Announcement Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-12-31 00:02 1 Er verbrannte im Auto | Griechischer Botschafter in Brasilien ermordet (3.16/4) Der griechische Botschafter in Brasilien ist ermordet worden – verbrannt. Steckte seine Frau mit dem Mörder unter einer Decke? 2016-12-30 18:30 1KB www.bild.de 2 USA: Trump lobt Putins Reaktion auf Obama (3.12/4) Im Konflikt um mutmaßliche Hackerangriffe ergreift der zukünftige US-Präsident Partei – für Wladimir Putin und gegen den US-Präsidenten. Putin sei "sehr schlau". 2016-12-30 22:02 1KB www.zeit.de 3 Türkei: Haftbefehl gegen Journalisten Sik erlassen (2.06/4) Gegen den türkischen Journalisten Sik ist Haftbefehl erlassen worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu wird ihm Propaganda für die PKK und die GülenBewegung vorgeworfen. Vor einigen Jahren war er noch wegen Kritik an Gülen verfolgt worden. 2016-12-30 21:54 2KB www.tagesschau.de 4 Silvester in Köln: Sicherheit und ein mulmiges Gefühl (2.05/4) Der Polizist wird die Silvesternacht in der "Leitstelle Videobeobachtung" verbringen. Er ist einer von denen, die den Bürgern das Gefühl von Sicherheit zurückzugeben sollen. 2016-12-30 23:15 7KB www.sueddeutsche.de 5 Wirtschaft: Österreich will mit anderen Ländern gegen Pkw-Maut vorgehen (2.04/4) WIEN (dpa-AFX) - Österreich will gemeinsam mit anderen betroffenen Ländern eine Allianz gegen die deutsche Pkw-Maut schmieden. Verkehrsminister Jörg 2016-12-30 21:33 2KB www.t-online.de 6 26-Jähriger bei Fahrzeugabsturz in Fügenberg verletzt Das Auto landete in einem Bachbett. Der Fahrer zog sich eine Beinverletzung zu. 2016-12-30 21:25 1KB www.tt.com (1.03/4) 7 BKA-Lagebericht: Zuwanderer begehen weniger Straftaten (1.02/4) Im dritten Quartal 2016 ist die Zahl der Straftaten durch Flüchtlinge stark gefallen. Das geht aus einem BKA-Bericht hervor. Probleme bereiten den Behörden islamistischer Terror und rechtsextreme Gewalt. Von R. Pinkert und J. L. Strozyk. 2016-12-30 21:27 5KB www.tagesschau.de 8 Was bezweckt Obama mit den Sanktionen? Kurz bevor Barack Obama aus dem Amt scheidet, sucht er noch einmal offen die Konfrontation mit Russland: Der US-Präsident verhängt Sanktionen und lässt Diplo... (1.02/4) 2016-12-30 23:16 5KB www.haz.de 9 Kulturkampf: Ukraine verbietet pro-russische Bücher (1.02/4) Präsident Petro Poroschenko setzte am Freitag seine Unterschrift unter ein Gesetz, das unter anderem "antiukrainische" Bücher betrifft. 2016-12-30 20:39 2KB diepresse.com 10 Unbeschrankter Bahnübergang: Regionalzug rammt Müllwagen - ein Toter (1.02/4) Schwerer Unfall an einem Bahnübergang in Niedersachsen: Ein Regionalzug prallt mit einem Müllwagen zusammen. Beide Fahrzeuge brennen. Für den Fahrer des Lasters kommt jede Hilfe zu spät. 2016-12-30 23:16 2KB www.rp-online.de 11 Skispringen: Stefan Kraft gewinnt Auftakt der Vierschanzentournee (1.02/4) Der Österreicher hat in Oberstdorf die Führung der Vierschanzentournee übernommen. Die deutschen Skispringer enttäuschten, nur einer schaffte den Sprung in die Top Ten. 2016-12-30 19:46 1KB www.zeit.de 12 Erfinder des Überraschungseis gestorben Für Kinder sollte das ganze Jahr über Ostern sein – und für seinen Arbeitgeber auch: Damit begründete William Salice seine Idee für das Überraschungsei. Jetz... (1.02/4) 2016-12-30 23:15 2KB www.haz.de 13 Urvater des Rap verklagt Online-Riesen Ein Duell der Giganten bahnt sich an: Auf der einen Seite ein Kultrapper von Run DMC, auf der anderen Online-Riese Amazon. Es geht um die Verletzung von Mark... (1.02/4) 2016-12-30 23:15 2KB www.haz.de 14 Todesursache von George Michael bleibt unklar (1.02/4) Nach der Autopsie des Leichnams von George Michael sind weitere Untersuchungen angeordnet worden. Die Todesursache sei noch unklar, gab die britische Polizei bekannt. Weitere Testergebnisse werden demnach erst in einigen Wochen erwartet. 2016-12-30 19:31 2KB www.tagesschau.de 15 Jahresrückblick 2016 - Bilder, die bleiben (0.01/4) Das Jahr begann mit den Übergriffen auf Frauen in Köln und endete mit dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Diese Bilder zeigen, was im Jahr 2016 sonst noch passiert ist. 2016-12-30 19:45 1KB www.sueddeutsche.de 16 "Verdammt ärgerlich! " - Zieler spricht über den Absturz von Leicester City (0.01/4) Erst mit Hannover 96 gegen den Abstieg gespielt, dann mit Leicester City. 2016 war nicht unbedingt das beste Jahr von Ron-Robert Zieler. Der Torwart zieht Bilanz und spricht über ein mögliches Comeback in Hannover. 2016-12-30 13:23 2KB www.haz.de 17 UN-Sicherheitsrat will Samstag über Syrien-Resolution abstimmen New York (dpa) - Der UN-Sicherheitsrat will morgen über eine Resolution zur bereits in Kraft getretenen Feuerpause und Gespräche über einen Friedensplan in Syri 2016-12-30 22:10 1KB www.t-online.de 18 Beckum. Vierjähriger Junge bei Verkehrsunfall leicht verletzt. Warendorf (ots) - Leichte Verletzungen erlitt ein vierjähriger Junge bei einem Verkehrsunfall,der sich am Freitag, 30.12.2016, gegen 18:05 Uhr in Beckum auf 2016-12-30 22:09 1KB www.t-online.de 19 Rück- und Ausblick: Plädoyer gegen das Polarisieren Im politischen Diskurs hat es im vergangenen Jahr nur Schwarz oder Weiß gegeben für oder gegen Flüchtlinge, für oder gegen die AfD, Trump, Russland. Deutschland bleibt 2017 jedoch nur stark, wenn es sich nicht spalten lässt, meint Kai Gniffke. 2016-12-30 22:05 3KB www.tagesschau.de 20 Schwer verletzte PKW-Fahrerin nach Unfall an Rostocker Mautstelle Rostock (ots) - Die 28-jährige Fahrerin befuhr die BAB19 aus Berlin kommend in Richtung der B105 zum Warnowtunnel. Hier kollidierte sie mit ihrem Fahrzeug 2016-12-30 22:04 1KB www.t-online.de 21 Eisenbichler verpasst Podest - Kraft mit Auftaktsieg Oberstdorf (dpa) - Schon beim gemeinsamen Abendessen im Teamhotel war der Ärger über den verpassten Podestplatz zum Tournee-Auftakt bei Markus Eisenbichler verg 2016-12-30 22:04 1KB www.t-online.de 22 Feuerwerkskörper löste in Alpbach Brand aus Im Bereich der Lifttrasse entstand ein Brand im trockenen Waldgebiet. Liftpersonal und Feuerwehr konnten diesen rasch löschen. 2016-12-30 21:39 1KB www.tt.com 23 Streit mit USA: "Russland wird niemanden ausweisen" Russlands Präsident Putin lehnt überraschend den Vorschlag seines Außenministers Lawrow ab, US-Diplomaten auszuweisen. Er will offenbar für eine bessere Beziehung zu den USA unter dem neuen Präsidenten Trump vorsorgen. Von S. Stöhr. 2016-12-30 21:31 3KB www.tagesschau.de 24 Zsa Gabor († 99) | Skurrile Trauerfeier für die große Diva Die großen Namen fehlten beim Abschied von Hollywoods großer Diva Zsa Gabor († 99). Dafür gab es ein skurrile Ehrung. 2016-12-30 21:29 3KB www.bild.de 25 Mindestens elf Tote bei Grubenunglück in Indien Ein Erdrutsch verschüttete einen Teil eines Kohlebergwerks. Zwölf Arbeiter galten noch als vermisst. 2016-12-30 23:16 5KB www.tt.com 26 TT-Umfrage: Mehr Sport und weniger Angst 37 Prozent der Tiroler haben sich für die Zeit nach dem Jahreswechsel so einiges vorgenommen. Die Ängste vor Terror und Radikalisierung sind unterdessen kleiner geworden. 2016-12-30 23:16 5KB www.tt.com 27 Baldham - Der erste Bayer, der zum Südpol wanderte Er wohnte als Mönch am Hof des Dalai Lama und bereiste fast 200 Länder. Doch viele Paradiese, die Georg Kirner aus Baldham besuchte, existieren heute nicht mehr. 2016-12-30 23:15 5KB www.sueddeutsche.de 28 Sprachlabor - Ethnologin, rote Haare Zum Jahresende sei allen Lesern, Freunden und Kritikern herzlich gedankt, auch gerne im Telegramm-Stil. Wie der aussieht? Sprachlabor lesen! 2016-12-30 23:15 2KB www.sueddeutsche.de 29 Mario Vargas Llosa: "Liebe ist so ein absurdes Thema" Weil sein Vater Bücher hasste, begann Mario Vargas Llosa zu schreiben. Ein Gespräch über Rache, die inspirierende Wirkung von Feinden und warum es leichter ist, über Sex als über Liebe zu schreiben. 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de 30 Bamberg - Urteil im Fall Janina ist rechtskräftig Mehr auf SZ.de 2016-12-30 23:15 1017Bytes www.sueddeutsche.de 31 Syrien - Von "Guten" und "Bösen" Das Thema Syrien spaltet auch nach der Kapitulation der Rebellen von Aleppo die Leserschaft. Wer hat den Konflikt verursacht, wer ihn vorangetrieben? Darüber gibt es unterschiedliche Interpretationen. 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de 32 Kurzkritik - Ein feiner Clinch "Der Widerspenstigen Zähmung" in Pasing 2016-12-30 23:15 2KB www.sueddeutsche.de 33 Landespolitik - Hickhack um die Integration Merkel, Flüchtlinge, Kirchen: Alle wollten nicht, wie die CSU wollte 2016-12-30 23:15 2KB www.sueddeutsche.de 34 Würzburg/Ansbach - Zwei Attacken, ein Gefühl Anschläge von Flüchtlingen erschütterten Ochsenfurt und Ansbach. Dennoch reagierten die Bewohner besonnen 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de 35 Wenn Silvesterböller an Bombenangriffe erinnern Die Feiern zum Jahreswechsel sind in Deutschland und in Afghanistan doch sehr unterschiedlich - das musste unser Kolumnist schmerzlich feststellen. 2016-12-30 23:15 4KB www.sueddeutsche.de 36 2017: Ein Plädoyer für mehr Optimismus 2016 war ein Horrorjahr, 2017 kommt's noch schlimmer. Oder doch nicht? Warum es höchste Zeit ist, den Optimisten in sich zu wecken - und wie das in düsteren Zeiten funktionieren kann. 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de 37 Volksmusik - Gigglgogl und Gogglgigl Hans-Peter Falkner liebt Gstanzln: eine Sammlung zum Lesen und Hören 2016-12-30 23:15 7KB www.sueddeutsche.de 38 Barbara Landes: "Die Ballade vom Wunderkind Carson McCullers" Barbara Landes beschreibt in "Die Ballade vom Wunderkind Carson McCullers" die Biografie der amerikanischen Schriftstellerin. Sie gilt es neu zu entdecken. 2016-12-30 23:15 1KB www.ndr.de 39 Düsseldorfer EG: DEG verliert drittes Spiel in Folge Als Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga ging die Düsseldorfer EG ins Jahr 2016, als Tabellenzehnter geht sie ins Jahr 2017. Das ist enttäuschend für eine Mannschaft, die vor der Saison angeblich aufgerüstet und verstärkt wurde. 2016-12-30 23:16 3KB www.rp-online.de 40 1:3-Niederlage beim Hockey-Halleluja in München Die Eisbären verkaufen sich am Freitagabend in der Münchner Olympiahalle teuer, verlieren beim Meister letztlich aber doch. Mehr im Saisonblog. 2016-12-30 21:13 1KB www.tagesspiegel.de 41 Neunjährige bei Skiunfall im Zillertal verletzt Im Skigebiet Rastkogel in Tux kollidierte am Freitagnachmittag eine Skifahrerin (9) aus Deutschland mit einem Wintersportler. Der bislang Unbekannte fuhr nach dem... 2016-12-30 21:13 1KB www.tt.com 42 Braucht Niedersachsen ein Heimatministerium? CDU-Fraktionschef Björn Thümler hat für Niedersachsen die Einrichtung eines Heimatministeriums gefordert. In diesem Ressort sollten Themen gebündelt werden,... 2016-12-30 23:15 921Bytes www.haz.de 43 Petition gegen Abriss: Kölner Kulturkampf um bedrohte Litfaßsäulen Monatelang haben Kölner Künstler ihre Werke auf Dutzenden Litfaßsäulen gezeigt. Nun sollen die ausgemusterten Werbeträger abgerissen werden. Ein Bündnis versucht, sie mit einer Petition zu retten. 2016-12-30 23:16 3KB www.rp-online.de 44 San Salvador: Eine Art Messias Nayib Bukele ist Bürgermeister San Salvadors, einer der gefährlichsten Städte der Welt. Er erneuert Laternen und begrünt Plätze – gegen die Gewalt. Das scheint zu wirken. 2016-12-30 21:05 5KB www.zeit.de 45 Analyse: Wie das Elterngeld Deutschland veränderte Zwar sind die Rollen der jungen Eltern immer noch traditionell verteilt. Aber das Gesellschaftsbild wandelt sich. Vor zehn Jahren ging ein ambitioniertes Projekt staatlicher Familienleistungen an den Start: das Elterngeld. Zeit für eine Bilanz. 2016-12-30 23:16 6KB www.rp-online.de 46 Museumsstifter Peter Tamm (88) ist gestorben Der Verleger und Gründer des Maritimen Museums Hamburg, Peter Tamm, ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 88 Jahren. Dies teilte seine Familie am Frei... 2016-12-30 23:16 3KB www.haz.de 47 Extrabreit lässt sich im Lux feiern Viele Bands der Neuen Deutschen Welle sind nicht gut gealtert. Extrabreit hingegen strahlt beim Konzert im Lux in Hannover vom ersten Augenblick an eine berü... 2016-12-30 23:16 869Bytes www.haz.de 48 Zuschauer feiern Oper von elfjährigem Wunderkind Alma Deutscher ist erst elf Jahre alt, hat aber schon eine Oper komponiert – und nebenbei das Märchen vom Aschenputtel neu erzählt. Jetzt wurde ihre „Cindere... 2016-12-30 23:15 4KB www.haz.de 49 Die Warnungen eines Taxifahrers Wir erleben eine politische Zeitenwende. Reihenweise werden bisherige Gewissheiten umgestoßen – und die Stimmen derjenigen, die Schrecken des Krieges erl... 2016-12-30 23:16 3KB www.haz.de 50 Schwesig lobt „leise Helden des Alltags“ Das Jahr endet mit einem Rekord ehrenamtlicher Tätigkeit: Mehr als 31 Millionen engagierten sich 2016 in Ehrenämtern. „Diese Menschen sind die leisen Helden... 2016-12-30 23:16 1KB www.haz.de 51 Miteinander 2017: Packen wir’s an Im Kern geht es um Integration. Allerdings nicht nur für Eingewanderte. Auch wir selbst müssen Hass überwinden und Gräben zuschütten. 2016-12-30 23:15 5KB www.haz.de 52 Dreijähriges Kind aus eiskaltem Thiersee gerettet Das Kind und sein Großvater sind beim Eislaufen eingebrochen. Bekannte kamen zu Hilfe. 2016-12-30 20:47 1KB www.tt.com 53 So wird das Wetter: Zu Jahresbeginn gibt es Schnee Das Jahr 2016 geht vielerorts mit recht freundlichem Wetter zu Ende. Wintersportler dürfen sich zudem auf das neue Jahr freuen. In einigen Regionen Deutschlands fällt Schnee – in NRW eher nicht. 2016-12-30 23:16 1KB www.rp-online.de 54 Krieg in Syrien: Widerstand gegen Assad bleibt Seit in Syrien die Waffenruhe gilt, erheben sich in den Aufständischengebieten Proteste gegen Präsident Assad. Viele fürchten zudem, dass Syrien in den Verhandlungen Russlands, Irans und der Türkei nur Spielball fremder Interessen ist. Von J. Stryjak. 2016-12-30 20:20 3KB www.tagesschau.de 55 Warten am Bahnübergang Zwei alte Freunde reden in einer Prager Kneipe über die unerwiderte Liebe, Bahnübergänge und Europa. Ein Text des tschechischen Schriftstellers Jaroslav Rudis. 2016-12-30 20:17 4KB www.tagesspiegel.de 56 Kommentar: Obamas Silvesterüberraschung ist gelungen In Washington glaubt niemand mehr außer Trump, dass in Moskau ein Freund sitzt, meint Sabrina Fritz. Mit den Sanktionen als Reaktion auf die Hackerangriffe hat Obama als Nebenwirkung auch noch einen Keil zwischen die Republikaner und Trump getrieben. 2016-12-30 20:15 3KB www.tagesschau.de 57 Berlin-Anschlag: Polizei dementiert Gewalt-Vorwürfe Die Berliner Polizei hat Vorwürfe zurückgewiesen, den vorübergehend Verdächtigen nach seiner Festnahme misshandelt zu haben. Inzwischen hat der Mann bestätigt, dass ihm nichts getan wurde. "The Guardian" hatte von Schlägen gegen ihn berichtet. 2016-12-30 20:14 3KB www.tagesschau.de 58 Ökumenischer Gedenkgottesdienst in der Gedächtniskirche Am Silvestertag um 10 Uhr steht der öffentliche Jahresschlussgottesdienst der Schausteller im Zeichen des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt. 2016-12-30 20:04 3KB www.tagesspiegel.de 59 In Niedersachsen fehlen 23.000 Krippenplätze Trotz eines Rechtsanspruchs bekommt jedes zehnte Kind unter drei Jahren keinen Betreuungsplatz. Das hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft er... 2016-12-30 23:16 913Bytes www.haz.de 60 Ingolstadt verleiht Wahl nach Heidenheim Fußball-Bundesligist FC Ingolstadt verleiht Innenverteidiger Hauke Wahl bis zum Saisonende an den Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Dies verkündeten die Schanz... 2016-12-30 23:16 869Bytes www.haz.de 61 Rücktritt nach drei Monaten: Prandelli nicht mehr Trainer des FC Valencia Cesare Prandelli (59) ist nach nur knapp drei Monaten als Trainer des spanischen Fußball-Erstligisten FC Valencia zurückgetreten. Dies verkündete der Verein... 2016-12-30 23:16 1KB www.haz.de 62 Bajramovic neuer Co-Trainer beim Karlsruher SC Der frühere Bundesliga-Profi Zlatan Bajramovic ist neuer Co-Trainer von Mirko Slomka beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC. Der 37-Jährige unterzeichnete... 2016-12-30 23:16 1KB www.haz.de 63 Wer braucht wen? Die Winter-Einkaufsliste der Bundesligisten (zusammengestellt vom SID) Der Rekordmeister ist zum Jahreswechsel wieder mal Tabellenführer - und das nach einer Machtdemonstration gegen den aufmüpfigen Verfolger RB Leipzig am 16. S... 2016-12-30 23:16 8KB www.haz.de 64 Amazon arbeitet an fliegenden Warenhäusern So stellt sich Amazon die Zukunft vor: Der Versandhändler plant riesige Lagerhäuser, die rund 14 Kilometer über den Städten schweben – von dort aus sollen Dr... 2016-12-30 23:15 2KB www.haz.de 65 Katy Price und Sohn Harvey (14) | Mit Mutti beim Beauty-Doc! Nackt-Schnecke Katie Price ist keine Unbekannte beim Beauty-Doc – jetzt schleppte sie auch noch ihren autistischen Sohn (14) mit. 2016-12-30 19:28 3KB www.bild.de 66 Legendäres "Carnegie Deli" in New York schließt für immer Am letzten Tag warteten manche Kunden mehrere Stunden, um noch einmal eines der berühmten Pastrami-Sandwiches zu bekommen. 2016-12-30 19:24 2KB diepresse.com 67 NRW-Jagdverband warnt seine Mitglieder: Pseudowut tödliche Hundekrankheit ist zurück Die Pseudowut breitet sich in Deutschland wieder aus. Die meldepflichtige Krankheit befällt eigentlich Schweine, doch auch Hunde sind von der tödlich verlaufenden Viruserkrankung bedroht. Bisher gibt es jedoch nur wenige Fälle. Was Hundebesitzer beachten sollten. 2016-12-30 23:16 1KB www.rp-online.de 68 Schmidt will die Landwirtschaft "in die Mitte der Gesellschaft" zurückholen Der Agrarminister legt ein Grünbuch vor, das er als "Fahrplan für die künftige Agrarund Ernährungspolitik" versteht. Es ist nicht besonders konkret ausgefallen. 2016-12-30 19:11 3KB www.tagesspiegel.de 69 Nach Karriereende von Ivanovic: Schweinsteiger twittert Liebeserklärung an seine Frau Am Mittwoch hat Ana Ivanovic ihre aktive Tennis-Karriere für beendet erklärt. Zwei Tage später meldete sich ihr Mann, Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger, über die sozialen Medien zu Wort. 2016-12-30 23:16 2KB www.rp-online.de 70 Athen öffnet wegen Kälte U-Bahn-Stationen für Obdachlose Sozialarbeiter sind im Sondereinsatz, um mehrere tausend Menschen mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln zu versorgen. 2016-12-30 18:57 1KB diepresse.com 71 Italien: Nie kamen mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer Italiens Behörden sprechen von einem weiteren Rekordjahr: 181.000 Menschen gelang 2016 die Fahrt über das Mittelmeer. Ein Großteil lebt heute in italienischen Lagern. 2016-12-30 18:52 1KB www.zeit.de 72 Platz 20 beim ersten Springen | Freund hat schon ausgeträumt Severin Freund (28) verpasst die Sieg-Wiederholung beim Auftaktspringen der Vierschanzen-Tournee. Statt Platz eins wie noch 2015 reicht es nur zu Platz 20. 2016-12-30 18:48 1KB www.bild.de 73 Das neue Jahr wird eine Sekunde länger Eine Schaltsekunde in der Silvesternacht macht das kommende Jahr eine Sekunde länger als gewöhnlich. Sinnvoll oder nicht? Darüber streiten die Experten. 2016-12-30 18:43 3KB www.tagesspiegel.de 74 Brandenburg in Bildern Der Fotograf Patrick Pleul zeigt Brandenburg von seiner schönsten Seite. Ein BilderRückblick. 2016-12-30 18:39 3KB www.tagesspiegel.de 75 Erste unabhängige Ryzen-Benchmarks machen die Runde AMD hat bisher nur wenige Ergebnisse vom neuen Prozessor Ryzen publiziert. So bleibt Raum für nicht an NDAs gebundene Test-Magazine und -Sites, erste PrototypResultate zu verbreiten. 2016-12-30 18:28 2KB www.heise.de 76 Drei deutsche „Colonia-Dignidad“-Anführer verurteilt In der deutschen Sektensiedlung "Colonia Dignidad" wurden jahrzehntelang Kinder missbraucht und politische Gefangene gefoltert. Nun wurden drei Anführer in letzter Instanz verurteilt. 2016-12-30 18:25 2KB www.tagesspiegel.de 77 Richter Rizgar Amin: "Ich wollte keine Polit-Show im Gerichtssaal" Vor zehn Jahren wurde Saddam Hussein hingerichtet. Warum Irak in dem Tribunal die Chance eines rechtsstaatlichen Neuanfangs vergab, erklärt der erste Richter Rizgar Amin. 2016-12-30 18:20 3KB www.zeit.de 78 Conti-Chef will sanft umbauen 30.000 der rund 218.000 Arbeitsplätze bei der Conti sind abhängig vom Verbrennungsmotor. Konzernchef Elmar Degenhart kündigt einen sanften Umbau an. 2016-12-30 23:15 844Bytes www.haz.de 79 ATX beendet 2016 mit Jahresplus von 9,2 Prozent Zum Jahresultimo lag der Börsenindex bei 2618,43 Zählern. Am letzten Handelstag 2016 gab es aber ein kleines Minus. 2016-12-30 18:10 1KB diepresse.com 80 Sanktionen gegen Russland: Verwirrtes Washington Republikanische Falken loben Obama, linke Zeitschriften werben für Trumps Ideen: Der Umgang mit Russland spaltet die USA und lässt neue Allianzen erkennen. 2016-12-30 17:57 2KB www.zeit.de 81 Salzburg, Wien, Krems: „Lear“, „Parsifal“, Einstürzende Neubauten Bei drei Festspielen bzw. Festwochen beginnen 2017 neue Intendanten. Und der neue Kulturminister, Thomas Drozda, wird einige Personalentscheidungen treffen müssen. 2016-12-30 17:49 4KB diepresse.com 82 Ohne Limit: Höher, weiter, teurer Es gibt keine Auerhähne oder Schweißgeräte mehr, die sich Sieger als Sachpreise aussuchen dürfen. 2017 wird das Preisgeldsystem revolutioniert. 2016-12-30 17:49 4KB diepresse.com 83 Nachruf: Der junge Krainer Er war einer der letzten großen Landesfürsten, eine Reihe steirischer Politiker ging durch seine Schule: Altlandeshauptmann Josef Krainer (ÖVP) ist 86-jährig verstorben. 2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com 84 „Heutzutage müssen Sie froh sein“. Neujahrsgrüße an Christian H. Warum das Suhlen im eigenen Grant kein Erfolgsrezept sein kann und es besser wäre, zu jedem Ärgernis Alternativen und Handlungsvarianten zu bedenken. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com 85 Ökonomen und ihre Fake News Flüchtlingsausgaben als Konjunkturprogramm? Geh bitte! 2016-12-30 17:48 2KB diepresse.com 86 2017 ist kein Wahljahr – noch nicht Die Kommunalwahl in Graz ist der Höhepunkt des Wahljahres. Es kann aber auch anders kommen. Wenn sich 2017 die Gelegenheit ergibt, die 2016 ausgelassen wurde. 2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com 87 Die Risiko-Strategie der Angela Merkel Die Kanzlerin will es im Wahljahr noch einmal wissen. Sie glaubt, den Widerstand in der Flüchtlingspolitik überwinden zu können. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com 88 Der lang erwartete Buwog-Prozess Karl-Heinz Grasser und 15 andere könnten wegen Untreue vor Gericht stehen. 2016-12-30 17:48 2KB diepresse.com 89 Eine neue Türkei für Erdoğan Nächstes Jahr stimmt die Bevölkerung über eine Verfassungsänderung ab. Die AKP schreitet auf ihre Allmacht zu, eine Lösung des Kurdenkonflikts ist nicht in Sicht. 2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com 90 Wenn der Twitter-Präsident Weltpolitik spielt Donald Trump versprach eine Kehrtwende Washingtons von der Obama-Ära und einen Rückzug aus der internationalen Politik. Das könnte sich als erster Irrtum erweisen. 2016-12-30 17:48 6KB diepresse.com 91 Feuerpause in Syrien scheint zu halten Beobachter melden kleine Gefechte. Putin will mehrere Friedensgespräche einbeziehen. 2016-12-30 17:48 3KB diepresse.com Länder in die 92 Das Jahr der Razzien: Suche nach den Dealern Neue Polizeispezialeinheiten sollen 2017 weiter bestehen. 2016-12-30 17:48 3KB diepresse.com 93 Der unbekannte Weg der streitbaren Stadträtin Wehsely Wehsely gilt als Reibebaum in der Wiener Stadtregierung. Ob sie dort auch 2017 bleiben wird, ist fraglich. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com 94 Nationalpark Donauauen wird erweitert Das Naturschutzgebiet wächst 2017 um 270 Hektar. 2016-12-30 17:48 1KB diepresse.com 95 Stadt Wien: Skandale um Kindergärten Förderbetrug, Koranunterricht und ein großer Träger in Konkurs – in den Wiener Kindergärten muss viel aufgearbeitet werden. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com 96 Ein teurer Blick in die Sterne Gerda Rodgers feiert Jubiläen Gerda Rogers hat zum Jahreswechsel Grund zum Feiern – aber auch nach 25 Jahren steht astrologische Beratung im ORF oft in der Kritik. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com 97 Opern- und Life Ball in neuem Gewand Maria Großbauer und Gery Keszler wollen für frischen Wind sorgen. 2016-12-30 17:48 3KB diepresse.com 98 Wie die Zukunft in Mariahilf erschien Ist das Kunst? Oder ein Werbeschild? Wer steckt hinter einem der subtilsten und teuersten Wiener Kunstprojekte der vergangenen Jahre? 2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com 99 Leben unter dem Rettungsschirm Nach einem minimalen Wachstum 2016 will Athen im neuen Jahr zurück auf die Finanzmärkte. Ob das Experiment gelingt, hängt vor allem von der Politik ab. 2016-12-30 17:48 6KB diepresse.com 100 Promis und ihre ungeliebten Paparazzi | Lasst uns Verstecken spielen! Es gibt viele Dinge die wir den Promis neiden: Geld, schöne Kleider, tolle Häuser. Doch eins gehört garantiert nicht dazu – Paparazzi! 2016-12-30 17:37 2KB www.bild.de Articles Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-12-31 00:02 1 /100 Er verbrannte im Auto | Griechischer Botschafter in (3.16/4) Brasilien ermordet Kyriakos Amiridis (59) wurde tot in einem ausgebrannten Mietwagen in Nova Iguaçu im Norden von Rio de Janeiro entdeckt, wie die Polizei mitteilte. Ein Polizist habe den Mord bereits gestanden, teilte das Nachrichtenportal G1 mit. Amiridis, seit Anfang des Jahres Botschafter in Brasília, hatte gemeinsam mit seiner Familie in Nova Iguaçu Urlaub gemacht. Er wollte Anfang Januar in die Hauptstadt Brasília zurückfliegen. Seine Frau Françoise meldete ihn am Mittwoch als vermisst, als er nicht in die gemeinsame Ferienwohnung zurückkehrte. Das Ermittlerteam fand ihn nun in dem ausgebrannten Wagen, den er gemietet hatte. Aus dem Außenministerium in Athen hieß es, die brasilianischen Behörden seien dabei, die Identität der in dem Auto entdeckten Leiche mit Hilfe von DNA-Tests festzustellen. 90-Millionen-Jackpot immer noch nicht geknackt stern.de Griechischer Botschafter in Brasilien ermordet diepresse.com Griechischer Botschafter in Brasilien ermordet: Geständnis tt.com 2016-12-30 18:30 www.bild.de 2 /100 USA: Trump lobt Putins Reaktion auf Obama (3.12/4) Der künftige US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür gelobt, dass dieser auf Gegenmaßnahmen für die von der US-Regierung verhängten Sanktionen verzichtet. Bei Twitter schrieb Trump, dies sei ein "großartiger Schritt". Über Putin sagte er: "Ich wusste schon immer, er ist sehr schlau! ". Great move on delay (by V. Putin) - I always knew he was very smart! In der Affäre um mutmaßliche russische Hackerangriffe im US-Wahlkampf hatte der scheidende US-Präsident Barack Obama am Donnerstag angeordnet, 35 russische Diplomaten auszuweisen und zwei russische Einrichtungen in den USA zu schließen. Der russische Präsident Putin teilte daraufhin mit, er wolle entgegen eines Vorschlags seines Außenministers Sergej Lawrow keine USDiplomaten des Landes verweisen. Putin sagte allerdings auch, mit den US-Sanktionen würde sich die Beziehung zwischen beiden Ländern weiter verschlechtern. Er bezeichnete sie als Provokation und bedauerte, dass Obamas Amtszeit so ende. Russland werde die Handlungen Trumps als zukünftigem Präsidenten abwarten, bevor es über das weitere Vorgehen im Verhältnis zu den USA entscheide. Trump hat sich bislang mit Kritik an Putin zurückgehalten. US-Geheimdiensterkenntnisse zu den Hackerangriffen stellte er infrage. Trump lobt Putin für Verzicht Regierung: Trump lobt Putin Trump lobt Putin für auf Sanktionen: "Er ist klug" für Verzicht auf Reaktion auf US-Sanktionen diepresse.com Gegenmaßnahmen sueddeutsche.de t-online.de 2016-12-30 22:02 ZEIT ONLINE www.zeit.de 3 /100 Türkei: Haftbefehl gegen Journalisten Sik erlassen (2.06/4) Gegen den türkischen Journalisten Sik ist Haftbefehl erlassen worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu wird ihm Propaganda für die PKK und die Gülen-Bewegung vorgeworfen. Vor einigen Jahren war er noch wegen Kritik an Gülen verfolgt worden. Ein türkisches Gericht hat gegen den kritischen Journalisten Ahmet Sik Haftbefehl erlassen. Sik müsse wegen einer Reihe von Artikeln für die regierungskritische Zeitung "Cumhuriyet" in Haft, in denen er die türkischen Geheimdienste kritisiert hatte, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Zudem wird ihm demnach vorgeworfen, Propaganda für Terrororganisation PKK, die linksradikale Partei DHKP-C und das Netzwerk des islamischen Predigers Fethullah Gülen betrieben zu haben. Sik ist einer der bekanntesten Journalisten in der Türkei. Er verbüßte bereits in den Jahren 2011 und 2012 eine längere Haftstrafe. Zu Siks Veröffentlichungen zählt ein kritisches Buch über die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen. Damals warf man ihm vor, dass Buch "Die Armee des Imams" im Auftrag des ultranationalistischen Netzwerkes Ergenekon geschrieben zu haben. Das 2011 veröffentlichte Buch zeigt auf, wie GülenAnhänger die türkischen Behörden unterwanderten. Zu der Zeit kooperierten die türkische Regierungspartei AKP und die Gülen-Bewegung noch. 2013 vollzogen die AKP und die Gülen-Bewegung den öffentlich Bruch. Die Regierung in Ankara beschuldigt Gülen, für den Putschversuch am 15. Juli verantwortlich zu sein. Der im Exil in den USA lebende Gülen bestreitet dies. Seit dem gescheiterten Militärputsch gilt der Ausnahmezustand. Seither wurden in der Türkei etwa 41.000 Verdächtige wegen mutmaßlicher Beteiligung an den Putschplänen oder wegen angeblicher Unterstützung der Gülen-Bewegung festgenommen. Unter den Festgenommenen sind Dutzende Journalisten. Ahmet Şık: Haftbefehl gegen kritischen Journalisten in der Türkei erlassen zeit.de Türkische Justiz erlässt Haftbefehl gegen Journalisten Ahmet Sik diepresse.com 2016-12-30 21:54 tagesschau.de www.tagesschau.de 4 /100 Silvester in Köln: Sicherheit und ein mulmiges Gefühl (2.05/4) Günter Rohland sieht das so: Silvester in diesem Jahr ist mal was Neues. Rohland, 59, ist seit 43 Jahren Polizist, doch wenn er am Samstagabend in der Polizeiwache Köln-Kalk zur Arbeit geht, wird er in seinem neuen Büro in der Direktion Gefahrenabwehr sitzen, Leitstelle Videobeobachtung. Und er wird als Erster die Bilder sehen, auf die in diesen Tagen ganz Deutschland schaut. Die Kölner Silvesternacht, das ist seit fast einem Jahr ein Begriff für eine Katastrophe. Köln wurde nach der sexuellen Gewalt gegen Frauen auf der Domplatte und im Hauptbahnhof ein Synonym für den Stimmungswechsel in der Flüchtlingsdebatte, weil die meisten Täter Nordafrikaner waren. Köln wurde ebenso zum Stichwort für Kritik an einem Staat, der seine Bürger nicht schützen kann, weil zu wenige Polizisten den vielen Frauen nicht helfen konnten - und bis heute kaum Täter verurteilt sind. 513 Strafanzeigen wegen sexueller Übergriffe wurden bearbeitet, doch bislang nur zwei Angeklagte wegen sexueller Nötigung verurteilt. Die Vorkommnisse, so steht es in einem Gutachten für den Untersuchungsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag, hätten verhindert werden können, wäre konsequenter eingegriffen und besser geplant worden. Es werden noch immer kaum begreifbare Details öffentlich. Erst kürzlich berichtete die Bild -Zeitung, ein Sicherheitsunternehmen habe in jener Silvesternacht Flüchtlinge beschäftigt, ohne ausreichende Ausbildung und für fünf Euro die Stunde. Die Stadt überprüft den Vorwurf, er passt ins Bild vom Chaos. Doch nun, ein Jahr später, soll Köln zu Silvester etwas Neues beweisen, das Gegenteil: dass der Staat sehr wohl Sicherheit garantieren und Straftaten aufklären kann. Es ist Donnerstagvormittag, der letzte Besuchstermin für Journalisten bei der Kölner Polizei vor dem Großeinsatz. Günter Rohland bedient an seinem Arbeitsplatz vor zwei Computerbildschirmen acht Kameras, die den Bahnhofsvorplatz filmen, der im vergangenen Jahr zum Tatort wurde. Zur Schau wiederholt er es für jedes Fernsehteam: den Verdächtigen fixieren, ihm über den ganzen Platz folgen, ihm ins Gesicht zoomen, sein Bild ausdrucken. "Ich denke, dass nicht so viel passieren kann", sagt Rohland. Tags zuvor hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker gesagt, dass sie sich auf eine Lichtinstallation freue, die diesmal die Domplatte erleuchtet, und sie sich von Straftätern und Terroristen das Feiern nicht verbieten lassen will. Polizeipräsident Jürgen Mathies, als eine Konsequenz aus der vergangenen Silvesternacht ins Amt gekommen, hat sein Sicherheitskonzept vorgestellt: 1500 Polizisten werden im Einsatz sein, dazu im Vergleich zum Vorjahr fünfmal so viele Bundespolizisten im Hauptbahnhof, Hunderte Ordner der Stadt. Rund um den Dom sind Böller verboten, die Hohenzollernbrücke hinter der Kathedrale ist gesperrt, worum die Bundespolizei schon im Vorjahr gebeten hatte. Die Kameras am Bahnhofsvorplatz sind der bereits fertige Teil eines neuen, eine Million Euro teuren Sicherheitskonzepts, das Polizeipräsident Mathies im Frühjahr vorgestellt hat. Es sind solche Kameras, die gerade jeder fordert, nach der unzureichenden Aufklärung in Köln, nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Die Ermittler in Köln haben sich nach der Silvesternacht insgesamt 1100 Stunden Videomaterial angesehen, sie waren auf Bilder aus dem Hauptbahnhof und auf private Aufnahmen mit Smartphones angewiesen; die Bilder von großen Menschenmengen und Feuerwerk, verpixelt, dunkel und in schlechter Qualität, sind berühmt geworden, sie laufen jetzt gerade wieder in jedem Sender. Sonderermittler der Polizei sahen sich am Tag manchmal 8000 Bilder an, bis sie einen Tatverdächtigen erkannten. Sagt einer, der verdeckt ermittelt und deshalb seinen Namen nicht nennen will. Nachdem das Ausmaß der Silvesternacht bekannt wurde, boten britische Polizisten von Scotland Yard den Kollegen in Köln ihre Hilfe an. Dort gibt es eine Sondereinheit, sogenannte Super-Recognizer mit der seltenen Gabe, sich Gesichter innerhalb von Sekunden einzuprägen und nicht mehr zu vergessen. Die Polizei versuchte, die Täter mithilfe eines "opferorientierten Auswerteverfahrens" zu ermitteln: Die Frauen, die in den Tagen nach Silvester Anzeige erstatteten, wurden gebeten, ihre Kleidung am Silvesterabend zu beschreiben. Anschließend wurden sie in der Videoaufnahme gesucht - und ihr Weg zurückverfolgt. Wege wie der von Jasmin Bauer, die ihren echten Namen nicht in der Zeitung lesen will. Eine Stunde nach Mitternacht betrat sie an Silvester mit ihren Freundinnen die Domplatte, ging Richtung Bahnhof. Sie wollte noch etwas essen vor dem Heimweg nach Gummersbach, doch dann wurde es im Hauptbahnhof plötzlich eng, sie spürte erst eine Hand am Po, dann Hände überall, auf ihrer Haut, in ihrer Hose. Wenn sie sich an die Nacht von Köln erinnert, dann sieht sie die Gesichter der Männer vor sich, die ihre Mundwinkel zu Fratzen verziehen, sie auslachen. Die Polizei hat sie irgendwann angerufen, man habe sie auf den Videoaufnahmen erkannt. Mehr hat sie nicht erfahren. Sie glaubt nicht, dass die Polizei die Männer findet, die sie belästigt haben. Doch es ist ihr auch egal, sagt sie: "Ich lebe so oder so weiter, ob der Mensch jetzt im Gefängnis sitzt oder nicht. " Aber: Wie fühlt sich das an, mit diesem Gefühl zu leben? Bauer hat im Januar kaum das Haus verlassen, in der Schule hat sie nicht über Silvester geredet und wenn sie im Radio "Köln" hörte, dann hat sie es gehasst. Im August war sie zum ersten Mal danach wieder in Köln feiern. Sie ist mit ihren Freundinnen mit dem Auto angereist. Mit dem Zug fahren, am Hauptbahnhof ankommen - "geht nicht", sagt sie. Als ihre Freundin im Club zum Klo ging, ist Bauer ihr hinterhergelaufen, um sie nicht alleine gehen zu lassen. Silvester, sagt sie, diesen Tag will sie dieses Jahr "eigentlich in die Tonne kloppen". Sie wird mit ihrem Freund unterwegs sein, etwas mit der Familie machen. Auf keinen Fall alleine sein. Günter Rohland, der Polizist, will mithelfen, etwas wieder gutzumachen. Vor einem Jahr, sagt er, habe er an Neujahr gearbeitet und noch nichts gewusst von der Katastrophe, von der NRWInnenminister Ralf Jäger erstmals am Nachmittag des 1. Januar, die Öffentlichkeit erst scheibchenweise in den Tagen danach erfuhr. Doch Rohland hat sich noch aus einem anderen Grund für den Bürodienst an Silvester gemeldet: Auch er will nicht alleine sein. Rohlands Frau ist auch Polizistin. Sie muss am Samstag arbeiten. Sicherheit zu Silvester: Mehr Vorkehrungen denn je tagesschau.de Urteil des Oberverwaltungsgerichts: NPD-Demo in Köln an Silvester bleibt verboten rp-online.de 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 5 /100 Wirtschaft: Österreich will mit anderen Ländern gegen (2.04/4) Pkw-Maut vorgehen WIEN (dpa-AFX) - Österreich will gemeinsam mit anderen betroffenen Ländern eine Allianz gegen die deutsche Pkw-Maut schmieden. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) plant ein Treffen aller Anrainerstaaten Deutschlands auf Expertenebene Anfang des nächsten Jahres in Brüssel. Vertreter Berlins seien nicht eingeladen, bestätigte eine Sprecherin Freitagabend einen entsprechenden Bericht. Bei der Zusammenkunft solle eine gemeinsame Vorgehensweise besprochen werden. Zuvor hatte die österreichische Tageszeitung "Kronen Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe darüber berichtet. Außerdem schrieb Leichtfried einen Brief an EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc. Darin drückte er sein "Unverständnis" darüber aus, dass sich Brüssel und Berlin in der Frage der Pkw-Maut geeinigt haben. Die vorgestellte Lösung sei aus österreichischer Sicht "ein inakzeptabler Kompromiss und weiterhin in mehreren Aspekten EU-rechtswidrig", kritisierte Leichtfried. Fahrer aus dem Ausland würden benachteiligt, da nur Inländer für die Maut bei der Kfz-Steuer entlastet werden sollen. Österreich sei überproportional betroffen. Erst am Donnerstag hatte der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt Kritik aus Österreich erneut zurückgewiesen. Er habe nicht sehr viel Verständnis für "die Ösi-MautMaulerei", sagte Dobrindt. Was passiert ist, sei "für uns einfach nicht vorstellbar", sagt Spohr auf einer Pk. mehr Unternehmen werden entlastet Arbeitsmarkt erholt sich langsam diepresse.com Österreich will mit anderen Ländern gegen Pkw-Maut vorgehen tagesspiegel.de 2016-12-30 21:33 www.t-online.de 6 /100 26-Jähriger bei Fahrzeugabsturz in Fügenberg verletzt (1.03/4) Fügenberg – Im Bereich der Winklalm in Fügenberg kam es Freitagnachmittag zu einem Verkehrsunfall. Ein 26-Jähriger kam gegen 15.45 Uhr auf einer vereisten Stelle mit seinem Auto über den Weg hinaus und stürzte rund 20 Meter in ein Bachbett. Der Deutsche erlitt eine Beinverletzung und wurde in die Innsbrucker Klinik geflogen, teilte die Polizei mit. Seine beiden Mitfahrer (22 und 24) blieben unverletzt. (TT.com) 26-Jährige brachte gemieteten Pkw nicht zurück tt.com 7-Jährige durch Feuerwerkskörper verletzt ndr.de 2016-12-30 21:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 7 /100 BKA-Lagebericht: Zuwanderer begehen weniger Straftaten (1.02/4) Im dritten Quartal 2016 ist die Zahl der Straftaten durch Flüchtlinge stark gefallen. Das geht aus einem Lagebild des Bundeskriminalamts hervor. Probleme bereiten den Behörden islamistischer Terror und rechtsextreme Gewalt. Die Zahl der Straftaten, bei denen Zuwanderer Täter oder Tatverdächtige sind, ist gesunken. Das geht aus einem vertraulichen Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA) hervor, der NDR und "Süddeutscher Zeitung" vorliegt. Der Bericht beschreibt die Entwicklung der Kriminalität durch Zuwanderer in den ersten drei Quartalen des Jahres 2016. Vergleicht man demnach das dritte und das erste Quartal, ist die Zahl der Straftaten um knapp ein Viertel gesunken. Für den Gesamtzeitraum gibt das BKA 214.600 Straftaten an. Das sind einige Tausend Straftaten mehr als 2015. Im gleichen Zeitraum haben sich in Deutschland allerdings 213.000 zusätzliche Asylbewerber registriert. Die Kriminalitätsdaten stammen aus laufenden Fallbearbeitungen von Bund und Ländern. Davon sind nicht alle Fälle abgeschlossen - zum Teil können Verdächtige noch freigesprochen werden. Die BKA-Statistik befasst sich mit allgemeiner Kriminalität. Verstöße gegen das Asylrecht flossen nicht ein. Als Zuwanderer im Sinne des BKA-Lageberichts gelten Asylbewerber, Asylberechtigte und sich in Deutschland unerlaubt aufhaltende Personen. In Fällen, in denen der Asylstatus unklar ist, ordnete das BKA die Täter anhand der Staatsangehörigkeit zu oder ermittelte den Wohnort. Befand er sich in einer Unterkunft für Asylbewerber, floss die Tat in die Statistik ein. Zahlen zu Straftätern aus EU-Mitgliedsstaaten wurden im Rahmen des Lageberichts nicht erhoben. Das Papier zeigt, dass ein Großteil der Straftaten Bagatelldelikte sind. Allein 17 Prozent der Straftaten resultieren aus sogenannter Beförderungserschleichung, also Schwarzfahren. Jeweils rund ein Viertel waren Anzeigen wegen Diebstahl beziehungsweise Körperverletzung und andere Gewaltdelikte. Den überwiegenden Teil der Körperverletzungen fügten sich Zuwanderer gegenseitig zu: Nur sechs Prozent aller registrierten Straftaten sind Fälle, in denen deutsche Staatsangehörige verletzt wurden. Sexuelle Nötigung, Vergewaltigungen oder Vergewaltigungsversuche und andere Sexualstraftaten machen etwa 1,3 Prozent der Straftaten aus. In der Summe bewegen sich diese Delikte laut BKA "auf konstant niedrigem Niveau". Große Unterschiede stellte das BKA bei den Herkunftsländern der Kriminellen fest. Die Statistik legt nahe, dass Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan - die Länder an der Spitze der Asylstatistiken - relativ selten in den Fokus der Ermittler geraten. Etwa zwei Drittel der Zuwanderer kommen aus diesen Herkunftsländern. Ihr Anteil der Straftäter respektive Verdächtigen liegt jedoch nur bei 33 Prozent. Umgekehrt werden Zuwanderer vom Balkan (elf Prozent der Einwanderer, 19 Prozent der Tatverdächtigen), aus den Maghreb-Staaten (zwei Prozent, 22 Prozent), aus Gambia, Nigeria und Somalia (zusammen drei Prozent / acht Prozent) und Georgien (0,6 Prozent / fünf Prozent) in Relation deutlich häufiger einer Straftat verdächtigt oder überführt. Im Bereich der politisch motivierten Straftaten entwickeln sich die Zahlen weniger positiv. Laut BKA-Lagebericht erhielten die Ermittlern bis Mitte November 457 Hinweise auf islamistische Kämpfer oder Sympathisanten, die sich in Deutschland aufhalten sollen. Gegen 90 Menschen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. In einigen Fällen, so das BKA, habe man auch konkrete Hinweise auf Anschlagspläne erhalten. Der Bericht wurde vor dem Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt verfasst. In 19 Fällen ermitteln deutsche Behörden aktuell gegen Zuwanderer wegen Kriegsverbrechen, die im Irak und Syrien begangen worden sein sollen. Das BKA verweist in dem Bericht auch auf politisch motivierte Gewalt gegen Zuwanderer durch rechte Gruppen. Die Flüchtlingsdebatte sei "zur Bildung eines ideologischen Konsenses" unter Rechtsextremen geeignet, heißt es in dem Bericht. In Regionen mit einer stark organisierten rechten Szene folgen daraus "nicht nur schwerste Gewaltstraftaten durch Einzeltäter oder Kleinstgruppen, sondern auch die Bildung terroristischer/krimineller Gruppen innerhalb des rechten Spektrums". Das Lagebild nennt dabei explizit die "Gruppe Freital" und die "Old School Society". Straftaten von Zuwanderern gehen laut BKA-Bericht zurück tagesspiegel.de 2016-12-30 21:27 tagesschau.de www.tagesschau.de 8 /100 Was bezweckt Obama mit den Sanktionen? (1.02/4) Washington. Auf den letzten Metern seiner Amtszeit teilt US-Präsident Barack Obama noch einmal kräftig aus gegen Moskau. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu im Überblick: Was ist Obamas Motivation dafür, in den letzten Tagen seiner Amtszeit noch einmal so deutlich in die Offensive zu gehen? Er hatte die Vergeltung für die mutmaßlichen Hackerangriffe Russlands seit längerem angekündigt, er musste Wort halten. Dass ein russischer Geheimdienst sich zugunsten des republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt haben soll, erzürnt in Washington die Gemüter auf beiden Seiten des politischen Flurs. Allein der Vorwurf reichte aus, um Russland sehr stark erscheinen zu lassen. Obama stand unter Druck, dem etwas entgegenzusetzen. Seine Handlung passt zudem in ein Muster: In seinen letzten Wochen im Amt bis zum 20. Januar präsentiert er sich auf vielen Gebieten noch einmal als entscheidungsfreudig und entschlossen, auch um es seinem republikanischen Nachfolger Donald Trump bei dessen angekündigtem Neustart nicht allzu einfach zu machen. So enthielten sich die USA im UN-Sicherheitsrat bei einer Abstimmung zum israelischen Siedlungsbau – und erzürnten damit Regierungschef Benjamin Netanjahu. Zudem erschwerte Obama Trump Ölbohrungen in der Arktis. Der Grünen-Außenexperte Omid Nouripour sieht noch einen weiteren Grund in Obamas Entscheidung: „Obamas Aktion hat eindeutig das Ziel, die republikanische Partei wach zu rütteln. Nur sie kann verhindern, dass Trump und Putin eine Testosteron-Achse auf Kosten anderer – auch der Europäer – bilden.“ Was beinhalten Obamas Maßnahmen gegen Russland im Einzelnen? Er verhängte Sanktionen gegen den Militärgeheimdienst GRU und den Inlandsgeheimdienst FSB. Die US-Regierung beschuldigt die Dienste, hinter der Operation mit Hackerangriffen zu stehen. Auch der GRU-Direktor Igor Korobow, sein Stellvertreter und zwei weitere hochrangige Mitarbeiter wurden auf die Sanktionsliste gesetzt. Die Wirkung der Maßnahmen ist aber wohl vor allem symbolischer Natur: Es ist fraglich, ob die damit verbundenen Einreiseverbote und Vermögenssperren die Geheimdienstler wirklich treffen. Ebenfalls von den Strafmaßnahmen betroffen sind drei russische Technologieunternehmen. In einem separaten Schritt belegte das Finanzministerium zwei russische Staatsbürger mit Sanktionen, denen das FBI Cyberkriminalität vorwirft: Alexej Belan und Jewgeni Bogatschjow. Das Außenministerium gab zudem 35 russischen Diplomaten den Status „Persona non grata“, wodurch sie gezwungen werden, die USA zu verlassen. Zwei russische Einrichtungen an der amerikanischen Ostküste wurden geschlossen. Wer sind die 35 Personen? Es sind Mitarbeiter der Botschaft in Washington und eines Konsulats in San Francisco. Sie haben Diplomatenstatus, die US-Regierung bezeichnet sie als Geheimdienstmitarbeiter. Welche Aktivitäten ihnen genau vorgeworfen wird, ist aber unklar. So ist offen, ob sie etwas mit den Hackingvorwürfen zu tun haben. Ihre Namen wurden nicht genannt. Die „New York Times“ berichtete, das Weiße Haus und das Außenministerium hätten die Zahl 35 ausgewählt und dem FBI mit der Bitte vorgelegt, Individuen zu benennen, die Behörde schon länger der Spionage bezichtige. Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte, unter den Ausgewiesenen seien Mitarbeiter, die erst seit zwei Monaten in den USA seien. Was hat es mit den russischen Einrichtungen auf sich, die US-Regierung schließen ließ? Es sind zwei Anwesen, die der russischen Regierung gehören. Eines liegt in Maryland, das andere auf Long Island. Aus dem Weißen Haus heißt es, beide seien von den Russen zu mehreren Zwecken genutzt worden: für Geheimdienstaktivitäten, aber auch zur Erholung. Ein Washingtoner Lifestyle-Magazin beschrieb die Datsche in Maryland 2007 als Rückzugsort des damaligen russischen Botschafters. Über das Haus auf Long Island sagten Anwohner der „New York Times“, Familien mit Kindern seien dort ein- und ausgegangen. Wie die Zeitung weiter berichtete, beschuldigte schon die Regierung des Republikaners Ronald Reagan 1982 die russische Seite, den Komplex zu Spionagezwecken gegen Long Islands Militäreinrichtungen zu nutzen. Warum verzichtet Russland auf Gegenmaßnahmen? Was zunächst wie eine Schwäche aussieht, stärkt Putin bei genauer Betrachtung. Hätte er nach den Prinzipien wie im Kalten Krieg gehandelt, hätte er kurzum Gleiches mit Gleichem vergolten und ebensoviele Diplomaten ausgewiesen wie die USA. Doch stattdessen lässt er Obama auflaufen und gibt sich damit Zeit, bis in drei Wochen Donald Trump das Ruder in Washington übernimmt. Sollte dieser die Sanktionen dann zurücknehmen, geht Putins Rechnung auf. Wenn nicht, hat der Kreml bereits klar gemacht, dass er noch immer reagieren kann. Welche Auswirkungen werden für das Verhältnis Putin-Trump erwartet? Experten und Politiker in Moskau sind überzeugt, dass Obama mit den Sanktionen Russland und die USA weiter entzweien will, um Trump den Start ins Amt zu erschweren. Putin bekräftigt jedoch, dass er auf eine bessere Zusammenarbeit mit Trump als mit Obama hofft. Daher dürfte sich vorerst kaum etwas an den hohen Erwartungen ändern. Von RND/dpa/Maren Hennemuth/Thomas Körbel Warme Worte statt Kalter Krieg: Wie Putin Obama auflaufen lässt tt.com 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 9 /100 Kulturkampf: Ukraine verbietet pro-russische Bücher (1.02/4) Präsident Petro Poroschenko setzte am Freitag seine Unterschrift unter ein Gesetz, das unter anderem "antiukrainische" Bücher betrifft. 30.12.2016 | 20:39 | ( DiePresse.com ) Die ukrainischen Behörden setzen ihren Kulturkampf gegen Moskau fort: Ein am Freitag von Staatschef Petro Poroschenko erlassenes Gesetz verbietet sämtliche russischen Bücher, die nach Ansicht Kiews Russland und seine Führung verherrlichen, antiukrainisch sind oder "totalitäre Ansichten" vertreten. Ebenfalls untersagt sind Bücher, in denen zum Staatsstreich in der Ukraine, zum Krieg oder zum Rassenhass aufgerufen wird. Eine Gruppe von Fachleuten soll darüber entscheiden, welche Bücher unter das Verbot fallen und welche nicht. Die staatliche Medienaufsichtsbehörde der Ukraine hatte bereits im August 2015 den Verkauf dutzender Werke russischer Autoren wie Eduard Limonow oder des Ultranationalisten Alexander Dugin verboten. Sie warf ihnen vor, zu ethnischen und religiösen Konflikten anzustacheln und die territoriale Integrität der Ukraine zu bedrohen. Die meisten der betroffenen Autoren hatten 2014 die Annexion der bisher zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim in die Russische Föderation verteidigt. Einige von ihnen warfen den an NATO und EU orientierten Führungsmitgliedern in Kiew zudem vor, "Neonazis" zu sein. Die ukrainische Führung beschuldigte ihrerseits die Autoren, "Faschismus zu propagieren" und "eine Nation und ihr Volk zu demütigen und zu erniedrigen". Vor dem Verbot der insgesamt 38 Werke hatte die Aufsichtsbehörde schon die Ausstrahlung russischer Fernsehserien und Filme untersagt, weil sie angeblich die ukrainische Geschichte falsch darstellen. Die Beziehungen Russlands und der Ukraine sind seit dem Sturz des von Moskau unterstützten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Februar 2014 auf einem Tiefpunkt. Kiew wirft Moskau vor, im Osten der Ukraine prorussische Separatisten mit Waffen und Kämpfern zu unterstützen, was Russland bestreitet. Beide Staaten liefern sich seit Monaten einen heftigen Propagandakrieg, um die eigene Bevölkerung und die internationale Öffentlichkeit für die eigene Position zu gewinnen. Beide Länder verschärften die Zensur und verhinderten Auftritte von Künstlern aus dem Nachbarland. (APA/AFP) Ukraine: Ukrainische Regierung verbietet prorussische Bücher zeit.de 2016-12-30 20:39 diepresse.com 10 /100 Unbeschrankter Bahnübergang: (1.02/4) Müllwagen - ein Toter Regionalzug rammt Beim Zusammenstoß eines Müllwagens mit einem Regionalzug ist am Freitag in Niedersachsen ein Mensch ums Leben gekommen. Die Kollision in der Nähe von Nienburg (zwischen Hannover und Bremen) habe sich auf einem unbeschrankten Bahnübergang ereignet, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Fahrer des Müllwagens starb. In dem Regionalzug, der zwischen Minden und Nienburg unterwegs war, saßen laut Polizei etwa 50 Fahrgäste. Sieben wurden leicht verletzt. Auch der Lokführer erlitt Verletzungen und wurde stationär im Krankenhaus aufgenommen. Der Zug sprang teilweise von den Schienen, der Abfalllaster wurde durch den Aufprall auf die Seite geworfen. Er ging ebenso wie das Führerhaus des Zuges in Flammen auf. Die Fahrgäste konnten den Zug über die hinteren Türen verlassen. Einsatzkräfte löschten den Brand. Der Unfall geschah auf freier Strecke. Weder Bäume noch Häuser versperrten die Sicht. Andreaskreuze weisen auf den Bahnübergang hin. Außerdem gebe der Lokführer rechtzeitig vor dem Übergang ein Pfeifsignal, sagte Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. "Da gibt es feste Vorschriften. " "Gegen Tote kann man nicht ermitteln" Einige hundert Meter vor dem Übergang wird die zulässige Geschwindigkeit auf 10 km/h herabgesetzt. Warum der Müllwagenfahrer den herannahenden Zug nicht bemerkte und die Gleise überquerte, wird wohl ungeklärt bleiben. "Gegen Tote kann man nicht ermitteln", sagte Polizeisprecher Axel Bergmann. Der Mann war allein unterwegs. Geladen hatte er Grünmüll. Woher der Müllwagen kam und wohin der Fahrer wollte, müsse noch geprüft werden, hieß es. Die eingleisige Bahnstrecke zwischen Minden und Nienburg bleibt bis voraussichtlich Mittwoch gesperrt. Immer wieder kommt es an unbeschrankten Bahnübergängen zu Unfällen. Im September hatte ein Zug im niedersächsischen Oerel ein Auto gerammt. Die 28 Jahre alte Fahrerin und ihre beiden vier- und einjährigen Kinder starben bei dem Unfall. Im August hatte ein Güterzug bei Osnabrück trotz Vollbremsung einen Gelenkbus erfasst, dessen Heck auf dem Bahnübergang stand. Für die Menschen im Bus ging das Unglück vergleichsweise glimpflich aus. Zwei Fahrgäste wurden schwer verletzt. Regionalzug kollidiert mit Müllwagen - ein Toter stern.de 2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de 11 /100 Skispringen: Stefan Vierschanzentournee Kraft gewinnt Auftakt der (1.02/4) Der Österreicher Stefan Kraft hat den ersten Durchgang der Vierschanzentournee gewonnen. In Oberstdorf setzte er sich mit Sprüngen von 139 und 134,5 Metern vor dem zweifachen Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen durch. Dritter wurde Michael Hayböck aus Österreich. Für die deutschen Skispringer verlief der Start der 65. Vierschanzentournee weitgehend enttäuschend, nur Markus Eisenbichler konnte überzeugen. Er belegte mit Sprüngen auf 135 und 133,5 Metern den sechsten Rang und erhielt sich damit Chancen in der Gesamtwertung. Vor dem Neujahrsspringen am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen liegt Eisenbichler knapp 15 Punkte hinter Auftaktsieger Kraft. Weniger zufrieden konnte Bundestrainer Werner Schuster mit der Leistung der anderen DSVAdler sein: Richard Freitag wurde 14., Andreas Wellinger kam auf Rang 15. Severin Freund büßte gleich alle Chancen ein: Der im Sommer lange verletzte Weltmeister kam mit 129 und 127 Metern nur auf Rang 20. Auch Topfavorit Domen Prevc ist bereits aus dem Rennen. Der 17 Jahre alte WeltcupSpitzenreiter aus Slowenien belegte nur den 26. Platz – mehr als 50 Punkte hinter Kraft. Stefan Kraft gewinnt in Oberstdorf tagesspiegel.de 2016-12-30 19:46 ZEIT ONLINE www.zeit.de 12 /100 Erfinder des Überraschungseis gestorben (1.02/4) Frankfurt/Alba. William Salice starb am Donnerstagabend im norditalienischen Pavia, wie seine Stiftung mitteilte. Der Italiener wurde 83 Jahre alt. Salice war 1960 zum Süßwarenhersteller Ferrero gekommen und wurde zu einem der engsten Mitarbeiter von Firmengründer Michele Ferrero. In den 70er Jahren hatte Salice die Idee, Schokoladen-Eier mit kleinen Figuren oder Spielzeugen in einer gelben Plastikkapsel zu füllen – damit Kinder das ganze Jahr die Möglichkeit hätten, Ostern zu feiern. Und damit das Unternehmen auch das ganze Jahr über Eier verkaufen konnte. Für Ferrero wurde die Kinder-Überraschung zum Riesenerfolg: Weltweit wurden bis heute Milliarden Überraschungseier verkauft. Salice war auch an der Entwicklung von weiteren Produkten wie Ferrero Rocher oder Pocket Coffee beteiligt. Als er 2007 in den Ruhestand ging, bekam er von seiner Firma einen Bonus in Höhe von 400.000 Euro. Mit dem Geld gründete er eine Stiftung zur Förderung junger Talente. Das Überraschungsei brachte Ferrero allerdings auch Negativschlagzeilen ein: Im Januar erstickte im südfranzösischen Toulouse ein dreijähriges Mädchen an einem Spielzeug aus einem Überraschungsei. In den USA und Chile ist das Überraschungsei verboten. In den USA gelten strikte Gesetze zu Süßigkeiten, in denen Spielzeug versteckt ist. In Chile sind Kinder seit diesem Sommer per Gesetz vor ungesunder Nahrung geschützt. Von dpa/afp/RND "Vater des Überraschungseis" gestorben stern.de 2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 13 /100 Urvater des Rap verklagt Online-Riesen (1.02/4) New York. Wegen illegaler Nutzung des Namens Run DMC zieht ein Mitglied der legendären New Yorker Hip-Hop-Band gegen USEinzelhändler wie Amazon und Walmart vor Gericht. Der Rapper Darryl McDaniels alias „DMC“ reichte in New York Klage ein. Der 52-jährige Besitzer der Markenrechte fordert 50 Millionen Dollar (47 Mio Euro) Schadenersatz. Die Unternehmen äußerten sich zunächst nicht. Sie haben 21 Tage Zeit, auf die Klage zu reagieren. Den Einzelhändlern wird der unerlaubte Verkauf von Produkten vorgeworfen, die das RunDMC-Logo tragen oder den Anschein erwecken, die Band stünde hinter der Vermarktung. In der Klageschrift sind T-Shirts, Brillen, Aufnäher, Hüte und ganze Kostüm-Sets aufgeführt. Die Marke sei „extrem wertvoll“ und habe seit den Achtzigerjahren mehr als 100 Millionen Dollar eingespielt, heißt es in der Klageschrift. So zahlte etwa Adidas im Rahmen eines Lizenzabkommens 1,6 Millionen Dollar für die Nutzung. Run DMC gelten als Urväter des Rap und Wegbereiter der Hip-Hop-Kultur. Die Gruppe begann ihre Karriere Anfang der Achtziger im New Yorker Stadtteil Queens und wurde mit Hits wie „King of Rock“, „It’s Tricky“ oder „Walk this Way“ weltberühmt. Das Trio bestand neben McDaniels aus dem Rapper Joseph „Reverend Run“ Simmons und dem DJ Jason „Jam Master Jay“ Mizell, der 2002 in seinem Tonstudio erschossen wurde. McDaniels und Simmons gaben daraufhin die Auflösung der Band bekannt und treten nicht mehr als Run DMC auf. Von RND/dpa Millionenklage von Run DMC gegen Amazon und Walmart diepresse.com 2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 14 /100 Todesursache von George Michael bleibt unklar (1.02/4) Nach der Autopsie des Leichnams von George Michael sind weitere Untersuchungen angeordnet worden. Die Todesursache sei noch unklar, gab die britische Polizei bekannt. Weitere Testergebnisse werden demnach erst in einigen Wochen erwartet. Nach der Autopsie des Leichnams von George Michael steht noch keine eindeutige Todesursache fest. Das Ergebnis der Obduktion sei "nicht beweiskräftig", so die Polizei. Weitere Testergebnisse werden demnach erst in einigen Wochen erwartet. Der Todesfall werde als "ungeklärt, aber nicht verdächtig" bewertet. Michael Manager hatte kurz nach dessen Tod gesagt, die Todesursache sei ein Herzinfarkt gewesen. Der 53-Jährige sei an den Weihnachtsfeiertagen "zu Hause friedlich entschlafen". Der Lebensgefährte des früheren Wham!-Sängers hatte Michael demnach am ersten Weihnachtstag leblos im Bett gefunden. George Michael war zeitweise drogen- und alkoholsüchtig, kämpfte mit Depressionen und schweren Erkrankungen. Der Sänger unternahm in den vergangenen Jahren mehrere Entziehungskuren, um seine Drogen- und Alkoholsucht zu überwinden. Mehrfach musste er ins Gefängnis. Der Tod seiner Mutter und der Tod seines Lebensgefährten warfen ihn aus der Bahn. Lange Zeit hatte er versucht, seine Homosexualität zu verbergen, erst 1998 bekannte er sich dazu, nachdem er in den Vereinigten Staaten auf einer Herrentoilette verhaftet worden war wegen "unsittlichen Verhaltens". George Michael verkaufte in seiner mehr als 30-jährigen Karriere fast 100 Millionen Alben. Unter den vielen Hits des britischen Pop-Sängers im Duo mit Andrew Ridgeley als Wham! sind Ohrwürmer wie "Last Christmas" und "Wake Me Up Before You Go-Go" aus den 1980er Jahren. Mit Elton John sang Michael, der als Georgios Kyriakos Panagiotou geboren wurde, "Don't Let The Sun Go Down On Me. Er war der Sohn einer Britin und eines griechisch-zypriotischen Vaters. Obduktion von George Michaels Leiche: Todesursache weiter unklar tt.com 2016-12-30 19:31 tagesschau.de www.tagesschau.de 15 /100 Jahresrückblick 2016 - Bilder, die bleiben (0.01/4) Das Jahr begann mit den Übergriffen auf Frauen in Köln und endete mit dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Diese Bilder zeigen, was im Jahr 2016 sonst noch passiert ist. Das Jahr 2016 begann mit einem Schock: An Silvester wurden am Kölner Hauptbahnhof und auf der Domplatte hunderte Frauen von jungen Männern, vor allem aus dem nordafrikanischen Raum, sexuell belästigt und ausgeraubt , 1205 Anzeigen wurden gestellt. Die Ereignisse lösten eine Grundsatzdebatte über Migration und die deutsche Flüchtlingspolitik aus. Was 2016 richtig gut war: Bayern ist ein Bilderbuchland sueddeutsche.de 2016-12-30 19:45 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 16 /100 "Verdammt ärgerlich! " - Zieler spricht über den Absturz (0.01/4) von Leicester City Das Jahr 2016 und Ron-Robert Zieler : Keine Liebesgeschichte! Im Mai stieg der Torwart zum ersten Mal in seiner Karriere ab, dann nominierte ihn Joachim Löw nicht mehr für die Nationalmannschaft und der Weltmeister verpasste die EM. Schweren Herzens verließ der Keeper seinen Verein Hannover 96 Richtung Leicester City. Beim Überraschungs-Meister aus England machte Zieler durch die Verletzung von Stammkeeper knapp die Hälfte aller Saisonspiele, sitzt seit der Genesung des Dänen aber nur auf der Bank. "2016 war definitiv nicht das beste Jahr für mich. Der Abstieg mit 96 hat sehr weh getan. Aber der Schritt nach England war trotz allem der richtige", sagt Zieler im Interview mit der Bild (plus). Der Ex-Hannoveraner hatte die Niedersachsen nach deren Abstieg aus der Bundesliga im Sommer verlassen. Aktuell nimmt der Titelverteidiger in der Premiere League unter 20 Mannschaften nur den 15. Platz ein. Rückkehr nach Hannover nicht komplett ausgeschlossen Ungeachtet der sportlichen Talfahrt bereut Torhüter Ron-Robert Zieler seine Rückkehr nach Großbritannien nicht. "Niemand durfte erwarten, dass wir noch einmal den Titel holen. Im Leben gibt es Höhen und Tiefen. Aber mit dieser Situation hat keiner gerechnet. Das ist nicht zufriedenstellend und verdammt ärgerlich", so der 27-Jährige, der eine Rückkehr zu Hannover 96 nicht komplett ausschließen will: „Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen, im Gegenteil. Aber das ist derzeit kein Thema! Im Fußball sollte man nicht zu weit in die Zukunft schauen.“ Kontakt zu Hannover 96 habe er immer noch: "Die Zeit dort wird für mich immer etwas Besonderes bleiben. Und natürlich schaue ich jedes Wochenende, wie 96 gespielt hat. " Besser läuft es für Leicester in der Champions League. In der Königsklasse qualifizierte sich das Team von Coach Claudio Ranieri als Gruppensieger vorzeitig für das Achtelfinale. Für Zieler eine besondere Erfahrung: "Ich habe Erfahrung in der Champions League gesammelt. Das ist noch mal eine Nummer größer als Europa League mit 96.“ Zieler bereut Wechsel zu Leicester City nicht haz.de 2016-12-30 13:23 www.haz.de 17 /100 UN-Sicherheitsrat will Samstag über Syrien-Resolution abstimmen New York (dpa) - Der UN-Sicherheitsrat will morgen über eine Resolution zur bereits in Kraft getretenen Feuerpause und Gespräche über einen Friedensplan in Syrien abstimmen. Das sagte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin nach einer Sitzung des Gremiums hinter verschlossenen Türen in New York. Russland und die Türkei hatten die Waffenruhe zwischen der syrischen Regierung und mehreren Rebellengruppen ausgehandelt. Die Türkei unterstützt in Syrien sunnitische Rebellen, Russland den Präsidenten Baschar al-Assad. 2016-12-30 online.de 18 /100 22:10 www.t- Beckum. Vierjähriger Junge bei Verkehrsunfall leicht verletzt. Warendorf (ots) - Leichte Verletzungen erlitt ein vierjähriger Junge bei einem Verkehrsunfall,der sich am Freitag, 30.12.2016, gegen 18:05 Uhr in Beckum auf der Nordstraße in Höhe des Busbahnhofes ereignete. Eine 27-jährige Frau aus Beckum beabsichtigte mit ihrem vierjährigen Cousin die Nordstraße in Richtung Kalkstraße zu überqueren, musste jedoch auf Grund des Fahrzeugverkehrs warten. Plötzlich riss sich der vierjährige Junge von ihrer Hand los und lief unvermittelt auf die Fahrbahn. Auf der Fahrbahn lief der Junge vor den PKW einer 47-jähren Beckumerin. Der PKW erfasste den Jungen, verletzte ihn glücklicherweise aber nur leicht. Der Vierjährige wurde mit einem Rettungswagen in eine Kinderklinik gefahren. Es entstand nur geringer Sachschaden. 2016-12-30 22:09 www.t-online.de 19 /100 Rück- und Ausblick: Plädoyer gegen das Polarisieren Nutzungsbedingungen Embedding Tagesschau: Durch Anklicken des Punktes „Einverstanden“ erkennt der Nutzer die vorliegenden AGB an. Damit wird dem Nutzer die Möglichkeit eingeräumt, unentgeltlich und nichtexklusiv die Nutzung des tagesschau.de Video Players zum Embedding im eigenen Angebot. Der Nutzer erkennt ausdrücklich die freie redaktionelle Verantwortung für die bereitgestellten Inhalte der Tagesschau an und wird diese daher unverändert und in voller Länge nur im Rahmen der beantragten Nutzung verwenden. Der Nutzer darf insbesondere das Logo des NDR und der Tageschau im NDR Video Player nicht verändern. Darüber hinaus bedarf die Nutzung von Logos, Marken oder sonstigen Zeichen des NDR der vorherigen Zustimmung durch den NDR. Der Nutzer garantiert, dass das überlassene Angebot werbefrei abgespielt bzw. dargestellt wird. 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Sie werden Bestandteil der Nutzungsbefugnis, wenn der Nutzer den geänderten AGB zustimmt. 2016-12-30 22:05 tagesschau.de www.tagesschau.de 20 /100 Schwer verletzte PKW-Fahrerin nach Unfall an Rostocker Mautstelle Rostock (ots) - Die 28-jährige Fahrerin befuhr die BAB19 aus Berlin kommend in Richtung der B105 zum Warnowtunnel. Hier kollidierte sie mit ihrem Fahrzeug aus bislang ungeklärter Ursache mit einem zwischen den Mautspuren befindlichen Betonpfeiler. Am Fahrzeug entstand wirtschaftlicher Totalschaden. Die Fahrerin wurde schwerverletzt ins Uni-Klinikum verbracht. Inwieweit Alkohol hierbei eine entscheidende Rolle spielt, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen. Drei der fünf Mautspuren waren kurzfristig gesperrt. Zwischenzeitlich ist die Warnowquerung wieder in beiden Richtungen uneingeschränkt befahrbar. Andreas Schwinkendorf Dienstgruppenleiter Polizeirevier Rostock Lichtenhagen 2016-12-30 22:04 www.t-online.de 21 /100 Eisenbichler verpasst Podest - Kraft mit Auftaktsieg Oberstdorf (dpa) - Schon beim gemeinsamen Abendessen im Teamhotel war der Ärger über den verpassten Podestplatz zum Tournee-Auftakt bei Markus Eisenbichler vergessen. «Der sechste Platz ist eigentlich sensationell. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so einen Auftakt hinlege», sagte er und richtete vor dem Neujahrsspringen in GarmischPartenkirchen eine Kampfansage an die Konkurrenz. «Jetzt heißt es weitermachen. Es ist noch nichts entschieden.» Eisenbichler liegt knapp 15 Punkte hinter Auftaktsieger Stefan Kraft aus Österreich. Richard Freitag wurde 14., Andreas Wellinger 15. 2016-12-30 22:04 www.t-online.de 22 /100 Feuerwerkskörper löste in Alpbach Brand aus Alpbach – Aus einer Gondel im Skigebiet Alpbach/Schatzberg wurde am Freitag gegen 13.30 Uhr ein gezündeter pyrotechnischer Gegenstand geworfen. Auf dem ausgetrockneten Waldboden der Lifttrasse brach in Folge ein Brand aus. Aufgrund des raschen Eingreifens des Liftpersonals und der Feuerwehren Alpbach und Inneralpbach konnte der Brand rasch gelöscht werden. (TT.com) 2016-12-30 21:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 23 /100 Streit mit USA: "Russland wird niemanden ausweisen" Russlands Präsident Putin lehnt überraschend den Vorschlag seines Außenministers Lawrow ab, US-Diplomaten auszuweisen. Er will offenbar für eine bessere Beziehung zu den USA unter dem neuen Präsidenten Trump vorsorgen. Ein Tag mit unerwarteter Wendung: Erst machen die USA ihre Drohung war und verhängen weitere Sanktionen gegen Russland. 35 russische Diplomaten müssen innerhalb der kommenden drei Tage die USA verlassen. Auf diese Sanktionen werde es eine angemessene Antwort geben, so KremlSprecher Dmitri Peskow noch in der Nacht. Und die Sprecherin des Außenministeriums verhöhnte die Mitglieder der US-Regierung als "Versager" und "bösartig". Dann der Auftritt von Außenminister Sergej Lawrow. Am Mittag schlug er vor, wie die Antwort auf die US-Sanktionen aussehen könnte: nämlich 35 gegen 35. Nach dem Motto "Wie du mir, so ich dir". Von Lawrow hieß es: "Das russische Außenministerium hat dem Präsidenten der Russischen Föderation einen Vorschlag gemacht, 31 Mitarbeiter der US-Botschaft in Moskau und vier des Generalkonsulats in Sankt Petersburg zu unerwünschten Personen zu erklären. Außerdem wird vorgeschlagen, den Amerikanern zu verbieten, ihre Diplomaten-Datscha im Silberwäldchen und eine Lagereinrichtung zu nutzen. " Dann überraschte Wladimir Putin alle, selbst Experten: Die Vorschläge seines Außenministers nahm er nicht an, stattdessen will er von Reaktionen absehen. In einer Erklärung heißt es: "Wir behalten uns zwar das Recht auf Gegenmaßnahmen vor, begeben uns aber nicht auf die Ebene einer verantwortungslosen Küchendiplomatie. Um die russisch-amerikanischen Beziehungen wieder herzustellen, bauen wir auf die Politik der US-Regierung unter Präsident Trump. " Man werde US-Diplomaten keine Probleme machen und "niemanden ausweisen". "Außerdem lade ich alle Kinder von US-Diplomaten zu den Neujahrs- und Weihnachtsfeierlichkeiten im Kreml ein", heißt es weiter. Ein geschickter Schachzug, mit dem der russische Präsident sicher viele auf seine Seite geholt hat. Nicht nur Gennadij Sjuganow, den Vorsitzenden der Kommunisten in der Duma: "Man muss mit den Gegensanktionen nicht in einen Rausch verfallen, sondern lieber einen neuen Weg zu einem neuen Dialog einschlagen. Jedenfalls wäre das vielversprechender - sowohl für USA als auch für uns. " In seinem Neujahrs-Telegramm an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump äußerte Putin dann auch den Wunsch und die Hoffnung, dass sich die russisch-amerikanischen Beziehungen künftig verbessern werden. Trump hatte ja schon erklärt, dass Amerika keine Strafmaßnahmen gegen Russland wegen mutmaßlicher Hacker-Angriffe aussprechen solle. Man solle die Sache auf sich beruhen lassen, sagte Trump. Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe der Amerikaner immer wieder zurückgewiesen. 2016-12-30 21:31 tagesschau.de www.tagesschau.de 24 /100 Zsa Gabor († 99) | Skurrile Trauerfeier für die große Diva Die Kirche des Guten Schäfers in Beverly Hills. Vor dem Altar ein Foto von Zsa Gabor in einem roten Kleid, daneben eine Louis-Vuitton-Hundetasche ihres schon vor zwölf Jahren verstorbenen Shizo-Hundes Macho. Darin ist jetzt die Asche des Frauchens in einer Urne. Heute findet die Trauerfeier für Hollywood-Star Zsa Gabor in Los Angeles statt. Doch ihre Reise könnte noch weitergehen. Gabors Herz war nach jahrelanger Krankheit am 18. Dezember stehengeblieben. Witwer Frederic von Anhalt (73) hat die ganze Nacht nicht geschlafen, sagt er vor der Zeremonie. Die Zeremonie wollte er aber trotzdem machen. „Das bin ich ihr schuldig.“ Außerdem habe er drei Billboards zu ihrem Gedenken am riesigen 405-Highway schalten lassen. „Die sehen fünf Millionen Menschen täglich.“ Adoptivsohn Marcus von Anhalt hat rote Augen, Äderchen sind geplatzt, die Igelfrisur steht. In der Kirche trägt er eine Sonnenbrille. Vor dem letztendlich tödlichen Motorrad-Unfall habe sein Adoptivbruder noch ein Haus für ihn in Beverly Hills angeschaut. „Dann ist er den Mullholland Drive hoch, das ist wie bei uns die Schwarzwaldhochstraße. Da hat ihn ein Auto erwischt.“ Adoptiv-Prinz Oliver von Anhalt (45) ist in Los Angeles an den Folgen eines Motorradunfalls verstorben. Ganz hinten in der Kirche sitzt Ferdinand von Anhalt (32). Ein deutscher blonder, in L. A. ansässiger Anwalt mit Bubengesicht, der vor drei Jahren von Frederic adoptiert und mittlerweile verstoßen wurde. Es gab Streit, was genau will Ferdinand nicht sagen. Aber er ist nicht sauer auf seinen Adoptivvater: „Er ist eine Faszination, er sieht gut aus. Es muss sehr schwer für ihn sein ohne Zsa Zsa. Ich liebe ihn.“ Er erzählt, wie er seine Zsa 1982 kennenlernte: „Ich war schon sehr berühmt in Deutschland, aber in Amerika kannte mich keiner. Deshalb bin ich rüber.“ Er habe dann 5000 Dollar für ein Foto mit Zsa bezahlt, einfach, um in den USA wahrgenommen zu werden. Die Illustrierte „Neue Welt“ druckte das Foto im Frühjahr 1983, machte eine GossipLiebesgeschichte daraus. Diese zunächst erfundene Geschichte wurde dann Wirklichkeit. „Es waren den am besten investierten 5000 Dollar meines Lebens“, sagt Frederic. Beigesetzt werden soll die Urne von Zsa Gabor später nicht etwa in Hollywood, sondern an ihrem Geburtsort Budapest. „Es war immer der Wunsch meiner Frau, im Grab neben ihrem Vater bestattet zu werden“, so Frédéric von Anhalt. 2016-12-30 21:29 TIL BIERMANN www.bild.de 25 /100 Mindestens elf Tote bei Grubenunglück in Indien Das Kind und sein Großvater sind beim Eislaufen eingebrochen. Bekannte kamen zu Hilfe. Mit einem österreichischen Sieg hat die 65. Auflage der Vierschanzen-Tournee begonnen. Stefan Kraft gewann den Auftaktbewerb in Oberstdorf vor dem Polen Kami... US-Präsident Obama sucht die offene Konfrontation mit dem Kreml. Aber Präsident Putin verzichtet überraschend auf einen Schlagabtausch. Hat sich Obama ein Ei... Nicht Favoritin Hillary Clinton, sondern der republikanische Quereinsteiger Donald Trump wird der 45. Präsident der USA. Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor... Alle Infos rund um den alpinen Ski-Weltcup. Mit TT.com sind Sie vom Auftakt in Sölden bis zum Weltcup-Finale in Aspen mit dabei. Zahlen, Daten, Fakten inklus... Warm anziehen heißt es für alle Partytiger in der Silvesternacht. In manchen Tälern sinken die Ti... Wer sich an Silvester gegen einen gemütlichen Abend zu Hause entscheidet, wird in und rund um Innsbruck bestens bedient. Auch für das Nachmittagsprogramm sei... In Innsbruck kam es am Donnerstag gegen 13.15 Uhr zu einer Beinahe-Kollision zwischen einer Straßenbahn und einer unbekannten Radfahrerin. Der Vorfall ereign... Tiroler Gesundheitsfonds Krankenhäusern. rechnet neuerlich mit höheren Abgängen in den zehn US-Präsident Obama sucht die offene Konfrontation mit dem Kreml. Aber Präsident Putin verzichtet überraschend auf einen Schlagabtausch. Hat sich Obama ein Ei... US-Präsident Barack Obama tritt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin diplomatisch auf die Füße und will so auf die Einflussnahme Russlands im US-Wahlk... Nicht Favoritin Hillary Clinton, sondern der republikanische Quereinsteiger Donald Trump wird der 45. Präsident der USA. Alexander Van der Bellen hat sich auch in der Stichwahl-Wiederholung gegen Norbert Hofer (FPÖ) durchgesetzt. Bei der Schnäppchenjagd im Netz landen immer mehr Tiroler in gefälschten Shops. FakeSeiten sind... Zum Jahresende sorgte eine Vereinbarung über Förderkürzungen für kräftigen Preisschub. Ab 2017 sind überlange Lastwagen auf deutschen Straßen generell zugelassen. Österreich sperrt sich gegen die riesigen Lkw. Das Kind und sein Großvater sind beim Eislaufen eingebrochen. Bekannte kamen zu Hilfe. Warm anziehen heißt es für alle Partytiger in der Silvesternacht. In manchen Tälern sinken die Tiefstwerte auf bis zu minus 15 Grad. Zu Wochenbeginn kündigt... In Innsbruck kam es am Donnerstag gegen 13.15 Uhr zu einer Beinahe-Kollision zwischen einer Straßenbahn und einer unbekannten Radfahrerin. Der Vorfall ereign... Laut seinem Berater Jorge Mendes hätte der portugiesische Superstar zudem 100 Millionen Euro pro ... Mit einem österreichischen Sieg hat die 65. Auflage der Vierschanzen-Tournee begonnen. Stefan Kraft gewann den Auftaktbewerb in Oberstdorf vor dem Polen Kami... Mit 231 Punkten Vorsprung im Gesamtweltcup rutscht Marcel Hirscher ins neue Jahr. Zudem spielte die Abfahrts-Absage in Santa Caterina dem ÖSV-Star in die Kar... Alle Zahlen, Daten und Fakten rund um die Königsklasse des Motorsports finden Sie in unserem Formel-1-Dossier. Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor... Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen. Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf... Alle Infos rund um den alpinen Ski-Weltcup. Mit TT.com sind Sie vom Auftakt in Sölden bis zum Weltcup-Finale in Aspen mit dabei. Zahlen, Daten, Fakten inklus... Das Bergsilvester-Feuerwerk gibt es heuer zum letzten Mal, ein Ersatzprogramm soll bis Mitte 2017... Wer sich an Silvester gegen einen gemütlichen Abend zu Hause entscheidet, wird in und rund um Innsbruck bestens bedient. Auch für das Nachmittagsprogramm sei... Fügens Nachbargemeinden schauen durch die Finger. Nur noch Fügener und Fügenberger können das Freizeitticket der Gemeinde kaufen. Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel... Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz... Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig auf TT Online. Sie haben sich im Jahr 2016 das JA-Wort gegeben? Dann nehmen Sie teil an unserem Gewinnspiel zum ... Termin: 05. bis 12. September 2017 Termin: 01. bis 17. November 2017 2016-12-30 23:16 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 26 /100 TT-Umfrage: Mehr Sport und weniger Angst Innsbruck – Schon Vorsätze für das neue Jahr? Oder sind im Grunde die vom alten noch übriggeblieben? Aufhören zu rauchen, mehr Sport, weniger essen – mit dem Neujahrstag kommen die Vorsätze bei vielen Tirolern so sicher, wie das Neujahrskonzert, das Skispringen in Garmisch oder der Besuch der Nachbarn. Die repräsentative TT-Umfrage hat sich die Vorsätze und Erwartungen der Tiroler für das Jahr 2017 ganz genau angesehen und abgefragt. Gleichermaßen waren auch die Sorgen der Menschen ein großes und wichtiges Thema. Und hier zeigt sich, dass die Angst vor Terroranschlägen zwar immer noch die größte Angst in der Bevölkerung ist, sie hat aber im Vergleich zum Vorjahr doch relativ überraschend um einiges abgenommen. Doch vorerst zurück zu den Vorsätzen: Immerhin 63 Prozent der Menschen in Tirol haben demnach für die kommenden Monate überhaupt gar keine. Österreichweit hat dagegen im Vergleich nur rund jeder zweite keine großen oder kleinen Änderungen im eigenen Leben geplant. Bei den 37 Prozent der Befragten in Tirol, die sich etwas vorgenommen haben, steht Bewegung und Sport hoch im Kurs. Und hier zeigt man sich bei den Plänen deutlich aktiver als der Bundesschnitt. In einer österreichweiten Umfrage wollten 44 Prozent mehr Sport ab dem Jahreswechsel treiben. In Tirol wollen dies 53 Prozent jetzt angehen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Drang aber weniger ausgeprägt. Von jenen, die einen Neujahrsvorsatz haben, wollen auch 43 Prozent künftig deutlich mehr auf gesunde Ernährung achten. Diese Werte liegen um zwei bzw. vier Prozent niedriger als noch bei der Umfrage im Jahr 2015. Auch danach bleibt es im Ranking vorerst sportlich: Für jene, die sich etwas vorgenommen haben, steht der Wunsch, ein paar Kilo purzeln zu lassen insgesamt auf Platz drei. 42 Prozent der Befragten wollen hier aktiv werden – auch hier ist übrigens ein deutlicher Rückgang zu 2015 zu sehen. Jeder Dritte mit Vorsätzen will seine eigene Freizeit sinnvoller gestalten und mehr Geld sparen. Auch die Lust, sich weiterzubilden ist relativ groß. Immerhin 29 Prozent haben sich das laut der Umfrage von resarch affairs für die kommenden Monate vorgenommen. Überraschend weit hinten im Ranking steht der vielzitierte Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören. Nur elf Prozent haben sich das vorgenommen – vielleicht auch aus leidvoller Erfahrung, ohnehin wieder zum Glimmstengel zu greifen. Kleiner geworden ist bei den Tiroler auch der Vorsatz, sich selbst etwas Gutes zu tun. Wollten das im Vorjahr noch 24 Prozent angehen, waren es heuer nur noch 18 Prozent, die dieses Thema auf ihre Vorsatzliste geschrieben haben. Konstant bleibt dagegen der Vorsatz, mehr für die Umwelt zu tun. Wie schon in der Umfrage 2015 haben sich das neun Prozent der Befragten vorgenommen. Neben den vielfach positiv formulierten Vorsätzen beherrschen aber auch Ängste und Sorgen den Alltag der Tiroler. Doch allgemein ist festzustellen, dass die Sorgen etwas kleiner geworden sind. Nur die Angst, Opfer eines Kriminaldelikts zu werden und Sorgen um die eigene Gesundheit sind im Vergleich zur Jahresumfrage vor genau einem Jahr gestiegen. 86 Prozent der befragten Tiroler sehen die Gefahren von Terror mit großer Sorge oder zumindest etwas Sorge. Drei Viertel sind wegen der Radikalisierung durch Glaubensfanatiker besorgt. Und auch der „anhaltende Flüchtlingsstrom“ beunruhigt die Tiroler. 38 Prozent gaben an, hier große Sorgen zu haben. Ebensoviele äußerten etwas Sorge diesbezüglich. Leicht gestiegen sind die Ängste der Menschen, von einer Naturkatastrophe betroffen zu sein. 57 Prozent erwähnten dies bei der repräsentativen TT-Jahresumfrage. Die Zukunft der eigenen Kinder sehen die Menschen positiver als im Vorjahr. Trotzdem hat hier jeder zweite Befragte Bedenken. Um fünf Prozentpunkte gestiegen ist die Angst der Tiroler, Opfer eines Einbruchs, Überfalls oder anderen Kriminaldelikts zu werden. 52 Prozent bereitet das Sorgen, elf Prozent haben dabei sogar sehr große Angst. Das subjektive Sicherheitsgefühl ist fast gleich wie 2015. Das gilt auch für die Sicherheit des Arbeitsplatzes. 56 Prozent sehen den als sehr sicher an. Bundesweit gesehen ist der aktuelle Zustand der Stimmung weder ein absoluter Tief- noch Höhepunkt. Vor allem jüngere Personen, Gebildete oder Angehörige der höheren sozialen Schichten sind für 2017 guten Mutes. Als Grund gaben 29 Prozent von ihnen ihre private Situation, 15 Prozent ihren Job und elf Prozent ihre Einkommensverhältnisse an. Frauen, einfache Arbeiter und die Generation 60-plus hingegen äußerten Zweifel und Bedenken. Im Gegensatz zum Vorjahr sind es in einer österreichweiten Umfrage aber weniger die Angst vor Terroranschlägen oder die aktuelle Flüchtlingssituation, die jener Gruppe Sorgenfalten auf die Stirn zeichnen. (mw) 2016-12-30 23:16 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 27 /100 Baldham - Der erste Bayer, der zum Südpol wanderte Er wohnte als Mönch am Hof des Dalai Lama und bereiste fast 200 Länder. Doch viele Paradiese, die Georg Kirner aus Baldham besuchte, existieren heute nicht mehr. Georg Kirner ist in seinem Leben dreimal vom Himmel gefallen, aber er lebt immer noch. Beim ersten Absturz saß er in einem Kleinflieger, dem über der Insel Borneo der Sprit ausging. Später flog er in einer mit 156 Passagieren besetzten Propellermaschine mit, die auf dem Flug von Hongkong nach Manila gegen einen Berg krachte. Nur vier Fluggäste überlebten das Inferno, auch Kirner, der gerade auf der Bordtoilette saß. Glück im Unglück hatte er auch in Neuguinea, wo er mit einer Cessna während eines Unwetters in den Urwald stürzte. "Ich war im Wrack eingeklemmt und spürte die Füße nicht mehr", erinnert er sich. Zum Glück hatten Eingeborene den "Göttervogel" beim Absturz beobachtet. Mit Stangen fischten sie den Verletzen aus der Maschine, einer drehte dann eine Art Zigarette, obwohl in der Luft der Duft des Kerosins hing. In Kirner stieg Panik auf. "Du rauchst jetzt! ", befahl der Buschmann drohend, es war ein lebensrettendes Narkotikum. Körperlich haben diese Unfälle bei dem Weltenbummler, der in wenigen Wochen 81 Jahre alt wird, kaum Spuren hinterlassen. Er wirkt für sein Alter ungewöhnlich agil. Gleichwohl, so unerschrocken sich Kirner sonst auch geben mag: Wenn man die Abstürze erwähnt, wird er, der leidenschaftliche Erzähler und Gaudibursch, einsilbig. "Solche Erlebnisse sind schwer zu verdauen", sagt er. "Da musst du stark sein, ich darf das nicht zu intensiv erzählen. " Diese Erinnerungen würde Georg Kirner am liebsten löschen, die vielen anderen aber wecken seine Lebensgeister abrupt. Wenn er Gäste durch sein Haus in Baldham (Kreis Ebersberg) führt, blüht er auf. Hunderte Erinnerungsstücke schmücken die Zimmer und Flure, Zeugnisse eines unruhigen Reiselebens, das ihn in fast 200 Länder führte. Georg Kirner zählt zu den letzten Abenteurern vom alten Schlag, die noch in unbekannte Ecken und Winkel dieser Erde vordringen konnten, bevor diese ans Licht gezerrt und zur Spielwiese von Konzernen und Spekulanten wurden. Schon als Bub hatte er davon geträumt, eines Tages in die Welt hinaus zu ziehen. Auf der Alm seiner Großmutter, wo er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, standen seiner Sehnsucht zunächst die Berge im Weg. Eines Tages schenkte ihm ein Almbesucher ein Buch des schwedischen Entdeckers Sven Hedin. "Ich las es hundertmal", erzählt Kirner. "Dort fand ich Antworten, die mir die Großmutter nicht geben konnte. " Was liegt denn hinter der Alm, wollte er wissen, hinter dem Sonnwendjoch? Wo fliegen denn die Vögel hin? "Bua, i woaß doch aa net", sagte sie, "weit weg hoid, und dort san olle Menschen schwarz. " "Von da an wusste ich, wie klein die Welt auf der Alm war, ich musste hinaus in die Welt. " 1960 begab sich Kirner mit dem Radl auf seine erste große Reise. Über Rom führte sie ihn entlang der Küstenstraßen bis nach Tripolis und Kairo. Nachdem ihm Diebe dort das Radl geklaut hatten, kaufte er sich ein Kamel und wanderte mit einer Karawane durch die Wüste. Zu Fuß ging es schließlich weiter bis zum Kilimandscharo, dann setzte eine starke Malaria seinem Reisedrang ein Ende - aber nur vorläufig. Magisch angezogen wurde Kirner stets von Urbewohnern in allen Erdteilen. Zum Beispiel von den noch steinzeitlich lebenden Dschungelnomaden auf Borneo, die eine moderne Familienplanung betrieben. "Es waren Jäger und Sammler", erzählt Kirner, aber mehr als 25 Menschen konnte eine Großfamilie nicht ernähren. Das Familienoberhaupt reichte den Frauen deshalb ein Gemisch aus Urwaldblättern. "Das war so etwas wie deren Pille. " 80 Prozent der abgelegenen Paradiese, die Kirner in seinem Leben besucht hat, existieren nicht mehr. Wie eine Sturzwelle schwappte der Fortschritt über unberührte Lebensräume und Urwälder. Das betrübt ihn sehr. "Die moderne Welt vernichtet nicht nur die Naturvölker, verloren geht auch ihre Weisheit, die mit der Weltanschauung der aufgeklärten Welt manchmal auf fast groteske Weise kollidiert. " So fragten Stammesangehörige einmal bei Kirner nach, ob er schon einmal in der Hölle gewesen sei. "Vermutlich hatte ihnen ein Missionar gedroht, sie kämen in die heiße Hölle, wenn sie zum Beispiel Frauen jagten. "Das war aber für sie eher keine Drohung", sagt Kirner. "Diese Ureinwohner sehnten sich geradezu nach Feuer, bei ihnen war es ja immer feucht. " Um ihre Begeisterung für die Hölle zu dämpfen, erklärte er ihnen, dass die warme Hölle überfüllt und deshalb eine neue aufgemacht worden sei. "Dort ist es eiskalt. " 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 28 /100 Sprachlabor - Ethnologin, rote Haare Zum Jahresende sei allen Lesern, Freunden und Kritikern herzlich gedankt, auch gerne im TelegrammStil. Wie der aussieht? Sprachlabor lesen! DIE "GARTENLAUBEN"LITERATUR hat uns eine Sorte von Sätzen hinterlassen, die wir der Einfachheit halber "Hereintrat-ein-Mann"-Sätze nennen wollen. Zur Illustration hier ein Herein-trat-ein-Mann-Satz aus dem Erzähler No. 62 vom 1. August 1840: "Herein trat ein Mann von vornehmem und Ehrfurcht gebietendem Äußerm. Er mochte zwischen vierzig und fünfzig Jahren seyn, und trug eine Art Jagdanzug. Seinem Gange und Aussehen nach schien er kränklich und schwach. " Wäre dieser Mann - nennen wir ihn Hugo Boltz - einem jungen Reporter von heute begegnet, hätte er sich im Feature möglicherweise so wiedergefunden: "Hugo Boltz, 46, Jagdanzug, taffer Typ, irgendwie nicht gut drauf. " Die telegrammartige Schilderung von Personen ist nicht neu und entfaltet, wo es um Präzision, Sachlichkeit und Tempo, um die Vorspiegelung erzählerischer Atemlosigkeit geht, ihre ganz eigene Atmosphäre. Inzwischen hat sich der stilistische Kniff in den Zeitungen, allen voran in der Süddeutschen , zu einer Marotte entwickelt, die drauf und dran ist, der noch grassierenden Doppelpunktitis - "zitiert werden will: keiner" - den Rang abzulaufen. In einer einzigen Reportage fanden sich unlängst nah beieinander vier Belege. Beleg eins: "Alexa Waschkau, 41, Ethnologin, rote Haare, schwarzes Kleid. " Beleg zwei: "Alexander Waschkau, gestreiftes Hemd, Brille, auch 41 Jahre alt, Psychologe. " Beleg drei: "Bartoschek, 37, kantige Brille, Vollbart, CordJackett. " Beleg vier: "50-jähriger, großer, dünner Mann, gelbe Ray-Ban-Brille, rötlich schimmerndes Haar, Wissenschaftsautor. " Ein Foto zeigt die Genannten, und man möchte wetten, dass Bartoscheks kantige Brille ebenfalls eine Ray Ban ist; dass die gelbe Ray-BanBrille ihrerseits kantig ist, sieht man mit blankem Auge. ZUM JAHRESENDE sei allen Zuträgern, Lesern, Freunden und Kritikern herzlich gedankt. Apropos Jahresende: Herein tritt Silvester, Papst, undefinierbares Alter, Vollbart, elegante Mitra, frühe Ray-Ban-Brille. 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 29 /100 Mario Vargas Llosa: "Liebe ist so ein absurdes Thema" Weil sein Vater Bücher hasste, begann Mario Vargas Llosa zu schreiben. Ein Gespräch über Rache, die inspirierende Wirkung von Feinden und warum es leichter ist, über Sex als über Liebe zu schreiben. Der große Schriftsteller muss auf einem lächerlich kleinen Stuhl Platz nehmen, aber Mario Vargas Llosa nimmt's gelassen. Er grüßt ein Paar, das ihn mit jemandem anderen verwechselt hat, ist überhaupt ausgesprochen höflich und trinkt erst dann einen Schluck Wasser, als das Gespräch beendet ist. SZ: Der erste Satz in einem Roman ist für Schriftsteller von großer Bedeutung, im Leben oft auch. Wissen Sie noch, was Sie als Erstes zu Ihrem Vater sagten, als Sie ihn kennenlernten mit zehn Jahren?... 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 30 /100 Bamberg - Urteil im Fall Janina ist rechtskräftig Der Mörder der elfjährigen Janina muss zwölfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Gegen das Urteil des Landgerichts Bamberg sei keine Revision eingelegt worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Fast genau ein Jahr nach der Tat ist der Richterspruch damit rechtskräftig. Das Gericht hatte einen 54 Jahre alten Mann schuldig gesprochen. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er in der vergangenen Silvesternacht mehrfach mit einem Kleinkaliber-Revolver geschossen hatte. Er traf die Elfjährige tödlich, während sie mit Freunden auf der Straße in Unterschleichach (Landkreis Haßberge) feierte. 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 31 /100 Syrien - Von "Guten" und "Bösen" Das Thema Syrien spaltet auch nach der Kapitulation der Rebellen von Aleppo die Leserschaft. Wer hat den Konflikt verursacht, wer ihn vorangetrieben? Darüber gibt es unterschiedliche Interpretationen. Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen. Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen. [email protected] 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 32 /100 Kurzkritik - Ein feiner Clinch "Der Widerspenstigen Zähmung" in Pasing Von allen Stücken Shakespeares ist dieses eines der seltsamsten. Zumindest wenn man versucht, "Der Widerspenstigen Zähmung" ein wenig ernst zu nehmen und nicht eine oft sehr lustige - Klamotte daraus macht. Andreas Seyferth hat in den 30 Jahren, die er das Theater Viel Lärm um Nichts in der Pasinger Fabrik leitet, 15 Shakespeares gemacht. Der Mann hat einen eigenen Zugriff auf dessen Stücke, und das spürt man nun auch wieder, bei eben "Der Widerspenstigen Zähmung". Natürlich geht es bei ihm auch lustig zu, dafür sorgen Timo Alexander Wenzel in diversen Rollen verschiedener Lakaien und die beiden durchgeknallten Freier Alexander Wagner und Mario Linder, von denen vor allem Wagner einen fantastischen Instinkt für Präzision, Nuancen und kontrollierte Wirkung hat. Aber was die eigentliche Zähmung angeht, ist Seyferth sehr skeptisch gegenüber jeglicher Knallchargen-Komik. Eher hat man das Gefühl, hier treffen mit Maria Magdalena Rabl und Rainer Haustein zwei Menschen aufeinander, die wie gemacht scheinen, einander zu lieben und zu retten aus den Neurosen, in denen sie hausen. Hausteins Petruchio hat etwas von einem niederbayerischen Viehhändler, er ist ein dampfender Lackl, ein wüster Kerl - und bipolar. Zärtlichkeit und Rumpelei liegen bei ihm nah beieinander. Hingegen wirkt der Furor von Rabls Käthchen immer wie ein raues Schutzschild, eine Protofeministin im Hause eines aasigen Patriarchen, der seine beiden Töchter gewinnbringend verscherbeln will. Auch wenn die Premiere ein bisschen unter der Katatonie der Aufregung leidet: Es ist eine schöne Aufführung, bei der man allen sehr gern zuhört und die gut ausschaut, mit viel Raum und der Imitation der Illusionskunst italienischer Renaissance-Architektur. 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 33 /100 Landespolitik - Hickhack um die Integration Merkel, Flüchtlinge, Kirchen: Alle wollten nicht, wie die CSU wollte Es ist nicht einfach mit der Integration, wie die CSU gleich zu Jahresbeginn erfahren musste. Kein Syrer oder gar Senegalese, nein, eine ganz deutsche Frau aus der Uckermark wollte sich nicht recht integrieren. Ihr Name ist Angela Merkel, sie ist Kanzlerin und gegen eine Obergrenze für Flüchtlinge und damit aus der Sicht der CSU weit außerhalb des konservativen Kulturkreises. Das ganze Jahr versuchte die CSU Merkel ihre Leitkultur nahezubringen. Sie probierte es mit fordern: CSU-Chef Horst Seehofer schimpfte, drohte mit einer Verfassungsklage. Und mit fördern: ein Friedenstreffen in Potsdam an einem See, ein gemeinsames Lächeln für die Kameras. So ein Bundestagswahlkampf ohne CDU ist ja nichts, auch kaum erfolgreich. Für eine Einladung an Merkel zum CSU-Parteitag im November reichte die neue Freundlichkeit allerdings nicht. Ach ja, Integration ist schwer und voller Missverständnisse. Da dachte die CSU, zumindest die Kirchen könnten ihre Vorstellung einer christlich-abendländischen Leitkultur teilen. Am Ende kam auch von ihnen nur Kritik zum CSU-Integrationsgesetz. Und auch wie Generalsekretär Andreas Scheuer das mit dem Fußball spielenden, ministrierenden Senegalesen, den man nie wieder abschieben könne, gemeint hat, konnten die wenigsten verstehen. Ungewohnt gut verstanden sich dafür der jetzige Ministerpräsident Seehofer und der Immer-noch-Finanzminister Markus Söder. Zumindest als die CSU am Integrationsproblem Merkel arbeitete. Dann wurde wohl integrieren mit intrigieren verwechselt, zumindest ging es wieder los: Der eine führe Selbstgespräche, der andere könne kaum mehr, als Förderbescheide ausstellen. So ging es hin und her zwischen den Lagern. So schlimm, dass ein CSUIntegrationsteam vermitteln musste. Jetzt sei alles wieder "schmusi-schmusi", um eine Seehoferische Wortschöpfung zu bemühen. Einige trauen dem Frieden aber nicht. Gut möglich, dass die CSU sich also auch 2017 wieder intensiver mit dem Thema Integration befassen muss. 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 34 /100 Würzburg/Ansbach - Zwei Attacken, ein Gefühl Anschläge von Flüchtlingen erschütterten Ochsenfurt und Ansbach. Dennoch reagierten die Bewohner besonnen Drei Wochen nach dem Attentat von Würzburg erlitt Simone Barrientos einen Schwächeanfall. In einer Diskussion über das bayerische Integrationsgesetz wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen, auf dem Boden kam sie zu sich und ahnte, was ihr Körper ihr sagen wollte in dem Moment. Barrientos ist die Frau, die sich nach dem Attentat den Medien gestellt hat. Ein 17jähriger unbegleiteter Flüchtling aus einem kirchlichen Heim in Ochsenfurt hatte am 18. Juli in einem Regionalzug zwischen den Stationen Winterhausen und Würzburg Süd... 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 35 /100 Wenn Silvesterböller an Bombenangriffe erinnern Die Feiern zum Jahreswechsel sind in Deutschland und in Afghanistan doch sehr unterschiedlich das musste unser Kolumnist schmerzlich feststellen. Ich erinnere mich gut an mein erstes Silvester in Deutschland vor zwei Jahren, vom Einatmen der Giftstoffe der Feuerwerke hatte ich noch zwei Tage danach Kopfschmerzen. Ich und meine Familie, wir hatten keine Ahnung, wie die Deutschen den Übertritt ins neue Jahr vollziehen, auch nicht, dass sie dabei am Münchner Marienplatz besonders eifrig zu Werke gehen. Es rumste und krachte, Böller und Raketen. Am Himmel explodierte es, doch statt in den Keller zu laufen oder sich flach auf den Boden zu werfen, lagen sich die Menschen in den Armen und lachten. Mir und meiner Familie fiel das Lachen noch schwer, die Bombenangriffe in Afghanistan waren noch zu nahe an uns dran. An mein letztjähriges Silvester erinnert mich eine Narbe am Finger. Im Olympiapark habe ich mich vom Zuschauer zum Zünder entwickelt - was keine gute Idee war. Weil ich mit Feuerwerken keine Erfahrung hatte, wusste ich nicht, dass man einen Kracher nach dem Anzünden loslassen muss. Seine Sprengkraft verbrannte mir die Haut, meine Hand und meine Jacke waren schwarz vor Rauch. Um mich rum fanden sie mein Missgeschick sehr komisch, der Kracher war der Lacher, und wieder tat ich mich schwer, das Amusement zu verstehen. Am gleichen Abend zündete ein Junge in unserer Nähe eine Rakete und traf damit ein Mädchen am Bein. Das Mädchen schrie und weinte, ihre Hose war verbrannt. Es herrschten fast schon afghanische Verhältnisse, nur dass dort nicht innerhalb weniger Minuten ein Krankenwagen gekommen wäre und das Mädchen versorgt hätte. Mal schauen, wo ich dieses Jahr hingehe, mit den Erfahrungen der letzten beiden Jahre fühle ich mich recht gut vorbereitet. Ich werde eine Maske tragen, damit ich nicht die giftige Luft einatmen muss. Und beim Anzünden der Raketen werde ich gut aufpassen, damit ich sie rechtzeitig loslasse und in Richtung Himmel schieße, nicht auf andere Menschen. Ich werde darauf achten, dass die Mädchen und Frauen in meiner Familie irgendwo stehen, wo sie gut geschützt sind und kein Feuerwerkskörper sie treffen kann. Wenigstens werden hier in Deutschland keine echten Raketen abgeschossen - anders als in Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans. In Masar-i-Scharif findet das größte Neujahrsfest Afghanistans statt - aber nicht am 1. Januar, sondern zum Frühlingsanfang um den 20. März. Hier wird es "Fest der roten Blumen" genannt, weil dann die Pflanzen zu neuem Leben erwachen. Anders als in Deutschland gibt es in den Geschäften keine Kracher und Böller zu kaufen, die Leute bereiten für das Fest besondere Speisen zu und machen Familienbesuche. Und um Mitternacht wird eine echte Rakete in den Himmel geschossen, damit alle wissen: Jetzt beginnt ein neues Jahr. Die Leute wünschen einander alles Gute und nehmen sich vor, im eigenen Leben alles besser zu machen als im Jahr davor. Wie in Afghanistan gehört es auch zum deutschen Silvester, Neujahrsvorsätze zu machen. Auch ich habe viele große und kleine Wünsche für 2017. Für mich und meine Familie wünsche ich mir Gesundheit und dass wir alle zusammen sein können. Ich hoffe, dass ich im neuen Jahr meine Anerkennung als Asylberechtigter bekomme, damit ich in Deutschland bleiben kann. Ich möchte weiter als Journalist arbeiten. Dazu muss ich die Deutschprüfung zum B2-Zertifikat schaffen. Danach wäre es schön, den Führerschein zu machen - meine afghanische Lizenz wird hier leider nicht anerkannt. Viel wichtiger als diese vielen kleinen privaten Wünsche ist aber mein ganz großer Wunsch: Dass die Raketen in Afghanistan nicht mehr auf Menschen schießen sondern nur noch in die Silvesternacht hinausfeuern. 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 36 /100 2017: Ein Plädoyer für mehr Optimismus 2016 war ein Horrorjahr, 2017 kommt's noch schlimmer. Oder doch nicht? Warum es höchste Zeit ist, den Optimisten in sich zu wecken - und wie das in düsteren Zeiten funktionieren kann. "Es gibt keinen traurigeren Anblick als einen jungen Pessimisten mit Ausnahme eines alten Optimisten. " (Mark Twain) Mehr als zehn Jahre ist es nun her, dass in Deutschland ein grandioses Hochgefühl herrschte, die Sonne schien wochenlang mit unbändiger Kraft, keine Wolke am Himmel. Wir trugen kurze Hosen und T-Shirts, wir waren wie befreit. Hoffnungsvoll warteten wir auf das nächste Spiel, das Glück schien auf unserer Seite zu stehen. Angesteckt von einer jungen Mannschaft, die gegen alle Erwartungen einen herrlichen Fußball... 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 37 /100 Volksmusik - Gigglgogl und Gogglgigl Hans-Peter Falkner liebt Gstanzln: eine Sammlung zum Lesen und Hören Manchmal bricht sie unter der Last der Jahre ein, wie dünnes Eis. Die Stimme kann nicht mehr so recht. Oft überkommt sie ein Lachen. Eines, wie es nur sehr alten Menschen gelingt, denen ihre Eitelkeit nicht mehr im Weg steht. Eines, das die Stimme durchbeutelt, während sie doch weitersingt. 96 Jahre, sagt HP Falkner, sei sein Großvater gewesen, als er ihn damals aufgenommen habe, Gstanzlsingen konnte der Opa noch, die Knopfharmonika spielen ging nicht mehr. Das übernahm der Enkel. Heute tut es Falkner leid, dass er den Großvater nicht öfter aufgenommen hat. "Der spielt ja eh immer," hat er gedacht. Mit dem Großvater war das so ähnlich wie mit den Gstanzln: "Die sind ja da. " Der Großvater war kurze Zeit nach dieser Aufnahme aus dem Mai 1991 weg. Und Falkner machte weiter Musik. Als eine Hälfte von Attwenger wurde er kurz darauf bekannt. Zwei Typen, die mit Schlagzeug und verzerrter Harmonika zeigten, was Volksmusik sein kann: PunkBewusstseinsstrom und ein ewiger Off-Beat, der in die Sprache hackt, bis die Späne fliegen. Möglich, dass Traditionalisten das als Sakrileg empfanden. Aber wer mag schon Traditionalisten. In der Kulisse des Fraunhofer-Theaters steht Falkner mit jungen Musikern auf der Bühne - und macht Volksmusik. Mit Tuba, Kontrabass, Geigen und allem Drum und Dran. Und zu einem maßgeblichen Teil singt er Gstanzln. Einem Gelegenheitsvolksmusikhörer kann das Gstanzl als das Ende des Erträglichen vorkommen. Immer ähnlich, immer gleich ist die Melodie, auf die es sich reimt. Mit zwei Akkorden unterbietet man an Komplexität den Blues, und auch rhythmisch sind die Möglichkeiten begrenzt. Das Gstanzl ist auf den ersten Blick das kleine Lied für die kleine Welt von gestern. Für Falkner ist in den kleinen Reimen die große Welt gebunden. "890 Gstanzln" heißt sein Buch, dessen Titel ziemlich genau den Inhalt umreißt. Es ist das Ende einer Reihe, eine Zusammenfassung und eine Erweiterung. 1996 hat er ebenfalls beim Verlag Bibliothek der Provinz den Band "1234 Gstanzln" veröffentlicht. 1999 folgten "567 Gstanzln". Beigelegt war immer eine CD, die es auch heute noch einzeln zu kaufen gibt über www.fischrecords.at. Die ersten beiden Bücher sind lange schon vergriffen. Aber auch mit dem letzten hat man immer noch ganz schön viele Gstanzln, die, liest man sie einmal hintereinander weg, etwas mit dem Hirn anstellen. Es beginnt sich zu drehen. Natürlich ist der angemessene Platz des Gstanzls nicht die Buchseite, sondern das Wirtshaus. 33 Gstanzl-Nummern sind auf der aktuellen CD "890 Gstanzln. Best of! " zu hören. Von den Neunzigern bis heute, in diversen Besetzungen, meist mit Falkner. Mal singt der für sich, als würde er mit sich selber reden, mal tobt er im Pulk. Eine musikalische Evolution gibt es nicht. Das Gstanzl ist ein Kreis. Aber der ist immer anders rund. Falkner hat mit dem Aufschreiben aus dem praktischen Grund begonnen, sich die Texte für die Bühne merken zu müssen. Auch vor ihm gab es schon gedruckte Sammlungen. Die aber kamen ihm komisch vor. Zu verkitscht. Und dann die Schreibweise: "Die ganzen Apostroph' und Ringerl und Kugerl. Ich wollt das einfach total klar haben. " Die Folge ist, dass sich aus dem Geruch von Papier und Druckerschwärze Lyrik formt: "und da gigglgogl hod a mensch ghobt / und da gogglgigl dea hod a / sogt da gigglgogl zum gogglgigl / ge goggl do de mei aa". Einem nicht im Alpenraum Sozialisierten mag das anmuten wie Konkrete Poesie, ein Dialektalerfahrener liest es so versaut, wie es gemeint ist. Das Gstanzl ist kein Hort des erhabenen Volksempfindens, es ist Lebensnotdurft in Reimform. Oben kommen sie rein, das Bier, die Würste, die Knödel. Unten kommen sie raus. Dazwischen ist der Mensch. Das ist der Witz. Das Gstanzl ist gerne derb. Aber in den Gstanzln, die Falkner gesammelt hat, ist das Derbe ein anarchischer Spaß, keine Pöbelei, die volkstümlich das Maul aufreißt. Falkners Buch bildet Gruppen. "wirtshaus - saufn" ist eine, "oabeit" eine andere. "i liab di - valossn" eine nächste: "zwoa fischal im weiha / zwoa antn im see / de liab de gehd unta / und nimma ind heh". Man muss das nicht mit einem Haiku vergleichen, aber ein Gstanzl kann die poetische Verdichtung schaffen: vom Bild zur Emotion zur Einsicht in das Wesen der Dinge. Mehrere Theorien gibt es über die Herkunft des Begriffes, aber Falkner hängt der an, die das Gstanzl von der italienischen, achtzeiligen Stanza ableitet. Das G komme als Mundartfärbung "eine bissl eine Schlampigkeit" - hinzu. Wobei Gstanzl eben nicht gleich Gstanzl ist. Auf dem Viktualienmarkt steht der Roider Jackl auf seinem Brunnen, als würde er gerade tief Luft holen vor der nächsten Strophe. Zwischen den Liedern des Roider Jackls in München, auch Schnaderhüpfl genannt, und dem oberösterreichischen Gstanzln des HP Falkner gibt es deutliche melodiöse Unterschiede. Auch rhythmisch ist es nicht das Gleiche. Falkners Großvater hat es ihm beigebracht, hat mit einem Gürtel sein Bein an das des Enkels gebunden. So haben sie gemeinsam beim Spielen den Rhythmus gestampft. In Bayern ist das Gstanzl eine Vortragskunst, manchmal auch als Spontangedicht. In Oberösterreich wird es zum Tanz gesungen. In der Kulisse im Fraunhofer sind die Zuhörer lieber nur Zuhörer. Falkner steht mit den Tanzhausgeigern auf der Bühne, einer jungen Gruppe aus Österreich, die, würden sie nicht gerade Volksmusik spielen, in der Mehrzahl als Hipster durchgehen würden. Im Publikum sieht man viele, die man sich auf so einigen Konzerten vorstellen könnte, beim Gstanzl-Singen nicht. Möglich, dass es auch an Falkners Bekanntheit liegt. Aber da ist noch etwas anderes. Hat man das Buch gelesen, die CD gehört, das Konzert gesehen, dann hört man Attwenger neu. Als Band, die sich aus dem Kulturreservoir der Gstanzln speist. Jedes für sich ist ein abgeschlossenes Mikrogedicht. Die lassen sich zu einer langen Kette auffädeln - einem Makrogedicht. Und immer geht es hin und her zwischen den zwei Akkorden, geht es im Kreis, im Tanz. "Es ist wie beim Techno", sagt HP Falkner: "Du kommst in ein Radl eine. " Stundenlang kann das so gehen. Irgendwann ist das Gstanzl kein Gstanzl mehr, sondern Ritual. Trancezustand. So geht es von der Liebe zum Essen zum Sex, und einmal ist auch Schluss: "und a grü sitzt im gros / und pfeifft si grow wos / auf amoi is schtaad / schedl ogmaad. " In der Schule für Dichtung in Wien hat Falkner einen einwöchigen Kurs gegeben. Einer Dame ist er da begegnet, die war sich sicher, das Gstanzl habe immer vier Zeilen. "Ja eh. Aber ist ja wurscht. Wenn mir mehr einfällt als vier Zeilen, dann wird's halt ein Achtzeiler", hat Falkner ihr geantwortet. Worauf die Dame insistierte, das Besondere am Gstanzl seien doch wohl die vier Zeilen. "Jo, für di", hat Falkner gesagt. Regeln sind das eine, das Leben und die Gstanzln sind etwas anderes. Gibt es ein Thema, das bis jetzt noch nicht in Gstanzln gefasst wurde? "Wenn wir das jetzt wüssten, was bis jetzt nicht behandelt worden ist - dann würden wir's ja eh tun. Vielleicht", sagt Falkner. 2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de 38 /100 Barbara Landes: "Die Ballade vom Wunderkind Carson McCullers" Die Ballade vom Wunderkind Carson McCullers von Barbara Landes Seitenzahl: 224 Seiten Genre: Roman Verlag: Ebersbach & Simon Bestellnummer: 978-3-86915-131-1 Preis: 19,95 € Dieses Thema im Programm: NDR Kultur | Neue Bücher | 30.12.2016 | 12:40 Uhr Alle Buch-Rezensionen Buchtipps von NDR Kultur Buchtipps von NDR Info Krimis und Thriller Sachbücher Politisches Buch Bildschöne Bücher Kinder- und Jugendbücher NDR Fernsehen Buchtipps 2016-12-30 23:15 NDR www.ndr.de 39 /100 Düsseldorfer EG: DEG verliert drittes Spiel in Folge Auch der Jahresabschluss war allenfalls halbwegs versöhnlich. Die DEG verlor vor 7.434 Zuschauern gegen den ERC Ingolstadt mit 1:2 (0:1, 0:1, 1:0, 0:1) nach Verlängerung. Sechs mal hatten die Düsseldorfer in dieser Saison zuvor in die Verlängerung gemusst und sechs Mal gewonnen - am Freitag erstmals nicht. "Wir hatten mehr verdient", meinte Torschütze Alexander Barta. Natürlich wusste Trainer Kreutzer um die Stärke der Bayern und hatte entsprechend Respekt. Zudem sind die Ingolstädter eine Art Angstgegner in Düsseldorf, denn von den letzten acht Treffen im ISS-Dome hatten die Gastgeber lediglich zwei für sich entscheiden können - aber immerhin das letzte im November recht deutlich mit 6:2. Und weil die Rot-Gelben damals in den ungewohnten blauen Ersatztrikots aufgelaufen waren, streiften sie die Hemden wieder über. Aber nicht nur das. Kreutzer änderte sein Team gegenüber dem Gastspiel in Wolfsburg (1:4) 48 Stunden zuvor auf zwei Positionen. Er beorderte Marcel Brandt wieder in die Abwehr, so dass für Alexander Preibisch wieder Platz im Angriff war. Zudem brachte der Coach Daniel Weiß in der Sturmformation mit Alexander Barta und Adam Courchaine; dafür spielte Chris Minard an der Seite von Manuel Strodel und Alexander Preibisch. "Ingolstadt hat eine gute Mannschaft und will sich nach der Heimniederlage gegen Bremerhaven sicher rehabilitieren", meinte Kreutzer vor dem Spiel. "Wir müssen einfach besser sein, einen Schritt mehr machen und von der Strafbank wegbleiben. Ingolstadt wird uns alles abverlangen, aber wir werden gewinnen. Wir müssen kontinuierlich punkten, um da zu bleiben, wo die Musik spielt. " Entsprechend motiviert und angriffslustig begann die DEG. Mehrfach hatten die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, doch der Puck ging nicht ins Tor, lediglich einmal nach einem Schuss von Collins an den Pfosten. Die anderen Schüsse gingen vorbei oder waren eine leichte Beute für Nationaltorhüter Timo Pielmeier. Auf der anderen Seite wurde sein Gegenüber kalt erwischt. Das Führungstor durch Thomas Greilinger musste Torhüter Mathias Niederberger auf seine Kappe nehmen. Der harmlose Schuss wurde von Maximilian Kammerer zwar abgefälscht, ging dem Keeper aber durch die Beine. Das war bitter. Es war nicht das erste unglückliche Gegentor für den ansonsten zuverlässigen Keeper, der mehrmals glänzte und an dem es gewiss nicht liegt, dass die DEG in dieser Saison um Platz zehn hart kämpfen muss. Das Problem ist der harmlose Angriff, was sich während der gesamten Spielzeit zeigte und in Überzahl besonders deutlich wurde. So dauerte es bis zur 51. Minute, ehe Barta nach einem Break der Ausgleich glückte und damit die Mannschaft, aber auch die treuen und geduldigen Fans für deren Unterstützung belohnte. Natürlich fehlt der DEG auch das Scheibenglück, aber das ist es nicht allein. Viel zu selten wird das Spiel schnell, meist werden die Angriffe recht bieder vorgetragen, ohne Überraschungsmoment. 2016-12-30 23:16 Thomas Schulze www.rp-online.de 40 /100 1:3-Niederlage beim Hockey-Halleluja in München +++ Uwe Krupp: "Das ist meine größte Herausforderung als Trainer +++ Der Eiffelturm wird zum Eisstadion +++ Am Freitag geht es nach München +++ 2:3 nach Verlängerung gegen Tabellenschlusslicht Krefeld +++ Ustorfs Trikot hängt jetzt unter dem Hallendach +++ Teilruptur des Innenbandes im Knie bei Olver - sechs Wochen Pause +++ 2016-12-30 21:13 Claus Vetter www.tagesspiegel.de 41 /100 Neunjährige bei Skiunfall im Zillertal verletzt Im Skigebiet Rastkogel in Tux kollidierte am Freitagnachmittag eine Skifahrerin (9) aus Deutschland mit einem Wintersportler. Der bislang Unbekannte fuhr nach dem Zusammenstoß weiter, ohne sich um das verletzte Kind zu kümmern. Die Neunjährige wurde im Bereich des Oberschenkels verletzt und mit dem Hubschrauber ins Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert. (TT.com) 2016-12-30 21:13 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 42 /100 Braucht Niedersachsen ein Heimatministerium? Kreis Nienburg Zug rammt Müllwagen Fahrer stirbt Braunschweig Zwei Leichen liegen 14 Tage unentdeckt in Wohnung Prozess in Hildesheim Hat Mutter ihre Tochter für Sex verkauft? 200.000 Euro fehlen Sterbekasse der Feuerwehr geplündert 2016-12-30 23:15 Allgemeine www.haz.de 43 /100 Hannoversche Petition gegen Abriss: Kölner Kulturkampf um bedrohte Litfaßsäulen "Erhalten Sie die Kunstsäulen in Köln" - so heißt die Online-Petition, mit der eine Kölner Künstler-Initiative für den Erhalt mehrerer Dutzend Litfaßsäulen in der Stadt kämpft. Seit mehr als einem Jahr zeigt eine Gruppe von Kölner Künstlern darauf ihre Werke. "Wir haben keine Angst", stand auf einem der berühmtesten Plakate, das sich auf die Lauschangriffe der amerikanischen Sicherheitsbehörde NSA bezog; darunter war eine Mobilfunknummer zu sehen. Die Kunstsäulen passten ins hippe Köln. Doch die für sie zuständige Firma Ströer hat damit begonnen, sie abzubauen. Die Künstler-Gemeinschaft "Art Initiatives Cologne" (AIC) will das nicht hinnehmen. "Ich weiß, dass es viele Leute in Köln gibt, die Säulen toll finden", sagt Aktivist Damian Zimmermann. "Ich würde mir wüschen, dass sie stehenbleiben. " Die Argumente der Kultur-Kämpfer klingen schlüssig: Wenn in den klammen Städten an irgendwas gespart werden muss, treffe es meistens die Kultur. So wie nur ein paar Kilometer weiter in Leverkusen. In der Nachbarstadt hatten Wirtschaftsprüfer der Stadt nahegelegt, über eine Schließung des überregional bekannten Museum Morsbroich nachzudenken. Ende offen. Aber warum werden die Kölner Säulen abgebaut? Vor zwei Jahren gewann Ströer die Ausschreibung für die Vermarktung von Werbeflächen der Stadt Köln. Der Vertrag sieht die Reduzierung der Werbeträger in der Stadt vor. 300 von 800 Litfaßsäulen in der Stadt sollen demnach abgebaut werden, um Kölns Werbelandschaft kleiner und digitaler zu machen. Dieser Abbau-Pflicht kommt das Unternehmen nun offenbar nach. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt Köln, dass es eine vertragliche Rückbauverpflichtung gibt. Es heißt aber auch, man habe das Unternehmen aus dieser Pflicht entlassen wollen. Dazu sei es aber nicht gekommen. Ströer will sich offiziell nicht zu dem Thema äußern. Das Kunstsäulenprojekt hatte im Oktober 2015 unter dem Namen "Kunst an Kölner Litfaßsäulen" begonnen. Absolventen der Kunsthochschule für Medien Köln plakatierten 200 Säulen, bei späteren Plakataktionen waren es noch 50 Säulen im Stadtgebiet. Kosten entstanden der Stadt nicht. Ströer stellte den Künstlern die Säulen zur Verfügung und unterstützte die Künstler bei Druck, Plakatierung und Pflege. Einen Teil der Kosten trug die Hochschule. 2016-12-30 23:16 Sebastian Fuhrmann www.rp-online.de 44 /100 San Salvador: Eine Art Messias Nayib Bukele ist kein Mann der halben Sachen. "100% iluminado" heißt eines seiner politischen Projekte – auf Deutsch: zu 100 Prozent erleuchtet. Seit einem Jahr ist Bukele Bürgermeister von San Salvador, und er will nicht nur die Hauptstadt erhellen. Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat er die alte Straßenbeleuchtung der Stadt gegen moderne LED-Lampen austauschen lassen. Jetzt sollen Orte in der Provinz die ausrangierten Straßenlaternen erhalten. Deshalb sieht es an diesem sonnigen Donnerstagvormittag im Dezember auf dem bekanntesten Platz der Hauptstadt mit der großen Jesus-Statue aus wie bei einer Entwaffnungskampagne kurz nach dem Friedensschluss – nur dass statt alter Gewehre Hunderte von grauen Straßenlampen auf dem Platz aufgereiht liegen, die an Bürgermeister aus 18 bedürftigen Gemeinden abgegeben werden. Was in der Hauptstadt ausgedient hat, so der Plan, kommt in der Provinz wieder zum Einsatz und trägt so das Licht von Nayib Bukele, 35, ins ganze Land. San Salvador zählt zu den gewalttätigsten Städten der Welt. Hier geschehen jährlich mehr als 100 Morde pro 100.000 Einwohner – zum Vergleich: in Deutschland lag die Rate 2015 bei weniger als einem Mord pro 100.000. Bukele will das ändern, und zwar nicht nur mit helleren Lampen. "Neue Infrastruktur kann zu einem Wandel führen, aber der ist vergleichsweise klein", sagt Bukele. "Erst wenn sie begleitet wird von einem neuen Denken, wird es einen wirklichen Wandel geben. " Mit diesem neuen Denken hat der Bürgermeister schon einmal selbst angefangen. Er versucht erst gar nicht, das Gewaltproblem der Hauptstadt – und des ganzen Landes – kleinzureden. Doch statt wie so viele seiner Vorgänger darauf mit einer Politik der harten Hand vor allem gegen die Jugendbanden zu antworten, die ganze Bezirke der Hauptstadt kontrollieren, vertritt er eine andere Position: "Wenn eine Person eine andere ermordet, dann könnte man denken, dass diese Person ein Soziopath ist", sagt Bukele. "Wenn aber Zehntausende von Jugendlichen in die Jugendbanden strömen, dann haben wir es nicht mehr mit Soziopathen zu tun, sondern mit einem sozialen Phänomen. " Solche Worte sind eine Seltenheit in einem Land, in dem die Öffentlichkeit Straftätern oft selbst grundlegende Menschenrechte abspricht. Wenn er über das Scheitern der Sicherheitspolitik in seinem Land redet, vergleicht Bukele den salvadorianischen Staat gerne mit dem menschlichen Körper. "Wenn du Kopfschmerzen hast und ein Schmerzmittel nimmst, dann gehen die Kopfschmerzen vielleicht weg", sagt der Bürgermeister. "Aber wenn du sie wirklich heilen willst, vor allem wenn es sich um etwas Ernstes wie einen Tumor handelt, dann wirst du das nicht mit Schmerzmitteln schaffen. " Genau das habe man jedoch in El Salvador über Jahre hinweg versucht: "Wir haben überall Polizei in den Straßen und Geschäfte mit bewaffneten Sicherheitskräften vor der Tür: Wir nehmen riesige Mengen an Schmerzmitteln, aber die Schmerzen wollen einfach nicht weggehen", meint Bukele. "Niemand ist gegen die Polizei, aber offenbar ist sie nicht die Lösung. " Bukele will die strukturellen Gründe der Gewalt bekämpfen: Die soziale Ungleichheit und die Exklusion großer Teile der Bevölkerung. Dafür hat er ein Bündel an öffentlichen Investitionen geplant, mit denen er die Stadt ihren Bewohnern zurückgeben will. Kernstück dieser Politik ist die Rückgewinnung des historischen Zentrums von San Salvador. Hier, wo heute noch fliegende Händler, Taxen und Busse die engen Straßen verstopfen und die architektonischen Perlen der Hauptstadt langsam aber sicher zerfallen, sollen die Passanten schon in naher Zukunft durch Fußgängerstraßen flanieren und auf begrünten Plätzen verweilen. Bisher künden von den Plänen allerdings nur die hellblauen, blickdichten Metallzäune, mit denen die Stadtverwaltung wichtige Bauobjekte abgesperrt hat. Dabei ist die Hälfte der Amtszeit von Bukele schon vorbei. Jetzt müsse der Bürgermeister schnell beweisen, dass seine Politik Erfolg habe, sagt Luis Membreño, ein konservativer Wirtschaftsanalyst aus der Hauptstadt. "Wenn er das schafft, wird er davon stark profitieren – wenn nicht, wird es ihm schaden. " Bisher kannte die politische Karriere von Nayib Bukele nur eine Richtung: steil nach oben. Als Sohn einer Unternehmerfamilie mit palästinensischen Wurzeln machte er zunächst Karriere in seiner eigenen Werbeagentur, auch sie ist ein Teil des Familienimperiums. Dort kümmerte er sich um diverse Wahlkampagnen der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Martí, kurz FMLN, die als Partei der ehemaligen Guerrilla heute das Land regiert. Kurze Zeit spät wurde Bukele selbst Politiker für die FMLN, zuerst in einer kleinen Gemeinde am Rande der Hauptstadt, 2015 dann in San Salvador. Als Outsider-Kandidat gewann er die Wahl knapp gegen den Kandidaten von Arena, der größten konservativen Partei des Landes. Dabei half ihm die Unterstützung seines Vaters Armando Bukele, eines bekannten salvadorianischen Unternehmers und Intellektuellen, und eine Social-Media-Kampagne, mit der er zahlreiche junge Wähler an sich binden konnte. Fast stündlich berichtet Bukele auch heute noch auf Twitter aus seinem privaten und politischen Leben – und hat damit mehr als 300.000 Follower um sich geschart. 2016-12-30 21:05 ZEIT ONLINE www.zeit.de 45 /100 Analyse: Wie das Elterngeld Deutschland veränderte Vor zehn Jahren startete das Elterngeld in Deutschland als ambitionierter Versuch des Staates, einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf die Sprünge zu helfen. Er nahm dabei in Kauf, dass sich Sozialleistungsempfänger und Geringverdiener schlechter stehen können als beim vorherigen Erziehungsgeld. Aber um Einkommenseinbußen junger Familien insgesamt besser auszugleichen, nahm er nun jährlich rund fünf Milliarden Euro in die Hand. Hat die Politik damit mehr bewirkt als einen bloßen Mitnahmeeffekt? Vieles spricht dafür, dass es auch Teil einer gesellschaftlichen Veränderung wurde. Eine Art Gehalt Zwölf Monate eine Art "Gehalt" vom Staat für die Mutter oder den Vater, orientiert an ihren oder seinen vorherigen Nettoeinkünften, wenn sie oder er sich nach der Geburt um ihr Kind kümmert - so das Grundkonzept. Zwei Monate mehr, wenn sich die Partner dabei abwechseln. Und neuerdings ist bei der "Plus"-Variante des Elterngeldes sogar eine Finanzierung über bis zu 36 Monate möglich, wenn sie dabei Teilzeitbeschäftigungen nachgehen. Sieht so das Familienparadies Deutschland aus? Ein Blick auf die konkreten Leistungen ernüchtert. Männer als Elterngeldbezieher hatten vorher im Schnitt 2064 Euro monatlich netto zur Verfügung, während der Elternzeit nun 1204 Euro. bei Frauen sackte der Betrag von 1374 auf 720 Euro, viele haben nicht mehr als 500 Euro. Große Sprünge lassen sich damit nicht machen. Zumal beim Elterngeld-Plus der Betrag noch einmal zu halbieren ist. Das liegt daran, dass es für sehr hohe Einkommen gar nichts vom Staat gibt, die Leistungen generell bei 300 Euro beginnen und bei 1800 Euro enden - von Zuschlägen für Partner und Geschwister abgesehen. Die durchschnittlichen Elterngeld-Zahlungen berechnet das Statistische Bundesamt derzeit mit 7011 Euro für die gesamte Bezugsdauer. Da sind lange Zahlungen für Mütter und kurze für Väter genauso eingerechnet wie niedrige für Hartz-IVBezieher und hohe für Besserverdienende. Und regionale Unterschiede: In Hamburg sind es 7893, in NRW 6857, in Bremen 6422 Euro. Reich werden Familien nicht Reich werden junge Familien damit nicht. Aber es hilft ihnen, Einkommensausfälle abzufedern. Im Vergleich zum vorherigen finanziellen Spielraum junger Familien ist das Projekt "Zukunft mit Kindern" durch das Elterngeld deutlich besser ausgestattet. Daneben hat es zwei gesellschaftliche Veränderungen gegeben: Mehr Akademikerinnen entscheiden sich fürs Kind und mehr Väter für eine Auszeit. Nach zehn Jahren spreche niemand mehr vom "Wickelvolontariat", erläutert CDU-Familienexpertin Nadine Schön. Es sei mittlerweile "völlig normal und akzeptiert, dass Väter Elternzeit nehmen". Das macht nun schon bereits fast jeder Dritte. Vorher neigte lediglich jeder Zwanzigste zu einer Auszeit fürs Kind. Der Einfluss auf die Geburtenrate ist nicht eindeutig. Es werden zwar wieder mehr Kinder geboren, doch nicht jede Studie sieht einen Zusammenhang mit dem Elterngeld. Eine Elterngeld-Studie des Demoskopie-Instituts Allensbach mit über 3100 Interviews Betroffener bestätigt jedenfalls die Veränderungen beim Verhaltensmuster. Tatsächlich gibt 19 Prozent an Vätern, die es nicht wagen, ihre Berufstätigkeit für eine Elternzeit zu unterbrechen, obwohl sie es gerne täten. Sie fürchten vor allem Einkommensverluste, Nachteile im Beruf und Probleme bei der Betriebsorganisation. "Schon eine große Rolle" Tatsächlich hängt viel davon ab, wie die jeweilige Firma damit umgeht. Das scheint immer besser zu gelingen. So sagte ein 36-Jähriger, der sich beim zweiten Kind für die Elternzeit entschied, es habe für ihn "schon eine große Rolle gespielt, dass in der Firma fast jeder die zwei Monate nimmt, da ist das dann kein großes Thema mehr". Die Äußerung verweist zugleich auf ein dann doch noch stark durchscheinendes traditionelles Rollenverständnis: Mütter unterbrechen den Beruf im Schnitt für 19 Monate, Väter für sieben Wochen. Das oft höhere Einkommen der Männer taugt nur bedingt für eine Erklärung. Es wird zwar sehr oft darauf verwiesen, doch selbst in Partnerschaften, in denen sie mehr verdient als er, nimmt die Mutter zumeist den größeren Anteil an der Elternzeit. Und es ist auch nach wie vor nicht so, dass die Eltern mit Kind dort anknüpfen, wie sie vorher ohne lebten. Laut Allensbach arbeiteten vor der Geburt des ersten Kindes 71 Prozent der Männer und Frauen in Vollzeit, nach der Elternzeit nur noch 15 Prozent. Mutterschaft oft Reduzierung der Arbeit Vier Prozent hatten vor der Geburt das Modell Mann Vollzeit/Frau Teilzeit, danach wählten 25 Prozent diese Konstellation. Nach der Geburt weiterer Kinder wiederholen die meisten Paare diese Entscheidung. Mutterschaft läuft also bei vielen Frauen immer noch auf eine dauerhafte Reduzierung der Berufstätigkeit hinaus. Gleichwohl weist Allensbach auf tiefgreifende Veränderungen der Leitbilder in der Gesellschaft hin. 1982 hätten noch elf Prozent für und 58 Prozent gegen die Berufstätigkeit junger Mütter votiert. Heute legten indes 53 Prozent aller Mütter und Väter Wert auf gute berufliche Perspektiven beider Elternteile. Streit gibt es nur selten Die Entscheidung für Kind, Rolle und Elterngeld läuft bei fast allen ohne Streit, nur acht Prozent ringen um Kompromisslösungen. Doch zwischen den gelebten und den eigentlich gewünschten Lebensmodellen gibt es eine Diskrepanz: Müssten sie auf nichts Rücksicht nehmen, würden 47 Prozent der Eltern lieber gleich lang mit Beruf und Familie beschäftigt sein. 28 Prozent wünschten sich, dass beide in Teilzeit arbeiten, tatsächlich tun dies nur vier Prozent. Woran scheitert der Wunsch nach Berufstätigkeit? Für 47 Prozent an den Finanzen, für 45 Prozent (auch) am Betrieb, für zehn Prozent am Partner und für acht Prozent an geeigneter Kinderbetreuung. 2016-12-30 23:16 Gregor Mayntz www.rp-online.de 46 /100 Museumsstifter Peter Tamm (88) ist gestorben Hamburg. Peter Tamm hinterlässt seiner Heimatstadt Hamburg ein einzigartiges Maritimes Museum, das seine über Jahrzehnte gesammelten Exponate zur weltweiten Seefahrtsund Schifffahrtsgeschichte zeigt. Beim Springer-Verlag hatte der Hamburger von 1948 bis 1991 gearbeitet und war vom Journalisten bis zum Vorstandschef aufgestiegen. Er hinterlässt seine Ehefrau, fünf Kinder und acht Enkel. Tamm stammte aus einer der ältesten Seefahrerfamilien Hamburgs, die Leidenschaft für Schifffahrt und Maritimes entwuchs seiner Kinderstube. Seinen kurzen Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg leistete er bei der Marine auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ ab. Um Geld für ein Studium zu verdienen, heuerte er 1948 beim neu erscheinenden „Hamburger Abendblatt“ von Axel Springer an. Als Schiffsredakteur legte er mit einer Serie über das Schicksal Hamburger Passagierschiffe los. „Ich dachte, die neue Zeitung, keine Parteizeitung, unabhängig und überparteilich, müsste das doch interessieren“, sagte er einst in einem Interview des Blattes. Nach zehn Jahren in der Wirtschaftsredaktion wechselte Tamm ins Verlagsgeschäft, brachte für Springer zunächst die damaligen Blätter des neu erworbenen Ullstein Verlags („Berliner Morgenpost“, „BZ“) in Schwung. Von 1962 bis 1964 war er Verlagsleiter der „Bild“-Zeitung. Es schlossen sich führende Positionen bis zum Vorstandschef 1970 an. Unter Tamms Ägide bis 1991 wurde ein Expansionskurs gefahren, der den Konzern mit Sitzen in Berlin und Hamburg zum führenden Zeitungsimperium in Deutschland machte. Nach Machtkämpfen im Verlag und Konflikten mit dem Filmhändler Leo Kirch musste Tamm 1991 vorzeitig ausscheiden. „Die Gewissheit, das Haus gut bestellt zu haben, gibt Ihnen das Recht, Ihr Lebensschiff nun in ruhigeres Fahrwasser zu lenken“, schrieb ihm der damalige Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau (SPD). Doch zur Ruhe setzte sich der Ex-Manager nicht, vielmehr arbeitete er für seinen Lebenstraum: 2008 eröffnete das Internationale Maritime Museum in Hamburg. Die Stadt überließ der „Peter Tamm sen. Stiftung“ das Grundstück mit dem historischen Speichergebäude unentgeltlich und investierte 30 Millionen Euro in die Stiftung. Im Gegenzug brachte Tamm seine einzigartige Sammlung mit tausenden Schiffsmodellen, Gemälden, Schiffstagebüchern, Navigationsinstrumenten, Uniformen und Waffen ein. Die Ausstellungsstätte entwickelte sich zum Publikumsmagneten, 2015 kamen 110 000 Besucher. „Ein Museum, dass die Menschen auch von der Seefahrt träumen lässt, eines, das die maritime Seele Hamburgs widerspiegelt“, schwärmte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) 2016 bei der Verleihung des Admiralsportugaleser in Gold an Tamm – eine Auszeichnung für besonderes Engagement in der Hansestadt. Tamm hinterlässt hier auch eine mittelständische Verlagsgruppe. Von RND/KN 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 47 /100 Extrabreit lässt sich im Lux feiern Konzert in der Tui-Arena Frei. Wild und das gefährliche Spiel Abschied von vielen Musikstars 2016 – das tödliche Jahr Mutter von Carrie Fisher HollywoodIkone Debbie Reynolds ist tot Kinder-Musical in der Tui-Arena "Bibi & Tina" verzaubern ihre Fans 2016-12-30 23:16 Allgemeine www.haz.de 48 /100 Hannoversche Zuschauer feiern Oper von elfjährigem Wunderkind Wien. Ein Zauber liegt in der Luft. Und das liegt nicht am Märchen allein. Als das Wiener Oh!pera-Orchester unter der Leitung des brasilianischen Dirigenten Vinicius Kattah die ersten Takte der Oper „Cinderella“ spielt, denken viele an eine Zahl: Elf! Elf Jahre ist die britische Komponistin Alma Deutscher alt, die das Märchen vom Aschenputtel der Gebrüder Grimm in eine zweieinhalbstündige Oper verwandelt hat. 237 Seiten umfasst die Partitur. Mehr als 20 Szenen hat sich das schon als Wunderkind bezeichnete Mädchen teils neu ausgedacht, um die Liebesgeschichte zwischen dem unscheinbaren Aschenputtel und dem Prinzen zu erzählen. Die 300 Zuschauer im Casino Baumgarten, einem Kulturzentrum am Rande Wiens, waren am Donnerstagabend begeistert von der deutschsprachigen Uraufführung. Deutscher, der die Melodien nur so zufliegen, wie sie selbst sagt, hat sehr eingängige und stimmige musikalische Motive gefunden, teils fröhlich, teils dramatisch, teils elegisch. Die Schirmherrschaft über das Ereignis in der Musikstadt Wien hatte Maestro Zubin Mehta übernommen. Im roten Kleid tritt Alma selber an diesem Abend auf, begleitet barfuß auf der Violine spielend ihr Alter Ego Cinderella (Theresa Krügl). In Deutschers Fassung ist Aschenputtel, wie sie selbst, eine Komponistin. Die böse Stiefmutter (Catarina Coresi) und ihre beiden eher lachhaft dummen als bösen Töchter Zibaldona und Griselda sind Sängerinnen in einem Opernhaus. Das erst 2014 gegründete und auf Opern spezialisierte Oh!pera-Ensemble hatte den Zuschlag für die Zusammenarbeit mit Deutscher bekommen. Die Wahl des Ortes traf die Elfjährige: „Ihr haben die roten Vorhänge im Saal so gut gefallen“, so eine Oh!pera-Sprecherin. Der 29-jährige Bonner Regisseur und Tenor Dominik Am Zehnhoff-Söns hat aus der Not einer extrem kleinen Bühne von nur rund 40 Quadratmetern eine Tugend gemacht und nutzt viele Videoeinspielungen für schnelle und geräuschlose Szenenwechsel. Das ganze Ambiente gleicht eher einer mit Stuck verzierten prunkvollen Schulaula als einem Saal für großes Musiktheater. „Es ist das erste Mal seit Wolfgang Amadeus Mozart, dass wieder ein Kind eine Oper zu Papier gebracht hat“, schreibt der Regisseur im Programm. Deutscher begleitet die Künstler auch am Klavier, schaut gebannt und tief konzentriert dem Geschehen auf der Bühne zu. In der Pause gibt sie zahlreiche Autogramme. Schon mit sechs Jahren hatte sie eine erste Klaviersonate, mit sieben eine zwölfminütige Mini-Oper für vier Sänger und ein Streicherensemble geschrieben. „Cinderella“ war in einer Kammer-Version schon in Israel zu sehen, wurde für Wien aber völlig neu bearbeitet und ergänzt. Alma hat es nach eigenem Bekunden immer gestört, dass im Aschenputtel-Märchen ein verlorener Schuh eine zentrale Rolle spielt. An der perfekten Passform des Schuhs wird bei den Gebrüdern Grimm das vom Ball beim Prinzen davongelaufene Mädchen später identifiziert. Nicht so bei Alma: Bei ihr ist der Prinz ein Poet. Aschenputtel vertont eines seiner Gedichte. Beim Ball kann sie es ihm vorsingen, bevor sie flüchtet. Der Prinz sucht nun im ganzen Land nach derjenigen, die Liedzeile ergänzen kann. „Sie tritt ins kalte...“ Ganz zum Schluss kommt er zum Opernhaus der bösen Stiefmutter, in der Aschenputtel auf dem Dachboden eingesperrt ist. Als er ansetzt, schließt sich der Kreis: „... Dunkle und versinkt in schwarzem Schnee.“ Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Von dpa/afp/RND 2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 49 /100 Die Warnungen eines Taxifahrers Hannover. Es ist ein kalter Dezemberabend, der Taxifahrer dreht das Radio lauter. Im Mittelmeer sind Flüchtlinge ertrunken, ein Politiker fordert, die Grenzen dicht zu machen, in Syrien werden Zivilisten bombardiert. „Bomben.“ Der bislang schweigsame Mann hinterm Steuer fängt plötzlich an zu reden. „Ich kenne die Bomben. Die Menschen haben nichts verstanden.“ Dann fährt er weiter durch die Nacht. Der Taxifahrer ist ein alter Mann. Seine Rente reicht nicht aus, deshalb die nächtlichen Fahrten. Er habe die Bombennächte in Hannover und Hamburg als Kind überlebt, erzählt er. 82 Jahre alt ist der Mann jetzt. Aber die Bilder spuken noch heute täglich in seinem Kopf herum. Im Taxi hört er seit Jahren die Nachrichten, jede Stunde, in jeder Schicht. In letzter Zeit findet er vieles extrem beunruhigend. Seine Stimme klingt wie die eines Vaters, der seine Nachkommen warnen will: „Es geht nun alles von vorn los. Unsere Generation kann euch nicht mehr helfen.“ Dann schweigt er wieder. Übertreibt der Alte? Man kann versuchen, alles abzuschütteln: eine Überdosis Apokalypse, konzentriert auf gerade mal fünf Kilometer Heimweg. Doch die Warnungen des Taxifahrers klingen lange nach. Erinnert er nicht völlig zu Recht an etwas, was heute zwar keiner mehr hören will, was aber lange Zeit zentraler Baustein der deutschen Gesellschaft und Orientierung für jedwede Politik war: die Erfahrung von Krieg und Diktatur? Wir erleben eine politische Zeitenwende. Reihenweise werden bisherige Gewissheiten umgestoßen. Europa muss zusammenstehen – warum eigentlich? EU und USA sind Freunde – wo steht das geschrieben? Auch Minderheiten haben Rechte – was ist, wenn die Mehrheit ihnen diese Rechte aberkennt? Es ist kein Zufall, dass diese Zeitenwende einhergeht mit dem leisen Abschied einer besonderen Generation. Für diejenigen, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben – ob als Täter oder Opfer, ob spätere Taxifahrer oder spätere Bundeskanzler, ob Franzosen oder Deutsche –, hatten in den nachfolgenden Jahrzehnten Frieden, Verständigung und Ausgleich stets Priorität. Es ist gar nicht so, dass diese Generation anderen ethisch überlegen gewesen wäre. Sie hatte nur einfach Angst vor einem neuen Krieg. Heute dagegen erheben sich, befreit von solchen alten Sorgen, wieder jene, die schneidig einem neuen Nationalismus das Wort reden. Es hilft ihnen, dass nach und nach die ältere Generation verstummt. Der Mann im Taxi wird auch nicht mehr ewig unterwegs sein. Die kollektive Erinnerung endet, wenn die Zeitzeugen nicht mehr da sind. Dann wird Vergangenheit zu Geschichte: kalt, erstarrt, eine Versteinerung, ohne Einfluss auf die heute Lebenden. Von RND/Dirk Schmaler 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 50 /100 Schwesig lobt „leise Helden des Alltags“ Berlin. Das Jahr 2016 endet mit einem neuen Rekord ehrenamtlicher Tätigkeit in Deutschland. Dies meldet das RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) – zu dem diese Zeitung gehört – unter Berufung auf Zahlen der Bundesregierung. „Diese Menschen sind die leisen Helden des Alltags, die unser Land zusammenhalten“, sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) dem RND. „Sie stehen wenigen – aber lauten – Krawallmachern und Unruhestiftern gegenüber, die sich 2016 so oft in der Vordergrund getönt haben.“ Mehr als 31 Millionen Deutsche engagierten sich im abgelaufenen Jahr in Ehrenämtern. Bereits in den vergangenen Jahren war die Zahl kontinuierlich gestiegen. Von RND 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 51 /100 Miteinander 2017: Packen wir’s an Berlin. Kürzlich stieß ich beim Stöbern in meiner Bibliothek auf folgenden beklemmenden Satz: „Nein, es hat keinen Sinn mehr, in einer solchen Zeit der politischen Überreizung noch weiterhin Mittler und Schlichter sein zu wollen.“ Er stammt aus dem wunderbaren Buch von Stefan Zweig, das dieser Anfang der Dreißigerjahre des vergangenen Jahrhunderts veröffentlicht hat und in dem er über das Leben und Wirken des epochalen Humanisten Erasmus von Rotterdam schreibt. Zweig beschreibt darin die Welt vor 500 Jahren. Das war eine Zeit des Umbruchs – mit der Erfindung des Buchdrucks, der Erkenntnis, dass nicht die Erde im Zentrum unseres Sonnensystems steht, und der Infragestellung der römisch-katholischen Autorität durch die Reformation. Diese Zeit war verbunden mit einer großen Unsicherheit der Menschen, gefolgt von Konflikten und Kriegen. Mich hat der Satz von Stefan Zweig deshalb so erschreckt, weil ich auch heute vielfach sehe, dass Menschen müde werden, „Mittler und Schlichter“ zu sein. Wir sind scheinbar eingeklemmt zwischen einem islamistischen Terrorismus, der barbarisch auf der ganzen Welt mordet und versucht, unsere Gesellschaften zu destabilisieren. Parallel zu diesem Terror – und wild befeuert durch ihn – tritt in den westlichen Staaten ein immer dreisterer Populismus auf, der die Toleranz, die Pluralität und die Solidarität in unseren Gesellschaften attackiert. So wird unsere Demokratie in den Schraubstock genommen – die doch eigentlich schon vollauf damit ausgelastet wäre, die drängenden Probleme zu Beginn dieses 21. Jahrhunderts zu lösen: etwa die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft; den digitalen Umbau unserer Wirtschaft, bei dem der Einzelne nicht zum reinen Datenlieferanten verkommen darf; das internationale Konfliktmanagement, das dringend Krisen entschärfen muss, die das Potenzial haben, die Welt nachhaltig zu erschüttern; die Bekämpfung des Klimawandels, der doch das Überleben der gesamten Menschheit gefährdet, und die Korrektur der ungerechten Reichtumsverteilung in und zwischen den Gesellschaften, weil in ihr die Krisen von morgen vorgezeichnet sind. Es gibt also eine Menge Arbeit, die getan werden muss, auch innerhalb unseres eigenen westlichen Lagers, wenn ich allein daran denke, dass wir Europa zusammenhalten und einen Weg mit der neuen amerikanischen Regierung finden müssen. Nach dem Anschlag von Berlin rückt die Terrordebatte ins Zentrum. Es greift zu kurz, wenn wir die Frage unserer Sicherheit allein aufs Strafrecht reduzieren oder reflexartig Leerformeln wie die Obergrenze für Flüchtlinge wiederholen. Notwendig ist eine breit angelegte Strategie, angefangen bei einer effektiven nationalen und europäischen Vernetzung der Sicherheitsbehörden über ein gesamteuropäisches Flüchtlingskonzept, eine armutsbekämpfende Entwicklungszusammenarbeit bis hin zu wirkungsvollen Integrationsmaßnahmen. Im Kern geht es nämlich genau um das: um Integration, allerdings nicht nur für die in den letzten Jahren Eingewanderten. Auch wir selbst müssen wieder ein neues Miteinander einüben, nachdem viele Gräben aufgerissen worden sind, weil in so mancher Debatte zunehmend Kompromisslosigkeit, ja manchmal sogar der blanke Hass als neue Diskussionsform zelebriert wurde. Insofern geht es neben der notwendigen Stärkung des Sicherheitsapparates um ein Maßnahmenbündel mit einer Bildungsoffensive, Sprachkursen und kommunaler Projektarbeit im Bereich Jugend und Soziales. All das sind die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Dabei habe ich keinen Zweifel, dass wir das hinbekommen werden. Es wird dann gelingen, wenn wir uns daran erinnern, was uns in den vergangenen Jahrzehnten stark gemacht hat: Es war der Glaube an uns selbst und an uns als Gemeinschaft, verbunden mit der Überzeugung, dass wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen können, gepaart mit einer Prise Optimismus, dass gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt möglich ist. Im Dezember hat mich die Sacharow-Preisverleihung an zwei junge jesidische Frauen, die dem „Islamischen Staat“ in die Hände gefallen waren, sehr aufgewühlt. Beide Frauen haben mir ausführlich von ihren Erlebnissen berichtet. Das war eine der grausamsten Geschichten, die ich je gehört habe. Aber ich war gleichzeitig überwältigt von der Kraft und der Zuversicht, die sie trotz ihrer traumatischen Erfahrungen ausgestrahlt haben: Der „Islamische Staat“ hat diese Frauen, trotz aller Gewalt, nicht besiegen können! Es ist diese Zuversicht, der Glaube an eine bessere Zukunft, die uns als Individuen und als Gemeinschaft stark macht. Wenn ich an die unzähligen Bürger denke, die in der Flüchtlingshilfe, in einem Verein, in einer Partei oder in der Kirche, in ihrem Stadtteil oder in der Schule oder Kita ihrer Kinder engagiert sind, wird mir vor der Zukunft nicht bange. Deshalb habe ich jüngst in einer Diskussion einem Moderator widersprochen, der das Beste an 2016 fand, dass es bald vorbei sei. Nein, ein so ängstlicher Blick übersieht das wunderbare Engagement vieler Menschen und lähmt uns bei der Bewältigung des Kommenden. Mit Zuversicht schließt übrigens auch Stefan Zweig in seinem Erasmus-Buch, wenn er schlussfolgert: „Denn die Menschheit wird nie und niemals leben und schaffen können ohne diesen tröstlichen Wahn eines Aufstiegs ins Sittliche, ohne diesen Traum einer letzten und endlichen Verständigung.“ In diesem Geist können wir uns aufs Jahr 2017 freuen. Von Martin Schulz 2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 52 /100 Dreijähriges Kind aus eiskaltem Thiersee gerettet Thiersee – Dramatische Rettungsaktion im Unterland: Ein dreijähriges Kind und sein Großvater (58) sind am Freitagnachmittag in das eiskalte Wasser des Thiersees gefallen. Die beiden waren gegen 15 Uhr Eislaufen. Beim Erblicken der Mutter des Buben am Ufer wollten sie dorthin fahren. In diesem Bereich befand sich ein Zufluss, der nicht von einer geschlossenen Eisdecke umfasst war, teilte die Polizei mit. Der Mann übersah diese Gefahrenstelle und brach mit dem Dreijährigen durch die dort dünne Eisdecke in den Thiersee ein. „Geistesgegenwärtig hob der Mann das Kind in die Höhe, um ein Untergehen des Kindes zu verhindern“, hieß es. In der Nähe hielten sich einige Bekannte auf, sie konnten mittels einer Rodel und einer Leiter die eingebrochenen Personen bergen. Nach der Erstversorgung wurden die Patienten mit dem Rettungshubschrauber in das Bezirkskrankenhaus nach Kufstein geflogen. (TT.com) 2016-12-30 20:47 Tiroler Tageszeitung www.tt.com 53 /100 So wird das Wetter: Zu Jahresbeginn gibt es Schnee In der Mitte und im Süden Deutschlands bleibt es zwar teils neblig und trüb, aber ansonsten scheine bei Temperaturen zwischen null und fünf Grad häufig die Sonne, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag mit. In der Silvesternacht gibt es ebenfalls in der Mitte und im Süden die besten Chancen auf einen guten Blick aufs Feuerwerk, hier kühlt sich die Luft auf null bis minus neun Grad ab. Ansonsten halten sich die Wolken bei Werten zwischen ein und sechs Grad hartnäckig. In NRW Schnee wohl eher kein Im neuen Jahr können auch viele Wintersportfans endlich auf ihre Kosten kommen. Der erste Tag des Jahres beginnt noch recht sonnig mit Werten zwischen null und acht Grad. Später wird es jedoch wolkig und zunächst regnerisch. Der erste Schnee des Jahres wird für die Nacht zum Montag erwartet, auch tagsüber kann es zumindest in der Südosthälfte bis in tiefe Lagen schneien. Die weiße Pracht werde in den mittleren und höheren Lagen auch liegen bleiben, hieß es vom DWD. In NRW hingegen ist den Prognosen zufolge eher nicht mit Schnee zu rechnen. Zwar kommt es immer mal wieder zu Niederschlägen. Die Tagestemperaturen liegen allerdings bei vier bis sechs Grad über Null. 2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de 54 /100 Krieg in Syrien: Widerstand gegen Assad bleibt Seit in Syrien die Waffenruhe gilt, erheben sich in den Aufständischengebieten Proteste gegen Präsident Assad. Viele fürchten zudem, dass Syrien in den Verhandlungen Russlands, Irans und der Türkei nur Spielball fremder Interessen ist. Man konnte es so auch schon bei anderen Feuerpausen erleben: Kaum war der Gefechtslärm verstummt, kaum waren die russischen Kampfjets und die Hubschrauber des Regimes mit ihren Fassbomben vom Himmel verschwunden, da gingen in etlichen Orten Syriens wieder Menschen gegen Präsident Bashar al-Assad auf die Straße - so zum Beispiel heute in der Provinz Idlib und im Umland von Damaskus, aber auch in der Kleinstadt Atarib, 30 Kilometer Luftlinie westlich von Aleppo. "Bashar, verschwinde! " rufen die Demonstranten im Chor und immer wieder das Wort "Freiheit". Die Proteste finden natürlich ausnahmslos in Gebieten statt, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Wie viele Menschen dort leben, kann nur schwer geschätzt werden. Bevor Aufständische und Zivilisten vor gut einer Woche aus Ost-Aleppo vertrieben wurden, sollen sich im ganzen Land den Vereinten Nationen zufolge noch rund 900.000 Menschen allein in Gebieten aufgehalten haben, die direkt von regierungstreuen Truppen belagert werden. In anderen Schätzungen ist von bis zu 1,3 Millionen Menschen die Rede. Das sind Aufständische, ihre Familien, ihre Anhänger sowie Zivilisten, die vielleicht zu müde oder zu arm zur Flucht waren. Aber oft auch Leute, die sich bewusst entschieden hatten, nicht in ein Gebiet zu fliehen, das von Assad beherrscht wird. Sie haben zivile Selbstverwaltungen aufgebaut, manchmal sogar Ansätze einer basisdemokratischen Ordnung. Zurück zum Anfang, zurück zu den repressiven Verhältnissen unter Assad - das ist für viele dort keine Option. So mancher Syrer, der in die jordanische Hauptstadt Amman flüchtete, sieht das ähnlich, wie Ahmed al-Sagga: "Ich hoffe, dass die Waffenruhe schließlich zum Ende des Regimes führt und dass die Hoffnungen des syrischen Volkes erfüllt werden. Das Regime ist verantwortlich für das, was in Syrien passiert. So lange es an der Macht ist, wird sich nichts ändern. " Das alles macht deutlich, dass mit der Niederlage der Aufständischen und mit dem Sieg Assads und seiner Verbündeten keine einzige jener politischen Ursachen beseitigt sein wird, die zum Ausbruch des Aufstandes 2011 geführt hatten. Dass Russland, die Türkei und der Iran jetzt gewissermaßen unter sich eine Konfliktlösung aushandeln und Syrien vielleicht sogar in Einflussbereiche aufteilen, verstärkt den Eindruck, dass das Land ein Spielball ausländischer Mächte ist. Er sei nicht optimistisch, sagt Ahmed al-Ameen, der vor dem Krieg ebenfalls nach Jordanien floh. Aber er hoffe, dass mit der Waffenruhe wenigstens das Blutvergießen ein Ende hat. Immer wieder seien Feuerpausen gescheitert, weil das Ausland kein Interesse an ihrem Erfolg gehabt habe. Das syrische Volk sei zum Opfer einer internationalen Verschwörung geworden. 2016-12-30 20:20 tagesschau.de www.tagesschau.de 55 /100 Warten am Bahnübergang Es ist kurz vor Weihnachten, wir sitzen in der Kneipe „Zum ausgeschossenen Auge“ in Prag und trinken Bier. „Hast du dich schon mal getrennt, bevor du mit jemanden zusammen warst?“, fragt Max, der das erste Glas immer in einem Zug leert. So groß ist sein Durst. Oder seine Trauer. Oder beides. „Nein“, sage ich. Der Fingerlose kommt an unserem Tisch vorbei. Seine drei Finger hat er an jenem Abend verloren, als er im Keller betrunken ein Bierfass hochheben wollte. Er setzt sich zu uns. „Ist mir gerade passiert. Julie, du weißt schon,die Wirtschaftsfrau... Wir waren öfters hier, plauderten über Kino, Bücher, Theater. Sie sagte, sie hätte nie gedacht, wie toll eine Freundschaft zwischen Mann und Frau sein kann. Ich dachte, das ist schön, sie kam mit mir nach Hause, ich passte aber auf, ich machte keinen Druck, ich wollte es nicht kaputt machen. Ja, ich verliebte mich ein bisschen, sie verliebte sich aber auch, so fühlte es sich an. Dann flog sie für zwei Wochen nach Spanien. Sie schrieb mir jeden Tag, wie sehr sie sich darauf freut, dass wir wieder Bier trinken gehen. Als sie zurückkam, sagte sie, ist das nicht toll, ich habe mich in Spanien verliebt, in einen deutschen Ingenieur von unserem Projekt, was sagst du dazu?“ „Und was hast du gesagt?“, fragt der Fingerlose. „Dass ich mich freue für sie. Jetzt will sie ihn heiraten und am 1. Januar zieht Julie nach Köln.“ „Sage ich doch, die EU ist Scheiße,“ meint der Fingerlose. „Wären wir nicht in der EU, wäre deine Alte nicht nach Spanien geflogen und würde jetzt nicht nach Deutschland ziehen. Sie würde mit dir fünf Kinder haben und abends warten, bis du aus der Kneipe heimkommst.“ „Sie ist nicht meine Alte“, sagt Max. „Deine mögliche Alte“, sagt der Fingerlose. Stille. Kurz denke ich, Max haut dem Fingerlosen jetzt eine rein und er ist auch noch ein paar Zähne los. Doch Max prügelt sich nicht, er schaut ihn nur traurig an. Der Fingerlose steht auf. „Welche Frau will mit mir tanzen?!“, schreit er. Aber es will keine mit ihm tanzen und er setzt sich an einen anderen Tisch. „Das war’s dann mit mir und Julie“, sagt Max und nimmt einen tiefen Schluck. „Ich bin gern allein. Jetzt habe ich die Bahnübergänge in Schweden entdeckt.“ „Was?“ „Auf YouTube. In Schweden sind die Bahnübergänge anders als in Norwegen, in Finnland haben sie wieder was von denen in Schweden. Interessant, oder? Jetzt schaue ich mir die Bahnübergänge in Spanien an. Und in Deutschland. Bahnübergänge, darum geht es in der Welt. Dann lacht er und ich lache auch. Max zählt nach, wie viele Biere wir hier in den letzten zwanzig Jahren schon zusammen getrunken haben. Tausend? Dreitausend? Fünftausend? Nicht mal unser Freund Einstein, der eine Zeit lang in der Kneipe gewohnt hat, früher wirklich Atomphysiker war und gerade das nächste Opfer des Fingerlosen ist. Max erinnert sich, wie oft wir uns hier gestritten haben. Über Politik. Geschichte. Wissenschaft. Kunst. Weltprobleme. Wie oft wir uns wieder versöhnten. Wie oft wir dem Fingerlosen eine reinhauen wollten. Was wir in dieser Kneipe schon alles erlebt haben. Die tolle wilde Zeit nach der Wende. Wirtschaftskrisen. Beziehungskrisen. Den EU-Beitritt von Tschechien. Den Tod von Václav Havel, der uns traurig machte. Die Wahl des Populisten Miloš Zeman , die uns wütend machte. Brexit. Die Wahl von Trump. Was wir noch alles erleben werden. „Die Geschichte rast an uns vorbei, wie die Schnellzüge an den Bahnübergängen in Norwegen oder Schweden. Wir Tschechen rasen nicht. Wir warten, wie die Autos vor dem Schlagbaum. Die Zugfolge ist aber so dicht, dass wir für immer warten müssen. Wir ertränken uns im Bier und warten, was passiert“, sagt Max. „Die Frage ist, ob das ewige Warten gut ist oder schlecht.“ Wir schweigen eine Weile und schauen uns die Fische im Aquarium unter der Theke an. Die Fische schauen uns auch an und schweigen ebenfalls. „Wir sind die Fische“, sagt Max. Die Kneipe, die noch vor einer Stunde voll und laut war, ist jetzt leer. An einem Tisch sitzt Einstein und liest die Zeitung von gestern. An einem anderen Tisch sitzt der Fingerlose und schläft mit dem Kopf im Nacken. Wie ein Astronom, der sich die Sterne am Nachthimmel anschaut. Er schnarcht. „Jaroslav, warst du mal in Köln?“, fragt Max. – „Ja.“ – „Wie ist das Bier dort?“ – „Die nennen es Kölsch.“– „Kölsch?“– „Das würde dir nicht schmecken.“ „Gut. Vielleicht wird Julie unser Bier vermissen, wenn sie mich nicht vermisst. Vielleicht kommt sie dann zurück.“ 2016-12-30 20:17 Jaroslav Rudis www.tagesspiegel.de 56 /100 Kommentar: Obamas Silvesterüberraschung ist gelungen In Washington glaubt niemand mehr außer Trump, dass in Moskau ein Freund und künftiger Partner sitzt. Mit den Sanktionen als Reaktion auf die Hackerangriffe hat Obama als Nebenwirkung auch noch einen Keil zwischen die Republikaner und Trump getrieben. Es war ein politisches Feuerwerk, das Präsident Barack Obama von seinem Urlaubsort auf Hawaii entzündet hat. Der Knall war laut und deutlich zu hören. In Moskau und Washington sprühten die Funken. Wobei der russische Präsident Wladimir Putin am wenigsten davon überrascht sein dürfte. Glaubte er wirklich, sich ungestraft im amerikanischen Internet bedienen zu können wie ein Dieb im Supermarkt? Auch wenn es noch keinen offiziellen Bericht gibt, Obama nennt in seinem Präsidentenerlass genügend Beweise für russische Hackerangriffe: Namen von Kriminellen, die 100 Millionen Dollar von US-Banken gestohlen haben sollen. Angriffe auf amerikanische Infrastruktureinrichtungen. Internetfirmen, die gemeinsam mit dem russischen Geheimdienst EMails geklaut und veröffentlicht haben und damit, so Obama, in unserer Wahlen eingegriffen haben. Das ist mehr als nur "Ich höre Dein Handy ab und Du meins". Das ist ein Angriff auf die Stabilität der USA und dieser muss abgewehrt werden. Die Frage ist nur, warum so spät? Warum hat sich Obama so lange Zeit gelassen, den russischen Hackern auf die Finger zu hauen? Entweder wusste er erst jetzt davon, was ein schlechtes Bild auf die US-Geheimdienste wirft, oder er hat die Angelegenheit unterschätzt, was ein schlechtes Bild auf ihn wirft. Denn nochmal: Es geht nicht nur darum, dass vor der Wahl E-Mails von führenden Demokraten permanent wie ein tropfender Wasserhahn veröffentlicht wurden. Das war zwar nervig, trug aber am Ende nicht dazu bei, dass Clinton verlor. Dafür gab es viele andere Gründe und dafür stand zu wenig Brisantes in den E-Mails. Die anderen Vorwürfe sind ebenso erschreckend: Bedrohung von US-Diplomaten, Angriffe auf das US-Finanzsystem und die Infrastruktur. Niemand außer Donald Trump glaubt jetzt noch in Washington, in Moskau sitze ein Freund und künftiger Partner. Und damit hat Obama als willkommene Nebenwirkung auch noch einen Keil zwischen die Republikaner und Trump getrieben. Denn viele Konservative in den USA sind schon lange russland-feindlich eingestellt. Einflussreiche Senatoren fordern eher noch strengere Sanktionen. Für den künftigen Präsidenten Trump wird damit sein geplanter freundschaftlicher Neuanfang mit Putin schwieriger. Amerikanische Zeitungen spekulieren schon über einen Machtkampf auf offener Bühne zwischen republikanischen Abgeordneten und ihrem neuen Präsidenten. Russland ist dabei nur die erste Meinungsverschiedenheit. Weitere werden folgen: Sparen oder Milliarden ausgeben, Klimaschutz versus Kohle und Öl, Bodentruppen gegen den IS? Die Show für Trump geht zu Ende, am 20. Januar beginnt die Arbeit. Obama kann sich inzwischen zufrieden auf seiner Strandliege in Hawaii zurücklehnen und seinen Resturlaub genießen. Diese Silvesterüberraschung ist ihm gelungen. 2016-12-30 20:15 tagesschau.de www.tagesschau.de 57 /100 Berlin-Anschlag: Polizei dementiert Gewalt-Vorwürfe Die Berliner Polizei hat Vorwürfe zurückgewiesen, den vorübergehend Verdächtigen nach seiner Festnahme misshandelt zu haben. Inzwischen hat der Mann bestätigt, dass ihm nichts getan wurde. "The Guardian" hatte von Schlägen gegen ihn berichtet. Die Berliner Polizei hat Vorwürfe zurückgewiesen, dem nach dem Berlin-Attentat festgenommenen Pakistaner Gewalt angetan zu haben. Dies sei "falsch und ohne Substanz", sagte Polizeisprecher Winfrid Wenzel im Gespräch mit tagesschau.de. "Dieser Person ist an keiner Stelle bei der Polizei Berlin Schaden zugefügt worden. " Nach den Vorwürfen in der britischen Zeitung "The Guardian" habe die Polizei Berlin erneut Kontakt mit dem Mann aufgenommen, um die Sache aufzuklären. Der Mann habe der Polizei inzwischen "persönlich" gesagt, er sei von Beamten "weder geschlagen noch schlecht behandelt worden. Das schrieb die Polizei Berlin auf Twitter. Vielmehr habe sich der Mann dankbar für die Unterstützung gezeigt. Die Berliner Polizei habe sich nach der Entlassung um eine neue Unterkunft für den Mann gekümmert, ihm Kleidung organisiert und ihm alle seine Sachen ausgehändigt. Es habe keine Probleme gegeben. Zudem sei vereinbart worden, er könne jederzeit anrufen, wenn er sich bedroht sehen sollte. Auch der Vorwurf, dass es bei der Vernehmung sprachliche Schwierigkeiten durch die Übersetzung gegeben habe, seien falsch. Die "Guardian"-Journalistin Kate Connolly, die das Interview geführt hatte, blieb bei ihrer Darstellung. Sie habe am Freitag über einen Übersetzer erneut mit dem Pakistaner gesprochen, schrieb sie bei Twitter. Dabei habe der Pakistaner gesagt, die Polizei sei zu ihm gekommen, er habe ihnen aber "nicht die Worte gesagt, die in seinen Mund gelegt" worden seien. Der "Guardian" stehe zu dem Bericht. "Es war ein Interview, das drei Stunden dauerte und von dem ich eine Aufnahme habe", fügte Connolly hinzu. Ihr Bericht war mit einem Foto des Pakistaners und seinem vollen Namen erschienen. Der "Guardian" hatte den Pakistaner zitiert, er sei von Polizisten misshandelt worden. "Er erinnert sich daran, dass zwei Polizisten die Hacken ihrer Schuhe in seine Füße gruben, und dass einer mit einer Hand großen Druck auf seinen Nacken ausgeübt hat", heißt es in dem Artikel. Als er sich später gegen Fotos und Entkleidung gewehrt habe, hätten sie ihn geschlagen. Für Polizeisprecher Wenzel sind diese Darstellungen nicht nachvollziehbar: "Diese Berichterstattung tut uns weh. " Das Interview, dass der Mann nach eigenen Angaben dem "Guardian" gegeben habe, sei hingegen von einem Dolmetscher übersetzt worden, der weder gut Englisch noch die Muttersprache des Mannes aus Pakistan spreche, so Wenzel. Er gehe davon aus, dass es so zu Übersetzungsproblemen gekommen sei. 2016-12-30 20:14 tagesschau.de www.tagesschau.de 58 /100 Ökumenischer Gedächtniskirche Gedenkgottesdienst in der Das Jahresende feiern Berliner Schausteller traditionell mit einem Gottesdienst in der KaiserWilhelm-Gedächtniskirche. Dieses Mal ist dabei natürlich vieles anders. Nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz mit zwölf Toten und vielen Verletzten findet am Sonnabend ab 10 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst statt, um den Opfern und deren Angehörigen zu gedenken. Pfarrer Martin Germer lädt Berliner und Touristen dazu ein. Er leitet den Gottesdienst zusammen mit den evangelischen und katholischen Schaustellerseelsorgern Torsten Heinrich und Sascha Ellinghaus. Auch der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und Volker Pellet, Protokollchef des Landes Berlin, wirken mit. Der Gottesdienst „soll nicht nur für diejenigen, die unmittelbar am Breitscheidplatz tätig sind, sondern auch für die von dem, was bei uns geschehen ist, direkt betroffenen Berlinerinnen und Berliner ein Schritt im Übergang zur Normalität sein“, sagte Germer. „Es gibt zum Beispiel viele Menschen, die sagen: Ich war kurz vorher noch dort. Oder ich bin normalerweise immer am Montag dort. Es hätte auch mich treffen können. Und es gibt viele, die den Anschlag unmittelbar miterlebt haben. Und viele andere sind ebenfalls sehr persönlich berührt und erschüttert. Hier vor dem Jahreswechsel noch Gelegenheit zum bewussten Loslassen zu geben, scheint mir wichtig.“ Am 1. Januar endet der Weihnachtsmarkt, auf dem viele Menschen ihre Anteilnahme mit niedergelegten Blumen und Kerzen bekundet haben. Es soll aber über diesen Tag hinaus einen Ort des Gedenkens geben. Germer kündigte am Freitag an, dass in der Nacht zu Sonnabend alle Kerzeninseln an einer zentralen Stelle auf dem Platz zusammengetragen werden. Außerdem liegt das Kondolenzbuch weiterhin in der Kirche aus. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) haben der Schaustellerverband und die AG City als Veranstalter des Weihnachtsmarkts ein Spendenkonto für die überlebenden Opfer des Anschlags und Hinterbliebene der Toten eingerichtet. Kontoinhaber: DRK LV Berliner Rotes Kreuz, IBAN DE68 1002 0500 0003 2490 15, Verwendungszweck: Anschlag Breitscheidplatz 2016-12-30 20:04 Cay Dobberke www.tagesspiegel.de 59 /100 In Niedersachsen fehlen 23.000 Krippenplätze Terror in Berlin Keine Schläge und Tritte für Naveed B. Reaktion auf Hackerangriffe USA verhängen Sanktionen gegen Russland Test in Hannover "Section Control" startet wohl erst im Sommer 2017 Rainer Wendt „Polizeiliche Maßnahmen kein Wellnessurlaub“ 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 60 /100 Ingolstadt verleiht Wahl nach Heidenheim Ingolstadt. Der 22-Jährige war im Sommer vom SC Paderborn zum Tabellenvorletzten der Liga gewechselt und kam lediglich zu einem Einsatz im DFB-Pokal. Wahl steht in Ingolstadt noch bis 2019 unter Vertrag. © 2016 SID 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 61 /100 Rücktritt nach drei Monaten: Prandelli nicht mehr Trainer des FC Valencia Valencia. Prandellis Aufgaben übernimmt vorübergehend der frühere spanische Nationalspieler Salvador Gonzalez. Erst am 1. Oktober hatte Prandelli die Nachfolge von Pako Ayestarán angetreten. In neun Ligaspielen unter dem ehemaligen italienischen Nationaltrainer gelang dem Tabellen-17. der Primera Division nur ein Sieg. Die Tageszeitung AS berichtete, dass Prandelli unzufrieden mit der Transferpolitik des Klubs in der Winterpause gewesen sei. © 2016 SID 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 62 /100 Bajramovic neuer Co-Trainer beim Karlsruher SC Karlsruhe. Pauli, SC Freiburg, Schalke 04, Eintracht Frankfurt) war zuletzt Cheftrainer beim Oberligisten Bahlinger SC. "Wir kennen Zlatan aus unserer gemeinsamen Zeit beim HSV, als er bereits als Co-Trainer mit Mirko und mir zusammen gearbeitet hat", sagte KSCSportdirektor Oliver Kreuzer: "Es passt fachlich wie menschlich hervorragend zu uns und in unser Trainerteam. " Bajramovics neuer Chef Slomka war kurz vor Weihnachten als Nachfolger des entlassenen Tomas Oral verpflichtet worden, der KSC nimmt am 3. Januar das Training wieder auf. "Als der Verein und Mirko auf mich zukamen, habe ich das Vertrauen sofort gespürt", sagte Bajramovic: "Ich habe auf verschiedenen Ebenen in den Trainerbereich hineinschnuppern können. Es ist eine interessante Aufgabe, und der Wunsch, das zu machen und dem Verein zu helfen, war sofort da. " © 2016 SID 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 63 /100 Wer braucht wen? Die Winter-Einkaufsliste Bundesligisten (zusammengestellt vom SID) der Frankfurt/Main. am 16. Spieltag. Entsprechend wenig Handlungsbedarf sehen die Verantwortlichen in der Winterpause. Einzig Abwehrchef Jerome Boateng fällt nach seiner Schulter-OP noch länger aus. Winter-Prognose: Das Festgeldkonto bleibt unangetastet. RB LEIPZIG Die Sachsen könnten kaum besser platziert sein. Verstärkt wird der Kader deshalb - wenn überhaupt - nur punktuell, perspektivisch oder wenn Abgänge das nötig machen sollten. Kandidaten sind Moussa Dembélé (Celtic Glasgow) und Dayot Upamecano vom Schwesterklub Salzburg. Olympia-Held Davie Selke will dagegen wohl weg, noch findet sich aber kein Abnehmer. Die Sachsen verlassen könnte auch Kyriakos Papadopoulos. Winter-Prognose: RB verstärkt sich punktuell und lässt die Unzufriedenen ziehen. HERTHA BSC Der Hauptstadtklub ist zufrieden mit seinem Kader - wenn Spieler das anders sehen, wie angeblich Alexander Baumjohann, können diese den Verein verlassen. Gerüchte gibt es um Japans Nationalspieler Hiroshi Kiyotake vom FC Sevilla. Winter-Prognose: Trainer Pal Dardai setzt auf Teamgeist und hält den Kader zusammen. EINTRACHT FRANKFURT Bei den Hessen geht die Angst vor dem Ausverkauf um - allerdings erst im Sommer. Die erfolgreiche erste Halbserie weckt Begehrlichkeiten. Abwehr-Juwel Jesús Valléjo beispielsweise wird spätestens nach der Saison zu Real Madrid zurückkehren, in Frankfurt hoffen die Verantwortlichen, dass die Königlichen nicht schon früher Bedarf haben. Winter-Prognose: Die Erfolgs-Elf wird (noch) zusammengehalten. 1899 HOFFENHEIM Die Nationalspieler Niklas Süle und Sebastian Rudy werden wohl im Sommer zum Rekordmeister aus München wechseln, im Winter könnte der Kader ausgedünnt werden. Neuzugänge plant Trainer Julian Nagelsmann derzeit nicht - das ist angesichts der starken ersten 16 Spiele aber auch nicht zwingend notwendig. Winter-Prognose: Ergänzungsspieler werden den Kraichgau verlassen. BORUSSIA DORTMUND Der Vize-Meister hat einen 200-Millionen-Euro-Umbruch im Sommer hinter sich. Trainer Thomas Tuchel wird genug damit zu tun haben, sein Team zu stabilisieren. Neuzugänge sind nicht geplant. Gehen können Spieler wie Neven Subotic (zum Hamburger SV?) und Joo-Ho Park. Winter-Prognose: Noch ein Umbruch? Nein. Der BVB verpflichtet allenfalls Ergänzungen. 1. FC KÖLN Innenverteidiger Mergim Mavraj hat in allen 16 Saisonspielen 90 Minuten auf dem Platz gestanden - dennoch wurde er für 1,8 Millionen Euro an den Hamburger SV verkauft. Als Ersatz werden Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur) und Mikel Merino (Borussia Dortmund) gehandelt. Christian Clemens kehrt vom FSV Mainz 05 zurück, er soll für den verletzten Marcel Risse einspringen. Filip Mladenovic wechselt zu Standard Lüttich. Winter-Prognose: Ein Mavraj-Ersatz wird auf jeden Fall verpflichtet. SC FREIBURG Trainer Christian Streich baut wie immer eine Wagenburg. Der Kader des SC ist ausgeglichen und gut zusammengestellt, deshalb hat Freiburg kaum Nachholbedarf. Ein bis drei Spieler könnten noch verliehen werden - aber auch ohne Veränderungen sind die Breisgauer auf einem guten Weg Richtung Klassenerhalt. Winter-Prognose: Im Breisgau bleibt es auch auf dem Transfermarkt ruhig und beschaulich. BAYER LEVERKUSEN Innenverteidiger Ömer Toprak wird heftig bei Borussia Dortmund gehandelt, das wird aber wohl erst ein Thema für den Sommer. Angeblich darf Javier Hernandez gehen, wenn ein Klub für den Mexikaner 30 Millionen Euro oder mehr bietet. Davie Selke von RB Leipzig könnte die Verstärkung in der Offensive werden. Winter-Prognose: Es zeichnet sich Bewegung ab. Schlüsselpositionen werden aber erst im Sommer neu besetzt. FSV MAINZ 05 Yunus Malli ist seit Monaten ein Kandidat für den Abschied. Doch dafür müsste ein Klub einen zweistelligen Millionenbetrag auf den Tisch legen. Die Mainzer litten in den ersten 16 Spielen unter der Dreifach-Belastung, nach dem Ausscheiden aus der Europa League könnte die Rückrunde mit unverändertem Kader einfacher werden. Winter-Prognose: Der FSV erholt sich im Winter ohne große Veränderungen. SCHALKE 04 Stürmer werden gesucht. Breel Embolo und Klaas-Jan Huntelaar sind verletzt, Eric Maxim Choupo-Moting fährt - wie auch Nabil Bentaleb und Abdul Rahman Baba - zum Afrika-Cup nach Gabun. Der junge Fabian Reese ist offensiv noch kein gleichwertiger Ersatz. Sidney Sam steht vor dem Abprung. Winter-Prognose: Schalke wird einer der aktivsten Bundesliga-Vereine auf dem Transfermarkt sein. FC AUGSBURG Die wichtigste Personalie ist bereits geklärt worden: Manuel Baum wurde zum Cheftrainer als Nachfolger von Dirk Schuster befördert. Darüber hinaus aber wird sehnsüchtig auf die Rückkehr der Angreifer Raul Bobadilla, Caiuby und Alfred Finnbogason gewartet, bei den beiden letzteren ist ungewiss, ob sie mit ins Trainingslager fahren können. Guido Burgstaller vom 1. FC Nürnberg, derzeit bester Torschütze der 2. Liga, gilt als Alternative. Winter-Prognose: Sollte sich abzeichnen, dass Caiuby und Finnbogason noch länger ausfallen, ist ein Transfer für die Offensive nicht unwahrscheinlich. VFL WOLFSBURG Der Transfer von Julian Draxler zu Paris St. Germain spülte wohl rund 45 Millionen Euro in die Kassen und aufgrund der schwachen ersten 16 Spiele haben die Wölfe Handlungsbedarf. Neu sind bislang aber eher Unbekannte: Mittelfeldspieler Riechedly Bazoer und Stürmer Victor Osimhen. Das dürfte aber nicht das Ende sein. Winter-Prognose: Die unzufriedenen Wölfe kaufen ein. BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH Der neue Trainer Dieter Hecking wird den Kader anpassen. Gladbach steht vor einer Einigung mit dem FC Sevilla über eine Verpflichtung des polnisch-französischen Innenverteidigers Thimothee Kolodziejczak. Eine andere Option ist Kevin Wimmer von Tottenham Hotspur. Auch die Namen Neven Subotic und Nuri Sahin (beide Borussia Dortmund) werden gehandelt. Winter-Prognose: Hecking wird auf mehreren Positionen handeln. Der Verein gibt ihm dafür finanziellen Spielraum. WERDER BREMEN Trotz Abstiegsgefahr: Aus Kostengründen muss der aufgeblähte Kader dringend verschlankt werden. Aber Interessenten sind rar, bislang konnte nur Ergänzungsstürmer Lennart Thy an den FC St. Pauli ausgeliehen werden. Fest steht der Wechsel des dänischen Nationalspielers Thomas Delaney an die Weser. Eventuell kehrt Torhüter Koen Casteels aus Wolfsburg in die Hansestadt zurück. Winter-Prognose: Es wird deutlich mehr verkauft statt gekauft. Man will die zarte wirtschaftliche Gesundung nicht gefährden. HAMBURGER SV In der Defensive muss dringend nachgebessert werden, perfekt ist bereits der Wechsel von Mergim Mavraj. Ein erster Härtetest für den noch nicht gefundenen neuen Sportdirektor dürfte es sein, Abnehmer für die völlig überteuerten Ergänzungsspieler Pierre-Michel Lasogga und Alen Halilovic aufzutreiben. Auf jeden Fall muss Investor Klaus-Michael Kühne mal wieder seinen Tresor öffnen. Winter-Prognose: Kühnes Geduld scheint nicht unendlich. Der milliardenschwere Spediteur will endlich Leistung sehen. Die ersten Schüsse des neuen Sportchefs sollten sitzen. FC INGOLSTADT Der kongolesische Nationalspieler Marcel Tisserand (23) nimmt voraussichtlich am Afrika-Cup in Gabun (14. Januar bis 5. Februar) teil. Der Innenverteidiger könnte daher bei bis zu drei Spielen fehlen, weshalb Sportdirektor Thomas Linke schon angekündigt hat, im Januar "eine Verstärkung" zu holen, "die uns sofort weiterhilft". Ansonsten sind keine Transfers geplant, eine Ausnahme will Linke höchstens machen, wenn ein "Perspektivspieler" zu haben ist. Winter-Prognose: siehe oben. DARMSTADT 98 Zwischen den Jahren kam Torsten Frings als neuer Trainer. Der Ex-Nationalspieler hatte da noch keinen rechten Überblick über seinen Kader und wird die ersten Trainingseinheiten abwarten. Klar scheint aber auch, dass sich das Schlusslicht verstärken muss, um die Klasse zu halten - nur fehlen dafür die Mittel. Winter-Prognose: Die Lilien werden um neue Stürmer kaum herumkommen. © 2016 SID 2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 64 /100 Amazon arbeitet an fliegenden Warenhäusern Hannover. Amazon arbeitet daran, die Menschen immer schneller mit Waren beliefern zu können. Allein in Deutschland hat das Unternehmen bereits neun Lagerhäuser eröffnet. 2017 kommen im Westen, Norden und Süden noch weitere hinzu. Dadurch verkürzt der Versandhändler den Weg zu seinen Kunden. Er ist aber immer noch ein gutes Stück von ihm entfernt. Bald vielleicht nicht mehr: Der Konzern hat in den USA ein Patent für fliegende Warenhäuser angemeldet. Dabei soll es sich um Luftschiffe handeln, die etwa 14 Kilometer über dem Boden schweben. Die bestellten Waren sollen von Drohnen zu den Kunden unten auf der Erde gebracht werden. Das schwebende Warenhaus soll von kleineren Luftschiffen wieder aufgefüllt werden. Die Liftschiffe könnten über Regionen mit einer großen Nachfrage schweben – zum Beispiel Innenstädte, schreibt die Zeitung „Die Welt“. Ein Kunde könnte dann online ein Produkt bestellen, dass aus dem Warenhaus knapp 14 Kilometer über ihm von einer Drohne umgehend zu ihm gebracht würde. Amazon denkt auch darüber nach, die fliegenden Versandzentren bei Großveranstaltungen einzusetzen, zum Beispiel bei Football-Spielen mit zigtausenden Besuchern. Amazon reichte das Patent schon am 22. Dezember 2014 ein, also vor gut zwei Jahren ein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Aber die Idee ist erst jetzt von der TechnologieAnalysten Zoe Leavitt entdeckt worden. Unklar ist, wie weit Amazon mit seinen Plänen ist. Das Unternehmen begann aber bereits vor drei Jahren damit, Drohnen für die Auslieferung von Waren zu testen. Von RND/wer 2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 65 /100 Katy Price und Sohn Harvey (14) | Mit Mutti beim BeautyDoc! Briten-Model Katie Price (38) ist beim SchönheitsDoc kein unbekannter Gast: Bereits sechsmal ließ sich das Nackt-Häschen ihren Hintern liften – ganz zu schweigen von den restlichen Baustellen an ihrem Körper. Using #LED #Light therapy on #HarveyPrice No1 Master #Practitioner in the most #Advanced #Nonsurgical solutions! Covering #Kent #London #Sussex #Surrey & #Essex #ShaneCooper #ShaneCooperUK #NonInvasive #CelebrityBeautySecrets #NonSurgical #AntiAgeing #Face #Body #InstantResults #MedicalPlatform #ClinicalTrials Ein von Shane Cooper (@shanecooperuk) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 10:46 Uhr Auf Instagram teilte die Fünffach-Mutti jetzt sogar Fotos und Videos von dem Eingriff. Dort zu sehen: Katie entblößt ihren prallen Hintern und lässt sich vom Schönheits-Experten bearbeiten. Das ganze Spektakel fand übrigens auf der heimischen Küche statt. Wenn Katie 'nen BeautyDoc braucht, kommt der natürlich zu ihr. Loving my new bum shape @shanecooperuk treatment number 6 ❤ Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 5:44 Uhr Harvey's next facial of the day @Shane cooper sooo good for teenagers or people with spots or scars Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:30 Uhr Harvey ist von Geburt an blind, lebt außerdem mit dem Prader-Willi-Syndrom, Autismus und ADHS. Das scheint Katie nicht daran zu hindern, ihren Sohn wo es nur geht in die Öffentlichkeit zu zerren. Bitterer Beigeschmack: Bei den Instagram-Postings handelt es sich vermutlich um bezahlte Werbebeiträge. Immerhin ist die Klinik des Beauty-Docs überall verlinkt. Auffällig sind auch Katies Fragen an ihren Sohn … Dieses Foto ist wie ein Verkehrsunfall. Es ist schlimm, aber man muss einfach hingucken. Was ist an den beiden noch echt? Ihr Spiegelbild hat ihr schon lange gestunken! Sie ließ sich vor zwölf Tagen in einer Düsseldorfer Schönheitsklinik die Nase richten. Katie: „Wie fühlt sich die Gesichtsbehandlung an?“ Harvey: „Großartig!“ Katie: „Gefällt dir das?“ Harvey: „Ja … ” Harvey's turn with @shanecooperuk for his scarring and spots Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:29 Uhr Head to toe treatment with @shanecooperuk ready for my new year healthy transformation ❤ Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 5:43 Uhr @shanecooperuk Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:39 Uhr @shanecooperuk Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:42 Uhr 2016-12-30 19:28 www.bild.de 66 /100 Legendäres "Carnegie Deli" in New York schließt für immer Am letzten Tag warteten manche Kunden mehrere Stunden, um noch einmal eines der berühmten Pastrami-Sandwiches zu bekommen. 30.12.2016 | 19:24 | ( DiePresse.com ) Das vor allem bei Touristen beliebte New Yorker "Carnegie Deli" schließt. Das 1937 eröffnete Bistro im Herzen Manhattans, das besonders für seine riesigen Pastrami-Sandwiches berühmt war, öffnete am Freitag zum letzten Mal seine Türen. Einige Kunden warteten Stunden, um eines der kolossalen Sandwichs mit dem geräucherten, gewürzten Schinken zu ergattern. Die Eigentümerin, die sich künftig Geschäften im Großund Einzelhandel widmen will, lehnte in letzter Minute das Kaufangebot eines Restaurantbetreibers über zehn Millionen Dollar (9,5 Mio Euro) ab, der das Geschäft erhalten wollte. "Es waren acht einprägsame Jahrzehnte in New York", schrieben die Betreiber auf Twitter. "Ich bin tief betrübt, das Verschwinden eines kulinarischen Wahrzeichens zu erleben", schrieb auch Jake Dell in einem Leserbrief an die "New York Times". Dell ist Inhaber des ähnlich berühmten, erstmals 1888 eröffneten Bistros "Katz's Delicatessen", das ebenso gewaltige Pastrami-Sandwiches anbietet. Ihren Boom erlebten New Yorker Delis in den 1920er- und 30er-Jahren, als jüdische Einwanderer darin Spezialitäten wie Knishes (gefüllte Teigtaschen), Latkes (Kartoffelpuffer) und Suppe mit Matzeknödeln verkauften. Migranten erinnerten diese Speisen an ihre Heimat, für Broadway-Stars und Fans wurden Delis auch zum beliebten Treffpunkt nach abendlichen Theater- und Musical-Aufführungen. Dem Judaistikprofessor Ted Merwin zufolge ist die Zahl der ursprünglichen Delis in der Stadt von einst 1.500 auf etwa 15 geschrumpft. Der Name Deli bezeichnet heute vor allem kleinere Lebensmittel-Geschäfte, in denen auch Sandwiches und einfache Speisen zubereitet werden. (APA/DPA) 2016-12-30 19:24 diepresse.com 67 /100 NRW-Jagdverband warnt seine Mitglieder: Pseudowut tödliche Hundekrankheit ist zurück Laut Aktion Tier galt Deutschland seit einigen Jahren als pseudowutfrei, doch jetzt sind vereinzelt Fälle aufgetreten, bislang in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern. In Thüringen musste ein Jagdhund eingeschläfert werden, der sich in einem infizierten Wildschwein festgebissen hatte, das meldet die "Thüringische Landeszeitung". In Nordrhein-Westfalen sind aktuell keine Fälle von Pseudowut bekannt. Der Landesjagdverband NRW hat jedoch eine Warnung an seine Mitglieder herausgegeben: "Um eine für den Hund tödliche Ansteckung zu verhindern, sollte der direkte Kontakt mit Schwarzwild vermieden werden. " Für Jäger gelte, Hunde sollten keinen Kontakt zu erlegtem Wild haben. 2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de 68 /100 Schmidt will Landwirtschaft die Mitte Gesellschaft" zurückholen die "in der Gegen „Kinderschnitzel“ und „falschen Hasen“ will Christian Schmidt (CSU) nicht vorgehen. Der Ernähungsminister kämpft zwar gerade darum, Veggie-Burger und Veggie-Bratwürste aus dem Kühlregal zu verbannen – jedenfalls die Bezeichnung – aber Fleischtomaten dürften vor seiner Transparenzoffensive verschont bleiben. Am Freitag stellte Schmidt sein „Grünbuch Ernährung, Landwirtschaft, Ländliche Räume“ vor, musste aber erst einmal etwas klarstellen: „Jeder soll essen, was ihn glücklich macht.“ Er wolle nur, dass wie bei Milch auch für Fleisch gelte, dass nur, was Milch enthalte Käse heißen dürfe und nur was Fleisch enthalte als Wurst verkauft werden darf. In der Europäischen Union bemühe er sich um eine „einheitliche Definition, was vergan denn genau heißt“, sagte er weiter. Auf 50 Seiten legte Schmidt eine Broschüre vor , die nach eigener Auskunft das Ergebnis einer einjährigen Diskussion mit Bauern, Umweltschützern und anderen Interessengruppen sei. Nun will er das Papier noch einmal „zur Diskussion stellen“, sagte er. Schmidt sieht in dem Papier einen „Fahrplan für die künftige Agrar- und Ernährungspolitik“ und für die „Akzeptanz der Landwirtschaft“, die er mit seinen Vorschlägen wieder „in die Mitte der Gesellschaft holen“ wolle. Dazu soll ein neues Tierschutzsiegel beitragen, das Schmidt bei der Grünen Woche vorstellen will. Es soll als „mehrstufiges Tierwohllabel“ die „Haltungsart positiv kennzeichnen“, heißt es im Grünbuch. Schmidt blieb auf Nachfrage eher vage, was das genau heißen soll. Die entsprechend gekennzeichneten Produkte sollten einen „signifikanten Marktanteil erreichen“, sagte er. Die eigenen Tierschutzsiegel der Handelsketten dagegen würden weder zur Transparenz noch zum Wettbewerb beitragen, beklagte er. Und der Handel müsse „noch mitziehen“. Mehr ließ er sich am Freitag nicht entlocken. Nur soviel: „Ich werde vor der Grünen Woche noch intensive Gespräche darüber führen.“ Obwohl der Bauernverband das Grünbuch „begrüßte“, bezog sich das Lob des Berufsverbandes eigentlich nur darauf, dass Schmidt weiterhin Direktzahlungen an Bauern verteidigen will, die nicht an besondere Leistungen wie mehr Tierschutz oder mehr Umweltschutz bei der Produktion gebunden sein sollen. Im laufenden Jahr hätten Direktzahlungen wegen des Preisverfalls bei Milch und Schweinen bis zu 60 Prozent der bäuerlichen Einkommen gedeckt, sagte Schmidt. Er versprach, dass aktive, in der Region verankerte Landwirte bei den Direktzahlungen stärker berücksichtigt werden sollten. Wie er das machen will, ließ Schmidt allerdings ebenso offen wie die Umsetzung seines Plans, Bauern vor der Übernahme durch große Investoren zu schützen. Ganz konkret wurde Schmidt aber in einer Frage: Er will Kita- und Schulessen von der Mehrwertsteuer befreien. Der Finanzminister hat sich dazu noch nicht geäußert. 2016-12-30 19:11 Dagmar Dehmer www.tagesspiegel.de 69 /100 Nach Karriereende von Ivanovic: Schweinsteiger twittert Liebeserklärung an seine Frau Er habe tiefsten Respekt vor ihrer Entscheidung, twitterte der 32-Jährige über seinen offiziellen Account. "Du warst immer eine Inspiration für andere. Außerdem bist du eine wundervolle Frau und Ehefrau. " Dazu setzte Schweinsteiger ganz romantisch ein rotes Herzchen. Das Paar hatte sich im Juli in Venedig das Ja-Wort gegeben. Die frühere Tennis-Weltranglistenerste Ivanovic hatte aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme ihre Profi-Laufbahn nach 13 Jahren beendet. "Es war eine schwierige Entscheidung. Ich war zuletzt viel verletzt", hatte die 29-Jährige in einer Facebook-Botschaft an ihre Fans gesagt: "Aber ich habe meine Träume gelebt. Ich habe so viele erinnerungswürdige Matches bestritten. 2008 habe ich Höhen erlebt, von denen ich nie zu träumen gewagt hätte. " In jenem Jahr gewann die Serbin die French Open und thronte insgesamt zwölf Wochen lang an der Spitze der Damen-Weltrangliste. In den folgenden Jahren hatte Ivanovic allerdings immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, hoffte acht Jahre vergeblich auf den nächsten Einzug in ein großes Finale. 2016 bestritt Ivanovic lediglich 31 Matches (15 Siege) und beendete die Saison bereits im August vorzeitig aufgrund einer Handgelenkverletzung. In der Weltrangliste rutschte sie auf den 65. Rang ab, schlechter war sie am Ende einer Saison zuletzt 2004 als 17-Jährige gewesen. Ivanovic gewann 15 Titel auf der WTA-Tour und erreichte drei Grand-Slam-Finals (Niederlagen 2007 in Paris und 2008 in Melbourne). Letztmals stand sie 2015 bei den French Open in der Vorschlussrunde eines Major-Turniers. Ihren letzten Titel gewann sie im September 2014 in Tokio. 2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de 70 /100 Athen öffnet Obdachlose wegen Kälte U-Bahn-Stationen für Sozialarbeiter sind im Sondereinsatz, um mehrere tausend Menschen mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln zu versorgen. 30.12.2016 | 18:57 | ( DiePresse.com ) Wegen der anhaltenden Kälte werden im Athener Stadtzentrum von Freitag an bis auf Weiteres fünf MetroStationen über Nacht für Obdachlose offen gehalten. Auch vier beheizte Hallen stünden für die Menschen bereit, teilte die Stadtverwaltung mit. Zudem seien Sozialarbeiter im Sondereinsatz, um die mehreren Tausend Obdachlosen mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln zu versorgen. Die Temperaturen waren in den vergangenen Tagen stark gefallen, in Athen liegen sie derzeit nachts bei null Grad. Auch schneit es immer wieder, was in der Stadt selten vorkommt. Mit einer Besserung des Wetters rechnet der griechische Wetterdienst erst ab Mitte der kommenden Woche. (APA/DPA) 2016-12-30 18:57 diepresse.com 71 /100 Italien: Nie kamen mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer 2016 sind so viele Flüchtlinge wie nie zuvor über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Mehr als 181.000 Menschen sei die gefährliche Reise gelungen, fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Das teilte das Innenministerium in Rom mit. "Es war ein Rekordjahr", sagte Mario Morcone, der zuständige Beamte im Innenministerium. Zugleich starben bei der Überfahrt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) fast 5.000 Menschen – auch das sind so viele wie nie zuvor. Insgesamt sind seit Anfang 2014 mehr als eine halbe Million Menschen mit Booten von Nordafrika nach Italien gekommen. Die meisten flüchteten vor Kriegen, Armut und Unterdrückung. Die größte Gruppe kommt aus Nigeria, gefolgt von Eritrea, Guinea, der Elfenbeinküste und Gambia. Derzeit leben etwa 175.000 Flüchtlinge in Lagern in Italien. 2015 hatten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zugesichert , 40.000 Flüchtlinge aus Italien aufzunehmen. Bisher wurden nur 2.654 in andere Länder gebracht. 2016-12-30 18:52 ZEIT ONLINE www.zeit.de 72 /100 Platz 20 beim ersten Springen | Freund hat schon ausgeträumt Beim ersten Sprung in Oberstdorf gestern hat er Riesenproblemen bei der Landung. Knapp kommt er direkt gegen Karl Geiger ins zweite Springen. Dabei hat unser Weltcup-Fünfter einen neuen Konzentrations-Trick, dreht vorm Wettkampf an Rubiks Zauberwürfel: "Das gibt mir mehr als auf dem Smartphone zu spielen. Man muss sich richtig konzentrieren, lenkt sich ab und ich kann dabei auch entspannen". Entspannt! Aber nach der verpatzten Saisonvorbereitung nach der OP eben noch nicht in Topform! Gerade startet die 65. Vierschanzentournee in Oberstdorf. BILD macht sie fit das Sportereignis. 2016-12-30 18:48 KRISTINA ELLWANGER www.bild.de 73 /100 Das neue Jahr wird eine Sekunde länger Gleich die erste Stunde des neuen Jahres wartet mit einer gewissen Extravaganz auf: Statt der üblichen 3600 Sekunden wird die erste Stunde des Jahres 2017 genau eine Sekunde mehr haben. Die sogenannte Schaltsekunde soll Zeit und Erdrotation wieder besser in Einklang bringen. Die Technik könnte dadurch allerdings aus dem Tritt geraten. Am 1. Januar wird weltweit zum gleichen Zeitpunkt eine Extra-Sekunde eingeschoben. Um 00:59:59 unserer Zeit folgt nicht wie sonst 1:00:00, sondern 00:59:60 und dann erst 1:00:00. So eine Schaltsekunde gibt es seit 1972 in unregelmäßigen Abständen alle paar Jahre. Im neuen Jahr findet sie zum 27. Mal statt. Grob gesagt, dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um sich selbst. Ganz genau betrachtet, braucht sie für diese Umdrehung jedoch ein ganz kleines bisschen länger. Damit die Atomuhren, die weltweit die Zeit vorgeben, auch weiterhin parallel zum TagNacht-Rhythmus der Erdrotation laufen und beides nicht irgendwann auseinander klafft, muss diese kleine Ungenauigkeit hin und wieder ausgeglichen werden. Langfristig betrachtet würde die Sonne in ein paar Millionen Jahren sonst erst am Mittag aufgehen. Wann weltweit eine Extra-Sekunde eingeschoben wird, entscheidet der Erdrotationsdienst IERS. Mitarbeiter des IERS in Frankfurt messen und überwachen die Drehung der Erde. Alle anderthalb bis zwei Jahre entscheiden sie, eine Schaltsekunde einzufügen. „Die Erde dreht sich ungleichmäßig schnell“, erklärt Andreas Bauch von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. „Deshalb findet auch die Schaltsekunde nicht regelmäßig statt.“ Damit die Uhren in Deutschland auch nach der Schaltsekunde richtig ticken, sendet die PTB über einen Sender ein Signal an alle Funkuhren. Das sorgt dafür, dass in der Nacht Millionen Uhren automatisch um eine Sekunde zurückspringen. Auch die Zeitsignale, die per Telefon und Internet verbreitet werden, berücksichtigen die Schaltsekunde. Dass der Mensch von der Schaltsekunde etwas bemerkt, ist unwahrscheinlich. Auch die meisten Uhren werden den Sprung wohl gut bewältigen. Probleme könnte es dagegen bei einigen Konzernen geben. Betroffen davon sind zum Beispiel die Systeme von Telekommunikationsunternehmen, die ihre Angebote sekundengenau abrechnen oder Betreiber von Hochspannungsnetzen, die im Mikrosekundenbereich arbeiten. Bei der Schaltsekunde 2012 wurden mehrere Websites lahmgelegt. Bei der australischen Fluggesellschaft Quantas fiel das Buchungssystem aus. 2015 lief dagegen alles glatt. Es gibt einige Kritiker, die Abschaffung der Schaltsekunde fordern. Russland und Großbritannien wollen sie unter allen Umständen beibehalten, USA und Japan lieber darauf verzichten. Statt alle paar Jahre eine Sekunde einzustreuen, fordern manche Zeit-Experten auch einer Schaltminute, die man deutlich seltener bräuchte. Zeit-Experte Bauch hält den Vorschlag allerdings für „bizarr“. „Wenn eine Schaltsekunde manchem schon Probleme bereitet, wäre eine Schaltminute doch noch viel schlimmer“, meint er. (dpa) 2016-12-30 18:43 www.tagesspiegel.de 74 /100 Brandenburg in Bildern Unter den Fotografen der Nachrichtenagentur dpa ist Patrick Pleul wohl derjenige, der für den Beruf am wenigsten geeignet scheint. Zugleich ist er vielleicht ihr Bester. Seine Fotos ragen heraus aus der alltäglichen Bilderflut. Sie eröffnen buchstäblich neue Perspektiven. Sie zeigen das Berliner Umland in einer Schönheit, die man manchmal kaum glauben mag. Seit Jahren schon und immer wieder neu. Insofern zeigen Pleuls Fotos auch, was möglich ist, wenn jemand etwas wirklich will – und kann. Ein Dorf im Oderland, eine Autostunde östlich von Berlin. Hier, zwischen Feldern, Alleen und Windrädern wohnt Pleul mit Frau und drei Kindern. "Ostbrandenburg ist – na ja, nicht langweilig, aber ruhig", sagt er. Wo wenig passiert und Politprominenz nur selten auftaucht, gibt es kaum Pflichttermine. Platz ist nicht nur in der Landschaft, sondern auch im Kalender. Patrick Pleul macht das Mögliche daraus. "Es gibt nichts Schöneres als den Sonnenaufgang im Oderbruch", sagt er. Allerdings ist der im Sommer ziemlich früh. "Wenn ich um drei Uhr dreißig losfahre, bin ich ja um vier da", sagt Pleul. Seine Arbeitszeit richtet sich nach der idealen Beleuchtung möglicher Motive, der Tag hat 24 Stunden. Und fotogen ist fast alles, wenn man nur will. Pleul ist in einer Dauerbereitschaft, die nichts mit der smartphonegetriebenen Büromenschenhektik zu tun hat, sondern ihm eher Kraft gibt als nimmt. An Tagen, an denen es gar nicht hell werden will, macht er halt Symbolfotos, mit denen die Medien optisch schwer umsetzbare Geschichten illustrieren, etwa Computer-, Rechts- und Verwaltungsthemen. Sind seine Landschaftsfotos nicht manchmal einen Tick zu schön, um wahr zu sein? Ist, zum Beispiel, bei der grandiosen Laubfärbung um die Pückler-Pyramide im Branitzer Park aus Braun am Computer Gold geworden? "Das wäre ein Fall für die fristlose Kündigung", sagt Pleul. Als Nachrichtenagentur lebt dpa samt der Foto-Tochter Zentralbild von der Wahrheit. Und Pleul, das Ausnahmetalent, besetzt die Nische, in der er am besten aufgehoben ist. Seine Perfektion resultiert daraus, dass er sich Zeit nimmt. Das hat mit ihm selbst zu tun. Als Jugendlicher hat Pleul seine linke Hand und die Kuppe eines rechten Fingers verloren. Es war selbstgebauter Mist, über den zu reden ihm auch jetzt, mit 46, schwerfällt. Gelernt hat er Gärtner, in der Produktionsgenossenschaft "Frohe Zukunft". Deren Zukunft war die Insolvenz samt Abriss, während Pleul sich in sein neues Leben einlebte. Das Arbeitsamt empfahl ihm eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Er sah die Bürocontainer an der Autobahn und wusste, dass er da nicht hin wollte. Fotografierte die geliebte Natur, wie ein Besessener. Bewarb sich mit den Bildern bei der "Märkischen Oderzeitung", bei der er bis 2000 frei arbeitete. Dann dpa, wo er einer von drei Brandenburger Fotografen ist. Der eine, der bei Gerangel oder Sportfotografie keine Chance hat. Und der aus den Umständen das Beste macht. 2016-12-30 18:39 Stefan Jacobs www.tagesspiegel.de 75 /100 Erste unabhängige Ryzen-Benchmarks machen die Runde AMD hat bisher nur wenige Ergebnisse vom neuen Prozessor Ryzen publiziert. So bleibt Raum für nicht an NDAs gebundene Test-Magazine und -Sites, erste Prototyp-Resultate zu verbreiten. Es sind zwar RyzenPrototypen (Aufschrift AMD 2D3151A2M88E), die noch nicht mit dem von AMDChefin Lisa Su versprochenen Basis-Takt von 3,4 GHz laufen. Doch was das französische PCMagazin Canard-PC damit gemessen hat, kann sich schon sehen lassen: Im Turbo mit allen Cores taktet der achtkernige RyzenProzessor mit 3,3 GHz, bei einem Kern mit 3,5 GHz. Vor Weihnachten hatten die Franzosen online nur ein paar Hinweise auf die neue Printausgabe gegeben, doch illegale Scans davon machten schnell die Runde. Heute ging das Magazin unter Präzision und Hirngespinste auf diese Diffusion im Internet ein und veröffentlichte auch die Diagramme, wenngleich in kleiner, schwer lesbarer Form. Danach hängt AMDs neuer Prozessor in einem Benchmark-Mix mit H.264-Encoder, WPrime, Povray, Blender, 3DSMax, Mental Ray und Corona-Bench seinen Vorgänger FX8370 um bis zu 60 Prozent ab. Er kommt fast an Intels teuren Core i7 6900K heran. Bei den Spielen konnten die Tester nicht auf das übliche Geforce-1080-Board zurückgreifen. Diese Karte wollte mit dem verwendeten Promontory-Mainboard partout nicht zusammenspielen. So liefen die Game-Benches (Dar Cry 4, GRID: Autosport, Battlefield 4,Arma III, X3:TC, The Witcher 3, Wild Hunt, Anno 2070) auf einer Radeon Fury N. Hier war der Prototyp etwa 20 Prozent langsamer als der Intel-Prozessor. Was die Tester bei der Leistungsaufnahme gemessen haben, ist nicht ganz klar. Jedenfalls ist der Ryzen hier um gut 30 Prozent sparsamer als der FX8370 und auch ein bisschen besser als der Core i7 6900K. ( as ) 2016-12-30 18:28 Andreas Stiller www.heise.de 76 /100 Drei deutsche „Colonia-Dignidad“-Anführer verurteilt Der Oberste Gerichtshof in Chile hat drei Führungsmitglieder der deutschen Sektensiedlung „Colonia Dignidad“ in letzter Instanz verurteilt. Die drei Männer seien wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung schuldig, erklärte das Gericht am Freitag auf seiner Internetseite. Kurt Schnellenkamp, Gerhard Mücke und Karl van den Berg sowie zwei frühere Geheimdienstmitglieder wurden zu Haftstrafen von jeweils fünf Jahren und einem Tag verurteilt. Damit erhöhte das Gericht die vorinstanzlichen Strafen um jeweils ein Jahr. Vier weitere Mitglieder der deutschen Sekte wurden freigesprochen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die „Colonia Dignidad“ eng mit dem Geheimdienst unter Diktator Augusto Pinochet zusammenarbeitete. Die Führungsriege der Siedlung und Geheimdienstagenten bildeten eine kriminelle Vereinigung, die systematisch Verbrechen beging. Die Anfang der 1960er Jahre vom Deutschen Paul Schäfer gegründete Kolonie diente während der Militärdiktatur (1973-1990) als Folterzentrum des Geheimdienstes. Schnellenkamp und Mücke sitzen bereits wegen Beihilfe zur Vergewaltigung Minderjähriger und sexuellem Missbrauch im Gefängnis der zentralchilenischen Stadt Cauquenes. Dort wird auch Karl van den Berg seine Haftstrafe antreten. Die beiden ehemaligen GeheimdienstAgenten sind ebenfalls bereits in Haft. Ursprünglich waren 2006 18 Personen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt worden. Nach Angaben des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile in Berlin waren darunter 14 Bewohner der „Colonia Dignidad“. Sechs Angeklagte starben im Laufe der Verhandlungen, drei entzogen sich dem Prozess durch Flucht nach Deutschland, darunter auch der Sektenarzt Hartmut Hopp. Er war in Chile bereits wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Derzeit prüft das Landgericht Krefeld, ob das Urteil in Deutschland vollstreckt werden kann. (epd) 2016-12-30 18:25 www.tagesspiegel.de 77 /100 Richter Rizgar Amin: "Ich wollte keine Polit-Show im Gerichtssaal" Rizgar Amin betritt im eleganten Anzug das Suleimanija Palace Hotel, ein Bau aus den frühen Jahren der Ära von Saddam Hussein. Der Ort des Treffens ist bewusst gewählt. Zehn Jahre ist es her, dass Hussein am 30. Dezember 2006 hingerichtet wurde. Ein Sondertribunal zur Aufklärung der Verbrechen des irakischen Diktators verurteilte ihn zum Tode durch den Strang – und Amin war der erste Richter Saddams. Im Oktober 2005 begann der Prozess. Nach nur sieben Sitzungen gab Amin auf. "Meine Entscheidung war eine logische Folge dessen, was sich damals abspielte", sagt der heute 59-Jährige. "Mein Rücktritt war eine Botschaft an die damaligen Politiker, nicht in die Unabhängigkeit der Justiz einzugreifen. Ich wollte eine Trennung von Politik und Judikative. Dafür habe ich gearbeitet. Diese Trennung wird bis heute nicht respektiert. " Das Tribunal sei eine gute Chance für die Zukunft Iraks gewesen, sagt Amin und nippt an der kleinen Mokka-Tasse. Und dies nicht, um Schuldige hinzurichten, sondern um ein Exempel für faire Gerichtsverfahren zu etablieren. Doch es habe kaum ernst zu nehmende Beweisverfahren gegeben, die Prozessgestaltung sei unprofessionell verlaufen. "Ich wollte keine Polit-Show im Gerichtssaal. " Amin galt als integer und über jeden Verdacht der Korruption erhaben. Er gehörte keiner Partei an, seine Vergangenheit war unbefleckt und frei von Skandalen. Er schien die ideale Besetzung für den Posten des Vorsitzenden des Sondertribunals, das über die Verbrechen eines der grausamsten Herrscher der jüngsten Geschichte richten sollte. Noch nie stand ein Diktator im Nahen und Mittleren Osten vor einem Richter. Saddam Hussein und Rizgar Amin schrieben Rechtsgeschichte. Amin ist Kurde, er stammt aus Suleimanija im Nordosten Iraks. Der Oberste Gerichtshof Kurdistans hatte ihn vorgeschlagen, als die zweite irakische Übergangsregierung unter Premier Ibrahim al-Dschafari, dem heutigen Außenminister Iraks, um die Benennung von einigen Richtern für das Sondergericht bat. Als Untersuchungsrichter für Straftaten war Amin früher oft aus Kurdistan ins 260 Kilometer entfernte Bagdad gereist. Er kennt die Hauptstadt gut. 1980 hatte er dort sein Jurastudium abgeschlossen. Da er sich geflissentlich weigerte, in die Baath-Partei einzutreten, machte er sehr spät Karriere. Erst Mitte der 1990er Jahre wurde er zum Chefrichter in den kurdischen Autonomiegebieten berufen. Der Herr mit dem weißen Haar, dem graumelierten Schnauzbart und der schwarzen Robe mit weißem Satinband sollte zum Sinnbild des neuen Irak werden. Doch das Tribunal wurde zum Flop. Die regierenden politischen Parteien, Regierungsinstitutionen wie das Justizministerium und auch Journalisten, die wie Söldner der Regierung agierten, hätten alles getan, um den Verlauf zu behindern, berichtet Amin. "Und natürlich einige aus den Reihen des vorherigen Regimes, Leute, die so weitermachen wollten wie bisher. " 2016-12-30 18:20 ZEIT ONLINE www.zeit.de 78 /100 Conti-Chef will sanft umbauen Steuerentlastungen und Strom Das ändert sich 2017 teurer Syntellix-Anteile Utz Claassen kauft Carsten Maschmeyer raus Neues Angebot "Otto now" Mieten statt kaufen – wann sich das wirklich lohnt? „Öko-Test“ Sieben Bio-Hundefutter fallen im Test durch 2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de 79 /100 ATX beendet 2016 mit Jahresplus von 9,2 Prozent Zum Jahresultimo lag der Börsenindex bei 2618,43 Zählern. Am letzten Handelstag 2016 gab es aber ein kleines Minus. 30.12.2016 | 18:10 | ( DiePresse.com ) Die Wiener Börse hat am Freitag den letzten Handelstag des Jahres mit einem Tagesminus von 31,5 Punkten oder 1,19 Prozent bei 2.618,43 Zählern beendet. Der Index hat damit im turbulenten Börsenjahr 2016 um 9,2 Prozent zugelegt. Die Jahresperformance von 2015 von rund 10,97 Prozent konnte damit fast wiederholt werden. Das Tageshoch erreichte der ATX zu Handelsbeginn mit 2.649,82 Zählern. Das Tagestief lag knapp vor 11.30 Uhr bei 2.618,43 Zählern. Im prime market zeigten sich am Ende der Sitzung 16 Titel mit höheren Kursen, 22 mit tieferen und zwei unverändert. Gehandelt wurden im prime market 3.740.022 (Vortag: 8.081.768) Stück Aktien (Einfachzählung). Umsatzstärkste Aktie war OMV mit 289.295 Stück Aktien. Wertmäßig kam heute ein Umsatz im prime market (Doppelzählung) von 113,93 (180,012) Mio. Euro zu Stande, wovon 19,50 Mio. Euro allein auf OMV entfielen. (APA) 2016-12-30 18:10 diepresse.com 80 /100 Sanktionen gegen Russland: Verwirrtes Washington Tucker Carlson und Glenn Greenwald sind sich selten einig. Normalerweise bewegen sich die beiden Journalisten an den unterschiedlichsten Polen des ohnehin extremen politischen Spektrums der USA. Greenwald ist seit seiner Kollaboration mit dem NSA-Whistleblower Edward Snowden ein Held der Linken, Carlson ist als Moderator des konservativen Senders Fox seit Langem ein Sprachrohr der republikanischen Partei. Umso erstaunlicher war es, dass die beiden in der vergangenen Woche im wohlgestimmten Duett verkündeten: Die vermeintliche Affäre über einen russischen Eingriff in den USWahlkampf werde viel zu hoch gehängt. Dem Vorwurf der Manipulation der öffentlichen Meinung durch Hackerangriffe müsse mit äußerster Skepsis begegnet werden. Weder Carlson noch Greenwald sind als große Freunde des designierten nächsten USPräsidenten Donald Trump bekannt. Auch der Wahlsieger ließ am Donnerstag wissen , dass er finde, man solle die ganze Geschichte um Cyberattacken auf die demokratische Partei durch den russischen Geheimdienst ruhen lassen und nach vorne schauen. Der Trump-Tweet war die offizielle Reaktion aus seinem vergoldeten New Yorker Penthouse auf die Sanktionen , die der scheidende Präsident Barack Obama gegen Russland verhängt hat. Der Umgang mit Moskau spaltet die Amerikaner und lässt Allianzen erkennen, die es bislang so nicht gab. So fand das harte Durchgreifen des Demokraten Obamas unter Republikanern in Washington deutlich vernehmbaren Applaus. Die Senatoren John McCain und Lindsey Graham, zwei aktenkundige Falken im Parlament, lobten Obama überschwänglich und kündigten an, weitere Sanktionen gegen Russland anzustreben. Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, stimmte in den Chor ein und verlautbarte, dass "dies das lange überfällige Ende" der gescheiterten Appeasement-Politik Obamas gegenüber Putin sei. Das fand auch der Mehrheitssprecher im Senat, Mitch McConnell, der sagte: "Dies ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung, auch wenn er viel zu spät kommt. " So wird sich Donald Trump bei seiner Amtsübernahme am 20. Januar einem Kongress gegenüber sehen, in dem seine Republikaner zwar die Mehrheit besitzen, die aber in Russland-Fragen ganz anders ticken als er. "Obamas Maßnahmen haben die Republikaner in eine Zwickmühle zwischen ihrer Parteilinie und Trump gebracht", schreibt das Portal Politico. 2016-12-30 17:57 ZEIT ONLINE www.zeit.de 81 /100 Salzburg, Wien, Krems: „Lear“, „Parsifal“, Einstürzende Neubauten Bei drei Festspielen bzw. Festwochen beginnen 2017 neue Intendanten. Und der neue Kulturminister, Thomas Drozda, wird einige Personalentscheidungen treffen müssen. Seine ersten beiden – für Staatsoper und Belvedere – sind durchaus umstritten. 30.12.2016 | 17:49 | ( Die Presse ) Ein Kulturminister, den (fast) alle Kulturschaffenden gut finden, ist selten. Josef Ostermayer war das, und trotzdem musste er im Mai 2016 gehen, aus im engsten Sinn politischen Gründen: Er war dem gestürzten Kanzler Faymann zu nahe. Ihm folgte ein Kulturmanager, über den der „Spiegel“ schrieb, dass es „anderswo“ – also nur nicht in Österreich – ob seiner Nähe zum Finanzskandal am Burgtheater (wo er bis 2008 kaufmännischer Geschäftsführer war) „richtig eng“ für ihn werden könnte. Das mag ein wenig übertrieben sein, fest steht, dass Thomas Drozda – auch als Generaldirektor der bis heute übermäßig hoch dotierten Vereinigten Bühnen Wien (VBW) – ein Repräsentant der mächtigen und machtnahen Repräsentationskultur par excellence war und ist. Vielleicht wollte er deshalb mit seinen ersten Personalentscheidungen Originalität zeigen: Zuerst setzte er die höchst erfolgreiche Belvedere-Direktorin Husslein-Arco wegen recht diffuser und vor allem nie erhärteter Anschuldigungen ab und holte dafür die vor allem in der experimentellen und konzeptuellen Kunst profilierte Stella Rollig aus Linz; dann verlängerte er den Vertrag des ebenso erfolgreichen, das Repertoire auf höchstem Niveau pflegenden Staatsoperndirektors Dominique Meyer nicht und präsentierte als dessen Nachfolger den Musikmanager Bogdan Roščić, der sich gleich selbst in die Fußstapfen Gustav Mahlers stellte und vielleicht wirklich davon überzeugt ist, dass Oper im 21. Jahrhundert eine nicht vor allem museale Kunstform sein kann. . Man wird hören und sehen, ab 2020. Schon für 2017 darf man gleich drei erste Saisonen neuer Intendanten mit Spannung erwarten. Markus Hinterhäuser beginnt – nach einem Sommer als Übergangsintendant 2011 und drei Festwochen-Jahren in Wien – mit seinen ersten „richtigen“ Festspielen in Salzburg. Das Programm scheint ebenso durchdacht (mit Strategien der Macht als Generalthema), behutsam modern (u. a. mit Reimanns Oper „Lear“) und glamourös (mit Muti, Netrebko, Flórez, Domingo usw.) Bei den Wiener Festwochen folgt ihm Tomas Zierhofer-Kin, und von diesem Feuerkopf darf man sich wirkliche Umwälzungen erwarten, vor allem echte Übergriffe auf die Popkultur, viel wilde Performance und gesellschaftspolitische Ansagen, die nicht jeder Leitartikler blind unterschreiben kann. Auf jeden Fall bringt er eine „Akademie des Verlernens“, einen neuen „Parsifal“ (komponiert von Bernhard Lang, inszeniert von Jonathan Meese) und eine neue „Medea“ (von Susanne Kennedy, mit Birgit Minichmayr). Das niederösterreichische Donaufestival, das Zierhofer-Kin groß gemacht hat (und umgekehrt), wird ab 2017 von Thomas Edlinger, einem Chefdenker von FM4, betrieben. Er bringt u. a. die Einstürzenden Neubauten nach Krems, schließlich liebt auch die Subkultur die Kontinuität. Eine neue Intendanz dürfte der in den vergangenen Jahren in seiner ergrauten Diskursattitüde allzu berechenbar gewordene Steirische Herbst bekommen, in Wien werden Leiter für das Theater an der Wien und den – wie gesagt, im internationalen Vergleich übermäßig gut von der öffentlichen Hand gefütterten – Musicalbereich der VBW gesucht. Auch die Viennale wird nach 20 soliden Jahren unter Hans Hurch eine neue Führung brauchen, hier darf man bei aller Vorsicht auf eines wetten: Wer's wird, hat zumindest eine Zeit lang als Filmkritiker gearbeitet. (tk) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:49 diepresse.com 82 /100 Ohne Limit: Höher, weiter, teurer Es gibt keine Auerhähne oder Schweißgeräte mehr, die sich Sieger als Sachpreise aussuchen dürfen. 2017 wird das Preisgeldsystem revolutioniert, aber der Sport noch extremer. 30.12.2016 | 17:49 | Markku Datler ( Die Presse ) Früher wartete auf siegreiche Adler ein ausgestopfter Auerhahn. Oder ein Fernseher, Radiowecker oder Mixer – im Skispringen gab es lange kein Preisgeld, sondern einen bunt bestückten Gabentisch, an dem sich, dem Klassement zufolge, die Athleten bedienen konnten. Erst Mitte der 1980erJahre hielt das Geld Einzug, nun ist es aber auch in keiner Sportart mehr wegzudenken. Im Gegenteil; Industrie und Eventkultur kreieren sogar den Eindruck, dass höhere Dotationen auch für höhere sportliche Qualität bürgen. Dass Profisportler eher dort starten, spielen oder springen, wo es mehr Geld gibt, ist logische Folge. Bei der Vierschanzentournee gab es stets das übliche, im Weltcup gängige Preisgeld. Und ein Auto, mit dem Gewinner aus Skandinavien überhaupt nichts anzufangen wussten und oft dankend darauf verzichteten wegen zu hoher Einfuhrzölle und Steuern. 10.000 Schweizer Franken warten in der Gegenwart auf den Sieger, das sind umgerechnet knapp 9000 Euro. Der Gesamtsieger darf noch eine Prämie in Höhe von 18.000 Euro in Empfang nehmen. Im Skispringen kündigt sich im März 2017 eine weitreichende, vor allem für Sieger lukrative Revolution an. Die Suche nach Sponsoren, TV-Verträgen und anderen Geldquellen führte dazu, dass eine neue Eventserie aus dem Boden gestampft wurde. In Norwegen schlossen sich die Austragungsorte Oslo, Lillehammer, Trondheim und Vikersund zusammen und gründeten den Bewerb Raw Air. Es warten von 10. bis 19. März sechzehn Sprünge, vier Einzel- und zwei Team-Konkurrenzen. „Es ist kraftraubend, extremer und intensiver als alles bisher erlebte“, trommelt Manager Arne Åbråten bereits unermüdlich die Werbetrommel für dieses Pendant zur Vierschanzentournee. Dass man mit Tradition allein weder etwas gewinne noch Geld verdienen könne, sagte der Norweger nicht. Dennoch lobte er die für Skisprungdimensionen schier unvorstellbare Summe von 100.000 Euro aus, die sich die Top 3 dieser Norge-Tournee teilen dürften. 60.000 Euro erhalte allein der Sieger; zusätzlich freilich zum normalen FIS-Preisgeld. Es ist eine knappe halbe Million Euro, die auf den vier Schanzentischen serviert wird. Dass Raw Air der echten Tournee kurzerhand den Rang ablaufen könnte, glaubt Åbråten nicht. „Wir treten nicht zu diesem Event in Konkurrenz, wir haben Respekt vor der Tradition. Aber wir entwickeln etwas Neues. Einen Bewerb für die Zukunft!“ Auch sei alles mit dem Weltverband FIS und Vermarktern abgesprochen, da gebe es keinerlei Ängste. Dass der Name eher an Wrestling erinnert denn an Skispringen, sei kein Schaden. Extrem, populär, das verkaufe sich. In Norwegen geht es im März los, dieser Termin sei auch wichtig, weil damit weder die Tournee noch andere Events gestört würden. Zudem, nach Olympia oder Weltmeisterschaften, zumeist im Februar, warte dann noch ein finales Highlight. Der Lockruf des Geldes wird dafür sorgen, dass auch tunlichst die Topstars dann dabei sind und keiner, das sehen die Regeln vor, einen Sprung auslassen wird, selbst in der Qualifikation (Prolog) nicht. Die Begierde nach Extremen, Neuem oder Weiterem verlangt neue Ideen, sagt Åbråten. „Skispringen am Limit“, so vermarktet es die Skisprungszene selbst. Es ist ein Augenblick, der in gewisser Weise auch an das Ende der ausgestopften Auerhähne, Bügeleisen, Schweißgeräte, Radios und Fernseher erinnert, die auf dem Gabentisch als Beute prangten. Nun kommt eben mehr Geld ins Spiel – dass es im Vergleich mit den Alpinen, Golf oder Tennis weiterhin als schlichte Gabe anmutet, verleiht dem Ganzen aber einen gewissen Charme. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:49 Markku Datler diepresse.com 83 /100 Nachruf: Der junge Krainer Er war einer der letzten großen Landesfürsten, eine Reihe steirischer Politiker ging durch seine Schule: Altlandeshauptmann Josef Krainer (ÖVP) ist 86-jährig verstorben. 30.12.2016 | 17:48 | von Hans Werner Scheidl ( Die Presse ) Nicht umsonst hing das Bild Erzherzog Johanns hinter seinem Schreibtisch in der Grazer Burg: Josef Krainer junior war einer der letzten aus der Reihe der großen Landesfürsten. Am Freitag ist der steirische Altlandeshauptmann (ÖVP) 86-jährig verstorben. „Er hat für die Steiermark ein großes Lebenswerk vollbracht, für das wir ihm immer dankbar sein werden. Unser Land verliert einen großen Sohn der Heimat“, sagte Landeschef Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Einer von vielen Talenten, die Krainer behutsam in die Landespolitik eingeführt hat. Josef Krainer, der Sohn. 1948 stand er 18-jährig als Zuschauer in der Landstube zu Graz, als sein Vater, Josef Krainer, als Landeshauptmann angelobt wurde. 23 Jahre lang regierte der Holzknecht, der „lärchene Stipfl“. Nach dem Zwischenregenten Friedrich Niederl trat Krainer junior schließlich am 4. Juli 1980 das Erbe des Vaters an. Und stand 16 Jahre lang an der Spitze der Steiermark, bis die ÖVP 1995 durch eine Fehleinschätzung der politischen Großwetterlage abstürzte. Die Karriere in der Politik war Krainer quasi vorbestimmt. Der Vater, aus ärmlichsten Verhältnissen, ließ ihm die beste Ausbildung zukommen: Jusstudium in Graz, in Georgia und der Johns-Hopkins-Universität in Bologna. Wirtschafts- und Bauernbund warben um den Generalsekretär der Katholischen Aktion. Er entschied sich für die Leitung des steirischen Bauernbunds, der unter seiner Ägide einen intellektuellen Aufschwung erfuhr. 1970 erlangte er ein Nationalratsmandat, und es ging bergauf: Hochzeit mit Rosemarie, fünf Kinder, ein sprachgewaltiger, gebildeter Mandatar, der stets eine gewisse Distanz zu den Wiener Ränkespielen wahrte. In der kurzen Zeit im Parlament profilierte er sich als einer der schärfsten Kritiker von Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ). Das gefiel den Granden in der Partei so sehr, dass er 1971 ÖVP-Chef hätten werden können: Hermann Withalm trat ab, die Basis bedrängte den Steirer zuzugreifen. Er lehnte ab. Taktisch klug, schlecht für die Partei. Krainer wusste, warum. Die Steiermark lag ihm näher. Und er ahnte, dass seine Stunde bald kommen werde. Im selben Jahr erliegt der Vater auf der Jagd einem Herzinfarkt. Der Sohn kehrt Wien den Rücken, der neue Landeschef, Friedrich Niederl, holt ihn als Landesrat und geschäftsführenden Parteiobmann nach Graz zurück. In Wahrheit regiert der Krainer-Sohn schon jetzt die grüne Mark. Das Duo öffnet die Partei in beide Richtungen: Die Grazer Kulturszene hat erstmals Mäzene, auf der anderen Seite wird auf das nationalliberale Lager nicht vergessen. In Sixtus Lanner und Erhard Busek weiß Krainer Freunde in Wien. Zugleich zieht er politische Anfänger in seinen Bann, die er fördert, zügelt, die sich manchmal auch gegen seinen Willen selbstständig machen. Als sich Niederl 1980 zurückzieht, ist Krainer am Ziel. Mit wurzeltiefer Heimatverbundenheit, gepaart mit Weltläufigkeit und stupender Dreisprachigkeit passt er als Landeshauptmann in eine Zeit der großen Umbrüche. Seine intellektuellen Fähigkeiten setzt der machtbewusste Landeschef ein, um die Steiermark voranzubringen. Doch alle Erwartungen kann auch er nicht erfüllen. Die Zeit der Eisenhämmer in der Mur- und Mürzfurche geht rascher zu Ende, als Neues geschaffen werden kann. Die Arbeitslosigkeit steigt. Die ÖVP als dominierende Kraft im Lande hat an der wachsenden Unzufriedenheit zu tragen. Die Selbstständigkeit, die Krainer seinen Mitarbeitern anerzogen hat, führt auch zu Alleingängen. Als seine Leute den Aufstand gegen die Stationierung der Draken in Zeltweg proben, kann oder will sich Krainer dem nicht entgegenstellen. Der verbissene Kampf seiner Jungtürken gipfelt in einem Misstrauensantrag gegen den eigenen Heeresminister, Robert Lichal. Das gab es noch nie. Die Schlacht geht mit Bomben und Granaten verloren. 1990 beginnt der Abstieg. Jörg Haider wildert auch in der Steiermark. Die ÖVP sackt ab. Als die Koalition zwischen Franz Vranitzky (SPÖ) und Wolfgang Schüssel (ÖVP) zerbricht, zieht Krainer den Wahltermin in der Steiermark vor, um dem Negativsog zuvorzukommen. Und verspielt. Er zieht die Konsequenz und tritt noch am Wahlabend zurück. Der 17. Dezember 1995 beendet die Karriere eines Berufspolitikers, die ihresgleichen gesucht hat. Vater und Sohn als Landeshauptmann. Das gab es seit 1945 nur zweimal. Der zweite Fall sind die Salzburger Haslauers. Reinhold Lopatka, Herwig Hösele, Waltraud Klasnic und Hermann Schützenhöfer: Sie alle sind durch Krainers Schule gegangen. So unterschiedlich ihre Charaktere sein mögen: Dass die grüne Mark zuerst kommt und dann lang nichts, das haben sie verinnerlicht. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Hans diepresse.com 84 /100 „Heutzutage müssen Sie froh sein“. Neujahrsgrüße an Christian H. Warum das Suhlen im eigenen Grant kein Erfolgsrezept sein kann und es besser wäre, zu jedem Ärgernis Alternativen und Handlungsvarianten zu bedenken. 30.12.2016 | 17:48 | Anneliese Rohrer ( Die Presse ) Bei guten Nachrichten sollte man nicht wählerisch sein und sie nehmen, wie sie (herein)kommen. Das IMAS-Institut lieferte jüngst solche: Es gibt sieben Prozent mehr Optimisten in Österreich als zu Beginn des abgelaufenen Jahres. Die Umfrage fand allerdings schon im November statt, also vor der Tragödie am Berliner Weihnachtsmarkt. Dennoch: Zu Beginn 2017 sind also 38 Prozent der Österreicher optimistisch. Herr Christian H. ist offenbar nicht dabei. Jüngst brachte er in einem sozialen Medium diese Zeilen zur Kenntnis: „Heutzutage müssen Sie froh sein, dass Sie eine Frau kennenlernen, die in irgendeinem Konzern Marketingleiterin ist, Sie selbst vor 20 Jahren auf die richtigen Aktien gesetzt haben und dass Ihre Kinder nicht schon drogensüchtig sind, von all dem Schwachsinn, den sie von den aktuellen Politikern hören. . .!!!“ Christian H. reagierte auf einen Kommentar an dieser Stelle, in dem zum wiederholten Mal die Schreibe davon war, dass die Festigung unseres demokratischen Systems auch für die Zivilgesellschaft Priorität haben sollte. Es ist also Zeit, Herrn Christian H. eine offene Antwort zukommen zu lassen: Sehr geehrter Herr H., Ihre Sicht der Dinge macht sehr betroffen. Was muss das für ein Leben sein, in dem man alles und alle für „dämlich“ hält und für alles, was einem nicht gefällt, verantwortlich machen kann; an der ganzen Entwicklung seit den 1970er-Jahren nichts Positives und sich selbst nur als Opfer des kollektiven Schwachsinns sehen kann? Mein Vorschlag, sehr geehrter Herr H., wäre: Probieren Sie es einfach mit einem Wechsel der Perspektiven. Sie schreiben, dass heute niemand mehr wie ihr Vater einen kleinen Betrieb leiten, zwei Mal im Jahr nach Kitzbühel auf Schi- und nach Lignano zum Meerurlaub fahren, sich jedes Jahr ein neues Auto leisten und ein Wochenendhaus bauen kann. Man kann das aber auch so sehen: Sie scheinen eine tolle Kindheit gehabt und von ihrem Vater ein Wochenendhaus geerbt zu haben. Sie schreiben weiter, dass das alles „ohne dämliche EU, ohne dämlichen Juncker, ohne dämliche Merkels und Obamas und ohne Globalisierung“ möglich war. Man kann es aber auch so sehen: Ihre Kinder starten von einem viel höheren Niveau als Sie; sie haben ganz andere Möglichkeiten; sie können die Vorteile des geeinten Europa (Erasmus-Programm, Niederlassungsfreiheit) und auch jene der Globalisierung nützen, sofern sie das denn wollen. Sie haben Chancen, die Sie nicht hatten – in den gelobten 1970erJahren. Sie brauchen aber dazu auch in Zukunft die Rahmenbedingungen stabiler Demokratien in Europa. Sie schreiben, verehrter Herr H., dass alles, was vor 40 Jahren in Österreich möglich war, heute nicht mehr geht – wegen der Flüchtlinge, der „Attacken auf unseren Sozialstaat, der Hofierung der Konzerne“ etc. Man kann das aber auch so sehen: Flüchtlinge und Zuwanderung können, richtig bewältigt, auch die Wirtschaft beleben (siehe jüngste Daten aus Deutschland); der Sozialstaat könnte unter Druck endlich reformiert, die Verschwendung beendet werden. Auch davon profitieren Ihre Kinder. Wir – auch die Medien – haben uns in den vergangenen Jahren darin gefallen, alles Politische für dumm, erbärmlich, jämmerlich und einfallslos zu halten. Das hat Ihnen, verehrter Herr Christian H., wahrscheinlich aus der Seele gesprochen. Nur, was hat es uns in Österreich gebracht? Fühlen wir uns besser deshalb? Wohl nicht. 52 Prozent beklagen die schlechte politische Stimmung im Land. Wenn das Suhlen im eigenen Grant aber kein Erfolgsrezept ist, könnte man gleich in Alternativen denken: Wie schön, dass Ihre Frau ökonomisch unabhängig ist; wie gut, dass Sie sich vor 20 Jahren Aktien kaufen konnten; wie fein, dass Ihre Kinder sich nicht manipulieren lassen. In diesem Sinn, Herr Christian H., herzliche Neujahrsgrüße! E-Mails an: [email protected] ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Anneliese Rohrer diepresse.com 85 /100 Ökonomen und ihre Fake News Flüchtlingsausgaben als Konjunkturprogramm? Geh bitte! Josef Urschitz ( Die Presse ) Gerade noch rechtzeitig vor Neujahr haben uns zwei renommierte deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute die frohe Botschaft gebracht: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist 2016 wegen der Flüchtlingsausgaben um 0,3 Prozentpunkte stärker gewachsen, als es das ohne Migrationskrise getan hätte. Überrascht uns ehrlich gesagt nicht: Wenn mehr Leute konsumieren, erhöht das eben das BIP. Auch wenn der Mehrkonsum auf Regimentsunkosten läuft. Interessant ist aber die Interpretation dieser Zahl durch deutsche Starökonomen. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung meinte beispielsweise, die Mehrausgaben wirkten wie ein „kleines Konjunkturprogramm“. Der Boss des Münchner Ifo-Instituts sieht einen „Impuls für die Binnenkonjunktur“. Echt jetzt? Wo ist denn nur der Taschenrechner? Ah, da: Deutschland hat 2016 an die 20 Mrd. Euro Zusatzkosten für die zwischenzeitig unkontrollierte Zuwanderung gehabt. Das sind über den Daumen gepeilt an die 0,66 Prozent des BIPs. Damit hat man ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent des BIPs generiert. Etwas plastischer: Man hat 20 Mrd. Euro Staatsgeld eingesetzt, um damit die Wirtschaftsleistung um zehn Mrd. Euro zu steigern. Tolles Konjunkturprogramm, muss man schon sagen. Und ein wirklich fetter Impuls. Da wird der bei Keynesianern so beliebte Multiplikator (ein Euro Staatsinvestition löst so und so viele Euro Staatseinnahmen aus) gleich neu interpretiert. Im Ernst: Deutschland hat sich, so wie auch Österreich, durch den zwischenzeitlichen Kontrollverlust an den Grenzen ein veritables Problem aufgehalst, das man jetzt anständig lösen muss. Das wird mühsam und teuer. Alle wissen das. Es ist also wirklich kontraproduktiv, hier mit Fake-Jubelmeldungen über die konjunkturellen Vorzüge ungezügelten Zuzugs Stimmung zu machen. Übrigens: Das Pro-Kopf-BIP, die eigentlich relevante Zahl, ist in Deutschland heuer trotz dieses „Konjunkturprogramms“ um deutlich weniger als ein Prozent gewachsen. Hat also quasi stagniert. So schaut es aus, das Wirtschaftswunder, meine Herren Ökonomen. [email protected] ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Josef Urschitz diepresse.com 86 /100 2017 ist kein Wahljahr – noch nicht Die Kommunalwahl in Graz ist der Höhepunkt des Wahljahres. Es kann aber auch anders kommen. Wenn sich 2017 die Gelegenheit ergibt, die 2016 ausgelassen wurde. 30.12.2016 | 17:48 | von Oliver Pink ( Die Presse ) Es könnte gewissermaßen die Ruhe vor dem Sturm sein: 2017 ist kein Wahljahr. Dafür aber 2018 – und was für eines. In diesem Jahr, also 2018, finden Landtagswahlen in Niederösterreich, Kärnten, Salzburg und Tirol statt. Und planmäßig Nationalratswahlen im Herbst. Ein Dreikampf Christian Kern (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) könnte die bisherige innenpolitische Architektur vollkommen verändern. Der Ausgang der Wahl ist aus heutiger Sicht ebenso ungewiss wie die jener der Koalitionsverhandlungen. Und auch auf Landesebene könnten Weichenstellungen bevorstehen. In Niederösterreich steht das System Erwin Pröll auf dem Prüfstand: Tritt er noch einmal an? Und wenn ja, verliert er am Ende seiner Karriere vielleicht wieder die Absolute? In Salzburg steht ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer vor seiner ersten Bewährungsprobe bei Wahlen. In Kärnten wird sich zeigen, ob die SPÖ mit Landeshauptmann Peter Kaiser die FPÖ nachhaltig hinter sich gelassen hat. Und Tirol befindet über die Performance von Günther Platter (SPÖ) und seiner Koalitionspartnerin, Ingrid Felipe, die schon als Nachfolgerin von Eva Glawischnig als Bundessprecherin der Grünen gehandelt wird. Und 2017? Gemeinderatswahlen im Burgenland im Herbst. Und eine Gemeinderatswahl in Graz am 5. Februar. Mit Siegfried Nagl als Titelverteidiger. Kann er seinen Bürgermeisterbonus nützen? Oder setzt sich der Erfolgslauf der Freiheitlichen in der Steiermark fort – Platz eins bei der Nationalratswahl 2013 und allen drei Durchgängen der Bundespräsidentenwahl 2016 fort? Oder überraschen die Grünen? In Graz war Alexander Van der Bellen bei allen drei Wahlgängen entgegen dem steirischen Landestrend Erster. Oder es kommt doch noch alles anders – und Graz bleibt gar nicht der Höhepunkt des Wahljahres 2017. Danach hatte es lange Zeit auch ausgesehen. Nach dem Sturz von Werner Faymann als SPÖ-Chef und Bundeskanzler im Mai 2016 galt es als überaus wahrscheinlich, dass sein Nachfolger in den beiden Ämtern, Christian Kern, rasch wählen lassen würde. Um den Nimbus des unverbrauchten Neuen zu nützen. Er hatte vor allem das Beispiel Reinhold Mitterlehners vor Augen: Am ÖVP-Parteitag noch mit 99,1 Prozent gewählt, saß „Django“ ein halbes Jahr später gar nicht mehr so fest im Sattel. Nicht zuletzt die Steuerreform hatte sein Image ramponiert. Sebastian Kurz war da in der Beliebtheitsskala – auch in den eigenen Reihen – locker an ihm vorbeigaloppiert. Die erste Möglichkeit zum Absprung ergab sich nach der Rechnungshof-Wahl im Juni: Ein Teil der ÖVP um Klubchef Reinhold Lopatka hatte – unterstützt von Sebastian Kurz und Erwin Pröll – eine „schwarz-blaue“ Kandidatin unterstützt. Diese Schmach gleich zu Beginn seiner Amtszeit konnte und wollte SPÖ-Chef Christian Kern nicht hinnehmen. Er stellte den Koalitionsbruch in den Raum. Mitterlehner bot noch einmal all seine Autorität auf und überzeugte seine Abgeordneten, für die „schwarz-rote“ Kandidatin zu stimmen. So kam es auch. Margit Kraker wurde Rechnungshofpräsidentin. Und die Große Koalition blieb bestehen. Das nächste Window of Opportunity für ein Platzenlassen der Koalition wäre nach der eigentlichen Bundespräsidentenstichwahlwiederholung am 2. Oktober gewesen. Doch das machten die mangelhaften Briefwahlkuverts zunichte. Die Wahl fand nun erst am 4. Dezember statt. Und die Strategen in der SPÖ – aber auch in der ÖVP – befanden, dass man nach einem nun einjährigen Wahlkampf der Bevölkerung (und sich selbst auch) nicht gleich einen weiteren zumuten könnte. Somit war die Neuwahl 2017 wieder abgeblasen. Was auch noch für diese gesprochen hätte, war der Umstand, dass Österreich zum regulären Wahltermin 2018 die EU-Präsidentschaft innehat. Doch aus der Not wurde nun eine Tugend gemacht: Das sei vielleicht gar nicht so schlecht, heißt es in der SPÖ. Christian Kern könne sich in der Zeit der EU-Präsidentschaft als Kanzler profilieren. Es ist etwa der Brexit abzuwickeln. Dem Außenminister und präsumtiven ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz würde dabei nur eine untergeordnete Rolle zukommen. Allerdings: So fragil wie der Zusammenhalt in der Großen Koalition nun einmal ist – bei einem größeren Zerwürfnis oder unüberbrückbaren Differenzen könnte sich auch im Laufe des Jahres 2017 die Gelegenheit zum Absprung als günstig erweisen. Und SPÖ und ÖVP würden dann wohl nicht zögern, diese zu nützen. Vor allem, wenn die Meinungsumfragen halbwegs passen sollten. Zumal ja auch die Landeshauptleute, die dann 2018 zur Wahl stehen, wenig Interesse daran haben, mit dem Gegenwind einer zerrütteten Koalition in Wien in ihre Wahlen zu gehen. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Oliver diepresse.com 87 /100 Die Risiko-Strategie der Angela Merkel Die Kanzlerin will es im Wahljahr noch einmal wissen. Sie glaubt, den Widerstand in der Flüchtlingspolitik überwinden und die Union zum Sieg bei der Wahl im September führen zu können. 30.12.2016 | 17:48 | ( Die Presse ) Wien/Berlin. Angela Merkel hat bisher alle Krisen mehr oder weniger souverän überstanden, und bis zur Flüchtlingskrise ist sie noch aus jeder gestärkt hervorgegangen – als lange unangefochtene Partei- und Regierungschefin und nicht zuletzt als Schirm- und Schutzherrin Europas. Wenn die Kanzlerin in ihrer zwölften Neujahrsansprache, in einer Balance zwischen der nüchternen Schilderung der Herausforderungen und dem Zweckoptimismus der Polit-Veteranin, die Deutschen am Wochenende auf das Wahljahr 2017 einstimmen wird, weiß die kühle Rechnerin nur zu genau, was auch für sie persönlich auf dem Spiel steht – und dass ihr ohne ein wenig Fortüne die Wiederwahl versagt bleiben könnte. Sie muss befürchten, dass die Wahl im September zu einem Referendum über ihre Flüchtlingspolitik geraten könnte. Das Risiko hat sie einkalkuliert. Dass sich Attacken und sexuelle Übergriffe wie zu Silvester im Vorjahr in Köln – als die Stimmung in weiten Teilen Deutschlands kippte –, dass sich ein Anschlag wie auf dem Weihnachtsmarkt neulich in Berlin nicht wiederholen dürften, wird wohl zu einem Mantra Merkels im Wahlkampf werden. Ob die Kritiker, die sich in Hass-Postings in Internetforen ereifern oder auf Marktplätzen Parolen à la „Merkel muss weg“ skandieren, verstummen werden? Die Kanzlerin hat einen Teil ihrer Wählerschaft verprellt, und es wird ihr kaum gelingen, ihn wieder zurückzugewinnen. Enttäuschte Konservative sind zur rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) abgewandert, ihr Höhenflug als Protestpartei wird trotz interner Turbulenzen auch 2017 weiter anhalten. Merkel hat offenkundig lange mit sich gerungen, ob sie noch einmal antreten wird, ob sie sich zum vierten Mal um die Kanzlerkandidatur bewerben soll, ehe sie vor dem Parteitag in Essen im Dezember ihre Entscheidung fällte. Wolfgang Schäuble, der Finanzminister und versierte Vollprofi, wäre als Notlösung bereitgestanden. Auch Ursula von der Leyen, die ambitionierte Verteidigungsministerin, beliebt an der Parteibasis, doch wenig gelitten von den Spitzenkadern, hätte sich die Kanzlerschaft zugetraut. Merkel standen die Beispiele der CDU-Patriarchen Konrad Adenauer und Helmut Kohl vor Augen, die ihre Amtszeit überdehnt haben und die schließlich – im Fall Adenauers – von den Parteifreunden aus dem Amt gedrängt oder – wie Kohl – von den Wählern abgestraft worden sind. Mit der 14-jährigen Ära Adenauers verbinden die Deutschen das Wirtschaftswunder und die Verankerung im Westen, mit der 16-jährigen Ära Kohls die deutsche Einheit. Was aber bleibt von der Ära Merkel, abgesehen vom pragmatischen Regierungsstil und der Modernisierung der Konservativen – der „Sozialdemokratisierung“ der CDU, wie Merkel-Kritiker ätzen? Die Kanzlerin wolle ihr Werk vollenden, so erklären Insider ihr Motiv; sie wolle die Partei und das Land in der Flüchtlingskrise nicht im Stich lassen. Nach den Rücktritten David Camerons und Matteo Renzis, vor dem Abgang Barack Obamas und François Hollandes sieht sie sich als Einzige auf weiter Flur, die Donald Trump Paroli bieten kann, die Player wie Wladimir Putin oder Recep Tayyip Erdoğan lange genug kennt, um es mit den Autokraten dieser Welt aufzunehmen. Vorerst muss sie indes auf der deutschen Bühne bestehen. Bei der Bundespräsidentenwahl in wenigen Wochen, der Kür des Außenministers Frank-Walter Steinmeier zum Staatsoberhaupt, hat sie den Kürzeren gezogen. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte sie ausmanövriert. Es wäre nicht Merkel, würde sie nicht ihre Lektion daraus ziehen, um sich gegen Rot-Rot-Grün zu positionieren. (vier) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 diepresse.com 88 /100 Der lang erwartete Buwog-Prozess Karl-Heinz Grasser und 15 andere könnten wegen Untreue vor Gericht stehen. 30.12.2016 | 17:48 | ( Die Presse ) Wien. Das Rennen um den Prozess des Jahres 2017 dürfte schon jetzt entschieden sein. Dieses – zugegeben etwas fragwürdige – Prädikat dürfte an den bevorstehenden Buwog-Prozess gehen. Nein, noch ist nicht einmal die außergewöhnlich umfangreiche Anklageschrift (825 Seiten!) rechtskräftig. Dementsprechend ist am Ort des Geschehens, dem Wiener Landesgericht für Strafsachen, auch noch keine Rede von einem Prozesstermin. Aber nach langen sieben Jahren Ermittlungsdauer und eingedenk der Tatsache, dass Einsprüche gegen die Anklageschrift in der Regel einen Prozess nicht vom Tisch wischen können, darf angenommen werden, dass „es“ in den nächsten Monaten, vielleicht im Frühsommer, soweit sein wird. Denkbar ist auch ein Prozessstart im Herbst. Wie dem auch sei, wenn der ehemalige Finanzminister, für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt, seinen ersten Auftritt als Angeklagter haben wird, darf ein Blitzlichtgewitter erwartet werden. Die Vorwürfe rund um die laut Anklage in Gewinnabsicht manipulierte Privatisierung von Wohnbaugesellschaften des Bundes (kurz: Buwog) reichen zwar bis ins Jahr 2001 zurück, sind also alles andere als aktuell, aber seine Prominenz hat das seinerzeitige Mitglied der einst schwarz-blauen Bundesregierung keineswegs eingebüßt. Der Umstand, dass in all den Jahren von der Korruptionsstaatsanwaltschaft zwar belastende Indizienketten gegen die Verdächtigen geschmiedet wurden, dass aber schlagende Beweise für einen „Tatplan“, wie es in der Anklage heißt, nicht zutage gefördert werden konnten, macht das Ganze auch rein inhaltlich spannend. Alles ist offen. Sowohl Schuldsprüche als auch Freisprüche wären spektakulär (Letzteres müsste als Blamage für die Anklage gesehen werden). Allein: Selbst bei zügiger Prozessführung ist sehr wahrscheinlich, dass die Urteile erst 2018 gefällt werden. (m.s.) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 diepresse.com 89 /100 Eine neue Türkei für Erdoğan Nächstes Jahr stimmt die Bevölkerung über eine Verfassungsänderung ab. Die AKP schreitet auf ihre Allmacht zu, eine Lösung des Kurdenkonflikts ist nicht in Sicht. 30.12.2016 | 17:48 | Von Duygu Özkan ( Die Presse ) Wien/Ankara. Allen Protesten, Kritiken, Warnungen und Vorwürfen zum Trotz verfolgt die regierende AKP unbeirrbar das Vorhaben, die Türkei nach ihren Vorstellungen umzukrempeln. Präsident Recep Tayyip Erdoğan strebt seit geraumer Zeit eine Präsidialrepublik an, die seine Macht zementieren würde. Ausgerechnet der gescheiterte Putsch Mitte Juli 2016 gegen ihn und die AKP hat Erdoğan mit einem Mal ganz nah an sein Ziel gebracht. Den Putschversuch nannte er ein „Geschenk Gottes“, seitdem durchkämmt die Regierung das Land und entledigt sich ihrer Kritiker sowie der Anhänger des Predigers Fethullah Gülen, der für den Putsch verantwortlich sein soll. Am Freitag hat der Verfassungsausschuss die meisten Änderungen gebilligt. Dort hat die AKP die Mehrheit, dennoch lieferte sie sich heftige Wortgefechte mit der Opposition. Letztlich winkte der Ausschuss von den vorgeschlagenen 21 Artikeln 18 durch. Die wichtigsten Änderungen betreffen freilich den Status des Präsidenten, der in der derzeitigen Verfassung eine hauptsächlich repräsentative Rolle innehat: Er darf einer Partei angehören, darf seine Stellvertreter und die Minister bestimmen sowie absetzen, so auch „hohe zivile Posten“, die allerdings nicht näher ausgeführt werden. Er kann die Ministerien umstrukturieren, und über den Rat der Richter und Staatsanwälte erhält der Präsident direkten Eingriff in die Justiz. Das Amt des Premiers wird Makulatur, und der Staatschef kann Dekrete mit Gesetzeskraft erlassen. Demnächst kommt die Verfassungsänderung ins Parlament zur Diskussion. Zwar unterstützt die ultranationalistische MHP das Vorhaben der Regierung, aber gemeinsam kommen sie nicht auf die nötige Zweidrittelmehrheit, um die neue Verfassung im Parlament durchzubringen. Daher hat die AKP ein Referendum im Frühsommer 2017 angekündigt, sie braucht die Stimmen von mindestens 50Prozent der Wähler. Ersten Umfragen zufolge aber ist eine Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Präsidialrepublik. Immer wieder bringen Vertreter der Regierung das politische System der USA als Beispiel für ihre Pläne, wiewohl die Türkei lang nicht so dezentral wie die USA ausgerichtet ist. Aufhorchen ließ zuletzt der AKP-Berater Burhan Kuzu, der von einem Zweiparteiensystem sprach. In der künftigen Präsidialrepublik sollen nur mehr die regierende AKP sowie die oppositionelle, säkulare CHP im Parlament vertreten sein. Kuzus Ausführungen legen nahe, dass die Ultranationalisten von der AKP quasi verschluckt werden – und die prokurdische, linke HDP in den politischen Tod geschickt wird. Die HDP ist seit ihrem Einzug in das Parlament nach der Neuwahl im November 2015 ein Stachel im Parteifleisch der AKP. Durch Erdoğans Versöhnungspolitik waren ihr lange Zeit viele kurdische Stimmen sicher, das hat sich mit der Gründung der HDP (2012) geändert. Der Bürgerkrieg in Syrien hat eine erstarkende kurdische Front hervorgebracht, parallel dazu hat die Regierung ihren Kurs gegenüber den Kurden verschärft. Vor über einem Jahr ist dieser gelöst geglaubte Konflikt wieder voll entflammt, und dafür macht die Regierung die HDP verantwortlich, die sie als verlängerten Arm der PKK sieht. Die HDP-Doppelspitze und weitere Abgeordnete sind in Haft, Hunderte Parteimitglieder müssen sich vor Gericht verantworten. Den meisten wird Terrorpropaganda vorgeworfen. Während nun die PKK und ihre Splittergruppen das Land terrorisieren, lässt die AKP keine Kritik an ihrer offensichtlich fehlgeschlagenen Kurdenpolitik zu. Die Fronten sind verhärtet, das wird sich auch im nächsten Jahr kaum ändern. Die „Säuberungspolitik“ der Regierung seit dem Putschversuch betrifft nicht nur die Kurdenvertreter. Derzeit befinden sich mehr als 41.000 Menschen in Haft, über 200.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sind suspendiert oder entlassen worden, mehr als 3800 Richter und Staatsanwälte ebenso. 155 Journalisten sind in Haft und über 190 Medien wie Zeitungen, Fernsehen, Radio und Onlineplattformen wurden eingestellt. Betroffen sind nicht nur Gülen-Medien. Seit Sommer herrscht der Ausnahmezustand. Bei allem Verständnis, den der Europarat für Maßnahmen nach dem Putschversuch einer gewählten Regierung gezeigt hat, stuft die Venedig-Kommission die Verhaftungen und Entlassungen als nicht verfassungskonform ein. Bei vielen Betroffenen habe man gar nicht nachgewiesen, ob und inwieweit sie mit dem Coup in Verbindung stehen. Für Unverständnis sorgt auch die Forderung, die Todesstrafe wieder einführen zu wollen. Fest steht seit diesem Sommer jedenfalls: Die Gülen-Bewegung ist in der Türkei zerschlagen worden. Dass es überhaupt erst die AKP war, die diese fragwürdige, islamische Sekte groß gemacht hat, darüber liest man in der nunmehr hauptsächlich regierungstreuen Medienlandschaft so gut wie nichts. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Duygu diepresse.com 90 /100 Wenn der Twitter-Präsident Weltpolitik spielt Donald Trump versprach eine Kehrtwende Washingtons von der Obama-Ära und einen Rückzug aus der internationalen Politik. Das könnte sich als erster Irrtum erweisen. Derweil fürchten ihn viele Verbündete mehr als alte Feinde. 30.12.2016 | 17:48 | von Thomas Vieregge ( Die Presse ) Wien/Washington. Drei Wochen wird das verwirrende Intermezzo noch andauern, dass die USA gleich zwei Machtzentren haben – neben dem Weißen Haus in Washington an der Pennsylvania Avenue, der berühmtesten Adresse der Welt, noch den Wohnsitz des designierten Präsidenten im massiv abgeriegelten Trump Tower zwischen Tiffanys und Gucci an der Fifth Avenue, New Yorks nicht minder glamouröser Einkaufsmeile. Seit der Wahl am 8. November, die mit einer veritablen Sensation endete, senden diese beiden Kristallisationspunkte der USPolitik ganz unterschiedliche, mitunter völlig widersprüchliche Signale aus. Russland, Nahost, Terror, Atomrüstung, Umweltpolitik – kaum ein Thema, in dem die Positionen übereinstimmen. Während Barack Obama gewillt ist, aller Welt partout zu demonstrieren, dass er alles andere als eine „lame duck“ – ein Präsident mit Ablaufdatum – ist, kann es Donald Trump kaum abwarten, endlich die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Der hochtourige Aktivismus des 70-jährigen Milliardärs stellte den amtierenden Präsidenten zeitweise in den Schatten, der längst auf sein Vermächtnis bedacht ist, mit eiligen Dekreten vollendete Tatsachen zu schaffen und so die Politik seines Nachfolgers zu konterkarieren versucht. Trump funktionierte die Wahl seines Kabinetts zu einer Reality-TV-Show um, und er gab so einen Vorgeschmack auf seine Amtsführung. Seine Söhne verhökern derweil den Kontakt zum 45. US-Präsidenten gewinnbringend und überzeugen Diplomaten mit sanftem Druck, sich doch im neuen Trump-Hotel in Washington einzuquartieren – wenige Hundert Meter vom Weißen Haus entfernt. Derlei Affären in der Grauzone zwischen Politik und Wirtschaft und im Dunstkreis seiner Familie und ihrer Geschäfte werden dem neuen Präsidenten an der Ferse haften. Mehr noch freilich funkte Trump als Twitter-König, der im kurzatmigen Telegrammstil das Zeitgeschehen im Kleinen wie im Großen kommentiert und kritisiert, dem Amtsinhaber dazwischen. Donald Trumps Parallelpräsidentschaft in Konkurrenz zu Barack Obama ist ein absolutes Novum für die USA. „Es gibt nur einen Präsidenten“, lautete bis dato der parteiübergreifende Konsens. Dabei zeigte sich Trump bei seiner ersten Stippvisite im Weißen Haus kurz nach seiner Wahl durchaus handzahm und überwältigt von der Mammutaufgabe, so, als wüsste er mit der Macht des Amts nur wenig anzufangen. Die Phase der Einschüchterung währte indessen nur kurz, und als ihm jüngst Obama ausrichtete, er hätte eine dritte Amtsperiode mit Leichtigkeit gewonnen, konterte Trump im Twitter-Stakkato: „No way.“ Die Inauguration vor dem Kapitol am 20. Jänner wird jedenfalls eine epochale Zäsur markieren. Mag sich der Immobilienmogul noch so sehr als neuer Reagan stilisieren oder zumindest in Zitaten Anleihen bei John F. Kennedy nehmen, wird aufgrund der notorischen Unberechenbarkeit Trumps und seines unbeherrschten Temperaments ein unorthodoxer Regierungsstil im Weißen Haus einziehen, der geeignet ist, die Weltpolitik gehörig durcheinanderzuwirbeln. Kontinuität und Verlässlichkeit sind nicht Trumps Stärken. Im Wahlkampf hat der Außenseiter Grundzüge einer populistischen Politik skizziert, die im Westen Schockwellen auslösten: ein Einreiseverbot für Muslime, der Ausbau des Grenzwalls zu Mexiko, ein Nein zum Freihandel und eine Affinität zu Autokraten à la Wladimir Putin. Die Nominierung Rex Tillersons, des Exxon-Chefs mit exzellenten Kreml-Kontakten, zum Außenminister unterstreicht die Tendenz, Russland weitgehend freie Hand zu gewähren – zumindest so lang, wie der republikanisch dominierte Kongress mitspielt. Die Liebe zum neuen Präsidenten wird angesichts der Skepsis führender Republikaner nach einer Weile erkalten. Angela Merkel hat ihre Regierung bereits darauf eingeschworen, sich auf das vermeintlich Schlimmste einzustellen – auf die Bruchlinien in der transatlantischen Partnerschaft, auf eine stärkere militärische Eigenständigkeit Europas, auf höhere Nato-Zahlungen. Schon jetzt bangen die Balten und die Ukraine vor einem womöglich allzu moskaufreundlichen Kurs Washingtons. Der Nato-Gipfel im Frühjahr in Brüssel wird über Trumps Pläne Aufschluss geben. Was war bloße Wahlkampfrhetorik, was bleibt als Realpolitik übrig? Vollmundig kündigte Trump an, er werde vom ersten Tag an umrühren und Obamas Dekrete der jüngsten Zeit umstoßen. Wie seine Vorgänger wird Trump indes bald merken, dass die Macht des Präsidenten begrenzt ist. Er verkündete einen Rückzug der USA aus der internationalen Politik, was sich als erster Irrtum erweisen könnte. Derweil fürchten ihn viele Verbündete mehr als alte Feinde. Sicher scheint das Aus für das Freihandelsabkommen TTIP, der transpazifische Pakt TTP steht wohl vor der Auflösung, und im Konflikt mit Peking werden die harschen Töne zunehmen. Sosehr sich das Verhältnis der Antagonisten USA und Russland entkrampfen könnte, so sehr könnte das Konkurrenzverhältnis der USA und Chinas eskalieren, etwa in der Taiwan-Frage. Dass die Chinesen den US-Amerikanern in der Wirtschaft den Rang ablaufen, ist Trump ein Dorn im Auge – ebenso wie die Kritik an Israel und der Iran-Deal. Platzt der Pakt mit Teheran, könnte dies einen Rüstungswettlauf in der Region in Gang setzen – ein Horrorszenario. Mit einer Twitter-Botschaft lässt sich dies nicht revidieren. So könnte es gehen, wenn der TwitterPräsident Weltpolitik spielt. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Thomas diepresse.com 91 /100 Feuerpause in Syrien scheint zu halten Beobachter melden kleine Gefechte. Putin will mehrere Länder in die Friedensgespräche einbeziehen. 30.12.2016 | 17:48 | ( Die Presse ) Damaskus. Trotz einiger Scharmützel schien die seit Donnerstagmitternacht geltende Feuerpause in Syrien zunächst zu halten. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete am Freitag von einzelnen Gefechten rund um die Hauptstadt Damaskus und in der Provinz Hama. Dabei soll es keine zivile Opfer gegeben haben. Die Feuerpause war von Russland und der Türkei proklamiert worden, allerdings nimmt sie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus. Unklar war zuletzt, ob die Waffenruhe auch für andere islamistische Gruppen wie die al-Nusra-Front gilt, die sich heute Fatah al-Sham nennt. Das russische Verteidigungsministerium hat jedenfalls eine Liste mit Rebellengruppen veröffentlicht, die Feuerpause unterstützen – darunter die Freie Syrische Armee, die gleich mehrere Gruppen vertritt. Bei den Zusammenstößen in Damaskus, einem von Rebellen kontrollierten Gebiet, seien Kampfhelikopter eingesetzt worden, berichtet die Beobachtungsstelle. Dort hat die syrische Armee kürzlich eine Offensive gestartet, um die seit einer Woche unterbrochene Wasserversorgung für Damaskus wiederherzustellen. Wer die neu aufgeflammten Kämpfe begonnen hat, war nicht nachzuvollziehen. Insgesamt sind die Angaben der Beobachtungsstelle und auch der Rebellen kaum unabhängig überprüfbar. Hält die Waffenruhe, steigen die Chancen für die Friedensverhandlungen in Kasachstan. Im Jänner wollen sich Russland, die Türkei, Syrien und auch Vertreter diverser Rebellengruppen in Astana treffen. Der russische Präsident, Wladimir Putin, hat auch den Präsidenten des Iran, Hassan Rohani, eingeladen; er wolle auch Ägypten, Saudiarabien, Katar, den Irak, Jordanien und die Vereinten Nationen einbeziehen. Eine Teilnahme der USA ist nicht geplant. Ob Washington in Syrien noch eine Rolle spielen wird, wird sich erst nach dem Amtsantritt von Donald Trump Mitte Jänner zeigen. Die Veranstalter haben noch nicht bekannt gegeben, welche Rebellengruppen bei den Verhandlungen teilnehmen werden. Offenbar bleiben – wohl auf Druck der Türkei – die Türen für die Kurdenmiliz YPG geschlossen. Die Kurden kontrollieren große Teile Nordsyriens. Das türkische Militär kämpft derzeit im nordsyrischen al-Bab gegen den IS und ist erstmals von der russischen Luftwaffe unterstützt worden. Bei den Angriffen seien zwölf Extremisten getötet worden, teilte die türkische Armee mit. Türkische Kampfflugzeuge hätten ebenfalls mehrere ISEinrichtungen angegriffen. Sie hätten 26 IS-Kämpfer getötet. (ag.) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 diepresse.com 92 /100 Das Jahr der Razzien: Suche nach den Dealern Neue Polizeispezialeinheiten sollen 2017 weiter bestehen. 30.12.2016 | 17:48 | von Anna Thalhammer ( Die Presse ) Wien. Dass einem mehrere Dealer beim Aussteigen aus einer Straßenbahn am Praterstern ganz unverhohlen Drogen anbieten, das hat man vor 2016 in Wien in dieser Intensität noch nicht gesehen. Wegen eines verpfuschten Gesetzes blühte der offene Drogenhandel. Vor allem entlang der U-Bahnlinie U6 gab es massive Probleme und Beschwerden. Im Frühsommer des Jahres wurden die rechtlichen Grundlagen dann verschärft, die Polizeispezialeinheiten massiv aufgestockt. Hunderte kleine Straßendealer wurden verhaftet – aber schnell kamen neue nach. Mittlerweile ist es an ehemaligen Hotspots wie dem Praterstern oder U6-Stationen wie Josefstädter Straße oder Jägerstraße aber tatsächlich ruhiger geworden. „Das hat auch damit zu tun, dass wir eben nicht nur die kleinen Dealer ausfindig machen konnten, sondern auch Hintermänner“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger zur „Presse“. Einen Tag vor Silvester gab die Polizei nun nach mehrjährigen Ermittlungen einen Erfolg bekannt: 50 mutmaßliche Suchtmittelhändler wurden festgenommen und jetzt bis zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Darunter waren drei Organisatoren, die in Österreich und Holland ausfindig gemacht wurden, sowie zehn Drogenkuriere, welche das Suchtgift aus Holland, Nigeria und Kamerun nach Wien schmuggelten. 35 Großverteiler übernahmen dann das Suchtgift von den Kurieren, die teils als Bodypacker bis zu 1,2 Kilo Heroin oder Kokain in ihrem Körper schmuggelten. Weiters wurden zwei Bankräuber ermittelt, die für das Netzwerk einen Bankraub in Neunkirchen begangen haben. Es wurden insgesamt 17 Kilogramm Kokain, vier Kilogramm Heroin sowie Marihuana und Amphetamine im Wert von 100.000 Euro sichergestellt. Weiters wurden dem Netzwerk die Organisation von 45 Suchtgifttransporten mit 56 Kilo Heroin und Kokain nachgewiesen. Der geschätzte Wert beträgt sechs Millionen Euro. Im Straßenverkauf hätte aber wohl ein Vielfaches dieser Summe erzielt werden können, weil die Substanzen noch gestreckt werden. Auch im August dieses Jahres konnte die Polizei einen größeren Drogenring aushebeln. Mehrere Männer hatten in Wien-Margareten in einer alten Fabrik eine Art Drogensupermarkt eingerichtet, wo man von Kokain über Marihuana, Amphetamine und Ketamin alles bekam. Es gab sogar Öffnungszeiten, die Menschen standen bis zu 30 Minuten Schlange. Auch im Jahr 2017 will die Wiener Polizei weiterhin streng gegen Drogendealer vorgehen. Die in diesem Jahr aufgestockten Spezialeinheiten sollen weiterhin bestehen bleiben, damit es auf den Straßen einigermaßen ruhig bleibt. Es sei eine dynamische Szene, in der sich ständig neue Hotspots auftun, die man finden und zerschlagen müsse. Thomas Keiblinger ist sicher: „Daran wird sich auch 2017 nichts ändern.“ ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Anna diepresse.com 93 /100 Der unbekannte Weg der streitbaren Stadträtin Wehsely Wehsely gilt als Reibebaum in der Wiener Stadtregierung. Ob sie dort auch 2017 bleiben wird, ist fraglich. 30.12.2016 | 17:48 | Von Martin Stuhlpfarrer ( Die Presse ) Wien. 2016 hätte das Jahr der Sonja Wehsely werden können. Denn die Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin war auf dem Weg nach oben – immerhin hatte Bürgermeister Michael Häupl bei der WienWahl im Oktober 2015 die anstürmende FPÖ doch überraschend klar besiegt. Getragen wurde dieser Erfolg von der damaligen Refugeeswelcome-Welle, deren Galionsfigur Sonja Wehsely ist. Ein Jahr später sind die Weichen für die stark polarisierende SPÖ-Politikerin nicht mehr in Richtung Wiener Bürgermeisteramt gestellt, sondern in Richtung Abschied – zumindest aus der Wiener Stadtregierung. Zu viel ist seit der Wien-Wahl im vergangenen Herbst passiert – in der Flüchtlingsfrage (Silvesternacht in Köln mit massiven Übergriffen auf Frauen und Vorfällen auch in Österreich), in der Wiener SPÖ (offene Flügelkämpfe, bei denen es auch um die Nachfolge von Häupl geht) und auch im Ressort von Wehsely selbst: Wiederholte Ärztestreiks, die zunehmende Zweiklassenmedizin in Wien zeigt immer massivere Auswirkungen, Kostenexplosion beim Spital Nord sowie schwere Kontrollmängel bei den Wiener Kindergärten. Politisch verankert ist Wehsely nicht nur in einflussreichen SPÖ-Kreisen (ihr Partner Andreas Schieder ist Klubchef im Parlament), sondern auch im zweiten Bezirk. Als Parteichefin der SPÖLeopoldstadt ist sie im September allerdings in ein Debakel geschlittert. Bei der Wahlwiederholung verlor die SPÖ nach massiven Verlusten den Bezirk an die Grünen. Dieses Konglomerat an Vorfällen hat Wehsely, die eine klassische Parteikarriere absolviert hat, angreifbar gemacht. So angreifbar, dass bei einer im Raum stehenden Regierungsumbildung immer wieder ihr Namen fällt. Sie werde die Stadtregierung in Richtung Bund oder eines Versicherungskonzerns verlassen, ist im Rathaus immer öfter über die Juristin zu hören, die ein mächtiges Netzwerk besitzt. Damit ist nicht ihr Partner Andreas Schieder, SPÖ-Klubchef im Parlament, gemeint. Denn Sonja Wehsely hat sich ihr Netzwerk konsequent selbst aufgebaut – mit der Hilfe von Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner, ihrer einflussreichen Mentorin. Mit Brauner ist Wehsely auch bei den SPÖ-Frauen verankert, die ein Machtfaktor in der Wiener SPÖ sind. Obwohl es zuletzt auch hier Gegenstimmen gegeben hat. Nachdem Wehsely (nicht nur) im parteiinternen Streit inhaltliche Kritik gern mit dem Vorwurf des Sexismus kontert, wurde sie von Kathrin Gaal (SPÖ-Chefin in Favoriten) öffentlich dafür kritisiert. „Darum geht es nicht.“ Hier werde versucht, eine inhaltliche Debatte „abzudrehen“, hat Gaal ihrer Parteikollegin Wehsely öffentlich ausgerichtet. Wehsely polarisiert wie niemand anderer auf Wiener Ebene. Das zeigen nicht nur ihre Wahlergebnisse bei Landesparteitagen, denn Projekte zieht die 46-Jährige meist ohne Rücksicht auf Verluste durch. Unterstützer verweisen deshalb auf die Durchsetzungskraft und den Gestaltungswillen der Politikerin, die bisher voll dem linken Flügel zugeordnet wurde – bis sie im Oktober eine jahrelange Wartefrist bei der Mindestsicherung für neu nach Wien ziehende Menschen ventilierte, was in der Praxis Flüchtlinge treffen würde. Parteiinterne Gegner orten im Gegenzug mangelnde Diplomatie bzw. mangelndes Gespür bei der medial gut vernetzten Stadträtin: Sie löse Probleme sehr konsequent. Aber sie löse mit ihrer undiplomatischen Art auch unnötige Konflikte aus, ist in der SPÖ immer wieder zu hören. Wohin der Weg von Sonja Wehsely künftig führen wird, wird die SPÖ-Vorstandstagung Ende Jänner entscheiden. Dort wird über die kolportierte Regierungsumbildung diskutiert. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Martin diepresse.com 94 /100 Nationalpark Donauauen wird erweitert Das Naturschutzgebiet wächst 2017 um 270 Hektar. 30.12.2016 | 17:48 | ( Die Presse ) St. Pölten. Es ist einer der letzten unverbauten Flussauen Europas – die Tierwelt vielfältig wie im Dschungel. Im Nationalpark Donauauen gibt es 5500 Arten an Tieren, Pflanzen und Pilzen, darunter mehr als 30 Säugetier-, 100 Brutvogel- und 60 Fischarten sowie acht Reptilien- und 13 Amphibienarten. Der Nationalpark feierte dieses Jahr 20-jähriges Bestehen und wird 2017 um 260 Hektar wachsen. Durch einen Vertragsabschluss mit dem privaten Grundbesitzer Abensperg-Traun wird im niederösterreichischen Petronell-Carnuntum ein neues Augebiet in den Nationalpark eingegliedert. „Die Petroneller Au verfügt trotz der bisherigen intensiven Bewirtschaftung über zahlreiche Naturschätze – wie ökologisch wertvolle gut erhaltene Gewässerzüge“, sagt Niederösterreichs Naturschutz-Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) am Freitag. „Hier begann um 1987 unsere Nationalparkplanung – die Au mit dem ursprünglichsten Wasserhaushalt, die Nähe zur Römischen Archäologie. Die Vision der Einbindung ist nun endlich Wahrheit geworden“, sagt auch Bernd Lötsch, der das Nationalparkhaus in Petronell-Carnuntum initiierte, das ebenfalls 20-jähriges Bestehen feiert. (ath) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 diepresse.com 95 /100 Stadt Wien: Skandale um Kindergärten Förderbetrug, Koranunterricht und ein großer Träger in Konkurs – in den Wiener Kindergärten muss viel aufgearbeitet werden. 30.12.2016 | 17:48 | ( Die Presse ) Wien. 2016 war auch das Jahr der Wiener Kindergärten. Im positiven wie im negativen Sinn. Negativ, weil klar wurde, wie viel bei Wiener Kindergärten und -gruppen, sowohl im pädagogischen als auch im Förderbereich, im Argen liegt. Positiv, weil es dadurch die Chance gab, mit mehr Kontrollen und strengeren Regeln Ordnung und Qualität in das Chaos zu bringen. Das vor allem deswegen entstand, weil Wien 2009 ein verpflichtendes Kindergartenjahr eingeführt hat – allerdings nicht die notwendigen Kapazitäten hatte. Ausgelöst hatte die Debatte ein Projektbericht über muslimische Kindergärten von Religionspädagoge Ednan Aslan, der allerdings ob der mangelenden empirischen Qualität (wenig Interviewpartner, nicht belegbare Behauptungen) selbst schnell in die Kritik geriet. Aslans (trotz allem) beunruhigendes Fazit: Viele muslimische Kindergärten werden von religiös motivierten Vereinen und Gruppierungen finanziert und ins Leben gerufen. Und einige wenige sehen die Kinderförderung als gutes Mittel, um an Geld zu kommen. Spektakulärster Fall ist wohl jener von Kindergartenbetreiber Abdullah P., der im Verdacht steht, die Stadt Wien um 1,8 Millionen Euro Fördergeld betrogen zu haben. Er wurde im November in einem Nebenprozess (nicht rechtskräftig) wegen Urkundenfälschung verurteilt. Ein anderer Kindergartenbetreiber legte der Förderstelle MA10 Rechnungen für den Bau eines Marmorbrunnens und -kamin im Kindergarten vor. Der mittlerweile geschlossene Standort gehört zu jenen sechs Kindergärten, die heuer nach Kontrollen geschlossen wurden. Die Stadt Wien hat dafür das Personal der MA11 von elf auf dreizehn Personen erhöht. Insgesamt, heißt es aus dem Büro von Stadträtin Sonja Wehsely, fanden mehr als 3000 Kontrollen statt. Auch die für die Förderungen zuständige MA10 erhöhte ihre Kontrollen. Der MarmorbrunnenKindergarten ist allerdings der einzige Fall, bei dem ein Kindergarten auch geschlossen wurde, weil dort nachweislich Koranunterricht stattgefunden hat. Bei den anderen fünf geschlossenen Kindergärten handelte es sich laut Stadt Wien um bauliche Mängel. Die kritisierte Studie von Ednan Aslan wird mittlerweile von der Stadt Wien wiederholt. Eine Gruppe von sechs Experten (einer von ihnen ist Aslan selbst) untersucht seit Herbst die Kindergärten in Wien. Das Ergebnis soll im September 2017 eröffnet werden. Und noch ein Förderbetrug sorgte 2016 für Aufregung. Die privat geführten Alt-WienKindergärten schlitterten in den Sommerferien in die Insolvenz. Der Verein hat in Wien 33 Standorte mit 2170 Kindergartenkindern (bei knapp 2300 Kindergartenplätzen) betreut. Allerdings hatte der Träger rund 6,6 Millionen Euro an Fördergelder der Stadt Wien zweckwidrig verwendet, etwa für die Errichtung eines Feriensommercamps. Ein Vergleich war bereits im Frühling in Aussicht, der Verein willigte aber nicht ein. Lang war die Unsicherheit für die Eltern groß, ob ihre Kinder – so knapp vor Ende der Sommerferien – noch einen Betreuungsplatz haben werden. Schlussendlich war ein Masseverwalter damit beschäftigt, die einzelnen Standorte zu verkaufen. Bis auf einen Standort in der Linzer Straße wurden alle veräußert. Wegen der langen Unsicherheit haben viele Eltern ihre Kinder bereits umgemeldet. Im Zuge des Konkursverfahrens des Betreibers meldeten Gläubiger Ausstände in der Höhe von 17,3 Millionen Euro an. Wie viele davon gerichtlich anerkannt werden, ist allerdings noch offen. Die Stadt Wien kündigte übrigens an, 2017 mehr Kindergartenplätze zu schaffen. (win, ks) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 diepresse.com 96 /100 Ein teurer Blick in die Sterne Gerda Rodgers feiert Jubiläen Gerda Rogers hat zum Jahreswechsel Grund zum Feiern – aber auch nach 25 Jahren steht astrologische Beratung im ORF oft in der Kritik. 30.12.2016 | 17:48 | Von Christine Imlinger ( Die Presse ) Den Blick zum Himmel, in der Silvesternacht, riskiert den jeder, der das mitternächtliche Spektakel verfolgt. Was die Sterne aber fürs neue Jahr sagen? Dem, der daran glaubt, verraten das Sterndeuter wie Gerda Rogers. Dank ORF ist sie die bekannteste Astrologin des Landes, und rund um diesen Jahreswechsel begeht sie zwei Jubiläen: Seit 25 Jahren läuft die Ö3Sendung „Sternstunden“, in der sie Anrufer astrologisch berät, und mit 1. Jänner feiert sie auch ihren 75. Geburtstag. In diesen 25 Jahren, seit sie zum ersten Mal gemeinsam mit Oliver Baier auf Sendung gegangen ist (später waren Gerald Votava, Peter L. Eppinger nun Thomas Kamenar und Sylvia Graf als Moderatoren an ihrer Seite), ist sie auch eine der markantesten Radiostimmen des Landes geworden. Dabei war es nicht beabsichtigt, dass Rogers die (so die Selbstbeschreibung auf ihrer Homepage) „First Lady unter den Sternen“ wird: An einem 1. Jänner kurz nach ihrer Zwillingsschwester im heutigen Sumperk (Tschechien) geboren, kam sie als Flüchtlingskind, wie sie kürzlich in einem Interview erzählte, nach Österreich und wuchs in Sierning nahe Steyr auf. Später machte sie eine Ausbildung für Physiotherapie, wollte dann Designerin werden und eröffnete gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Modeboutiquen (die ihre Schwester nach wie vor betreibt). Erst später, in ihrer zweiten Ehe mit dem US-Schauspieler und Stuntman James Rogers und nach vielen Auslandsaufenthalten, vertieft sie in Rom ihr Hobby der Astrologie. Sie beginnt, Bekannte zu beraten, und „nach zehn Lehr- und Wanderjahren, Scheidung und Rückkehr nach Oberösterreich“ eröffnet sie ihre erste astrologische Lebensberatungspraxis. Bis heute betreibt sie neben ihrem Hauptstandort Baden eine Praxis in Linz-Urfahr. Nach ersten Rundfunkerfahrungen auf Radio Oberösterreich entsteht das „Sternstunden“-Prinzip der On-airBeantwortung von Hörerfragen. Schon in den ersten Sendungen steht das Telefon nicht still, Gerda Rogers wird zur Kultfigur. Einmal pro Woche gibt sie Unbekannten nur anhand von deren Sternzeichen, Geburtstermin und Geburtsort, die meist in Beziehungs- oder Berufskrisen oder vor einem Ortswechsel stehen, Ratschläge, wie es weitergeht. Sie schreibt Bücher (etwa über Ernährung entsprechend dem Sternzeichen), tritt in Talkshows auf, erstellt Horoskope für diverse Boulevardmedien oder tritt in der ORF-Show „Dancing Stars“ auf. Dass eine Astrologin im öffentlich-rechtlichen Radio Sendezeit für ihre Lebensberatung erhält, das sorgt regelmäßig für Kritik. Schließlich ist die Sterndeuterei – so sie über Unterhaltung mit Allgemeinaussagen hinausgeht und als Grundlage für Lebensentscheidungen dient – heftig umstritten. Diese Kritik prallt auch an Gerda Rogers nicht ab: So war sie heuer etwa für den Negativpreis Das goldene Brett nominiert. Begründung: „Ihr Lebenswerk: die Unterlaufung des ORFBildungsauftrags“. Der Preis der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften wurde schließlich an Ryke Geerd Hamer für „gefährliche medizinische Ansichten“ verliehen. Dass Rogers unter den Nominierten war, wird ihre Stammkundschaft wohl nicht davon abhalten, auf ihre charmanten Ratschläge zu hören. Vielleicht diesmal auch Richard Lugner. Dieser sei, gab sie kürzlich zu Protokoll, derzeit häufigster Kunde und rufe – nachdem sie schon von der vorherigen Frau abgeraten habe – nun mehrmals täglich an, weil er eine neue Frau suche. So eine Beratung kann übrigens teuer werden: Laut Website (rogers.at) kostet die telefonische Beratung via Mehrwertnummer 2,18Euro pro Minute. Dazu gibt es Sonderangebote: Eine Expressantwort zum Thema Liebe gibt es zum Sonderpreis von 72Euro, eine Antwort auf drei Fragen zum Thema Liebe/Partnerschaft plus umfassender Partnerschaftsanalyse kostet 96 Euro. Billiger, also gratis, ist da das Pauschalhoroskop für das neue Jahr. Wie 2017 wird? „Die Zukunft sieht nicht sehr rosig aus. Auch 2017 wird ein schwieriges Jahr für Österreich.“ ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Christine diepresse.com 97 /100 Opern- und Life Ball in neuem Gewand Maria Großbauer und Gery Keszler wollen für frischen Wind sorgen. 30.12.2016 | 17:48 | ( Die Presse ) Wien. In „diesen heiligen Hallen“ mitwirken zu dürfen, sei eine „riesengroße Freude und riesengroße Ehre“, sagte Werbefachfrau Maria Großbauer bei ihrer Bestellung zur Organisatorin des Opernballs im März. Ihre Pläne für den Ball wollte sie aber damals wie heute nicht verraten. Natürlich habe sie „schon einige Ideen“. Jedenfalls will sie auf dem von ihrer Vorgängerin Desirée Treichl-Stürgkh gelegten Fundament weiter aufbauen, dabei aber „ihre persönliche Note“ einbringen. Wie genau diese aussehen wird, erfahren die Besucher spätestens am Ballabend am 23. Februar. Ein Schwerpunkt wird die Musik sein. Diese soll „vom Dach bis in die kleinste Ritze“ weiter an Bedeutung gewinnen. Auch beim 2016 ausgesetzten Life Ball werden die Weichen neu gestellt. Die Aids-CharityVeranstaltung will weg vom reinen Event-Gedanken und wieder zurück zum eigentlichen Kern der Botschaft, nämlich Aids und die HIV-Infektion auszurotten. 2017 wird der Blick auf den Immunstatus gelegt. Mit der Botschaft „Know your status“ will Keszler zur Teilnahme an HIV-Tests ermutigen. Auch auf dem Life Ball am 10. Juni können Gäste einen kostenlosen HIV-Test machen. Um das Aids-CharityEvent noch internationaler aufstellen zu können, wurde eine neue Dachmarke gegründet. Aus dem Trägerverein Aids Life wird Life Plus. Die „Style Bible“ wird in Zukunft „Life Bible“ heißen und auch 2017 im Jänner das kreative Thema des Balls 2017 präsentieren. Das Konzert im Vorfeld des Balls wird künftig „Life Celebration Concert“ heißen. Neu ist der „Life Ball Junior“ für 13- bis 18-Jährige, der erstmals am Tag nach dem Life Ball stattfindet. Der 500. Jahrestag der Reformation im kommenden Jahr wird auch in St. Pölten mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. Am 24. Jänner 2017 wird der niederösterreichischen Landeshauptstadt von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa der Titel Reformationsstadt Europas verliehen. Mit der Ernennung soll laut Rathaus darauf aufmerksam gemacht werden, wie die Reformation die Geschichte der Stadt beeinflusst hat. Der Kultur- und Informationssender Ö1 wird sich 2017 zu seinem 50. Geburtstag jede Menge Neuerungen gönnen. Neben der auch kritisch beäugten Schemareform, die mit 1. Mai nächsten Jahres in Kraft tritt, sollen schon zu Jahresbeginn eine neue Website und App lanciert werden, wie Senderchef Peter Klein bei der Eröffnung der Ausstellung „50 Jahre Ö1“ Anfang Dezember ankündigte. Die prominenten Zeichner Rudi Klein (der auch kuratierte), Reinhilde Becker, Nicolas Mahler und Thomas Kriebaum haben darin den Sender humorvoll porträtiert. (red.) ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 diepresse.com 98 /100 Wie die Zukunft in Mariahilf erschien Kunst im öffentlichen Raum. Ist das Kunst? Oder ein Werbeschild? Wer steckt hinter einem der subtilsten und teuersten Wiener Kunstprojekte der vergangenen Jahre? Zu Besuch beim Bildhauer und Zeitbesessenen Arnold Reinthaler. 30.12.2016 | 17:48 | von Almuth Spiegler ( Die Presse ) Etwas stimmt da nicht. Blickt man in diesen langen dunklen Winternächten, am Weg vom Volkstheater zur Mariahilfer Straße, hinauf in den Werbeschilderwald auf den Dächern vor einem, stutzt man: „Tomorrow“ leuchtet da riesengroß, fast weihnachtlich verschnörkelt in feiner Leuchtschrift über all dem Shopping-Rummel. Eine Reklame? Wofür bitte? Die Adventisten? Den „New Deal“? Das Haus stimmt einen misstrauisch, denn auf der anderen Dachseite dieses prominenten Eckhauses von Mariahilfer Straße und Getreidemarkt steht seit Jahren die Banker-Figur mit Hut und Anzug von Ronald Kodritsch und schaut lebensmüde hinunter auf den Verkehr, der sich hier von der Zweierlinie hinunter zur Secession ergießt. Kann „Tomorrow“ also ebenfalls Kunst sein? Sollen wir auch hier kurz innehalten in unserem täglichen Treiben und dessen Auswirkungen bedenken? Ist hier ein ganz prosaisches „tomorrow“ gemeint? Oder gar ein utopisches? Und wen kann man das fragen? Arnold Reinthaler wird wohl gleich wieder ein kleines Marmorwürfelchen aus den langen Reihen von Marmorwürfelchen in der weißen Steintafel herausmeißeln, die an der Wand seines Ateliers hinter der Wiener Stadthalle lehnt. Nach dem Interview, das er gleich geben wird. Jeden Tag tut er das, man sieht es an den vielen Würfelchen, die schon auf dem Boden liegen. Jeden Tag lässt er so die Stunden, in denen er mit seiner Kunst beschäftigt ist, die starre, vorgegebene zeitliche Ordnung eines ganzen Jahres unterbrechen. Diese Tafeln mit den würfelzuckerartigen Rastern sind der Kalender seines Kunstschaffens, seit fast zehn Jahren führt er ihn. Arnold Reinthaler, der Bildhauer und Kulturwissenschaftler, ist schließlich Zeitspezialist. Langzeit-Spezialist. „Komme gleich“, liest man auf einer Granittafel an der Wand neben dem Marmorkalender. Ein ephemerer Post-it-Spruch, der hier wie ein Grabsteineintrag in die Ewigkeit eingeht. Der 1971 in Wels geborene Künstler liebt dieses Spiel mit der Zeit, mit unseren kulturell eingelernten und aufgeladenen Zeitbegriffen und Zeitsymbolen. Es ist sein weiß strahlender Hinweis auf ein „Tomorrow“, das einen da draußen gerade so nachdenklich gemacht hat. Ein Teil des originalgroßen Modells für dieses Hunderttausende Euro teure Projekt mit seinen abertausenden LED-Lämpchen hängt noch im Atelier. Man sieht diese seltsamen Linien und Verstrebungen – wie kam er auf dieses Ornamentale? Die „Altrömische Schrift“ inklusive ihrer Konstruktionslinien stammt aus einem Schriftenbüchlein, das 1553 in Nürnberg von Wolfgang Fugger herausgegeben wurde, einem Mitglied der in der Renaissance so mächtigen schwäbischen Bankiersdynastie. Auch der Finanzier von Reinthalers „Tomorrow“ ist kein Armer nicht und kein Unbekannter, sondern der Unternehmer Michael Tojner, der zuletzt mit seinem umstrittenen „Heumarkt neu“-Projekt in den Medien war. „Tomorrow“ ist ein universelles Motto für das gesamte Unternehmertum der industriellen und postindustriellen Zeit, auch für Tojners natürlich – so arbeiten im Dachgeschoß unter dem Leuchtzeichen jetzt die Architekten seiner Industrieholding Montana. Was Reinthaler insofern gut gefiel, als es von außen wirkt, als wüchsen die Aufrisslinien der „Zukunft“ direkt aus den Büroräumen darunter. Ursprünglich hätten sie tatsächlich „wachsen“ sollen, die Schrift ist animierbar, jedes einzelne Lämpchen kann gesteuert werden. Die Schrift hätte sich über 24 Stunden hinweg aus dem Nichts aufbauen sollen, wäre erst kurz vor Mitternacht (fast) vollständig lesbar gewesen, bevor sie wieder verschwunden wäre und der Aufbau erneut begonnen hätte – „ganz greifbar kann die Zukunft ja nie werden“, so Reinthaler. Der Zeitlupen-Ablauf wäre für den Passanten oder gar den Vorbeifahrer allerdings unmöglich nachvollziehbar gewesen. Das sei auch für ihn, in den fünf Jahren der Planung, ein Lernprozess gewesen, sagt Reinthaler. Die reine Idee und der öffentliche Raum sind eben nicht immer eins. Auch davon kann der Auftraggeber wohl ein Lied singen. Jetzt steht das „Tomorrow“ eben still und starr. Aber immerhin für alle konsumierbar. Als „Werbung“ für Tojners Imperium möchte Reinthaler den Schriftzug allerdings nicht verstanden wissen, ein Zusammenhang ist auch äußerlich nicht ersichtlich. Ersichtlich ist nur die Irritation. Diese Grauzone zwischen Auftragswerk, benachbarten Werbeschildern und autonomem Kunstwerk sei für ihn auch das Spannende, meint Reinthaler. Einen derart utopisch konnotierten Begriff der Moderne in dieses Spannungsfeld einzustreuen, einen Sehnsuchtsort so ganz beiläufig in unsere Gegenwart zu holen – das ist ihm gelungen. Und jetzt wissen wir auch, wem wir dafür danken können. Ein weißes Marmorwürfelchen später in der „Timeline“ dieses Bildhauers, der von der Zeit so besessen scheint. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Almuth diepresse.com 99 /100 Leben unter dem Rettungsschirm Nach einem minimalen Wachstum 2016 will Athen im neuen Jahr zurück auf die Finanzmärkte. Ob das Experiment gelingt, hängt vor allem von der Politik ab. 30.12.2016 | 17:48 Christian Gonsa | von ( Die Presse ) Athen. Griechenland geht mit offenen Bilanzbüchern in das Jahr 2017. Das ist wörtlich zu nehmen, und Ursache ist ein Weihnachtsgeschenk von Ministerpräsident Alexis Tsipras an die Pensionisten in Höhe von 617 Millionen Euro. Die Gläubiger waren überrascht und reagierten zornig. Griechenlands Finanzminister, Euklid Tsakalotos, musste schriftlich versichern, dass die Maßnahme eine einmalige Angelegenheit bleibt und keinen Einfluss auf die gemeinsam vereinbarten Budgetziele hat. Anfang Jänner wird nochmals über die Bücher gegangen – erst dann werden die Anfang Dezember vereinbarten Schuldenerleichterungen aktiviert. Viel Lärm um nichts, könnte man sagen. Doch der Vorfall lässt böse Ahnungen über den Verhandlungsstil im kommenden Jahr aufkommen. Da ist etwa Deutschland, das in ein Wahljahr geht und den ungezogenen Südländern mit dem Rohrstab drohen könnte, um an den Stammtischen zu punkten. Andererseits ist Griechenlands Premier Tsipras bereit, Geschenke zu verteilen, um seine Umfragewerte zu verbessern. Das Geld hätte sinnvoller als für einen einmaligen Zuschuss verwertet werden können. 2017 dürfte ein Schlüsseljahr für Griechenlands Rettungsprogramm sein. Störmanöver für den Hausgebrauch sind gefährlich. Doch wo steht Griechenland? Als eines der Länder, die unter dem europäischen Rettungsschirm Zuflucht suchen mussten, bleibt es aufgrund der hohen Zinsen bislang von den Kapitalmärkten ausgeschlossen. 2014 probte die konservative Regierung Samaras die Rückkehr auf die Märkte. Wenn alles gut geht, ist es 2017 wieder so weit. Die Regierung will die zweite Überprüfung des laufenden Hilfsprogramms so schnell wie möglich abschließen, im Anschluss daran beim Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) mitmachen. Das sollte die Zinsen für langfristige Staatsanleihen purzeln lassen und die probeweise Auflage von Anleihen ermöglichen. Die mögliche Erfolgsgeschichte: Griechenland kann sich wieder selbst finanzieren. Das Horrorszenario: Die Rückkehr auf die Kapitalmärkte scheitert, ein viertes Rettungsprogramm wird notwendig. Nach der chaotischen Anfangsphase von Premier Tsipras im ersten Halbjahr 2015 hätten es nur wenige für möglich gehalten, aber Griechenland blieb 2016 insgesamt auf Kurs. Die im August 2015 mit den Gläubigern vereinbarten großen Reformziele wurden beschlossen; die Budgetziele dürften erreicht werden, die Steuereinnahmen liegen sogar weit über den Erwartungen. Auf der Habenseite der Regierung stehen etwa eine Verbreiterung der Steuerbasis durch die Abschaffung von Begünstigungen für die Bauern, eine Reform der Sozialversicherung und des Pensionssystems sowie die stärkere Heranziehung der Freiberufler über die gehobenen Kassenbeiträge. Trüber ist die Privatisierungsbilanz: Zwar konnten mit der Übergabe von 14 Regionalflughäfen an die deutsche Fraport und des Hafens Piräus an die chinesische Cosco wichtige Großinvestoren an Land gezogen werden. Gescheitert ist letztlich aber der Verkauf des Erdgasoperators Esfa an die aserbaidschanische Soccar, auch blieben die Einnahmen weit hinter den Erwartungen zurück. Doch die Gläubiger haben Zeit: In der sogenannten Superkasse bleibt ein Großteil des öffentlichen Eigentums für 99 Jahre gebunden – die Hälfte der Einnahmen geht in die Schuldentilgung. Die beste Nachricht ist die Rückkehr zum Wachstum. In den ersten neun Monaten wuchs Griechenlands Wirtschaft um 0,2 Prozent, die Bank of Greece rechnet insgesamt für 2016 mit einem winzigen Plus von 0,1 Prozent. Schon 2017 soll die Wirtschaft um die zweieinhalb Prozent wachsen, 2018 um drei Prozent. Das lässt die Erfüllung der Budgetziele für diese Jahre realistisch erscheinen: 2017 muss der Primärüberschuss, das ist der Einnahmenüberschuss unter Abzug der Zinszahlungen, 1,75 Prozent betragen, 2018 aber schon 3,5 Prozent. Das ist nur bei hohen Wachstumsraten möglich. Doch viele Indikatoren sind nach wie vor schlecht. Die Exporte sind zwar in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, angesichts der starken Lohnreduzierungen und der damit verbundenen Preissenkungen ist das Ergebnis aber enttäuschend. Um Qualitätsprodukte zu liefern, braucht es mehr als den Rechenstift, es braucht Investitionen in exportträchtige Produkte. Ein großer Hemmschuh für Investitionen ist vor allem die immer noch schrumpfende Kreditvergabe. Die Zinsen sind hoch, die Kriterien streng; die Banken haben wegen der vielen faulen Kredite aber keine andere Wahl. Ein wichtiges Ziel für 2017 ist daher der Abbau der unbedienten Kredite, die inzwischen 45 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen. Die Steuer- und Abgabenlast ist derart gewachsen, dass sie die Entwicklung hemmt. Firmen zahlen 29 Prozent Körperschaftsteuer, das gilt allgemein als viel zu hoch. Und die Sozialbeiträge für Freiberufler sind so hoch, dass sie hinter vorgehaltener Hand als eine Art Berufsverbot bezeichnet werden. Unsicherheit schaffen aber vor allem mögliche politische Entwicklungen. Wenn etwa die Türkei das Abkommen EU/Türkei über die Rückführung von Flüchtlingen aussetzt, droht ein Ansteigen der Flüchtlingszahlen. Schon jetzt tut sich das Land mit seiner Tausende Kilometer langen Küste mit der Versorgung der etwa 63.000 gestrandeten Flüchtlinge schwer. Was aber viele am meisten fürchten, sind Neuwahlen. Sie sind das beste Mittel, um die Märkte zu verunsichern und die Zinsen in die Höhe zu treiben. Genau das geschah im Herbst 2014, vor den vorverlegten Parlamentswahlen vom Jänner 2015, bei denen Tsipras erstmals siegte. Die Regierung des einstigen Volkstribuns ist inzwischen äußerst unbeliebt – sie hat zu viele Versprechungen brechen müssen. Der junge Parteichef der Konservativen, Kyriakos Mitsotakis, fordert daher bei jeder Gelegenheit Neuwahlen. Denn: Geduld war noch nie eine Stärke griechischer Politiker. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016) 2016-12-30 17:48 Von Christian diepresse.com 100 /100 Promis und ihre ungeliebten Paparazzi | Lasst uns Verstecken spielen! Wohin sie gehen, werden die Schönen und Reichen von Fotografen belagert, jeder Schritt in die Öffentlichkeit wird genauestens beobachtet und dokumentiert. Das ist nicht immer leicht! via GIPHY ER ist der König der Fotografen-Veräppelung! Benedict Cumberbatch offensichtlich schon. Bei einem Restaurantbesuch bemerkte der Schauspieler („Dr. Strange“) die vielen Fotografen vor der Tür und beschloss, ihnen eine echte Show zu liefern. Stand Jude Law irgendwie besser … Zugegeben, diese Bilder sind steinalt. Aber in einer Sammlung wie dieser dürfen sie einfach nicht fehlen! Frei nach dem Motto: „Wie du mir, so ich dir“! Ob er die krisseligen Blackberry-Bilder wirklich zu Geld verwursten konnte? Fragwürdig. „Wir haben gerade herausgefunden, dass vor unserem Restaurant Paparazzi stehen. Wir wollten diese Möglichkeit nutzen, um auf ein paar Organisationen aufmerksam zu machen, die es gebrauchen könnten. [...] Habt einen schönen Tag!“ via GIPHY Völlig versunken in seinem Jackenkragen erinnert er stark an das Michelin-Männchen – und wurde trotzdem erkannt. Blöd gelaufen. Grant dürfte den meisten Menschen als „The Flash“ bekannt sein. Auch bei „Glee“ spielte er für einige Staffeln mit. Das erklärt dann wohl auch seine beeindruckenden Tanz-Moves. This happened today. & then some. Ein von Grant Gustin (@grantgust) gepostetes Foto am 23. Feb 2015 um 19:30 Uhr Schauspielerin Kate („Deepwater Horizon“) begnügte sich mit der weitaus simpleren, aber auch wesentlich langweiligeren Kapuze-und-Sonnenbrille-Variante. via GIPHY 2016-12-30 17:37 www.bild.de Total 100 articles. 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