in ihrer Entrüstung darüber, dass «Toni Erdmann» bei der Preisvergabe trotzdem leer ausging. «Macht aber nichts – mit dem Film beginnt so oder so eine neue Ära für das deutsche Kino», schrieb etwa der «Spiegel». Und tatsächlich kam der hochverdiente Preissegen dann doch noch: An den Europäischen Film Awards gingen die fünf wichtigsten Preise an die deutsche Filmhoffnung, inklusive jenen für die grossartigen Hauptdarsteller Peter Simonischek und Sandra Hüller. Als «Bester fremdsprachiger Film» ist er für die Golden Globes nominiert und steht auf der Oscar-Shortlist – am 24. Januar werden die Nominierungen bekannt gegeben. Aber auch der Schweizer Film befindet sich mit dem Animationsfilm «Ma vie de courgette» von Claude Barras auf einem wohl einzigartigen Höhenflug. Die schweizerisch-französische Koproduktion feierte ebenfalls in Cannes Premiere und legte seither eine sensationelle Festivalund Kinokarriere hin – Start bei uns ist Mitte Februar. Nun darf man hoffen, dass der prestigeträchtigste Filmpreis der Welt nach langer Zeit wieder in die Schweiz oder nach Deutschland geht. Am besten sowohl als auch: «Ma vie de courgette» ist auch im Rennen um eine Nomination in der Kategorie «Bester langer Animationsfilm». Regina Grüter DIE OPEL NUTZFAHRZEUGE SCHWERTRANSPORT LEICHT GEMACHT. Unsere Nettopreismodelle mit einem Kundenvorteil von bis zu CHF 11’000.– (Opel Movano inkl. Swiss Pack.) 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Doch ob man ihre Musik mag oder nicht, ihr Werk und Wirken für überschätzt hält, womit rechtfertigt sich denn das Adjektiv «gross»? Es sind die Reaktionen aus der Musikwelt selber, die kundtaten, dass sie ohne den Einfluss des einen oder anderen nicht da wären, wo sie heute sind. So schrieb «The Roots»-Schlagzeuger Questlove, für den Prince nicht nur musikalisch ein Mentor wurde, im «Rolling Stone»: «Ich hatte eine einfache Regel: Wenn Prince es hörte, hörte ich es auch.» Er war elf Jahre alt, als es mit seiner Prince-Besessenheit anfing. «Dann kam ‹Purple Rain›, und auf einmal war die Welt nicht mehr dieselbe. Plötzlich wusste jeder, was ich wusste: dass Prince mit nichts vergleichbar war.» Gewiss, Prince hatte schon lange nichts Weltbewegendes mehr veröffentlicht. Während man beim Tod von Amy Winehouse mit nur 27 Jahren auch grenzenlos traurig darüber war, dass nun all das nicht mehr auf Tonträger kommt, was noch hätte kommen können, sind es bei Prince vor allem seine legendären Liveauftritte, die fehlen werden. Und natürlich ist es die Art und Weise, wie Prince aus dem Leben schied, die betroffen macht. Anders als bei Leonard Cohen, der 82-jährig am 7. November an den Folgen eines Sturzes starb, hatte mit dem Tod des kleinen Mannes aus Minneapolis mit nur gerade 57 Jahren niemand gerechnet. Man dachte, Prince sei einer der wenigen im Musikbusiness, der IMPRESSUM sauber war: keine Drogen, kein Alkohol. Schliesslich waren es dann doch wieder diese verfluchten Schmerzmittel – ein zutiefst amerikanisches Problem. Prince erlag am 21. April – allein im Lift seines riesigen Anwesens in seinem Heimatstaat Minnesota – einer Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl. Seit einer Hüftoperation im Jahr 2010 litt er an chronischen Schmerzen. War es bei Prince der Schock, stand bei den Reaktionen auf Cohens Tod die Würdigung seines umfassenden Werks als Singer-Songwriter und Dichter im Vordergrund. Schliesslich lautete die eine Songzeile des Titelsongs seiner letz- ten Platte «You Want It Darker»: «I’m Ready, My Lord». Nick Cave sagte: «Für viele von uns war Leonard Cohen der grösste Songwriter von allen.» Der eigene Tod als letzte Inszenierung Auch David Bowie traf der Tod nicht unvorbereitet, wohl aber die Weltöffentlichkeit. Dass er an Leberkrebs litt, behielt er für sich. Zwei Tage nach der Veröffentlichung des Albums «Blackstar», am 10. Januar, starb Bowie. Er war 69 Jahre alt. Danach liessen sich Stimmen verlauten, denen dieses Timing gegen den Strich ging. Darf man den eigenen Tod nutzen, um die Vermarktungsmaschinerie des letzten Opus anzukurbeln? Klar darf man. Zumal man ja selber nichts mehr davon hat. Dass der Londoner selbst seinen Tod nicht dem Zufall überlassen wollte, passt zu ihm, der stets über den Lauf seiner Karriere bestimmte und sich immer wieder neu erfand. Das eigene Ableben als letzte Inszenierung. So beeinflusste Bowie auch den heutigen Meister der Selbstinszenierung. Rapper Kanye West twitterte: «David Bowie war eine meiner grössten Inspirationen, so furchtlos, so kreativ.» David Bowie und Prince waren eben nicht nur grossartige Musiker, sondern auch grosse Showstars. Sie spielten mit ihren Identitäten. Beide umgab sie eine gewisse Rätselhaftigkeit. Weit fassbarer war der Kanadier Cohen, der, wie er selbst sagte, im Anzug geboren wurde, und dessen Texte und Musik wenig Zweideutigkeit aufkommen liessen. Sein Understatement ist legendär. Fest steht, alle drei hinterlassen ein riesiges Erbe. Generationen sind mit ihren Songs aufgewachsen. Für einige war es vielleicht sogar die erste musikalische grosse Liebe. Und da haben wir es wieder, das Wörtchen «gross». Wer im Stande ist, eine solche Liebe zu entfachen, muss einfach grossartig sein. Auch diese Kulturgrössen sind 2016 gestorben 4. Januar: Michel Galabru (93), französischer Filmschauspieler 5. Januar: Pierre Boulez (90), französischer Dirigent und Komponist 14. Januar: Alan Rickman (69), britischer Filmschauspieler («Harry Potter») 17. Januar: Gottfried Honegger (98), Schweizer Bildhauer und Maler 18. Januar: Glenn Frey (67), US-Sänger und Gitarrist (Eagles) 19. Januar: Ettore Scola (84), italienischer Regisseur 7. Februar: Roger Willemsen (60), deutscher TV-Moderator und Autor 19. Februar: Umberto Eco (84), italienischer Autor («Der Name der Rose») 19. Februar: Harper Lee (89), US-Autorin («Wer die Nachtigall stört») 28. Februar: George Kennedy (91), USFilmschauspieler und Oscar-Preisträger Einer der ganz Grossen der Schweizer Kultur: Dimitri starb am 19. Juli mit 81 Jahren. Noch wenige Tage davor war er aufgetreten. Bild: Keystone (5. April 2015) 5. März: Nikolaus Harnoncourt (86), österreichischer Dirigent 8. März: George Martin (90): Britischer Popproduzent, Entdecker der Beatles 24. März: Roger Cicero (45), deutscher Jazz- und Popmusiker 26. Juni: Götz George (77), Schauspieler («Der Totomacher», «Schimanski») 25. Juni: Manfred Deix (67), österreichischer Zeichner und Karikaturist 27. Juni: Bud Spencer (86), italienischer Schauspieler mit Schlagkraft 2. Juli: Eli Wiesel (87), Holocaust-Überlebender und Friedensnobelpreisträger 3. Juli: Markus Werner (71), Schweizer Autor («Am Hang») 14. Juli: Peter Esterhazy (66), ungarischer Autor 29. August: Gene Wilder (83), US-Komiker und Filmschauspieler 16. September: Edward Albee (88), USAutor(«WerhatAngstv.VirginiaWoolf?») 20. September: Curtis Hanson (71), USFilmregisseur («L. A. Confidential») 2. Oktober: Neville Marriner (92), britischer Dirigent und Geiger 9. Oktober: Andrzej Wajda (90), polnischer Film- und Theaterregisseur 13. Oktober: Dario Fo (90), italienischer Bühnenautor, Literaturnobelpreisträger 21. Oktober: Manfred Krug (79), Schauspieler und DDR-Kritiker 2. November: Oleg Popow (86), russischer Clown 10. November: Ilse Aichinger (95), österreichische Schriftstellerin 18. Dezember: Zsa Zsa Gabor (99), USSchauspielerin und Sexsymbol 25. Dezember: George Michael (53), Popstar (Nachruf in gestriger Ausgabe) Eine Sonderbeilage des St. Galler Tagblatts. Redaktion: Jürg Ackermann, Andri Rostetter, Christian Kamm, Patrik Kobler, Patricia Loher, Arno Renggli, Isabelle Daniel, Kari Kälin. Layout: Stefan Bogner, Sven Gallinelli. Verlag: St. Galler Tagblatt AG, Fürstenlandstr. 122, 9001 St. Gallen, Telefon 071 272 78 88. Druck: Tagblatt Print, NZZ Media Services AG, Im Feld 6, 9015 St. Gallen. Gemeinsame Beilage von St. Galler Tagblatt Stadt, St. Gallen, Gossau und Umgebung, St. Galler Tagblatt Region Rorschach, Thurgauer Zeitung, Appenzeller Zeitung, Wiler Zeitung, Der Rheintaler und Toggenburger Tagblatt, Werdenberger & Obertoggenburger, Rheintalische Volkszeitung. Inserate: NZZ Media Solutions AG, Fürstenlandstr. 122, Postfach, 9001 St. Gallen, Telefon 071 272 77 77, [email protected]. Verkauf Inserate: Marco Maier. 10 Flussgenuss vom Reisebüro Mittelthurgau JAHRE SW IS S M E AD 8 Tage ab Fr. 1445.– inkl. Vollpension an Bord, Bus An- und Rückreise Reisedaten 2017 02.04.–09.04. • 09.04.–16.04. • 16.04.–23.04. 23.04.–30.04. • 30.04.–07.05. • 07.05.–14.05. 14.05.–21.05. • 21.05.–28.05. • 28.05.–04.06. 04.06.–11.06. • 11.06.–18.06. • 18.06.–25.06. 25.06.–02.07. • 02.07.–09.07. • 09.07.–16.07. 23.07.–30.07. • 30.07.–06.08. • 06.08.–13.08. 13.08.–20.08. • 27.08.–03.09. • 10.09.–17.09. 17.09.–24.09. • 24.09.–01.10. • 01.10.–08.10. 08.10.–15.10. Preise pro Person Fr. 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