01 2016 April VKZ 67503 www.technikund einkauf.de Einkaufsführer 10 NICHT ZEITGEMÄSS Handarbeit statt Einkauf 4.0 KOMPRESSOREN 22 BEDARFSGERECHT Schlüsselfaktoren für die Supply Chain 28 OPTIMIERT Alter Stoff in neuen Förderschläuchen 36 Ein Radarstrahl, fast so fokussiert wie ein Laser! Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation in der Radar-Füllstandmessung Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer: Die große Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige Fokussierung. Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast punktgenau auf die Flüssigkeit ausrichten, vorbei an Behältereinbauten wie Heizschlangen und Rührwerken. Diese neue Generation von Füllstandsensoren ist unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen und ausgestattet mit der kleinsten Antenne ihrer Art. Einfach Weltklasse! www.vega.com/radar EDITORIAL EDITORIAL Fukushima: 5 Jahre nach dem Super-GAU Risikomanagement im Einkauf E s gibt nur wenige Begebenheiten, die so erschreckend sind, dass sie auch Jahre später noch Gänsehaut auslösen. Für mich ist Fukushima so ein Ereignis gewesen. Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben mit einer Stärke von 9,0 die Küste Japans. Das Epizentrum liegt vor der Ostküste des Landes, das Beben erzeugt einen gewaltigen Tsunami. Bis zu 40 Meter hohe Wellen rasen auf die Küste zu. Mehr als 18 000 Menschen verlieren ihr Leben. Ganze Städte werden ausgelöscht. Im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi fällt der Strom aus. Noch am Abend des 11. März erklärt die japanische Regierung den atomaren Notfall. Kathrin Irmer, Verantw. Redakteurin, TECHNIK+EINKAUF [email protected] Es war nicht der erste Störfall dieser Art, 25 Jahre zuvor explodierte ein Reaktor im ukrainischen Tschernobyl, und doch hat es viele zum Umdenken im Umgang mit Atomenergie bewegt. Experten des Max-Planck-Instituts Mainz haben Berechnungen angestellt, dass sich mit dem momentanen Bestand an Atomkraftwerken etwa einmal in 10 bis 20 Jahren ein GAU wiederholen wird. Nach der Analyse tragen im weltweiten Vergleich die Einwohner im dicht besiedelten Südwestdeutschland durch die zahlreichen Kernkraftwerke an den Grenzen zu Frankreich und Belgien das höchste Risiko einer radioaktiven Verseuchung. Ein Gebiet, in dem die industrielle Fertigung und die chemische Industrie boomt. Was Fukushima – auf Deutsch „Insel des Glücks“ – auf jeden Fall bewirkt hat, ist, dass die Bedeutung des Risikomanagements in der Supply Chain zu einem der wichtigsten Management-Themen des Einkaufs geworden ist. Heute bewegen sich immer mehr Unternehmen mit immer komplexeren Technologien und immer sensiblerem Know-how auf dem internationalem Parkett. Je größer aber die Bühne wird, auf der man sich bewegt, und je komplizierter die Rolle ist, die man spielt, desto zahlreicher werden die Fallstricke, die das Erreichen der Unternehmensziele gefährden. Das erfordert natürlich auch im Einkauf eine höhere Aufmerksamkeit und geeignete Instrumente, damit die Produktion selbst bei schweren Katastrophen nicht stillsteht. Wie sieht es damit bei Ihnen aus? 56 Mit 80 GHz neue Maßstäbe setzen Vega Grieshaber bringt mit dem VEGAPULS 64 das erste Radarfüllstandsmessgerät für Flüssigkeiten auf den Markt, das mit einer Frequenz von 80 GHz misst. Prozessindustrie/2016 3 INHALT INHALT 10 24 MAGAZIN EINKAUF-PRAXIS 06 Markt & Technik aktuell 22 Handarbeit statt Einkauf 4.0 Nachrichten aus Unternehmen und Märkten Studie zum Automatisierungsgrad des Einkaufs 24 „Wir wollen nicht billig“ TITELSTORY 10 Einkaufsführer Kompressoren: An die Zukunft denken! Was Sie beim Einkauf von effizienter Druckluftversorgung beachten sollten TECHNIK+EINKAUF IM DIALOG Interview mit Arthur Kopp, Bereichsleiter Materialwirtschaft bei Arburg 26 Kreislaufwirtschaft als Königsweg Rohstoffsicherung dank ausgeklügeltem System 28 Internationale Sendungen einfach abwickeln Hidden Champion organisiert globalen Versand neu 30 Sechs Schlüsselfaktoren für die Wertschöpfungskette Bedarfsgerechte Produktion in der Spezialchemie 14 Ohne Silo-Denke zum Erfolg Bei Bizerba machen sich Einkauf und Entwicklung gemeinsam auf die Suche nach neuen Partnern TECHNIK-TREND 18 Initiative Chemie3 – mit der dritten Potenz zu mehr Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitsinitiative legt ersten Fortschrittsbericht vor TECHNIK-TIPP 20 Dünger aus Abgas Wie aus Abfallprodukten neue Produkte entstehen 4 Prozessindustrie/2016 MESSEN 32 POWTECH 2016: Auf dem Weg zu ‚Verfahrenstechnik 4.0‘ Aktueller Stand der mechanischen Verfahrenstechnik und Analytik 34 Neue Produkte auf der POWTECH PISTOLEN KLEBEN SIGNIEREN BEHÄLTER SYSTEME ABSAUGEN INHALT APRIL PROZESSINDUSTRIE 01-2016 www.technikundeinkauf.de Bei Walther steckt mehr dahinter. Halle 6 • B38 Halle 1 Stand 1438 36 50 TECHNIK 36 Marktübersicht: Alter Stoff in neuen Schläuchen Optimierte Förderschläuche unterstützen Industrieprozesse 40 Nur blind pumpen war gestern Moderne Pumpen bieten deutlichen Mehrwert 42 Werkzeuge für die Zukunft Im Zentrum der Kunststoffindustrie: Das Spritzgießwerkzeug 44 Entwässerung durch filterlose Performance Zuverlässige Antriebe für die Papierherstellung 46 Sauber bis in die letzte Ecke Anlagenreinigung mit robustem Nass-/Trockensauger in der Eiernudelproduktion 48 Keinerlei Kompromisse im Druck Inhouse-Etikettendruck in Produktionsgeschwindigkeit 50 Sicherheit beim Öl- und Gas-Transport Blitzschutz-Potenzialausgleich an Rohrtrassen Im Detail so gut wie im Ganzen Vom kleinen Spritzsystem mit Druckgefäß bis hin zum Mehrkomponenten-Dosiergerät – WALTHER PILOT liefert vollständige Systeme zur Verarbeitung verschiedenster Materialien. Für jedes Medium und jeden Prozess die passgenaue Lösung. Rühren, Erwärmen oder Dosieren? Die gleichbleibend hohe Qualität in Ihrer Produktion ist immer garantiert. Das komplette Produkt-Programm: • Hand- und Automatik-Spritzpistolen • Materialdruckbehälter • komplette Materialfördersysteme • Mehrkomponenten-Misch- und Dosiersysteme • Absaugtechnik walther-pilot.de SERVICE 03 52 53 58 Editorial Quicklinks Neue Produkte Impressum MARKT & TECHNIK AKTUELL AKTUELL Rohstoffkosten der deutschen Chemieindustrie Wie hoch ist der Anteil der Rohstoffkosten an Ihren Produktionskosten? 15% CHEMonitor Sinkende Zufriedenheit mit dem Standort Deutschland Weniger als 10% Zwischen 10% und 30% Zwischen 30% und 50% Über 50% 24% Deutsche Chemiemanager wollen Risiken in der Rohstoffbeschaffung reduzieren Das aktuelle Stimmungstief in der Chemiebranche scheint sich auch auf die deutschen Chemiemanager auszuwirken: Die aktuelle CHEMonitor-Trendstudie von CAMELOT Management Consultants und CHEManager zeigt eine sinkende Zufriedenheit mit den Standortbedingungen in Deutschland. In Bezug auf die Geschäfts- und Beschäftigungsentwicklung bleibt die Prognose der Branchenexperten jedoch stabil. Handlungsbedarf sehen die Chemiemanager bei der Rohstoffbeschaffung: Eine Verbesserung des Marktwissens und die Reduzierung von Risiken zählen zu den Prioritäten in diesem Jahr. Bei der Befragung bewerteten 80 % der TopChemiemanager den Standort Deutschland mit „gut“ oder „sehr gut“. Das sind deutliche 8 % weniger als noch bei der Karmeliten Brauerei Energieeffizienzmaßnahme mit Vorbildcharakter Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat im Rahmen ihrer „Initiative Energieeffizienz“ die Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG mit dem Label „Best Practice Energieeffizienz“ in der Kategorie „Anlagenbezogene Projekte“ ausgezeichnet. Der Sudhausneubau der Straubinger Privatbrauerei wurde 2013 zusammen mit der Ziemann Holvrieka GmbH realisiert. Aufgrund der bei der gewählten Kaskaden-Bauweise möglichen Schwerkraftförderung sowie weiterer energieoptimierender Maßnahmen sank der Wärmeenergieverbrauch im Vergleich zum alten Sudhaus um über 40 %, die notwendige elektrische Energie reduzierte sich um etwa 10 Prozent. Gleichzeitig stieg die Ausbeute um zirka drei Prozent. 6 Prozessindustrie/2016 23% 39% letzten Befragung im Oktober 2015. Trotz des negativen Trends bei den Standortbedingungen bleibt die Geschäftsprognose der Branchenexperten im Vergleich zur vorangehenden Umfrage stabil: Mit 84 % bzw. 74 % der Befragten rechnen ebenso viele Chemiemanager wie im Oktober mit einem steigendem Umsatz bzw. Ergebnis für ihr Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten. „Der aktuell weiter sinkende Ölpreis verbessert die Wettbewerbssituation der deutschen Chemieindustrie auf ein Niveau vergleichbar dem vor Beginn der Fracking-Welle in den USA. Auch wenn dies kurzfristig erfreulich ist, sollten sich Chemiemanager nicht in Sicherheit wiegen“, kommentiert Dr. Josef Packowski, Managing Partner bei CAMELOT Management Consultants. Niedrige Zinsen, ein schwacher Euro und günstige Rohstoffpreise – die Rahmenbedingungen für die exportorientierte deutsche Chemieindustrie scheinen auf den ersten Blick günstig. Bergbau Evonik ThyssenKrupp und Siemens verlängern Kooperation Ausbau der Membranproduktion in Österreich Aufgrund der anhaltenden Herausforderungen in der Bergbauindustrie, Betriebskosten zu senken und die Produktivität zu steigern, haben thyssenkrupp Industrial Solutions und Siemens ihre erfolgreiche Zusammenarbeit in der Mining Branche um weitere fünf Jahre verlängert. Damit stellen thyssenkrupp und Siemens sicher, dass der Branche auch künftig innovative und zuverlässige Transportsysteme angeboten werden können. Die technologischen Anforderungen in den Minen werden zunehmend anspruchsvoller. Der Erzgehalt sinkt, neue Minen befinden sich oft in schwer zugänglichen Regionen, somit muss immer mehr Material über weite Distanzen transportiert werden. „Die Fördertechnik muss mit den komplexen Anforderungen in der Minentechnologie Schritt halten. Wir wollen unseren Kunden auch weiterhin zuverlässige und hocheffiziente Bandanlagen bieten“, sagte Jens Michael Wegmann, Vorsitzender des Vorstands des Geschäftsbereiches Industrial Solutions von thyssenkrupp. „Die Optimierung solch moderner mechatronischen Bandantriebssysteme ist nur im engen partnerschaftlichen Verbund möglich, weil Mechanik und Motor eine in sich geschlossene Einheit bilden. Deshalb setzen wir die bewährte Zusammenarbeit mit Siemens fort “, so Wegmann. Evonik plant einen Millioneninvest: Am österreichischen Standort in Lenzing/Schörfling soll die Produktionskapazitäten für Hohlfasermembranmodule zur Gasseparation verdoppelt werden. Das Investitionsvolumen liegt im mittleren zweistelligen Millionen-EuroBereich. Die Produktion der zusätzlichen Membranmodule soll Ende 2017 starten. Mittels der Membrane gelingt es, Gase wie Methan, Stickstoff oder Wasserstoff besonders effizient aus Gasgemischen abzutrennen. Dr. Ralph Sven Kaufmann, Mitglied des Vorstands von Evonik und Chief Operating Officer, sagt: „Die Investition in Österreich schafft die Grundlage für weiteres Wachstum unseres Membrangeschäftes im hochattraktiven Markt für effiziente Gasseparation.“ MARKT & TECHNIK AKTUELL 1 Personen Dr. Christian Bruch 1 verstärkt seit Jahresbeginn den DECHEMA-Vorstand. Er ist seit 2015 Mitglied des Vorstands der Linde AG und verantwortlich für die Engineering Division. 2 3 4 Torsten Derr, 2 bisher Leiter der Vorstands-Initiative „Commercial & Supply Chain Excellence“ bei Lanxess, übernimmt ab 1. April 2016 die Leitung der Tochtergesellschaft Saltigo. Der bisherige Leiter Wolfgang Schmitz (62) geht nach 41 Jahren im Konzern in den Ruhestand. Martin Resch 3 wurde neuer Geschäftsführer Finanzen, Einkauf und Informationstechnologie der KHS Gruppe. Er übernahm die Position von Burkhard Becker, der diese Aufgabe für die KHS Gruppe seit Ende März dieses Jahres neben seiner Verantwortung als Finanzvorstand des Salzgitter-Konzerns ausführte. Malte Schlüter 4 ist zum Leiter des Geschäftsbereichs Food & Beverage (Lebensmittel und Getränke) und Consumer Packaged Goods (CPG, Verbrauchsgüter) der Factory Automation – European Business Group von Mitsubishi Electric Europe ernannt worden. Ihn erwartet ein breites Aufgabenspektrum, darunter die Betreuung globaler Kunden. Eon-Aufsichtsrat Wenning geht, Kley folgt nach Beim gebeutelten Stromversorger Eon soll auch künftig ein Chemie-Manager den Aufsichtsrat leiten: ExBayer-Chef Wennig will im Juni Platz für den scheidenden Merck-Chef Karl-Ludwig Kley machen. Werner Wenning lege das Mandat zum Ablauf der Hauptversammlung am 8. Juni auf eigenen Wunsch nieder, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung von Eon. Er habe Karl-Ludwig Kley als Nachfolger vorgeschlagen. Karl-Ludwig Kley führt seit 10 Jahren erfolgreich die Merck KGaA. Zuvor war er Finanzvorstand der Lufthansa und hatte verschiedene Management-Funktionen bei Bayer inne. MARKT & TECHNIK AKTUELL Konjunktur VDMA Chemieindustrie Wachstumserwartungen in der Chemiebranche schrumpfen Baumaschinenindustrie in 2015 mit Plus von 7 Prozent M&A-Aktivitäten 2016 auf Rekordniveau Im Rahmen des diesjährigen Global CEO Survey hat PwC weltweit über 1400 Top-Manager zur Entwicklung der Weltwirtschaft sowie den Aussichten für ihre Branche und das eigene Unternehmen befragt - darunter auch 59 CEOs aus der chemischen Industrie. Demnach gehen nur noch 29 % der befragten CEOs aus der chemischen Industrie davon aus, dass das weltweite Wirtschaftswachstum in den nächsten zwölf Monaten anziehen wird (Vorjahr: 38 %). Mit Blick auf das eigene Umsatzwachstum in den nächsten zwölf Monaten sind in der Chemiebranche lediglich 22 % der befragten Top-Manager „sehr zuversichtlich“. Auch Klimawandel und Umweltzerstörung werden von überdurchschnittlich vielen Chemie-CEOs (69 %) als potenzielle Bedrohung für das Wachstum ihres Unternehmens wahrgenommen. Der Umsatz der deutschen Baumaschinenhersteller ist 2015 um nominal 7 Prozent auf 9 Mrd Euro gestiegen. Die positive Entwicklung des deutschen Branchenumsatzes steht einem zweistelligen Rückgang des Weltbaumaschinenabsatzes gegenüber. Für 2016 werden positive Impulse in Süd- und Mittelosteuropa und Indien erwartet. „In diesem Jahr wird die Konsolidierungswelle in der Chemieindustrie einen historischen Höhepunkt erleben“, sagt Dr. Joachim von Hoyningen-Huene, Partner bei AT Kearney und zuständig für M&A in der Chemieindustrie. Er beruft sich auf die Ergebnisse der fünften Ausgabe des Chemicals Executive M&A Reviews. „Die aktiven Gestalter der Konsolidierung sind Dow, Dupont und ChemChina. Europas Unternehmen geraten unter Zugzwang. Diese fundamentale Neuordnung der Wettbewerbslandschaft birgt aber auch Chancen für die heimische Chemieindustrie, ihrerseits Konsolidierungsmöglichkeiten zu nutzen oder von Marktchancen überproportional zu profitieren.“ Den größten Zuwachs an M&A-Aktivitäten prognostiziert die Studie in Nordamerika: Vom niedrigen Ölpreis profitieren vor allem die dort ansässigen Spezialchemie-Unternehmen. 9 Mrd Euro Baumaschinen Umsatz von 191 Mrd Euro Besser als der Weltmarkt Prognose 2016 Für 2016 geht der VCI von einem Anstieg der Chemieproduktion um 1 Prozent aus. Damit kann der Branchenumsatz in diesem Jahr leicht um 0,5 Prozent auf 191 Mrd Euro steigen. Die positive Entwicklung des deutschen Branchenumsatzes steht einem zweistelligen Rückgang des Weltbaumaschinenabsatzes gegenüber. 110 Mrd US-Dollar $ Aufwärtstrend 2015 ist der Wert der M&A-Transaktionen in der Chemieindustrie bereits zum vierten Mal in Folge gestiegen, zuletzt um 30 % auf 110 Mrd. US-Dollar. Aus den Unternehmen ■ ■ ■ 8 Der Chemiekonzern Dupont investiert am deutschen Standort Hamm-Uentrop in Kapazitäten zur Produktion von Polyamiden seiner Marke Zytel HTN. Grund für die Investition der Konzernsparte Performance Materials sei die weltweit wachsende Nachfrage nach diesem Werkstoff. Asecos, Hersteller von Sicherheitsschränken, hat nach einer Bauzeit von 10 Monaten und einem Investitionsvolumen von rund 3 Mio Euro eine neue 5 000 m2 große Produktions- und Lagerhalle in Betrieb genommen. Ecolab hat eine neue Anlage zur Produktion von Purate am Standort Biebesheim eröffnet. Mit der Produktion von Purate vergrößert das Unternehmen sein Angebot an Lösungen für das umfassende Wassermanagement in industriellen Anwendungen. Purate wird unter anderem zur Desinfizierung verwendet. Prozessindustrie/2016 rinnen und Mitarbeiter. Die Investition stellt gleichzeitig den Startschuss für das neue Ausstellungskonzept „The World of Mitsubishi Electric“ dar. ■ ■ Mitsubishi Electric eröffnete in einer feierlichen Zeremonie mit zahlreichen traditionellen japanischen Elementen die neue Deutschland-Zentrale in Ratingen. Mehr als 16 000 m² Bürofläche bieten Platz für bis zu 750 Mitarbeite- Salzgitter hat den Großrohr-Auftrag für den 3. und 4. Strang der OstseePipeline von Nord Stream 2 ergattert. Der Konzern wird über seine Tochter Europipe insgesamt 890 000 t Stahlrohr für die russische Ostsee-Gasleitung liefern. Die Großrohre werden ab August 2016 in verschiedenen Fertigungsabschnitten bis Mitte 2018 im Werk Mülheim an der Ruhr gefertigt. MARKT & TECHNIK AKTUELL Cebit BDI übergibt Studie zur Digitalisierung an EU-Kommission Die Chance auf 1,25 Billionen Euro mehr IndustrieWertschöpfung sieht der Bundesverband der Deutschen Industrie als Folge der digitalen Transformation. Aber das fordert europäische Regeln, mahnt der BDI in einer heute übergebenen Studie. Bis zu 425 Mrd Euro zusätzliches Wertschöpfungspotenzial bis 2025 ergibt sich für Deutschland, wenn die digitale Transformation der Industrie in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Pro Einwohner in Deutschland sind dies in den kommenden zehn Jahren rund 5 300 Euro Zuwachs. Das geht aus einer neuen Studie der Beratungsgesellschaft Roland Berger Strategy Consultants im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) hervor. BDI-Prä- sident Ulrich Grillo übergab sie auf der Cebit in Hannover an EU-Kommissar Günther Oettinger, verantwortlich für digitale Wirtschaft und Gesellschaft. „Europa könnte bis 2025 sogar einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen“, sagte Grillo mit Blick auf die weiteren Studienergebnisse. „Die Digitalisierung bietet die Chance, enorme volkswirtschaftliche Potenziale freizusetzen. Voraussetzung ist, dass Politik und Wirtschaft ab sofort die nötigen Entscheidungen treffen – und diese zügig umsetzen“, fasste der BDI-Präsident zusammen. Sollte dies nicht geschehen, drohe laut Untersuchung ein Wertschöpfungsverlust von über 600 Mrd Euro. Sensor+Test 2016 Siemens Innovative Messtechnik für die Industrie der Zukunft Verstärktes Engagement im Iran Die 23. internationale Messtechnik-Messe Sensor+Test findet vom 10. bis 12. Mai 2016 auf dem Gelände der Messe Nürnberg statt. Für Entwickler, Konstrukteure und Anwender aus den Bereichen Sensorik, Mess- und Prüftechnik ist diese Innovations- und Kommunikationsplattform quer durch alle Branchen. Denn aktuelle Sensorik und Messtechnik sind grundlegend für die Zukunftsfähigkeit von Geräten, Maschinen, Systemen und Prozessen. Und ohne neueste Prüftechnik sind ständig steigende Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Produkten und Prozessen nicht zu erfüllen. In Europa gibt es keine vergleichbare Plattform, auf der Anwender auf so viele innovative Anbieter von Sensorik, Mess- und Prüftechnik aus aller Welt treffen können. Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. als Träger und die AMA Service GmbH als Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit rund 580 Ausstellern und etwa 8 000 Besuchern. Der Messtechnik gehört die Zukunft. Ihre Daten sind das Blut in den Adern von Industrie 4.0 und im ‚Internet der Dinge‘. Der rasante Aufschwung von neuen IT-Technolo- Das Ende der Sanktionen ist der Beginn von großen Investitionen: Siemens hat mit der iranischen Mapna Gruppe eine verstärkte Zusammenarbeit vereinbart, um die iranische Stromversorgung zu modernisieren. So soll der iranische Partner im Rahmen einer Lizenzvereinbarung, F-Klasse-Gasturbinen des deutschen Unternehmens im Iran produzieren. Der in der Kooperation vereinbarte Lieferumfang umfasst dabei in den nächsten zehn Jahren mehr als zwanzig Gasturbienen sowie die dazugehörigen Generatoren. Außerdem beabsichtigen die Beteiligten im Rahmen einer Vereinbarung gemeinsam einen Plan zu entwickeln, um das iranischen Stromversorgungs-System zu erweitern und zu optimieren. Neben dem Erzeugen, Übertragen und Verteilen von Strom, schließt dies auch das Bereitstellen von Lösungsansätzen bis hin zur Generalunternehmerschaft (EPC) sowie Finanzierungsmöglichkeiten ein. In Anwesenheit von Siemens-CEO, Joe Kaeser, und Dr. Abbas Aliabadi, CEO der Mapna Gruppe, wurden die Verträge und eine entsprechende Absichtserklärung in Berlin unterzeichnet. gien wie offene Benutzerschnittstellen, Cloud Computing, Big-Data-Systeme, etc. erzeugen eine Datenvielfalt und weltweite Mobilität, dem sich kaum ein Anwender entziehen kann. Daten liefern entweder selbstmessende Sensoren oder Sensornetzwerke mit einer Vielzahl von Sensoren. Der wesentliche Fortschritt in der vernetzten Welt von morgen liegt in der globalen Verfügbarkeit lokaler Messergebnisse. Entscheidend für die Effizienz solcher Systeme ist deshalb, welchen Nutzen der Betreiber aus den Daten ziehen kann und in welchem Kontext sie verwendet werden sollen. Qualität ist maßgebend. FLURO-GELENKLAGER. DAS KOMPLETTE PROGRAMM FÜR DIE PRAXIS: Gelenkköpfe und Gelenklager in Norm- oder Spezialausführung, Winkelgelenke, Gabelgelenke, Gabelköpfe, Baugruppen. Leistungsfähig, zuverlässig, vielseitig. Von Spezialisten entwickelt, hergestellt mit modernster Technologie in bewährter schwäbischer Qualität. FLURO-Gelenklager GmbH FLURO-Gelenklager GmbH | Siemensstraße 13 | 72348 Rosenfeld | Germany Tel. +49 (0) 7428 9385-0 | Fax +49 (0) 7428 9385-25 | info@fluro.de www.fluro.de Standard-Serie | NIRO-Serie | Hydraulik-Serie | Motorsport-Serie | Winkel-/ Gabelgelenke | Sonderanfertigungen EINKAUFSFÜHRER Bilder: Kaeser Kompressoren Einkaufsführer Kompressoren: An die Zukunft denken! Was Sie beim Einkauf von effizienter Druckluftversorgung beachten sollten Wer heute seine Druckluftversorgung plant oder erneuert, sollte unbedingt das Gesamtkonzept und dessen Zukunftsfähigkeit im Blick haben. Dies gilt auch, wenn der Einsatz von trocken verdichtenden Kompressoren geplant ist. Nur auf den Kompressorentyp zu achten, reicht heute nicht mehr aus. W er eine Druckluftanlage neu plant oder erneuert, sollte zuerst die Grundsatzfragen geklärt haben. Also: Wie hoch ist der Druckluftbedarf? Welcher Druck wird benötigt? Für welche Prozesse wird die Druckluft eingesetzt und welche Anforderungen stellen diese Prozesse an die Druckluftqualität? Gibt es Prozesse, in denen die Abwärme der Kompressoren genutzt werden kann? Wichtig ist auch, die normalerweise lange Lebensdauer einer Druckluftstation im Blick zu haben. Manche Investition, die kurzfristig betrachtet interessant aussieht, kann sich langfristig als teuer herausstellen, während eine andere, manchmal anfangs höhere Investition, sich schnell amortisiert und dann Jahr für Jahr Kostenvorteile bringt. Wenn möglich Abwärme nutzen Trocken verdichtende Schraubenkompressoren unterscheiden sich von den bekannteren fluideingespritzten Schraubenkompressoren dadurch, dass kein Fluid (wie zum Beispiel Öl) die Luft während des Verdichtungsprozesses kühlt. Die Folge sind vergleichsweise hohe Drucklufttemperaturen am Austritt der Verdichterkammer 10 Prozessindustrie/2016 und damit ein vergleichsweise reduzierter Wirkungsgrad. Diese höheren Temperaturen bieten jedoch auch Vorteile. Entscheidet sich der Käufer zum Beispiel für einen wassergekühlten trocken verdichtenden Kompressor, so kann er diese Abwärme aus dem Verdichtungsprozess sehr effizient zum Erwärmen von Brauchoder Prozesswasser nutzen. Das heißt an anderer Stelle fallen Energiekosten in der Gesamtbilanz weg. In Verbindung mit Wärmerückgewinnung können trocken verdichtende Kompressoren die genannten prozessbedingten Wirkungsgradnachteile somit nicht nur kompensieren, sondern gegebenenfalls die Gesamteffizienz der Drucklufterzeugung deutlich erhöhen. Diese kann sogar noch weiter gesteigert werden. Denn parallel zur Wärmerückgewinnung kann die Abwärme der Kompressoren auch zur Drucklufttrocknung eingesetzt werden. Die Kombination aus wassergekühltem Trockenläufer mit Wärmerückgewinnung und zum Beispiel einem Rotationstrockner (wie dem i.HOC) stellt aus Effizienzgesichtspunkten die Königsklasse auf der Produktebene der trocken verdichtenden Kompressoren dar. Deshalb empfiehlt es sich, die Prozessanforderungen hinsichtlich der erforderlichen Druckluftqualität genau zu analysieren, weil dabei unter EINKAUFSFÜHRER Drei Fragen an Frank Mechthold, Baur-Gruppe Für welche Einsätze kaufen Sie Kompressoren ein? Bei Baur kommt Druckluft in der Fördertechnik zum Steuern und Regeln der Transportprozesse zum Einsatz. Die Hauptumschlagbasis des Unternehmens in Altenkunstadt verlassen jeden Tag mehr als 100 000 Pakete und werden auf den Weg zum Kunden gebracht. Dafür müssen die Artikel zielgenau über viele Kilometer Fördertechnik transportiert werden. Es ist Druckluft, die mitbeteiligt ist, dass Pakete und Tüten den richtigen Weg in Richtung der Wechselbrücken nehmen. Im Durchschnitt werden dafür 22 bis 24 m3 Druckluft pro Minute benötigt, in Spitzenlastzeiten können allerdings bis zu 50 Kubikmeter bereitgestellt werden. Wir legen sehr viel Wert auf Klimaschutz und haben ein anspruchsvolles Programm zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes. Bei der Auswahl unserer Kompressoren war es deshalb hinsichtlich der Energieeffizienz wichtig, das System der Drucklufterzeugung als Ganzes und nicht nur die Komponenten einzeln zu betrachten. Natürlich ist ein möglichst energieeffizient arbeitender Kompressor oder Trockner schon ein klarer Vorteil, wenn es um die Reduktion der Energiekosten geht. Arbeiten beide aber nicht harmonisch zusammen und sind sie nicht aufeinander abgestimmt, kann viel Energie verloren gehen. Bild: Baur Wie gehen Sie bei der Auswahl der passenden Kompressoren vor? Frank Mechtold ist Abteilungsleiter Technische Dienste bei der Baur-Gruppe. Welche Rolle spielen Betriebs- und Wartungskosten bei Ihrer Entscheidung? Druckluft ist einer der Hauptenergieträger. Sie muss zuverlässig und konstant zur Verfügung stehen und das über einen langen Zeitraum hinweg. Somit ist nicht nur der Anschaffungspreis relevant, sondern gerade die Betriebs- und Wartungskosten machen einen großen Teil der Lebenszykluskosten eines Druckluftsystems aus. Diese Folgekosten sind für uns ein wichtiges Entscheidungskriterium. Umständen ein deutlicher Nutzen sichtbar wird. Umgekehrt kann eine unnötigerweise zu hoch angesetzte Anforderung an den Trocknungsgrad der Druckluft diese Effizienzkombination sogar ausschließen. Systemisch denken Kompressoren stehen in der Regel nicht für sich allein. Sie sind Teil eines kompletten Druckluftsystems. Deshalb dürfen sie nicht nur als Einzelkomponente betrachtet werden, sondern sollten unbedingt auf ihre Einbindbarkeit ins Gesamtsystem und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Energiekostenersparnis geprüft werden. Wichtig ist, dass die Kompressoren anschlussfertig geliefert werden, energieeffizient arbeiten und auch zukunftsfähig sind. Das heißt, dass die Kompressoren schon bei der Lieferung von Herstellerseite so ausgestattet sind, dass eine komplette Überwachung des gesamten Drucklufterzeugungsprozesses und eine Generierung aller prozessrelevanten Daten möglich ist. Dies ist nicht nur für eine effiziente Steuerung und die Ermittlung exakter Energiekosten in der aktuellen Druckluftversorgung notwendig, sondern auch für eine eventuelle künftige Erweiterung der Station oder für die Nutzung von innovativen Produkten im Sin- ne von Industrie 4.0 wie vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance). Steuerung bringt Kosten- und Servicevorteil Idealerweise werden die Kompressoren in ein System eingebunden und von einer maschinenübergreifenden Steuerung, zum Beispiel dem Sigma Air Manager (SAM 4.0), gesteuert. Dieser stimmt den Betrieb der einzelnen Komponenten einer Druckluftstation optimal aufeinander ab. Die Steuerung orientiert sich dabei am tatsächlichen Bedarf, den Energiekosten und den tatsächlich vor Ort aktuell vorhandenen Gegebenheiten. Kontinuierlich errechnet sie innerhalb von wenigen Sekunden vorausschauend virtuell mehrere Steuerungsmöglichkeiten und wählt dann die jeweils optimalste aus. SAM 4.0 bietet umfangreiche Datenaufzeichnungs-, Visualisierungs- und Analysemöglichkeiten „out-of-the-box“. In Druckluftanlagen mit trocken verdichtenden Schraubenkompressoren mit dem hohen Potenzial an Wärmerückgewinnung kann hiermit die Wärmeausbeute durch Anpassung der Betriebsbedingungen optimiert werden. Verfügen die Kompressoren zudem über eine energieoptimale Ansteuerung, wie zum Beispiel die adaptive 3Dadvanced-Regelung, dann lässt sich höchste Effizienz bei Drucklufterzeugung und Wärmerückgewinnung erreichen. Einkaufsführer in Zusammenarbeit mit: Kaeser Kompressoren Kaeser Kompressoren ist Anbieter von Produkten, Dienstleistungen und kompletten Systemen zur Versorgung von Produktions- und Arbeitsprozessen mit dem Energieträger Druckluft. Die Systemlösungen umfassen Drucklufterzeugung, Druckluftaufbereitung und zielen auf optimale Gesamtwirtschaftlichkeit ab. Das Unternehmen besteht seit 1919, beschäftigt über 5 000 Mitarbeiter und ist weltweit durch eigene Tochterfirmen und Partner mit Engineering, Verkauf und Service präsent. Der Sigma Air Manager 4.0 (SAM 4.0) überwacht und steuert nicht nur hocheffizient alle Komponenten einer Druckluftstation, er macht sie auch fit für Industrie 4.0. Prozessindustrie/2016 11 EINKAUFSFÜHRER Ob trocken verdichtende oder öleingespritzte Kompressoren oder eine Kombination aus beidem - SAM 4.0 optimiert jedes Druckluftsystem. Die maschinenübergreifende Steuerung Sigma Air Manager 4.0 (SAM 4.0) fungiert als Managementsystem für die Druckluftkomponenten. Gesamtprozess optimieren energetischen Optimierung seiner Gesamtprozesse eröffnet. Der Betreiber hat jederzeit Einblick in die Abläufe in der Station, kann nach von ihm selbst festgelegten Auswahlkriterien Protokolle und Auswertungen abrufen und Services nutzen, die ihm die Optimierung der Drucklufterzeugung weiter erleichtern und Kosten sparen. Dies sind zum Beispiel Services wie Fernwartung oder vorausschauende Wartung. Egal ob nun trocken verdichtende Kompressoren, fluidgekühlte Kompressoren oder eine Kombination aus beiden gewählt wird, wichtig für eine möglichst effiziente, zuverlässige und energiekostensparende Drucklufterzeugung ist es, das Gesamtsystem zu betrachten und es auch darauf zu prüfen, ob es zukunftsfähig ist. ■ Die Steuerung kann leicht in einen Leitstand eingebunden werden. Die Daten sind bequem von jedem angeschlossenen Arbeitsplatz aus abrufbar. Eine moderne Datenintegration im Sinne von Industrie 4.0 erfordert hochwertige Kommunikationsschnittstellen – idealerweise auf der Basis von IT-kompatiblen Standards. Daten werden über entsprechende IP-basierte Netzwerke kommuniziert. Auf diesem Wege können zum Beispiel die konsolidierten Energiedaten der Druckluftstation dem Betreiber zur Verfügung gestellt werden. Konfigurierbare periodische Bilanzen werden automatisch erzeugt und als maschinenlesbare Datei bereitgestellt, wahlweise auch als E-Mail. Die Einbindung dieser Daten in bestehende Energiemanagementsysteme zum Beispiel nach ISO 50001 ist nahtlos möglich. Auf diesem Wege werden dem Betreiber vielfältige Möglichkeit zur Autoren Daniela Koehler, Kaeser Kompressoren Kathrin Irmer Checkliste für den Einkauf von Kompressoren Welche Kühlungsart sollen die Kompressoren haben? Luftkühlung oder Wasserkühlung? Mit welchem Druck wird die Druckluft benötigt? Welcher Mindestdruck am Verbraucher darf nicht unterschritten werden? Wie hoch ist der Druckluftbedarf? Für welche Prozesse wird die Druckluft benötigt? Gibt es Prozesse, in denen die Kompressorabwärme in Form von Warmwasser eingesetzt werden kann? weitere Checklisten zum Download auf www.technikundeinkauf.de Wenn ja, auf welchem Temperaturniveau wird dieses Warmwasser benötigt? Welche Anforderungen stellen diese Prozesse an die Druckluftqualität? Wieviel Platz steht zur Verfügung? Kann ein zuverlässiger und schneller Service gewährleistet werden? Welche Vertragsarten im Bereich des Service gibt es? 12 Prozessindustrie/2016 EINKAUFSFÜHRER TECHNIK-WIKI Kolbenkompressoren Diese arbeiten nach dem Verdrängerprinzip, d. h. das Gas ist in einem Volumen eingeschlossen, wird verdichtet und dann ausgestoßen. Diese Verdichter arbeiten zyklisch, haben geringe Volumenströme und hohe Druckverhältnisse. Sie sind die beste Wahl bei einem stark schwankenden Betrieb mit Lastspitzen, wie sie etwa bei Handwerksbetrieben, Werkstätten und Kleinindustrie zu finden sind. Als Nachverdichter können Kolbenkompressoren einen schon vorhandenen Netzdruck weiter erhöhen. Schraubenkompressor Ein Schraubenkompressor arbeitet mit zwei rotierenden Schrauben. Die einfache Konstruktion kann klein und leicht gebaut werden. Außerdem hat er keine oszillierenden Massen und läuft so gleichmäßig und nahezu pulsationsfrei. Bild: Kaser Bild: Atlascopco Funktionsschema eines Schraubenkompressors. Kolbenkompressor. Der erste Schraubenkompressor wurde 1878 von Heinrich Krigar erfunden, aber die geforderte Geometrie der Oberflächen war nicht machbar. 1955 gelang es Alfred Lysholm, den ersten Schraubenkompressor herzustellen, aber erst 40 Jahre später war sein Wirkungsgrad so hoch, dass er dem Kolbenkompressor Kon- kurrenz machen konnte. Heute sind etwa 80 % der eingesetzten Kompressoren Schaubenverdichter. Bei diesem Kompressor arbeiten zwei Rotoren mit ineinander greifender, schraubenförmiger Verzahnung in einem Gehäuse. An Schraubenkompressor der Wälzlinie, an der sich die beiden Wellen berühren, verschließt die Verzahnung den Durchgang für das zu fördernde Medium mechanisch. Gefördert wird in Achsrichtung. An den Stirnseiten der Achsen befinden die Öffnungen für Ein- und Auslass. Der Fluidstrom ist ungefähr proportional zur Drehzahl. Schraubenkompressoren versorgen Produktionsprozesse in Industrie, Handwerk und Gewerbe mit Druckluft. Turboverdichter Herz eines Turboladers ist ein rotierender Läufer. Dieser Kompressor leistet zwar nur eine geringe Druckerhöhung pro Stufe, aber einen hohen Volumendurchsatz. Untervarianten sind der Radialund der Axialverdichter. Im Axialverdichter strömt das zu komprimierende Gas parallel zur Achse durch den Verdichter, im Radialverdichter axial in das Laufrad der Verdichterstufe und wird dann radial nach außen gelenkt. Der Radialverdichter wird meist als Abgasturbolader in PKWs eingesetzt, der Axialverdichter meist in Strahltriebwerken. Transsonischer Verdichter Ein transsonischer Verdichter ist ein Turboverdichter, in dem die Strömungsgeschwindigkeit lokal über die Schallgeschwindigkeit steigt. Eingesetzt wird er in Großdruckerzeugung in Flugzeugtriebwerken und Gasturbinen. Diese Verdichter sind relativ kompakt und besitzen hohe Leistungsdichten. Ionischer Verdichter Hier verdichtet statt eines beweglichen Kolbens eine bewegliche Flüssigkeitssäule, die durch eine Pumpe auf- und ab bewegt wird, das Gas. Dabei ist die Flüssigkeit zweier Kolben miteinander verbunden. Steigt die Flüssigkeitssäule in einem Zylinder, sinkt sie im anderen. Da der Kompressor außer der Pumpe für das Umpumpen der Flüssigkeit keine bewegten Teile enthält, erledigen sich die Bild: Kaeser Rotations- (Rollkolbenverdichter) oder Umlaufkompressoren Dieser Verdichter besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse, einem exzentrisch gelagerten Rotor und einem Trennschieber mit Schraubenfeder. Die Fliehkraft oder ein Laufring drückt dabei den Trennschieber gegen den Rotor. Der Rotor dreht sich im Gegenuhrzeigersinn und das komprimierte Gas strömt oberhalb des Trennschiebers in die Heißgasleitung. Dabei wird gleichzeitig unterhalb des Schiebers Gas in das Gehäuse gesaugt. Der Trennschieber bewegt sich im Takt des umlaufenden Rotors hin und her und dichtet so abwechselnd die Saug- und die Druckseite ab. Bild: Kaeser Kompressoren Ein Kompressor komprimiert bzw. verdichtet Gase. Das geschieht, indem er das Ausgangsvolumen auf ein kleineres Volumen zusammenpresst. Dabei steigt im Volumen der Druck und das Gas erwärmt sich. Kenngrößen eines Kompressors sind das Liefervolumen des entsprechenden Gases pro Zeiteinheit, der erreichbare Betriebsdruck, das Druckverhältnis zwischen Saugund Enddruck und der Liefergrad, d. h. das Verhältnis von geliefertem zu theoretisch möglichem Volumenstrom. Grundsätzlich gibt es fast jede Kompressorenbauart mit oder ohne Ölschmierung oder Ölkühlung. Auf minimaler Stellfläche erzeugen Aircenter Druckluft. Probleme mechanischer Kompressoren, wie mechanischer Verschleiß, aufwändige Kühlung und Energieverluste, von alleine. Dieser Kompressortyp wird eingesetzt zur Verdichtung von Gasen in Wasserstoff- und Erdgastankstellen. Dieser Verdichter ermöglicht in Kombination mit dem vorhandenen Kolbenverdichter bei einer Wasserstofftankstelle eine höhere Kapazität zur Betankung. Prozessindustrie/2016 13 TECHNIK+EINKAUF • IM DIALOG Interview Bild: Fotodesign Stefan Söll „Wir können nicht Lieferanten auffordern: ‚Jetzt sei mal für uns innovativ.‘ Die eigentliche Innovationsleistung muss von uns kommen, wir kennen den Markt, seine Anforderungen. Es ist unsere Aufgabe, unsere Technologie und die der Lieferanten zu nehmen und daraus eine Lösung zu kombinieren, die das Kundenbedürfnis auf innovative Weise erfüllt.“ Ralf Steinhilber, Director Food Processing, Bizerba GmbH & Co KG. Ohne Silodenke zum Erfolg Der Wäge-, Schneid- und Auszeichnungsspezialist Bizerba hat ein weites Produktspektrum. Rolf Dieterich (Director Global Sourcing) und Ralf Steinhilber (Director Food Processing) brauchen deshalb Lieferanten, die eine große Bandbreite abdecken. Auf die Suche nach neuen Entwicklungspartnern machen sie sich gemeinsam. Herr Steinhilber, Sie verantworten bei Bizerba die Produktorganisation Food (Schneidemaschinen). Wo genau sitzt die Schnittstelle zum Einkauf? Ralf Steinhilber: Unsere Produktorganisation unterteilt sich in Fachbereiche wie Produktmanagement und Entwicklung – und bereits dort unterscheiden wir in Serien- und Neuproduktentwicklung. Das sind auch die beiden Hauptebenen, in denen wir uns mit dem Einkauf treffen. Für die Entwicklung der Neuprodukte haben wir seit 2005 einen Innovationsprozess, bei dem Entwicklung, Einkauf, Qualität, Zulassung, Arbeitsvorbereitung, Fertigung, Logistik unter Verantwortung der Technik zusammenarbeiten. 14 Prozessindustrie/2016 Hat sich die Trennung von Projekt und Serie bewährt? Ralf Steinhilber: Bizerba ist stark gewachsen und tut dies weiter. Über alles haben wir heute 38 geführte Entwicklungsprojekte. Das hat Notwendigkeiten organisatorischer Art nach sich gezogen. Auch für den Einkauf. Heute haben wir neben dem strategischen, warengruppenorientierten Serieneinkauf auch einen Projekteinkauf. Dies belegt die strategische Bedeutung des Innovationsprozesses. Welche Erfahrungen machen Sie mit dieser Struktur? Ralf Steinhilber: Wir bringen die Anforderungen der vielen Beteiligten in einem sehr frühen Stadium zusammen. Genauso früh erkennen wir Zielkonflikte und haben noch gute Möglichkeiten, Lö- TECHNIK+EINKAUF • IM DIALOG Bild: Fotodesign Stefan Söll „Allein die Einführung des Innovationsprozesses hat dazu geführt, dass die Leute zusammenarbeiten und eine gesunde Kommunikation leben. Wichtig ist, dass man diesen Prozess immer weiter verfeinert. Manchmal sind Abläufe und Strukturen nicht optimal. Da sind wir immer noch nicht ganz reibungslos.“ Rolf Dieterich, Director Global Sourcing, Global Operations/Sourcing, Bizerba GmbH & Co KG. sungen zu finden. Wichtig ist es, Schnittstellen, Verantwortlichkeiten und Abläufe klar zu definieren. Rolf Dieterich: Die frühe Integration aller Bereiche ist ein wesentliches Moment, wenn Einkauf, Entwicklung und Qualität in diesem frühen Stadium eine gemeinsame Sicht erzeugen. Auch für die Auswahl der Partner, mit der Einkauf und Entwicklung die Basis legen für Logistik und Produktion. Markt erfolgreiches Produkt entscheidend sind, dann schafft man es gar nicht, überall einmal hineingeschaut zu haben. Viel wichtiger ist es, dass wir ein gemeinsames Zielverständnis haben. Wir schauen immer, was braucht der Markt. Das fließt in die Auswahl der Fertigungsstandorte und in die Beschaffungsstrategien. Damit verbunden ist das Zuhören und Ernstnehmen und die Bereitschaft, diese Meinung in der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Hat sich die Trennung von Projekt und Serie bewährt? Ralf Steinhilber: Man kann nur erkennen, dass es einen Konflikt gibt, wenn man weiß, was der andere braucht. In der Regel braucht der andere etwas, weil er dafür gute Gründe hat. Diese Gründe gilt es im Projekt auf die Gesamt-Bizerba-Sicht anzuheben. Dann kann es sehr wohl sein, dass etwas in einem einzelnen Bereich nicht ganz optimal gelöst ist, aber in der Gesamtsicht besser funktioniert. Und das geht nur im engen Schulterschluss aller Beteiligten. Silodenke ist Ihnen also fremd? Rolf Dieterich: Natürlich haben auch wir andere Zeiten erlebt. Aber allein die Einführung des Innovationsprozesses hat dazu geführt, dass die Leute zusammenarbeiten und eine gesunde Kommunikation leben. Wichtig ist, dass man diesen Prozess immer weiter verfeinert. Manchmal sind Abläufe und Strukturen nicht optimal. Da sind wir immer noch nicht ganz reibungslos. Sie waren selbst einige Jahre im Einkauf tätig. Ist das hilfreich? Ralf Steinhilber: Natürlich ist das hilfreich. Aber den Schulterschluss, den muss es nicht nur zwischen Einkauf und Technik geben. Wenn man bedenkt, wie viele Funktionen heute für ein im An welchen Stellen klemmt es denn? Rolf Dieterich: Immer dann, wenn Prozesse und Strukturen nicht definiert sind. Dann kommt es zu einer gewissen Orientierungslosigkeit. Das müssen wir als Führungskräfte erkennen, nachjustieren und für die Mitarbeiter wieder Klarheit schaffen. Prozessindustrie/2016 15 Vita Ralf Steinhilber Vita Rolf Dieterich Ralf Steinhilber verantwortet den Bereich Food Processing (Schneidemaschinen). Zu seinem Aufgabenbereich zählen Produktmanagement, Entwicklung und Markt. Der Informatiker und Wirtschaftsingenieur arbeitet seit 2000 für Bizerba, zuvor verantwortete er neben weiteren Stationen unter anderem den Einkauf in Asien. Der Diplom-Betriebswirt (Schwerpunkt Logistik/Beschaffung/Wertanalyse) ist seit 2005 bei Bizerba für den globalen Einkauf (Serieneinkauf, Projekteinkauf), das Facilitymanagement für den Standort Balingen sowie den zentralen Versand verantwortlich. Zuvor war er in verschiedenen Funktionen in der Maschinenbau- und Automobilindustrie (Tier 1–3) tätig. Ralf Steinhilber: Wir nennen das Eskalationsprozess. Wenn man das kontinuierlich macht, sieht man, an dieser oder jener Stelle haben wir ein systematisches Problem, hier sind Verantwortlichkeiten oder Schnittstellen unklar. Diese Verbindlichkeit müssen wir herstellen. Mit dieser offenen Fragestellung kann man Mitarbeiter nicht alleine lassen. Auch das Kommunikationsvolumen wächst mit der Menge an Projekten. Wie managen Sie den Informationsfluss? Rolf Dieterich: Wir haben eine Liste freigegebener Lieferanten, mit Hauptpartnern und zugelassenen Alternativen. So ufert die Lieferantenstruktur nicht aus. Das ist zum einen wichtig für den Serieneinkauf. Und die Entwicklung hat den Vorteil, dass sie mit diesen Lieferanten jederzeit in Diskussion treten kann, um technologisch früh den Einstieg zu bekommen und das Know-how mit dem Lieferanten zu diskutieren. Das ist bei uns kein unerheblicher Vorgang, dass Lieferanten Know-how in die Entwicklungsleistung einbringen. Vergrößert sich der Anteil der externen Wertschöpfung? Ralf Steinhilber: Wir stehen vor der Aufgabe, immer kürzere Entwicklungszyklen abzubilden und Produkte schneller in die Märkte zu bringen. Dazu müssen wir uns intern auf unsere Kernkompetenzen fokussieren. Damit das gelingt, brauchen wir Entwicklungssystempartner. Das ist der Anteil, der definitiv zunimmt und auf den wir in den nächsten Jahren unseren Schwerpunkt setzen. Ohne das wird uns ein weiteres Wachstum nur erschwert gelingen. Sie suchen also neue Partner am Markt? Rolf Dieterich: Vieles können wir über die bisherige Lieferantenlandschaft abdecken. Aber es gibt in der Verlängerung der Wertschöpfungstiefe Themen – etwa für Baugruppen mit besonderem Umfang – für die wir Qualifizierungsprogramme in Richtung neuer Lieferanten auflegen oder es kommen neue Technologien, für die wir Lieferanten qualifizieren, die das Thema abdecken. Wir wechseln hier durchaus auch Branchen, schauen uns zum Beispiel im Automotive-Umfeld um. 16 Prozessindustrie/2016 Wenn Sie mit diesen Lieferanten sprechen, ist Augenhöhe ein Thema? Ralf Steinhilber: Für viele Branchen sind wir attraktiv, als Sprungbrett in die Lebensmittelindustrie. Größe oder fehlende Augenhöhe waren deshalb nie Thema. Rolf Dieterich: Die Herausforderung für uns ist eher, Lieferanten zu finden, die unsere Bandbreite abdecken. Im Bereich der Ladenwaagen haben wir Stückzahlen bis 50 000 im Jahr. Für die Industrie produzieren wir zum Teil Kleinstserien mit jährlich 100–150 Maschinen. Auch die Fertigungsverfahren sind sehr unterschiedlich. Man kann sagen, bei Bizerba lernt man das Einkaufen. Wie weit gehen Sie im Know-how-Transfer mit Ihren Lieferanten? Ralf Steinhilber: Als Premiumanbieter ist Bizerba getrieben durch Innovationen. Wenn man gut ist, hat man einen Vorsprung zum Wettbewerb von 1–1,5 Jahren. Da muss man das Lieferantenumfeld schon sehr genau beobachten. Wir haben wenige ausgewählte Entwicklungspartner, mit denen wir sehr offen sprechen, dort wissen wir aber auch, dass es keine Verbindung zum Wettbewerb gibt. Was heißt das für Ihre Mitarbeiter? Welche Persönlichkeiten und Kompetenzen brauchen Sie? Rolf Dieterich: Der ideale Einkäufer für uns ist Mechaniker oder Mechatroniker mit einigen Jahren Erfahrung im Einkauf. Einkauf ist eine Frage der Persönlichkeit und der Kreativität, kombiniert mit Marktwissen und einem soliden technischen Fundament, um mit dem Ingenieur auf Augenhöhe zu sprechen. Ralf Steinhilber: In der Entwicklung brauchen wir Spezialisten. Wir entwickeln Hochleistungselektronik für den Einsatz auf begrenztem Raum, haben unterschiedliche FertigungsverfahDas Unternehmen ren, in der Software sind wir ganz tief auf Bizerba, Anbieter von Lösungen für Wäge-, der Embedded-Ebene unterwegs, haben Schneide- und Auszeichnungstechnologie mit aber auch Touchscreens und PC-ApSitz in Balingen, erzielte 2014 einen Umsatz plikationen, die wir in Hochsprachen devon 503,8 Mio Euro (plus acht Prozent zum Vorsignen – das alles braucht sehr viel jahr). Für die Unternehmensgruppe arbeiten Detailexpertise. Wir müssen viele Speziweltweit rund 3 400 Mitarbeiter. Der Anteil des alisten zusammenbringen, die in diesem Auslandsumsatzes der Ladenwaagen, Schneikomplexen Ganzen ihren Beitrag leisten. demaschinen, Industrielösungen, Etiketten und Servicedienstleistungen betrug in 2014 rund 67 %. Mehr unter: www.bizerba.com Autorin Annette Mühlberger Bild: Fotodesign Stefan Söll Bild: Fotodesign Stefan Söll TECHNIK+EINKAUF • IM DIALOG www.technikundeinkauf.de Hier finden Sie: tProdukte tFirmen tArtikel tNews tStellenmarkt tMarktübersichten tChecklisten tVideos tKataloge Suchen leicht gemacht! Das topaktuelle Portal des Magazins TECHNIK+EINKAUF überzeugt durch umfangreiche Such- und Recherchemöglichkeiten. Recherchieren Sie nach speziellen Themen. Suchen Sie nicht länger! Finden Sie die gewünschten Produkte, Firmen, Marktübersichten, Artikel und News oder „stöbern“ Sie im umfangreichen Stellenmarkt. Probieren Sie es aus! 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In Deutschland setzte die Chemieindustrie 2014 über 190 Mrd Euro um und beschäftigte rund 445 000 Menschen. Die Arbeitsplätze in der Chemieindustrie sind gefragt. Sie gelten als sicher sowie gut bezahlt und sind daher begehrt. Unter dem vielsagenden Namen Chemie3 machen sich der Verband der chemischen Industrie e. V. (VCI) der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) stark für eine nachhaltige Entwicklung. Hierzu gibt es einen Plan: Die Allianzpartner gehen einträchtig mit System vor. Neben der politischen Absichtserklärung soll es um ökologische Herausforderungen sowie soziale und wirtschaftliche Fragen gehen. Diese drei Säulen der Nachhaltigkeit bilden das Modell des VCI, das bereits 1997 als Reaktion auf die 1996 erschienene Studie „Zukunftsfähiges Deutschland – ein Beitrag zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung“, den Nachhaltigkeitsdiskurs in der deutschen Gesellschaft prägte und, als „Grüne Bibel“ bezeichnet, präzisiert wurde. Mut zur Nachhaltigkeit Bild: Deyan Georgiev -Shutterstock.com Der Begriff Nachhaltigkeit wirft die Frage auf, was Nachhaltigkeit ist. Diese Frage beantwortet die Alternative mit einem dreidimensionalen Modell aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Unter ökologischer Nachhaltigkeit wird eine Lebensweise verstanden, die die natürliche Lebensgrundlage nur in dem Maße beansprucht, wie diese sich regeneriert. Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet, dass eine Gesellschaft nicht über ihre Verhältnisse leben sollte, da dies zwangsläufig zu Einbußen der nachkommenden Generationen führt. Zur sozialen Nachhaltigkeit gehört, eine Gesellschaft so zu organisieren, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte nicht eskalieren. Erste Ergebnisse stellte die Initiative Chemie3. Insgesamt wurden 12 Leitlinien zur Umsetzung des Drei-Säulen-Modells entwickelt. Bis 2017 sollen Indikatoren erarbeitet werden, die den Fortschritt auf dem Weg zu einem Mehr an Nachhaltigkeit sichtbar machen. Inzwischen diskutieren die Akteure zweieinhalb Jahre über das Thema Nachhaltigkeit. Im November 2015 trafen sie sich zu Ergebnisvorstellungen und Erfah- Die Chemiebranche stellt sich die Frage, wie Nachhaltigkeit in den Lieferketten verankert werden kann. 18 Prozessindustrie/2016 rungsaustausch in Berlin. Klaus Peter Stiller, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), meint: „Wichtig ist, dass nicht nur eine Initiative vom Management verordnet ist, sondern jeder soll an seinem Platz eigeninitiativ werden“, und schlägt vor: „Zuhören ist etwas ganz Wichtiges. Mit sich selbst kann man viele Entwicklungen machen, wichtig ist eine Auseinandersetzung mit der anderen Position. Der Charme besteht darin, die andere Position kennenzulernen.“ Der Dialog zieht demnach auf die gesamte Zielgruppe und nicht nur auf das Management ab. Der Initiative geht es insbesondere um dem Dialog mit jüngeren Menschen, die einen Arbeitsplatz in der Chemieindustrie suchen oder gerade gefunden haben. Einige besitzen bereits Ausbildungen sowie Zusatzausbildungen in Nachhaltigkeitsrelevanten Studiengängen, vor allem ihre Diskussionsbeiträge sind gefragt. Ein weiterer wichtiger Dialog ist der mit den Stakeholdern. Von Unternehmerseite ist zu hören: „Viele Unternehmen haben noch nicht die Ressourcen, um das Prinzip Chemie3 umzusetzen.“ Ein ganz zentraler Punkt dabei ist: „Wie können wir Fortschritte beschreiben?“ Auch dies zielt auf die Entwicklung geeigneter Indikatoren ab. Die Arbeitswelt betrachtet die Industriegewerkschaft unter dem Blickwinkel der Industrie- und Chemiepolitik. Hierzu meint Petra Reinbold-Knape vom geschäftsführenden Vorstand der IG Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE): „Wir wollen uns gemeinsam für Menschenrechte einsetzen. Es geht um die Menschen im Betrieb und die Menschen, die noch dazukommen werden. Dabei definiert sich die Gewerkschaft als Sozialpartner.“ Bild: VCI TECHNIK • TREND Das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit wurde in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts diskutiert und entwicklet. Eine wichtige Austauschplattform der Initiative ist die Website www.chemiehoch3.de. Hier gibt es zahlreiche Informationen über die Initiative, von den Dimensionen über die Ziele bis zu einem Nachhaltigkeitsbarometer. Über einen Twitter-Account können Interessierte an der Kommunikation teilhaben. Ebenfalls interessant sind die Good-Practice-Beispiele mit den erfolgreich umgesetzten Leitlinien der Chemieindustrie. ■ Autor Dr. Thomas Isenburg Die intelligente Fabrik hat eine Adresse: Industrial Automation. 25.– 29. April 2016 ▪ Hannover ▪ Germany hannovermesse.de a ti o n , Autom .0 und trie 4 ne t – Indus ter trial In n ! Indus be e l r live e Bild: ThyssenKrupp TECHNIK • TIPP Die Pilotanlage zur Produktion von Ammoniumbicarbonat (NHHCO) in der Kokerei Schwelgern ist laut ThyssenKrupp die „weltweit erste ihrer Art“. In Kokereien wie Schwelgern fällt genug Koksofengas an, um pro Stunde vier bis sechs Tonnen NHHCO zu produzieren. Dünger aus Abgas Wie aus Abfallprodukten neue Produkte entstehen Die Herstellung von Koks ist eine energieintensive Angelegenheit, ebenso die Herstellung stickstoffhaltiger Kunstdünger. Zusammen mit Wissenschaftlern der TU Berlin hat ThyssenKrupp ein neues Verfahren entwickelt, das Kohlendioxid und Ammoniak aus Kokereiabgasen in ein Düngemittel verwandelt. K okereien produzieren Koks. Auf ihrer ‚schwarzen Seite‘, in den Anlagen, die unter Sauerstoffausschluss und hohen Temperaturen Kohle ‚backen‘, um den Stoff zu erzeugen, ohne den aus Eisenerz kein Eisen würde. Kokereien haben auch eine ‚weiße Seite‘. Hier geht es nicht um handfesten Koks, sondern um das Gas, das beim Koken entsteht. „Wir sehen dieses Gas jedoch nicht als Abgas, sondern als Wertgas“, betont Dr. Holger Thielert, der für ThyssenKrupp Industrial Solutions ständig auf der Suche nach Verfahren ist, welche den Deckungsbeitrag der ‚weißen Seite‘ von Kokereien verbessern. Kokosofengas enthält eine ganze Reihe wirtschaftlich interessanter Inhaltsstoffe, aus denen Kokereien bereits seit Langem Produkte wie Teer, Benzol oder Schwefel für die Grundstoffchemie herstellen. Jüngster Neuzugang in diesem Produktportfolio ist ein Stoff, der Metall ebenso wie Kunststoffe aufschäumen kann, Pflanzen besser wachsen lässt und Flachgebäck leicht und locker macht: das Triebmittel Ammoniumbicarbonat (NH4HCO3). In einer Pilotanlage auf dem Gelände der Thyssen-Kokerei Schwelgern wird das neue Produkt bereits hergestellt. „Koksofengas besteht in etwa zu 60 Prozent aus Wasserstoff und zu 25 Prozent aus Methan. Das sind jedoch nur die Hauptbestandteile“, sagt Thielert. Weitere Inhaltsstoffe des energiereichen Gasstroms sind unter anderem Stickstoff, Kohlendioxid, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Schwefel und Schwefelverbindungen sowie Ammoniak (NH3). Die meisten dieser Stoffe müssen nicht nur aus dem Koksofengas entfernt werden, ehe es in die Umgebungsluft entweichen darf, sondern auch bevor die hochkalorischen Anteile zur Erzeugung von Prozessenergie verbrannt werden können. Die Abtrennung von Schwefelwasserstoff (H2S) und Ammoniak ist zudem wichtig, um 20 Prozessindustrie/2016 die Anlagen zu schützen. In Verbindung mit H2S und Blausäure (HCN) oder unter dem Einfluss von Sauerstoff und Wasserdampf wirkt Ammoniak korrosiv und neigt zur Bildung von Salzen. Das von Benzol befreite Kokereigas durchläuft deshalb eine Ammoniak-Schwefel-Kreislaufwäsche: „Pro Stunde produziert eine Kokerei im Schnitt 150 000 Normkubikmeter Wertgas, aus dem wir Inhaltsstoffe wie Cyanide, Ammoniak, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff herauswaschen und zu hochkonzentrierten Brüden von 3 000 bis 5 000 Kubikmetern verdichten“, berichtet Thielert. Brüden sind die mit ausgewaschenen Schadstoffen beladenen Dämpfe in den Desorptionsanlagen. Denn damit die in der AS-Kreislaufwäsche eingesetzten Adsorptionsmittel, an die sich die Schadstoffe anlagern, ihre Wirksamkeit behalten, müssen sie regelmäßig regeneriert werden. Dies geschieht in H2S-/NH3-Desorptionskolonnen. Der Dampf, der sich im Kopfbereich der Kolonnen sammelt, enthält neben Wasser (circa 40 Vol.-%) auch hochkonzentrierte Sauergase wie Schwefelwasserstoff und HCN sowie Ammoniak (20 – 35 Vol.-%) und Kohlendioxid (6 – 15 Vol.-%). Pilotanlage mit vollem Erfolg gestartet Aus den Sauergasen werden für den neuen Prozess CO2 und NH3 abgezweigt. „Diese Gase waschen wir immer wieder mit einer wässrigen Lösung, in der sich immer mehr Ammoniak und Kohlendioxid miteinander verbinden und anreichern. Irgendwann ist die Salz-Konzentration darin dann so groß, dass sich Ammoniumbicarbonat-Kristalle bilden, die schließlich ausfällen“, erklärt Thielert. Diese müssen anschließend nur noch aus der Lauge entfernt und getrocknet werden. In der Pilotanlage funktioniert der Prozess bereits zur vollsten Zufriedenheit des Entwicklerteams. „95 Pro- TECHNIK • TIPP Bild: ThyssenKrupp Koks und Dünger Zur Herstellung von Stahl werden pro Tonne Roheisen zwischen 330 und 340 kg Koks benötigt, der in der Regel direkt vor Ort hergestellt wird. Nur zwei bis drei Prozent der globalen Koksproduktion gehen in den grenzüberschreitenden Handel. Die fünf noch aktiven deutschen Kokereien erzeugten in 2014 8,77 Mio Tonnen Koks. Der mit Abstand größte Koksproduzent mit 477 Mio von weltweit 682 Tonnen ist China, wo auch die Nachfrage nach stickstoffhaltigem Dünger besonders hoch ist. (Quellen: BMWi/VDKi). zent des im Koksofengas enthaltenen Ammoniaks können genutzt werden. Aus 15 Kubikmetern Koksofengas und zwei Kubikmetern Kohlenstoffdioxid entstehen so pro Stunde 15 Kilogramm Feststoffe“, berichtet Sebastian Riethof von der TU Berlin. Theoretisch eignet sich das so erzeugte Ammoniumbicarbonat sogar zum Backen von Keksen und anderen Backwaren – als Bestandteil des Backtriebmittels ‚Hirschhornsalz‘, welches in der Regel als Mischung aus Ammoniumcarbonat, -bicarbonat und -carbamat in den Handel kommt. Praktisch wäre der Aufwand für eine lebensmitteltaugliche Produktion freilich viel zu groß. „Wir haben zwar die Lebensmittelreinheit erreicht, aber die Anlagentechnik für einen sicheren Betrieb nach den strengen Anforderungen des Lebensmittelrechts wäre viel zu kompliziert“, winkt Thielert ab. „Das ist auch nicht unsere Zielrichtung. Wir wollen Düngemittel erzeugen und dafür ist die Qualität unseres Produkts schon jetzt deutlich besser, als es die Düngemittel-Verordnung verlangt“, stellt er klar. Rund 50 000 Tonnen Ammoniumbicarbonat könne eine Kokerei wie Schwelgern pro Jahr mit einer Anlage im industriellen Maßstab herstellen, wobei der Marktpreis pro Tonne Ammoniumbicarbonat zwischen 100 und 200 Dollar liege, so Thielert. Gleichzeitig ließen sich die Emissionen der Kokerei um jährlich 25 000 Tonnen Kohlendioxid mindern – allein durch die Verwertung von Stoffen, die beim regulären Betrieb einer Kokerei ohnehin anfallen. Vorhandenes Potenzial weitestgehend auszuschöpfen ist für Kokereien das Gebot der Stunde: Zwar ist Kokskohle derzeit günstig wie nie. Doch auch die Handelspreise für das fertige Produkt Koks befinden sich auf einem Tiefstand. Sie folgen dem Stahlpreis, der durch chinesische Überkapazitäten massiv unter Druck steht. „Wir wollen mit dem neu entwickelten Verfahren den Betreibern von Kokereien die Chance bieten, ihre Prozessgase sinnvoll weiterzuverwenden und die Produktivität ihrer Anlagen zu steigern“, sagt Thielert. Das neue Verfahren eignet sich jedoch nicht nur zur besseren Verwertung der Abgase von Kokereianlagen. „Grundsätzlich ist es adaptierbar für alle Gase, in denen drucklos Ammoniak und CO2 vorkommen“, ist Thielert sicher. Konkrete Alternativanwendungen sind derzeit aber nicht in Arbeit. ■ Autorin Michaela Neuner Prozessindustrie/2016 21 Bild: Mascha Tace - Shutterstock.com EINKAUF • PRAXIS Handarbeit statt Einkauf 4.0 Studie zum Automatisierungsgrad des Einkaufs In Industrieunternehmen werden neben Rohstoffen auch in großen Mengen Vorprodukte eingekauft. Aber nur ganz wenige Unternehmen nutzen dafür zeitgemäße E-Procurement-Systeme, die auch die Lieferanten anbinden können. Das erhöht die Kosten, ist ineffizient und schadet der Wettbewerbsfähigkeit. G erade im verarbeitenden Gewerbe trägt der Einkauf maßgeblich zur Wertschöpfung bei. Mitarbeiter müssen Lieferantenkontakte pflegen, neue Quellen identifizieren, Preise vergleichen und Verhandlungen führen – sich also primär um den strategischen Einkauf kümmern. Das geht nur, wenn das Tagesgeschäft möglichst effizient „nebenher“ läuft. Doch davon sind die meisten Unternehmen weit entfernt. Sie haben nicht nur mit einer Vielzahl von Lieferbeziehungen und Transaktionen, sondern vor allem mit ineffizienten Prozessen und unzureichender Automatisierung zu kämpfen. Die Folge: Statt sich auf übergreifende Fragestellungen zu konzentrieren, ertrinkt der Einkauf in einer Flut von Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Abgleichen, Lieferavisen, Rechnungen und sonstigen Dokumenten. Dabei ist den Unternehmen durchaus bewusst, dass effiziente Prozesse wichtig sind, um strategische Einkaufsvorteile nutzen und die Prozesskosten durch weitgehende Automatisierung senken zu können. Vor allem die stärkere Lieferantenanbindung, die erhöhte Prozesstransparenz, die Senkung der Prozesskosten, die erhöhte Transparenz der Liefer- und Verfügbarkeitsdaten sowie die Früherkennung von Lieferproblemen werden als Vorteile automatisierter Einkaufsprozesse durchaus positiv bewertet. 22 Prozessindustrie/2016 Doch die praktizierte Realität sieht anders aus: Ein großer Teil der Bestellungen wird immer noch über Telefon, Fax oder E-Mail abgewickelt – selbst bei größeren und großen Firmen. Nur eine Minderheit hat die Prozesse vollständig automatisiert und medienbruchfrei in das interne ERP-System integriert, 30 Prozent wickeln den gesamten operativen Beschaffungsprozess wenig effizient per Fax und E-Mail ab. Einer Untersuchung des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) zufolge sieht selbst im Jahr 2015 mehr als ein Drittel der Unternehmen keine Relevanz für den Einsatz von Automatisierungstools. Und rund ein Drittel – egal ob Konzern oder Mittelständler – bestätigt zwar die Relevanz der Tools, setzt sie aber trotzdem nicht ein. E-Procurement: Nutzen erkannt, Einsatz ungenügend „Gerade vielen mittelständischen und kleinen Unternehmen ist nicht ausreichend bewusst, wie viel sie durch den Einsatz von elektronischen Tools im Einkauf sparen können“, bestätigt Mario Zillmann, Leiter Professional Services bei Lünendonk. Gemeinsam mit Netfira hat das Marktforschungsunternehmen Lünendonk vor Kurzem das Whitepaper „E-Procurement-Optimierung in der Fertigungsindustrie. Lösungen für heterogene Lieferantenstrukturen und den Einkauf 4.0“ herausgegeben. Weitere Ursachen für die EINKAUF • PRAXIS Zurückhaltung sind nach Zillmanns Einschätzung Bedenken, dass ein E-Procurement-System aufgrund des geringen Datenaustauschs mit den Lieferanten im Einkauf nicht wirtschaftlich ist; vielfach gelten außerdem die Anschaffungskosten als zu hoch. Auch technisch und inhaltlich zeigen gängige E-ProcurementTools offenbar nicht das gewünschte Profil. Viele Lösungen präsentieren sich aufwändig, unübersichtlich und in der Einführung und Wartung zu teuer. Sie werden von Lieferanten unter anderem deswegen nicht angenommen, weil sie wenig oder gar nicht mit den vorhandenen etablierten Prozessen und Systemen kompatibel sind. E-Procurement-Lösungen Unternehmen, die Lösungen im Rahmen elektronischer Lieferketten einrichten oder nutzen, haben ganz bestimmte technische Anforderungen. So ist wichtig, dass sich das System gut in die bestehende IT-Landschaft oder in cloudbasierte Lösungen integrieren lässt. Die Integration sollte unkompliziert und schnell sein, keine komplexen Schnittstellen erfordern und ohne größere Belastung der IT durchgeführt werden können. Außerdem muss sich das System gut in bestehende Abläufe und eventuell vorhandene ERP-Systeme integrieren und leicht auf weitere Lieferanten ausweiten lassen. Aus wirtschaftlicher Perspektive ist in erster Linie entscheidend, dass eine E-Procurement-Lösung die wesentlichen Grundfunktionen des Einkaufs (Auftragsbestätigung, Lieferavis und Rechnungen) bereitstellt und dennoch kostengünstig ist. Erwünscht sind dem Whitepaper zufolge außerdem ein großer Umfang an Grundfunktionen für die automatisierte Bestellabwicklung (Erfassung und Abgleich von Auftragsbestätigungen, LieE-Procurement mit Netfira ferplänen, Lieferavisen, RechnunDie Netfira-Software ist eine modulare Supply-Chaingen sowie der zugehörigen AnLösung zur Optimierung der Einkaufs- und Verkaufsprohänge) und eine umfassende zesse in Unternehmen. Die Module des international Automatisierung des Lieferantentätigen Softwarehauses fügen sich nahtlos in bestehennetzwerks mit Warenbestandsabde Systeme ein und automatisieren den operativen Einfrage und Auftragsabwicklung. kauf. Innovative „Lieferanten-Apps“ ermöglichen die Wichtig ist außerdem, dass Liefeelektronische Anbindung von Lieferanten jeglicher Art ranten möglichst unkompliziert und Größe und die damit verbundene Digitalisierung über Apps oder lokal installierte aller Belegflüsse innerhalb von nur wenigen Minuten. Die Lösungen bieten eine ideale Ergänzung zu EDI- und Anwendungen ohne zusätzlichen anderen Supply-Chain-Anwendungen, können diese Einarbeitungs- oder Schulungsaber auch vollständig ersetzen. aufwand angeschlossen werden Das Whitepaper „E-Procurement-Optimierung in der können. ■ Fertigungsindustrie. Lösungen für heterogene Lieferantenstrukturen und den Einkauf 4.0“ steht unter Autor Reinald Schneller www.netfira.de zum Download bereit. BEI UNS IST DAS LEBEN EIN WUNSCHKONZERT. Konfigurieren Sie die Scheuersaugmaschine B 95 RS: individuell und perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt. www.kaercher.de/scheuersaugmaschine EINKAUF • PRAXIS Bild: Arburg Interview „Wir wollen nicht billig“ Der Spritzgießmaschinenhersteller Arburg stellt mit einem hohen Anteil an Eigenfertigung seine Maschinen für den globalen Markt her. Wir sprachen mit Arthur Kopp, Bereichsleiter Materialwirtschaft bei Arburg, über die Einkaufsstrategie des lokal produzierenden Global Players. Herr Kopp, wären Sie bereit, mir Ihr Gesamteinkaufsvolumen zu nennen? Kopp: Ich kann Ihnen eine Pauschale nennen: Ein mittelständischer Maschinenbauer hat ein Einkaufsvolumen von 30 bis 60 Prozent des Umsatzes. Unser Umsatz lag 2014 bei 548 Millionen Euro. Die Konjunktur ist gut – mit hoffentlich steigender Tendenz. Wie ist Ihr Einkauf aufgestellt? Kopp: Der Vorteil von Arburg ist der zentrale Produktionsstandort. Wir fertigen nur in Loßburg. Das komplette Produktprogramm wird in diesem Produktionswerk erzeugt. Deswegen haben wir eine schöne konzentrierte Einheit hier am Stammsitz im Nordschwarzwald. 24 Prozessindustrie/2016 Wie sichern Sie sich gegen Schwankungen am Rohstoffmarkt ab? Kopp: Schwankungen abzusichern ist nicht ganz einfach: Es tut immer weh, wenn die Preise hochgehen, es tut gut, wenn sie runtergehen. Mit den Lieferanten haben wir bei den meisten Rohstoffen Grundpreise sowie Materialteuerungszuschläge vereinbart: Die Grundpreise werden über Rahmenverträge neu vorgegeben. Dabei laufen die Materialsteuerungszuschläge dynamisch über Kennzahlen, die großteils im Internet verfolgt werden können. Konkret versuchen wir, unsere Lieferanten über Langzeitverträge mindestens auf ein Jahr zu binden. Im Stahlmarkt ist es seit ein paar Jahren schwierig, eine Preisbindung für länger als sechs bis zwölf Monate zu erhalten. Manche Stahlwerke fixieren in Zeiten guter Auslastung für drei Monate die Preise. Danach heißt es dann: Bestellen können Sie, EINKAUF • PRAXIS aber den Preis legen wir später fest. So ist es immer auch eine Frage der eigenen Marktmacht. Wir sind als Mittelständler nicht in der Lage, mit einem Stahlwerk so zu verhandeln wie die Automobilindustrie: Selbst die tun sich schwer, Preise über einen längeren Zeitraum konstant zu halten, um sich zu 100 Prozent gegen Volatilität abzusichern. Welches Risikomanagement besteht denn beim Ausfall von Lieferanten? Kopp: Auf der Rohmaterialseite gibt es dieses Ausfallrisiko für uns nicht, denn da setzen wir heute schon auf mehrere Quellen und können das gut verteilen. Zum Beispiel verteilen wir den Auftrag für ein Gussteil, für das wir einen großen Bedarf haben, auf mehrere Gießereien, abhängig von deren Kapazitäten. Im Stahlbereich sind wir nicht so speziell orientiert. Das mag bei einem Automobiler eher der Fall sein, wenn er nach einem patentgeschützten Verfahren korrosionsgeschützte Bleche kauft, die er sonst nirgendwo bekommt. Mit unserem Bedarf sind wir zwar ein interessanter, aber kein so großer Kunde, dass wir ein ganzes Stahlwerk auslasten würden. Was das Risikomanagement angeht, setzen wir auf eine Second Source. Das heißt? Kopp: Keine Single Source zulassen: Wir fordern für ein Produkt mindestens zwei Quellen. Wenn eine ausfällt, zieht die andere. Ob wir aber zum Beispiel zu 10 und 90 Prozent oder zu 50 und 50 Prozent aufsplitten, hängt von vielen Parametern ab. Für uns gibt es aber kritischere Warengruppen als die Rohmaterialien. Die wären dann? Kopp: Ausfallrisiken ergeben sich eher in Entwicklungspartnerschaften mit Lieferanten, wenn also beispielsweise ein neues Produkt entwickelt wird, das temporär nur der eine Partner liefern kann. Fällt dieser aus und die Vorlaufzeit für die Qualifizierung des Alternativ-Produkts ist lang, hätte man für einen gewissen Zeitraum ein Problem und müsste größere Anstrengungen unternehmen, um den Kunden zufriedenzustellen. Sie sind ein mittelständisches Unternehmen und Anlagenbauer im weitesten Sinn. Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Konstruktion, Fertigung, Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb – wie vernetzen Sie sich da? Kopp: Auch da möchte ich den ganz großen Vorteil hervorheben, dass wir alle unter einem Dach vereint sind und wortwörtlich kurze Entscheidungswege haben. Ich kenne aus Seminaren sowie Treffen mit Einkäufergruppen viele Diskussion aus anderen Firmen, deren weltweit fünf oder zehn Produktionswerke sich schwertun, sich einmal im Jahr zu treffen und auszutauschen. Wir sitzen hier Luftlinie 20 Meter zur Entwicklung und 50 Meter zur Fertigung und Qualitätssicherung. Das heißt, alle Beteiligten sind konzentriert beieinander und können, wenn es sein muss, innerhalb weniger Minuten zusammenkommen und gemeinsam Entscheidungen treffen. Das macht unsere Arbeit wesentlich einfacher. Wie sieht das in der Praxis aus? Der Einkaufspreis für die Komponenten ist ja wesentlich für den Gewinn beim Bau einer Maschine? Firmenporträt Das deutsche Maschinenbauunternehmen Arburg GmbH + Co KG in Loßburg ist ein Unternehmen der Familien Hehl und Keinath und gehört mit seinen elektrischen, hybriden und hydraulischen Kunststoffspritzgießmaschinen weltweit zu den Branchenführern. Mit rund 1 840 Mitarbeitern in Deutschland und weiteren 360 weltweit bedient Arburg Absatzmärkte für Maschinen kleiner bis mittlerer Schließkräfte (bis 5 000 kN). Kopp: Wir haben strategische Einkäufer mit einem Ohr zur Entwicklung, die relativ früh in neue Projekte eingebunden werden. Denn selbstverständlich muss auch der Entwickler ein Gefühl für Preise und die Kosten, die er verursacht, aufbauen. Wenn es um die ersten Schritte neuer Entwicklungen geht, sitzen zudem potenzielle Lieferanten mit am Tisch. Das ist also stets ein Dreigespann aus Entwicklung, Einkauf und Lieferant, das durch die räumliche Nähe bei Arburg relativ gut funktioniert. Was sind die Besonderheiten im Einkauf eines mittelständischen Unternehmens? Kopp: Die Marktmacht eines Konzerns im Einkauf ist mit Sicherheit größer als die eines größeren mittelständischen Unternehmens. Wir setzen hier auf eine langjährige Partnerschaft und sind weniger daran interessiert, heute hier und morgen dort zu kaufen. Wir wollen nicht billig. Unsere Kriterien sind vielmehr Nachhaltigkeit und Qualität. Dabei haben wir den Wunsch nach einer möglichst langen Partnerschaft. Mit den meisten unserer Lieferanten arbeiten wir schon seit Jahrzehnten zusammen. Eine solche strategische Partnerschaft funktioniert nach dem Motto „leben und leben lassen“. Es ist zu kurz gedacht, bei einem kleineren Lieferanten die Marktmacht auszuspielen und ihn so an die Wand zu drücken, dass er morgen nichts mehr liefern kann. Wir brauchen einen Lieferanten, der in der Lage ist, mit seinen Produkten Geld zu verdienen. Wenn er dies nicht tut, macht er mittelfristig keine Verbesserungen und Innovationen und schaut auch nicht mehr nach Qualität. Was erwarten Sie für das laufende Geschäftsjahr? Kopp: In diesem Jahr sind wir bislang gut unterwegs und gut ausgelastet. Arburg hat einen schönen Auftragsbestand und daher eine Absicherung, was das Einkaufsvolumen für das erste Halbjahr angeht. Ich erwarte für 2016 insgesamt gute Verfügbarkeit bei akzeptablen Preisen. Autor Dr. Thomas Isenburg Prozessindustrie/2016 25 EINKAUF • PRAXIS Kreislaufwirtschaft als Königsweg Rohstoffsicherung dank ausgeklügeltem System Der Bedarf an Rohstoffen wächst beständig, und er wird es noch schneller tun: Die Entwicklungs- und Schwellenländer brauchen Rohmaterial zunehmend für ihre eigene Produktion. Und immer aufwändigere Produkte wie etwa Smartphones benötigen immer größere Mengen. Da bietet es sich an, vermehrt auf vorhandene Sekundär-Rohstoffe zurückzugreifen. V or allem um anorganische Rohstoffe von Aluminium bis Zinn ging es auf einem Kolloquium der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA), das sich in Frankfurt mit der Sicherung der Rohstoffbasis von morgen befasste. Dass auch Einkäufer die Sorge teilen, woher sie im Jahr 2020 und danach ihre Rohstoffe beziehen werden, belegt ein Zitat von Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik: „Rohstoffrecycling, Substitution und der Einsatz von Hedging-Instrumenten zur Preisabsicherung gewinnen immer mehr an Bedeutung und fordern den Einkauf deshalb massiv heraus.“ Martin Bertau von der TU Bergakademie Freiberg mahnte in Frankfurt: „In Zeiten sinkender Rohstoffpreise und einer abnehmenden medialen Aufmerksamkeit für die Rohstoffthematik ist es wichtiger denn je, Maßnahmen zur Sicherung der Rohstoffbasis des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu ergreifen.“ Deutschland gelte traditionell als rohstoffarmes Land, was jedoch angesichts der intensiven wirtschaftlichen Aktivität in den letzten 70 Jahren, die zu einer enormen Anhäufung von Sekundär-Rohstoffen geführt habe, zumindest kritisch hinterfragt werden müsse. Doch sei man in vielen Bereichen noch weit von einer Kreislaufwirtschaft entfernt. Das liege oftmals daran, dass Rohstoffe aus Primärproduktion derzeit zu wesentlich wirtschaftlicheren Konditionen erhältlich seien. Vielfach fehle es auch schlichtweg an geeigneten Recycling-Technologien. Zudem bedürfe es rechtlicher Rahmenbedingungen, die ein konsequentes Schließen von Wertstoffkreisläufen ermöglichen und den bestehenden Beschränkungen in der Rohstoffverfügbarkeit keine neuen hinzufügen, um so die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie auf den globalen Märkten zu stärken. Bild: cs_stockpho m to - shutterstock.co Rückgewinnung versorgungskritischer Metalle 26 Prozessindustrie/2016 Neue Vorschläge für die EU-Abfallgesetzgebung gehen hier in die richtige Richtung. Sie fordern die Transformation hin zu einer stärker zirkularen Wirtschaft, in welcher der Wert von Produkten, Materialien und Rohstoffen so lang wie möglich erhalten bleibt und die Abfallerzeugung minimiert wird. Dass dies explizit auf Metalle zutrifft, bestätigte Christian Hagelüken vom Materialtechnik- und Recyclingkonzern Umicore: „In der Tat sind Metalle der ideale Kandidat für eine Kreislaufwirtschaft, weil sie grundsätzlich ‚unendlich‘ oft wiederverwendbar sind und bei Nutzung moderner Prozesse damit weder ein Downcycling noch ein Qualitätsproblem verbunden ist.“ In der Praxis gebe es allerdings noch erhebliches Verbesserungspotenzial. Wenn es gelinge, die Abfallströme in effizienten Qualitäts-Recyclingprozessen transparent entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verarbeiten, ließe sich eine EINKAUF • PRAXIS Dissipation Reststoffe Nutzung Reststoffe Produkt Herstellung ProduktLebensende Neu Schrotte Aus Recycling Reststoffen (sekundär) Rohstoffproduktion Aus Reststoffe Erzen & Konzentraten (primär) Reststoffe Altdeponien (aus Bergbau & Abfalldeponie) Unverzichtbar für Entscheider. Verpassen Sie keine Ausgabe mehr! Produktion jetzt abonnieren: www.produktion. de/abo leserservice@ mi-verlag.de Geogene Rohstoffe Vision der Kreislaufwirtschaft entlang des Produkt- und Materiallebenszyklus. Bei den aufgeführten Reststoffen handelt es sich entweder um Abfallstoffe oder Nebenprodukte im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. (Quelle: Umicore AG & Co. KG) große Bandbreite von Metallen mit hochgradigen Ausbeuten unter Beachtung hoher Umwelt- und Arbeitssicherheitsstandards zurückgewinnen und diese für Neuprodukte zur Verfügung stellen. Dass die Rückgewinnung versorgungskritischer Metalle in Deutschland eine immer größere Bedeutung gewinnt, bestätigte Katrin Bokelmann von der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie, und sie folgerte: „Aus diesem Grund ist es essenziell, an neuen Technologien zu deren Rückgewinnung aus sekundären Rohstoffquellen zu forschen.“ Hierbei müsse verschiedenen Herausforderungen begegnet werden, denn die gesamte Prozesskette von der Sammlung bis zum recycelten Produkt sei in Betracht zu ziehen – sowohl technisch als auch ökonomisch. Hier könne bereits im ersten Prozessschritt – der Zerkleinerung – angesetzt werden: Die Anwendung der elektrohydraulischen Zerkleinerung führe zu einer gezielten Schwächung von Grenzflächen im Material und ermögliche so eine materialspezifische Trennung, die weitgehend unabhängig sei vom Grad der Zerkleinerung. Auch Harald Weigand von der TH Mittelhessen in Gießen plädierte dafür, zur Beschaffung der Rohstoffe verstärkt auf das Recycling zu setzen, und er erläuterte dies am Beispiel der Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm-Aschen. Angesichts der nachlassenden Qualität der Phosphaterze, die zur Deckung des Bedarfs der Düngemittelindustrie fast vollständig importiert werden müssen, stellte er fest: „Mehrkosten für die Aufreinigung und abnehmende Exportmengen bei steigendem Eigenbedarf der Herkunftsländer haben in den letzten Jahren zu verstärkten Forschungsaktivitäten im Bereich der Phosphorrückgewinnung aus Abfallströmen geführt.“ Ein Resultat dieser Bemühungen sei das RecoPhos-Verfahren, bei dem – analog zur industriellen Herstellung von Triple-Superphosphat aus Rohphosphaten – Klärschlammasche mit Phosphorsäure aufgeschlossen werde. Dabei zeige sich ein überraschendes Ergebnis: Ein Überschreitung der Vorsorgewerte für landwirtschaftliche Nutzflächen sei bei Anwendung konventioneller Düngemittel früher zu erwarten als bei der Düngung mit Recycling-Phosphat. ■ Autor Urlich W. Schamari Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie 04. Februar 2015 · Nummer 06 Einzelpreis Euro 2,80 Leserservice Produktion 86894 Landsberg DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt www.produktion.de Audi konnte die Produktivität in Neckarsulm um 8,3 % steigern Messe-Special: Industrie 4.0 auf der LogiMAT Seite 4 Cloos: Kompakte und intuitiv zu bedienende Schweißanlage Seite 15 Seite 24 So klein geht spanend Mikrozerspanung auf dem Vormarsch SERVICE ZITIERT Redaktion: Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312 Anzeigen: Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304 Probing new Horizons Abo-Service: Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258 Jetzt anmelden! www.expertdays.schunk.com Superior Clamping and Gripping Seiten 6 und 7 m 1c ZAHL DER WOCHE »Der Umgang mit Spänen und deren Aufbereitung ist heutzutage eine ...Roboter sind im Audisaubere, umweltfreundli- Werk in Neckarsulm im che und rentable Sache« Einsatz. 2 000... Stephan Bader, ARP GmbH IM FOKUS Leichtbau: Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Holzfaserforschung HOFZET setzen auf Naturfasern pflanzlichen Ursprungs. Seite 14 Oder schnell über Ihr Mobiltelefon QR-Code scannen. verlag moderne industrie GmbH Justus-von-Liebig-Str. 1 86899 Landsberg Tel. 08191/125-0 Fax 08191/125-444 www.mi-verlag.de EINKAUF • PRAXIS Internationale Sendungen einfach abwickeln Hidden Champion organisiert globalen Versand neu Ob Schwimmbad oder Säuretank: Für das Auskleiden von Anlagen mit speziellen Werkstoffen ist das Familienunternehmen Steuler Experte. Auf den internationalen Märkten zu Hause, laufen mehrere Tausend Kuriersendungen jährlich über die Schreibtische in der Unternehmenszentrale. Das Versandportal LetMeShip, kombiniert mit der American Express Corporate Card, sorgt dabei für einen schnellen, kostengünstigen Versand und verschafft Steuler zusätzliche Liquidität. F euerfest und wasserdicht – unter dieser Maxime produziert die Steuler-Gruppe industrielle Auskleidungen und Apparate und plant Anlagen für die Umwelttechnik. Damit bedient das Familienunternehmen aus dem Westerwald die hochspezialisierten Anforderungen der chemischen und der Stahlindustrie oder von Kraftwerken und Sonderabfallverbrennungsanlagen. An 25 Standorten weltweit tätig, liefert Steuler seinen internationalen Kunden Komplettlösungen aus einer Hand. Das stellt den zentralen Versand tagtäglich vor enorme Herausforderungen. Wie kommt ein kompletter Messestand nach Südamerika? Wie Verträge schnellstmöglich nach Spanien? Schnelle Antworten auf diese Fragen liefert Steuler die Lösung LetMeShip – das dienstleisterübergreifende Versandbuchungssystem. In Kombination mit der American Express Corporate Card bringt es dem Unternehmen zudem ein verlängertes Zahlungsziel und verschafft ihm damit einen erheblichen Liquiditätsvorteil. Ob eine Musterlieferung nach Myanmar, eine Atemschutzmaske für einen Monteur auf der Baustelle in Namibia oder technische Dokumentationen auf die Insel Mayotte: Auf den internationalen Märkten zu Hause, laufen mehrere tausende Sendungen jährlich über die Schreibtische des zentralen Paketversandes bei Steuler. „Wenn beispielsweise einem Monteur auf einer Baustelle in Saudi-Arabien ein Spezialkleber fehlt, schicken wir ihm den unverzüglich an den Ort des Geschehens“, sagt Birgit Susdorf, Leiterin Logistik bei der Steuler Services GmbH. „Dafür müssen wir täglich individuelle Lösungen finden. Und genau darin liegt die Herausforderung.“ Birgit Susdorf, Leiterin Logistik bei der Steuler Services GmbH, hat das gesamte Versandsystem erfolgreich umgestellt. 28 Prozessindustrie/2016 Bilder: Steuler Einfache und zeitsparende Versand-Lösung Bislang gestaltete sich die Suche nach dem besten Anbieter für die Servicemitarbeiter des zentralen Kurierversands im Firmenhauptsitz in HöhrGrenzhausen recht aufwändig. Wollte etwa eine Fachabteilung Gefahrengut nach Südafrika verschicken, musste sich einer der Versandmitarbeiter auf den verschiedenen Webseiten einzelner Kurier-Express-Paketdienste (KEP) einloggen und Preise und Laufzeiten per Hand vergleichen. „Wertvolle Zeit verstrich, in der der Fachabteilung die Hände gebunden waren“, schildert Susdorf. EINKAUF • PRAXIS tigen Ort“, sagt Susdorf. „Wir können den Versandweg nachverfolMit LetMeShip nutzt Steuler nun eine Lösung, mit der es seinen gen und das erleichtert den reibungslosen Wareneingang.“ Das Versand dienstleisterübergreifend in einem einzigen System abwiheisst: Die Person, die das Paket verschicken möchte, hat sofort ckeln kann. Über eine Erfassungsmaske können die Mitarbeiter selbst die Trackingnummer vorliegen und weiß unmittelbar, wo der Versandabteilung schnell ihre Anforderungen eingeben sowie sich die Sendung befindet – unabhängig von den Mitarbeitern in die einzelnen Dienstleister und Kosten vergleichen. „Mit zwei der Versandabteilung. Die zentrale Versandabteilung übernimmt Mausklicks sehen wir alle KEP-Dienste auf einen Blick. Das ist für künftig den First Level Support. die tagtägliche Arbeit unserer Abteilung eine immense ErleichteAuch Rechnungswesen und Controlling profitieren von der rung“, freut sich Susdorf. „Wir können den Fachabteilungen – unneuen Lösung. Die Zahlungsabwicklung erfolgt über die American seren internen Kunden – nun postwendend Kosten und Laufzeiten Express Corporate Card, sodass Steuler seine Versandaufträge bis zu ihrer Versandanfrage nennen.“ zu 90 Tage später als bisher begleichen kann. Durch das verlängerDie Umstellung auf LetMeShip war ein Leichtes. Durch die Onte Zahlungsziel kann das unabhängige Familienunternehmen seiline-Anbindung – das System ist browser-basiert – brauchte Steuler ne Liquidität optimal steuern und weiter wachsen. Jede einzelne keine weitere Software. Nachdem LetMeShip im Unternehmen das Steuler-Firma hat eine eigene Karte, sodass die jeweilige Zahlung System vorgestellt hatte, konnte Steuler direkt am nächsten Tag die automatisch auf der richtigen Kostenstelle verbucht wird. (ki) ■ ersten Sendungen abwickeln. Die 2 800 bestehenden Versandadressen hat LetMeShip Solutions in das System eingespielt. Außerdem können neue Adressen umgehend im System gespeichert werden. „Das vermeidet gerade bei den ausländischen Anschriften Datenfehler und erleichtert gegenseitige Vertretungen“, erläutert Susdorf. „Mit zwei Mausklicks sehen wir alle Dienstleister auf einen Blick. Das ist für uns eine immense Erleichterung.“ Über LetMeShip kann Steuler D I E P R Ä Z I S I O N W I R D P R O D U K T außerdem seine Beschaffungslogistik einfacher steuern. Werkstoffe können beim Lieferanten abgeholt und direkt auf die gewünschte Baustelle geliefert werden. „Wenn wir ein Paket abholen lassen, können wir es selbst korrekt adressieren. So landet das Paket auf jeden Fall am rich- Die Vorteile für Steuler auf einen Blick: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Ein zentrales, dienstleisterübergreifendes Versandbuchungssystem Geringere Prozesskosten durch schnellen Preis-Leistungs-Vergleich Datentransparenz über Sendungsvolumina und Kosten Berücksichtigung unternehmerischer Strukturen mit individuellen Benutzerkonten Ein persönlicher, übergreifender Ansprechpartner für den gesamten Versandprozess bei LetMeShip Dienstleisterunabhängige monatliche Sammelrechnung von LetMeShip Verlängertes Zahlungsziel von bis zu 90 Tagen nach Buchung durch American Express Die Herstellung von hochpräzisen Bauteilen ist die Tätigkeit von TBL: Ventile, Sitz e, montierte Pa tronen, Ritz el, Kolben und Schieber, u m d en komp li zie rt en Ansprüc hen der u ntersch iedlich sten Indu striebereiche z u ents pr ec he n: v on der Flu idtech nik bis z u den verschieden sten Tech nologien. TBL S.r.l. Torneria Automatica Italy, 41012 Carpi (Mo) Viale dell’Artigianato, 19 Tel. +39.059.69.32.51 Fax +39.059.69.31.81 E-mail: [email protected] www.tbltorneria.com UNI EN ISO 9001:2008 ISO 9001:2008 EINKAUF • PRAXIS Sechs Schlüsselfaktoren für die Wertschöpfungskette Bedarfsgerechte Produktion in der Spezialchemie Value-Added Services gelten in der Spezialchemie als Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kundenbindung. Zusatzleistungen im Bereich Logistik, Anwendungstechnik, Forschung und Entwicklung oder Verkaufsberatung verlangen ein systematisches Management aller Bereiche entlang der Wertschöpfungskette. Sechs Faktoren spielen hier eine entscheidende Rolle. T rotzt starker Volatilität und Marktunsicherheit ist die Chemieindustrie auf Wachstumskurs. Der niedrige Ölpreis hat eine Kettenreaktion ausgelöst, die es den Konzernen ermöglicht, ihre Gewinnspanne zu erhöhen und ihre Position am Markt zu festigen. Um Anlagen entsprechend zu optimieren, setzen Betreiber auf eine kosteneffiziente Logistik und richten ihre Strategien entsprechend nach Angebot und Nachfrage aus. So positioniert können sie effektiver und flexibler auf unerwartete Ereignisse reagieren. Innerhalb dieses stark umkämpften Markts bleiben Best Practices und innovative Technologien Schlüsselfaktoren, um entscheidende Wettbewerbsvorteile zu erzielen. In den USA konzentrieren sich Chemieunternehmen verstärkt auf neue wachstumsstarke Regionen. China hingegen kann dank seines anhaltenden Bevölkerungswachstums in den nächsten zehn Jahren mit einer konstanten Nachfrage für unterschiedliche Güter und so auch mit einem stabilen Markt für die Spezialchemie rechnen. Sechs Schlüsselfaktoren Angesichts des wachsenden Drucks, schnell auf den Bedarf von Kunden einzugehen und zeitnah qualitative Produkte zu liefern, wird auch die Wertschöpfungskette einer genauen Prüfung unterzogen und fortgehend optimiert. Spezialchemikalien werden in Anlagen mittels Batch-Prozessverfahren hergestellt. Dabei handelt Bild: AspenTec Value-Added Services verlangen von Chemiekonzernen ein effektives Management in allen Phasen der Wertschöpfungskette. 30 Prozessindustrie/2016 es sich in der Regel um hochveredelte Chemikalien mit diversen Spezifikationen und Unterscheidungsmerkmalen. Zu den wichtigsten Produktsegmenten in diesem Sektor zählen Farben, Lacke, Klebedichtstoffe, Farbstoffe, Pigmente, Industriegase, Harze und Kunststoffadditive, die alle in vorbestimmten und geplanten Intervallen produziert werden. Ganzheitliche Wertschöpfung Innovative Softwarelösungen über die komplette Supply Chain hinweg verbessern Prognosen, ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit und unterstützen Unternehmen bei der Priorisierung von Kunden. Leicht zu handhabende Planungs-Tools für Betriebsabläufe macht es den Betreibern einfacher, Entscheidungen zu treffen und so schnell auf Unterbrechungen im laufenden Betrieb zu reagieren. Um Abläufe über die ganze Wertschöpfungskette hinweg zu optimieren, nutzen Unternehmen den AspenTech Supply Chain Planner. Er bietet eine effiziente Planungshilfe innerhalb komplexer Prozesse, identifiziert frühzeitig Probleme und meldet entsprechenden Handlungsbedarf. Das intuitiv bedienbare Interface vereinfacht die Planung, sodass Anwender schnell einen optimalen Produktionsplan entwerfen und ihre Anlage netzwerkübergreifend voll ausschöpfen können. Dank der leistungsstarken Analysefunktionen lässt sich eine unbegrenzte Anzahl an „Was-wäre- EINKAUF • PRAXIS Sechs Schlüsselfaktoren 1. Verbesserung des Kundenservices 4. Hohes Maß an Flexibilität Der Servicegrad definiert sich über die fristgerechte Lieferung eines Die schnelle Reaktion auf vorhersehbare, aber auch unerwartete qualitativ hochwertigen Produkts im gewünschten Liefervolumen. Vorfälle innerhalb der Supply Chain wirken sich entscheidend auf die Wirtschaftlichkeit einer Anlage aus. Durch die Analyse verschiedener Herangehensweisen und Strategien können Un2. Verkleinerung des Lagerbestands In der Regel wird der Lagerbestand möglichst hoch gehalten, um ternehmen optimale Lösungen finden und korrigierende Maßjederzeit auf Kundenanfragen vorbereitet zu sein. Bedarfsorien- nahmen ergreifen. tierte Chemiekonzerne sollten jedoch ihre Bestände optimieren und Sicherheitspuffer möglichst reduzieren. 5. Kosten minimieren Einkauf, Betriebsmittel, Lagerkapazitäten, Distribution und Lohnkosten zählen zu den wichtigsten Bereichen, in denen Un3. Optimierung der Produktion Um eine der Spezifikationen entsprechende Qualität innerhalb ternehmen Einsparungen vornehmen können. einer Produktcharge zu erzielen, sind reibungslose Fertigungsanlagen ein Muss. Ein effektives Supply-Chain-Management- 6. Management von Rohstoffen System optimiert den Ablauf der Batch-Verfahren und garantiert Der richtige Umgang mit schwankenden Rohstoffpreisen ist eine damit eine effektive Produktion. Gleichzeitig lässt sich Zeit beim besondere Herausforderung für die Spezialchemieindustrie. Nur Setup und bei der Reinigung einsparen. Zudem können Verzö- so können Hersteller die Preiserwartung auf Kundenseite steuern. gerungen sowie Störungen zeitnah gemanagt werden, ohne dass Zuverlässige Planung und erfolgreiche Kommunikation sind hier sich dies negativ auf Kundenaufträge auswirkt. essenziell für die Kundenbindung und für die Gewinnspanne. wenn“-Szenarien durchspielen. Die Folge sind nicht nur ein besseres Bestandsmanagement, sondern auch sinkende Transportkosten und ein ausgeglichenes Angebot-Nachfrage-Verhältnis. Die präzise Modellierung der Produktionsaktivitäten durch entsprechende Softwaretools erlaubt es Anlagenbetreibern, alternative Strategien zielgenau zu planen und realistisch zu bewerten. Mit dem dynamischen Feature von Aspen Plant Scheduler lassen sich betriebliche Abläufe innerhalb von wenigen Minuten anpassen. Ein weiterer Vorteil ist die individuelle Einstellung der Arbeitsumgebung. Nutzer können so Lagerbestände gleichzeitig einsehen und bei Veränderungen innerhalb von Produktionsabläufen oder -anlagen sofort eingreifen. Dieser umfassende Einblick liefert wichtige Informationen (beispielsweise die Verfügbarkeit von Rohstoffen, Beschränkungen der Anlage, Abhängigkeiten zwischen Batch-Abläufen), um Produktionsabläufe im Detail zu planen und letztendlich den Anlagenbetrieb so effizient wie möglich zu gestalten. Mit der Campaign Manager Funktion lassen sich zudem Prozesssequenzen für jede Fertigungsanlage beliebig festlegen. Damit kann eine komplette Abfolge von Prozessen wenn nötig auf einmal geplant werden. Wertschöpfungskette können Unternehmen ihren Kundenservice so deutlich optimieren. ■ Autor Norbert Meierhöfer, Business Consulting Director, AspenTech Individuelle Lösungen für spezielle Wünsche und Anforderungen Anzeige- und Informationstechnik Industrieanzeigen für physikalische Prozessgrößen wie Zählvorgänge, Temperatur, Druck, Schallpegel usw. Visualisierung der Produktivität (Soll-/Ist-Vergleich) von Arbeitsprozessen LKW-Aufrufanlagen Photovoltaik-Anzeigen und Frequenzkontrolluhren Anzeigedisplays für Arbeitssicherheit („Unfallfreie Tage“) Sportanzeigen vom portablen Sportdisplay bis zu mehrseitigen Anzeigesystemen Multisportanzeigen für Sporthallen Professionelle Anzeigen für Basketball, Eishockey, Volleyball, Futsal, Schwimmsport u.v.m. Potenziale voll ausschöpfen Die Wirtschaftlichkeit von Spezialchemiekonzernen beruht auf ihrer Fähigkeit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und Kunden einen echten Mehrwert bieten zu können. Neben umfassenden Services zählen dazu auch die hohe Produktqualität und fristgerechte Lieferungen. Die Umsetzung von Best Practices sowie fortlaufende Innovationen sind daher zentral für Chemiekonzerne, um sich innerhalb eines starken Wettbewerbsumfelds zu differenzieren. Ein ganzheitlicher Blick auf die Wertschöpfungskette unterstützt Unternehmen dabei, Einkauf, Produktion, Distribution und Lagerbestand optimal zu planen und so Kundenwünsche gewinnorientiert zu erfüllen. Innerhalb komplexer Produktionsabläufe vereinfacht eine integrierte Software nicht nur die Planung sowie die Analyse von Kosten und Auflagen, sondern ermöglicht auch Einsparungen und eine schnellere und bedarfsgerechte Produktion. Mit sechs einfachen Best Practices in allen Phasen der BÜRK MOBATIME GmbH · Postfach 3760 · D-78026 VS-Schwenningen · www.buerk-mobatime.de Bilder: NürnbergMesse GmbH MESSE • POWTECH POWTECH 2016: Auf dem Weg zu ‚Verfahrenstechnik 4.0‘ Aktueller Stand der mechanischen Verfahrenstechnik und Analytik Auf der POWTECH 2016 vom 19. bis 21. April in Nürnberg erleben Fachbesucher die gesamte Vielfalt mechanischer Verfahren – und all jener Technologien, die die Verarbeitungsprozesse unterstützen und effizienter machen. Dazu zählen insbesondere die Messtechnik und Analytik. D ie Analyse von Pulvern, Granulaten, Schüttgütern und Flüssigkeiten hilft nicht nur, Qualität zu sichern und das Endprodukt zu optimieren. Auf der POWTECH 2016 erfahren Schüttgut- und Pulverexperten auch, wie sie anhand von belastbaren Echtzeit-Messergebnissen dank innovativer Feldgeräte effizienter produzieren und Energiekosten reduzieren. In modernen Produktionsumgebungen begleitet Messtechnik die gesamte Prozesskette, von der Entwicklung über die Feldebene in der Anlage bis hin zum Versand zur Sicherung der Rückverfolgbarkeit. Die Beschaffenheit jedes einzelnen Partikels – dessen Form, Größe oder Oberflächenspannung – hat Auswirkungen auf das fertige Endprodukt. Partikel- und Prozessparameter beeinflussen etwa die Konsistenz von Cremes in der Kosmetik oder das Fließverhalten von Ketchup. Sie sind ebenso wichtiger Faktor bei der korrekten Wirkstoffverteilung in Tabletten oder beeinflussen in der Zementindustrie maßgeblich die Güte und Verwendung des Baustoffs. 32 Prozessindustrie/2016 Analyseverfahren für alle Branchen Partikel- und Prozessmesstechnik ist fester Bestandteil im Angebotsspektrum der POWTECH. Denn nur wer über die Partikeleigenschaften und Prozessparameter Bescheid weiß, kann diese gezielt beeinflussen und die gewünschten Ergebnisse erzielen. Hersteller finden auf der Fachmesse eine Vielzahl von Analyseverfahren für unterschiedlichste Schüttgüter – von der Druck- über die Temperatur- bis hin zur Feuchtemesstechnik. Die Palette der Partikelanalytik reicht von einfachen LaborSiebgeräten zur Größenbestimmung grober Granulate bis hin zu Laserbeugungssystemen und solchen, die auf der dynamischen Lichtstreuung basieren und Partikelgrößen im Mikround Nanometerbereich exakt ausgeben. Um Konsistenz und Fließverhalten eines Produkts zu optimieren, sind zudem optische Verfahren zur Bestimmung der Partikelform mehr und mehr gefragt. Diese werden dem Besucher ausgiebig auf der Messe vorgestellt. MESSE • POWTECH V E R B I N D U N G S E L E M E N T E & BEFESTIGUNGSTECHNIK Mit über 125 Jahren Erfahrung zählt REYHER zu den führenden Handelsunternehmen für Verbindungselemente und Befestigungstechnik in Europa und beliefert Kunden weltweit. Die Messe POWTECH zeigt die Grundverfahren für Pulver und Schüttgüter, Apparatebau- und Verfahrenskomponenten, Nanopartikeltechnologie, Sicherheits- und Umwelttechnik, Grundverfahren in der Pharma Produktion. Verfahrenstechnik 4.0 Mess- und Analysetechnik liefert genau jene Daten, die die vierte industrielle Revolution treiben und erst ermöglichen. Denn belastbare, oft in Echtzeit bereit gestellte Zahlen und Auswertungen bilden die Grundlage für eine Automatisierung mittels Maschine-Maschine-Kommunikation und für tiefgehende Big Data-Analysen. Hersteller finden so neue Ansätze zur Produktoptimierung und für mehr Effizienz im Prozess. Experten der Prozessindustrie erhalten auf der POWTECH viele Anregungen und nützliche Praxistipps rund um die Einbindung der Partikelanalytik und von ProzessMesssystemen in die Verfahrenstechnik 4 nd B 1 5, Sta esse e ll M a H r e ov 016 Hann il 2 . 9 Apr 25.–2 4.0. Neben zahlreichen Fachvorträgen zum Thema in den drei Expertenforen zeigen über 250 der insgesamt rund 900 Aussteller auf der Fachmesse Lösungen, Konzepte und Neuheiten rund um Analytik und Messtechnik. Neues aus der Partikeltechnologie Gleichzeitig zu Gast im Messezentrum Nürnberg ist die PARTEC, der Internationale Kongress für Partikeltechnologie. Hier treffen sich führende Fachingenieure und Wissenschaftler zum Austausch über die neuesten Entwicklungen für Prozesse der Partikelbildung, Agglomeration und Beschichtung sowie Messmethoden und diverse industrielle Anwendungen für Partikel. (ki) ■ Konfektionierungsleistungen für Industrie und Handel Zusammenstellung von Sets und Bausätzen Individuelle Handels- Daten & Fakten Die Messe POWTECH 2016 öffnet vom 19. bis 21. April auf dem Messegelände Nürnberg von 9 bis 18 Uhr (am 21. April nur bis 17 Uhr) die Pforten. Die Tageskarte kostet 30 Euro, die Dauerkarte kostet 40 Euro. Mehr unter: www.powtech.de verpackungen Kundenspezifische Etikettierungen F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG Haferweg 1 · 22769 Hamburg Telefon 040 85363-0 [email protected] www.reyher.de Prozessindustrie/2016 33 MESSE • POWTECH Das Spezialwerkzeug, die entsprechenden Schoneinsätze sowie eine Vielzahl von Antriebswerkzeugen hat NovoNox in einem Werkzeugkoffer zusammengestellt. NovoNox Glatt bleibt glatt Zuverlässig verhindern sie Beschädigungen und das Verkratzen von oberflächenempfindlichen Verbindungselementen: Spezialwerkzeuge mit Schoneinsätzen. Handelsübliches Werkzeug verursacht beim Anziehen und Lösen von Schrauben und Muttern Beschädigungen oder Abdrücke an polierten Oberflächen. Es besteht die latente Gefahr, dass sich aggressive Reinigungsmedien, Produktreste oder andere artfremde Stoffe in den unschönen Kratzern absetzen und verborgen bleiben. Mit jeder Beschädigung an der Oberfläche entstehen Toträume, in welchen sich Keime oder Bakterien festsetzen und vermehren können. Besonders in den Hygienebereichen der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie oder der Medizin können diese Keime und Bakterien eine Kontaminierung der Anlage und des Produktes zur Folge haben. Auch Kontaktkorrosion ist mit der Verwendung des Spezialwerkzeugs ausgeschlossen. Durch die Schoneinätze ist der direkte Kontakt zwischen der Edelstahlverschraubung und dem unedlen Werkzeugstahl verhindert. Eventueller Partikelabrieb des Werkzeugstahls haftet nicht an der Edelstahlschraubstelle an und eine elektrolytische Spannungsreihe kann nicht aufgebaut werden. Die Schoneinsätze für die Stecknüsse werden in der Stecknuss über einen O-Ring und die Schonaufsätze für den Ring- und Maulschlüssel formschlüssig geklemmt. So kann nichts versehentlich herausrutschen und zu Boden fallen. Die Schoneinsätze für Stecknüsse sind aus einem hochfesten, FDA konformen, Kunststoff hergestellt. Die Schonaufsätze für die Ring- und Maulschlüssel werden aus Aluminium gefertigt, welches die Anforderungen der EN 602 – aluminium in contact with food – erfüllt. Die Schonein- und Schonaufsätze weisen mehr als 1 000 Wechselzyklen Standzeit auf. NovoNox hat diese in einem Werkzeugkoffer zusammengestellt. Die Schoneinsätze sind einzeln als Ersatzteil oder auch als kompletter Werkzeugsatz erhältlich.. POWTECH: Halle 3A, Stand 078 www.novonox.com Armaturenwerk Hötensleben MBA Instruments Engelsmann Gardner Denver Hygienisches Design: Neuer Zielstrahlreiniger Sicherheit in Ex-Zonen Leistungsstarke Neuentwicklungen Vakuumpumpen und Verdichter Unter dem Motto ‚The Next Generation‘ präsentiert Engelsmann eine Konzeptstudie, die die nächste Generation von Siebmaschinen bei den Ludwigshafenern einläuten wird. Als MultipurposeSiebmaschine ist die neu entwickelte JEL Phoenix so konzipiert worden, dass die wichtigsten Anforderungen beim industriellen Sieben bestmöglich erfüllt werden. Anpassungsfähig, produktschonend, multifunktional und doch einfach im Handling kombiniert mit kostensparendem Betrieb und Wartung. Daneben werden noch Weiterentwicklungen der Schutz- und Klassiersiebmaschine JEL VIRO für schwer riesel- und siebfähige Schüttgüter vorgestellt. POWTECH: Halle 4A, Stand 323 www.engelsmann.de Zu den zentralen Exponaten von Elmo Rietschle gehört die KlauenpumpenBaureihe Zephyr C-VLR mit Frequenzumrichter. Das optimierte Klauenprofil der berührungsfreien, trockenlaufenden Pumpen schafft die Voraussetzung für einen deutlich verringerten Geräuschpegel: Durch gezieltes „Sound Engineering“ konnte der Schalldruckpegel im Vergleich zu herkömmlichen Klauenpumpen um mehr als 50 % reduziert werden. Und der drehzahlgeregelte Antrieb schafft – gemeinsam mit der strömungsoptimierten Geometrie – die Voraussetzung für eine bedarfsgerechte, energiesparende Fahrweise der Pumpe, die u. a. in der pneumatischen Förderung eingesetzt wird. POWTECH: Halle 4, Stand 450 www.gardnerdenver.com Das Armaturenwerk Hötensleben GmbH (AWH) erweitert sein Portfolio nun um ein Modell, das sich dank eines speziellen, hygienischen Designs mit innen liegendem Getriebe besonders für den Einsatz in der Lebensmittel-, Getränkeund Pharma-, aber auch in der chemischen Industrie eignet. Der TANKOMX125 kann für Behälter mit bis zu 10 m Durchmesser eingesetzt werden und befreit diese aufgrund seines 3D-Reinigungsmusters selbst von stark anhaftenden Medien. Er ist auf Drücke von 3 bis 10 bar sowie für Volumenströme von 3,9 bis 10 m³/h ausgelegt und in drei unterschiedlichen Düsengrößen für verschiedene Verschmutzungsgrade erhältlich. POWTECH: Halle 4, Stand 261 www.awh.eu 34 Prozessindustrie/2016 Robust, zuverlässig und flexibel – mit diesen Eigenschaften überzeugt die digitale Drehflügelserie MBA800 bereits zahlreiche Anwender in der täglichen Praxis. Bei der Entwicklung der Geräteserie haben die Entwickler am Standort Quickborn darüber hinaus stets die Sicherheit der Messapplikationen im Blick behalten. Die Eignung der Füllstandanzeiger für Staub-Ex-Bereiche wurde nun durch den Abschluss des ATEX-Zertifizierungsprozesses bestätigt. Die Serie gehört zur Gerätekategorie 2D (Zone 21). Die von einem integrierten Schrittmotor angetriebene Welle der Füllstandanzeiger entspricht der Gerätekategorie 1D und kann daher in Zone 20 eingesetzt werden. POWTECH: Halle 4, Stand 530 www.mba-instruments.de MESSE • POWTECH Donaldson Bormann & Neupert Hoerbiger Staubfilter: Die Form bestimmt die Leistung Sicherer Schutz vor Explosionen Ganzheitlicher Explosionsschutz Im Mittelpunkt des Messeauftritts wird ein neues Patronen-Filtersystem stehen, das erstmalig gezeigt wird: Die DOWNFLO EVOLUTION Entstaubungsanlagen (DFE). Während Filterpatronen rund sind, haben die Entwickler von Donaldson eine neue Form gewählt. Der große Vorteil dieser Innovation: Bei der Pulsabreinigung steht mehr Filterfläche an der Unterseite der Patrone zur Verfügung. Der Staub kann somit ungehindert in den Sammelbehälter fallen. Anwender profitieren demnach von einer verbesserten Abreinigung und einer geringeren Druckdifferenz. Zudem führt das neue Design der Filterpatronen zu deutlich kompakteren Abmessungen der Entstaubungsanlagen. POWTECH: Halle 4, Stand 419 www.DonaldsonToritDCE.com. Explosionen durch brennbare Stäube sind ein erhebliches Risiko für verfahrenstechnische Anlagen und ihre Bediener. Durch die Vermischung der Mikropartikel mit der Umgebungsluft ist ein primärer Explosionsschutz – also das Vermeiden einer zündfähigen Atmosphäre – zumeist nicht möglich. Dann bietet die neue ATEX-zertifizierte flammenlose Druckentlastung R-IQR von Bormann & Neupert by BS&B einen zuverlässigen konstruktiven und zugleich wirtschaftlichen Schutz vor den Auswirkungen einer Explosion. Die flammenlose Druckentlastung R-IQR stoppt dank eines mehrlagigen Edelstahl-Filtergewebes die Druckwelle einer Explosion. POWTECH: Halle 1, Stand 645 www.bormannneupertbsb.de Hoerbiger präsentiert sich erstmals als führender Anbieter von umfassenden Sicherheitslösungen. Das Ziel: Leben zu schützen durch ganzheitlichen Explosionsschutz. Dafür stehen bei Hoerbiger die Marken IEP Technologies und Newson Gale. IEP Technologies ist der System- und Servicespezialist für den gesamten Prozess des Explosionsschutzes bei Anwendungen mit Stäuben und Gasen. Newson Gale bringt Know-how und jahrzehntelange Erfahrung im Schutz von Anlagen gegen Gefahren durch elektrostatische Aufladung ein. Die beiden Unternehmen ergänzen die Kompetenz Hoerbigers bei der flammenlosen Druckentlastung. POWTECH: Halle 1, Stand 319 www.hoerbiger.com Kaeser Kompressoren Die Energiesparwunder Lange Zeit waren Drehkolbengebläse die bevorzugte Wahl für den Einsatz im Handling von Pulver und Schüttgut. Mit den neuen Schraubengebläsen mit Sigma Profil ist es nun gelungen, die versierte Technik, die schon im Bereich der Schraubenkompressoren für deutliche Energieeinsparungen sorgt, auf den Niederdruckbereich zu übertragen. Kaeser hat hier eine breite Palette im Angebot, die in vielen Anwendungsbereichen das Potenzial zu einer deutlichen Energiekostenersparnis ermöglicht. Im Vergleich zu herkömmlichen Drehkolbengebläsen sind die Kaeser-Schraubengebläse um bis zu 35 Prozent effizienter und bieten auch im Vergleich zu vielen auf dem Markt befindlichen Schraubengebläsen deutliche energetische Vorteile. Damit projektierte Einsparungen auch tatsächlich erzielt werden, nennt Kaeser die effektive Gesamt-Leistungsaufnahme sowie den tatsächlich nutzbaren Volumenstrom gemäß ISO 1217 Anhang C bzw. E. Damit sind auch nachweisbare Leistungsdaten garantiert. Die integrierte Steuerung Sigma Control 2 sorgt für umfangreiche Überwachung und einfache Anbindung an Kommunikationsnetzwerke z. B. über Ethernet oder Datenbus. Dank des integrierten Web-Servers ist eine Visualisierung über Kaeser Connect (z. B. Prozessdaten) einfach möglich. POWTECH: Halle 4, Stand 236 www.kaeser.de Endress+Hauser Zuverlässige und hygienische Spezialisten Der Füllstandsensor Micropilot FMR57 mit seiner erweiterten Diagnosefunktion eröffnet neue Möglichkeiten in der Überprüfung der Signalqualität; das Gerät in Zweileiter-Technologie wird zur kontinuierlichen, berührungslosen Füllstandmessung in pulverförmigen bis körnigen Schüttgütern eingesetzt. Ein Spezialist für die Coriolis-Durchflussmessung im Life Sciences-Umfeld ist der Promass P 100. Systemintegratoren, Modulhersteller und Anlagenbauer setzen auf das ultrakompakte Gehäuse in hygienischer Ausführung. Das modular aufgebaute Thermometer iTHERM TM411 erfüllt ebenfalls alle Hygieneanforderungen. POWTECH: Halle 4, Stand 519 www.de.endress.com MARKTÜBERSICHT Der schwer entflammbare AIRDUC PUR 352 SE RAILWAY PLUS ist ein neuer, spezieller Industrieschlauch für Schienen- und Nutzfahrzeuge . Bild: Norres Schlauchsysteme Alter Stoff in neuen Schläuchen Optimierte Förderschläuche unterstützen Industrieprozesse Die Auswahl des richtigen Schlauches zum sicheren und sauberen Transport spezieller Medien ist in gut eingestellten Produktionsprozessen unabdingbar. Welcher Förderschlauch wofür? Ein kleiner Einblick in das umfangreiche Angebot. S chon der griechische Philosoph Heraklit postulierte: „Panta rhei – Alles fließt“. Komplexe Industrieprozesse hatte der große Gelehrte dabei wohl eher nicht im Sinn, gleichwohl ist sein Postulat in der Produktionstechnik von höchster Bedeutung; geht es doch darum, dass es in modernen Fertigungen laufen muss „wie geschmiert“; darum, dass alles zielgenau fließt, strömt und/oder rieselt, je nachdem, welcher Stoff von A nach B transportiert werden muss: fest, flüssig, gasförmig. Neutral, ätzend, explosiv. Träge, flüchtend, verpuffend. Klebend, fettend, abrasiv. Luft oder Wasser. Säure oder Lauge. Pulver oder Granulat. Milch oder Honig. Industrieförderschläuche sind ein Paradebeispiel für Multifunktionsgüter. Jeder Schlauch beziehungsweise jede Schlauchleitung muss dem Einsatzzweck optimal dienen. Entsprechend viele Ausführungsvarianten gibt es. Die wesentlichen Auswahlkriterien für unterschiedlichste Anwendungen sind: Querschnitt, Durchflussgeschwindigkeit, Materialresistenz, Druckfestigkeit, Elastizität, Flexibilität, Abriebfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Lebensmittelechtheit und mechanische Widerstandsfähigkeit. 36 Prozessindustrie/2016 Viele Anwendungen, viele Schlauchtypen Ein Industrieschlauch aus Kunststoff und Gummi eignet sich etwa zur Isolierung elektrischer Leitungen und hat meist einen kleinen Innendurchmesser. Hydraulikanlagen und Betonpumpen nutzen Schläuche aus Metall dort, wo Robustheit und Stabilität gefragt sind, und solche aus Gummi oder weichen Kunststoffen, wenn die Beweglichkeit eine besonders wichtige Rolle spielt. Grundsätzlich müssen Schläuche in Industrieumgebungen hitzebeständig und/oder unempfindlich gegenüber Chemikalien, Metallschläuche zudem korrosionsgeschützt sein. Hinzu kommen zahlreiche branchen- und einsatzspezifische Besonderheiten. Eine Neuentwicklung für den marinen Bergbau von ContiTech etwa besteht aus einem Hightech-Schlauchsystem mit einer speziellen Hochdruck-Steigleitung an einem Tiefsee-Rampenwerkzeug, mit dem Rohstoffe vom Meeresboden aus bis zu 2 500 Meter an die Erdoberfläche befördert werden können. Die Schläuche werden mit einer dicken Verschleißschicht vor Beschädigungen durch Meeresgestein geschützt. Auch in der produzierenden Prozessindustrie müssen Materialien und Beschaffenheiten der jeweiligen MARKTÜBERSICHT Die „Purpurschlange“ von ContiTech garantiert einen hygienischen und geschmacksneutralen Transport. Bild: ContiTech spielt der Einsatz geeigneter Schläuche und Verbindungselemente eine entscheidende Rolle für die Prozesssicherheit. So hat der Hersteller Tartler, der vor allem Hersteller von Windkraft-Anlagen, Flugzeugen, Schiffen sowie die Elektrotechnik und den Werkzeug- und Formenbau mit sicheren und stabilen Komplettlösungen bedient, sein Sortiment um besonders druckbeständige, mit einer Gewebeeinlage verstärkte Spezialschläuche für die Applikation von Klebstoff- und RTM-Harzen (RTM = Resin Transfer Moulding) erweitert. Eine spezielle neu entwickelte kräftige Schlauchschelle zur Befestigung sowie auf das Produkt zugeschnittene Mischerhülsen erhöhen das Sicherheitsniveau der Anwendung noch einmal mehr. Belastbar und beweglich zugleich Auch beim Transfer von Industriegasen sowie bei Anwendungen im Bereich Dampfmaschinen und Turbinen im Allgemeinen gelten strenge Sicherheitsstandards und hohe Anforderungen an Druckbeständigkeit, Flexibilität und Lebensdauer. Für diese Bereiche bietet etwa BOA besonders flexible, druckstabile EdelstahlRingwellschläuche an. Im Unterdruckbereich (beispielsweise beim Absaugen von Flüssigkeiten) punkten die sogenannten RAUSPIRAFLEX-Schläuche von Rehau. Für diese Sondertypen ist eine integrierte Spiralarmierung charakteristisch, die für die notwendige Vakuumfestigkeit sorgt, ohne die Flexibilität und Montagefreundlichkeit zu beeinträchtigen. Einen günstigen Spiral-Einsteigerschlauch für das leichte Absaugen von Flüssigkeit, Gas und Ölnebel in einfachen Produktionsumgebungen sowie den Transport von Stäuben und Pulvern bietet Masterflex mit seinem neuen Master-PUR L-F Trivolution (Polyurethan). Glatte Innenwände für abrasive Medien Förderschlauchsysteme unterschiedlichsten Anforderungen genügen, oftmals sind diese gesetzlich vorgeschrieben: nach der ATEX-Produktrichtlinie für Explosionsschutz (Atmosphères Explosible) sowie der TRBS-Richtlinien (Technische Regeln für Betriebssicherheit) zum Beispiel. Im Bereich Lebensmittel, Medizintechnik und Pharma etwa sind zusätzliche Zulassungen der FDA (Food and Drug Administration) und BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) erforderlich. Komplettlösungen für nahezu jeden Einsatz Die meisten Hersteller von Industrieschläuchen kennzeichnen ihre Produkte entsprechend und haben für nahezu jeden Anwendungszweck eine entsprechende Lösung im Sortiment. Außerdem bieten sie Anschlussteile wie Flansche, Stutzen und weitere Verbindungselemente an; als fertig konfektionierte Komplettlösung für Standard-Schlauchsysteme, aber in vielen Fällen auch kundenspezifisch angefertigt und montiert. Ein Beispiel ist das neue Kegelflansch Kupplungssystem CONNECT 24 CSH aus dem Hause Norres. Ein weiteres Anwendungsbeispiel, diesmal aus der Kunstharzverarbeitung unter hohen Drücken: Hier Wer einen besonders langlebigen Schlauch benötigt, der größten Belastungen beim Transport von rauem oder schwerem Schüttgut standhält, steigt eine Klasse höher beim Master-PUR Performance ein. Ebenfalls aus Polyurethan gefertigt, eignet er sich besonders für stark abriebverursachende Schüttgüter und Stäube: Seine glatte und totraum-freie innere Oberfläche sorgt für optimale Strömungsbedingungen. Das Medium wird so gefördert, dass keine Reste an innenliegenden Kanten oder Poren hängenbleiben, der Schlauch nicht verstopft und somit auch kein wertvolles Gut „verschütt’ geht“. Fazit: Ein passend für die jeweilige Prozessaufgabe ausgewählter Schlauch hilft, Effizienz und Produktivität zu steigern. Passend zum Schluss dieses Artikels denn auch noch ein Zitat, diesmal vom deutschen Dichter Wilhelm Busch: „…Ich, dessen hohe Fassungskraft Euch schließlich in die Mühlen schafft. Verneigt Euch tief, denn ich bin Der! Was wäret Ihr, wenn Ich nicht wär’?“ – „Sanft rauschen die Ähren: Du wärst ein leerer Schlauch, wenn wir nicht wären.“ ■ Autorin Christiane Engelhardt Prozessindustrie/2016 37 MARKTÜBERSICHT MARKTÜBERSICHT weitere Marktübersichten zum Download auf www.technikundeinkauf.de Schläuche ANBIETER 38 BOA CAB ContiTech Foxiflex Produkt PARMECA TUBEflex Hochleistungssystem für marinen Bergbau FoxiGarant-Serie Beschreibung Edelstahl-Ringwellschlauch Förderschlauch für den Transport abrasiver Materialien (nass oder trocken) Kombination einer speziell konstruierten Hochdruck-Steigleitung, die durch ein Anschlusstück mit einem Vorratsschlauch verbunden ist PUR-Schläuche (Polyurethan) in vielfachen Ausführungen für unterschiedliche Anwendungen Besondere Merkmale Einfachwandiger, mechanisch umgeformter Ringwellschlauch mit normaler Wellung, unter extremen Temperaturbedingungen anwendbar Ableitung elektrostatischer Aufladung durch Kupferlitze, Schlauchseele aus Naturkautschuk; Außenhaut: verschleiß-, wetter- und ozonbeständig Optimierte Verbindung zwischen den unterschiedlichen Schlauchkonstruktionen Standardmäßig mit einer permanent ableitfähigen Schlauchwandung ausgerüstet, auch für schwer entflammbare Schläuche Einsatzgebiete/ Anwendung Transport von Flüssigkeiten und Gasen mit hohen Anforderungen an Sicherheit und Lebensdauer oder als dichter mechanischer Schutz, z.B. für Petrochemie. Abgase, Klimatechnik etc. Rohrleitungen mit feststoffbeladenen Suspensionen (z.B. Sand und Kies); Druck- und Ablaufleitungen bei mineralischen Anwendungen (Quarz, Hartgestein, Korund, Schlacke, Schlämme); hydraulische Förderung abrasiven Gesteins und Sand Rohstoffförderung am Meeresboden Insbesondere als schwer entflammbare Schläuche in der Holzindustrie, Granulatförderschläuche in der Kunststoffindustrie, Absaugeschläuche im Klima-Lüftungsbereich und als Lebensmittelschläuche Vorteile Keine natürliche Alterung, extrem temperaturbeständig (-273 °C bis 600 °C), garantiert hochdicht Hohe Verschleißfestigkeit und Lebensdauer, geringe Betriebsausfallzeiten, vibrationsdämpfend und schonend für Pumpen und Verbindungen etc., reduzierter Geräuschpegel, minimale Kontraktion und Ausdehnung, kleine Biegeradien In 18 Monaten können bis zu zwei Millionen Tonnen Gestein aus Tiefen von bis zu 2 500 Metern zuverlässig gefördert werden Ableitfähigkeit von elektrostatischen Aufladungen, hohe Abriebfestigkeit, hundertprozentige Sicherheit bei sachgemäßer Verwendung Sonstiges Mit und ohne Umflechtung lieferbar, Abminderungen bei Extrembeanspruchungen gemäß EN ISO 10380 Problemlos auf beliebige Längen zu schneiden, kompatibel mit TrellexAluflanschkupplungen und -Dichtungen Dicke Verschleißschicht schützt Innenwände vor Beschädigung durch scharfkantiges Gestein Entsprechende ZonenZugehörigkeit (gemäß ATEXT bzw. TRBS 2153) bei den einzelnen Produkten vermerkt Prozessindustrie/2016 MARKTÜBERSICHT Stand 03/2016 Hansa-Flex Masterflex Norres Rehau Semperit Produktlinie HD 800 Master-PUR-Performance AIRDUC PUR 352 SE RAILWAY PLUS Saug- und Förderschlauch RAUSPIRAM FS 3320 SIGMA Fördersystem Hochdruckhydraulikschläuche mit einer neuen Generation Schlauchseele Profilextrudierter Spiralschlauch für hohe Belastungen bei deutlicher Flexibilität Schwerentflammbarer Absaug- und Förderschlauch gemäß DIN EN 45545-2 Doppelwandiger Saugund Förderschlauch aus transparentem Weich-PVC mit transparenter Polyestermonofilspirale Saug- und Druckschlauch für den pneumatischen und hydraulischen Transport Vielfach verlängerte Lebensdauer u.a. durch verbesserte Abriebfestigkeit der Schlauchdecke (bis zu achtmal besser im Vergleich zu Standarddecken) Kombination hoher Belastbarkeit, hoher Flexibilität sowie nahtlos glatter Innen-Oberfläche durch Hightech-Kunststoffe wie dreidimensional vernetzte Gießelastomere Geeignet für einen Temperaturbereich von -40 °C bis +90 °C, flexibel, innen glatt, mikroben- sowie hydrolysefest Bereits ab einer Nennweite von DN 6 verfügbar Sehr einfache Montage des gesamten Fördersystems durch ein speziell entwickeltes Kupplungssystem Zugelassen für einen max. Arbeitsdruck von 500 bar Hochdruckhydrauliksysteme auf Mineralölbasis, hydrostatische Antriebe, Fahrantriebe und Hochdrucksysteme; Forst-, Bau-, Landwirtschaft und Kommunalfahrzeuge Stark abriebverursachende Schüttgüter und Stäube wie Kunststoffgranulate mit GFK-Anteilen, Quarz, Steine, Glas- oder Keramikfragmente Schienenfahrzeuge (DIN 5510, DIN EN 45545-2), Züge, Straßenbahnen/ Tram, Boote, Schiffe, Yachten: Belüftung, Heizung, Dachentwässerung, Bremssandförderung, Sanitärinstallation, sowie vielseitig anwendbar zur Belüftung, Heizung, Dachentwässerung, Bremssandförderung sowie in der Sanitärinstallation Förderung von fettfreien Flüssigkeiten, gasförmigen Medien oder rieselfähigen Materialien Abrasive Materialien wie Zement, Gießsand, Phosphat, Quarz, Dolomit, zerkleinertes Glas, trockenes Mischfutter, Getreide, Rinde, Holzspäne etc. Einfachere Verlegung durch verbesserte Flexibilität und reduzierten Biegeradius, verlängerte Lebensdauer, umweltfreundliche Materialien Doppelt so gute Abriebfestigkeit gegenüber herkömmlichen Schläuchen aus thermoplastischem Polyurethan, dadurch deutliche Erhöhung der Standzeit Gute Öl-, Benzin-, Chemikalien-, UV- und Ozonbeständigkeit, hoch abriebfest und damit besonders langlebig; nach den neuesten Richtlinien geprüft und zertifiziert Gute Beobachtung des Mediums möglich, innen glatt zur Vermeidung von Ablagerungen, außen leicht gewellt für sehr hohe Flexibilität, sehr hohe Vakuumfestigkeit Flexibel im Einsatz durch Modulbauweise; einfacher Schlauchaustausch, Wiederverwendbarkeit der Kupplungen In der Praxis ist der HD 800 mit den zugehörigen MonoblockArmaturen (PA 800) und speziell entwickelten Flanschen zu konfektionieren Gute Druck- und Vakuumbeständigkeit; mikrobenresistent und antistatisch; nach TRBS 2153 und ATEX 95 zugelassen Der AIRDUC PUR 352 SE RAILWAY PLUS erfüllt die DIN EN 45545-2 R23 HL1; dank einer speziellen Thermo-Isolationsschicht kann der AIRDUC 352 SE RAILWAY PLUS auch gemäß der DIN EN 45545-2; R1 HL1, HL2, HL3; R22 HL1, HL2 und R23 HL2 eingesetzt werden Komplettleitungssystem mit allen zugehörigen Teilen (Flansche, Schellen, Dichtungen, Reduzierungen, Krümmer, Abzweigungen, Adapter, Absperrorgane etc.) Prozessindustrie/2016 39 TECHNIK • PUMPEN Nur blind pumpen war gestern Moderne Pumpen bieten deutlichen Mehrwert Eine Pumpe ist eine Pumpe ist eine Pumpe – dieser Satz mag bis vor ein paar Jahren so gegolten haben. Heute hingegen sind die Flüssigkeitsförderer fest in effiziente Anlagenkonzepte integriert und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Industrie 4.0-Philosophie. A llweiler hat ein Beispiel dafür bei der ICL-IP Bitterfeld GmbH realisiert. Die intelligente Regelung von Pumpen spart dort jede Menge Energie. Im Rahmen eines konzernweiten Programms für Energieeffizienz im Jahr 2014 suchte der Flammschutzmittelproduzent nach energetischen Schwachstellen. Das Ergebnis bei den Kühlwasserpumpen: Mit neuen Motoren und einer Drehzahlsteuerung über Frequenzumrichter ließen sich deutliche Einsparungen erreichen. Auf dieser Grundlage entwickelte Dr. Jürgen K. Seifert, Production Manager in Bitterfeld, ein Konzept für die Steuerung der drei Pumpen, das dem ständig wechselnden Kühlwasserbedarf der verschiedenen Prozesse gerecht werden und zu einer Eliminierung der energetisch ineffizienten Drosselklappensteuerung führen könnte. Vor der Realisierung wurden mehrfach Simulationsberechnungen durchgeführt. Diese bestätigten ein hohes Einsparpotenzial mit einem prognostizierten ROI von zwei Jahren. Zentral im neuen Konzept ist die von der Allweiler GmbH, einem Unternehmen der Colfax Fluid Handling Gruppe, ausgelegte und gelieferte Regelung der Pumpen durch drei Umrichter mit Kaskadenfunktionalität und der Einsatz von 75 kW IE 4 +-Motoren. Diese Synchronreluktanzmotoren erreichen einen Wirkungsgrad von 96 %, eine deutliche Verbesserung zu den bisherigen Motoren (Baujahr 1996) mit etwa 90–92 %; sie arbeiten zudem besonders im Teillastbetrieb sehr effizient. Damit amortisieren sich ihre Anschaffungskosten in zwei bis drei Jahren. Dass sich schon in einer vorangegangenen Optimierung bei der Umrüstung der Steuerung der Kühlturmventilatoren auf Umrichter deutliche Einsparungen zeigten, war eine weitere Bestätigung für den Einsatz von Umrichtern bei den Pumpen. Hygienisch und verschleißfrei Bild: Allweiler Die drei Allweiler-Kühlwasserpumpen fördern bei ICL-IP 360 m3/h auf maximal 52 m Höhe. 40 Prozessindustrie/2016 Die Lutz Pumpen GmbH setzt für ihre Exzenterschneckenpumpen der Baureihe B70V-D auf indirekte Mengenmessung. Dies hat die Vorteile, dass die Pumpen über die Lutz Bedieneinheit mit Touchscreen-Display und Menüführung einfach zu bedienen und dass sie mit Relaismodul RM10 und anderen Modulen aus dem Durchflusszähler-Programm gut kombinierbar sind. TECHNIK • PUMPEN Die berührungslose Messweise ist sowohl für hygienische Anwendungen in der Nahrungsmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie als auch für Applikationen mit zähfließenden, klebenden und feststoffhaltigen Medien im industriellen Umfeld besonders interessant. Erfahrungsgemäß stoßen herkömmliche volumetrische Durchflusszähler in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen, während andere Messverfahren häufig aufwändig und/oder nicht für den ortsbeweglichen Einsatz geeignet sind. Magnetische Impulse messen berührungslos Über einen Impulsgeberring werden magnetische Impulse der rotierenden Motorwelle berührungslos auf den Impulssensor übertragen. Die erfassten Impulse werden in der Lutz Bedieneinheit BE10 ausgewertet und anhand des vorab ermittelten Kalibrierfaktors als geförderte Durchflussmenge über das Display ausgegeben. Durch Hinzunahme des Relaismoduls RM10 und entsprechender Verbindungskabel kann das System – wie von den modularen Lutz Durchflusszählern bekannt – auch als Ab-/ Um- füllstation mit Mengenvorwahl (Batchfunktion) genutzt werden. Alternativ lassen sich die Reed-Impulse auch über kundenseitige Auswerteeinheiten und externe Steuerungen auslesen. Pumpenüberwachung in der Cloud Laut Dr. Thomas Paulus, Verantwortlicher für die Umsetzung von Industrie 4.0 bei KSB, spielen die Kosten überall in der Industrie eine wichtige Rolle: „Der Nutzen, den wir heute in der Digitalisierung sehen, liegt bei den Betreibern der Industrieanlagen, sei es Chemie, Anlagenbau oder ähnliches. Die Lebenszykluskosten spielen eine große Rolle. Wir sind deshalb auch kontinuierlich dabei, die Kosten des Betriebs einer Pumpe zu optimieren. Die Arbeiten, die heute täglich ein Arbeiter zu erledigen hat, zu vereinfachen, ist ein überzeugendes Argument auch für konservative Betreiber.“ Deshalb ging die KBS AG gleich noch einen Schritt weiter und lauscht via Cloud ins Herz der Pumpe hinein. So wird erkannt, ob die Pumpe im optimalen Betriebspunkt und damit effizient läuft. Denn der Sonolyzer ist laut KSB die weltweit erste App, die anhand der Motorengeräusche erkennt, ob eine Pumpe sparsam läuft oder zu viel Energie verbraucht. Ist dies der Fall, kann der Pumpenbetreiber per Smartphone KSB kontaktieren und erfahren, wie sich der Energieverbrauch der Pumpe senken lässt. Die Applikation lässt sich kostenlos über den App Store (für AppleGeräte) oder über Google Play (für Android-Geräte) herunterladen. Besonders angenehm für die Anwender ist es, dass die Verwendung nicht auf KBS-Pumpen beschränkt ist: Mit der Analyse-App ist es möglich, den Auslastungszustand jeder Kreiselpumpe, die von einem ungeregelten Asynchronmotor angetrieben wird, zu erfassen. Lediglich Förderhöhe und Fördermenge sowie Motornenndrehzahl und Motornennleistung müssen vom Typenschild abgelesen und eingegeben werden. Für diese Idee hat KBS übrigens den Innovationspreis 2015 zur internationalen Industriemesse Achema in der Kategorie „Pumpen / Kompressoren“ erhalten. ■ Autor Leo Breu ai lch gko on im nit ak ms : so Bild FL com ck. rsto tte shu RAUM- & SANITÄRCONTAINER AF I® Q U A LI T MATERIAL- & LAGERCONTAINER D Ä MEHRZWECK- & TOILETTENBOXEN A T R AUM - UND LAGERCO NTAI NER 700 WEITERE ARTIKEL KATALOG-DOWNLOAD: WWW.SAEBU.DE SÄBU Morsbach GmbH | Tel.: 02294 694-0 | Internet: www.saebu.de | E-Mail: [email protected] Prozessindustrie/2016 41 TECHNIK • SPRITZGUSS Werkzeuge für die Zukunft Im Zentrum der Kunststoffindustrie: Das Spritzgießwerkzeug Aus dem industriellen Alltag ist der Spritzguss nicht mehr wegzudenken. Das Spritzgießen eignet sich vor allem dazu, große Stückzahlen zu produzieren. Bei Form und Größe sind beinahe keine Grenzen gesetzt. Spritzgießwerkzeuge habe eine zentrale Aufgabe im Herzen der Maschine. Sie sind für die Zykluszeiten und die Qualität der meisten Kunststoffformteile mit verantwortlich. D Bild: Messe Stuttgart Bild oben: Die Extruderschnecke fördert die Kunststoffmasse zur Formgebung in die Kavität. Kurze Zykluszeiten sind dabei das Ziel. Sie sorgen für wirtschaftliche Bedingungen. Bild unten: Die Spritzgießformen gelten als das Herzstück der Prozesse. Sie entscheiden auch über die Wirtschaftlichkeit, Qualität und Flexibilität der Fertigung. erzeit liegt der weltweite Verbrauch von Kunststoff bei ungefähr 300 Mio Tonnen. Hiervon werden etwa 30 % im Spritzgießverfahren verarbeitet. Der rapide Aufschwung des Verfahrens begann vor etwa 60 Jahren. Es kann große Stückzahlen hochpräziser Kunststoffteile produzieren. Im Zentrum der Maschinentechnik stehen die Spritzgießwerkzeuge: Nachdem eine Schnecke die Kunststoffmasse geschmolzen hat, wird in die Kavität dieses Werkzeugs die Plastikschmelze eingespritzt. Die Eigenschaften der Kunststoffbauteile steuert, zusammen mit anderen Parametern, maßgeblich das Spritzgießwerkzeug. Damit ist die Beschaffenheit dieser Werkzeuge maßgeblich für den wirtschaftlichen Erfolg eines kunststoffverarbeitenden Unternehmens. Über die Menge an Spritzgießwerkzeugen einer Kunststofffertigung wird die Flexibilität beim Teilespektrum festgelegt. Häufig sind sie mehrere Tonnen schwer und die aufwändigsten und teuersten Betriebsmittel in der Prozesskette Spritzgießen. Bei ihrer Herstellung kommt es neben der konstruktiven Kreativität auf Erfahrung an. Für die Auslegung sind Formteil, Werkzeug und Prozess zu optimieren, denn diese Parameter sind ausschlaggebend für Qualität, Zykluszeit und Stückkosten. Ihnen kommt damit ein erheblicher Einfluss auf den Gewinn oder Verlust einer Kunststofffertigung zu. In der Modellebene wird das Spritzgießwerkzeug als Wärmetauscher eingeführt. Seine Aufgabe ist es, die Wärmeenergie so schnell und symmetrisch wie möglich aus dem Kunststoff abzuführen. Rund um den Spritzgusswerkzeugbau hat sich eine hoch spezialisierte Industrie entwickelt. Sie war lange Zeit eine Domäne von kleineren mittelständischen Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz. Auch besitzen viele kunststoffverarbeitende Unternehmen einen eigenen Werkzeugbau. Jedoch haben diese gerade in den vergangenen Jahren Konkurrenz von Billiganbietern aus Osteuropa und Asien erhalten. Dies müssen die heimischen Unternehmen dann mit einer deutlich erhöhten Qualität beantworten. Der Wettbewerb um die häufig 100 000 Euro teuren, manchmal tonnenschweren Werkzeuge ist nur etwas für präzisionsliebende Spezialisten mit hoher Belastungsresistenz, insbesondere wenn es um die Kostenreduktion unter hohem Innovationsdruck geht. Innovative Technik für den Spritzguss Doch wer sind die Hersteller der innovativen Spritzgießwerkzeuge? Und was können sie? Der Spritzgießmaschinenhersteller Arburg aus Loßburg im Schwarzwald beantwortet die Frage nach den stärksten Werkzeugmachern im Markt mit den Unternehmen: Foboha, Kronbacher, Männer, Rico, Stamm, Tanner, Zahoransky sowie z-moulds. Bei der FOBOHA Etagenwendetechnik werden beispielsweise die Spritzlinge innerhalb des Wendesystems in verschiedenen Eta42 Prozessindustrie/2016 Bild: Dr. Thomas Isenburg TECHNIK • SPRITZGUSS gen verarbeitet. So können im gleichen Produktionsschritt die Spritzlinge in beiden Etagen eingespritzt und die bereits fertigen Teile in der freien Station ausgeworfen werden. Die nächste Drehung (2-mal 180° oder 4-mal 90°) befördert die neuen Vorspritzlinge zur frei gewordenen Verarbeitungsstation. Männer ist Pionier auf dem Gebiet der Heißkanaltechnik. Eine Spezialität des Unternehmens sind Spritzgießwerkzeuge mit vielen Kavitäten. Zum Beispiel wurde ein Werkzeug mit 64 Kavitäten für den Fiat Dipper realisiert. Hier sind dann die Zykluszeiten von nur 2 Sekunden möglich. Dass dieser Formenbau ein lukratives Geschäft sein kann, zeigt auch die Entwicklung von Zahoransky. Eigentlich ist die Herstellung von Zahnbürsten das Kerngeschäft. Zudem beschäftigt man sich aber auch mit dem Formenbau. Im Jahr 2015 hat die Sparte kräftig zugelegt. Um die Technik aus Deutschland noch besser zu exportieren, hat man eine Niederlassung in den USA gegründet. Die z-cube Würfeltechnologie für Mehrkomponenten-Spritzgießteile schafft neue Standards. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt. Unterschiedliche Farb- und Materialkombinationen. Das Unternehmen z-moulds legt den Fokus auf kunststoffgerechtes Design und erhöhter Funktionalität. Das betrifft nicht nur das Vermeiden von Einfallstellen, Lufteinschlüssen oder der erfolgreichen Gewichtsreduktion. Der Spezialist für additive Fertigungsverfahren EOS aus Krailling bei München überraschte mit Spritzgießwerkzeugen auf der Basis von lasergesintertem Material. Die Polymer-Systeme versprechen eine kosteneffiziente und leistungsfähige Fertigung mittels industriellem 3D-Drucks. Optimierte Werkzeuge Entscheidend für das Abführen der in der Kunststoffschmelze gespeicherten Wärmeenergie ist das Kühlsystem. Der Kühlvorgang bestimmt unter anderem die Qualität des Bauteils, denn eine ungleichmäßige Wärmeableitung kann zu Verformungen des Bauteils führen. Auch kann ein Teil eher entnommen werden, wenn die Wärmeenergie schnell abgeführt wird. Stand der Technik ist das Bohren oder Einfräsen entsprechender Hohlräume. Durch die größeren Freiheiten des Lasersinterverfahrens können die Kühlräume noch enger an das Bauteil herangebracht werden. Dies erhöht den Wärmestrom von Kunststoffbauteilen durch die Metallschicht in das Kühlmedium zum Abtransport aus den Maschinen. Zur Optimierung wird das Temperiersystem zunächst simuliert, um mit diesen Daten dann die Spritzgussformen zu konstruieren. Im additiven Fertigungsverfahren kann dann die Form hergestellt werden. Hierzu wird das Metallgranulat Schicht für Schicht aufgestockt. So sind Hohlräume möglich, die in klassischen Verfahren nur schwierig zu realisieren wären. Nach dem eigentlichen Herstellungsprozess kann das Werkzeug durch eine Nachbehandlung auf über 50 HRC (Rockwell-Härte) erhöht werden. Die mechanischen Eigenschaften garantieren eine hohe Verschleißfestigkeit und reduzieren damit den Wartungsaufwand. Diese Technik setzt der Automobilzulieferer Magna bislang in seinem tschechischen Werk ein. Dort wird unter anderem eine Mittelarmlehne gefertigt. Die konturnahe Kühlung verkürzt die Zykluszeit um 17 %. ■ Autor Dr. Thomas Isenburg Marktübersichten finden Sie unter: www.technikundeinkauf.de Konzept: beilker.de // © Photo: iStock Touchdown! Der LK-Spezialwärmetauscher erreicht bei Heiz- und Trocknungsprozessen sowie in Spritz- und Trockenkabinen temperaturregulierte Heißluft von bis zu 300 °C. Sie möchten gerne weitere Informationen? Rufen Sie uns an: Tel.: +49 (0) 9122-699-0 oder schreiben Sie an [email protected] Weitere Infos auf der Homepage! Prozessindustrie/2016 43 TECHNIK • ANTRIEBSTECHNIK Entwässerung durch filterlose Performance Zuverlässige Antriebe für die Papierherstellung InfiltraDiscfilter von Voith ermöglichen die effiziente Entwässerung aller Arten von Faserstoffsuspensionen. Aufgrund ihrer niedrigen Betriebskosten und der langen Betriebsdauer sind sie Teil der neuen ressourcensparenden Produktfamilie BlueLine. M es sich mit den beutelfreien Filterscheiben BaglessPlus von Voith. Sie bilden den Kern des InfiltraDiscfilters. Durch ihre gewellte (und damit größere) Edelstahloberfläche haben sie bis zu 20 % mehr Kapazität als das Vorgängermodell. Gleichzeitig wurde damit der Abschlag der Fasermatte verbessert. Der Scheibenfilter ermöglicht bis zu 15 Jahre lang einen zuverlässigen Betrieb. Das verwendete Filtratventil sorgt für ein hohes, stabiles Vakuum und eine klare Filtrattrennung. Die eingesetzte Abdichttechnologie ermöglicht einen tropffreien Betrieb. Raumsparende Planetengetriebe Verfahrenstechnische Anlagen benötigen auch zuverlässige Antriebskomponenten. Oftmals sind niedrige Drehzahlen und ein hohes Drehmoment gefordert. Hierfür eignen sich Industrie-Planetengetriebe. Bei InfiltraDiscfilter lag der geforderte Drehzahlbereich an der Getriebe-Abtriebswelle zwischen 0,7 und einer Umdrehung je Minute. Das maximale Drehmoment ergab sich aus Erfahrungswerten mit Vorgängermaschinen. Bild: Voith oderne Stoffaufbereitungen müssen maximale Leistung bei höchster Anlageneffizienz erbringen. Geringe Energie-, Faser- und Wasserverbräuche werden zum Beispiel bei der Papierherstellung ebenso gefordert wie Qualität und Zuverlässigkeit der Anlagen. Daher sind eine hohe Filtratqualität und niedrige Wartungskosten essenziell für eine zuverlässige Entwässerung. Die Heidenheimer Firma Voith, auf den Geschäftsfeldern Energie, Papier, Rohstoffe und Transport beheimatet, entwickelte die Scheibenfiltermaschine InfiltraDiscfilter IDF570. Sie erzielt im Zusammenspiel zwischen den bewährten Filterscheiben BaglessPlus, dem weiterentwickelten Filtratventil und der verbesserten Zentralwelle sehr gute spezifische Kapazitäten bei der Entwässerung und Filterung von Stoffsuspensionen. Herkömmliche Scheibenfiltersektoren enthalten Beutel aus Kunstfasergeweben, die nach einiger Zeit Risse bekommen. Oft müssen diese Beutel bereits nach einem Jahr ausgetauscht werden. Diese Arbeiten verursachen hohe Wartungskosten. Anders verhält 44 Prozessindustrie/2016 lnfiltraDiscfilter von Voith ermöglichen eine sehr gute Faserrückgewinnung mit dauerhaft stabilen, herausragenden Filtratwerten. Maßgeblich ist das Zusammenspiel zwischen den Filterscheiben, dem Filtratventil und der verbesserten Zentralwelle, die durch ein Industriegetriebe von SEW-Eurodrive angetrieben wird. Bild: SEW-Eurodrive TECHNIK • ANTRIEBSTECHNIK Durch Weiterentwicklung der Baureihe P wurden bei gleichem Bauraum die Nenndrehmomente bis über 25 % gesteigert. Nachhaltige Lösungen für die Stoffaufbereitung Die Produktfamilie BlueLine von Voith vereint ressourcensparende Maschinen der Stoffaufbereitung. Sie ist auf die Bedürfnisse der modernen Papierindustrie zugeschnitten. Die Kunden profitieren von der bewährten Produktqualität bei gleichzeitig niedrigem Energie- und Wasserverbrauch, reduziertem Faserverlust, verbesserter Sicherheit und geringeren Wartungskosten. Auch InfiltraDiscfilter ist aufgrund der niedrigen Wasser-, Faser- und Wartungskosten sowie der längeren Betriebsdauer Teil der neuen Produktfamilie BlueLine. 1/13 Ausgabe GE MANA is € 15,- zelpre 477 / Ein B30 EN M GE T n: M ektio Insp MA NA MANA GEME 08 tiven: Die Instan Herstel dhaltung lerservi 24 der Zuku ces: Normun nft g: Norm30 Die dritte Kraft t Europ a jetzt NT B30 477 - Dezem ber - www / Einzel .instandhal preis € 15, tung.d e- M Ä TREKC H Wiss T E N I K Trib ensman ol 32 Wei ogie: agemen terb 50Eine ildun System t: lös 54 g: ohne uns? Wei 14hnik: nicht mehr stec Antrieb 25 rtigung: Gibt‘s ilefe Ersatzte MA Ausga be 7/1 2 - Ok tob er - NA GE ME Eine der wic ung Einma htigst – un en Au l Ha mburg d der da fgabe zu geh - Gh n de aziab r nä örige chsten ad un Servic d zur Jahre e ück NT MÄ RK ww w.inst and haltun g.de TE 16 24 26 g nisierun Moder rofit und Ret 4 g n u 20 I n s t 0 J a h r e h andh wac altung ber 18 il Ü erte d n So zeugen, en, Hebe Kraftwerk Ausrüstungen, aschinen, trieller zeugm ten indus von Werk Komponen zteilen moderne von Ersat ung, ach ung, bau erw ätzNach ndsüb sch Zusta sdauerab atik, en Telem g, Leb g, fun un bacht reie Prü gsf nbeo , Fer störun oring n, Zer Monit ntatio me ition g Cond endoku achun Anlag enüberw Anlag m AIN RüMck blicTA und IN Aus 24blic ke ke Hintergru nd: © THesIMPL IFY + Bus: Coccinelle - Fotolia.co Neue der Ausrü Fachm stung en esse für und Die indust nst Entwicklun rielle leistun Instan gen aus unter gen und Trend s der schiedliche dhalt auf n Persp Instandhaltung ung ektiven betrachtet 08 ild lb m T IK T E C HT E ÄRK NIK MPers pek MENT Hamburg e der ISS EN I K Programm ruck etence TREKCTH ce Comp em Zeitd 08 ng: Das Servi rnisiert unter stark M Ä terbildu das? SEW mode ? Wer sagt er dhalt ung Instan dhalt n der Instan ndete tive Verbü präven eller – die die rst l für niker she Too stung gstech – ein run Ausrü ance atisie der tom ainten ungen Au iM kt: n Lös ent: Mar em Die neue anag N ECH de B30477 ndhaltung. / Einzel .insta preis € ar - www 15,- Febru Ausgabe 8/12 g.de haltun 15,and preis € Einzel 7 /nst w.i B3047 ww ril 3 - Ap be 2/1 Ausga 105 - Fotolia.co © snapfoto Die Industriegetriebe-Baureihe P von SEW-Eurodrive, die hier zum Einsatz kam, hat eine kompakte Bauweise und ist je nach Baugröße in standardisierten Varianten auch kurzfristig lieferbar. Sie lässt sich dank des SEW-Baukastensystems durch eine breite Palette an Ausrüstungsoptionen ergänzen. Für den Antrieb der Scheibenfiltermaschine kamen Planetengetriebe der Baugrößen PHF032 beziehungsweise PHF042 mit vorgeschaltetem Kegelradgetriebemotor KF97 zum Einsatz. Ein weiterer, kleinerer Getriebemotor von SEW-Eurodrive treibt eine Austragsschnecke an, die die gefilterten Fasern wieder dem Prozess zuführt. „Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Voith konnten wir eine auf den Kunden optimal zugeschnittene Antriebslösung erarbeiten“, berichtet Thomas Weck. Als SEW-Außendienstmitarbeiter in der Region Stuttgart betreut er den Kunden. „Sie wurde zunächst theoretisch aufgrund von Messungen bei Altmaschinen und Prognosen für neue Maschinen umgesetzt. In der Praxis haben sich die Antriebe bereits bei mehreren Projekten bewährt.“ Voith hat aufgrund von Messungen bei den Neumaschinen die zuvor prognostizierten Ergebnisse bestätigt und für weitere Projekte freigegeben. SEW-Eurodrive lieferte an Voith bereits Industriegetriebe für große, internationale Projekte. Oftmals ist die regionale Präsenz in einem Land ein notwendiges Kriterium bei der Entscheidung für einen Lieferanten. SEW ist in 48 Ländern auf allen Kontinenten aktiv. Neben Europa gibt es auch in den BRIC-Staaten China und Brasilien mehrere Fertigungswerke für Industriegetriebe. Die Präsenz vor Ort sowie die Fähigkeit, hier Serviceleistungen zu erbringen, sind oftmals wichtige Voraussetzungen für die Erteilung eines Lieferauftrags. (ki) ■ m ish-001-00 g 0000-Tite Tite zu lseite.indd ra it Be 6 e1 it Se 1 29.01.2013 :09 .2013 13.03 l ite indd 1 14:55 14:44:33 ish-0 01-00 0000- Titels eite.in dd 1 zum Beitrag Titelbild Seite 8 23.11.2012 1 Beitrag zum Titelbild Seite 18 d 1 e.ind 18.09 elseit .2012 0-Tit 00000 13 ŮvV(̴Ɠ(C`FV̴ Management www.instandhaltung.de Das Fachmagazin „Instandhaltung“ bietet wertvolle Fachinformationen rund um Inspektion, Wartung, Instandsetzung und Verbesserung von Maschinen, Anlagen und Industriebauten. Die Rubrik „Markt & Kontakt“ ermöglicht dem Instandhalter schnellen und sicheren Zugriff auf Instandhaltungsprodukte und deren Anbieter. Aktuelle Marktübersichten zu verschiedenen Aspekten der aktuellen Technik ergänzen das kompakte Informationsangebot. verlag moderne industrie GmbH Justus-von-Liebig-Str. 1 86899 Landsberg Tel.: 08191/125-0 Fax 08191/125-444 www.mi-verlag.de Prozessindustrie/2016 45 Bild: Rhönland eG TECHNIK • BETRIEBSAUSRÜSTUNG Sauber bis in die letzte Ecke Anlagenreinigung mit robustem Nass-/Trockensauger in der Eiernudelproduktion Sauberkeit ist das A und O bei der Herstellung von Lebensmitteln. Das gilt auch für die thüringische Agrargenossenschaft Rhönland, die täglich 10 000 frische Eier aus eigenem Bestand zu 1,5 t Eiernudeln in Hausmacherqualität verarbeitet. Produziert wird mit modernen Maschinen, bei deren Reinigung leistungsstarke Industriesauger für die Hygiene sorgen. 46 Prozessindustrie/2016 Das aktuelle Sortiment, das durchgängig aus 30 % Frischei, etwas Kochsalz und wahlweise 70 % hochwertigem Hartweizen- oder Dinkelvollkorngries besteht und komplett ohne künstliche Zusatzstoffe gefertigt wird, umfasst 48 verschiedene Varianten. Das Angebot reicht von Bandnudeln über Spätzle und Spaghetti bis zu Suppenoder Bärlauchnudeln. Abgerundet wird der Vertrieb durch die Belieferung regionaler Supermarktketten, was die Zertifizierung nach dem strengen International Food Standard (IFS) voraussetzt. Bild: Kärcher A ls landwirtschaftlicher Gemischtbetrieb mit einem hohen Grad an Direktvermarktung gehört die Rhönland eG mit 135 Mitarbeitern zu den wichtigsten Arbeitgebern im südwestlichen WartburgKreis und erzielt einen Jahresumsatz von rund 20 Mio Euro. Die breit aufgestellte Genossenschaft, die Ackerbau und Viehzucht betreibt und mit über 84 000 Hühnern in der Eier- und Geflügelproduktion aktiv ist, liegt am Rande der 3 000-Seelen-Gemeinde Dermbach – mitten im UNESCO Biosphärenreservat Rhön. „Kein Wunder, dass wirtschaftliches Arbeiten im Einklang mit der Natur sich wie ein roter Faden durch unser Unternehmen zieht“, so Dr. Ditzel, Geschäftsführer der Rhönland eG. Knapp 40 % ihres Umsatzes macht die Genossenschaft im Direktvertrieb. So unterhält man eine eigene Fleischerei, in der Schweine und Rinder aus den eigenen Ställen zu Fleisch- und Wurstwaren verarbeitet werden. Ein wichtiger Baustein im Warensortiment der Rhönland-Genossen sind Eiernudeln in Hausmacherqualität – und das seit über 20 Jahren. „Bei unseren Legehennen, die wir in Boden- und Freilandhaltung haben, fallen täglich 10 000 Eier in Unteroder Übergrößen an, für die wir in unserer Nudelproduktion schon lange eine sinnvolle Verwertung gefunden haben“, sagt der Rhönland-Chef. „Dass wir bereits in den 1990er Jahren auf diese Idee gekommen sind, zeigt, dass auch ‚Landeier‘ richtig clever sind“, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Die automatische Abpackanlage mit Mehrkopfwaage für Eiernudeln im Rhönlandhof. Penible Hygieneanforderungen Gefertigt werden die Eiernudeln in einem Bereich, der hermetisch abgeriegelt ist. Die Produktion, in der neun Mitarbeiter beschäftigt sind und ein moderner Maschinenpark zum Einsatz kommt, ist auf höchste Sauberkeit ausgelegt. Sie kann nur in Schutzkleidung und über Hygieneschleusen betreten werden. Gekachelte Wände, geflieste Böden und Maschinen aus Edelstahl sorgen für sehr gute Reinigungsbedingungen. Technik-Highlights sind eine automatisierte Eieraufschlagmaschine sowie eine moderne Nudelmaschine, die permanent mit Eiermischung und Gries beschickt wird und pausenlos produziert. Eingetütet werden die frischen Nudeln, nach genau getaktetem Aufenthalt im Trockenschrank, in einer automatischen Abpackmaschine. Die gut 4 m hohe Anlage umfasst eine moderne Mehrkopfwaage, mit der die 500-g-Beutel präzise befüllt und anschließend mit Etiketten beklebt und automatisch verschlossen werden. Wie wichtig Sauberkeit und Hygiene sind, zeigt sich daran, dass jeden Tag gut zwei Stunden investiert werden, um die komplette Fertigung gründlich zu reinigen. Durchgeführt wird das Großreinemachen von den Produktionsmitarbeitern, die am Ende eines zehnstündigen Fertigungsmarathons für saubere Verhältnisse sorgen. „Wir setzen bewusst auf unsere Leute und machen sie so zu Chefkümmerern in Sachen Hygiene“, so Dr. Ditzel. „Das ist gelebte Verantwortung und passt zu unserem Leitbild.“ Das eingesetzte Reinigungsequipment reicht vom Wischmopp über Eimer und Wasserschlauch bis zu den passenden Reinigungs- und Desinfektionsmitteln – und zwei Nass-/Trockensaugern gleichen Typs aus dem Kärcher-Programm, die mit ihrem Edelstahlgehäuse sehr gut für den Lebensmittelbereich geeignet sind. Einer der Sauger steht bei der Nudelmaschine. Bei der täglichen Reinigung dringt er in die letzten Ecken des verwinkelten Mischers vor, um hier Rückstände der Krümelmischung aufzusaugen. Bei Vorgängermodellen lässt sich der Mischer noch in seine Einzelteile zerlegen, die dann von Hand gereinigt werden. Diese Option gibt es bei neueren Modellen nicht mehr, weshalb hier leistungsstarke Sauger zum Zug kommen. Mit seinen zwei Turbinen und 2 760 W Leistung ist der ‚Staubfresser‘ wie geschaffen für diesen Job. Regelmäßig werden auch die Schaltschränke vom Feinstaub befreit, der im Laufe des Produktionsprozesses anfällt. Als Plus erweist sich hier das von Kärcher entwickelte Tact²-System zur automatischen Filterabreinigung, das für eine konstant hohe Saugleistung sorgt. Das System verfügt über zwei Ventile, die alle 7,5 s den Filter mit gezielten, kraftvollen Luftstößen automatisch reinigen. Um- Bild: Kärcher TECHNIK • BETRIEBSAUSRÜSTUNG Der Kärcher Nass-/Trockensauger NT 55/2 Tact2 beim Reinigen des Mischers der automatischen Nudelmaschine. ständliches Abrütteln und Reinigen von Hand entfallen. Mit dem Gerät können über 1 000 kg Feinstaub gesaugt werden, ohne dass der Filter gewechselt werden muss. Das Ergebnis: wirtschaftliches Arbeiten und geringe Wartungskosten. Das zweite Kärcher-Gerät kommt in der Verpackung zum Einsatz, wo täglich große Mengen an Feinstaub und Nudelresten aus allen Winkeln und Ritzen der komplexen Abpackanlage entfernt werden müssen. Auch hier bewährt sich die clevere Filterabreinigung. Sehr wichtig ist an dieser Stelle die hohe Leistung, da der Sauger für die Arbeiten auf der Anlage mit einem 15 m langen Schlauch ausgerüstet ist. Grundsätzlich gilt: Je länger der Schlauch, umso mehr Saugkraft ist notwendig. Ein typisches Merkmal der Sauger ist: Sie lassen sich spielend leicht entleeren. Ist der Schmutzbehälter, der über ein Volumen von 55 l verfügt, voll, kann er abgenommen und dank zusätzlicher Rollen bequem zur Entsorgungsstelle gefahren werden. „Lästiges Schleppen entfällt“, so Dr. Ditzel. „Auch das ist ein Grund, weshalb die Kärcher-Geräte bei meinen Leuten beliebt sind.“ ■ Autor Martin Wendland der i e b i t t e l a p s e All Kennzeichnung n Bluhm! o v n e m e t s y S – mit Halle 1 . Stand 235 Bluhm Systeme GmbH . 53619 Rheinbreitbach . www.bluhmsysteme.com . [email protected] . Tel.: +49 (0)2224-77080 Prozessindustrie/2016 47 Bild: Getränke Herbert TECHNIK • INTRALOGISTIK Die RTI Vortex 850R bedruckt bis zu 300 mm Substrat pro Sekunde mit einer Auflösung von bis zu 1600 dpi. Keinerlei Kompromisse im Druck Inhouse-Etikettendruck in Produktionsgeschwindigkeit Die Getränke Herbert GmbH druckt Kleinserien kundenspezifischer Fruchtlikör-Etiketten seit Kurzem wieder selbst – günstig und in Produktionsgeschwindigkeit. Möglich macht das ein neuartiger Tintenstrahl-Druckkopf von Memjet, der den Etikettendruck revolutionieren könnte. D ie Getränke Herbert GmbH & Co. KG mit Sitz im hessischen Weidenau ist ein etwas anderer Getränke-Fachgroßhändler: Markus Herbert verkauft nämlich nicht nur die Getränke anderer, sondern stellt auch eigene her – in einem eigenen Abfüllbetrieb. Dort produzieren rund 20 Mitarbeiter „Herbert’s Freche Früchtchen“: Fruchtliköre in kleinen Marmeladengläschen, in denen je nach Sorte jeweils eine Nuss, Kirsche, Himbeere oder andere passende Frucht schwimmt. Derzeit befüllt der Betrieb etwa eine Million Gläschen pro Jahr, die dann an Händler, Gastronomen und Kunden verkauft werden. Etikettendruck für schwankende Produktstückzahlen Die acht derzeit verfügbaren „Früchtchen“-Sorten stellt das Unternehmen nicht in Groß-, sondern in Kleinserien her, meist auf Bestellung – und nicht selten mit individueller Etikettierung. Vor al48 Prozessindustrie/2016 lem Letzteres stellte eine Zeit lang eine Herausforderung dar: Weil die Stückzahlen der einzelnen Sorten variieren, kann der Bedarf für bestimmte Etiketten stark steigen oder tief sinken; auftragsspezifische Etikettierungen machen zudem oft Sonderdrucke in Kleinstauflage nötig. „In der Vergangenheit haben wir unsere Etiketten selbst gedruckt. Dann haben wir eine Druckerei damit beauftragt“, erinnert sich Geschäftsführer Markus Herbert. „Aber weil wir unsere Produkte teils stark individualisieren wollen, war das keine befriedigende Lösung.“ Markus Herbert entschied sich also für ein zweigeteiltes Vorgehen: Er bezog einen Teil der Etiketten weiter aus der Druckerei und druckte einen Teil selbst – per Büro-Drucker und auf DIN-A4-Bogen. Doch das erwies sich schnell als zu mühsam, zu langsam und zu teuer. Denn die Nachfrage wuchs, und die Getränke-Herbert-Mitarbeiter kamen kaum noch hinterher. „Wir bekamen plötzlich 100 Bild: Getränke Herbert TECHNIK • INTRALOGISTIK Die Label-Presse ist bei Getränke Herbert unmittelbar in die Produktionsstraße eingebunden. kundenspezifische Aufträge im Jahr, über sehr unterschiedliche Mengen. Da wurde uns klar, dass wir einen anderen Weg gehen müssten“, erklärt Herbert. Nach kurzer Überlegung entschied sich Markus Herbert für den Kauf einer industriellen Labelpresse des Herstellers RTI mit einem speziellen „Wasserfall“-Tintendruckkopf des Zulieferers Memjet. Dieser erlaubt es dem ‚RTI Vortex 850R‘, Etiketten-Bögen oder -rollen in einer Auflösung von 1 600 dpi und mit einer Geschwindigkeit von 300 mm pro Sekunde zu bedrucken (das entspricht etwa dem Druck einer DIN-A4-Seite pro Sekunde). Zudem lässt sich das Gerät in Produktionslinien integrieren – eine Option, die der Unternehmer sofort wahrnahm. Sensoren zur Medienerkennung und zum Aufspüren von Lücken zwischen den Etiketten sorgen für einen fehlerarmen Betrieb; Staub- und Schmutzschutzvorrichtungen sowie eine Reinigungsfunktion gewährleisten die Langlebigkeit der Presse. Das RTI-Gerät verfügt über einen integrierten, Windows-kompatiblen Computer, unterstützt die Stapelverarbeitung und ist äußerst einfach zu bedienen. Günstiger Kleinserien-Druck Das Memjet-Gerät hat sämtliche „Etiketten-Probleme“ von Getränke Herbert behoben. Heute druckt das Unternehmen selbst kleinste Serien von 20 Etiketten schnell und günstig von der Rolle; das Bearbeiten kundenspezifischer Aufträge läuft erheblich viel besser, schneller, einfacher und günstiger als zuvor. „Wir müssen beim Gestalten unserer Etiketten keinerlei Kompromisse mehr eingehen“, freut sich Herbert. „Auch umfassende Anpassungen – etwa wegen Änderungen bei Deklarationsvorschriften – können wir heute sofort vornehmen, ohne dafür unsere Produktion verlangsamen zu müssen.“ Außerdem habe das Gerät noch einen dritten, ebenfalls wichtigen Vorteil: Das Tintentropfen-Verfahren sei umweltfreundlicher als das Drucken mit Toner oder lösungsmittelhaltigen Lacken. Herbert: „Nicht unwichtig in einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb wie unserem. Das trägt auf jeden Fall mit dazu bei, dass wir so rundum zufrieden sind mit dem neuen Gerät. Es anzuschaffen war in jeder Hinsicht die richtige Entscheidung.“ (ki) ■ Hintergrund: Memjets ‚Wasserfall‘-Druckkopf Anders als Druckköpfe, die sich hin- und herbewegen, bleibt Memjets patentierter ‚Wasserfall‘-Druckkopf starr – und besprüht das unter ihm durchlaufende Papier über die gesamte Breite hinweg aus über 70 000 Düsen mit bis zu 700 Mio Tropfen Tinte pro Sekunde. Der Druckkopf ermöglicht das Bedrucken von bis zu 150 mm Papier pro Sekunde (mit Desktop-Labelpressen; Großformat- und Produktionsdrucker erreichen sogar bis zu 300 bzw. 1 400 mm pro Sekunde) in 1 600 dpi und höchster Farbgenauigkeit. Das vollflächige Bedrucken einer DIN-A4-Seite dauert damit beispielsweise nur noch eine Sekunde – und kostet nur etwa halb so viel wie der Druck auf einem herkömmlichen Gerät mit Toner-Technologie. Prozessindustrie/2016 49 TECHNIK • INSTANDSETZUNG Sicherheit beim Öl- und Gas-Transport Blitzschutz-Potenzialausgleich an Rohrtrassen Die Risikominimierung spielt bei der Planung und beim Betrieb von Öl- und Gas-Transportsystemen eine wichtige Rolle. Sach- und Umweltschäden sowie jegliche Gefahrensituation vermeiden – darauf kommt es an. Das gilt auch für den Schutz von Anlagenteilen gegenüber Einwirkungen von transienten Überspannungen. T ransportiert werden Öl und Gas zwischen den Förderstellen, Raffinerien und Verbrauchstellen immer häufiger mittels Pipelines. Die erforderliche RohrleitungsInfrastruktur ist aber nur dann rentabel, wenn ein langfristiger Betrieb mit überschaubaren Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen möglich ist. In der Vergangenheit verursachte insbesondere die Korrosion der metallischen Rohrleitungen große Probleme. Daher spielt das Thema Korrosionsschutz eine zentrale Rolle bei der Planung neuer Versorgungsleitungen, aber auch bei der Ertüchtigung bestehender Systeme werden neue Ansätze verfolgt. Elektrochemische Korrosion eindämmen Den Basisschutz vor Rost bietet meist eine Schutzschicht aus Kunststoff – das so genannte Coating. Insbesondere bei erdverlegten Teilen der Pipeline besteht allerdings die Gefahr elektrochemischer Korrosion, wobei kleinste Fehlstellen oder Beschädigungen sich schnell vergrößern. Verstärken kann sich dieser Effekt, wenn zusätzlich Spannungsbeeinflussungen aus Energienetzen auftreten. Die Wechselströme im Bereich der Schadstellen begünstigen dann noch die schnelle Ausbreitung der Korrosionsstellen. Gasverdichter- oder Verteilstationen sind typische Lokationen, in denen ein indirekter Blitzschutz-Potenzialausgleich für isolierte Pipelines vorgenommen wird. 50 Prozessindustrie/2016 Bild: Phoenix Contact Um die Ausbreitung der Schadstellen einzudämmen, ist ein Korrosionsschutz sinnvoll. Aktive kathodische Korrosionsschutz(KKS)Systeme arbeiten mit einem dauerhaften Gleichstrom dem schädlichen Ionenstrom der Korrosion entgegen. Dazu wird der negative Pol des KKS-Gleichrichters direkt mit dem Metall der Pipeline verbunden. Der positive Pol wird als Anode in das Erdreich nahe der Pipeline eingebracht, und über die Schadstelle und das Erdreich wird dann ein Gleichstromkreis geschlossen. Da die aktiven KKS-Systeme die Rohrleitung nur auf eine begrenzte Länge schützen, werden die Pipelines segmentiert. In Abschnitten bestimmter Länge muss eine galvanische Trennung vorgenommen werden. Dazu sind am Markt Isolier-Sets erhältlich, die sowohl die eigentlichen Rohrelemente an den Flanschstellen als auch die Verschraubungen berücksichtigen. Diese Isolier-Sets sorgen dafür, dass die KKS-Systeme auf den jeweiligen Teilabschnitten korrekt arbeiten und sich nicht gegenseitig beeinträchtigten. Wie Trennfunkenstrecken funktionieren Weil die Rohrtrassen aufgrund des aktiven Korrosionsschutzes isoliert gegenüber dem Erdpotenzial verlegt werden, bestehen be- TECHNIK • INSTANDSETZUNG Bild: Phoenix Contact len, die Ansprechstoßspannung Uas der Funkenstrecke so zu wählen, dass zur Prüfwechselspannung des zu schützenden Objektes ein „Betriebssicherheitsfaktor“ von 2 besteht. Somit erfüllen Trennfunkenstrecken mit einer Uas von 1,25 kV die Anforderungen an alle Isolierflansch-Klassen. Die Ansätze des DVGW sind im europäischen Raum in einer Empfehlung des Ceocor (European Commitee for the study of corrosion and protection of pipes and pipeline systems) zu finden. Sie werden inzwischen weltweit genutzt. Spezielle Eigenschaften der Lösung Schon in der Planungsphase sollte der Blitzschutz-Potenzialausgleich und die Ausführung von Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden. sondere Anforderungen an den Blitzschutz-Potenzialausgleich. Eine direkte Erdung der metallischen Rohrteile würde zu einem großen Fehlstrom im KKS führen – daher sind die Pipeline-Segmente indirekt zu erden. Zu diesem Zweck werden Trennfunkenstrecken eingesetzt. Im normalen Betriebsfall verhalten sich diese hochohmigen Bauteile wie ein offener Schalter und sorgen dabei für die galvanische Trennung zwischen Rohrsegmenten und Erdpotenzial. Im Falle einer Spannungserhöhung werden die Funkenstrecken sehr niederohmig – ab einer bestimmten Ansprechspannung wird der „Schalter“ geschlossen. Derartige Spannungserhöhungen treten bei direkten Blitzeinschlägen auf. Aber auch elektromagnetisch eingekoppelte Spannungen bei Blitzeinschlägen in der näheren Umgebung oder bei Schalthandlungen und Kurzschlüssen in parallel liegenden Hochspannungs- oder Bahntrassen werden wirksam begrenzt. Bei einem direkten Blitzeinschlag muss ein hoher Strom von bis zu 200 kA zum Erdpotenzial abgeleitet werden. Dabei rechnet man mit einer Aufteilung des Blitzstromes in zwei Richtungen. Somit besteht für einen Strompfad die Maximalanforderung, 100 kA tragen zu können. Neben dem Ansprechbereich haben die Trennfunkenstrecken einen definierten unteren Sperrbereich. Erdströme oder nahe liegende Hochspannungstrassen können beispielsweise permanent 50/60 Hz-Wechselspannungen in die Pipeline-Segmente induzieren. Damit die Funkenstrecke nicht in jedem Scheitelpunkt der Spannung leitend wird – und folglich das KKS-System beeinflusst, ist eine sogenannte AC-Stehwechselspannung definiert, die eingehalten werden sollte. Auch dazu spricht die DVGW in ihrer GW 24 eine Empfehlung aus: unterhalb von 250 V AC und 50/60 Hz muss die Funkenstrecke isolierend bleiben. Somit ergibt sich für den geforderten Trenn- und Ansprechspannungsbereich der Funkenstrecke ein aus der Applikation genau definierter und verbindlicher Rahmen. Trennfunkenstrecke und Zubehörmaterial werden meist in der Ex-Zone 1 installiert. In der unmittelbaren Umgebung von Gasund Öl-Pipelines ist damit zu rechnen, dass gelegentlich eine explosionsfähige Atmosphäre auftritt. Daher wurde die Funkenstrecke in der Zündschutzart „Druckkapselung“ ausgeführt. Die Materialien der Anschlusstechnik wurden so entwickelt, dass auch beim maximalen Blitzstrom und einer explosionsfähigen Umgebungsatmosphäre kein Zündfunke auftritt, der eine Explosion auslösen kann. Zudem sind alle Materialien für den langfähigen Betrieb selbst in rauer Umgebung ausgelegt. ■ Autor Thorsten Heil, Überspannungsschutz Trabtech, Phoenix Contact GmbH & Co. KG Bild: Phoenix Contact Anforderungen an Isolierflansch-Klassen Sobald die Trennfunkenstrecke anspricht und leitet, kann der Blitzstrom auf diesem definierten Weg zur Erde abfließen. Dieser Vorgang dauert nur einige Mikrosekunden. Nach dem Ableitvorgang geht die Funkenstrecke wieder in den hochohmigen Zustand zurück. Grundsätzlich ist der Betrieb der Trennfunkenstrecke wartungsfrei. Die Produkte sind für das Ableiten einer Vielzahl von Impulsen ausgelegt. In regelmäßigen Abständen sollte allerdings überprüft werden, ob der hochohmige Grundzustand vorhanden ist. Eine besondere Anforderung aus Sicht des Überspannungsschutzes resultiert aus der begrenzten Isolationsfestigkeit der Coatings. Außerdem weisen die Isolier-Sets für die Flansche relativ geringe Spannungsfestigkeiten auf, die meist im Bereich von wenigen Kilovolt liegen. In der technischen Regel GW 24 des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) wird folgender Zusammenhang zwischen der Isolierfestigkeit der Flansche und der Ansprechspannung der Trennfunkenstrecken beschrieben: Isolierflansche der Klasse 1 haben eine Prüfwechselspannung von 5 kV und Isolierflansche der Klasse 2 von 2,5 kV. Es wird empfoh- FLT-Trennfunkenstrecke ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Hohes Schutzvermögen: 100 kA (8/20 μs) bei indirekter Einwirkung sowie 100 kA (10/350 μs) bei direkter Einwirkung von Blitzströmen Höchste Prüfklasse H gemäß IEC 62561-3 Spannungsbemessungsgrenzen sind für Pipeline-und Isolierflansche optimiert Bemessungs-Stehwechselspannung 250 V AC Zulassungen für explosionsgefährdete Bereiche nach Atex (Europa) und IEC Ex (weltweit) Geprüftes Zubehörmaterial Zuverlässiger Schutz auf lange Zeit Einsetzbar in rauen Umgebungen Prozessindustrie P i d t i //2016 2016 51 QUICKLINKS QUICKLINKS weitere Marktübersichten zum Download auf www.technikundeinkauf.de Bild: Ursa Studio - Shutterstock.com Die wichtigsten Hersteller von Zentrifugen Agilent Technologies Sales & Services GmbH & Co. KG Böblingen Tel.: 07031/464-0 Internet: www.agilent.com Andreas Hettich GmbH & Co. KG Tuttlingen Tel.: 07461/ 705-0 Internet: www.hettichlab.com eMail: [email protected] Carl Padberg Zentrifugenbau Lahr Tel.: 07821/ 92 49-0 Internet: www.cepa.de eMail: [email protected] Flottweg SE Vilsbiburg Tel.: 08741/ 301-0 Internet: www.flottweg.com eMail: mail@flottweg.com 52 Prozessindustrie/2016 GEA Westfalia Separator Group GmbH Oelde Tel.: 02522/ 77-0 Internet: www.westfalia-separator. com eMail: [email protected] Gebr. Steimel GmbH & Co. Hennef Tel.: 022 42/ 8809-0 Internet: www.steimel.com eMail: [email protected] HEINKEL Process Technology GmbH Besigheim Tel.: 07143/ 96 92-0 Internet: www.heinkel.de eMail: [email protected] IKA-Werke GmbH & Co. KG Staufen Tel.: 07633/ 831-0 Internet: www.ika.de eMail: [email protected] LANNER Anlagenbau GmbH Kippenheim Tel.: 07825/ 8454-0 Internet: www.lanner.de eMail: [email protected] Sartorius GmbH Göttingen Tel.: 0551/ 308-0 Internet: www.sartorius.de eMail: [email protected] Mayfran GmbH Aachen Tel.: 0241/ 93872-0 Internet: www.mayfran.de eMail: [email protected] SIEBTECHNIK GmbH Mülheim Tel.: 0208/ 5801-00 Internet: www.siebtechnik.com eMail: [email protected] PIERALISI Deutschland GMBH Eibelstadt Tel.: 09303/ 9082-0 Internet: www.pieralisi.com eMail: info.germany@pieralisi. com Sigma Laborzentrifugen GmbH Osterode am Harz Tel.: 05522/ 5007-0 Internet: www.sigma-zentrifugen.de eMail: [email protected] Rimann Europe GmbH Buch - Schweiz Tel.: +41 32/ 3773522 Internet: www.rimann-ag.ch eMail: [email protected] Turbo-Separator AG Lichtensteig - Schweiz Tel.: +41 7198 770-20 Internet: www.turbo-separator.ch eMail: [email protected] NEUE PRODUKTE Schütz Integrierter Impeller sorgt für kontaminationsfreies Rühren Amsys Yokogawa Digitale OEM Drucksensoren Besseren Überblick der Anlagenzustände Die Serie der AMS 5915 sind individuell kalibriert, im Temperaturbereich (-25… 85 °C) kompensiert und zusätzlich linearisiert. Sowohl der gemessene Druck als auch die Temperatur stehen im I²C- Format am Ausgang zu Verfügung. Die AMS 5915 werden in einem robusten Dual-InLine Package (DIP) zur Leiterplattenmontage geliefert und sind ohne weitere Komponenten betriebsbereit. Der elektrische Anschluss erfolgt über Lötpins in DIP-Konfiguration, der Druckanschluss über vertikale metallische Stutzen. Die Sensoren sind auf einem Keramiksubstrat aufgebaut und mit einer Keramikkappe geschützt, was optimale mechanische Stabilität gewährleistet. www.amsys.de Die Yokogawa Electric Corporation bringt die neue Version R6.02 des integrierten Prozess- und Produktionsleitsystems CENTUM VP auf den Markt. CENTUM VP R6.02 verfügt über eine leistungsstärkere Echtzeit-Trendfunktion zur Visualisierung des Betriebsstatus der Anlage. Zudem wurde die AlarmFunktion verbessert und stellt nun sicher, dass beim Schichtwechsel sämtliche Alarminformationen ordnungsgemäß übermittelt werden. Diese neue Version von CENTUM VP sorgt darüber hinaus für eine nahtlose Integration der Version ProSafe-RS R4.01. Anlagenbediener können auf alle relevanten Daten schnellstens zugreifen. www.yokogawa.com Mit dem neuen Impeller, einem von Schütz speziell entwickelten EinwegRührwerk, das mit der Schraubkappe des IBCs fest verbunden ist, wird das Konzept eines geschlossenen Verpackungssystems verwirklicht. Die Schraubkappe samt Impeller wird werkseitig in die Einfüllöffnung des IBCs eingesetzt. Lediglich zur Befüllung wird das System entweder kurz entnommen oder verbleibt – je nach Füllprozess und Containerkonfiguration – fest installiert. Danach kann der IBC während der gesamten Supply Chain bis zur Verwendung des Produkts dauerhaft geschlossen und versiegelt bleiben – auch beim Rührprozess. Denn allein das Eintauchen des Rührwerks von stationären oder mobilen Mixsystemen birgt schon ein potenzielles Kontaminationsrisiko. Schließlich kann jedes Öffnen der Verpackung und jeder Kontakt mit anderen Betriebsmitteln zu einer Verunreinigung des Füllguts führen. Zum Rühren wird einfach ein herkömmliches Antriebssystem eingesetzt und mittels passendem Adapter mit dem Impeller verbunden. Dazu wird der Antrieb über der Schraubkappe platziert und mit einem Gestell am Gitterkäfig fixiert. Die Antriebswelle greift formschlüssig in den Stopfen der Schraubkappe, der die Rotation mittels fest verbundenem Gestänge an den Impeller im Inneren des Containers weitergibt. www.schuetz.net EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF Grundfos CNC DREHTEILE Dosiersets für die schnelle und unkomplizierte Anwendung PRÄZISION ÜBERZEUGT Smart Digital Dosiersets erlauben hochgenaues und betriebssicheres Dosieren von unterschiedlichen Medien Das Herz dieser Sets bilden Smart Digital Dosierpumpen mit Schrittmotorantrieb, die bei ständig optimaler Ausnutzung des 100%-igen Hubvolumens einen sehr weiten Einstellbereich bieten und so zugleich die Variantenvielfalt re- Smart Digital Dosiersets erlauben hochgenaues Dosieren. duzieren. Dank der flexiblen Montageplatte für Boden und Wandmontage und des drehbaren Bedienkubus (DDC/ DDA) kann auf zusätzliche Wandkonsolen verzichtet werden. Ein Smart Digital Dosierset kann in nur 3 Schritten konfiguriert werden. Schritt 1 ist die Auswahl einer der vier Medien-Anwendungsgruppen (Salzlösungen, Säuren, Laugen oder Desinfektionsmittel). Als zweiter Schritt folgt die Auswahl der Steuerungsintelligenz. Im dritten Schritt wird aus der Kombination der Medien-Anwendungsgruppe und der Steuerungsintelligenz mit der gewünschten maximalen Leistung und benötigtem Druck die Bestellnummer des Dosiersets ermittelt. Die Dosiersets beinhalten neben der Smart Digital Dosierpumpe alle Komponenten für eine typische Dosierinstallation: • Flexible medienbeständige PE Sauglanze mit 2-stufigem Niveauschalter und 5 m Kabel • PVC oder ETFE (für PVDF Dosierkopf) Saugschlauch in 2 m Länge • PE Entlüftungsschlauch, 2 m lang • PE oder ETFE (für PVDF Dosierkopf) Druckschlauch, 6 m • Druckventil (nur DDA-FCM) • Kürzbare Impfarmatur (G1/2) mit federbelastetem Ventil • Alle Steuer- und Meldekabel (je nach Pumpentyp), jeweils in 5 m Länge. www.grundfos.de EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF CNC-Drehteile von ø 1 bis 120 mm Alle zerspanbaren Materialien Stirnverzahnungen · Baugruppen Fertigung in Deutschland EN ISO 9001:2008 Präzision und Kompetenz seit 1920 Fon 02191 8599 · Fax 021 91 83203 www.kemper-drehteile.de NEUE PRODUKTE Schwer Fittings EAP Lachnit Radial demontierbare Verschraubung Rütteltisch optimiert Verpackungsprozesse Der Vorteil der neuen CLC-Verschraubung ist, dass die Rohrleitung für die Entnahme des Körpers axial nicht verschoben werden muss, das spart viel Zeit, reduziert die Gesamtlänge der Leitungswege in einem Rohrleitungssystem und ermöglicht strömungsgünstiges Verlegen der Leitungen. Die CLC-Verschraubung besteht aus Körper mit Außengewinde, Überwurfmutter mit Innengewinde, Lock-Ring und Cutting-Ring. Ihre Montage ist einfach, nachdem die beiden Ringe in die Mutter eingelegt sind und diese auf den Körper aufgeschraubt ist, wird das Rohr in die Verschraubung einge- Bei Verpackungsprozessen ist es wichtig, dass die Volumina der Behältnisse optimal ausgenutzt werden, um Versandkosten zu optimieren. Wenn in Verkaufs- oder Transportpackungen das Füllvolumen bei Weitem nicht erreicht wird, dann liegt das oft an der fehlenden Verdichtung während des Befüllprozesses. Der Anlagenbauer EAP Lachnit hat für solche Anwendungen einen robusten wie praktischen Rütteltisch entwickelt. Er ist zur Verdichtung unterschiedlichster Schüttgüter bestens geeignet. Der Rütteltisch ist in verschiedenen Größen lieferbar und zusätzlich höhenverstellbar. Die ergonomische Anpassung an die Arbeitsumgebung sowie das Einfügen in betriebliche Abläufe sind dadurch gegeben. Die äußerst robuste Maschine in Edelstahlausführung ist mit einer glatten Tischplatte in der Größe 350 x 500 mm ausgeführt, welche das Bewegen von Lasten sehr vereinfacht. Eine Anschlagschiene erleichtert das Abschieben von Behältnissen. Der integrierte Sensor registriert, sobald eine Verpackung auf der Fläche steht und startet den Rüttelvorgang. Wird das Behältnis entfernt, stoppt die Maschine. Angetrieben wird der Rütteltisch von zwei kraftvollen wie robusten Umwuchtmotoren, die mit einer elektrischen Steuerung ausgerüstet sind. Die Maschine ist in Schutzart IP66 ausgeführt. Die Oberfläche wird elektropoliert, so dass Verunreinigungen fast gänzlich vermieden werden. www.lachnit-foerdertechnik.de Pepperl+Fuchs Verder Kleinster VolledelstahlUltraschallsensor Edelstahlpumpen mit MEI-Zertifizierung Mit dem UMB800 hat Pepperl+Fuchs den weltweit kleinsten Volledelstahl-Ultraschallsensor auf den Markt gebracht. Er bietet eine große Reichweite bei sehr kompakter Bauform. Die neuen Sensoren der Baureihe UMB800 sind hygienisch verkapselt, ihre Gehäuse vollständig aus V4A-Edelstahl gefertigt. Durch die Oberflächenrauigkeit des Gehäuses von weniger als 0,8 μm wird das mikrobielle Kontaminationsrisiko minimiert. Die Verarbeitung der Außenhaut ist spaltfrei und hermetisch dicht. Der Sensor widersteht sowohl einer Dampfstrahlbehandlung als auch aggressiven Reinigungsmitteln. Er verfügt über die Schutzarten IP68 / IP69K sowie eine ECOLAB-Zertifizierung. www.pepperl-fuchs.com Verder bietet eine neue Edelstahlpumpen-Baureihe: VERDERINOX. Die Edelstahlpumpen mit MEI-Zertifizierung haben einen niedrigen NPSH-Wert und einen niedrigen Energieverbrauch. Alle medienberührten Oberflächen sind elektropoliert und bieten dadurch eine höhere Korrosionsbeständigkeit sowie eine einfache Reinigung der Oberflächen. Neben den Pumpen für Standard-Anwendungen gibt es eine breite Auswahl an massiven Hochleistungspumpen, selbstansaugenden und mehrstufigen Kreiselpumpen, Hochdruckpumpen oder auch CIP-Return-Pumpen. Die Edelstahlpumpen der Baureihe VERDERINOX erreichen Fördermengen bis zu 1 250 m³/h sowie einen max. Differenzdruck von 16 bar. www.verder.de führt und die Überwurfmutter mit 1 ¼ Umdrehungen angezogen. Dadurch verformen sich die beiden innenliegenden Ringe und klemmen das Rohr fest. Nach dem Lösen der Mutter, kann man diese einfach axial verschieben und den Körper mühelos radial aus der Leitung entnehmen, dabei bleiben der Lock-Ring und der Cutting-Ring fest auf dem Rohr sitzen. www.schwer.com EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT ✔ LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF Netzsch Neue Baugrößen der Drehkolbenpumpe Mit den neuen Baugrößen der TORNADO T2 Drehkolbenpumpe erweitert Netzsch sein Produktangebot und reagiert auf die steigende Nachfrage der Drehkolbenpumpe mit dem revolutionären Design. Mit der neuen T.Envi und T.Proc 08/200 und 06/300 können bis zu 200 beziehungsweise 300 m³/h gefördert und Gegendrücke bis max. 6 bzw. max. 8 bar erreicht werden. Die TORNADO T2 Drehkolbenpumpe ist kompakt, leistungsfähig, servicefreundlich und wurde ebenfalls nach dem erfolgreichen Konzept ‚Full Service in Place‘ entwickelt. Der Fokus des Konzepts ‚FSIP‘ – ‚Full Service in Place‘ liegt auf der konsequenten Ausrichtung am Kundennutzen. Höhere ‚Prozesssicherheit‘ und ‚Servicefreundlichkeit‘ waren die Eckpfeiler der Ideengenerierung mit dem Motto „keine Wartung ist die beste Wartung“. Diese Pumpe kommt ohne Getriebeöl aus. Sie wird über einen Riementrieb angetrieben und synchronisiert. Der Riementrieb ermöglicht eine noch kompaktere Bauweise, die den Platzbedarf der Pumpe auf ein Minimum reduziert. Kürzer und leichter kann man eine Drehkolbenpumpe nicht bauen. www.netzsch.com EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE ✔ HANDHABUNG ✔ ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF Arbeitsplatzmatten für Steharbeitsplätze Tel.: +49 (0) 6061 2741 Fax: +49 (0) 6061 2742 54 Prozessindustrie/2016 [email protected] www.loew-ergo.com NEUE PRODUKTE Almatec Bühler Technologies WIKA Pumpenreihe für alle Medien Leichte Kondensatabführung Die Schlauchpumpenbaureihe ABAQUE erfüllt die pumpentechnischen Anforderungen, die zum Fördern von schwierigen Chemikalien und Flüssigkeiten berücksichtigt werden müssen – von abrasiven und aggressiven bis hin zu scherempfindlichen und zähflüssigen Medien. Das auf Dauerbetrieb ausgelegte Gehäuse besteht aus Kugelgraphitguss und Stahl mit einem robusten, direktgeflanschten Getriebe. Verfügbare Schlauchmaterialien sind: Naturkautschuk (langlebig und extrem abriebfest), NBR (abriebfest und beständig gegenüber Ölprodukten, FDA zugelassen) und EPDM (beständig gegenüber chemischen Produkten, wie konzentrierte Säuren, Alkohole und Ketone). 13 verschiedene Baugrößen mit max. Fördermengen von 15 bis 77 000 l/h gewährleisten eine genaue Abstimmung auf den konkreten Einsatzfall. www.almatec.de Bei der Gasanalyse fallen nach der notwendigen Messgaskühlung Kondensate an, die zuverlässig abgeführt werden müssen. Als erster Anbieter von Analysentechnik hat Bühler dafür Kondensatabführpumpen selbst entwickelt. Die Schlauchpumpen sind besonders langlebig. Zahlreiche bauliche Besonderheiten machen sie nach Herstellerangaben wartungsfreundlich, etwa die transparente, werkzeuglos zu entfernende Abdeckung. Sie macht den Schlauchwechsel einfach. Neben der einfachen CP-Single gibt es auch die Doppelkopfausführung CP-Double. Mit ihr kann man gleich zwei Kondensatabfuhren realisieren, was Investitionskosten in vielen Fällen signifikant reduziert. Mit den eingesetzten Motor-Varianten (115 V AC/230 V AC oder 24 V DC) ist die Baureihe für den weltweiten Einsatz fit. www.buehler-technologies.com Trennbarriere macht ‚Ex i‘-Paket komplett Mit der Trennbarriere Typ IS Barrier hat WIKA sein Angebot an eigensicheren Produkten komplettiert. Die Barriere ist für die Installation in der Zone 2 geeignet und mit allen entsprechenden Messumformern von WIKA kompatibel. Eigensichere Messumformer benötigen in explosionsgefährdeter Umgebung eine Barriere. Diese trennt den Stromkreis zwischen Ex- und Nicht-Ex-Bereich galvanisch. Der Typ IS Barrier versorgt Sensoren, abhängig von Zwei- oder Vier-Leiter-System, über einen speisenden und nicht-speisenden 0/4…20 mA-Eingang und unterstützt dabei auch die Übertragung eines HART-Protokolls. Der Stromausgang kann aktiv oder passiv betrieben werden. Die funktionale Sicherheit des Geräts ist durch die Zulassung für SIL 2-Anwendungen bestätigt. www.wika.de Siemens Software ermöglicht intuitives Datenmanagement Optimiertes Datenmanagement bei kontinuierlichen Produktionsverfahren Simatic Sipat 5.0 bietet ein neues Konfigurationskonzept, das die Benutzerfreundlichkeit weiter erhöht und die Implementierungszeit verkürzt. Siemens hat seine Software Simatic Sipat zur Prozessanalysetechnik (Process Analytical Technology/PAT) erneuert: Mit der Version 5.0 können Anwender die Qualität ihrer Produkte während der Herstellung in Echtzeit überwachen und steuern. Die neue Version bietet ein neues Konfigurationskonzept, das die Benutzerfreundlichkeit weiter erhöht und die Implementierungszeit verkürzt. Darüber ermöglicht die Software mit dem Dynamic Data Alignment (DDA) ein optimiertes Datenmanagement für kontinuierliche Produktionsverfahren. Das neue Konfigurationskonzept bietet Anwendern einen schnellen grafischen Überblick über alle laufenden PAT-Methoden. Auf Ebene der Instrumente stehen bereits während der Erstellung von Methoden vorkonfigurierte PAT IDs zur Verfügung. Anwender können damit neue Methoden einfach und schnell, innerhalb weniger Minuten, erzeugen. Mit intuitiven Assistenzfunktionen („Wizards“) lassen sich erfasste Daten, beispielsweise Produktionsdaten und Berechnungen, einfach miteinander verknüpfen. Diese neuen Funktionen ermöglichen es Anwendern, schneller zu arbeiten, den Trainingsaufwand zu reduzieren und die Implementierungszeit zu beschleunigen. Simatic Sipat 5.0 bietet zudem integrierte IT-Sicherheitsfunktionen für die sichere Kommunikation zwischen verschiedenen Komponenten und zum Schutz der Integrität von Kundendaten. www.siemens.com EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF Prozessindustrie/2016 55 NEUE PRODUKTE Vega Grieshaber Mit 80 GHz neue Maßstäbe setzen Als Spezialist auf dem Gebiet der IR-Technologie ist es smartGAS gelungen, einen miniaturisierten Sensor zu entwickeln, der sich problemlos für eine Vielzahl unterschiedlichster Anwendungen konfigurieren und ganz einfach in neue oder bereits bestehende Systeme integrieren lässt. Die Gasanalysesensoren der smartMODUL FLOW- und PREMIUM-Serie basieren alle auf dem Prinzip der nicht-dispersiven Infrarot-Absorption (NDIR). Die NDIR-Technologie weist gegenüber elektrochemischen Zellen eine wesentlich längere Lebensdauer und eine geringere Drift des Sensors auf und ermöglicht eine einfache Nachkalibrierung. Die NDIR-Sensoren sind deshalb gerade für In-Situ-Messungen – z. B. CO-Gehalt im Abgas – prädestiniert. In einigen Ländern sind NDIR-Messzellen für Abgasmessungen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Im Einsatz wird die hohe Langzeitstabilität, bei gleichzeitig sehr geringem Rauschen, von den Anwendern bestätigt und geschätzt. www.smartgas.eu Die Vega Grieshaber KG bringt mit dem VEGAPULS 64 das erste Radarfüllstandmessgerät für Flüssigkeiten auf den Markt, das mit einer Frequenz von 80 GHz misst. Damit ist eine bessere Fokussierung des Radarstrahls möglich. Bisher galt: Bei einem Radarsensor mit 26 GHzSendefrequenz und einer Antennengröße von 80 mm beträgt der Öffnungswinkel etwa 10°. Beim VEGAPULS 64 liegt bei dieser Antennengröße der Abstrahlwinkel bei nur noch 3°. Dadurch kann der Sensor selbst in Behältern mit Einbauten oder bei Anhaftungen an der Behälterwand sicher eingesetzt werden. Der Strahl geht an solchen Hindernissen einfach vorbei. Bisher ist kein Radarsensor für Flüssigkeitsanwendungen auf dem Markt, der einen ähnlichen Dynamikbereich wie der VEGAPULS 64 abdeckt. Das bedeutet, dass Medien mit geringen Reflexionseigenschaften, also kleinen Dielektrizitätszahlen, deutlich besser gemessen werden können als mit bisherigen Radarsensoren. Aber auch bei Schaum, extrem turbulenten Füllgutoberflächen, Kondensat oder Anhaftungen an der Antenne misst der VEGAPULS 64 durch die höhere Messsicherheit noch zuverlässiger. Die Genauigkeit liegt bei ± 2 mm, selbst bei einem Messbereich von 30 m. www.vega.com EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT ✔ LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF smartGAS Gasmessung kompakt gemacht MARKT+KONTAKT ei Ihrer Sie sich b Beziehen age auf Anfr F +EINKAU TECHNIK Ihr Eintrag in Markt+Kontakt: Hotline 08191-125-337 Arbeitsstühle und Arbeitsplatzmatten Werksitz GmbH W. Milewski Telefunkenstraße 9 97475 Zeil am Main Tel.: 09524/8345-0 Fax: 09524/8345-19 www.werksitz.de [email protected] Edelstahlfässer, -trichter und Druckbehälter BOLZ INTEC GmbH Stephanusstraße 4 88260 Argenbühl-Eisenharz Tel.: +49 (0) 7566 9407-0 Fax: +49 (0) 7566 9407-27 www.bolz-intec.com [email protected] 56 Prozessindustrie/2016 Biegsame Wellen & Werkzeugantriebe haspa GmbH Sägmühlstr. 39 Tel.: 07266/9148-0 74930 Ittlingen Fax: 07266/9148-30 www.haspa-gmbh.de [email protected] Feuchtemessung Dampfkesselvermietung Gebrüder Stöckel KG Mainzer Straße 80-82 D – 64293 Darmstadt Tel.: + 49 (0) 6151 891761 Fax: + 49 (0) 6151 895556 www.stoeckel-dampf.de [email protected] Ihre Anzeige Markt&Kontakt Hotline für Ihre Anzeige Markt & Kontakt in der nächsten Ausgabe von TECHNIK+EINKAUF : Michell Instruments GmbH Industriestraße 27 D - 61381 Friedrichsdorf Tel.: +49 (0) 6172 5917-0 www.michell.de Fax: +49 (0) 6172 591799 [email protected] Gerald Zasche Tel. 08191-125-337 NEUE PRODUKTE Frutiger Voss Staub effizient binden Vormontage von Schneidringsystemen Viele herkömmliche Systeme arbeiten noch mit Niederdruckpumpen, die große und dabei unterschiedlich große Wassertropfen erzeugen. Das Staubbindesystem von MobyDick setzt auf die Wasserverneblung mittels Spezialpumpen von 20– 25 bar und geeigneter Düsen, die eine hohe Anzahl kleinster Wassertropfen erzeugen. Mit dem Modell Cannon 50 werden 50 μ bis 150 μ im Außenbereich und 20 μ bis 80 μ im Innenbereich erzielt. Dieser „dichte Nebel“ mit einer hohen Anzahl kleinster Wassertropfen und homogener Größe arbeiten effizienter als die Technologie mit Niederdruckpumpen. Mit ihrer geringeren Flug- und Fallgeschwindigkeit verbleiben sie länger in der Luft, ihre Sogwirkung ist vermindert, so binden sie sich öfter an Staubkörner und sinken gemeinsam mit ihnen zu Boden. Diese Technologie hat sich so zu einem bewährten System der Staubbindung entwickelt, das Fertigungsprozesse sauberer macht und die arbeitsschutzrechtlichen Bedingungen erfüllt. www.mobydick.com Voss bringt ein neues Vormontagegerät für die Serienmontage von Schneidringen auf Stahl- und Edelstahlrohre auf den Markt: das Typ 90 Comfort. Die Maschine bietet höchste Prozesssicherheit bei unübertroffen schnellen Taktzeiten. Das massive Plus an Sicherheit bietet das neue Vormontagegerät durch die Kombination von automatisierten Bedien- und Handlingprozessen sowie zuverlässiger Fehlererkennung. Der Monteur rüstet das Vormontagegerät lediglich mit dem zu verarbeitenden Rohr sowie dem passenden, verschleißfest gefertigten VOSS Werkzeug und startet den Vormontageprozess. Ab diesem Zeitpunkt realisiert der Typ 90 Comfort alle weiteren Aufgaben selbsttätig. www.voss-fluid.de MARKT+KONTAKT Gummi-Walzen/Rollen TGW Technische Gummi-Walzen GmbH Am Elzdamm 38 D-79312 Emmendingen Tel. +49/(0)7641/91660 Fax +49/(0)7641/54478 [email protected] www.typ-tgw.com Pack- und Arbeitstische Nevigeser Straße 240-242 42553 Velbert Tel.: 0 20 53 / 8 19-0 Fax: -66 www.huedig-rocholz.de [email protected] Schutz- und Sichtsysteme HEMA Maschinen- und Apparateschutz GmbH Seligenstädter Straße 82 63500 Seligenstadt Tel.: +49 (0)6182 / 773-0 Fax: +49 (0)6182 / 773-35 [email protected] www.hema-group.com Klemm- und Bremssysteme HEMA Maschinen- und Apparateschutz GmbH Seligenstädter Straße 82 63500 Seligenstadt Tel.: +49 (0)6182 / 773-0 Fax: +49 (0)6182 / 773-35 [email protected] www.hema-group.com Sauerstoffanalyse Michell Instruments GmbH Industriestraße 27 D - 61381 Friedrichsdorf Tel.: +49 (0) 6172 5917-0 www.michell.de Fax: +49 (0) 6172 591799 [email protected] Trennmittel, Hilfsstoffe & Schneckenreiniger Münch Chemie International GmbH Viernheimer Str. 70-76 · 69469 Weinheim Tel.: +49 6201 99 83 0 · Fax: +49 6201 99 83 66 www.muench-chemie.com [email protected] Ladungssicherung und Hebetechnik Hebetechnik Dolezych GmbH & Co. KG Hartmannstraße 8 44147 Dortmund Tel. : 0231/818181 Fax: 0231/827782 www.dolezych.de [email protected] Schaltschrankklimatisierung Am Scheid 4 57290 Neunkirchen Tel. 02735/7727-4 Fax 02735/7727-67 www.ruebsamen-und-herr.de [email protected] Verschlussschrauben Heinrichs & Co. KG Schrauben- und Drehteilefabrik 56290 Dommershausen-Dorweiler Tel. +49 (0) 6762 9305-0 Fax: +49 (0) 6762 9305-55 www.heinrichs.de [email protected] Prozessindustrie/2016 57 IMPRESSUM Henkel Dosieren mit hoher Präzision und Wiederholgenauigkeit Beim Dosieren von 2K-Klebstoffen spielt das richtige Mischverhältnis eine entscheidende Rolle. Dieses muss zu jeder Zeit in einer hohen Genauigkeit durch das Dosiersystem sichergestellt und gewährleistet sein. Die volumetrische 2K-Dosierpumpe MM25 von Henkel bietet hier höchste Prozesssicherheit, gepaart mit einer hohen Dosier- und Wiederholgenauigkeit. Die volumetrische Pumpe gehört zu den positiven Verdrängungspumpen. Die Herzstücke sind Stator und Rotor. Diese hochpräzise gefertigten Bauteile, die unter einem sehr hohen Qualitätsanspruch stehen, sorgen für einzigartige temperatur- und viskositätsunabhängige Dosiergenauigkeiten von ± 1 Prozent. Das Statormaterial besteht aus dem chemisch hoch beständigen FFKM Elastomer, das die Pumpe so universell einsetzbar macht. Dadurch lassen sich alle bekannten Loctite-Klebstoffe wie 2K-Epoxies, 2K-PUR’s oder der neu entwickelte 2K-Hybridklebstoff Loctite 4090 vollautomatisch in industriellen Prozessen applizieren. Die Möglichkeit des Anschlusses von Drucksensoren bietet hierbei die im Markt gewünschte Sicherheit des gesamten Systems. www.henkel.com EFFIZIENZ-NAVI PREIS MATERIAL ENERGIE SERVICE HANDHABUNG ✔ ZEIT LEBENSDAUER Kosten senken mit TECHNIK+EINKAUF Impressum Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. Redaktion Chefredakteur: Eduard Altmann E-Mail: [email protected] Verantw. Redakteurin: Kathrin Irmer (ki) -225 E-Mail: [email protected] Redaktion: Dörte Neitzel (dcn) - 126 E-Mail: [email protected] Redaktionssekretariat: Eva Fitzpatrick - 442, Fax: 08191/125-312 Internet: www.technikundeinkauf.de Anzeigen Anzeigenleitung: Matthias Pioro -167 Projektmanager: Gerald Zasche -337 E-Mail: [email protected] Anzeigenverkauf: Martina Lechner -231, E-Mail: [email protected] Anzeigenverwaltung: Michaela Richter -324 E-Mail: [email protected] Vertrieb Abonnement: http://www.technik-einkauf.de/abo/ Jahresabonnement (inkl. Versandkosten) Inland Euro 92,46 Ausland Euro 103,16 Einzelheft Euro 16,00 (zzgl. Versandkosten). Der Studentenrabatt beträgt 35%. Kündigungsfrist: Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende. Abonnement- und Leserservice: E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (o), 8191-125-333 Fax: +49 (o), 8191-125-599 Vertriebsleitung: Hermann Weixler Erscheinungsweise: 6 x jährlich + 2 Sonderausgaben ISSN: 1860-1901 58 Prozessindustrie/2016 Verlag Geschäftsführung: Fabian Müller Verlagsleitung: Stefan Waldeisen Leitung Zentrale Herstellung: Hermann Weixler -344 Leitung Digitale Produkte: Lorenz Zehetbauer -121 Herstellungsleitung Fachzeitschriften: Horst Althammer -315 Art Director: Jürgen Claus - 357 Layout: abavo, Buchloe Druck: pva GmbH, Landau/Pfalz Anschrift für Verlag, verantwortlichen Redakteur und verantwortlichen Anzeigenleiter: verlag moderne industrie GmbH 86895 Landsberg Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444 E-Mail: [email protected] Internet: www.mi-verlag.de Handelsregister-Nr./Amtsgericht: HRB 22121 Augsburg Bedingungen für Anzeigen und Redaktion: Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 12, gültig seit 1.10.2015 Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung. 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Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Printmediarecht zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z.B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d.h. Nachdruckrechte einzuräumen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen für Autorenbeiträge. Datenschutzhinweis: Ihre Angaben werden von uns für die Vertrags-abwicklung und für interne Marktforschung ge- speichert, verarbeitet und genutzt und um von uns und per Post von unseren Kooperationspartnern über Produkte und Dienstleistungen informiert zu werden. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können Sie dem jederzeit mit Wirkung für die Zukunft unter [email protected] widersprechen. 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