Technische Spezifikation und Funktionsweise - Prins

KORROSION TRITT IN ALLEN GEWÄSSERN AUF,
MIT SCHWERWIEGENDEN AUSWIRKUNGEN
Metalle mit unterschiedlichem elektrochemischem Potenzial bilden galvanische Zellen, wenn sie
miteinander in Berührung kommen. Das Metall mit dem niedrigeren Potenzial in der galvanischen
Zelle ist anodisch und korrodiert. Der gleiche Effekt kann auch an einer einzelnen
Metallkomponente auftreten, beispielsweise an einer Stahlplatte, wenn diese Bereiche mit
unterschiedlichem elektrochemischem Potenzial hat. Alle Wasserfahrzeuge, die in Süßwasser,
Salzwasser oder Brackwasser vor Anker liegen bzw. unterwegs sind, bieten Ansatzstellen für
Korrosion und die Folgen können teuer sein.
Bei Booten aus Stahl und Aluminium findet man Korrosion entweder als örtlich begrenzten
Lochfraß am Stahlrumpf, an Rudern, Schlingerkielen usw. bzw. weniger offenkundig in Form von
allgemeinem Verschleiß der Außenhaut, der oft unter dem Farbanstrich auftritt. Lochfraß kann zu
vollständiger Durchlöcherung des Bootsrumpfes unterhalb der Wasserlinie führen. Allgemeiner
Verschleiß des Stahles kann jedoch genauso gefährlich sein, da der Bootsrumpf geschwächt wird,
was eine teure Erneuerung der Stahlplatten erforderlich macht.
Bei Booten aus Aluminium tritt Korrosion ebenfalls gewöhnlich als örtlich begrenzter Lochfraß an
Außenhaut, Rudern, Schlingerkielen und insbesondere an Schweißnähten auf. Lochfraß kann zu
vollständiger Durchlöcherung des Bootsrumpfes unterhalb der Wasserlinie führen, was eine teure
Erneuerung der Rumpfplatten erforderlich macht.
Bei Booten aus Holz und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) sind insbesondere der Antrieb im
Achtersteven, d.h. Schrauben, Wellen, Wellenstützen, Stevenrohre und Ruder gefährdet, deren
Austausch teuer und für das Wasserfahrzeug unerlässlich ist. Der Ausfall einer Schraube oder
eines Ruders könnte katastrophale Folgen haben. Die Folgen von Korrosion reichen von Lochfraß
an Schrauben und Wellen bis zur vollständigen Zersetzung der Schraubenlegierung. Schon eine
Kleinigkeit wie eine defekte Spannhülse kann zum Verlust der Schraube führen.
Streustromverlust wird häufig als Korrosionsursache bei allen Arten von Booten genannt, obwohl
das Problem in den meisten Fällen auf einen galvanischen Prozess zurückzuführen ist. Man
spricht von Streustromverlust, wenn elektrischer Strom von einer externen Stromquelle oder einer
Küstenstromversorgung auf Grund eines Defekts in der Bootselektrik durch den Bootsrumpf –
bzw. eine Armatur im Bootsrumpf – austritt und durch das Wasser strömt, und dadurch
‘elektrolytische’ Korrosion verursacht. Streustromverlust ist gewöhnlich das Resultat von
Beschädigung oder Verschleiß am Kabel- und Leitungssystem oder von unsachgemäßer
Installation von elektrischen Leitungen bzw. Geräten.
WAS KANN MAN TUN, UM KORROSION
ZU VERHINDERN?
Die Wahl des Materials ist von entscheidender Bedeutung bei der Konstruktion eines Bootes. Im
Allgemeinen stellen Schiffbauingenieure und Bootsbauer sicher, dass sie Metalle wählen, die so
weit als möglich miteinander kompatibel sind und falls dies nicht möglich sein sollte, müssen
diese Metalle voneinander getrennt werden. Es wird immer wieder vorkommen, dass Armaturen
oder Stahlteile ausgetauscht bzw. repariert werden müssen und es ist wichtig, dass in solchen
Fällen auf die gleichen Kriterien geachtet wird. Es muss insbesondere gewährleistet werden, dass
Verschlüsse und Spannhülsen kompatibel und von höchster Qualität sind.
Der Anstrich eines Bootes ist eine wichtige erste Barriere gegen Korrosion. Fragen Sie die
Lackhersteller nach ihren Empfehlungen für den am besten geeigneten Anstrich und befolgen Sie
unbedingt die Anleitung für das Auftragen. Achten Sie darauf, dass eine gute
Rostschutzgrundierung aufgetragen wird, wenn Antifäulnisfarbe verwendet werden soll. Wenn
eine Antifäulnisfarbe auf Kupferbasis verwendet wird, darf diese Farbe nicht direkt auf das nackte
Metall aufgetragen werden.
Farben auf Pflanzenölbasis, die heute nicht mehr so weit verbreitet sind wie in der Vergangenheit,
dürfen mit Kathodenschutzsystemen nicht verwendet werden, da die Farbe dazu tendiert zu
verseifen.
Die sachgemäße Installation der Bootselektrik reduziert mögliche Streustromverluste und es
werden folgende Maßnahmen empfohlen:
• Nur hochwertige, isolierte Kabel von geeigneter Kapazität verwenden. Zu dünne Kabel
verursachen Widerstand und infolgedessen Spannungsabfall.
• Alle Kabel in geeigneten Abständen mit Kabelklemmen sichern, um Materialermüdung und
schließlichen Kabelbruch zu vermeiden.
• Nur korrosionsbeständige Anschlussklemmen und Kabelverbinder verwenden und darauf
achten, dass sie alle sauber sind und fest sitzen.
• Nur die Hauptbatteriekabel an Batterieklemmen anschließen.
• Einen Trennschalter im Batteriekreislauf montieren.
• Kontrollieren, dass alle Batteriekreisläufe ordnungsgemäß abgesichert sind.
• Alle Leitungen, Anschlüsse und Verteilerkästen über der Bilge und anderen Bereichen, die
nass werden können, anbringen.
• Beim Einbau von Zusatzgeräten sicherstellen, dass der Einbau entsprechend der Anleitung
des Herstellers erfolgt. Die Anschlüsse müssen die korrekte Polarität aufweisen und jeder
Kreislauf muss ordnungsgemäß abgesichert werden.
• Elektro- und Elektronikarbeiten am besten von einem Schiffselektriker ausführen lassen.
• Fortlaufende Wartung ist auf Ihrem Boot unumgänglich. Metallteile, Farbanstrich und
Elektroinstallationen müssen in regelmäßigen Abständen inspiziert werden.
Bei einem Stahlboot muss insbesondere der Bereich der Wind- und Wasserlinie inspiziert werden.
Dieser Bereich ist besonders gefährdet, denn er ist oft anfällig für mechanische Beschädigungen,
profitiert jedoch nicht von einem Anodensystem, da er über der Wasserlinie liegt.
WAS IST KATHODENSCHUTZ?
Kathodenschutz ist ein elektrochemischer Prozess, der die natürliche Reaktion (Korrosion) von
Metallen in einer bestimmten Umgebung unterbricht, indem die Korrosionszelle von einer
leistungsfähigeren elektrochemischen Zelle überlagert wird. Opferanoden (galvanische
Schutzanoden) werden am zu schützenden Metall angebracht, das, da es ein größeres
elektrisches Potenzial als das anodische Material hat, selbst
kathodisch wird und dafür sorgt, dass diese sich aufzehren.
Bei einem ordnungsgemäß installierten
Kathodenschutzsystem von MGDUFF tritt Korrosion nur an
der austauschbaren Opferanode auf. Die Anzahl und die
Größe der Anoden wird durch das Material und die zu
schützende Oberfläche bestimmt.
Der Begriff Bonden bezieht sich auf die Verbindung der Anode zum
Metallteil, wie beispielsweise der Schraubenwelle oder dem
Ruderschaft, wobei nicht vergessen werden darf, dass die Integrität
der Verbindung für die Wirksamkeit des Kathodenschutzsystems von
entscheidender Bedeutung ist. Welche Art von
Kathodenschutzsystem zum Einsatz kommt wird von einer Reihe von
Faktoren bestimmt. Erstens von der Umgebung, in der das Boot sich
bewegt, zweitens von seiner Größe und Bauart und schließlich vom Zeitraum, den das Boot vor
der nächsten Instandhaltung im Dock unterwegs sein wird.
MONTIEREN SIE DIE KORREKTEN ANODEN FÜR DIE GEWÄSSER, IN DENEN IHR BOOT
Generell sollten Bootseigner die Anoden montieren, die für die Umgebung, in der sie am
häufigsten anlegen, geeignet sind. Die nachfolgende Tabelle ist als nützliche Richtlinie gedacht:
In Salzwasser
Zink oder Aluminiumanoden
montieren
In Brackwasser
Aluminiumanoden
montieren
In Süflwasser
Magnesiumanoden
montieren
Einige Boote sind sowohl in Salz- als auch Süßwasser unterwegs oder liegen in Yachthäfen und
hinter Gezeitensperrwerken, wo das Wasser eingeschlossen ist und somit brackisch oder beinahe
mit Süßwasser vergleichbar ist. Bootseigentümer sollten sich der Auswirkungen, die dies auf ihr
Boot haben kann, bewusst sein und das richtige Kathodenschutzsystem montieren, um Korrosion
zu vermeiden.
Nicht alle Anoden eignen sich für jede Umgebung, beispielsweise wird die Oberfläche einer Zinkoder Aluminiumanode bei längerem Verbleib in Süßwasser von einer cremefarbenen
Oxidverkrustung überzogen, die die Anode gewissermaßen versiegelt und funktionsuntüchtig
macht, auch wenn sie wieder mit Salzwasser in Berührung kommt. Bei Zinkanoden kommt es
sogar bei Brackwasser zu ähnlichen Problemen, während Aluminium in Flussmündungen und
anderen Bereichen mit Brackwasser unbegrenzt funktionsfähig bleibt. Diese Passivierung der
Anode führt dazu, dass sich die nächste anodische Komponente des anodischen
Verbindungssystems opfern wird, was natürlich schwerwiegende Folgen haben kann.
Daher ist es sehr wichtig, dass Zink- und Aluminiumanoden nach jeder Fahrt in Süßwasser
kontrolliert und falls erforderlich gereinigt bzw. ausgetauscht werden.
Wenn ein Boot länger als zwei Wochen in Süßwasser unterwegs sein sollte, empfiehlt MGDUFF
die Verwendung eines alternativen, für Süßwasser geeigneten Anodensystems.
Magnesiumanoden hingegen haben eine wesentlich höhere Steuerspannung als Zink- oder
Aluminiumanoden und eignen sich daher ausgezeichnet für Süßwasser, werden jedoch in
Salzwasser äußerst aktiv und halten deshalb nur ein paar Monate. Auf den geschützten Flächen
kann sich eine cremefarbene, kalkhaltige Ablagerung bilden, die sich nur sehr schwer wieder
entfernen lässt.
Magnesiumanoden sind für längere Verwendung in Salzwasser nicht geeignet und wenn Sie Ihr
Boot für mehr als sieben Tage (vierzehn Tage innerhalb eines jeden Jahres) in Salzwasser
bringen, sollten Sie die Anoden wechseln.
Magnesiumanoden dürfen nicht an Bootsrümpfen aus Holz montiert werden,
da sie das Holz beschädigen können.
DIE ARBEITSFLÄCHE DER ANODE NICHT STREICHEN
Um die Anzahl und Größe der benötigten Anoden zu bestimmen, den entsprechenden Bootstyp
sowie die für die Schraubengröße und Wasserart geeignete Anode auswählen.
BOOTSTYP A hat eine Schraube, wobei nur ein kurzes Stück der Schraubenwelle dem Wasser
ausgesetzt ist, und Ruder aus glasfaserverstärktem Kunststoff oder Holz. Zum Schutz von
Schraube und Welle wird eine Anode benötigt.
BOOTSTYP B hat eine Schraube oder Zwillingsschrauben, wobei ein langes Stück der
Schraubenwelle und auch die Wellenstütze dem Wasser ausgesetzt ist. Jeder Teil der
Wellenbaugruppe muss durch eine Anode geschützt werden. Ruder aus Bronze oder Edelstahl
bzw. Ruder aus glasfaserverstärktem Kunststoff sollten mit der gleichen Anode verbunden werden,
Ruder aus Weichstahl benötigen jedoch separate Anoden.
BOOTSTYP C hat eine Schraube, wobei ein langes Stück der Schraubenwelle und auch die
Wellenstütze dem Wasser ausgesetzt ist, und Ruder aus glasfaserverstärktem Kunststoff mit
Ruderschäften aus Bronze oder Edelstahl. Zum Schutz von Schraube, Welle und Rudern wird
eine Anode benötigt.
Für Bootstypen A, B und C
gilt die folgende Anodenauswahltabelle
Für jede Schraubenbaugruppe jeweils eine Anode montieren:
Schrauben
durchmesser
250mm
500mm
750mm
Salzwasser
ZD56
Zincanode
ZD77
Zincanode
In Salz oder
Brackwasser
AD56
Aluminiumanode
AD77
Aluminiumanode
Süflwasser
MD56
Magnesiumanode
MD77
Magnesiumanode
ZD78B
AD78B
MD78B
Zincanode
Aluminiumanode
Magnesiumanode
Alle Systeme müssen einmal jährlich kontrolliert werden und die Anoden müssen bei einem
Schwund von mehr als 50% erneuert werden.
BOOTSTYP D hat Saildrive, Heckantrieb oder einen Außenbordmotor. Die meisten sind mit
speziell für diesen Bootstyp entwickelten Opferanoden ausgerüstet. Für entsprechende
Austauschteile von MGDuff siehe Seiten 22-29. Wir empfehlen eine regelmäßige Sichtprüfung von
Außenbordmotoren und Heckantrieben, wenn das Boot vor Anker liegt, mindestens alle 2-3
Monate, da die Verschleißrate der Anode von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird:
• dem Neigungswinkel des Antriebs – die Anoden müssen vollständig unter Wasser sein.
• dem Ersetzen von Aluminium- durch Edelstahlschrauben.
• der Installation von Edelstahlzubehör wie Schraubenschutzvorrichtungen
• dem Verlust der elektrischen Durchgangsfähigkeit – viele Heckantriebe sind mit kleinen
Durchgangsdrähten zwischen den einzelnen Komponenten versehen, die ersetzt werden
müssen wenn sie beschädigt sind, und Edelstahlschellen an Schutzmanschetten aus
Gummi können sich auf Grund von Lochfraß lockern.
Auch die Anoden an Segelbooten können von Bronzeschrauben und Seilschneidern aus Edelstahl
beeinträchtigt werden.
In diesen Fällen empfehlen wir eine zusätzliche Anode am Bootsrumpf anzubringen und wie
gezeigt an die Transomplatte bzw. die Antriebsflansche zu bonden:
PASSENDE ANODE AUSWÄHLEN:
Schrauben
durchmesser
250mm
Salzwasser
ZD56
Zincanode
In Salz oder
Brackwasser
AD56
Aluminiumanode
Süflwasser
MD56
Magnesiumanode
Alle Systeme müssen einmal jährlich kontrolliert werden und die Anoden müssen bei einem
Schwund von mehr als 50% erneuert werden.
KATHODENSCHUTZ FÜR BOOTE MIT HOLZRUMPF
Boote mit Holzrumpf, die in Süßwasser unterwegs sind, unterliegen den gleichen
Korrosionsproblemen wie Boote aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Hier wird das
Anbringen von Magnesiumanoden jedoch nicht empfohlen, da sie das Holz um die
Befestigungen herum beschädigen. Man spricht hier von ‘elektrochemischer Fäulnis’.
MGDUFF empfiehlt, die dem Wasser ausgesetzte Schraubenwelle mit einem Wellenbund
aus Magnesium zu versehen und Anoden, sofern erforderlich, direkt an den
Weichstahlrudern und -kielen anzubringen.
MAGNESIUMANODEN DÜRFEN AUF KEINEN FALL AN DEN HÖLZERN EINES BOOTES MIT
HOLZRUMPF ANGEBRACHT WERDEN.
Montage und Bonden von Opferanode
HIERAUF MUSS BEI DER MONTAGE VON ANODEN AN BOOTEN MIT HOLZ- ODER GFKRUMPF GEACHTET WERDEN:
• Die Anode muss an der Außenseite des Bootsrumpfes, unterhalb der Wasserlinie platziert
werden.
• Die Anoden können die Komponenten ‘sehen’, die sie schützen sollen.
• Die Befestigungsschrauben befinden sich über den Bilgen.
• Der Ort für die Anode ist so gewählt, dass das zu den zu schützenden Komponenten führende
Bondkabel so kurz wie möglich ist.
• Die Befestigungsschrauben müssen von innen relativ problemlos zugänglich sein.
• Die Anode darf nicht vor oder in gleicher Linie mit Echolotwandlern oder Log-Impellern platziert
werden.
Montage der Anode am Bootsrumpf
• Die Innenseite des Rumpfes an der Stelle wo die Anode angebracht werden soll verstärken, falls
erforderlich.
• Passende Löcher für die Befestigungsschrauben bohren.
• Bei Booten mit Holzrumpf sollten die Schrauben ummantelt oder lackiert werden, um sie vom
umgebenden Holz zu isolieren. Für die Ummantelung der Schrauben entweder einen
Schrumpfschlauch verwenden oder kontrollieren, dass die Innenseite des Mantels mit einem
Dichtungsmittel nautischer Qualität gefüllt ist.
• Vor dem Einsetzen und Anziehen jeder Schraube eine großzügige Menge Dichtungsmittel
nautischer Qualität auf Welle und Bund auftragen, dort wo die Schraube den Bootsrumpf
berührt, um eine gute Abdichtung zu gewährleisten.
• Immer wenn eine Anode an einem GFK- oder Holzrumpf montiert wird, muss eine
Anodenunterlegplatte benutzt werden, um den Anodenschwund zu steuern, und um den
Bootsrumpf zu schützen. Die Anodenunterlegplatte sollte bei jedem Anodenwechsel ebenfalls
ausgetauscht werden.
• Immer kontrollieren, dass die Anoden mit MGDUFF-Fächerscheiben unter den Haltemuttern
montiert werden, die für guten Kontakt zwischen der Anode und dem Kathodenschutzsystem
sorgen. Die Fächerscheiben und Muttern sollten bei jedem Anodenwechsel ebenfalls
ausgetauscht werden.
• Die Anodenbefestigungsschrauben beim Einbau an der Innen- und an der Außenseite des
Wasserfahrzeugs mit Lack oder Schmierfett schützen.
Bonden des Kathodenschutzsystems
• Das ordnungsgemäße Bonden des Kathodenschutzsystems ist zwingend erforderlich.
• Hierfür ein PVC-isoliertes, mehradriges Kupferkabel mit einem Durchmesser von 4mm2 oder
mehr verwenden.
• Kontrollieren, dass alle Anschlüsse sauber und fest angezogen sind.
• Die beste Methode, die Anode an die Welle zu bonden, ist, einen Electro Eliminator von
MGDUFF zu benutzen und die Anode außerdem an den Getriebekasten oder das Motorgehäuse
zu bonden.
• Isolierte flexible Kupplungen sollten mittels einem kurzen Bondkabel oder einem Kupferstreifen,
das/der den Kontakt zwischen Anode, Welle und Schraube ermöglicht, überbrückt werden.
• Bronze- und Edelstahlruder, Ruderaufhängungen und Wellenstützen sollten ebenfalls an die
Hauptanoden gebondet werden.
• Trimmklappen sollten mit separaten Anoden geschützt werden.
• Eine Anode darf nicht gleichzeitig an Eisen- und Nichteisenmetalle gebondet werden. Stahlruder
müssen mit separaten Anoden geschützt werden P8/9
Kathodenschutz für Boote mit Stahlrumpf
BEI DER BESTIMMUNG DES KATHODENSCHUTZES FÜR EIN BOOT MIT STAHLRUMPF IST
DAS ERSTE KRITERIUM DAS FLÄCHENMASS DES UNTER DER WASSERLINIE LIEGENDEN
STAHLRUMPFES - DIE NASSE RUMPFFLÄCHE.
Man berechnet diese, indem man die Länge der Wasserlinie mit der Summe aus der größten
Breite des Bootes und dem Tiefgang, LWL x (größte Breite + Tiefgang), multipliziert. Diese Formel
ist für die meisten Motoryachten und Segelboote gültig.
Nachdem die nasse Rumpffläche errechnet wurde, kann die Anzahl der benötigten Anoden den
nachstehenden Auswahltabellen entnommen werden.
Für ein Jahr in Salzwasser die folgenden Zinkanoden montieren
Bereich
Bootsrumpf
Anoden
pro Ruder
Up to 28m 2
Stud Fixed
2 x ZD78B
2 x ZD56
2
Welded
(2 x ZD78)
(2 x ZD76)
28.1 - 56m 2
Stud Fixed
4 x ZD78B
2 x ZD56
Welded
(4 x ZD78)
(2 x ZD76)
Stud Fixed
Welded
6 x ZD78B
2 x ZD56
(6 x ZD78)
(2 x ZD76)
Stud Fixed
Welded
4 x ZD72BM
2 x ZD58
(4 x ZD80)
(2 x ZD77)
Stud Fixed
Welded
6 x ZD72BM
2 x ZD58
(6 x ZD80)
(2 x ZD77)
(300ft )
2
(300ft )
56.1 - 84m 2
2
(600 - 900ft )
84.1 - 102m 2
2
(900 - 1100ft )
102 - 148m 2
(1100 - 1600ft2)
Für zwei Jahre in Salzwasser die folgenden Zinkanoden montieren
Bootsrumpf
Anoden
pro Ruder
Stud Fixed
4 x ZD78B
2 x ZD58
Welded
(4 x ZD78)
(2 x ZD77)
Stud Fixed
8 x ZD78B
2 x ZD58
Welded
(8 x ZD78)
(2 x ZD77)
56.1 - 84m 2
Stud Fixed
4 x ZD72B
2 x ZD58
(600 - 900ft2)
Welded
(6 x ZD73)
(2 x ZD77)
84.1 - 102m 2
Stud Fixed
6 x ZD72B
2 x ZD78B
(900 - 1100ft )
Welded
(6 x ZD73)
(2 x ZD78)
102 - 148m 2
Stud Fixed
8 x ZD72B
2 x ZD78B
Welded
(8 x ZD73)
(2 x ZD78)
Bereich
Up to 28m 2
(300ft )
2
28.1 - 56m 2
(300ft )
2
2
(1100 - 1600ft )
2
Für ein Jahr in Salz- oder Brackwasser die folgenden Aluminiumanoden montieren
Bootsrumpf
Anoden
pro Ruder
Stud Fixed
2 x AD78B
2 x AD56
Welded
(2 x AD78)
(2 x AD76)
Stud Fixed
4 x AD78B
2 x AD56
Welded
(4 x AD78)
(2 x AD76)
Stud Fixed
6 x AD78B
2 x AD56
Welded
(6 x AD78)
(2 x AD76)
Bereich
Up to 28m 2
(300ft2)
28.1 - 56m 2
2
(300ft )
56.1 - 84m 2
2
(600 - 900ft )
Für zwei jahr in Salz- oder Brackwasser die folgenden Aluminiumanoden montieren
Bereich
Bootsrumpf
Anoden
pro Ruder
Up to 28m 2
Stud Fixed
4 x AD78B
2 x AD58
2
Welded
(4 x AD78)
(2 x AD77)
28.1 - 56m 2
Stud Fixed
8 x AD78B
2 x AD58
Welded
(4 x AD78)
(2 x AD77)
Stud Fixed
4 x AD72B
2 x AD58
Welded
(4 x AD73)
(2 x AD77)
(300ft )
(300ft2)
56.1 - 84m 2
2
(600 - 900ft )
Für zwei Jahre in Süßwasser die folgenden Magnesiumanoden montieren
Bereich
Up to 28m 2
Bootsrumpf
Anoden
pro Ruder
4 x MD78
2 x MD56
4 x MD73
2 x MD56
4 x MD72
2 x MD56
6 x MD72
2 x MD77
2
(300ft )
28.1 - 56m 2
2
(300ft )
42.1 - 56m 2
2
(450 - 600ft )
56.1 - 70m 2
2
(600 - 750ft )
Hinweis: Beim Montieren und Austauschen angeschraubter Anoden immer
sicherstellen, dass die Fächerscheiben ebenfalls ausgetauscht werden.
Befestigungsplan für 4 Anoden - schmales Boot
Befestigungsplan für 6 Anoden - schmales Boot
Wellenanoden
MGDUFF bietet das am breitesten gefächerte Programm an Wellenanoden in Bezug auf Typ,
Größe und Material.
Es versteht sich jedoch, dass diese Form von Kathodenschutz, obwohl leicht zu montieren, im
Vergleich zu den anderen in dieser Broschüre aufgeführten Systemen, einen wesentlich
geringeren Schutz bietet. Um den maximalen Schutz zu erhalten, muss die Anodenfläche im
richtigen Größenverhältnis zu der zu schützenden Fläche stehen, was sich jedoch auf Grund des
Produktdesigns oft nicht erreichen lässt. Manchmal lässt sich dieses Problem jedoch durch das
Anbringen von mehr als einer Wellenanode lösen.
ZSC Zincwellenbünde
Entwickelt für Anwendungen, bei
denen nur eine begrenzte Wellenlänge
sichtbar ist.
In Zink und Magnesium lieferbar.
MGD – Superwellenanode
mit integriertem Kerneisen, das die
Anode während der gesamten
Lebensdauer fest an der Welle hält.
In Zink und Aluminium lieferbar.
ZSA – Standardwellenanode
In Zink und Magnesium lieferbar.
Electro Eliminators
Ganz gleich, ob Ihr Boot aus Stahl, Holz oder glasfaserverstärktem Kunststoff ist, für den besten
Schutz des Antriebs im Achtersteven sollte eine Electro Eliminator-Bürste von MGDUFF montiert
werden.
Electro Eliminators von MGDuff bieten die wirksamste Verbindung mit der Welle. Direkt an der
Schraubenwelle arbeitend, bringt der Electro Eliminator die Anode in ständigen niederohmigen
Kontakt mit der Schraubenwelle.
Unter normalen Bedingungen haben die Kupferkohlebürsten eine Lebensdauer von mindestens
2000 Betriebsstunden. Die Electro Eliminators eliminieren auch die lästige, durch die drehende
Welle verursachte, Störung elektronischer Geräte.
Electro Eliminator Nr. 1
– Wellenerdung für Schraubenwellen mit
einem Durchmesser von bis zu 50mm,
komplett mit Befestigungsstange
Bestellnummer EE1
Electro Eliminator Nr. 2
– Wellenerdung für Schraubenwellen mit
einem Durchmesser von mehr als 40mm,
ohne Befestigungsstange
Bestellnummer EE2/208
ZINGARD ist ein kalt aufgetragener, Einkomponenten-Zinkanstrich mit einem Mindestanteil von
96% reinem Zink im Trockenfilm und bietet damit kostengünstigen und zuverlässigen, dauerhaften
Korrosionsschutz für alle Eisenmetalle. Der Trockenfilm hat einen reinen Zinkanteil von mehr als
96% und enthält außerdem Kunstharze, die ein anodisches Bonden des Zinks am Metall
ermöglichen. ZINGARD ist nicht giftig und enthält kein Xylol, Toluol, Methylethylketon (MEK) oder
Dichlormethan.
BILDET EINE AKTIVE ANODISCHE ZINKSCHICHT FÜR DEN KATHODENSCHUTZ VON
METALLFLÄCHEN UNTER DER WASSERLINIE.
BILDET EINE PASSIVE ZINKBARRIERE AUF DER STAHLFLÄCHE FÜR
KORROSIONSBESTÄNDIGKEIT ÜBER UND UNTER DER WASSERLINIE.
Eigenschaften
ZINGARD ist sicher und leicht anzuwenden. Das Produkt wird auf
Metallflächen hart und seine ausgezeichnete Flexibilität und Haftung
verhindert Abblättern, mit ausgezeichneter Beständigkeit gegen
mechanische Stöße, Abrieb und Erosion.
ZINGARD ermöglicht auch späteres Nachbessern, da es sich gründlich mit
bereits aufgetragenen ZINGARD-Schichten vermischt. Die Trocknungszeit
beträgt etwa 5 Minuten, abhängig von den Witterungsverhältnissen.
Vorbereitung
ZINGARD haftet nur auf aufgerauten Flächen. Vorbereitendes Sandstrahlen
nach SA2 ist sehr empfehlenswert. Fett, ÷lflecken und Walzzunder müssen
entfernt werden, da ZINGARD direkten Kontakt zur Metallfläche braucht.
ZINGARD kann auch auf korrodierte Flächen aufgetragen werden, aber erst
nach dem gründlichen Entfernen allen losen Rostes mit einer Drahtbürste
und nachdem die Fläche entfettet und von Roststaub gereinigt wurde.
Typische Anwendungsbereiche
Die Erneuerung vorhandener Verzinkung an Bootsanhängern, Ankern,
Ketten, Kielen und Unterwasserbeschlägen. ZINGARD ist für
Süßwassertanks zertifiziert. (Mit Trinkwasser benutzen, gemäß BS6920
(2000). Schützt Pontons, Geländer und alle anderen Stahlteile über und
unter der Wasserlinie.
500ml Sprühdose