Management top agrar-Serie M enschen itarbeiter anagement Herdenmanager stehen zwischen Chef und Mitarbeiter und müssen es allen recht machen: Wie kann man diese Herausforderung bewältigen? Herdenmanager in der Sandwich-Position D ie Mitarbeiter erwarten, dass man sich beim Chef mehr für sie einsetzt. Gleichzeitig fordert der Chef, dass man bei seinen Mitarbeitern härter durchgreift. Wer als Herdenmanager arbeitet, hat es nicht leicht: Man ist für alle der Ansprechpartner, für vieles zuständig und für fast alles verantwortlich – das ist das Typische an dieser Position. „Dabei läuft man schnell Gefahr, dass man sich von dieser Rolle eingeengt und belastet fühlt, ähnlich wie in einem Sandwich“, sagt Johannes Ruppel, Führungskräfte-Entwickler und Kooperationspartner des Schulz von Thun Instituts in Hamburg. Experten nennen diese Stellung im Unternehmen deswegen auch die Sandwich-Position. pel zählt beispielhaft einige typische auf. Die Führungskraft ist: • Fachexperte, der sich mit Tiergesundheit ebenso auskennt wie mit Fruchtbarkeit und Fütterung. • Manager, der andere Facharbeiter anleitet und koordiniert, die Fäden in der Hand hält, ohne selbst im letzten fachlichen Detail zu stecken. • Mitarbeiter-Coach, der seine Mitarbeiter bei der Lösung schwieriger Si tuationen begleitet, indem er zuhört R 24 top agrar 1/2015 Foto: Privat wird schnell klar, dass der Herdenmanager in seiner Position verschiedene Rollen einnehmen muss: Gegenüber seinem Chef ist er Angestellter, gegenüber seinen Mitarbeitern ist er Vorgesetzter. Zwischen diesen beiden Rollen hin- und herzuspringen, ist keine leichte Aufgabe. Jedoch muss er noch weitaus mehr Rollen bewältigen und spielen. Johannes Rup- Foto: Privat Alles unter einen Hut. Es und versucht, sie zu beraten. • Teamentwickler, der versucht die Zusammenarbeit im Team zu verbessern, der Konflikte im Team erkennt und den Mitarbeitern hilft, sie zu klären. • Verantwortlicher, der die Last der Verantwortung für Entscheidungen und für die Arbeitsergebnisse seines Teams trägt. • Löwenbändiger, der auch einmal ein Machtwort spricht, Konsequenzen aufzeigt und sie nötigenfalls zieht. • Leitwolf, der Vorbild für seine Mitarbeiter ist und ihnen neue Wege aufzeigt, auch klar sagt, wo es langgeht. • Angestellter, der sich selbst seinem Vorgesetzten gegenüber zu verantworten hat und Angestellter des Unternehmens ist. Herdenmanagern wird damit nicht nur eine ganze Reihe an Qualifikationen abverlangt. Es kommt auch darauf an, in der richtigen Situation in die passende Rolle schlüpfen zu können. Das ist ein hoher psychiHerdenmanager ist scher Anspruch, dem es nichts für frische nicht immer einfach ist, geSchulabgänger. recht zu werden. „Die größte Herausforderung dieser PosiDr. Matthias Heyder, tion ist, alles unter einen Hut LWK Niedersachsen zu bekommen“, sagt Dr. Mat- „Auch mal ‚Nein‘ sagen schützt vor Überlastung.“ Johannes Ruppel, Führungskräfte-Entwickler „ “ Zeichnung: Schnitkemper Herdenmanager sind in der sogenannten Sandwich-Position: Sie bekommen gleichzeitig Druck von ihren Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten. thias Heyder, Leiter des Bereiches Arbeitnehmerberatung und Weiterbildung bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Sie müssen Arbeitsabläufe organisieren, Aufgaben delegieren, Arbeitsanweisungen geben und mit den Mitarbeitern klar kommunizieren.“ Konflikte gehören dazu: Vor allem in der Mitarbeiterführung und Kommunikation seien Herdenmanager oft überfordert. Wie gehe ich in Stress-Situationen mit meinen Mitarbeitern um? ist eine der Standardfragen, mit denen sich Herdenmanager an Beratungskräfte der Landwirtschaftskammer wenden. „In der Sandwich-Position kommt man um Konflikte nicht herum“, sagt Ruppel. Chef, Mitarbeiter und auch externe Personen, wie Berater und Tierärzte haben oft gegensätzliche Erwartungen an den Herdenmanager. „Da man es nicht allen recht machen kann, gibt es immer jemanden, der sich beschwert“, sagt der Führungskräfte-Entwickler. Das führt zwangsläufig zu Konflikten. „Das heißt aber nicht, dass man etwas falsch gemacht hat“, betont Ruppel. Im Gegenteil: Wer Konflikte nicht sehen will und ihnen aus dem Weg geht, macht etwas falsch. „Möchte man so einen Beruf ergreifen, sollte man sich vor- her darüber im Klaren sein, dass man Konflikte eingehen muss“, sagt Ruppel. So erspart man sich eine Enttäuschung. Früh abgrenzen: U nd noch etwas ist wichtig zu wissen: Damit es einem nicht so geht, wie der Person in der Zeichnung, die von beiden Seiten eingeengt wird, muss man eine klare Linie entwickeln und rechtzeitig Grenzen setzen. „Das heißt in erster Linie, ich muss klar kommunizieren, was meine Aufgaben sind und was nicht“, sagt Ruppel. Droht trotz ausgelasteter Kapazitäten zusätzliche Arbeit, so sollte man stattdessen andere Aufgaben delegieren oder Bedingungen für die zusätzlichen Aufgaben nennen. Grundsätzlich gilt: Wer viel ‚Ja‘ sagt, hat auch viel zu tun. Und noch eines sollte einem klar sein: mit jedem Mal ‚Ja‘ sagen übernimmt man eine Verantwortung mehr. „Das kann schnell zur Arbeitsüberlastung führen. In unseren Augen ist das einer der Hauptgründe für die hohe Fluktuation bei Herdenmanagern“, fügt Dr. Heyder hinzu. Eine klare Linie entwickeln heißt aber nicht nur, sich vor Überlastung zu schützen, sondern zeigt den Mitarbeitern und dem Chef auch, woran sie bei einem sind“, erklärt Ruppel. Er warnt jedoch davor, seine Linie stur nach dem Motto „Ich gehe meinen Weg, egal, was ihr dazu sagt“ zu verfolgen. Das kann schnell dazu führen, dass die Mitarbeiter einen fallen lassen und man alleine da steht. Für Ruppel gehört zu einer klaren Linie auch dazu, seinen Mitarbeitern mal entgegenzukommen, sich auf eine Verhandlung einzulassen und Zugeständnisse zu machen. Grundsätzlich sollte man bei allem, was man auf dem Betrieb umsetzt, versuchen, seine Mitarbeiter immer mit ins Boot zu nehmen. Oftmals kann man von den Sichtweisen und Erfahrungen seiner Mitarbeiter profitieren. Frage der Lebenserfahrung. Sich ab- zugrenzen fällt einem umso leichter, je mehr Lebenserfahrung man hat, findet Ruppel. „Man kann aufgrund der Lebens- und Berufserfahrung besser einschätzen, was im Arbeitsablauf machbar und zu schaffen ist“, sagt der Experte. Dadurch wächst die Selbstsicherheit und es fällt einem leichter ‚Nein‘ zu sagen. „Junge Menschen sind nicht nur oft unsicherer, sie setzen sich auch selbst unter Erfolgsdruck“, berichtet Ruppel. Sie haben oftmals das Gefühl, sich „gut darstellen“ zu müssen und Probleme die eigenen Kapazitäten im Blick zu behalten. Das führt leicht in die Situation der top agrar 1/2015 R 25 Management Foto: Heil aus ganz Deutschland. Dabei kam heraus, dass die Gefahr erhebliche wirtschaftliche Schäden infolge eigener Fehler zu verursachen, als am meisten belastend empfunden wurde. Auf der Skala zwischen 0 = keine Belastung bis 5 = sehr große Belastung erreichte dieses Merkmal einen Wert von 3,65. Ähnlich hoch belastend war, dass man auch außerhalb der Arbeitszeit niemals richtig abschalten kann (Wert 3,61) und häufig zum Improvisieren gezwungen ist (Wert 3,59). Ein zu großer Arbeitsumfang und zu wenig Freizeit wurde ebenfalls als belastend wahrgenommen (Wert 3,03). Wer immer nur „Ja“ und nie „Nein“ sagt, hat viel Arbeit und lange Tage. Herdenmanager sind gefordert, Chef und Mitarbeitern gegenüber klare Grenzen zu setzen. Überforderung. „Das betrifft insbesondere sehr gewissenhafte Menschen und Perfektionisten“, erklärt Ruppel. Achtung Zielvorgaben! „Gibt der Be- triebsleiter Zielvorgaben in Form von Kennzahlen vor, so besteht bei jungen Menschen mit wenig Berufserfahrung die Gefahr, dass sie nicht richtig einschätzen können, ob die Ziele realistisch sind oder nicht“, erklärt Ruppel. Sie versuchen Ziele zu erreichen, die evtl. nicht zu erreichen sind und verpulvern unnötig Energie. Hier sind beide Seiten gefordert: In regelmäßigen Gesprächen kann der Status quo erhoben werden und Betriebsleiter sowie Herdenmanager helfen, die Ziele realistisch einzuschätzen. „Außerdem ist es Aufgabe des Betriebsleiters, dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeiter die Aufgaben während der üblichen Arbeitszeit auch schaffen können und keine dauerhafte Überlastung auftritt“, fügt Heyder hinzu. „Überlastung führt schnell zum Frust. Das zieht Fehler nach sich“, erklärt er weiter. Grundsätzlich warnt Dr. Heyder vor einem Einstieg in den Job des Herdenmanagers direkt nach dem Studium. Er empfiehlt ein bis zwei Jahre Praxiserfahrung sowie Auslandspraktika zu absolvieren. „Außerdem sollten Herdenmanager in der Einarbeitungszeit nach Möglichkeit alle Aufgabenbereiche des Betriebes durchlaufen und wie die anderen Mitarbeiter melken, füttern, sich um das Jungvieh kümmern etc.“, merkt Dr. Heyder an. „Diese Erfahrungen sind später sehr wertvoll und können helfen, sich Respekt und Anerkennung bei Mit- R 26 top agrar 1/2015 arbeitern zu verschaffen. Darüber hinaus rät er, Fortbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, der Kommunikation und Personalführung zu besuchen. Was belastet? Die Position des Her- denmanagers ist scheinbar keine leichte Aufgabe. Was jedoch finden Herdenmanager in Verbindung mit ihrer Arbeitsaufgabe besonders belastend? Prof. Dr. Gerhard Igl von der Hochschule Anhalt in Bernburg in Sachsen-Anhalt ging Fragen zur Arbeits motivation von Mitarbeitern in der zweiten Führungsebene auf den Grund. In einer Untersuchung befragte er 115 Mitarbeiter der zweiten Leitungsebene Schnell gelesen • Herdenmanager fühlen sich oft wie in einem Sandwich eingeengt: Mitarbeiter und Chef stellen ganz unterschiedliche Anforderungen. • Grundvorraussetzung für den Job sind Praxiserfahrungen. • Durch rechtzeitiges abgren- zen und „nein“ sagen, kann man sich vor einer Arbeitsüberlastung schützen. Was reizt? V iel Verantwortung und wenig Freizeit bei einem vergleichbar geringem Gehalt: Da stellt sich die Frage, was junge Menschen an dem Job des Herdenmanagers reizt. „Uns wird immer wieder davon berichtet, dass die Kombination aus Bürotätigkeit, Managementaufgaben und Umgang mit Tieren die meiste Freude bereitet“, sagt Dr. Heyder. Außerdem habe die Verantwortung für die komplette Betreuung der Herde einen besonderen Reiz. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch Prof. Igl in der Untersuchung. Er fragte die Teilnehmer, was sie motiviert und ob diese Faktoren in ihrem Job erfüllt sind: Rund 81 % der Teilnehmer gaben an, dass sie ihre Arbeitsaufgabe als besonders abwechslungsreich empfinden. Gut 71 % finden, dass sie weitgehend eigenständig arbeiten und Entscheidungen treffen können. Knapp 68 % geben an, dass sie die Ergebnisse und Erfolge der eigenen Arbeit sehen können. „Das zeigt, dass die Voraussetzungen für Arbeitszufriedenheit in dieser Position gut sind“, fasst Prof. Igl zusammen. „Die Untersuchung hat jedoch auch ergeben, dass die Teilnehmer zu wenig Anerkennung für ihre Arbeit empfinden“, sagt Prof. Igl. „Das ist neben der Höhe der Bezahlung ein zentraler Ansatzpunkt, den Arbeitsplatz attraktiver zu gestalten“, resümiert Prof. Igl. Im Hinblick auf immer größer werdende Betriebe und den steigenden Bedarf an Herdenmanagern sind also auch die Betriebe gefordert. Svenja Pein • Entscheidend für den Erfolg ist eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten. • Dabei kann es auch zu Kon- flikten kommen, die ausgestanden werden müssen. Buchtipp für Herdenmanager: „Mit einander reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte“ von Friedemann Schulz von Thun, Johannes Ruppel und Roswitha Stratmann. Management Foto: Liste Sandy Schulz aus Tremmen in Brandenburg ist seit vier Jahren Herdenmanagerin. „Reden ist das Wichtigste!“ Sandy Schulz meistert ihre Herausforderung als Herdenmanagerin mit vielen Gesprächen. Das trägt zum Erfolg des Betriebes bei. D ass so viel Personalführung zum Job gehört, hätte sie früher nie gedacht. Sandy Schulz ist Herdenmanagerin auf einer Milchviehanlage in Tremmen, im Landkreis Havelland in Brandenburg. Dort stehen 300 Kühe. Zu dem Team gehören sechs Mitarbeiter. Zuvor hat sie in Mecklenburg-Vorpommern 950 Kühe und 16 Mitarbeiter gemanagt. Es ist für Schulz das vierte Jahr als Herdenmanagerin, die dritte Stelle insgesamt. Bei ihrer ersten Stelle mit über 1 000 Kühen erlebte sie eine bittere Enttäuschung. Muss seinen Job lieben! „Doch ich liebe meinen Job“, sagt Schulz. „Ich habe einen scharfen Blick fürs Tier und freue mich, diese Stärke im Beruf ausleben zu können“, fügt sie hinzu. Jedoch ist es nicht alles, was ein Herdenmanager können muss. „In der Posi- R 28 top agrar 1/2015 tion zwischen Chef und Mitarbeitern hat man viel mit Menschen zu tun“, erklärt sie. Ein Gefühl für Menschen zu haben ist eine Grundvoraussetzung für diesen Job. Und: „Man muss auch mal laut werden und meckern können“, sagt die Herdenmanagerin. Im Gegenzug müsse man auch Kritik einstecken können. Denn nicht alles, was man umsetzt, klappe sofort. Diese Erfahrung hat Schulz bereits gemacht. Sie hatte gerade auf dem Betrieb in Tremmen angefangen, da kam sie in eine schwierige Situation: Die Herde war „krank“ gefüttert. Sie stellte die Ration um. „Zeitgleich hatten wir ein neues Silo aufgemacht und die Milchleistung brach rapide ein“, erinnert sich Schulz. „Von allen Seiten gab es Druck.“ Die Mitarbeiter sagten: „Es macht keinen Spaß mehr zu melken.“ Der Chef stand immer wieder im Büro und fragte: „Wo bleibt die Milch?“ Zu allem Überfluss meldete sich auch noch der Fütterer: „Wozu halte ich eigentlich alles so genau ein, wenn es doch nichts bringt?“ Dieses Szenario spielte zwei Wochen lang. „Ich habe den ganzen Tag gegrübelt und die Ration immer wieder durchgerechnet“, erinnert sich Schulz. „Sogar nachts habe ich mich damit gequält.“ Am Ende stellte sich heraus, dass die Qualität der Grassilage nicht stimmte. Bindeglied im Unternehmen: Um seine Mitarbeiter richtig führen zu können, muss man in erster Linie ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen. Auf ihrem vorherigen Betrieb hatte sie deswegen halbjährliche Mitarbeiter-Gespräche eingeführt. „Wer sich al- leine nicht getraut hatte, konnte auch mit seiner Schicht kommen“, erzählt die Herdenmanagerin. „In diesen Gesprächen habe ich sie gefragt, was man anders und besser machen könnte“, erzählt Schulz. Die Vorschläge hat sie sich kommentarlos notiert und anschließend dem Chef zusammengefasst vorgetragen. „Gemeinsam haben wir überlegt, was sich davon umsetzen lässt und was nicht“, erinnert sie sich. Die Er gebnisse hat sie den Mitarbeitern anschließend wieder vorgetragen. „In meiner Position war ich also so etwas wie ein Bindeglied zwischen Chef und Mitarbeitern“, erklärt sie. „Wenn größere Veränderungen im Betrieb anstanden, haben wir Versammlungen mit allen Mitarbeitern einberufen, zu denen dann auch der Chef kam“, berichtet die Herdenmanagerin. Verantwortung übernehmen: S ie be- kam damals sehr schnell die komplette Verantwortung, da ihr Vorgesetzter ursprünglich in der Pflanzenproduktion tätig war. „Ich war ziemlich auf mich alleine gestellt, habe die Herausforde- rung aber gerne angenommen“, erinnert sie sich. Jetzt ist das anders: Ihr Chef war früher selbst einmal Herdenmanager, hat das entsprechende Fachwissen und gibt die Verantwortung langsamer an seine Herdenmanagerin ab. „Der Unterschied von heute zu damals ist, dass ich mit meinem Chef jetzt mehr kommuniziere“, sagt Schulz. Er „Der Umgang mit Menschen macht Freude!“ erwartet, dass ich ihm ausführlich erkläre, warum ich wie, was entscheide. Darüber hinaus steht hierarchieübergreifend alle drei Monate eine Gesprächsrunde mit Chef, Herdenmanager, Pflanzenbauleiter und Anteilseignern an, um die Kostenentwicklungen im Unternehmen zu besprechen. „Da müssen wir das, was wir machen oder vorhaben, rechtfertigen“, erzählt Schulz. Der Umgang mit Menschen macht ihr Freude. „Ich finde es spannend, un- terschiedliche Charaktere kennenzulernen und sich darauf einzustellen“, sagt die Herdenmanagerin. Etwas bewegen: „Möchte ich etwas bewegen, muss ich die Gesprächsführung strategisch angehen, ähnlich wie ein Coach“, erklärt sie. „Ich möchte erreichen, dass der Mitarbeiter selbst auf die Idee kommt und denkt, dass sie von ihm selbst stammt“, betont Schulz. Das gebe ihm ein gutes Selbstwertgefühl und motiviere ihn. Es dauert manchmal lange, bis sie mit der Methode etwas erreicht. Sie hält dennoch daran fest: „So kann ich die Arbeitszufriedenheit meiner Mitarbeiter nachhaltig steigern. Der Erfolg hart formulierter Befehle ist meist nur von kurzer Dauer“, merkt die Herdenmanagerin an. Bekommt sie von ihrem Chef mehr Verantwortung übertragen, so gibt sie gleichzeitig Verantwortung an ihre Mitarbeiter ab. Einerseits schützt sie sich vor einer Arbeitsüberlastung. Andererseits gibt sie ihren Mitarbeitern das Gefühl der Wertschätzung. Svenja Pein
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