Aktuelle Ausgabe

Nr. 1/2
Januar/Februar 2017
Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden
Aufbruch in eine bessere Welt?
INHALT
Eine Welt
gegen Landraub
Aus «Weltweite Kirche»
(WWK) ist «ökugrup
einewelt» entstanden.
Ihre Kampagne gegen
Landraub macht klar:
Boden ist Heimat.
2
Wohin des Weges?
Wolfgang Gaede, Präsident der EvangelischReformierten Kirche
Nidwalden, will eine zukunftstaugliche Kirche
und plädiert für mehr
Offenheit. Ein Interview.
3
Mütter und Töchter
Wenn die Tochter die
Mutter interviewt: Der
reformierte Frauenverein
Nidwalden hat Rückblick
und Ausblick vereint.
8
Höhepunkte: Wird
er es wieder tun?
Reformationsjubiläum,
Bruder Klaus-Jubiläum
und viele kleine Veranstaltungen im Alltag des
Gemeindelebens in Nidwalden. Wird 2017 ein
versöhnliches Jahr?
9
Kochen ohne Ende
Martin Luthers Lieblingsspeise? Was essen Päpste
und Schweizer Gardisten? Und ist Grosis Küche
besser als jene der vielen
Köche im Fernsehen?
Kirchen-News
Letzte
Wie können wir unsere Kirche
und die Welt verändern, reformieren, erneuern? Wer hat Rezepte? Ein Hilferuf von Herzen.
Jacques Dal Molin
Gott spricht in Ezechiel 36,26: «Ich
schenke euch ein neues Herz und lege
einen neuen Geist in euch.»
Dies ist die Jahreslosung der Herrnhuter
Brüdergemeine. Ihr Losungsbüchlein bietet Bibeltexte und kurze Auslegungen
für das ganze Jahr. Es ist 1731 entstanden
und kommt jedes Jahr neu heraus. Viele
Menschen finden durch diese Losungen
Trost und Erbauung, Kraft zur Veränderung. Das war das Ziel des Grafen Niklaus
Ludwig von Zinzendorf, der die Brüdergemeine im 18. Jahrhundert gründete. In
der Kirchengeschichte heisst diese Zeit
Pietismus.
Die Suche nach Erneuerung
Reformation – Erneuerung – Umwälzung
– Veränderung: Der Augustinermönch
Martin Luther konnte sich mit der Situation seiner Kirche nicht mehr abfinden.
Immer starrere Dogmen, unglaublicher
Prunk der Kirchenfürsten, vor allem in
den Städten, und Ausverkauf der Sakramente liessen Luther verzweifeln. Entsprach dies dem Evangelium? Half das,
einen gnädigen Gott zu finden? Für Luther etwas ungemein Wichtiges. Er quälte sich, grübelte, befragte die Bibel, suchte, unternahm eine Wallfahrt nach Rom
und kam doch nicht weiter.
2017 ist Reformationsjubiläum
Nach langem Ringen heftete er seine 95
Thesen an die Türe der Schlosskirche in
Wittenberg. Man sagt, es sei der 31. Oktober 1517 gewesen, Initialzündung der
Reformation.
Luther wollte Veränderung der Kirche,
wollte die Kirche, seine Kirche, die ihm
lieb war, reformieren, erneuern.
Erneuern wollte auch der alttestamentliche Prophet Ezechiel, von dem der Losungsspruch stammt. Er lebte im 6. Jahr-
Ein Herz für die Welt von heute und morgen.
hundert vor Christus, war von den
Babyloniern deportiert worden, und versuchte seinen Landsleuten im Exil Mut
zuzusprechen. Er versprach ihnen ein
neues Israel, eine neue Stadt Jerusalem.
Seine Vision zeigte in die Zukunft, verhiess seinen Leuten eine neue Heimat,
eine bessere Welt.
Romolo Tavani, istockphoto.com
Luther. Sie half ihm damals, die Reformation auszulösen.
Viel Kraft zu inneren und äusseren Reformen im neuen Jahr.
Jeder reformiert sich zuerst selbst
Wie sieht dies bei uns aus? Ist eine bessere Welt möglich? Wenn wir auf die
Weltbühne schauen, scheint dies
schwierig. Mir bleibt die Hoffnung. Wer
die Welt verändern will, fange am besten bei sich selbst an, lautet ein geflügeltes Wort. Wie wahr! Aber ich sehe im
Moment keine Möglichkeit. Oder doch?
Geduld, Einfühlsamkeit, Weisheit, Vernunft, Liebe, Grosszügigkeit und nochmals Geduld mit mir und den andern.
Das wäre eine innere Reform, eine Reform in mir selbst. Wie sieht dies bei Ihnen aus? Haben Sie bessere Ideen? Ich
bin dankbarer Abnehmer. Der Apostel
Paulus sagte: «Prüfet alles – und das Gute behaltet.» Bald werde ich pensioniert.
Ich nehme die dritte und letzte Lebensphase in Angriff. Viel Zeit bleibt mir
nicht mehr. Schön, wenn ich statt Altersstarrsinn Altersmilde erleben darf. Zum
Schluss bleibt mir die Hoffnung auf einen gnädigen Gott, wie einst bei Martin
Serie: Göttliche Erzählkunst
und «Felix»
«Wenn man glaubt, dann ist man
fröhlicher», sagt der heute 8-jährige
Felix und verwickelt so immer wieder
seine Familie in Gespräche über Religion. Er findet es toll, dass es das Christentum gibt, denn es ist hell. Und es
gibt nicht so viele Vorschriften. Felix:
«Gott liebt alle Menschen, egal was
sie machen, glauben oder sagen. Das
macht die Menschen frei.»
Die «Kirchen-News» geben 2017 zehn
Menschen eine Plattform, aus ihrer
Sicht über die Erneuerung der Kirche
zu schreiben. Den Anfang machen
­Felix mit «Gottes Traumfabrik» und
Anette Lippeck mit «Göttliche Erzählkunst – Gott als Co-Autor unserer Lebensgeschichte». Kurzinterviews mit
Menschen aus der Region begleiten
diese Beiträge in jeder Ausgabe.
➞ 4+5 und 6+7
Blick hinaus
Keine Steuerausfälle
Zwei Dinge im Leben sind
sicher: der Tod und die
Steuer. Letzteres scheint
mit der Unternehmenssteuerreform III ins Wanken zu kommen; zumindest für die Kirchen. Zürich
oder Bern warnen vor
Steuerausfällen und drängen bei einem Ja am
12. Februar auf Kompensation. Experten rechnen
je nach Kanton mit bis zu
30 Prozent weniger Erträgen aus den Steuern juristischer Personen. In Nidwalden würde dies die
Evangelisch-Reformierte
Kirche (ERK NW) mit rund
90000 Franken treffen.
Doch die Nidwaldner Regierung winkt ab. Finanzverwalter Marco Hofmann: «Nidwalden weist
mit einem Gewinnsteuersatz von sechs Prozent
bereits einen der
schweizweit tiefsten Sätze aus. Eine Anpassung
des Steuersatzes wäre –
wenn überhaupt notwendig – im Vergleich zu anderen Kantonen nur
marginal. Durch den
Wegfall des Holding- und
Verwaltungsprinzips ist
2019 nicht mit einem Ertragsausfall zu rechnen.»
Wolfgang Gaede, Präsident des ERK NW, setzt
auf eine florierende Wirtschaft, die allfällige Steuerausfälle wieder ausgleichen würde. Der
Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK)
wollte auf Anfrage nicht
Stellung nehmen.
Die Unternehmenssteuerreform III will ausländische Unternehmen gleich
besteuern wie inländische und Steuerprivilegien streichen. Damit die
Firmen nicht abwandern,
teilt der Bund mehr Bundessteuern zu, damit die
Kantone die Gewinnsteuer senken können. Die SP
hat das Referendum ergriffen, weil sie die Verlagerung der Gelder vom
Mittelstand zu den TopEtagen kritisiert. vazy
2
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
«Wir leben in
einer Welt»
Aus der Gruppe «Weltweite Kirche» (WWK) ist neu die erweiterte Gruppe «ökugrup einewelt»
entstanden. Sie bleibt den WWKAnliegen treu und erweitert ihr
inhaltliches Schaffen. Im Fokus
2017 stehen der Landraub und
ein Aufruf an die Nidwaldnerinnen und Nidwaldner.
Was können wir tun, wenn wir wollen?
Dominik Flüeler
Die reformierte Gruppe «Weltweite Kirche» (WWK) ist nicht mehr. Sie hat die
Beziehungen unserer Kirche zu Entwicklungshilfeprojekten aufrecht erhalten,
wie die Unterstützung der Jahreskampagnen von Brot für alle und HEKS, und
hierfür den Palmsonntagsgottesdienst
kantonsweit gestaltet. An ihre Stelle
tritt die personell und konfessionell erweiterte Gruppe mit dem ungewöhnlich klingenden Namen «ökugrup einewelt».
2011: Eeon Swallow (5) und Jasha Vaszary (6) im Pine Ridge Reservat. Kinder gegen Landraub
Der geplante Bau einer Pipeline durch North Dakota ist ein weiteres Beispiel
dafür, wie die USA seit jeher mit ihren Ureinwohnern umgehen. Sei es Gold,
Uran oder Öl: Bodenschätze waren schon immer die Wurzel der Tragödie bei
Landraub und Unterdrückung der legendären Lakota, Dakota, Teton, besser bekannt als Sioux-Indianer. Auch wenn der monatelange Protest erfolgreich war
und US-Präsident Barack Obama im Dezember den vorläufigen Stopp der umstrittenen Ölpipeline durch Indianer-Reservate, heiligen Boden und Wassergründe verfügen liess, dürfte das Glück nur von kurzer Dauer sein.
Die Proteste und Zeichen der Solidarität gehen daher weiter: Der zehnjährige Eeon Swallow aus dem Pine Ridge Indianerreservat in Porcupine, South Dakota, einem der ärmsten Flecken der USA, plant Anfang Januar mit Kletterprofis vom
Eagle‘s Nest Center Wisconsin den Kilimandscharo in Afrika zu besteigen. Er trainiert seit Monaten und will auf dem Gipfel als jüngster Lakota die Flagge der Lakota-Nation hissen. «Wasser ist Leben», sagt Eeon Swallow und will so seine Brüder und Schwestern in North Dakota unterstützen. Auf eaglesnestcenter.org
haben Judy und Bob Kohel dieses Projekt mittels Crowdfunding lanciert. Der Nidwaldner Jasha Vaszary, der Eeon vor fünf Jahren kennen gelernt hat, unterstützt
das Projekt und wird im Sommer erneut zu Eeon nach South Dakota reisen. vazy
Breiter vernetzt
Die neue Gruppe nimmt die Anliegen
der WWK-Gruppe weiterhin wahr, hat
sich aber inhaltlich erweitert und mit
anderen Institutionen vernetzt. Ihre
Leitsätze bringen dies zum Ausdruck:
«ökugrup einewelt» ist eine ökumenische Gruppe, die sich mit ökologischen,
ökonomischen und menschenrechtlichen Fragen des Weltgeschehens beschäftigt. Mit Ausstellungen, Diskussionen, Filmabenden, Workshops und
Gottesdiensten regt sie zum Denken
und Handeln an. Sie setzt sich ein für eine Welt, in der alle Menschen gut und in
Würde leben können.
Nebst den bisherigen Mitgliedern Pfarrer
Jacques Dal Molin, Annemarie Berger,
Heilpädagogin, Karl Grunder, Forstingenieur, und Pfarrer Dominik Flüeler sind neu
dabei Susanna Anderegg, Fachfrau Bergbau und Menschenrechte sowie regionale Beauftragte Fastenopfer und Missio,
und Nicola Bucher, ehemalige Nidwaldner Landrätin.
Boden ist Heimat
Dieses Jahr nimmt sich die Gruppe des
Projekts 2017 an von Brot für alle/
Fasten­opfer zu «Land Grabbing». Die
Landraub-Problematik wird sinnlich
und gedanklich an verschiedenen Anlässen und Orten ver­mittelt. Jeder und
jede kann sich beteiligen an Film- und
Podiumsdiskussionen, Ausstellungen,
spirituellen Feiern, Bauernhofbesuchen
und Gesprächen auf dem Hof sowie am
nachhaltigem Bäuerinnen-Apéro aus
Lokalprodukten.
Die Organisatoren von «ökugrup einewelt» ermuntern die Bevölkerung:
«Lasst uns überlegen, was wir vor Ort
tun können, auf welchem Boden wir stehen, was uns hier in Nidwalden der Boden und die Heimat bedeuten und wie
wir damit umgehen.»
➞ S. 10 und 11, Programm unter akturel.ch
Bauernhofbesuche im März, Anmeldung
bis 19. Februar.
Nidwalden
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
«Mehr Offenheit für Neues»
Die ersten vier Jahre in Wolfgang
Gaedes Präsidentschaft waren
von Umbau und Aufarbeitung gekennzeichnet. Ende Mai 2016 ist
er für weitere zwei Jahre als Kirchenratspräsident und vier Jahre
als Kirchenrat der EvangelischReformierten Kirche Nidwalden
gewählt worden. Im Interview
mit der «Kirchen-News» wünscht
sich Gaede mehr Offenheit für
Neues in der Kirche.
Ref. Gesangbuch Nr. 421
Thomas Vaszary
Wolfgang Gaede, wohin des Weges mit der Kirche? Wie sieht Ihre Vision aus für die EvangelischReformierte Kirche Nidwalden?
Wolfgang Gaede: Ich wünsche mir eine
zukunftsfähige Kirche, die in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren gut aufgestellt ist und auch so wahrgenommen
wird. Dazu gehören eine passende Struktur, Finanzen und vor allem motivierte
Menschen.
In den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, dass wir uns in der Wegbiegung
aufhalten und nie auf die Zielgerade
kommen. Wir waren mit Dingen beschäftigt, auch Altlasten, die uns vor die
Füsse fielen. Wir mussten reagieren,
statt zu agieren.
Wie soll es weitergehen?
Ich wünsche mir, dass nicht alles sogleich abgeblockt wird, wünsche mir
mehr Offenheit für Neues. Die Menschen sollen es sich zuerst anhören,
nachdenken und sich eine eigene Meinung bilden, bevor sie eine Rückmeldung geben. Der Kirchenrat arbeitet
nicht gegen die Behörden in der Evangelisch-Reformierten Kirche Nidwalden.
Wir machen uns durchaus Gedanken
und speisen diese in aller Offenheit in
die Gremien ein. Diese Offenheit wünschen wir uns auch in der Diskussion.
Braucht es dazu mittelfristig
noch einen Kirchenrat mit neun
Personen?
Nicht unbedingt. Doch dann braucht es
Reformen und Zeit, denn die juristischen
und politischen Spielregeln bei kantonalen Reglementsänderungen können wir
nicht ignorieren. Wenn wir den ehrenamtlichen Kirchenrat mit all seinen
Kompetenzen verkleinern, müssen wir
das Zusammenspiel zwischen Kirchenrat und Verwaltung verändern und professionalisieren. Ein erster Schritt dazu
ist bereits im Gange. Wir wollen die Verwaltung stärken.
Weil Gott in
tiefster Nacht
erschienen
Der Kirchenrat oben links: Max Marthaler, Robert Arndt, Wolfgang Gaede, Präsident
des Kirchenrates, Caroline Oetiker, Reto Bazzani, Stephan Zimmerli. Unten links:
Barbara Merz, Kirchenschreiberin, Esther Hug, Vizepräsidentin, Pfarrer Ulrich Winkler, Andrea Lappe, im November zurückgetretene Kirchenrätin. Wegen einer Knie­
ope­ration nicht auf dem Bild ist die neue Kirchenrätin Ruth Schär. Robert Fischlin
Wie genau passiert das?
Wir wollen die Position der Kirchenschreiberin, des Kirchenschreibers, professionalisieren und suchen eine Person
im Teilzeitpensum von 40 bis 50 Prozent,
die gerne anpackt und umsetzt. Wir
brauchen niemanden fürs Delegieren,
sondern eine motivierte Person, die selber Projekte bearbeitet und den Kirchenrat unterstützt. Zudem suchen wir, zur
Ergänzung des Pfarrkonvents und der
Religionslehrerinnen, eine Sozialdiakonin oder einen Sozialdiakon für die Jugendarbeit.
Die neue Struktur der Zusammenarbeit
im Pfarrkonvent, eine Pensionierung bei
den Religionslehrerinnen und die erfolgreiche Neugestaltung der Finanzabteilung geben uns mehr Handlungsspielraum. Die Verwaltung soll vermehrt als
Dienstleisterin wahrgenommen werden.
Welche Herausforderungen
stehen an?
Wir wollen die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter besser ins Gesamtgeschehen integrieren, der Jugendarbeit mehr
Kraft verleihen, den Religionsunterricht
breiter abstützen, die Projekte Archiv,
Informationstechnologie und Entschädigungsreglement vorantreiben und die
eigene, viel zu komplexe Organisation
vereinfachen. Deshalb bleibt auch die
zurzeit inaktive Strukturkommission bestehen. Es braucht bei aller Eigenständigkeit eine engere Zusammenarbeit der
Gemeindekreise und Kirchenpflegen,
auch mit dem Kirchenrat. Der Pfarrkonvent setzt das bereits sehr gut um, wohl
auch durch die redaktionelle Zusammenarbeit in den «Kirchen-News».
Einbussen bei den Steuern von
juristischen Personen sind nicht
zu erwarten, sollte die Unternehmenssteuerreform III angenommen werden (siehe Seite 2).
Dennoch steigen die Ausgaben
Jahr für Jahr bei gleichbleibenden oder leicht sinkenden Einnahmen. Was heisst das für die
Kirche?
Die Steuereinnahmen von natürlichen
Personen sind sehr stabil. Allerdings ist
das Budget in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren immer gestiegen. Ein weiterer Anstieg geht nicht. Wir müssen konsolidieren. Kürzungen sind schwierig,
weil dies in erster Linie die Lohnkosten
und Immobilien betrifft. Veranstaltungen zu streichen wäre kontraproduktiv
und hätte negative Auswirkungen auf
das Gemeindeleben.
Aber wir können unabhängiger von
Steuereinnahmen werden, indem wir
unsere Erträge erhöhen, beispielsweise
bei den Immobilien. So ist das Haus am
Kernenweg in Hergiswil defizitär. Die
kantonale Liegenschaftskommission,
mit Personen aus allen Gemeindekreisen und dem Kirchenrat, nimmt einen
kompletten Immobiliencheck vor und
wird uns im Frühjahr aufzeigen, wo wir
was verbessern können. Wenn wir kantonale Projekte besser abstützen, können wir Synergien erzielen und gemeinsam mehr erreichen.
«Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsere
Nacht nicht traurig
sein», singen wir in dem
bekannten Lied. Dieser
Satz ist nicht so einfach
zu verstehen. «Nacht» als
Gegenstück zum «Tag»,
im übertragenen Sinn als
«Nacht-­Zeit, Nacht-Zustand». Gott kommt zu
uns Menschen. Nur darum kann unsere Nacht
(als Zeit und als Zustand)
nicht traurig sein. Die Begründung singen wir im
nächsten Vers: «Der immer schon uns nahe war,
stellt sich als Mensch den
Menschen dar.» So kommen wir den Menschen
als Menschen entgegen.
Auch wenn die Melodie
neu ist, prägt sie sich
schnell ein. Sie kreist immer um dieselben fünf
Töne. Der Rhythmus
drängt in einem Dreiertakt vorwärts.
Lassen wir uns bewegen
zu Beginn des neuen Jahres, auch wenn die Nächte
noch dunkel sind und nur
langsam kürzer werden.
Silke Petermannvon Grünigen
Reformierte Kirche
Buochs. Robert Fischlin
3
Göttliche
Erzählkunst
„
Schreiben Sie regelmässig Tagebuch?
Kann man Ihren Briefen oder Ihren selbst
verfassten Gedichten die Spuren Ihrer
Lebensgeschichte entnehmen? Vielleicht arbeiten Sie sogar an einer Autobiografie?
Haben Sie etwas zu sagen?Haben Sie eine wichtige Botschaft für Ihre Kinder
oder Enkelkinder auf dem Herzen? Für
nahe Freunde? Für den Partner oder die
Partnerin? Für fremde Menschen?
Dann könnte Ihnen folgender Aphorismus des deutsch-hebräischen Lyrikers
Elazar Benyoëtz gefallen: «Das Leben ist
eine Geschichte; man muss sie gut erzählen können, um gelebt zu haben.»
Elazar Benyoetz.
srf.ch
«Das Leben ist eine
Geschichte; man
muss sie gut erzählen können, um gelebt zu haben.»
Mir gefällt, was Elazar Benyoëtz behauptet – bis auf eine kleine Unachtsamkeit,
die ihm meiner Meinung nach unterlaufen ist. In seiner Äus­serung ist etwas,
dass mir fehlt – vielleicht ist das Zitat so,
wie man es mir mitgeteilt hat, gar nicht
ganz vollständig. Doch davon später.
«Das Leben ist eine Geschichte»
Sehr gerne erkläre ich mich mit Benyoëtz einverstanden, dass über ein Menschenleben spannend berichtet werden
kann, von Menschen und für Menschen.
Vorbildliches Verhalten und besondere
Begabungen werden gerne weitererzählt. Aussergewöhnliche Erfahrungen
und Erlebnisse verdienen es, von vielen
gelesen und gehört zu werden. Oder wir
persönlich haben etwas erlebt, das es
wert ist, mitgeteilt zu werden, und berichten gerne darüber: Eine erlebte Geschichte entsteht.
«Man muss sie, die Lebensgeschichte,
gut erzählen können …», fordert Benyoëtz dann aber mit einer gewissen
Strenge und deutet damit an, dass unsere Lebensgeschichte wandelbar ist und
interpretierbar. Er weiss, dass wir beim
Mitteilen Akzente setzen und eine Interpretation zurückliegender Ereignisse
4
vornehmen können. Das ist gut so, denn
dadurch entwickeln wir eine spezielle
Botschaft für die Hörenden und Lesenden, die über das Aneinanderreihen einzelner Fakten hinausgeht. Der Sinn unserer Geschichte wird fassbar.
Doch Benyoëtz geht noch einen Schritt
weiter: «Man muss sie gut erzählen können, um gelebt zu haben.» Das ist sein
eigentliches Ziel. Er lädt ein zu leben. Er
geht aufs Ganze und mahnt und fordert
uns auf: Mache aus deinem Leben in deiner Erzählung eine gute und lohnende
Geschichte – und du wirst dich lebendig
fühlen und gerne auf dieser Welt gewesen sein. Eine verlockende Verheissung
gibt er damit ab, denn – wer will nicht
richtig gut und gerne leben?
Der Umkehrschluss würde dagegen sehr
düster tönen: «Wer sein Leben nicht gut
erzählen kann, hat nicht richtig / nicht
gut / überhaupt nicht gelebt.» Alle diesbezüglichen Bemühungen sind wie vernichtet.
Deshalb wird mir an diesem Punkt die
Angelegenheit, wie Benyoëtz sie sieht
oder sie zu sehen scheint, zu anstrengend. Ich möchte sein Zitat ergänzen
und das hinzufügen, was er vielleicht
vergessen oder übersehen hat oder woran er nicht glaubt.
Mein kleines Credo lautet:
Und *Gott* schreibt mit.
Ich setzte *Gott* für einmal in Sternchen, weil ich damit in einem ganz umfassenden Sinn alle heilenden – göttlichen – Kräfte meine, die sich unserem
absichtsvollen und menschlich begrenzten Planen und Wollen entziehen.
Aus meinem kleinen Credo folgt: Bieten
wir *Gott* doch einmal ausdrücklich die
Co-Autorenschaft für unser Buch des Lebens an. Bitten wir das wahrhaft *Göttliche* in uns, tief in unserem Inneren, an
unserem Lebenswerk mitzuschreiben
und mitzuwirken.
Denn wie oft ist *Gott* in unserem Leben nur eine Art verachteter und verse-
Lebensgeschichten: Ist Gott Co-Autor und
hentlicher «Ghostwriter», der sich unter
unserer rechthaberischen Regie darauf
beschränken muss, für unsere Geschichte ein paar attraktive Formulierungen zu
liefern und das Werk stilistisch aufzupeppen, damit unser Leben doch irgendwie einigermassen interessant daherkommt… und schnell vergessen wird.
*Gott* als echter Co-Autor hätte dagegen ein grosses und ein ganz ursprüngliches Mitspracherecht. *Gott* würde
wichtige inhaltliche Akzente setzen und
unserem Leben Sinn und Würde vermitteln. *Gott* als Co-Autor dürfen wir deshalb an den Kapitelüberschriften unseres Lebensbuches ebenso mitwirken
lassen wie am Titel des ganzen Werkes.
*Gottes* Wirken schafft lebenserhaltende Sinnspuren in unserem Alltag – durch
das ganze Buch unseres Lebens hin-
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
gehört habe, soll aus dem Koran stammen. Heute bedeutet diese Unterscheidung für mich: Wenn ich zu den Menschen klage, mache ich sie zu vielleicht
einflussreichen, aber oft begrenzten
«Ghostwritern» meiner Lebensgeschichte – und das Ende bleibt offen.
Meister der Erzählkunst
Ghostwriter?
John Dow/photocase.de
durch. Und *Gott* sollte auch das Nachwort schreiben dürfen. Denn *Gott* als
Co-Autor gerät nicht so schnell in Vergessenheit.
Die Handschrift *Gottes*
Fein und unverwechselbar ist die Handschrift *Gottes*. Sie zeigt sich in den Spuren von Achtsamkeit und Mitgefühl in
unserem Leben. Wenn wir unauffällig
und wirksam helfen, wo wir die Möglichkeit dazu haben. Wenn wir Versöhnung
erfahren dürfen und die aufrichtige
Freude am Glück anderer Menschen erleben. Wenn wir dankbar sind für gute
Entwicklungen und mit Kreativität und
Ausdauer Hass und Verachtung in Respekt und Demut zu verwandeln suchen.
Wenn wir unsere geistig-intellektuellen
oder ethischen Erkenntnisse so mitteilen können, dass ihnen andere Men-
schen gerne in ihrer Lebenswirklichkeit
Raum geben. Wenn wir Humor, Heiterkeit und schiere Lebenslust verbreiten
können, zum Wohle aller. Wenn wir
friedfertig sind und offen für Selbstzweifel, die es braucht zur Korrektur.
Wenn wir freudig und beharrlich an einer guten Sache dranbleiben und andere
motivieren können, es uns gleich zu tun.
Wenn das so ist – dann schreibt *Gott*
eines der wichtigsten Kapitel unseres
Lebensbuches. Dann setzt *Gott* die Akzente. Wir dürfen dieses Wirken *Gottes* als Wunder bestaunen – und auf
eine Fortsetzung dieser Autorenschaft
hoffen.
«Klage nicht den Menschen, sondern
klage zu *Gott*.» Das hat mir einmal ein
Kollege geraten. Diese Empfehlung, die
ich im ersten Moment gar nicht gerne
*Gott* ist da begabter. Wenn ich zu
*Gott* klage, erwächst aus meinem Inneren die Gewissheit, dass mein ganz
persönliches Lebensbuch zu einem guten, weil von *Gott* inspirierten Ende
geführt werden wird. Wenn ich zu *Gott*
klage, übergebe ich meine kleine begrenzte Autorenschaft und Herumschreiberei an meinem Leben einem
wahren – göttlichen – Meister der Erzählkunst.
Das ist ganz im Sinne von Elazar Benyoëtz, den ich am Anfang zitiert habe.
Verena Lenzen, Professorin am Institut
für Jüdisch-Christliche Forschung der
Universität Luzern, hat mir mitgeteilt,
dass Benyoëtz ganz in der jüdischen Erzähl- und Erinnerungstradition stehe,
wo zum Leben das Lebenszeugnis gehört über das, was an künftige Generationen weitergegeben wird.
Und das wichtigste, so Verena Lenzen:
«Benyoëtz (…) wurde als Rabbiner ordiniert, und den Gottesgedanken werden
Sie bei ihm immer wieder finden. Gott
schreibt hier stets mit.»
Ich wünsche Ihnen und mir einen wundervollen göttlichen Co-Autor, einen
rundum liebenswerten Titel für das ganze Buch Ihres Lebens und viele Kapitelüberschriften, die einen tiefen und tatkräftigen Lebenssinn erahnen lassen.
Anette Lippeck*
*Anette Lippeck ist Psychologin FSP. Sie lebt und arbeitet
in Stans. Ihr Beitrag «Göttliche Erzählkunst» macht den
Auftakt zu einer Serie über
Erneuerung in der Kirche. Ihre
Rückmeldung oder Ihr Leserbrief erreicht uns unter [email protected] und
[email protected].
5
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
wartet dann darauf. Wenn ich mal gestorben bin, dann glaube ich, dass ich
meine Nonna wiedersehen werde. Im
Traum hab ich sie schon mal wiedergesehen. Da wusste ich aber auch, dass
sie schon gestorben ist. Das war ganz
komisch. Vielleicht war ich früher mal
der Papi vom Mami – der ist schon gestorben, bevor ich auf die Welt gekommen bin. Da hab ich so ein ganz tiefes
Gefühl in mir drin, dass das so sein
könnte.
Gott redet zu den Menschen
Nachrichten, die Gott mir nicht selber so
direkt sagen kann, die schickt er in eine
Traumfabrik. Er ruft dort an oder schreibt
einen Brief: Macht bitte das oder das für
den oder den. Dort sitzen Tausende von
Leuten, die machen Träume für die Menschen, so wie Gott sie braucht. So kann
er sie auch warnen, zum Beispiel vor einem Erdrutsch.
Jesus – Gottes Sohn
Blick vom Stanserhorn in
die Nebellandschaft des
Vierwaldstättersees.
Alamy Stock Photo
«Wenn man glaubt,
dann ist man
fröhlicher»
„
«Gott liebt alle
Menschen, egal was
sie machen, glauben
oder sagen.
Das macht die
Menschen frei.»
Felix (8)
Ich denke, Gott ist wie ein Nebel, so grau,
und ganz fein, so dass er überall sein kann.
Dann kommt manchmal ein Gesicht aus
dem Nebel raus. So kann man etwas von
Gott sehen. Jemand, der gar nichts weiss,
dem würde ich sagen, man kann sich Gott
wie einen Mann oder wie eine Frau vorstellen, ein Mensch, der überall ist, auch
wenn das ein bisschen schwer zu verstehen ist. Ich würde auch zu ihm sagen, dass
man zu ihm beten kann, denn er ist ein
Lieber und er hilft uns.
Überall Beten
In der Kirche betet man, alle zusammen.
Man geht ja nicht einfach mit einer
Menschenschar auf die Strasse und betet miteinander. Aber eigentlich ist es
egal, ob man in einer Kirche oder in einem Halbschuppen zusammenkommt.
Es ist einfach gut, wenn man zusammen
ist – auch wenn man alleine beten könnte. Gott findet es auch gut, wenn man
jemanden hat, der einen gern hat. Das
ist besser als wenn einen jemand auslacht. Denn Gott will, dass wir Menschen
glücklich sind.
6
Beten kann ich überall wo ich will, in der
Schule oder im Kindsgi. Auch auf einer
Wiese kann ich beten – wenn ich das
will. Ich selber bete für ganz verschiedene Sachen: für arme Leute, für Leute, die
in Not sind, und für meine Nonna hab
ich gebetet, am Abend bevor sie gestorben ist, dass sie stirbt, damit sie ohne
Schmerzen stirbt. Natürlich hätte ich
lieber gehabt, dass sie noch weiter lebt,
aber ich habe gewusst, dass sie stirbt.
Und dann kann sie bei Gott weiterleben.
Am nächsten Morgen ist sie dann gestorben. Ich glaube, dass Gott das gewollt hat, dass sie stirbt, dass sie keine
Schmerzen mehr haben muss. Bei ihm
hat sie nämlich keine Schmerzen mehr.
Nach dem Tod
Wenn man stirbt, dann kommt man zu
Gott. Ich stelle mir vor, dass man zu einem Schalter kommt, je nach Religion.
Da wird man gefragt, was man für einen Glauben hat. Wenn man an Gott
geglaubt hat, kommt man zu Gott.
Wenn man an die Wiedergeburt glaubt,
kommt man in ein Wartezimmer und
Jesus ist der Sohn von Gott, das heisst, er
kann Gott besonders gut hören. Wie das
genau geht, weiss ich auch nicht. Es ist
aber anders als bei meinem Vater. Ich
sag ja auch nicht, die Leute sollen an
meinen Papi glauben! Also körperlich
war er der Sohn von Josef und Maria, also der Körper, der stirbt und der geboren
wird – aber seelisch war er der Sohn von
Gott. Er kam ja von Gott und in Menschengestalt auf die Erde, ähnlich wie
der Geist war er von Gott, aber eben
nicht ganz so stark wie Gott, er kann
nicht ganz so viel. Aber alles was er kann,
kann er, weil sein Vater das auch kann.
Das hat er geerbt von ihm. So wie wenn
mein Mami ungeduldig ist und ich auch
– dann hab ich das auch von ihr geerbt.
Und Gott wollte auch, dass er das alles
kann. Er hat wahrscheinlich Hilfe gebraucht und Jesus hilft ihm ja. Weil Gott
will, dass es den Menschen gut geht und
sie Freude haben. Das will Jesus auch.
Gott braucht ja auch jemand, der das für
ihn macht. Und dass jemand ihnen auch
zeigt, dass sie seine Wunder nicht kaputt
machen sollen und nicht böse zueinander sind.
Tod und Auferstehung
Jesus ist gestorben – und vorher hat er
gebetet. Ich glaube, er hat seinem Vater
vertraut, dass der ihn nicht im Stich
lässt. Er war ja sein Vater. Als er dann
wieder lebendig war, war er noch nicht
ganz in das verwandelt, was er wirklich
war. Das ist erst jetzt so. Das war wie
eine Art Zwischenstufe. Man konnte
ihn dann nicht mehr so gut sehen. Auch
für seine Feinde, die Römer, war er unsichtbar. Sie hätten ihn auch gar nicht
anlangen können, um ihn nochmals zu
kreuzigen.
Reformation ist
Erneuerung
Was wünschst du dir von deiner
Gemeinde? Was soll sich ver­
ändern? Wo bist du bereit mitzuwirken?
Die «Kirchen-News» h
­ aben Menschen in der Region befragt, welche Neuerung der Kirche ihnen
wichtig ist.
Gemeinschaft bewegt mich
Ich schätze unsere Kirchgemeinde sehr und freue mich, dass ich nun mit
meinen Kindern in so unmittelbarer Nähe zur Kirche wohne. Dann kommen auch wieder schöne Erinnerungen – Unterricht bei Dora Zweifel,
meine eigene Konfirmation bei Pfarrerin Ruth Brechbühl, die Taufe meiner beiden Kinder. Mir sind der Zusammenhalt und das füreinander Dasein sehr wichtig. Ich werde bewegt von der Gemeinschaft, den Geschichten aus der Bibel – sie berühren mich in meinem Leben als Frau,
als reformierte Christin und als Mutter. Dies heisst auch, dass ich wieder
vermehrt präsent bin, auch mit meinen Kindern, und mich hier engagiere – mein Beitrag zum Reformationsgeburtstag.
Wenn jemand traurig ist, würde ich ihm
als Bibelgeschichte die Geschichte empfehlen, wie Jesus gekreuzigt wurde und
dann wieder aufgestanden ist. Einfach
so. Ganz kurz. Es war schlecht und dann
wurde es wieder gut.
Glauben macht fröhlicher
Wenn man glaubt, dann ist man fröhlicher und kann auch die Welt besser verstehen – auf jeden Fall ist es gut, wenn
man glaubt! Kinder sind frömmer als Erwachsene. Mir kommt es vor, als wäre
das immer mehr so. Ja, Kinder sind oft
ganz fromm.
Segen macht stark
Wenn man gesegnet wird, dann geht es
einem besser, wenn man traurig ist. Das
ist wie eine Kraft, wenn man zum Beispiel in den Wald geht und Angst hat vor
den Tieren oder der Tiefe, dann wird
man mit dem Segen ganz stark.
Sibylle Ritter, Stans
Liebe statt Mahnfinger
Mit der Kirche, die mir Bilder von Autoritäten vermittelte und von mir verlangte,
Gebete auswendig zu lernen, hatte ich innerlich abgeschlossen. Nach langem Suchen zog es mich wieder in die Kirche. Ich merkte, wie zentral und wichtig die Predigt
für mich ist. Sie stärkt das Vertrauen in die christlichen Grundwerte. Anstelle von
Mahnfinger und Vorschriften erfahre ich heute in der Kirche starke, wegweisende
Impulse und beginne zu verstehen, was Liebe und ein wohlwollendes Verhalten mir
und meinen Mitmenschen bedeuten.
Paul Eichmann, Luzern-Littau, besucht zusammen mit seiner Frau Marlies
regelmässig den Abendgottesdienst in Hergiswil
Mir fehlen die
30- bis 60-Jährigen
Ich mache mir viele Gedanken zum Zustand der Welt und unserer Kirche. Gerne
hätte ich eine grössere Beteiligung der
Menschen. Im wirtschaftlich-politischen
Bereich scheint mir am Wichtigsten das
Schaffen von Arbeitsplätzen. Arbeit hat
mit der Würde der Menschen zu tun. Reformen in diese Richtung sind unabdingbar. In der Kirche fehlt mir die Altersgruppe der 30- bis 60-Jährigen. Mit welchen
innerkirchlichen Reformen sind diese zu
gewinnen? Ich zerbreche mir den Kopf
darüber und finde keine Lösung.
Pflanzen, Tiere, Menschen
Als Gott die Welt gemacht hat, da hat er
gedacht: Ich will nicht nur Pflanzen haben, sondern auch etwas, das herumrennt, das zwitschert und Geräusche
macht. Und dann hat er Tiere gemacht
und auch die Dinosaurier. Irgendwann
hat er gedacht: Jetzt reicht es mir mit all
dem Brutalen. Er hat alle zu sich gerufen
und einen Meteorit auf die Erde geschickt und zum ersten Mal Menschen
gemacht, damit es dann friedlicher weitergeht.
Felix*
*Felix ist acht Jahre alt und lebt mit seiner
Familie in der Region Basel-Land. Autorin
Juliane Hartmann ist Pfarrerin und Beauftrage für Ausbildung und Weiterbildung reformierter Pfarrpersonen. Sie
sprach mit Felix über Religion und Glauben. Der Beitrag ist 2016 im Magazin
«fromm» erschienen und wird mit dem
Einverständnis von Felix und seinen Eltern
in den «Kirchen-News» ungekürzt wiedergegeben.
Ursula Feitknecht, Beckenried
Lieder in die Moderne bringen
Die Erneuerung der Kirche sollte so sein, dass man ein bisschen moderner wird. Damit meine ich aber nicht nur die Sozialen Medien, sondern auch, dass es allgemein
ein bisschen lockerer angegangen werden sollte. Als ich im «Konfunti» einen Film
über Freikirchen sah, war ich begeistert: Da habe ich von Jung bis Alt alle gesehen.
Dort wurde gelacht, gesungen und getanzt. Klar! In der Reformierten Kirche wird
auch gesungen, aber diese Lieder sind so alt, dass Teenager und junge Erwachsene
sie zu 90 Prozent nicht mehr kennen. Die Lieder sollten in die Moderne gebracht
werden. Die Lieder sollten immer noch das Gleiche aussagen, aber nicht mehr so
geschrieben sein, dass sie heute keiner mehr kennt.
Leander Lawrenz, Stansstad
7
Frauenverein
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
Von der
Mutter
zur Tochter
„
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel
traf Elsbeth Candrian die Anfrage der
Frau von Pfarrer Portmann, ob sie
beim Evangelisch-Reformierten Frauenverein Nidwalden mitmachen würde, am liebsten gleich als Präsidentin.
Das war 1957. Kurz zuvor war Elsbeth
Candrian als junge Witwe mit ihren
drei kleinen Mädchen aus Caracas,
Venezuela, nach Hergiswil zurückgekehrt. Mutig sagte sie zu. Daraus
wurden 25 Jahre, in denen sie den
Frauenverein als umsichtige Präsidentin führte.
Aktiv für Benachteiligte
Zwei Sitzungen wurden im Jahr abgehalten, zuhause beim einen oder andern Vorstandsmitglied. Sie kann sich
gut an die vielen Gschänkli erinnern,
die sie für die Sonntagsschüler zu
Lotto, Bettelstudenten, Pilze
und Forellen am
Blausee
Programm des EvangelischReformierten Frauenvereins
Nidwalden von Januar bis
Juni 2017
Elsbeth Candrian und Tochter Brida Weber.
Weihnachten verpackte und anschrieb. Den Spendenaufruf zur Weihnachtszeit für Benachteiligte im
Kanton gab es schon damals. Ortsvertreterinnen in den Dörfern organisierten Strick- oder Kreativnachmittage
und sorgten so für den Zusammenhalt der relativ wenigen reformierten
Frauen im Kanton. Fleissig wurde für
Täuflinge gestrickt. Die Mütter wurden im Spital besucht.
Höhepunkt im Vereinsjahr war der
jährliche Ausflug, über dessen Ziel an
der Herbstversammlung abgestimmt
wurde. Die Einladungen dazu wurden
meist persönlich verteilt. So konnte
man Porto sparen. Der Mitgliederbeitrag pro Jahr hat sich seit dieser Zeit
um 100 Prozent erhöht – von fünf auf
zehn Franken.
Drei Generationen – ein Verein
Bis vor kurzem nahm Elsbeth Candrian gerne an Veranstaltungen oder
Besichtigungen teil und noch heute
verfolgt sie interessiert die Aktivitäten des Vereins. Dass ihre Tochter Brida nun seit geraumer Zeit an der Spitze des Vereins steht, ist speziell und
freut sie sehr. Auch die beiden anderen Töchter und drei ihrer Grosskinder fühlen sich dem Verein ihrer Mutter und Grossmutter verbunden und
sind seit Jahren treue Mitglieder.
Der Frauenverein dankt Elsbeth Candrian herzlich für die geleistete Aufbauarbeit und wünscht ihr alles Gute
und viel Freude im neuen Jahr.
Theres Bernasconi, Co-Präsidentin
Frauenverein Nidwalden
Auszeit für
Frauen
Von links: Vreni
Gerber, Kirchenpflegepräsident Robert
Arndt und Theres
Bernasconi.
JDM
20 Jahre für die Kirche
Seit 20 Jahren versehen Theres Bernasconi und Vreni Gerber ihren
Dienst als Kirchenpflegerinnen in Buochs. Durch unermüdlichen Einsatz
zum Wohl der Menschen, die in unserer Kirche Heimat finden, zeichnen
sie sich aus. Theres Bernasconi betreut seit geraumer Zeit die Seniorenarbeit, hilft mit, Jahr für Jahr ein attraktives Programm zu gestalten.
8
Vreni Gerber organisiert wunderschöne Konzerte, ist für die Kultur in
unserem Gemeindekreis verantwortlich, ebenso für die Sigristin. Sie war
früher selbst Sigristin und gar Kirchenpflegepräsidentin. Seit 2005
amtet sie als Pfarramtssekretärin.
Die Kirchenpflege Buochs: «Theres
und Vreni, wir danken euch herzlich
für euren grossen Einsatz!»
JDM
Vom 26. März bis 2. April findet im
Kur- und Ferienzentrum Ländli in
Oberägeri ZG eine Woche «Time-out»
für Nidwaldner Frauen statt. Der ehrenamtlich organisierte Verein «Ferien für Nidwaldner Frauen» ermöglicht, nur dank Spenden, diese Woche
Jahr für Jahr all jenen Frauen, die über
einen nicht so guten finanziellen Hintergrund verfügen. «Für viele Frauen
sind die Tage im Ländli die ersten Ferien überhaupt, oder die ersten ohne
Familie», sagt Ferienleiterin Karin Gerber. Neben gemeinsamen Aktivitäten
bleibt auch Zeit sich zurückzuziehen.
Laut Vereinsleitung hat es noch wenige Plätze frei. Anmeldungen nimmt
Karin Gerber entgegen: Turmattstr. 6,
6374 Buochs, [email protected],
041 620 48 61. Informationen zum Verein sind erhältlich bei Heidi Zimmermann-Britschgi, Vorderegg, 6373
Ennet­­bürgen, 041 620 38 83.
vazy
SPIEL UND SPASS
Buochs: Montag, 16. Januar,
19.30 Uhr, Aa-Treff der ref. Kirche
Lotto: Vergnüglicher Abend bei
Spiel und Spass. Jede Teilnehmerin
bringt einen Preis mit, an dem sie
selber auch Freude hätte
(Wert ca. CHF 10 bis 15)
DER BETTELSTUDENT
Arth: Mittwoch, 22. Februar
Operettenbesuch «Der Bettel­
student» von Carl Millöcker: eine
fulminante Verwechslungskomödie, deren Musik und weltbekannte
Melodien bis heute begeistern.
Billettreservationen bis 15. Februar
bei Theres Bernasconi, 041 620 48 47;
Preis CHF 80 (Blitz-Inserat beachten)
UNGERECHT?
Freitag, 3. März
Weltgebetstag: Philippinen
AUSFLUG MIT KÄSE
Oberrickenbach: Donnerstag,
9. März, 12 Uhr und 19 Uhr (Auswahl)
Fondue-Plausch im Restaurant Post
in Oberrickenbach. Wir bilden
Fahrgemeinschaften. Info und
Anmeldung bis 7. März bei Theres
Bernasconi, 041 620 48 47
FRAUENVEREIN
Stansstad: Dienstag, 28. März,
19.30 Uhr, Generalversammlung im
Oeki; Einladung folgt
PILZE
Wauwil LU: Mittwoch, 5. April,
Nachmittag
Wauwiler Champignons AG:
Besichtigung
DEM WASSER ENTLANG
Oberdorf: Mittwoch, 10. Mai, 14 Uhr
Maibummel: der Engelberger Aa
entlang von Oberdorf nach Büren
FORELLEN MIT KRÄUTERN
Blausee BE: Dienstag, 13. Juni,
ganzer Tag, Ausflug des Frauenver-
eins an den Blausee im Berner
Oberland, zum Ricola Kräutergarten in Kandersteg
Höhepunkte 2017
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
Wird er es 2017 wieder tun?
Versöhnung: Am 29. November 2014
beugte Papst Franziskus in Konstantinopel sein Haupt vor Patriarch Bartholomeos und liess sich durch einen
Kuss segnen. Damit beendete der
Papst einen tausendjährigen Kirchenstreit mit der Orthodoxen Kirche. Das
Schisma mit einer Kirchenteilung in
Ost und West hatte 1054 seinen An-
fang genommen. Wird Papst Franziskus 2017 die Geste der Versöhnung
wieder tun – im Jahr der 500-JahrFeier der Reformation? vazy
JANUAR / FEBRUAR
➞ S. 10 + 11 alle Veranstaltungen
welt; Apéro der Nidwaldner Bäuerinnen; im März Bauernhofbesuche,
Anmeldung bis 19.2.; akturel.ch
Buochs: Sonntag, 18. Juni, 11 Uhr
ökumenischer Gottesdienst, in der
Kapelle St. Jost, Ennetbürgen
Buochs: Sonntag, 17. September, 10 Uhr
Eidg. Dank-, Buss- und Bettag:
kantonaler Gottesdienst
Stans: Gründonnerstag, 13. April,
18 Uhr, ref. Kirche, Agapemahl:
das Kon­firmationsteam lädt ein
Stansstad: Sonntag, 18.Juni, 10 Uhr
Konfirmation
OKTOBER
Stans: Dienstag, 24. Oktober, 20 Uhr
Frauen feiern
MÄRZ
Stansstad: Sonntag, 5. März, 17 Uhr,
Oeki, Konzert Distelfinken mit
U. Sulzer-Scherrer
Stans: Mittwoch, 8.März,
19.30 Uhr, Frauen der Reformation
Stansstad: Freitag, 10. März, ab 17 Uhr
Oeki, Weltgebetstag «Bin ich un­
gerecht zu euch?» mit philippinischen
Frauen im Fokus der Ökumene
Buochs: Sonntag, 12. März, 17 Uhr
Europäische Orgelmusik aus vier
Jahrhunderten: Musikzyklus der
Becken­rieder Orgelfreunde, Brita
Schmidt-Essbach, Organistin
Hergiswil: Dienstag, 14. März, 12–17 Uhr
Seniorinnentreffen mit Mittagessen
Stansstad: Dienstag, 21. März, 14 Uhr
Lotto für Seniorinnen und Senioren
Stansstad: Dienstag, 21. März, 20 Uhr
Frauen feiern
Stans: Samstag, 25. März, ab 9 Uhr
Rosenverkauf von Brot für alle
Buochs: Sonntag, 26. März, 10.30 Uhr
FairnEsstag: ökumenischer Gottesdienst
Stans: Donnerstag, 30. März, 19.30 Uhr
Spritzenhaus, Filmabend und Podium
zu «Land Grabbing», ökugrup einewelt,
akturel.ch
APRIL
Zug: Samstag, 1. April,
ab 10.30 Uhr, «500 Jahre Reforma­
tion» und «600 Jahre Bruder Klaus»:
gesamtschweizerische ökumenische
Feier «Gemeinsam zur Mitte», Abschluss
16 Uhr Gottesdienst Kirche St. Michael;
Apéro; kostenlose Busfahrt; ref-500.ch
«Franziskus», Andreas Englisch, C. Bertelsmann Verlag, 2016, S.54/55,
L’Osservatore Romano
Hergiswil: Samstag, 15. April, 21 Uhr
Konzertgottesdienst in der Osternacht
Hergiswil: Dienstag, 20. Juni,
ca. 13–17 Uhr, Schiffsausflug der
Seniorinnen und Senioren
Buochs: Dienstag, 25. April, Senioren­
ausflug in den Jura
Buochs: Freitag, 23. Juni, 20 Uhr
Konzert der Musikschule Buochs
Schweiz: Dienstag, 31. Oktober,
Thesenanschlag: Unsere Thesen
500 Jahre später, ref-500.ch
Buochs: Samstag, 29. April, 19 Uhr
Konzert «Young Voices» aus Stuttgart
Stans: Samstag, 24. Juni, Flüchtlings­
tag Nidwalden: Fest der Begegnung
NOVEMBER
Genf: Freitag, 3. November, 21 Uhr
bis Sonntag, 5. November, 12 Uhr
Jugendfestival: Reform Action, ref-500.ch
MAI
Buochs: 30. April bis 8. Mai, Griechen­
landreise, Anmeldung bis 31.1.
Wirzweli: Samstag, 24. Juni, 19.45 bis
23 Uhr, Johannisfeuer zur Mittsom­
merwende
Nidwalden: 4. bis 12. November,
Woche der Religionen Nidwalden,
woche-der-religionen-nidwalden.ch
Hergiswil: Sonntag, 7. Mai, 10 Uhr
Gemeindekreisversammlung
Hergiswil: Samstag, 24. Juni, 19 Uhr
Konzert-Abendgottesdienst mit Rudolf
Meyer, Organist Grossmünster Zürich
Stans: Sonntag, 7. Mai, 11 Uhr
Gemeindekreisversammlung
Buochs: Sonntag, 25. Juni, 10 Uhr
Konfirmation
Buochs: Samstag, 13. Mai, 19 Uhr
Konzert Kinderjodlercheerli Brisäblick
aus Oberdorf
Nidwalden: 25.–30. Juni, ökumenische
Seniorenferien (kantonal)
Hergiswil: Sonntag, 14. Mai, 10 Uhr
kantonaler Familiengottesdienst mit
Abendmahl
JULI
Buochs: Sonntag, 9. Juli, 10 Uhr, Got­
tesdienst und Sommerfest (ab 11 Uhr)
Wirzweli: Samstag, 20. Mai, 16.30 Uhr
ökumenischer Gottesdienst und
Generalversammlung
AUGUST
Buochs: Sonntag, 20. August, 9.15 Uhr
Mattinata auf dem Kirchenvorplatz
Buochs: Sonntag, 21. Mai, 11 Uhr
Gemeindekreisversammlung
Stans: Sonntag, 20. August, 10 Uhr
Gottesdienst mit Sommerfest
im Garten
Stansstad: Montag, 29. Mai, 20 Uhr
Oeki, Kirchgemeindeversammlung
Stansstad: Sonntag, 9. April, 10 Uhr
Oeki, Palmsonntagsfeier mit Ausstel­
lung «Land Grabbing», ökugrup eine-
JUNI
Stans: Freitag, 9. Juni,
ab 17.30 Uhr, Rosenburg-Areal,
Nidwaldner Reformationsfest:
Überraschungsevent und Volksfest in
Zusammen­arbeit mit dem «Höfli»,
dem Literaturhaus Zentralschweiz
und dem Chäs­lager
nw-ref.ch
Buochs: Dienstag, 29. August, ab 13 Uhr
Ausflug für Seniorinnen und Senioren
SEPTEMBER
Stansstad: Freitag, 1. September,
Oeki, Nidwaldner Reformations­
fest: Überraschungsevent, nw-ref.ch
Hergiswil: Sonntag, 3. September,
10 Uhr, ökumenischer Gottesdienst am
Seeufer des Glasiareals mit Jodlerklub
Hergiswil: Sonntag, 5. November,
10 Uhr, Reformationssonntag: kantonaler Gottesdienst mit vorhergehendem Frühstücksbuffet
Buochs: Sonntag, 19. November, 10 Uhr
Gottesdienst, mit dem Seebuchtchor
Stansstad: Montag, 27. November, 20 Uhr
Oeki, Kirchgemeindeversammlung
DEZEMBER
Hergiswil: Sonntag, 3. Dezember, 10 Uhr,
Konzertgottesdienst zum 1. Advent
Stansstad: Sonntag, 10. Dezember, 17 Uhr
kantonaler Familiengottesdienst mit
Krippenspiel
Hergiswil: Samstag, 16. Dezember,
19 Uhr, Weihnachtskonzert, U. Villiger
Stans: Sonntag, 17. Dezember, 7 Uhr
Kapuzinerkirche, ökumenische Rorate­
feier mit Brötli und Getränken
Stans: Donnerstag, 21.Dezember, 15 Uhr,
Adventsliedersingen für Jung und Alt
Stans: Sonntag, 24. Dezember,
18.30 bis 22 Uhr, «Offene Weihnacht»:
Essen und Feiern mit anschliessendem
Gottesdienst um 22.30 Uhr
9
Veranstaltungen
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
Stansstad: Sonntag, 1. Januar, 17 Uhr
Neujahr, Pfr. D. Flüeler; Neujahrsapéro;
Ursula Sulzer-Scherrer, Orgel, Barbara
Walter, Querflöte
REFORMATIONS­J UBILÄUM
ref-500.ch, r2017.org, luther2017.de,
nw-ref.ch
500 Jahre Luther, Zwingli und Calvin
siehe Höhepunkte 2017 ➞ S. 9
Stans: Mittwoch, 8. März, 19.30 Uhr
Frauen der Reformation
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen
Buochs: Sonntag, 8. Januar, 10 Uhr
Pfr. Fritz Gloor, Carlo Christen, Orgel
Hergiswil: Sonntag, 8. Januar, 10 Uhr
im Pavillon (wegen Orgelumbau),
Pfr. U. Winkler
Stans: Sonntag, 8. Januar, 10 Uhr
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen,
U. Sulzer-Scherrer, Orgel; Kirchenkaffee
Buochs: Sonntag, 15. Januar, 10 Uhr
Pfr. J. Dal Molin, Maria-Iulia Lazarescu,
Orgel
Hergiswil: Sonntag, 15. Januar, 10 Uhr
ökumenisch, kath. Kirche, Seelsorgerin
Fabienne Eichmann und Pfr. U. Winkler
Stansstad: Sonntag, 15. Januar, 10 Uhr
Abendmahl, Pfr. D. Flüeler, U. SulzerScherrer, Orgel
Herausgeber Martin von Matt präsentiert «Unser Kanton, heute und morgen!»: Der Nidwaldner Kalender 2017 im
158. Jahrgang wirft mit Historiker Pirmin Meier auch einen speziellen Blick
auf Bruder Klaus. Fazit: Der Obwaldner
war in vielem ein Nidwaldner.
BRUDER KLAUS
mehr-ranft.ch (Agenda)
bruderklaus.com
museumbruderklaus.ch
600 Jahre Niklaus von Flüe
Stans: Mittwoch, 8. Februar, 19.45 Uhr
Literaturhaus Zentral­schweiz, «Was
machst du in der Eremitenkutte?»,
Wilfried Meichtry, lit-z.ch
CHILETAXI
Die «Chiletaxis» stehen für Besuche der
Gottesdienste gratis zur Verfügung.
Buochs: ABC Taxi 041 620 03 03
Stans / Hergiswil: Taxi 041 622 00 00;
Anmeldung samstags bis 19 Uhr
sonntags 7.30 – 8 Uhr
GOTTESDIENST
Hergiswil: Samstag, 31. Dezember,
17 Uhr, Silvester, Pfr. U. Winkler, Marco
Brandazza, Orgel
Buochs: Sonntag, 1. Januar, 17 Uhr
Jahresbeginn, Pfr. J. Dal Molin, Edy
Wallimann, Klarinette, Jeannette Gander, Orgel; gemeinsam anstossen
10
Buochs: Sonntag, 22. Januar, 11 Uhr
Für Klein und Gross, Pfr. J. Dal Molin,
Rita Barmettler, Gesang und Gitarre,
Franz Barmettler, Schwyzerörgeli;
Januarlochsuppe und Dessertbuffet
Buochs: Sonntag, 5. Februar, 10 Uhr
Pfr. J. Dal Molin, Ursula Meyer, Orgel;
Kirchenkaffee
Hergiswil: Sonntag, 5. Februar, 10 Uhr
im Pavillon (wegen Orgelumbau),
Pfr. U. Winkler
Stansstad: Sonntag, 5. Februar,
10.30 Uhr, kath. Kirche,
ökumenischer Gottesdienst
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen,
Diakon Arthur Salcher; Kirchenkaffee
Buochs: Sonntag, 12. Februar, 10 Uhr
kantonaler Familiengottesdienst zur
Tauferinnerung, Pfrn. S. Petermannvon Grünigen, Veronika Triebold, Sylvia
Portmann und Kinder vom Religionsunterricht, U. Sulzer-Scherrer, Orgel;
Aperitif
Buochs: Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr
Pfarrstellvertretung, Ursula Meyer,
Orgel; Kirchenkaffee
Hergiswil: Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr
im Pavillon (wegen Orgelumbau),
Pfr. U. Winkler
Stans: Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr
(9.30 Uhr Einsingen), Pfr. D. Flüeler,
U. Sulzer-Scherrer, Orgel
Hergiswil: Sonntag, 22. Januar, 10 Uhr
im Pavillon (wegen Orgelumbau),
Pfr. U. Winkler
Hergiswil: Samstag, 25. Februar, 19 Uhr
im Pavillon (wegen Orgelumbau),
Pfr. U. Winkler
Stansstad: Sonntag, 22. Januar,
10.30 Uhr, kath. Kirche
Bibelübergabe, Diakon Arthur Salcher,
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen;
anschlies­send philippinisches
Mittagessen im Oeki,
Anmeldung bis 16.1., 041 610 56 53
Buochs: Sonntag, 26. Februar, 10 Uhr
Pfr. J. Dal Molin, Ursula Meyer, Orgel
Hergiswil: Samstag, 28. Januar, 19 Uhr
im Pavillon (wegen Orgelumbau),
Pfr. U. Winkler
Emmetten: Sonntag, 29. Januar,
9.30 Uhr, kath. Kirche, ökumenischer
Gottesdienst, Pfr. J. Dal Molin, Gemeindeleiter Markus Limacher, Blockflötenensemble Ennetbürgen mit Leiterin
Ruth Würsch
Stans: Sonntag, 29. Januar, 10 Uhr
(9.30 Uhr Einsingen), Pfr. D. Flüeler,
U. Sulzer-Scherrer, Orgel
Stans: Sonntag, 29. Januar, 18 Uhr
kath. Kirche, ökumenische Orgelvesper,
Pfr. David Blunschi, Pfrn. S. Petermannvon Grünigen, Judith Gander-Brem und
U. Sulzer-Scherrer, Orgel
Stansstad: Sonntag, 26. Februar, 10 Uhr
Abendmahl, Pfrn. S. Petermann-von
Grünigen; U. Sulzer-Scherrer, Orgel
Buochs: Sonntag, 5. März, 10 Uhr
Pfr. J. Dal Molin; Kirchenkaffee
Hergiswil: Sonntag, 5. März, 10 Uhr
Pfr. U. Winkler
Stans: Sonntag, 5. März, 10.30 Uhr
Spitalkapelle, Tag der Kranken:
ökumenisch, Pfr. D. Flüeler,
Pfr. W. Mathis, Seelsorgerin M. Hug,
Stanser Jodlerbuebe
ANDACHT
Stans: Mittwoch, 4. Januar, 15 Uhr
Alterswohnheim Nägeligasse,
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen,
Ruth Würsch, Blockflöte
Hergiswil: Samstag, 14. Januar und
11. Februar, 11 Uhr, Andachtsraum Senio­
renzentrum Zwyden, Pfr. U. Winkler
MEDITATION
Hergiswil: Samstag, 14. Januar und
11. Februar, 19 Uhr, im Pavillon (wegen
Orgelumbau), Pfr. U. Winkler
MORGENBESINNUNG
Stans: Mittwoch, 11. Januar, 9 Uhr
ref. Kirche, Dora Zweifel
Stans: Mittwoch, 8. Februar, 9 Uhr
ref. Kirche, Marianne Baumann
INNEHALTEN
kloster-st-klara-stans.ch
Anlässe offen für Männer und Frauen
Stans: jeden Sonntag, 17.30 Uhr
Klosterkirche St. Klara; Offene Vesper
Stans: Dienstag, 24. Januar,
20–20.45 Uhr, Klosterkirche St. Klara;
Musik und Meditation: «Wer bin ich?»,
Texte: Sr. Marie-Elisabeth
Stans: Dienstag, 21. Februar,
20–20.45 Uhr, Klosterkirche St. Klara;
Musik und Meditation: «Jeder Augen­
blick ist dein», Texte: Sr. Marie-Elisabeth
FRIEDENSGEBET
vks-nw.ch und nw-ref.ch
Stans: Freitag, 6. Januar, 3. Februar,
3. März, 19–19.30 Uhr, Kapuzinerkirche
Stans: Freitag, 20. Januar, 17. Februar,
19–19.30 Uhr, ref. Kirche
KINDER & JUGENDLICHE
BIKI BIBELKISTE
Buochs: Mittwoch, 18. Januar und
15. Februar, 14.30–16.30 Uhr, Aa-Treff
Kirche; für Kinder von 4 bis ca. 8 Jahren; Geschichten hören, Singen, Basteln und ein Zvieri; Leitung und Info
Maya Weekes 079 338 17 71
KONFIRMATION
Nidwalden/Luzern: Samstag, 28. Januar,
7.30 bis 16 Uhr, Tagesausflug der Konfirmandinnen und Konfirmanden
KIK-TREFF
Stans: Samstag, 28. Januar,
9.30–11.30 Uhr, ref. Kirche, für Kinder
aus dem ganzen Kanton ab fünf Jahren;
Info Rita Zimmerli 041 620 0872
KLEINKINDERFEIER
Stans: Samstag, 4. Februar, 10 Uhr
ref. Kirche, ökumenisch
CHILÄ FIR DIÄ CHLEYNÄ
Buochs: Samstag, 4. Februar, 10 Uhr
Simone Fux, Fränzi von Büren; Sirup,
Tee, Kaffee und Gebäck im Aa-Treff
KINDER-CAFÉ
Stans: monatlich donnerstags, 9–11 Uhr
kath. Pfarrheim, Treff aktiver Mütter,
Cindy Bigler 078 601 40 92, fmgstans.ch
Veranstaltungen
SENIORINNEN & SENIOREN
Hergiswil: Dienstag, 17. Januar und
14. Februar, ab 14 Uhr bis 17 Uhr, Pavillon
bei ref. Kirche; Seniorentreffen: Jassen,
Spielen, miteinander plaudern, Kaffee
und Kuchen geniessen; Taxiwünsche
bis Montag vor dem Treffen bei Doris
Schneider 041 630 28 08
Buochs: Dienstag, 31. Januar, 14 Uhr
Aa-Treff, Lassen wir uns verzaubern:
Zauberer «Tomini» ist in seinem wirklichen Leben Fussorthopäde in Sarnen
und heisst mit bürgerlichem Namen
Thomas Habermacher
Buochs: Dienstag, 28. Februar, 14 Uhr
Aa-Treff Kirche, Mit der Zahnbürste
Dinosaurierknochen freilegen? Mein
Leben als Archäologe – Robert Arndt
räumt mit gängigen Klischees auf,
entführt in fremde Welten und zeigt
Chancen und Problematiken des
Berufs auf; Fahrdienst Gemeinde
Ennetbürgen 041 620 48 47,
übrige Gemeinden 041 620 44 80
oder im Sekretariat 041 620 14 29
STRICKNACHMITTAG
Buochs: Montag, 9. und 23. Januar,
6. und 20. Februar, 14–17 Uhr
Kirchgemeindehaus Strandweg 2,
Trudi Blättler 041 620 22 81
Stans: Montag, 9. und 23. Januar,
13. und 27. Februar, 14–16 Uhr, ref. Kirche
Käthy Gfeller 041 610 51 08
Stansstad: Dienstag, 10. und 24. Januar,
14. und 28. Februar, 14–17 Uhr, «Stube»
im Oeki, Brida Weber 041 612 04 04
MITTAGSTISCH
Stans: Dienstag, 10. und 24. Januar,
7. Februar, 12 Uhr, ref. Kirche, Anmeldung bis 9 Uhr, 041 610 56 53 oder
[email protected]
KONZERT & GESANG
Buochs: Sonntag, 8. Januar, 17 Uhr
ref. Kirche, Mit Herz und Hand: Cantus Vocal-Ensemble Kerns mit Chorleiterin Elfried von Rotz-Schwager;
Weihnachts- und Kirchenlieder,
«One hand, one heart» aus der
«West Side Story», «I don’t know
how to love him» aus «Jesus Christ
Superstar», «Carry me» von Chris de
Burgh sowie Spirituals und Gospels;
Eintritt frei – Türkollekte
OFFENES SINGEN
Buochs: Donnerstag, 12., 19., 26. Januar,
2., 9., 16. Februar, 18–19 Uhr, ref. Kirche;
Lukas Reinhardt 041 620 14 14
Kirchen-News | Nr. 1/2 2017
SPIEL & BILDUNG & BEGEGNUNG
Wir können behüten, beschützen,
bewahren, erhalten, ohne dass uns das
Gesetz dazu zwingt (Else Pannek)
SPIELNACHMITTAG
Buochs: Dienstag, 3. Januar und
7. Februar, 14–16.30 Uhr, Aa-Treff Kirche; für Erwachsene jeden Alters, die
gerne spielen: Karten-, Würfelspiele,
Dog, Hornochsen…(kein Jassen);
Ursula Feitknecht 041 620 66 67
BIBEL TEILEN
Stans: Mittwoch, 18. Januar und
8. Februar, 16.30 Uhr, ref. Kirche
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen
KAFFEEPLAUSCH
Stans: Donnerstag, 2. Februar, 15 Uhr
Wohnheim Nägeligasse,
Pfrn. S. Petermann-von Grünigen
und Team
BISTRO INTERCULTUREL
bistro-interculturel.ch
Stans: Deutsch-Treff für Asylsuchende,
dienstags, mittwochs und freitags
Stans: Bistro im Senkel – Der Treff­
punkt mit Platz, jeden Mittwochnachmittag, 15–18 Uhr, Info Luki Moor,
[email protected]
Stans: HipHop Tanztraining, immer
freitags, 19–20.30 Uhr, Kollegi Stans,
Kinder ab 11 Jahren
Stans: Globall, monatlich, 15–17 Uhr
interkultureller Ballsport im Kollegi
ROSENBURG STANS
rosenburg-stans.ch, lit-z.ch
chaeslager-kulturhaus.ch
Freitag, 30. Dezember, 20 Uhr,
Literarischer Silvester
Literaturwettbewerb – 600 JahrJubiläum Niklaus von Flüe;
Textein­sendungen bis 15.1.2017
KLOSTER ENGELBERG
kloster-engelberg.ch
HELLO WELCOME
hellowelcome.ch
Luzern: flüchten – ankommen – Hei­
mat finden: Treffpunkt
ÖKUGRUP EINEWELT
akturel.ch
«Land Grabbing – Landraub»: ➞ S. 2
Bauernhofbesuche im März,
Anmeldung bis 19. Februar
ROMERO HAUS
romerohaus.ch
Luzern: Bildungszentrum / comundo.org
AKTUREL
akturel.ch
Stans: Mittwoch, 15. Februar, 19.30–
21.30 Uhr, ref. Kirche, 1001 Geschich­
ten und noch mehr Flüchtlinge:
4 Mio. Einwohner im Libanon,
1,5 Mio. Flüchtlinge, 18 muslimische
und christliche Konfessionen – eine
Annährung mit Delf Bucher
FRAUEN
FRAUENVEREIN NIDWALDEN
siehe Halbjahresprogramm auf Seite 8
Stans: Femmes-Tische Nidwalden,
Frauen diskutieren, femmestische.ch
ZYT NÄH – ZYT GÄH
Stans: Samstag, 7. Januar, 9–11 Uhr
ref. Kirche, Dora Zweifel
Stans: Samstag, 4. Februar, 9–11 Uhr
im Dachstock, Dora Zweifel
MÄNNER
Luzern: 8., 14., 22. März, 19.30–21 Uhr
Start einer neuen Männergruppe,
manne.ch
GESPRÄCHE & AUSTAUSCH
TREFFPUNKT FÜR TRAUERNDE
Stans: Montag, 9. Januar und 6. Februar,
19 bis ca. 20.30 Uhr, ref. Kirche
Christine Dübendorfer, dipl. Sterbe- und
Trauerbegleiterin, 079 769 79 21;
Teilnahme kostenlos, Anmeldung nicht
erforderlich; Einzelbegleitung nach telefonischer Vereinbarung
AMTSHANDLUNGEN
TAUFE
27. November: Marvin Gisler aus Ennetbürgen
KOLLEKTE
6. November: CHF 313.05 Evangelisches
Jugendfestival 2017 in Genf
13. November: CHF 334.35 CASA Heilsarmee Luzern
20. November: CHF 282.20 Kinderspitex Zentralschweiz
27. November: CHF 557.75 Weihnachtsbescherung für Gefangene in Nidwalden
KIRCHGEMEINDE-VERSAMMLUNG
Stansstad: Oeki
Montag, 29. Mai, 20 Uhr
Montag, 27. November, 20 Uhr
Evangelisch-­Reformierte
Kirche Nidwalden
Postfach 301, 6371 Stans
[email protected],
041 610 34 36, nw-ref.ch
Präsident: Wolfgang Gaede
[email protected]
041 610 83 63
Öffnungszeiten Sekretariat
DI / MI / DO: 8.15 bis 12 und
13.30 bis 17 Uhr
Gemeindekreis Buochs
Buochs, Ennetbürgen,
Beckenried, Emmetten
Pfarramt Buochs
Strandweg 2, 6374 Buochs
Pfarrer Jacques Dal Molin
[email protected], 041 620 14 29
[email protected]
041 620 14 29
Präsident: Robert Arndt
041 530 32 52
Gemeindekreis Hergiswil
Pfarramt Hergiswil
Büelstrasse 21, 6052 Hergiswil
Pfarrer Ulrich Winkler
[email protected], 041 630 19 15
Präsident: Niels Fischer
079 635 73 40
Gemeindekreis Stans
Stans, Stansstad (Kehrsiten, Fürigen, Obbürgen, Bürgenstock), Ennetmoos, Oberdorf (Büren, Niederrickenbach), Dallenwil
(Wiesenberg, Wirzweli), Wolfenschiessen
(Oberrickenbach, Grafenort)
Pfarramt Stans
Buochserstrasse 16, 6370 Stans
Pfarrerin Silke Petermann-von Grünigen
[email protected], 041 610 21 16
Pfarrer Dominik Flüeler
[email protected], 041 610 21 32
[email protected],
041 610 56 53
Präsidentin: Andrea Lappe
041 612 06 73
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Kirchen-News
Nr. 1/2
Januar/Februar 2017
Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden
«The Vatican Cookbook»
«Luther nähme Martinsgans»
Erwin Niederberger. Sein Lieblingsrezept ist Schokoladen-Amaretto-Kuchen.
Der ehemalige Schweizer Gardist Erwin
Niederberger (Mitte) aus Küssnacht am Rigi ist Kochbuchautor und hat drei Päpste
beschützt. Als Projektleiter kreierte er 2014
mit Gardist und Starkoch David Geisser
(links) sowie Ex-Gardekommandant Daniel
Anrig das Kochbuch der Päpstlichen
Schweizer­garde und übergab Papst Franziskus auf dem Petersplatz «Buon Appeti-
to». Papst Franziskus mag argentinische
Empanadas auf Peperonisalat, Papst Benedikt Spanferkel mit Semmelknödeln und
Papst Johannes Paul II. mochte polnische
Fleischvögel mit Rotkraut. Und Martin Luther? Erwin Niederberger schmunzelt: «Luther hat gerne gegessen. Er hätte die Martinsgans gewählt. Schliesslich war Martin
der erste Heilige, der nicht als Märtyrer
gestorben ist. Er ist, wie Bruder Klaus,
Schutz­patron der Garde.»
Kochen im TV oder mit Grosi
AZB
6370 Stans
Mein Magen ist noch immer leer,
Kopf und Herz ebenso. Ich weiss
nicht, was ich mit dem Gesehenen
anfangen soll.
Kochsendungen auf dem Bildschirm,
Kochbücher im Handel und sich kochend bekämpfende Landfrauen
nehmen überhand. Wo führt das hin
in einer Zeit der ebenfalls überhandnehmenden Einpersonenhaushalte.
Wer kocht für wen?
Thomas Vaszary (Text)
L’Osservatore Romano (Bild)
Buon Appetito, Werd & Weber Verlag Thun,
ISBN 978-3-03818-016-6, weberverlag.ch
IMPRESSUM
GRITZ
Die Kochsendung ist aus: Erstaunlich lange habe ich im Fernsehen
verfolgt, wie ein Koch behände mit
seiner agilen Assistentin mir nichts,
dir nichts einen Viergänger hin­
zaubert – die wirklichen Gar- und
Dünstzeiten genauso überspringend wie das zeitraubende Rüsten.
Technisch perfektes TV-Kochen,
weit weg hinter Glas, ohne Fettspritzer und beissende Zwiebelgerüche.
Im Zentrum des Kochbuches stehen einfach nachzukochende Gerichte der
Schweizergarde, Porträts, Geschichten aus
dem Leben im Vatikan und kulinarische
Geheimtipps in Rom. Die Neuauflage «The
Vatican Cookbook» ist dieses Jahr erfolgreich in den USA erschienen. Im Frühling
kommen weitere Auflagen auf den Markt.
Obwohl Erwin Niederberger 2015 nach
15 Jahren als Wachtmeister der Schweizer
Garde wieder zurück in die Schweiz gekommen ist, betreut er diese Neuauflagen
als Berater. Der gelernte Konditor-Confiseur studiert zurzeit Tourismus an der Höheren Fachschule für Tourismus in Luzern
(HFT) und arbeitet im Hotel Schlüssel Luzern. Der Sohn einer Hoteliersfamilie hat
sich gut zurecht gefunden in seinem neuen Leben ausserhalb des Vatikans. Es bleiben die vielen Erinnerungen an Garde-Reisen, Projekte und Begegnungen: «Johannes
Paul II. hatte eine unglaubliche Präsenz
und viel Charisma. Benedikt XVI. ist ein bescheidener Bayer und längst nicht so unnahbar wie viele denken. Franziskus ist ein
beindruckender Seelsorger, immer authentisch und lebt, was er predigt.»
Kochen ist ein schöner, kreativer,
lustvoller und künstlerischer Vorgang. Sei es, dass mehrere Personen
zusammen kochen oder nur eine für
den Partner, die Familie oder Gäste
kocht. Ausgiebiges Kochen hat mit
Geselligkeit und Austausch zu tun,
mit Gerüchen, Arbeit und Zeit.
Liebe geht bekanntlich durch den
Magen. Mein Magen bekommt keine Liebe bei diesem TV-Kochen.
Kühle Distanz hilft da wenig. Ich
lernte das aufwändige Kochen bei
meinen beiden Grossmüttern in der
Hitze des Küchengefechts am Feuer
mit heissen Pfannen beim Braten,
Garen und Dämpfen. Mein Herz
geht heute noch über, wenn ich es
ihnen gleich tue.
Dominik Flüeler
«Gritz» ist Grütze, gemahlene Getreidekörner und Verstand («Nidwaldner
Mundart» von Ernst Niederberger)
Adresse Redaktion:
Kirchen-News
Postfach 301, 6371 Stans
Sekretariat 041 610 34 36
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Evangelisch-Reformierte Kirche Nidwalden
Redaktion: Thomas Vaszary (vazy), Leiter;
Dominik Flüeler (üe); Jacques Dal Molin (JDM);
Silke Petermann-von Grünigen (sp),
Ulrich Winkler (uw)
Veranstaltungen: Eveline Bachmann, Stans;
Vreni Gerber, Buochs; Ulrich Winkler, Hergiswil;
Barbara Merz, Nidwalden; Robert Fischlin, Fotos
An dieser Nummer haben mitgearbeitet:
Anette Lippeck, Felix, Theres Bernasconi
Lektorat und Korrektorat:
Andrea Lappe und Theres Bernasconi
Layout/Druck: PrintCenter Hergiswil AG
printcenterag.ch
Vertrieb: Stiftung Weidli, weidli-stans.ch
Auflage: 3 500 Exemplare, zehnmal im Jahr,
an die Mitglieder der Evangelisch-Reformierten
Kirche Nidwalden und Abonnenten; Leserbriefe an
[email protected] oder Redaktionsadresse
PERFOR MANCE
neutral
Drucksache
No. 01-16-853912 – www.myclimate.org
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