Santa Claus zu Besuch bei der Weihnachtsfeier des Akkordeon

Musikalischer Bernbacher Winterabend beim Akkordeon-Orchester
Unter diesem Motto hatte das Akkordeon-Orchester Bernbach am Vorabend des 2.
Advent in die festlich geschmückte und stimmungsvoll illuminierte Halle eingeladen.
Jürgen Ochs, Mitglied des Vorstandgremiums, führte unterhaltsam durch das
Programm und freute sich, so viele Gäste, Freunde und Mitglieder des Vereins in
Bernbach begrüßen zu dürfen.
Das Programm eröffnete das Akkordeon-Orchester unter der Leitung seines
Dirigenten Franc Zibert mit fast komplett neu einstudierten Stücken. Zunächst
erklang „Viva La Vida“, spanisch für „Es lebe das Leben“. Dieser 2008 veröffentlichte
und zugleich populärste Song der Alternative-Rock-Band Coldplay begeisterte mit
seinem Rhythmus und setzte zugleich eine Marke für die musikalische Leidenschaft
und spielerische Vielfalt des Orchesters. Dies galt ebenso für die 1991 komponierte
Metalballade „Nothing Else Matters“, das erfolgreichste Stück
der USamerikanischen Metal-Band Metallica. Für dieses Stück existieren auch
Coverversionen für Symphonieorchester und wie sich die Zuhörer selbst überzeugen
konnten, spürten sie mit dieser Bearbeitung für Akkordeonorchester ebenso die
geballte Kraft einer typischen Powerrock-Ballade, deren tragendes Hauptinstrument
eigentlich die akustische Gitarre ist und die ein markantes Intro hat.
Dies galt auch für das nächste Stück „Leningrad“ von Billy Joel, das für diese
Aufführung eigens von Franc Zibert für das Akkordeonorchester stimmungsvoll
arrangiert wurde. Mit dem harmonischen und sehr bekannten Intro am Klavier
beginnt der Song „Leningrad“. Seine Konzerterlebnisse in Russland zwei Jahre vor
dem Fall der Berliner Mauer haben den Pianisten und Sänger nachhaltig
beeindruckt. Billy Joel spielte als erster US-amerikanischer Popkünstler ein Konzert
in Leningrad. Ein persönliches Erlebnis inspirierte ihn zu dem Song „Leningrad“, in
dem er die Geschichte von einem Mann namens Viktor erzählt, der als Clown
auftrat.
Ein weiterer musikalischer Leckerbissen war das Medley „Ray Charles in Concert“
mit Stücken wie „Georgia on my Mind“, „Hit the road Jack“ oder „„I can’t Stop loving
you“. Der Einfluss des 1930 in Georgia/USA geborenen Sängers und Komponisten
Ray Charles war stilprägend für die Entwicklung von Rhythm und Blues, Blues sowie
Country und Soul.
Viel ruhiger erklang als nächstes Stück der „Tango“ von Isaac Albeniz. Der „Tango in
D“ dürfte wohl die bekannteste Komposition von Albaniz sein und war ursprünglich
für Klavier geschrieben worden.
Ruhig und besinnlich ertönte auch das nächste Stück „Hallelujah“ des kanadischen
Sing- Songwriters Leonard Cohen, das vor allem von seiner Dynamik lebt und von
Anke Glasstetter sehr einfühlsam gesanglich vorgetragen wurde. Dies galt auch für
das „Ave Maria“ in der Version der R&B-Künstlerin Beyoncé, das Anke Glasstetter,
nur begleitet von Susanne Henssler-Hug am Keyboard, mit ihrer schönen Stimme
intonierte.
Nach diesen besinnlichen Momenten verabschiedete sich das Orchester mit dem
rasanten Stück „Erinnerung an Zirkus Renz“, ein Bravour Galopp von Gustav Peter.
Hier zeigte der Schlagzeuger Bruno Zimmermann sein Können auch mal als
virtuoser Solist am Xylophon.
Musikalisch folgte im Anschluss das Jugendorchester unter der Leitung von André
Thoma, das sich derzeit aus Spielern an den Instrumenten Akkordeon, Keyboard und
E-Bass zusammensetzt. Zunächst spielten die jungen Musikanten das bekannte
Stück „Jingle Bells“, mit dem sofort auch optisch weihnachtlicher Flair verbreitet
wurde. Beeindruckend war das nächste Stück „Pour Amelie“, das der Solist Nicolai
Zimmermann auswendig vortrug und hierfür viel Beifall bekam. Aber Nicolai
Zimmermann kann auch rappen und so erklang zu der Melodie von „500 Miles“ seine
selbst getextete Weihnachtsversion als Rap, musikalisch begleitet vom
Jugendorchester. Dies war wieder eine gelungene Darbietung aus der mittlerweile
schon berühmten Reihe „Rap meets Akkordeon“.
Dem Jugendorchester folgte nun das Akkordeon-Duo Susanne Henssler-Hug und
Franc Zibert. Beide stellten mit den Stücken „Perpetuum mobile“ von Johann Strauss
(Vater) sowie „Ragtime“ und „Latino“ von Wolfgang Russ ihr hervorragendes
spielerisches Können in absoluter Perfektion unter Beweis. Selbst die
komödiantische Einlage beim ersten Stück begeisterte das Publikum und wurde mit
lang anhaltendem Beifall belohnt.
Jürgen Ochs nutzte die Gelegenheit, sich an dieser Stelle beim Dirigenten Franc
Zibert für seine Mühe mit einem Präsent zu bedanken, das Akkordeonorchester
musikalisch und spielerisch weiterzuentwickeln. Die Vorträge aus Rock und Pop
bewiesen, dass ihm dies sehr gut gelungen war und lässt mit Vorfreude in die
Zukunft blicken. Auch die Spieler des Jugendorchesters durften sich über eine süße
Überraschung freuen.
Nach so viel facettenreicher Akkordeonmusik trug anschließend der
Männergesangverein Concordia Bernbach unter der Leitung seines Dirigenten Walter
Barth noch einige besinnliche und unterhaltsame Lieder gekonnt vor. Hierbei
erklangen weihnachtliche Weisen genauso wie z.B. das Stück „Ein Lied für frohe
Stunden“.
Weihnachtlich ging es mit der „Männertanzgruppe“ weiter, die eine coole Version von
„Jingle Bells“ mit Claudia Kull einstudiert hatten. „Männer in Strumpfhosen“ können
sehr erheiternd sein, davon konnte sich das begeisterte Publikum überzeugen.
Ein Revival erlebten an diesem Abend auch die „Bernbacher Holzhackerbuam“.
Unterhielten sie doch in früheren Zeiten die Bad Herrenalber Gäste bei vielen
folkloristischen Heimatabenden, war es zuletzt ruhig um sie geworden. Unterstützt
von
den jungen Damen Anke Glasstetter und Claudia Kull schulterten die
„Holzhacker“ Manfred Theurer und Lothar Keller nun wieder den Holzstamm und
marschierten unter der musikalischen Begleitung von Kurt Faas und Ernst Kull in die
Festhalle ein. Natürlich musste erstmal zünftig gevespert werden, bevor die Axt
geschwungen und der Holzstamm schweisstreibend mit der Säge bearbeitet wurde.
Was wären die Holzhackerbuam ohne das bekannte „Hütchenspiel“, bei dem der
eigene Hut im Takt zur Musik an den Vordermann weitergereicht werden musste.
Vier Freiwillige durften sich daran auch versuchen und das Publikum hatte sichtlich
Spaß dabei. Unter großem Beifall erfolgte der Ausmarsch und man darf auf den
nächsten Auftritt gespannt sein.
Jürgen Ochs traf mit dem Hausspruch aus Südtirol „Die Liebe zur Heimat ist eine
Sache des Herzens“ den Kern und bedankte sich für diese tollen bisherigen
Darbietungen.
In der Pause konnten die Gäste ihr Losglück bei der Weihnachtstombola versuchen,
die mit schönen Preisen lockte. An dieser Stelle bedankt sich das Orchester bei allen
Mitgliedern, Freunden und Firmen, die durch ihre Spende zum Gelingen der Tombola
beigetragen haben.
Wer Lust auf weihnachtliche Cocktails, Bombardino und Glühwein hatte, der war an
der schön geschmückten „Schneebar“ genau richtig. Die „Schneebar“ wurde sehr gut
frequentiert und vermittelte auch ohne verschneite Winterlandschaft im Freien eine
„Après-Ski-Stimmung“.
Der zweite Programmteil wurde traditionell von der Theatergruppe des Orchesters
gestaltet, die die Zuschauer wieder mit viel Humor und Spiellaune begeisterte. In
zwei längeren Sketchen wurden zunächst „Szenen einer wilden Ehe“ gespielt.
Christine Kretzler als konsequente Scheidungsrichterin und Anke Glasstetter in der
Rolle der pfiffigen Gerichtsschreiberin konnten nur staunend den „Rosenkrieg“ in
Sachen Krämer gegen Krämer (Petra Schumacher und Baldur Bastian) verfolgen, die
letztendlich auch die 17. Richterin verzweifeln ließen und sich für eine neue
gerichtliche Episode „glücklich vereint“ vorbereiteten.
„E-Mail für Lola“ hieß das zweite unterhaltsame Stück. Eveline (Christine Kretzler)
erwischt ihren Mann (Andreas Schumacher) dabei, wie er vermeintlich in einem
Internetchat mit der unbekannten „Lola“ erotische Nachrichten austauscht. Dies führt
natürlich zu eine handfesten Ehekrise, obwohl der „Internetcasanova“ seine
Unschuld beteuert. Auch dem betagten Familienmitglied Paul (Baldur Bastian) und
der guten aber kratzbürstigen Luise (Anke Glasstetter) bleibt dies nicht verborgen.
Paul brüstet sich ebenfalls damit, eine junge Geliebte zu haben und auch Luise
schwärmt von ihrem jugendlichen Liebhaber. Der Schock ist groß als beide durch
Zufall entdecken, dass Paul alias „Bobby“ im Internet gerade mit Luise alias „Lola“
heiße Phantasien ausgetauscht hat. Wenigstens konnte dadurch aber das junge
Eheglück gerettet werden und alles klärte sich zum Wohlgefallen auf. Für diese
amüsanten und heiteren Theaterdarbietungen gab es viel Beifall für die Akteure.
Claudia Kull bedankte sich noch bei Georg Hennen für die vielfältige technische
Unterstützung sowie bei Baldur Bastian und Anke Glasstetter für das große
Engagement im vergangenen Jahr.
Jürgen Ochs nutzte abschließend die Gelegenheit, allen Mitwirkenden und Helfern
des musikalischen Winterabends zu danken und sich vom Publikum zu
verabschieden. So fand ein bunter Unterhaltungsabend einen schönen Ausklang und
endete noch in vielen netten Gesprächen.
Das Akkordeon-Orchester wünscht allen Lesern ein besinnliches
Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!
Wir würden uns sehr freuen, unsere Mitglieder und jeden Freund der
Akkordeonmusik bei unserer Jahreshauptversammlung am 07. April 2017 in
Bernbach begrüßen zu können.
Nähere Informationen können unserer Homepage www.akkordeonorchesterbernbach.de entnommen werden.