Deutschland mix in german Created at 2016-12

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Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-12-31 00:02
1 Er verbrannte im Auto | Griechischer Botschafter in
Brasilien ermordet
(3.16/4)
Der griechische Botschafter in Brasilien ist ermordet worden – verbrannt. Steckte
seine Frau mit dem Mörder unter einer Decke? 2016-12-30 18:30 1KB www.bild.de
2 USA: Trump lobt Putins Reaktion auf Obama
(3.12/4)
Im Konflikt um mutmaßliche Hackerangriffe ergreift der zukünftige US-Präsident Partei
– für Wladimir Putin und gegen den US-Präsidenten. Putin sei "sehr schlau".
2016-12-30 22:02 1KB www.zeit.de
3 Türkei: Haftbefehl gegen Journalisten Sik erlassen
(2.06/4)
Gegen den türkischen Journalisten Sik ist Haftbefehl erlassen worden. Nach Angaben
der Nachrichtenagentur Anadolu wird ihm Propaganda für die PKK und die GülenBewegung vorgeworfen. Vor einigen Jahren war er noch wegen Kritik an Gülen verfolgt
worden. 2016-12-30 21:54 2KB www.tagesschau.de
4 Silvester in Köln: Sicherheit und ein mulmiges Gefühl
(2.05/4)
Der Polizist wird die Silvesternacht in der "Leitstelle Videobeobachtung" verbringen. Er
ist einer von denen, die den Bürgern das Gefühl von Sicherheit zurückzugeben sollen.
2016-12-30 23:15 7KB www.sueddeutsche.de
5 Wirtschaft: Österreich will mit anderen Ländern gegen
Pkw-Maut vorgehen
(2.04/4)
WIEN (dpa-AFX) - Österreich will gemeinsam mit anderen betroffenen Ländern eine
Allianz gegen die deutsche Pkw-Maut schmieden. Verkehrsminister Jörg
2016-12-30 21:33 2KB www.t-online.de
6 26-Jähriger bei Fahrzeugabsturz in Fügenberg verletzt
Das Auto landete in einem Bachbett. Der Fahrer zog sich eine Beinverletzung zu.
2016-12-30 21:25 1KB www.tt.com
(1.03/4)
7 BKA-Lagebericht: Zuwanderer begehen weniger
Straftaten
(1.02/4)
Im dritten Quartal 2016 ist die Zahl der Straftaten durch Flüchtlinge stark gefallen. Das
geht aus einem BKA-Bericht hervor. Probleme bereiten den Behörden islamistischer
Terror und rechtsextreme Gewalt. Von R. Pinkert und J. L. Strozyk. 2016-12-30 21:27
5KB www.tagesschau.de
8 Was bezweckt Obama mit den Sanktionen?
Kurz bevor Barack Obama aus dem Amt scheidet, sucht er noch einmal offen die
Konfrontation mit Russland: Der US-Präsident verhängt Sanktionen und lässt Diplo...
(1.02/4)
2016-12-30 23:16 5KB www.haz.de
9 Kulturkampf: Ukraine verbietet pro-russische Bücher
(1.02/4)
Präsident Petro Poroschenko setzte am Freitag seine Unterschrift unter ein Gesetz,
das unter anderem "antiukrainische" Bücher betrifft. 2016-12-30 20:39 2KB diepresse.com
10 Unbeschrankter Bahnübergang: Regionalzug rammt
Müllwagen - ein Toter
(1.02/4)
Schwerer Unfall an einem Bahnübergang in Niedersachsen: Ein Regionalzug prallt mit
einem Müllwagen zusammen. Beide Fahrzeuge brennen. Für den Fahrer des Lasters
kommt jede Hilfe zu spät. 2016-12-30 23:16 2KB www.rp-online.de
11 Skispringen: Stefan Kraft gewinnt Auftakt der
Vierschanzentournee
(1.02/4)
Der Österreicher hat in Oberstdorf die Führung der Vierschanzentournee
übernommen. Die deutschen Skispringer enttäuschten, nur einer schaffte den Sprung
in die Top Ten. 2016-12-30 19:46 1KB www.zeit.de
12 Erfinder des Überraschungseis gestorben
Für Kinder sollte das ganze Jahr über Ostern sein – und für seinen Arbeitgeber auch:
Damit begründete William Salice seine Idee für das Überraschungsei. Jetz...
(1.02/4)
2016-12-30 23:15 2KB www.haz.de
13 Urvater des Rap verklagt Online-Riesen
Ein Duell der Giganten bahnt sich an: Auf der einen Seite ein Kultrapper von Run DMC,
auf der anderen Online-Riese Amazon. Es geht um die Verletzung von Mark...
(1.02/4)
2016-12-30 23:15 2KB www.haz.de
14 Todesursache von George Michael bleibt unklar
(1.02/4)
Nach der Autopsie des Leichnams von George Michael sind weitere Untersuchungen
angeordnet worden. Die Todesursache sei noch unklar, gab die britische Polizei
bekannt. Weitere Testergebnisse werden demnach erst in einigen Wochen erwartet.
2016-12-30 19:31 2KB www.tagesschau.de
15 Jahresrückblick 2016 - Bilder, die bleiben
(0.01/4)
Das Jahr begann mit den Übergriffen auf Frauen in Köln und endete mit dem Anschlag
auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Diese Bilder zeigen, was im Jahr 2016 sonst noch
passiert ist. 2016-12-30 19:45 1KB www.sueddeutsche.de
16 "Verdammt ärgerlich! " - Zieler spricht über den Absturz
von Leicester City
(0.01/4)
Erst mit Hannover 96 gegen den Abstieg gespielt, dann mit Leicester City. 2016 war
nicht unbedingt das beste Jahr von Ron-Robert Zieler. Der Torwart zieht Bilanz und
spricht über ein mögliches Comeback in Hannover. 2016-12-30 13:23 2KB www.haz.de
17 UN-Sicherheitsrat will Samstag über Syrien-Resolution
abstimmen
New York (dpa) - Der UN-Sicherheitsrat will morgen über eine Resolution zur bereits in
Kraft getretenen Feuerpause und Gespräche über einen Friedensplan in Syri
2016-12-30 22:10 1KB www.t-online.de
18 Beckum. Vierjähriger Junge bei Verkehrsunfall leicht
verletzt.
Warendorf (ots) - Leichte Verletzungen erlitt ein vierjähriger Junge bei einem
Verkehrsunfall,der sich am Freitag, 30.12.2016, gegen 18:05 Uhr in Beckum auf
2016-12-30 22:09 1KB www.t-online.de
19 Rück- und Ausblick: Plädoyer gegen das Polarisieren
Im politischen Diskurs hat es im vergangenen Jahr nur Schwarz oder Weiß gegeben für oder gegen Flüchtlinge, für oder gegen die AfD, Trump, Russland. Deutschland
bleibt 2017 jedoch nur stark, wenn es sich nicht spalten lässt, meint Kai Gniffke.
2016-12-30 22:05 3KB www.tagesschau.de
20 Schwer verletzte PKW-Fahrerin nach Unfall an
Rostocker Mautstelle
Rostock (ots) - Die 28-jährige Fahrerin befuhr die BAB19 aus Berlin kommend in
Richtung der B105 zum Warnowtunnel. Hier kollidierte sie mit ihrem Fahrzeug
2016-12-30 22:04 1KB www.t-online.de
21 Eisenbichler verpasst Podest - Kraft mit Auftaktsieg
Oberstdorf (dpa) - Schon beim gemeinsamen Abendessen im Teamhotel war der
Ärger über den verpassten Podestplatz zum Tournee-Auftakt bei Markus Eisenbichler
verg 2016-12-30 22:04 1KB www.t-online.de
22 Feuerwerkskörper löste in Alpbach Brand aus
Im Bereich der Lifttrasse entstand ein Brand im trockenen Waldgebiet. Liftpersonal und
Feuerwehr konnten diesen rasch löschen. 2016-12-30 21:39 1KB www.tt.com
23 Streit mit USA: "Russland wird niemanden ausweisen"
Russlands Präsident Putin lehnt überraschend den Vorschlag seines Außenministers
Lawrow ab, US-Diplomaten auszuweisen. Er will offenbar für eine bessere Beziehung
zu den USA unter dem neuen Präsidenten Trump vorsorgen. Von S. Stöhr.
2016-12-30 21:31 3KB www.tagesschau.de
24 Zsa Gabor († 99) | Skurrile Trauerfeier für die große Diva
Die großen Namen fehlten beim Abschied von Hollywoods großer Diva Zsa Gabor (†
99). Dafür gab es ein skurrile Ehrung. 2016-12-30 21:29 3KB www.bild.de
25 Mindestens elf Tote bei Grubenunglück in Indien
Ein Erdrutsch verschüttete einen Teil eines Kohlebergwerks. Zwölf Arbeiter galten
noch als vermisst. 2016-12-30 23:16 5KB www.tt.com
26 TT-Umfrage: Mehr Sport und weniger Angst
37 Prozent der Tiroler haben sich für die Zeit nach dem Jahreswechsel so einiges
vorgenommen. Die Ängste vor Terror und Radikalisierung sind unterdessen kleiner
geworden. 2016-12-30 23:16 5KB www.tt.com
27 Baldham - Der erste Bayer, der zum Südpol wanderte
Er wohnte als Mönch am Hof des Dalai Lama und bereiste fast 200 Länder. Doch viele
Paradiese, die Georg Kirner aus Baldham besuchte, existieren heute nicht mehr.
2016-12-30 23:15 5KB www.sueddeutsche.de
28 Sprachlabor - Ethnologin, rote Haare
Zum Jahresende sei allen Lesern, Freunden und Kritikern herzlich gedankt, auch
gerne im Telegramm-Stil. Wie der aussieht? Sprachlabor lesen! 2016-12-30 23:15 2KB
www.sueddeutsche.de
29 Mario Vargas Llosa: "Liebe ist so ein absurdes Thema"
Weil sein Vater Bücher hasste, begann Mario Vargas Llosa zu schreiben. Ein
Gespräch über Rache, die inspirierende Wirkung von Feinden und warum es leichter
ist, über Sex als über Liebe zu schreiben. 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de
30 Bamberg - Urteil im Fall Janina ist rechtskräftig
Mehr auf SZ.de 2016-12-30 23:15 1017Bytes www.sueddeutsche.de
31 Syrien - Von "Guten" und "Bösen"
Das Thema Syrien spaltet auch nach der Kapitulation der Rebellen von Aleppo die
Leserschaft. Wer hat den Konflikt verursacht, wer ihn vorangetrieben? Darüber gibt es
unterschiedliche Interpretationen. 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de
32 Kurzkritik - Ein feiner Clinch
"Der Widerspenstigen Zähmung" in Pasing 2016-12-30 23:15 2KB www.sueddeutsche.de
33 Landespolitik - Hickhack um die Integration
Merkel, Flüchtlinge, Kirchen: Alle wollten nicht, wie die CSU wollte 2016-12-30 23:15 2KB
www.sueddeutsche.de
34 Würzburg/Ansbach - Zwei Attacken, ein Gefühl
Anschläge von Flüchtlingen erschütterten Ochsenfurt und Ansbach. Dennoch
reagierten die Bewohner besonnen 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de
35 Wenn Silvesterböller an Bombenangriffe erinnern
Die Feiern zum Jahreswechsel sind in Deutschland und in Afghanistan doch sehr
unterschiedlich - das musste unser Kolumnist schmerzlich feststellen. 2016-12-30 23:15
4KB www.sueddeutsche.de
36 2017: Ein Plädoyer für mehr Optimismus
2016 war ein Horrorjahr, 2017 kommt's noch schlimmer. Oder doch nicht? Warum es
höchste Zeit ist, den Optimisten in sich zu wecken - und wie das in düsteren Zeiten
funktionieren kann. 2016-12-30 23:15 1KB www.sueddeutsche.de
37 Volksmusik - Gigglgogl und Gogglgigl
Hans-Peter Falkner liebt Gstanzln: eine Sammlung zum Lesen und Hören
2016-12-30 23:15 7KB www.sueddeutsche.de
38 Barbara Landes: "Die Ballade vom Wunderkind Carson
McCullers"
Barbara Landes beschreibt in "Die Ballade vom Wunderkind Carson McCullers" die
Biografie der amerikanischen Schriftstellerin. Sie gilt es neu zu entdecken.
2016-12-30 23:15 1KB www.ndr.de
39 Düsseldorfer EG: DEG verliert drittes Spiel in Folge
Als Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga ging die Düsseldorfer EG ins Jahr
2016, als Tabellenzehnter geht sie ins Jahr 2017. Das ist enttäuschend für eine
Mannschaft, die vor der Saison angeblich aufgerüstet und verstärkt wurde.
2016-12-30 23:16 3KB www.rp-online.de
40 1:3-Niederlage beim Hockey-Halleluja in München
Die Eisbären verkaufen sich am Freitagabend in der Münchner Olympiahalle teuer,
verlieren beim Meister letztlich aber doch. Mehr im Saisonblog. 2016-12-30 21:13 1KB
www.tagesspiegel.de
41 Neunjährige bei Skiunfall im Zillertal verletzt
Im Skigebiet Rastkogel in Tux kollidierte am Freitagnachmittag eine Skifahrerin (9) aus
Deutschland mit einem Wintersportler. Der bislang Unbekannte fuhr nach dem...
2016-12-30 21:13 1KB www.tt.com
42 Braucht Niedersachsen ein Heimatministerium?
CDU-Fraktionschef Björn Thümler hat für Niedersachsen die Einrichtung eines
Heimatministeriums gefordert. In diesem Ressort sollten Themen gebündelt werden,...
2016-12-30 23:15 921Bytes www.haz.de
43 Petition gegen Abriss: Kölner Kulturkampf um bedrohte
Litfaßsäulen
Monatelang haben Kölner Künstler ihre Werke auf Dutzenden Litfaßsäulen gezeigt.
Nun sollen die ausgemusterten Werbeträger abgerissen werden. Ein Bündnis
versucht, sie mit einer Petition zu retten. 2016-12-30 23:16 3KB www.rp-online.de
44 San Salvador: Eine Art Messias
Nayib Bukele ist Bürgermeister San Salvadors, einer der gefährlichsten Städte der
Welt. Er erneuert Laternen und begrünt Plätze – gegen die Gewalt. Das scheint zu
wirken. 2016-12-30 21:05 5KB www.zeit.de
45 Analyse: Wie das Elterngeld Deutschland veränderte
Zwar sind die Rollen der jungen Eltern immer noch traditionell verteilt. Aber das
Gesellschaftsbild wandelt sich. Vor zehn Jahren ging ein ambitioniertes Projekt
staatlicher Familienleistungen an den Start: das Elterngeld. Zeit für eine Bilanz.
2016-12-30 23:16 6KB www.rp-online.de
46 Museumsstifter Peter Tamm (88) ist gestorben
Der Verleger und Gründer des Maritimen Museums Hamburg, Peter Tamm, ist tot. Er
starb am Donnerstag im Alter von 88 Jahren. Dies teilte seine Familie am Frei...
2016-12-30 23:16 3KB www.haz.de
47 Extrabreit lässt sich im Lux feiern
Viele Bands der Neuen Deutschen Welle sind nicht gut gealtert. Extrabreit hingegen
strahlt beim Konzert im Lux in Hannover vom ersten Augenblick an eine berü...
2016-12-30 23:16 869Bytes www.haz.de
48 Zuschauer feiern Oper von elfjährigem Wunderkind
Alma Deutscher ist erst elf Jahre alt, hat aber schon eine Oper komponiert – und
nebenbei das Märchen vom Aschenputtel neu erzählt. Jetzt wurde ihre „Cindere...
2016-12-30 23:15 4KB www.haz.de
49 Die Warnungen eines Taxifahrers
Wir erleben eine politische Zeitenwende. Reihenweise werden bisherige Gewissheiten
umgestoßen – und die Stimmen derjenigen, die Schrecken des Krieges erl...
2016-12-30 23:16 3KB www.haz.de
50 Schwesig lobt „leise Helden des Alltags“
Das Jahr endet mit einem Rekord ehrenamtlicher Tätigkeit: Mehr als 31 Millionen
engagierten sich 2016 in Ehrenämtern. „Diese Menschen sind die leisen Helden...
2016-12-30 23:16 1KB www.haz.de
51 Miteinander 2017: Packen wir’s an
Im Kern geht es um Integration. Allerdings nicht nur für Eingewanderte. Auch wir selbst
müssen Hass überwinden und Gräben zuschütten. 2016-12-30 23:15 5KB www.haz.de
52 Dreijähriges Kind aus eiskaltem Thiersee gerettet
Das Kind und sein Großvater sind beim Eislaufen eingebrochen. Bekannte kamen zu
Hilfe. 2016-12-30 20:47 1KB www.tt.com
53 So wird das Wetter: Zu Jahresbeginn gibt es Schnee
Das Jahr 2016 geht vielerorts mit recht freundlichem Wetter zu Ende. Wintersportler
dürfen sich zudem auf das neue Jahr freuen. In einigen Regionen Deutschlands fällt
Schnee – in NRW eher nicht. 2016-12-30 23:16 1KB www.rp-online.de
54 Krieg in Syrien: Widerstand gegen Assad bleibt
Seit in Syrien die Waffenruhe gilt, erheben sich in den Aufständischengebieten Proteste
gegen Präsident Assad. Viele fürchten zudem, dass Syrien in den Verhandlungen
Russlands, Irans und der Türkei nur Spielball fremder Interessen ist. Von J. Stryjak.
2016-12-30 20:20 3KB www.tagesschau.de
55 Warten am Bahnübergang
Zwei alte Freunde reden in einer Prager Kneipe über die unerwiderte Liebe,
Bahnübergänge und Europa. Ein Text des tschechischen Schriftstellers Jaroslav
Rudis. 2016-12-30 20:17 4KB www.tagesspiegel.de
56 Kommentar: Obamas Silvesterüberraschung ist
gelungen
In Washington glaubt niemand mehr außer Trump, dass in Moskau ein Freund sitzt,
meint Sabrina Fritz. Mit den Sanktionen als Reaktion auf die Hackerangriffe hat Obama
als Nebenwirkung auch noch einen Keil zwischen die Republikaner und Trump
getrieben. 2016-12-30 20:15 3KB www.tagesschau.de
57 Berlin-Anschlag: Polizei dementiert Gewalt-Vorwürfe
Die Berliner Polizei hat Vorwürfe zurückgewiesen, den vorübergehend Verdächtigen
nach seiner Festnahme misshandelt zu haben. Inzwischen hat der Mann bestätigt,
dass ihm nichts getan wurde. "The Guardian" hatte von Schlägen gegen ihn berichtet.
2016-12-30 20:14 3KB www.tagesschau.de
58 Ökumenischer Gedenkgottesdienst in der
Gedächtniskirche
Am Silvestertag um 10 Uhr steht der öffentliche Jahresschlussgottesdienst der
Schausteller im Zeichen des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt. 2016-12-30 20:04 3KB
www.tagesspiegel.de
59 In Niedersachsen fehlen 23.000 Krippenplätze
Trotz eines Rechtsanspruchs bekommt jedes zehnte Kind unter drei Jahren keinen
Betreuungsplatz. Das hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft er...
2016-12-30 23:16 913Bytes www.haz.de
60 Ingolstadt verleiht Wahl nach Heidenheim
Fußball-Bundesligist FC Ingolstadt verleiht Innenverteidiger Hauke Wahl bis zum
Saisonende an den Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Dies verkündeten die Schanz...
2016-12-30 23:16 869Bytes www.haz.de
61 Rücktritt nach drei Monaten: Prandelli nicht mehr
Trainer des FC Valencia
Cesare Prandelli (59) ist nach nur knapp drei Monaten als Trainer des spanischen
Fußball-Erstligisten FC Valencia zurückgetreten. Dies verkündete der Verein...
2016-12-30 23:16 1KB www.haz.de
62 Bajramovic neuer Co-Trainer beim Karlsruher SC
Der frühere Bundesliga-Profi Zlatan Bajramovic ist neuer Co-Trainer von Mirko Slomka
beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC. Der 37-Jährige unterzeichnete...
2016-12-30 23:16 1KB www.haz.de
63 Wer braucht wen? Die Winter-Einkaufsliste der
Bundesligisten (zusammengestellt vom SID)
Der Rekordmeister ist zum Jahreswechsel wieder mal Tabellenführer - und das nach
einer Machtdemonstration gegen den aufmüpfigen Verfolger RB Leipzig am 16. S...
2016-12-30 23:16 8KB www.haz.de
64 Amazon arbeitet an fliegenden Warenhäusern
So stellt sich Amazon die Zukunft vor: Der Versandhändler plant riesige Lagerhäuser,
die rund 14 Kilometer über den Städten schweben – von dort aus sollen Dr...
2016-12-30 23:15 2KB www.haz.de
65 Katy Price und Sohn Harvey (14) | Mit Mutti beim
Beauty-Doc!
Nackt-Schnecke Katie Price ist keine Unbekannte beim Beauty-Doc – jetzt schleppte
sie auch noch ihren autistischen Sohn (14) mit. 2016-12-30 19:28 3KB www.bild.de
66 Legendäres "Carnegie Deli" in New York schließt für
immer
Am letzten Tag warteten manche Kunden mehrere Stunden, um noch einmal eines der
berühmten Pastrami-Sandwiches zu bekommen. 2016-12-30 19:24 2KB diepresse.com
67 NRW-Jagdverband warnt seine Mitglieder: Pseudowut tödliche Hundekrankheit ist zurück
Die Pseudowut breitet sich in Deutschland wieder aus. Die meldepflichtige Krankheit
befällt eigentlich Schweine, doch auch Hunde sind von der tödlich verlaufenden
Viruserkrankung bedroht. Bisher gibt es jedoch nur wenige Fälle. Was Hundebesitzer
beachten sollten. 2016-12-30 23:16 1KB www.rp-online.de
68 Schmidt will die Landwirtschaft "in die Mitte der
Gesellschaft" zurückholen
Der Agrarminister legt ein Grünbuch vor, das er als "Fahrplan für die künftige Agrarund Ernährungspolitik" versteht. Es ist nicht besonders konkret ausgefallen.
2016-12-30 19:11 3KB www.tagesspiegel.de
69 Nach Karriereende von Ivanovic: Schweinsteiger
twittert Liebeserklärung an seine Frau
Am Mittwoch hat Ana Ivanovic ihre aktive Tennis-Karriere für beendet erklärt. Zwei
Tage später meldete sich ihr Mann, Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger, über
die sozialen Medien zu Wort. 2016-12-30 23:16 2KB www.rp-online.de
70 Athen öffnet wegen Kälte U-Bahn-Stationen für
Obdachlose
Sozialarbeiter sind im Sondereinsatz, um mehrere tausend Menschen mit Kleidung,
Decken und Lebensmitteln zu versorgen. 2016-12-30 18:57 1KB diepresse.com
71 Italien: Nie kamen mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer
Italiens Behörden sprechen von einem weiteren Rekordjahr: 181.000 Menschen gelang
2016 die Fahrt über das Mittelmeer. Ein Großteil lebt heute in italienischen Lagern.
2016-12-30 18:52 1KB www.zeit.de
72 Platz 20 beim ersten Springen | Freund hat schon
ausgeträumt
Severin Freund (28) verpasst die Sieg-Wiederholung beim Auftaktspringen der
Vierschanzen-Tournee. Statt Platz eins wie noch 2015 reicht es nur zu Platz 20.
2016-12-30 18:48 1KB www.bild.de
73 Das neue Jahr wird eine Sekunde länger
Eine Schaltsekunde in der Silvesternacht macht das kommende Jahr eine Sekunde
länger als gewöhnlich. Sinnvoll oder nicht? Darüber streiten die Experten.
2016-12-30 18:43 3KB www.tagesspiegel.de
74 Brandenburg in Bildern
Der Fotograf Patrick Pleul zeigt Brandenburg von seiner schönsten Seite. Ein BilderRückblick. 2016-12-30 18:39 3KB www.tagesspiegel.de
75 Erste unabhängige Ryzen-Benchmarks machen die
Runde
AMD hat bisher nur wenige Ergebnisse vom neuen Prozessor Ryzen publiziert. So
bleibt Raum für nicht an NDAs gebundene Test-Magazine und -Sites, erste PrototypResultate zu verbreiten. 2016-12-30 18:28 2KB www.heise.de
76 Drei deutsche „Colonia-Dignidad“-Anführer verurteilt
In der deutschen Sektensiedlung "Colonia Dignidad" wurden jahrzehntelang Kinder
missbraucht und politische Gefangene gefoltert. Nun wurden drei Anführer in letzter
Instanz verurteilt. 2016-12-30 18:25 2KB www.tagesspiegel.de
77 Richter Rizgar Amin: "Ich wollte keine Polit-Show im
Gerichtssaal"
Vor zehn Jahren wurde Saddam Hussein hingerichtet. Warum Irak in dem Tribunal die
Chance eines rechtsstaatlichen Neuanfangs vergab, erklärt der erste Richter Rizgar
Amin. 2016-12-30 18:20 3KB www.zeit.de
78 Conti-Chef will sanft umbauen
30.000 der rund 218.000 Arbeitsplätze bei der Conti sind abhängig vom
Verbrennungsmotor. Konzernchef Elmar Degenhart kündigt einen sanften Umbau an.
2016-12-30 23:15 844Bytes www.haz.de
79 ATX beendet 2016 mit Jahresplus von 9,2 Prozent
Zum Jahresultimo lag der Börsenindex bei 2618,43 Zählern. Am letzten Handelstag
2016 gab es aber ein kleines Minus. 2016-12-30 18:10 1KB diepresse.com
80 Sanktionen gegen Russland: Verwirrtes Washington
Republikanische Falken loben Obama, linke Zeitschriften werben für Trumps Ideen:
Der Umgang mit Russland spaltet die USA und lässt neue Allianzen erkennen.
2016-12-30 17:57 2KB www.zeit.de
81 Salzburg, Wien, Krems: „Lear“, „Parsifal“, Einstürzende
Neubauten
Bei drei Festspielen bzw. Festwochen beginnen 2017 neue Intendanten. Und der neue
Kulturminister, Thomas Drozda, wird einige Personalentscheidungen treffen müssen.
2016-12-30 17:49 4KB diepresse.com
82 Ohne Limit: Höher, weiter, teurer
Es gibt keine Auerhähne oder Schweißgeräte mehr, die sich Sieger als Sachpreise
aussuchen dürfen. 2017 wird das Preisgeldsystem revolutioniert. 2016-12-30 17:49 4KB
diepresse.com
83 Nachruf: Der junge Krainer
Er war einer der letzten großen Landesfürsten, eine Reihe steirischer Politiker ging
durch seine Schule: Altlandeshauptmann Josef Krainer (ÖVP) ist 86-jährig verstorben.
2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com
84 „Heutzutage müssen Sie froh sein“. Neujahrsgrüße an
Christian H.
Warum das Suhlen im eigenen Grant kein Erfolgsrezept sein kann und es besser
wäre, zu jedem Ärgernis Alternativen und Handlungsvarianten zu bedenken.
2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com
85 Ökonomen und ihre Fake News
Flüchtlingsausgaben als
Konjunkturprogramm? Geh bitte! 2016-12-30 17:48 2KB
diepresse.com
86 2017 ist kein Wahljahr – noch nicht
Die Kommunalwahl in Graz ist der Höhepunkt des Wahljahres. Es kann aber auch
anders kommen. Wenn sich 2017 die Gelegenheit ergibt, die 2016 ausgelassen wurde.
2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com
87 Die Risiko-Strategie der Angela Merkel
Die Kanzlerin will es im Wahljahr noch einmal wissen. Sie glaubt, den Widerstand in der
Flüchtlingspolitik überwinden zu können. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com
88 Der lang erwartete Buwog-Prozess
Karl-Heinz Grasser und 15 andere könnten wegen Untreue vor Gericht stehen.
2016-12-30 17:48 2KB diepresse.com
89 Eine neue Türkei für Erdoğan
Nächstes Jahr stimmt die Bevölkerung über eine Verfassungsänderung ab. Die AKP
schreitet auf ihre Allmacht zu, eine Lösung des Kurdenkonflikts ist nicht in Sicht.
2016-12-30 17:48 5KB diepresse.com
90 Wenn der Twitter-Präsident Weltpolitik spielt
Donald Trump versprach eine Kehrtwende Washingtons von der Obama-Ära und
einen Rückzug aus der internationalen Politik. Das könnte sich als erster Irrtum
erweisen. 2016-12-30 17:48 6KB diepresse.com
91 Feuerpause in Syrien scheint zu halten
Beobachter melden kleine Gefechte. Putin will mehrere
Friedensgespräche einbeziehen. 2016-12-30 17:48 3KB diepresse.com
Länder
in
die
92 Das Jahr der Razzien: Suche nach den Dealern
Neue Polizeispezialeinheiten sollen 2017 weiter bestehen. 2016-12-30 17:48 3KB
diepresse.com
93 Der unbekannte Weg der streitbaren Stadträtin Wehsely
Wehsely gilt als Reibebaum in der Wiener Stadtregierung. Ob sie dort auch 2017
bleiben wird, ist fraglich. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com
94 Nationalpark Donauauen wird erweitert
Das Naturschutzgebiet wächst 2017 um 270 Hektar. 2016-12-30 17:48 1KB diepresse.com
95 Stadt Wien: Skandale um Kindergärten
Förderbetrug, Koranunterricht und ein großer Träger in Konkurs – in den Wiener
Kindergärten muss viel aufgearbeitet werden. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com
96 Ein teurer Blick in die Sterne Gerda Rodgers feiert
Jubiläen
Gerda Rogers hat zum Jahreswechsel Grund zum Feiern – aber auch nach 25 Jahren
steht astrologische Beratung im ORF oft in der Kritik. 2016-12-30 17:48 4KB diepresse.com
97 Opern- und Life Ball in neuem Gewand
Maria Großbauer und Gery Keszler wollen für frischen Wind sorgen. 2016-12-30 17:48
3KB diepresse.com
98 Wie die Zukunft in Mariahilf erschien
Ist das Kunst? Oder ein Werbeschild? Wer steckt hinter einem der subtilsten und
teuersten Wiener Kunstprojekte der vergangenen Jahre? 2016-12-30 17:48 5KB
diepresse.com
99 Leben unter dem Rettungsschirm
Nach einem minimalen Wachstum 2016 will Athen im neuen Jahr zurück auf die
Finanzmärkte. Ob das Experiment gelingt, hängt vor allem von der Politik ab.
2016-12-30 17:48 6KB diepresse.com
100 Promis und ihre ungeliebten Paparazzi | Lasst uns
Verstecken spielen!
Es gibt viele Dinge die wir den Promis neiden: Geld, schöne Kleider, tolle Häuser. Doch
eins gehört garantiert nicht dazu – Paparazzi! 2016-12-30 17:37 2KB www.bild.de
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Deutschland mix in german 100 articles, created at 2016-12-31 00:02
1 /100
Er verbrannte im Auto | Griechischer Botschafter in
(3.16/4)
Brasilien ermordet
Kyriakos
Amiridis
(59)
wurde
tot
in
einem
ausgebrannten Mietwagen
in Nova Iguaçu im Norden
von
Rio
de
Janeiro
entdeckt, wie die Polizei
mitteilte. Ein Polizist habe
den
Mord
bereits
gestanden,
teilte
das
Nachrichtenportal G1 mit.
Amiridis, seit Anfang des
Jahres
Botschafter
in
Brasília, hatte gemeinsam
mit seiner Familie in Nova Iguaçu Urlaub gemacht. Er wollte Anfang Januar in die Hauptstadt
Brasília zurückfliegen. Seine Frau Françoise meldete ihn am Mittwoch als vermisst, als er nicht
in die gemeinsame Ferienwohnung zurückkehrte.
Das Ermittlerteam fand ihn nun in dem ausgebrannten Wagen, den er gemietet hatte. Aus dem
Außenministerium in Athen hieß es, die brasilianischen Behörden seien dabei, die Identität der
in dem Auto entdeckten Leiche mit Hilfe von DNA-Tests festzustellen.
90-Millionen-Jackpot immer
noch nicht geknackt
stern.de
Griechischer Botschafter in
Brasilien ermordet
diepresse.com
Griechischer Botschafter in
Brasilien ermordet:
Geständnis
tt.com
2016-12-30 18:30 www.bild.de
2 /100
USA: Trump lobt Putins Reaktion auf Obama
(3.12/4)
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin dafür
gelobt, dass dieser auf Gegenmaßnahmen für die von der US-Regierung verhängten
Sanktionen verzichtet. Bei Twitter schrieb Trump, dies sei ein "großartiger Schritt". Über Putin
sagte er: "Ich wusste schon immer, er ist sehr schlau! ".
Great move on delay (by V. Putin) - I always knew he was very smart!
In der Affäre um mutmaßliche russische Hackerangriffe im US-Wahlkampf hatte der scheidende
US-Präsident
Barack
Obama am Donnerstag
angeordnet, 35 russische
Diplomaten auszuweisen
und
zwei
russische
Einrichtungen in den USA
zu schließen. Der russische
Präsident
Putin
teilte
daraufhin mit, er wolle
entgegen eines Vorschlags
seines
Außenministers
Sergej Lawrow keine USDiplomaten des Landes
verweisen.
Putin sagte allerdings auch, mit den US-Sanktionen würde sich die Beziehung zwischen beiden
Ländern weiter verschlechtern. Er bezeichnete sie als Provokation und bedauerte, dass
Obamas Amtszeit so ende. Russland werde die Handlungen Trumps als zukünftigem
Präsidenten abwarten, bevor es über das weitere Vorgehen im Verhältnis zu den USA
entscheide.
Trump hat sich bislang mit Kritik an Putin zurückgehalten. US-Geheimdiensterkenntnisse zu den
Hackerangriffen stellte er infrage.
Trump lobt Putin für Verzicht Regierung: Trump lobt Putin
Trump lobt Putin für
auf Sanktionen: "Er ist klug"
für Verzicht auf
Reaktion auf US-Sanktionen
diepresse.com
Gegenmaßnahmen
sueddeutsche.de
t-online.de
2016-12-30 22:02 ZEIT ONLINE www.zeit.de
3 /100
Türkei: Haftbefehl gegen Journalisten Sik erlassen
(2.06/4)
Gegen den türkischen Journalisten Sik ist Haftbefehl erlassen worden. Nach Angaben der
Nachrichtenagentur Anadolu wird ihm Propaganda für die PKK und die Gülen-Bewegung
vorgeworfen. Vor einigen Jahren war er noch wegen Kritik an Gülen verfolgt worden.
Ein türkisches Gericht hat gegen den kritischen Journalisten Ahmet Sik Haftbefehl erlassen. Sik
müsse wegen einer Reihe von Artikeln für die regierungskritische Zeitung "Cumhuriyet" in Haft,
in denen er die türkischen Geheimdienste kritisiert hatte, meldete die amtliche
Nachrichtenagentur Anadolu. Zudem wird ihm demnach vorgeworfen, Propaganda für
Terrororganisation PKK, die linksradikale Partei DHKP-C und das Netzwerk des islamischen
Predigers Fethullah Gülen betrieben zu haben.
Sik ist einer der bekanntesten Journalisten in der Türkei. Er verbüßte bereits in den Jahren 2011
und 2012 eine längere Haftstrafe.
Zu Siks Veröffentlichungen
zählt ein kritisches Buch
über die Bewegung des
islamischen
Predigers
Fethullah Gülen. Damals
warf man ihm vor, dass
Buch "Die Armee des
Imams" im Auftrag des
ultranationalistischen
Netzwerkes
Ergenekon
geschrieben zu haben. Das
2011 veröffentlichte Buch
zeigt auf, wie GülenAnhänger die türkischen Behörden unterwanderten. Zu der Zeit kooperierten die türkische
Regierungspartei AKP und die Gülen-Bewegung noch.
2013 vollzogen die AKP und die Gülen-Bewegung den öffentlich Bruch. Die Regierung in
Ankara beschuldigt Gülen, für den Putschversuch am 15. Juli verantwortlich zu sein. Der im Exil
in den USA lebende Gülen bestreitet dies.
Seit dem gescheiterten Militärputsch gilt der Ausnahmezustand. Seither wurden in der Türkei
etwa 41.000 Verdächtige wegen mutmaßlicher Beteiligung an den Putschplänen oder wegen
angeblicher Unterstützung der Gülen-Bewegung festgenommen. Unter den Festgenommenen
sind Dutzende Journalisten.
Ahmet Şık: Haftbefehl
gegen kritischen
Journalisten in der Türkei
erlassen
zeit.de
Türkische Justiz erlässt
Haftbefehl gegen
Journalisten Ahmet Sik
diepresse.com
2016-12-30 21:54 tagesschau.de www.tagesschau.de
4 /100
Silvester in Köln: Sicherheit und ein mulmiges Gefühl
(2.05/4)
Günter Rohland sieht das so: Silvester in diesem Jahr ist mal was Neues. Rohland, 59, ist seit
43 Jahren Polizist, doch wenn er am Samstagabend in der Polizeiwache Köln-Kalk zur Arbeit
geht, wird er in seinem neuen Büro in der Direktion Gefahrenabwehr sitzen, Leitstelle
Videobeobachtung. Und er wird als Erster die Bilder sehen, auf die in diesen Tagen ganz
Deutschland schaut.
Die Kölner Silvesternacht, das ist seit fast einem Jahr ein Begriff für eine Katastrophe. Köln
wurde nach der sexuellen Gewalt gegen Frauen auf der Domplatte und im Hauptbahnhof ein
Synonym für den Stimmungswechsel in der Flüchtlingsdebatte, weil die meisten Täter
Nordafrikaner waren. Köln wurde ebenso zum Stichwort für Kritik an einem Staat, der seine
Bürger
nicht
schützen
kann, weil zu wenige
Polizisten
den
vielen
Frauen
nicht
helfen
konnten - und bis heute
kaum Täter verurteilt sind.
513 Strafanzeigen wegen
sexueller
Übergriffe
wurden bearbeitet, doch
bislang
nur
zwei
Angeklagte
wegen
sexueller
Nötigung
verurteilt.
Die Vorkommnisse, so steht es in einem Gutachten für den Untersuchungsausschuss im
nordrhein-westfälischen Landtag, hätten verhindert werden können, wäre konsequenter
eingegriffen und besser geplant worden. Es werden noch immer kaum begreifbare Details
öffentlich. Erst kürzlich berichtete die Bild -Zeitung, ein Sicherheitsunternehmen habe in jener
Silvesternacht Flüchtlinge beschäftigt, ohne ausreichende Ausbildung und für fünf Euro die
Stunde. Die Stadt überprüft den Vorwurf, er passt ins Bild vom Chaos. Doch nun, ein Jahr
später, soll Köln zu Silvester etwas Neues beweisen, das Gegenteil: dass der Staat sehr wohl
Sicherheit garantieren und Straftaten aufklären kann.
Es ist Donnerstagvormittag, der letzte Besuchstermin für Journalisten bei der Kölner Polizei vor
dem Großeinsatz. Günter Rohland bedient an seinem Arbeitsplatz vor zwei
Computerbildschirmen acht Kameras, die den Bahnhofsvorplatz filmen, der im vergangenen
Jahr zum Tatort wurde. Zur Schau wiederholt er es für jedes Fernsehteam: den Verdächtigen
fixieren, ihm über den ganzen Platz folgen, ihm ins Gesicht zoomen, sein Bild ausdrucken. "Ich
denke, dass nicht so viel passieren kann", sagt Rohland. Tags zuvor hat Oberbürgermeisterin
Henriette Reker gesagt, dass sie sich auf eine Lichtinstallation freue, die diesmal die Domplatte
erleuchtet, und sie sich von Straftätern und Terroristen das Feiern nicht verbieten lassen will.
Polizeipräsident Jürgen Mathies, als eine Konsequenz aus der vergangenen Silvesternacht ins
Amt gekommen, hat sein Sicherheitskonzept vorgestellt: 1500 Polizisten werden im Einsatz
sein, dazu im Vergleich zum Vorjahr fünfmal so viele Bundespolizisten im Hauptbahnhof,
Hunderte Ordner der Stadt. Rund um den Dom sind Böller verboten, die Hohenzollernbrücke
hinter der Kathedrale ist gesperrt, worum die Bundespolizei schon im Vorjahr gebeten hatte.
Die Kameras am Bahnhofsvorplatz sind der bereits fertige Teil eines neuen, eine Million Euro
teuren Sicherheitskonzepts, das Polizeipräsident Mathies im Frühjahr vorgestellt hat. Es sind
solche Kameras, die gerade jeder fordert, nach der unzureichenden Aufklärung in Köln, nach
dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Die Ermittler in Köln haben sich nach der
Silvesternacht insgesamt 1100 Stunden Videomaterial angesehen, sie waren auf Bilder aus
dem Hauptbahnhof und auf private Aufnahmen mit Smartphones angewiesen; die Bilder von
großen Menschenmengen und Feuerwerk, verpixelt, dunkel und in schlechter Qualität, sind
berühmt geworden, sie laufen jetzt gerade wieder in jedem Sender. Sonderermittler der Polizei
sahen sich am Tag manchmal 8000 Bilder an, bis sie einen Tatverdächtigen erkannten. Sagt
einer, der verdeckt ermittelt und deshalb seinen Namen nicht nennen will.
Nachdem das Ausmaß der Silvesternacht bekannt wurde, boten britische Polizisten von
Scotland Yard den Kollegen in Köln ihre Hilfe an. Dort gibt es eine Sondereinheit, sogenannte
Super-Recognizer mit der seltenen Gabe, sich Gesichter innerhalb von Sekunden einzuprägen
und nicht mehr zu vergessen. Die Polizei versuchte, die Täter mithilfe eines "opferorientierten
Auswerteverfahrens" zu ermitteln: Die Frauen, die in den Tagen nach Silvester Anzeige
erstatteten, wurden gebeten, ihre Kleidung am Silvesterabend zu beschreiben. Anschließend
wurden sie in der Videoaufnahme gesucht - und ihr Weg zurückverfolgt.
Wege wie der von Jasmin Bauer, die ihren echten Namen nicht in der Zeitung lesen will. Eine
Stunde nach Mitternacht betrat sie an Silvester mit ihren Freundinnen die Domplatte, ging
Richtung Bahnhof. Sie wollte noch etwas essen vor dem Heimweg nach Gummersbach, doch
dann wurde es im Hauptbahnhof plötzlich eng, sie spürte erst eine Hand am Po, dann Hände
überall, auf ihrer Haut, in ihrer Hose. Wenn sie sich an die Nacht von Köln erinnert, dann sieht
sie die Gesichter der Männer vor sich, die ihre Mundwinkel zu Fratzen verziehen, sie auslachen.
Die Polizei hat sie irgendwann angerufen, man habe sie auf den Videoaufnahmen erkannt.
Mehr hat sie nicht erfahren. Sie glaubt nicht, dass die Polizei die Männer findet, die sie belästigt
haben. Doch es ist ihr auch egal, sagt sie: "Ich lebe so oder so weiter, ob der Mensch jetzt im
Gefängnis sitzt oder nicht. " Aber: Wie fühlt sich das an, mit diesem Gefühl zu leben?
Bauer hat im Januar kaum das Haus verlassen, in der Schule hat sie nicht über Silvester
geredet und wenn sie im Radio "Köln" hörte, dann hat sie es gehasst. Im August war sie zum
ersten Mal danach wieder in Köln feiern. Sie ist mit ihren Freundinnen mit dem Auto angereist.
Mit dem Zug fahren, am Hauptbahnhof ankommen - "geht nicht", sagt sie. Als ihre Freundin im
Club zum Klo ging, ist Bauer ihr hinterhergelaufen, um sie nicht alleine gehen zu lassen.
Silvester, sagt sie, diesen Tag will sie dieses Jahr "eigentlich in die Tonne kloppen". Sie wird mit
ihrem Freund unterwegs sein, etwas mit der Familie machen. Auf keinen Fall alleine sein.
Günter Rohland, der Polizist, will mithelfen, etwas wieder gutzumachen. Vor einem Jahr, sagt er,
habe er an Neujahr gearbeitet und noch nichts gewusst von der Katastrophe, von der NRWInnenminister Ralf Jäger erstmals am Nachmittag des 1. Januar, die Öffentlichkeit erst
scheibchenweise in den Tagen danach erfuhr. Doch Rohland hat sich noch aus einem anderen
Grund für den Bürodienst an Silvester gemeldet: Auch er will nicht alleine sein. Rohlands Frau
ist auch Polizistin. Sie muss am Samstag arbeiten.
Sicherheit zu Silvester: Mehr
Vorkehrungen denn je
tagesschau.de
Urteil des
Oberverwaltungsgerichts:
NPD-Demo in Köln an
Silvester bleibt verboten
rp-online.de
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
5 /100
Wirtschaft: Österreich will mit anderen Ländern gegen
(2.04/4)
Pkw-Maut vorgehen
WIEN (dpa-AFX) - Österreich will gemeinsam mit anderen betroffenen Ländern eine Allianz
gegen die deutsche Pkw-Maut schmieden. Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) plant ein
Treffen aller Anrainerstaaten Deutschlands auf Expertenebene Anfang des nächsten Jahres in
Brüssel. Vertreter Berlins seien nicht eingeladen, bestätigte eine Sprecherin Freitagabend
einen entsprechenden Bericht. Bei der Zusammenkunft solle eine
gemeinsame Vorgehensweise besprochen werden. Zuvor hatte die
österreichische Tageszeitung "Kronen Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe
darüber berichtet.
Außerdem schrieb Leichtfried einen Brief an EU-Verkehrskommissarin
Violeta Bulc. Darin drückte er sein "Unverständnis" darüber aus, dass sich Brüssel und Berlin in
der Frage der Pkw-Maut geeinigt haben. Die vorgestellte Lösung sei aus österreichischer Sicht
"ein inakzeptabler Kompromiss und weiterhin in mehreren Aspekten EU-rechtswidrig", kritisierte
Leichtfried. Fahrer aus dem Ausland würden benachteiligt, da nur Inländer für die Maut bei der
Kfz-Steuer entlastet werden sollen. Österreich sei überproportional betroffen.
Erst am Donnerstag hatte der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt Kritik aus
Österreich erneut zurückgewiesen. Er habe nicht sehr viel Verständnis für "die Ösi-MautMaulerei", sagte Dobrindt.
Was passiert ist, sei "für uns einfach nicht vorstellbar", sagt Spohr auf einer Pk.
mehr
Unternehmen werden
entlastet Arbeitsmarkt erholt
sich langsam
diepresse.com
Österreich will mit anderen
Ländern gegen Pkw-Maut
vorgehen
tagesspiegel.de
2016-12-30 21:33 www.t-online.de
6 /100
26-Jähriger bei Fahrzeugabsturz in Fügenberg verletzt
(1.03/4)
Fügenberg – Im Bereich der Winklalm in
Fügenberg kam es Freitagnachmittag zu
einem Verkehrsunfall. Ein 26-Jähriger kam
gegen 15.45 Uhr auf einer vereisten Stelle
mit seinem Auto über den Weg hinaus und
stürzte rund 20 Meter in ein Bachbett. Der
Deutsche erlitt eine Beinverletzung und
wurde in die Innsbrucker Klinik geflogen,
teilte die Polizei mit. Seine beiden
Mitfahrer (22 und 24) blieben unverletzt.
(TT.com)
26-Jährige brachte
gemieteten Pkw nicht
zurück
tt.com
7-Jährige durch
Feuerwerkskörper verletzt
ndr.de
2016-12-30 21:25 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
7 /100
BKA-Lagebericht: Zuwanderer begehen weniger Straftaten
(1.02/4)
Im dritten Quartal 2016 ist
die Zahl der Straftaten
durch Flüchtlinge stark
gefallen. Das geht aus
einem
Lagebild
des
Bundeskriminalamts
hervor. Probleme bereiten
den
Behörden
islamistischer Terror und
rechtsextreme Gewalt.
Die Zahl der Straftaten, bei
denen Zuwanderer Täter
oder Tatverdächtige sind,
ist gesunken. Das geht aus einem vertraulichen Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA)
hervor, der NDR und "Süddeutscher Zeitung" vorliegt. Der Bericht beschreibt die Entwicklung
der Kriminalität durch Zuwanderer in den ersten drei Quartalen des Jahres 2016. Vergleicht
man demnach das dritte und das erste Quartal, ist die Zahl der Straftaten um knapp ein Viertel
gesunken.
Für den Gesamtzeitraum gibt das BKA 214.600 Straftaten an. Das sind einige Tausend
Straftaten mehr als 2015. Im gleichen Zeitraum haben sich in Deutschland allerdings 213.000
zusätzliche Asylbewerber registriert. Die Kriminalitätsdaten stammen aus laufenden
Fallbearbeitungen von Bund und Ländern. Davon sind nicht alle Fälle abgeschlossen - zum Teil
können Verdächtige noch freigesprochen werden. Die BKA-Statistik befasst sich mit
allgemeiner Kriminalität. Verstöße gegen das Asylrecht flossen nicht ein.
Als Zuwanderer im Sinne des BKA-Lageberichts gelten Asylbewerber, Asylberechtigte und sich
in Deutschland unerlaubt aufhaltende Personen. In Fällen, in denen der Asylstatus unklar ist,
ordnete das BKA die Täter anhand der Staatsangehörigkeit zu oder ermittelte den Wohnort.
Befand er sich in einer Unterkunft für Asylbewerber, floss die Tat in die Statistik ein.
Zahlen zu Straftätern aus EU-Mitgliedsstaaten wurden im Rahmen des Lageberichts nicht
erhoben.
Das Papier zeigt, dass ein Großteil der Straftaten Bagatelldelikte sind. Allein 17 Prozent der
Straftaten resultieren aus sogenannter Beförderungserschleichung, also Schwarzfahren.
Jeweils rund ein Viertel waren Anzeigen wegen Diebstahl beziehungsweise Körperverletzung
und andere Gewaltdelikte.
Den überwiegenden Teil der Körperverletzungen fügten sich Zuwanderer gegenseitig zu: Nur
sechs Prozent aller registrierten Straftaten sind Fälle, in denen deutsche Staatsangehörige
verletzt wurden.
Sexuelle Nötigung, Vergewaltigungen oder Vergewaltigungsversuche und andere
Sexualstraftaten machen etwa 1,3 Prozent der Straftaten aus. In der Summe bewegen sich
diese Delikte laut BKA "auf konstant niedrigem Niveau".
Große Unterschiede stellte das BKA bei den Herkunftsländern der Kriminellen fest. Die Statistik
legt nahe, dass Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan - die Länder an der Spitze der
Asylstatistiken - relativ selten in den Fokus der Ermittler geraten. Etwa zwei Drittel der
Zuwanderer kommen aus diesen Herkunftsländern. Ihr Anteil der Straftäter respektive
Verdächtigen liegt jedoch nur bei 33 Prozent.
Umgekehrt werden Zuwanderer vom Balkan (elf Prozent der Einwanderer, 19 Prozent der
Tatverdächtigen), aus den Maghreb-Staaten (zwei Prozent, 22 Prozent), aus Gambia, Nigeria
und Somalia (zusammen drei Prozent / acht Prozent) und Georgien (0,6 Prozent / fünf Prozent)
in Relation deutlich häufiger einer Straftat verdächtigt oder überführt.
Im Bereich der politisch motivierten Straftaten entwickeln sich die Zahlen weniger positiv. Laut
BKA-Lagebericht erhielten die Ermittlern bis Mitte November 457 Hinweise auf islamistische
Kämpfer oder Sympathisanten, die sich in Deutschland aufhalten sollen.
Gegen 90 Menschen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. In einigen Fällen, so das BKA,
habe man auch konkrete Hinweise auf Anschlagspläne erhalten. Der Bericht wurde vor dem
Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt verfasst. In 19 Fällen ermitteln deutsche Behörden
aktuell gegen Zuwanderer wegen Kriegsverbrechen, die im Irak und Syrien begangen worden
sein sollen.
Das BKA verweist in dem Bericht auch auf politisch motivierte Gewalt gegen Zuwanderer durch
rechte Gruppen. Die Flüchtlingsdebatte sei "zur Bildung eines ideologischen Konsenses" unter
Rechtsextremen geeignet, heißt es in dem Bericht. In Regionen mit einer stark organisierten
rechten Szene folgen daraus "nicht nur schwerste Gewaltstraftaten durch Einzeltäter oder
Kleinstgruppen, sondern auch die Bildung terroristischer/krimineller Gruppen innerhalb des
rechten Spektrums". Das Lagebild nennt dabei explizit die "Gruppe Freital" und die "Old School
Society".
Straftaten von Zuwanderern
gehen laut BKA-Bericht
zurück
tagesspiegel.de
2016-12-30 21:27 tagesschau.de www.tagesschau.de
8 /100
Was bezweckt Obama mit den Sanktionen?
(1.02/4)
Washington. Auf den letzten Metern
seiner Amtszeit teilt US-Präsident
Barack Obama noch einmal kräftig
aus gegen Moskau. Die wichtigsten
Fragen und Antworten dazu im
Überblick:
Was ist Obamas Motivation dafür, in
den letzten Tagen seiner Amtszeit
noch einmal so deutlich in die
Offensive zu gehen?
Er hatte die Vergeltung für die
mutmaßlichen
Hackerangriffe
Russlands
seit
längerem
angekündigt, er musste Wort halten. Dass ein russischer Geheimdienst sich zugunsten des
republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt
haben soll, erzürnt in Washington die Gemüter auf beiden Seiten des politischen Flurs.
Allein der Vorwurf reichte aus, um Russland sehr stark erscheinen zu lassen. Obama stand
unter Druck, dem etwas entgegenzusetzen. Seine Handlung passt zudem in ein Muster: In
seinen letzten Wochen im Amt bis zum 20. Januar präsentiert er sich auf vielen Gebieten noch
einmal als entscheidungsfreudig und entschlossen, auch um es seinem republikanischen
Nachfolger Donald Trump bei dessen angekündigtem Neustart nicht allzu einfach zu machen.
So enthielten sich die USA im UN-Sicherheitsrat bei einer Abstimmung zum israelischen
Siedlungsbau – und erzürnten damit Regierungschef Benjamin Netanjahu. Zudem erschwerte
Obama Trump Ölbohrungen in der Arktis.
Der Grünen-Außenexperte Omid Nouripour sieht noch einen weiteren Grund in Obamas
Entscheidung: „Obamas Aktion hat eindeutig das Ziel, die republikanische Partei wach zu
rütteln. Nur sie kann verhindern, dass Trump und Putin eine Testosteron-Achse auf Kosten
anderer – auch der Europäer – bilden.“
Was beinhalten Obamas Maßnahmen gegen Russland im Einzelnen?
Er verhängte Sanktionen gegen den Militärgeheimdienst GRU und den Inlandsgeheimdienst
FSB. Die US-Regierung beschuldigt die Dienste, hinter der Operation mit Hackerangriffen zu
stehen.
Auch der GRU-Direktor Igor Korobow, sein Stellvertreter und zwei weitere hochrangige
Mitarbeiter wurden auf die Sanktionsliste gesetzt. Die Wirkung der Maßnahmen ist aber wohl
vor allem symbolischer Natur: Es ist fraglich, ob die damit verbundenen Einreiseverbote und
Vermögenssperren die Geheimdienstler wirklich treffen. Ebenfalls von den Strafmaßnahmen
betroffen sind drei russische Technologieunternehmen.
In einem separaten Schritt belegte das Finanzministerium zwei russische Staatsbürger mit
Sanktionen, denen das FBI Cyberkriminalität vorwirft: Alexej Belan und Jewgeni Bogatschjow.
Das Außenministerium gab zudem 35 russischen Diplomaten den Status „Persona non grata“,
wodurch sie gezwungen werden, die USA zu verlassen. Zwei russische Einrichtungen an der
amerikanischen Ostküste wurden geschlossen.
Wer sind die 35 Personen?
Es sind Mitarbeiter der Botschaft in Washington und eines Konsulats in San Francisco. Sie
haben Diplomatenstatus, die US-Regierung bezeichnet sie als Geheimdienstmitarbeiter.
Welche Aktivitäten ihnen genau vorgeworfen wird, ist aber unklar. So ist offen, ob sie etwas mit
den Hackingvorwürfen zu tun haben.
Ihre Namen wurden nicht genannt. Die „New York Times“ berichtete, das Weiße Haus und das
Außenministerium hätten die Zahl 35 ausgewählt und dem FBI mit der Bitte vorgelegt,
Individuen zu benennen, die Behörde schon länger der Spionage bezichtige. Russlands
Außenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte, unter den Ausgewiesenen seien Mitarbeiter, die
erst seit zwei Monaten in den USA seien.
Was hat es mit den russischen Einrichtungen auf sich, die US-Regierung schließen ließ?
Es sind zwei Anwesen, die der russischen Regierung gehören. Eines liegt in Maryland, das
andere auf Long Island. Aus dem Weißen Haus heißt es, beide seien von den Russen zu
mehreren Zwecken genutzt worden: für Geheimdienstaktivitäten, aber auch zur Erholung.
Ein Washingtoner Lifestyle-Magazin beschrieb die Datsche in Maryland 2007 als Rückzugsort
des damaligen russischen Botschafters. Über das Haus auf Long Island sagten Anwohner der
„New York Times“, Familien mit Kindern seien dort ein- und ausgegangen. Wie die Zeitung
weiter berichtete, beschuldigte schon die Regierung des Republikaners Ronald Reagan 1982
die russische Seite, den Komplex zu Spionagezwecken gegen Long Islands
Militäreinrichtungen zu nutzen.
Warum verzichtet Russland auf Gegenmaßnahmen?
Was zunächst wie eine Schwäche aussieht, stärkt Putin bei genauer Betrachtung. Hätte er nach
den Prinzipien wie im Kalten Krieg gehandelt, hätte er kurzum Gleiches mit Gleichem vergolten
und ebensoviele Diplomaten ausgewiesen wie die USA.
Doch stattdessen lässt er Obama auflaufen und gibt sich damit Zeit, bis in drei Wochen Donald
Trump das Ruder in Washington übernimmt. Sollte dieser die Sanktionen dann zurücknehmen,
geht Putins Rechnung auf. Wenn nicht, hat der Kreml bereits klar gemacht, dass er noch immer
reagieren kann.
Welche Auswirkungen werden für das Verhältnis Putin-Trump erwartet?
Experten und Politiker in Moskau sind überzeugt, dass Obama mit den Sanktionen Russland
und die USA weiter entzweien will, um Trump den Start ins Amt zu erschweren. Putin bekräftigt
jedoch, dass er auf eine bessere Zusammenarbeit mit Trump als mit Obama hofft. Daher dürfte
sich vorerst kaum etwas an den hohen Erwartungen ändern.
Von RND/dpa/Maren Hennemuth/Thomas Körbel
Warme Worte statt Kalter
Krieg: Wie Putin Obama
auflaufen lässt
tt.com
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
9 /100
Kulturkampf: Ukraine verbietet pro-russische Bücher
(1.02/4)
Präsident Petro Poroschenko
setzte am Freitag seine
Unterschrift unter ein Gesetz,
das
unter
anderem
"antiukrainische"
Bücher
betrifft.
30.12.2016 | 20:39 |
( DiePresse.com )
Die ukrainischen Behörden
setzen
ihren
Kulturkampf
gegen Moskau fort: Ein am
Freitag von Staatschef Petro
Poroschenko erlassenes Gesetz verbietet sämtliche russischen Bücher, die nach Ansicht Kiews
Russland und seine Führung verherrlichen, antiukrainisch sind oder "totalitäre Ansichten"
vertreten.
Ebenfalls untersagt sind Bücher, in denen zum Staatsstreich in der Ukraine, zum Krieg oder
zum Rassenhass aufgerufen wird. Eine Gruppe von Fachleuten soll darüber entscheiden,
welche Bücher unter das Verbot fallen und welche nicht. Die staatliche Medienaufsichtsbehörde
der Ukraine hatte bereits im August 2015 den Verkauf dutzender Werke russischer Autoren wie
Eduard Limonow oder des Ultranationalisten Alexander Dugin verboten. Sie warf ihnen vor, zu
ethnischen und religiösen Konflikten anzustacheln und die territoriale Integrität der Ukraine zu
bedrohen.
Die meisten der betroffenen Autoren hatten 2014 die Annexion der bisher zur Ukraine
gehörenden Halbinsel Krim in die Russische Föderation verteidigt. Einige von ihnen warfen den
an NATO und EU orientierten Führungsmitgliedern in Kiew zudem vor, "Neonazis" zu sein. Die
ukrainische Führung beschuldigte ihrerseits die Autoren, "Faschismus zu propagieren" und
"eine Nation und ihr Volk zu demütigen und zu erniedrigen".
Vor dem Verbot der insgesamt 38 Werke hatte die Aufsichtsbehörde schon die Ausstrahlung
russischer Fernsehserien und Filme untersagt, weil sie angeblich die ukrainische Geschichte
falsch darstellen. Die Beziehungen Russlands und der Ukraine sind seit dem Sturz des von
Moskau unterstützten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Februar 2014 auf einem
Tiefpunkt. Kiew wirft Moskau vor, im Osten der Ukraine prorussische Separatisten mit Waffen
und Kämpfern zu unterstützen, was Russland bestreitet.
Beide Staaten liefern sich seit Monaten einen heftigen Propagandakrieg, um die eigene
Bevölkerung und die internationale Öffentlichkeit für die eigene Position zu gewinnen. Beide
Länder verschärften die Zensur und verhinderten Auftritte von Künstlern aus dem Nachbarland.
(APA/AFP)
Ukraine: Ukrainische
Regierung verbietet
prorussische Bücher
zeit.de
2016-12-30 20:39 diepresse.com
10 /100
Unbeschrankter Bahnübergang:
(1.02/4)
Müllwagen - ein Toter
Regionalzug
rammt
Beim
Zusammenstoß
eines
Müllwagens mit einem Regionalzug
ist am Freitag in Niedersachsen ein
Mensch ums Leben gekommen. Die
Kollision in der Nähe von Nienburg
(zwischen Hannover und Bremen)
habe
sich
auf
einem
unbeschrankten
Bahnübergang
ereignet, wie ein Polizeisprecher
sagte. Der Fahrer des Müllwagens
starb.
In dem Regionalzug, der zwischen
Minden und Nienburg unterwegs
war, saßen laut Polizei etwa 50 Fahrgäste. Sieben wurden leicht verletzt. Auch der Lokführer
erlitt Verletzungen und wurde stationär im Krankenhaus aufgenommen.
Der Zug sprang teilweise von den Schienen, der Abfalllaster wurde durch den Aufprall auf die
Seite geworfen. Er ging ebenso wie das Führerhaus des Zuges in Flammen auf. Die Fahrgäste
konnten den Zug über die hinteren Türen verlassen. Einsatzkräfte löschten den Brand.
Der Unfall geschah auf freier Strecke. Weder Bäume noch Häuser versperrten die Sicht.
Andreaskreuze weisen auf den Bahnübergang hin.
Außerdem gebe der Lokführer rechtzeitig vor dem Übergang ein Pfeifsignal, sagte
Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis. "Da gibt es feste Vorschriften. "
"Gegen Tote kann man nicht ermitteln"
Einige hundert Meter vor dem Übergang wird die zulässige Geschwindigkeit auf 10 km/h
herabgesetzt. Warum der Müllwagenfahrer den herannahenden Zug nicht bemerkte und die
Gleise überquerte, wird wohl ungeklärt bleiben. "Gegen Tote kann man nicht ermitteln", sagte
Polizeisprecher Axel Bergmann. Der Mann war allein unterwegs. Geladen hatte er Grünmüll.
Woher der Müllwagen kam und wohin der Fahrer wollte, müsse noch geprüft werden, hieß es.
Die eingleisige Bahnstrecke zwischen Minden und Nienburg bleibt bis voraussichtlich Mittwoch
gesperrt.
Immer wieder kommt es an unbeschrankten Bahnübergängen zu Unfällen.
Im September hatte ein Zug im niedersächsischen Oerel ein Auto gerammt. Die 28 Jahre alte
Fahrerin und ihre beiden vier- und einjährigen Kinder starben bei dem Unfall. Im August hatte
ein Güterzug bei Osnabrück trotz Vollbremsung einen Gelenkbus erfasst, dessen Heck auf dem
Bahnübergang stand. Für die Menschen im Bus ging das Unglück vergleichsweise glimpflich
aus. Zwei Fahrgäste wurden schwer verletzt.
Regionalzug kollidiert mit
Müllwagen - ein Toter
stern.de
2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de
11 /100
Skispringen: Stefan
Vierschanzentournee
Kraft
gewinnt
Auftakt
der
(1.02/4)
Der Österreicher Stefan
Kraft hat den
ersten
Durchgang
der
Vierschanzentournee
gewonnen. In Oberstdorf
setzte er sich mit Sprüngen
von 139 und 134,5 Metern
vor
dem
zweifachen
Olympiasieger Kamil Stoch
aus Polen durch. Dritter
wurde Michael Hayböck
aus Österreich.
Für
die
deutschen
Skispringer verlief der Start der 65. Vierschanzentournee weitgehend enttäuschend, nur Markus
Eisenbichler konnte überzeugen. Er belegte mit Sprüngen auf 135 und 133,5 Metern den
sechsten Rang und erhielt sich damit Chancen in der Gesamtwertung. Vor dem
Neujahrsspringen am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen liegt Eisenbichler knapp 15 Punkte
hinter Auftaktsieger Kraft.
Weniger zufrieden konnte Bundestrainer Werner Schuster mit der Leistung der anderen DSVAdler sein: Richard Freitag wurde 14., Andreas Wellinger kam auf Rang 15. Severin Freund
büßte gleich alle Chancen ein: Der im Sommer lange verletzte Weltmeister kam mit 129 und
127 Metern nur auf Rang 20.
Auch Topfavorit Domen Prevc ist bereits aus dem Rennen. Der 17 Jahre alte WeltcupSpitzenreiter aus Slowenien belegte nur den 26. Platz – mehr als 50 Punkte hinter Kraft.
Stefan Kraft gewinnt in
Oberstdorf
tagesspiegel.de
2016-12-30 19:46 ZEIT ONLINE www.zeit.de
12 /100
Erfinder des Überraschungseis gestorben
(1.02/4)
Frankfurt/Alba. William Salice starb
am
Donnerstagabend
im
norditalienischen Pavia, wie seine
Stiftung mitteilte. Der Italiener wurde
83 Jahre alt.
Salice
war
1960
zum
Süßwarenhersteller
Ferrero
gekommen und wurde zu einem der
engsten
Mitarbeiter
von
Firmengründer Michele Ferrero. In
den 70er Jahren hatte Salice die
Idee, Schokoladen-Eier mit kleinen
Figuren oder Spielzeugen in einer
gelben Plastikkapsel zu füllen – damit Kinder das ganze Jahr die Möglichkeit hätten, Ostern zu
feiern. Und damit das Unternehmen auch das ganze Jahr über Eier verkaufen konnte.
Für Ferrero wurde die Kinder-Überraschung zum Riesenerfolg: Weltweit wurden bis heute
Milliarden Überraschungseier verkauft. Salice war auch an der Entwicklung von weiteren
Produkten wie Ferrero Rocher oder Pocket Coffee beteiligt. Als er 2007 in den Ruhestand ging,
bekam er von seiner Firma einen Bonus in Höhe von 400.000 Euro. Mit dem Geld gründete er
eine Stiftung zur Förderung junger Talente.
Das Überraschungsei brachte Ferrero allerdings auch Negativschlagzeilen ein: Im Januar
erstickte im südfranzösischen Toulouse ein dreijähriges Mädchen an einem Spielzeug aus
einem Überraschungsei. In den USA und Chile ist das Überraschungsei verboten. In den USA
gelten strikte Gesetze zu Süßigkeiten, in denen Spielzeug versteckt ist. In Chile sind Kinder seit
diesem Sommer per Gesetz vor ungesunder Nahrung geschützt.
Von dpa/afp/RND
"Vater des
Überraschungseis"
gestorben
stern.de
2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
13 /100
Urvater des Rap verklagt Online-Riesen
(1.02/4)
New York. Wegen illegaler Nutzung
des Namens Run DMC zieht ein
Mitglied der legendären New Yorker
Hip-Hop-Band
gegen
USEinzelhändler wie Amazon und
Walmart vor Gericht. Der Rapper
Darryl McDaniels alias „DMC“
reichte in New York Klage ein. Der
52-jährige
Besitzer
der
Markenrechte fordert 50 Millionen
Dollar (47 Mio Euro) Schadenersatz.
Die Unternehmen äußerten sich
zunächst nicht. Sie haben 21 Tage
Zeit, auf die Klage zu reagieren.
Den Einzelhändlern wird der unerlaubte Verkauf von Produkten vorgeworfen, die das RunDMC-Logo tragen oder den Anschein erwecken, die Band stünde hinter der Vermarktung. In der
Klageschrift sind T-Shirts, Brillen, Aufnäher, Hüte und ganze Kostüm-Sets aufgeführt. Die Marke
sei „extrem wertvoll“ und habe seit den Achtzigerjahren mehr als 100 Millionen Dollar
eingespielt, heißt es in der Klageschrift. So zahlte etwa Adidas im Rahmen eines
Lizenzabkommens 1,6 Millionen Dollar für die Nutzung.
Run DMC gelten als Urväter des Rap und Wegbereiter der Hip-Hop-Kultur. Die Gruppe begann
ihre Karriere Anfang der Achtziger im New Yorker Stadtteil Queens und wurde mit Hits wie „King
of Rock“, „It’s Tricky“ oder „Walk this Way“ weltberühmt. Das Trio bestand neben McDaniels aus
dem Rapper Joseph „Reverend Run“ Simmons und dem DJ Jason „Jam Master Jay“ Mizell, der
2002 in seinem Tonstudio erschossen wurde. McDaniels und Simmons gaben daraufhin die
Auflösung der Band bekannt und treten nicht mehr als Run DMC auf.
Von RND/dpa
Millionenklage von Run
DMC gegen Amazon und
Walmart
diepresse.com
2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
14 /100
Todesursache von George Michael bleibt unklar
(1.02/4)
Nach der Autopsie des
Leichnams von George
Michael
sind
weitere
Untersuchungen
angeordnet worden. Die
Todesursache sei noch
unklar, gab die britische
Polizei bekannt. Weitere
Testergebnisse
werden
demnach erst in einigen
Wochen erwartet.
Nach der Autopsie des
Leichnams von George
Michael steht noch keine eindeutige Todesursache fest. Das Ergebnis der Obduktion sei "nicht
beweiskräftig", so die Polizei. Weitere Testergebnisse werden demnach erst in einigen Wochen
erwartet.
Der Todesfall werde als "ungeklärt, aber nicht verdächtig" bewertet. Michael Manager hatte kurz
nach dessen Tod gesagt, die Todesursache sei ein Herzinfarkt gewesen. Der 53-Jährige sei an
den Weihnachtsfeiertagen "zu Hause friedlich entschlafen". Der Lebensgefährte des früheren
Wham!-Sängers hatte Michael demnach am ersten Weihnachtstag leblos im Bett gefunden.
George Michael war zeitweise drogen- und alkoholsüchtig, kämpfte mit Depressionen und
schweren Erkrankungen. Der Sänger unternahm in den vergangenen Jahren mehrere
Entziehungskuren, um seine Drogen- und Alkoholsucht zu überwinden. Mehrfach musste er ins
Gefängnis. Der Tod seiner Mutter und der Tod seines Lebensgefährten warfen ihn aus der
Bahn.
Lange Zeit hatte er versucht, seine Homosexualität zu verbergen, erst 1998 bekannte er sich
dazu, nachdem er in den Vereinigten Staaten auf einer Herrentoilette verhaftet worden war wegen "unsittlichen Verhaltens".
George Michael verkaufte in seiner mehr als 30-jährigen Karriere fast 100 Millionen Alben.
Unter den vielen Hits des britischen Pop-Sängers im Duo mit Andrew Ridgeley als Wham! sind
Ohrwürmer wie "Last Christmas" und "Wake Me Up Before You Go-Go" aus den 1980er Jahren.
Mit Elton John sang Michael, der als Georgios Kyriakos Panagiotou geboren wurde, "Don't Let
The Sun Go Down On Me. Er war der Sohn einer Britin und eines griechisch-zypriotischen
Vaters.
Obduktion von George
Michaels Leiche:
Todesursache weiter unklar
tt.com
2016-12-30 19:31 tagesschau.de www.tagesschau.de
15 /100
Jahresrückblick 2016 - Bilder, die bleiben
(0.01/4)
Das Jahr begann mit den
Übergriffen auf Frauen in
Köln und endete mit dem
Anschlag
auf
einen
Weihnachtsmarkt in Berlin.
Diese Bilder zeigen, was
im Jahr 2016 sonst noch
passiert ist.
Das Jahr 2016 begann mit
einem Schock: An Silvester
wurden
am
Kölner
Hauptbahnhof und auf der
Domplatte hunderte Frauen
von jungen Männern, vor allem aus dem nordafrikanischen Raum, sexuell belästigt und
ausgeraubt , 1205 Anzeigen wurden gestellt. Die Ereignisse lösten eine Grundsatzdebatte über
Migration und die deutsche Flüchtlingspolitik aus.
Was 2016 richtig gut war:
Bayern ist ein Bilderbuchland
sueddeutsche.de
2016-12-30 19:45 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
16 /100
"Verdammt ärgerlich! " - Zieler spricht über den Absturz
(0.01/4)
von Leicester City
Das Jahr 2016 und Ron-Robert Zieler : Keine Liebesgeschichte! Im Mai stieg der Torwart zum
ersten Mal in seiner Karriere ab, dann nominierte ihn Joachim Löw nicht mehr für die
Nationalmannschaft und der Weltmeister verpasste die EM. Schweren Herzens verließ der
Keeper seinen Verein Hannover 96 Richtung Leicester City. Beim
Überraschungs-Meister aus England machte Zieler durch die Verletzung
von Stammkeeper knapp die Hälfte aller Saisonspiele, sitzt seit der
Genesung des Dänen aber nur auf der Bank. "2016 war definitiv nicht das
beste Jahr für mich. Der Abstieg mit 96 hat sehr weh getan. Aber der
Schritt nach England war trotz allem der richtige", sagt Zieler im Interview
mit der Bild (plus).
Der Ex-Hannoveraner hatte die Niedersachsen nach deren Abstieg aus der Bundesliga im
Sommer verlassen. Aktuell nimmt der Titelverteidiger in der Premiere League unter 20
Mannschaften nur den 15. Platz ein.
Rückkehr nach Hannover nicht komplett ausgeschlossen
Ungeachtet der sportlichen Talfahrt bereut Torhüter Ron-Robert Zieler seine Rückkehr nach
Großbritannien nicht. "Niemand durfte erwarten, dass wir noch einmal den Titel holen. Im Leben
gibt es Höhen und Tiefen. Aber mit dieser Situation hat keiner gerechnet. Das ist nicht
zufriedenstellend und verdammt ärgerlich", so der 27-Jährige, der eine Rückkehr zu Hannover
96 nicht komplett ausschließen will: „Wir sind nicht im Bösen auseinander gegangen, im
Gegenteil. Aber das ist derzeit kein Thema! Im Fußball sollte man nicht zu weit in die Zukunft
schauen.“
Kontakt zu Hannover 96 habe er immer noch: "Die Zeit dort wird für mich immer etwas
Besonderes bleiben. Und natürlich schaue ich jedes Wochenende, wie 96 gespielt hat. "
Besser läuft es für Leicester in der Champions League. In der Königsklasse qualifizierte sich
das Team von Coach Claudio Ranieri als Gruppensieger vorzeitig für das Achtelfinale. Für
Zieler eine besondere Erfahrung: "Ich habe Erfahrung in der Champions League gesammelt.
Das ist noch mal eine Nummer größer als Europa League mit 96.“
Zieler bereut Wechsel zu
Leicester City nicht
haz.de
2016-12-30 13:23 www.haz.de
17 /100
UN-Sicherheitsrat will Samstag über Syrien-Resolution
abstimmen
New York (dpa) - Der UN-Sicherheitsrat will morgen über eine Resolution zur bereits in Kraft
getretenen Feuerpause und Gespräche über einen Friedensplan in Syrien abstimmen. Das
sagte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin nach einer Sitzung des Gremiums hinter
verschlossenen Türen in New York. Russland und die Türkei hatten die Waffenruhe zwischen
der syrischen Regierung und mehreren Rebellengruppen ausgehandelt. Die Türkei unterstützt
in Syrien sunnitische Rebellen, Russland den Präsidenten Baschar al-Assad.
2016-12-30
online.de
18 /100
22:10
www.t-
Beckum. Vierjähriger Junge bei Verkehrsunfall leicht
verletzt.
Warendorf (ots) - Leichte Verletzungen erlitt ein vierjähriger Junge bei
einem Verkehrsunfall,der sich am Freitag, 30.12.2016, gegen 18:05 Uhr
in Beckum auf der Nordstraße in Höhe des Busbahnhofes ereignete.
Eine 27-jährige Frau aus Beckum beabsichtigte mit ihrem vierjährigen
Cousin die Nordstraße in Richtung Kalkstraße zu überqueren, musste
jedoch auf Grund des Fahrzeugverkehrs warten.
Plötzlich riss sich der vierjährige Junge von ihrer Hand los und lief unvermittelt auf die
Fahrbahn. Auf der Fahrbahn lief der Junge vor den PKW einer 47-jähren Beckumerin.
Der PKW erfasste den Jungen, verletzte ihn glücklicherweise aber nur leicht. Der Vierjährige
wurde mit einem Rettungswagen in eine Kinderklinik gefahren. Es entstand nur geringer
Sachschaden.
2016-12-30 22:09 www.t-online.de
19 /100
Rück- und Ausblick: Plädoyer gegen das Polarisieren
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2016-12-30 22:05 tagesschau.de www.tagesschau.de
20 /100
Schwer verletzte PKW-Fahrerin nach Unfall an Rostocker
Mautstelle
Rostock (ots) -
Die 28-jährige Fahrerin befuhr die BAB19 aus Berlin kommend in
Richtung der B105 zum Warnowtunnel. Hier kollidierte sie mit ihrem
Fahrzeug aus bislang ungeklärter Ursache mit einem zwischen den
Mautspuren befindlichen Betonpfeiler. Am Fahrzeug entstand
wirtschaftlicher Totalschaden. Die Fahrerin wurde schwerverletzt ins Uni-Klinikum verbracht.
Inwieweit Alkohol hierbei eine entscheidende Rolle spielt, müssen die weiteren Ermittlungen
zeigen. Drei der fünf Mautspuren waren kurzfristig gesperrt. Zwischenzeitlich ist die
Warnowquerung wieder in beiden Richtungen uneingeschränkt befahrbar.
Andreas Schwinkendorf Dienstgruppenleiter Polizeirevier Rostock Lichtenhagen
2016-12-30 22:04 www.t-online.de
21 /100
Eisenbichler verpasst Podest - Kraft mit Auftaktsieg
Oberstdorf (dpa) - Schon beim gemeinsamen Abendessen im Teamhotel
war der Ärger über den verpassten Podestplatz zum Tournee-Auftakt bei
Markus Eisenbichler vergessen. «Der sechste Platz ist eigentlich
sensationell. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so einen Auftakt hinlege»,
sagte er und richtete vor dem Neujahrsspringen in GarmischPartenkirchen eine Kampfansage an die Konkurrenz. «Jetzt heißt es
weitermachen. Es ist noch nichts entschieden.» Eisenbichler liegt knapp 15 Punkte hinter
Auftaktsieger Stefan Kraft aus Österreich. Richard Freitag wurde 14., Andreas Wellinger 15.
2016-12-30 22:04 www.t-online.de
22 /100
Feuerwerkskörper löste in Alpbach Brand aus
Alpbach – Aus einer Gondel im
Skigebiet Alpbach/Schatzberg
wurde am Freitag gegen 13.30
Uhr
ein
gezündeter
pyrotechnischer Gegenstand
geworfen.
Auf
dem
ausgetrockneten Waldboden
der Lifttrasse brach in Folge
ein Brand aus. Aufgrund des
raschen
Eingreifens
des
Liftpersonals
und
der
Feuerwehren Alpbach und
Inneralpbach konnte der Brand
rasch
gelöscht
werden.
(TT.com)
2016-12-30 21:39 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
23 /100
Streit mit USA: "Russland wird niemanden ausweisen"
Russlands Präsident Putin
lehnt überraschend den
Vorschlag
seines
Außenministers
Lawrow
ab,
US-Diplomaten
auszuweisen.
Er
will
offenbar für eine bessere
Beziehung zu den USA
unter
dem
neuen
Präsidenten
Trump
vorsorgen.
Ein Tag mit unerwarteter
Wendung: Erst machen die USA ihre Drohung war und verhängen weitere Sanktionen gegen
Russland. 35 russische Diplomaten müssen innerhalb der kommenden drei Tage die USA
verlassen. Auf diese Sanktionen werde es eine angemessene Antwort geben, so KremlSprecher Dmitri Peskow noch in der Nacht. Und die Sprecherin des Außenministeriums
verhöhnte die Mitglieder der US-Regierung als "Versager" und "bösartig".
Dann der Auftritt von Außenminister Sergej Lawrow. Am Mittag schlug er vor, wie die Antwort auf
die US-Sanktionen aussehen könnte: nämlich 35 gegen 35. Nach dem Motto "Wie du mir, so ich
dir".
Von Lawrow hieß es: "Das russische Außenministerium hat dem Präsidenten der Russischen
Föderation einen Vorschlag gemacht, 31 Mitarbeiter der US-Botschaft in Moskau und vier des
Generalkonsulats in Sankt Petersburg zu unerwünschten Personen zu erklären. Außerdem wird
vorgeschlagen, den Amerikanern zu verbieten, ihre Diplomaten-Datscha im Silberwäldchen
und eine Lagereinrichtung zu nutzen. "
Dann überraschte Wladimir Putin alle, selbst Experten: Die Vorschläge seines Außenministers
nahm er nicht an, stattdessen will er von Reaktionen absehen. In einer Erklärung heißt es: "Wir
behalten uns zwar das Recht auf Gegenmaßnahmen vor, begeben uns aber nicht auf die
Ebene einer verantwortungslosen Küchendiplomatie. Um die russisch-amerikanischen
Beziehungen wieder herzustellen, bauen wir auf die Politik der US-Regierung unter Präsident
Trump. "
Man werde US-Diplomaten keine Probleme machen und "niemanden ausweisen". "Außerdem
lade ich alle Kinder von US-Diplomaten zu den Neujahrs- und Weihnachtsfeierlichkeiten im
Kreml ein", heißt es weiter.
Ein geschickter Schachzug, mit dem der russische Präsident sicher viele auf seine Seite geholt
hat. Nicht nur Gennadij Sjuganow, den Vorsitzenden der Kommunisten in der Duma: "Man muss
mit den Gegensanktionen nicht in einen Rausch verfallen, sondern lieber einen neuen Weg zu
einem neuen Dialog einschlagen. Jedenfalls wäre das vielversprechender - sowohl für USA als
auch für uns. "
In seinem Neujahrs-Telegramm an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump äußerte Putin
dann auch den Wunsch und die Hoffnung, dass sich die russisch-amerikanischen Beziehungen
künftig verbessern werden.
Trump hatte ja schon erklärt, dass Amerika keine Strafmaßnahmen gegen Russland wegen
mutmaßlicher Hacker-Angriffe aussprechen solle. Man solle die Sache auf sich beruhen lassen,
sagte Trump. Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe der Amerikaner immer wieder
zurückgewiesen.
2016-12-30 21:31 tagesschau.de www.tagesschau.de
24 /100
Zsa Gabor († 99) | Skurrile Trauerfeier für die große Diva
Die Kirche des Guten Schäfers in Beverly Hills. Vor dem Altar ein Foto von Zsa Gabor in einem
roten Kleid, daneben eine Louis-Vuitton-Hundetasche ihres schon vor zwölf Jahren
verstorbenen Shizo-Hundes Macho. Darin ist jetzt die Asche des Frauchens in einer Urne.
Heute findet die Trauerfeier für Hollywood-Star Zsa Gabor in Los Angeles statt. Doch ihre Reise
könnte noch weitergehen.
Gabors Herz war nach
jahrelanger Krankheit am
18.
Dezember
stehengeblieben. Witwer
Frederic von Anhalt (73)
hat die ganze Nacht nicht
geschlafen, sagt er vor der
Zeremonie.
Die Zeremonie wollte er
aber trotzdem machen.
„Das bin ich ihr schuldig.“
Außerdem habe er drei Billboards zu ihrem Gedenken am riesigen 405-Highway schalten
lassen. „Die sehen fünf Millionen Menschen täglich.“
Adoptivsohn Marcus von Anhalt hat rote Augen, Äderchen sind geplatzt, die Igelfrisur steht. In
der Kirche trägt er eine Sonnenbrille.
Vor dem letztendlich tödlichen Motorrad-Unfall habe sein Adoptivbruder noch ein Haus für ihn
in Beverly Hills angeschaut. „Dann ist er den Mullholland Drive hoch, das ist wie bei uns die
Schwarzwaldhochstraße. Da hat ihn ein Auto erwischt.“
Adoptiv-Prinz Oliver von Anhalt (45) ist in Los Angeles an den Folgen eines Motorradunfalls
verstorben.
Ganz hinten in der Kirche sitzt Ferdinand von Anhalt (32). Ein deutscher blonder, in L. A.
ansässiger Anwalt mit Bubengesicht, der vor drei Jahren von Frederic adoptiert und mittlerweile
verstoßen wurde. Es gab Streit, was genau will Ferdinand nicht sagen. Aber er ist nicht sauer
auf seinen Adoptivvater: „Er ist eine Faszination, er sieht gut aus. Es muss sehr schwer für ihn
sein ohne Zsa Zsa. Ich liebe ihn.“
Er erzählt, wie er seine Zsa 1982 kennenlernte: „Ich war schon sehr berühmt in Deutschland,
aber in Amerika kannte mich keiner. Deshalb bin ich rüber.“
Er habe dann 5000 Dollar für ein Foto mit Zsa bezahlt, einfach, um in den USA wahrgenommen
zu werden. Die Illustrierte „Neue Welt“ druckte das Foto im Frühjahr 1983, machte eine GossipLiebesgeschichte daraus. Diese zunächst erfundene Geschichte wurde dann Wirklichkeit. „Es
waren den am besten investierten 5000 Dollar meines Lebens“, sagt Frederic.
Beigesetzt werden soll die Urne von Zsa Gabor später nicht etwa in Hollywood, sondern an
ihrem Geburtsort Budapest. „Es war immer der Wunsch meiner Frau, im Grab neben ihrem Vater
bestattet zu werden“, so Frédéric von Anhalt.
2016-12-30 21:29 TIL BIERMANN www.bild.de
25 /100
Mindestens elf Tote bei Grubenunglück in Indien
Das Kind und sein Großvater sind beim Eislaufen eingebrochen. Bekannte kamen zu Hilfe.
Mit einem österreichischen
Sieg hat die 65. Auflage der
Vierschanzen-Tournee
begonnen.
Stefan
Kraft
gewann den Auftaktbewerb
in Oberstdorf vor dem Polen
Kami...
US-Präsident Obama sucht
die offene Konfrontation mit
dem Kreml. Aber Präsident
Putin
verzichtet
überraschend
auf
einen
Schlagabtausch. Hat sich
Obama ein Ei...
Nicht Favoritin Hillary Clinton, sondern der republikanische Quereinsteiger Donald Trump wird
der 45. Präsident der USA.
Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die
wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel...
Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht
zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor...
Alle Infos rund um den alpinen Ski-Weltcup. Mit TT.com sind Sie vom Auftakt in Sölden bis zum
Weltcup-Finale in Aspen mit dabei. Zahlen, Daten, Fakten inklus...
Warm anziehen heißt es für alle Partytiger in der Silvesternacht. In manchen Tälern sinken die
Ti...
Wer sich an Silvester gegen einen gemütlichen Abend zu Hause entscheidet, wird in und rund
um Innsbruck bestens bedient. Auch für das Nachmittagsprogramm sei...
In Innsbruck kam es am Donnerstag gegen 13.15 Uhr zu einer Beinahe-Kollision zwischen
einer Straßenbahn und einer unbekannten Radfahrerin. Der Vorfall ereign...
Tiroler Gesundheitsfonds
Krankenhäusern.
rechnet
neuerlich
mit
höheren
Abgängen
in
den
zehn
US-Präsident Obama sucht die offene Konfrontation mit dem Kreml. Aber Präsident Putin
verzichtet überraschend auf einen Schlagabtausch. Hat sich Obama ein Ei...
US-Präsident Barack Obama tritt dem russischen Präsidenten Wladimir Putin diplomatisch auf
die Füße und will so auf die Einflussnahme Russlands im US-Wahlk...
Nicht Favoritin Hillary Clinton, sondern der republikanische Quereinsteiger Donald Trump wird
der 45. Präsident der USA.
Alexander Van der Bellen hat sich auch in der Stichwahl-Wiederholung gegen Norbert Hofer
(FPÖ) durchgesetzt.
Bei der Schnäppchenjagd im Netz landen immer mehr Tiroler in gefälschten Shops. FakeSeiten sind...
Zum Jahresende sorgte eine Vereinbarung über Förderkürzungen für kräftigen Preisschub.
Ab 2017 sind überlange Lastwagen auf deutschen Straßen generell zugelassen. Österreich
sperrt sich gegen die riesigen Lkw.
Das Kind und sein Großvater sind beim Eislaufen eingebrochen. Bekannte kamen zu Hilfe.
Warm anziehen heißt es für alle Partytiger in der Silvesternacht. In manchen Tälern sinken die
Tiefstwerte auf bis zu minus 15 Grad. Zu Wochenbeginn kündigt...
In Innsbruck kam es am Donnerstag gegen 13.15 Uhr zu einer Beinahe-Kollision zwischen
einer Straßenbahn und einer unbekannten Radfahrerin. Der Vorfall ereign...
Laut seinem Berater Jorge Mendes hätte der portugiesische Superstar zudem 100 Millionen
Euro pro ...
Mit einem österreichischen Sieg hat die 65. Auflage der Vierschanzen-Tournee begonnen.
Stefan Kraft gewann den Auftaktbewerb in Oberstdorf vor dem Polen Kami...
Mit 231 Punkten Vorsprung im Gesamtweltcup rutscht Marcel Hirscher ins neue Jahr. Zudem
spielte die Abfahrts-Absage in Santa Caterina dem ÖSV-Star in die Kar...
Alle Zahlen, Daten und Fakten rund um die Königsklasse des Motorsports finden Sie in
unserem Formel-1-Dossier.
Nach der enttäuschenden EURO will das ÖFB-Team in der WM-Quali sein wahres Gesicht
zeigen. Die Gegner auf dem Weg nach Russland: Wales, Serbien, Irland, Geor...
Bei allen wichtigen Fußball-Spielen dieser Welt darf ein subjektiver Beobachter nicht fehlen.
Der TT.com-Live-Ticker schaute den Kickern immer ganz genau auf...
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Das Bergsilvester-Feuerwerk gibt es heuer zum letzten Mal, ein Ersatzprogramm soll bis Mitte
2017...
Wer sich an Silvester gegen einen gemütlichen Abend zu Hause entscheidet, wird in und rund
um Innsbruck bestens bedient. Auch für das Nachmittagsprogramm sei...
Fügens Nachbargemeinden schauen durch die Finger. Nur noch Fügener und Fügenberger
können das Freizeitticket der Gemeinde kaufen.
Von der Ski- bis zur Bergtour, von der Mountainbike-Runde bis zur Kletterpartie: Für die
wöchentlichen Tourentipps in der TT sind die Redakteure immer aktuel...
Interviews, Porträts, Album-Kritiken: In der Rubrik Soundstube Tirol stellen wir lokale Künstler
und Bands vor. Aber auch Neuigkeiten aus der Tiroler Musiksz...
Fehlkauf vermeiden, vorher informieren. Rezensionen zu den aktuellsten Spielen regelmäßig
auf TT Online.
Sie haben sich im Jahr 2016 das JA-Wort gegeben? Dann nehmen Sie teil an unserem
Gewinnspiel zum ...
Termin: 05. bis 12. September 2017
Termin: 01. bis 17. November 2017
2016-12-30 23:16 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
26 /100
TT-Umfrage: Mehr Sport und weniger Angst
Innsbruck
–
Schon
Vorsätze für das neue
Jahr? Oder sind im Grunde
die
vom
alten
noch
übriggeblieben? Aufhören
zu rauchen, mehr Sport,
weniger essen – mit dem
Neujahrstag kommen die
Vorsätze bei vielen Tirolern
so
sicher,
wie
das
Neujahrskonzert,
das
Skispringen in Garmisch
oder der Besuch der
Nachbarn.
Die
repräsentative TT-Umfrage hat sich die Vorsätze und Erwartungen der Tiroler für das Jahr 2017
ganz genau angesehen und abgefragt. Gleichermaßen waren auch die Sorgen der Menschen
ein großes und wichtiges Thema. Und hier zeigt sich, dass die Angst vor Terroranschlägen zwar
immer noch die größte Angst in der Bevölkerung ist, sie hat aber im Vergleich zum Vorjahr doch
relativ überraschend um einiges abgenommen.
Doch vorerst zurück zu den Vorsätzen: Immerhin 63 Prozent der Menschen in Tirol haben
demnach für die kommenden Monate überhaupt gar keine. Österreichweit hat dagegen im
Vergleich nur rund jeder zweite keine großen oder kleinen Änderungen im eigenen Leben
geplant. Bei den 37 Prozent der Befragten in Tirol, die sich etwas vorgenommen haben, steht
Bewegung und Sport hoch im Kurs. Und hier zeigt man sich bei den Plänen deutlich aktiver als
der Bundesschnitt. In einer österreichweiten Umfrage wollten 44 Prozent mehr Sport ab dem
Jahreswechsel treiben. In Tirol wollen dies 53 Prozent jetzt angehen. Im Vergleich zum Vorjahr
ist dieser Drang aber weniger ausgeprägt. Von jenen, die einen Neujahrsvorsatz haben, wollen
auch 43 Prozent künftig deutlich mehr auf gesunde Ernährung achten. Diese Werte liegen um
zwei bzw. vier Prozent niedriger als noch bei der Umfrage im Jahr 2015.
Auch danach bleibt es im Ranking vorerst sportlich: Für jene, die sich etwas vorgenommen
haben, steht der Wunsch, ein paar Kilo purzeln zu lassen insgesamt auf Platz drei. 42 Prozent
der Befragten wollen hier aktiv werden – auch hier ist übrigens ein deutlicher Rückgang zu
2015 zu sehen. Jeder Dritte mit Vorsätzen will seine eigene Freizeit sinnvoller gestalten und
mehr Geld sparen. Auch die Lust, sich weiterzubilden ist relativ groß. Immerhin 29 Prozent
haben sich das laut der Umfrage von resarch affairs für die kommenden Monate vorgenommen.
Überraschend weit hinten im Ranking steht der vielzitierte Wunsch, mit dem Rauchen
aufzuhören. Nur elf Prozent haben sich das vorgenommen – vielleicht auch aus leidvoller
Erfahrung, ohnehin wieder zum Glimmstengel zu greifen. Kleiner geworden ist bei den Tiroler
auch der Vorsatz, sich selbst etwas Gutes zu tun. Wollten das im Vorjahr noch 24 Prozent
angehen, waren es heuer nur noch 18 Prozent, die dieses Thema auf ihre Vorsatzliste
geschrieben haben. Konstant bleibt dagegen der Vorsatz, mehr für die Umwelt zu tun. Wie
schon in der Umfrage 2015 haben sich das neun Prozent der Befragten vorgenommen.
Neben den vielfach positiv formulierten Vorsätzen beherrschen aber auch Ängste und Sorgen
den Alltag der Tiroler. Doch allgemein ist festzustellen, dass die Sorgen etwas kleiner geworden
sind. Nur die Angst, Opfer eines Kriminaldelikts zu werden und Sorgen um die eigene
Gesundheit sind im Vergleich zur Jahresumfrage vor genau einem Jahr gestiegen.
86 Prozent der befragten Tiroler sehen die Gefahren von Terror mit großer Sorge oder
zumindest etwas Sorge. Drei Viertel sind wegen der Radikalisierung durch Glaubensfanatiker
besorgt. Und auch der „anhaltende Flüchtlingsstrom“ beunruhigt die Tiroler. 38 Prozent gaben
an, hier große Sorgen zu haben. Ebensoviele äußerten etwas Sorge diesbezüglich. Leicht
gestiegen sind die Ängste der Menschen, von einer Naturkatastrophe betroffen zu sein. 57
Prozent erwähnten dies bei der repräsentativen TT-Jahresumfrage.
Die Zukunft der eigenen Kinder sehen die Menschen positiver als im Vorjahr. Trotzdem hat hier
jeder zweite Befragte Bedenken. Um fünf Prozentpunkte gestiegen ist die Angst der Tiroler,
Opfer eines Einbruchs, Überfalls oder anderen Kriminaldelikts zu werden. 52 Prozent bereitet
das Sorgen, elf Prozent haben dabei sogar sehr große Angst. Das subjektive Sicherheitsgefühl
ist fast gleich wie 2015. Das gilt auch für die Sicherheit des Arbeitsplatzes. 56 Prozent sehen
den als sehr sicher an.
Bundesweit gesehen ist der aktuelle Zustand der Stimmung weder ein absoluter Tief- noch
Höhepunkt. Vor allem jüngere Personen, Gebildete oder Angehörige der höheren sozialen
Schichten sind für 2017 guten Mutes. Als Grund gaben 29 Prozent von ihnen ihre private
Situation, 15 Prozent ihren Job und elf Prozent ihre Einkommensverhältnisse an. Frauen,
einfache Arbeiter und die Generation 60-plus hingegen äußerten Zweifel und Bedenken. Im
Gegensatz zum Vorjahr sind es in einer österreichweiten Umfrage aber weniger die Angst vor
Terroranschlägen oder die aktuelle Flüchtlingssituation, die jener Gruppe Sorgenfalten auf die
Stirn zeichnen. (mw)
2016-12-30 23:16 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
27 /100
Baldham - Der erste Bayer, der zum Südpol wanderte
Er wohnte als Mönch am Hof des Dalai Lama und bereiste fast 200 Länder. Doch viele
Paradiese, die Georg Kirner aus Baldham besuchte, existieren heute nicht mehr.
Georg Kirner ist in seinem Leben dreimal vom Himmel gefallen, aber er lebt immer noch. Beim
ersten Absturz saß er in einem Kleinflieger, dem über der Insel Borneo der Sprit ausging. Später
flog er in einer mit 156 Passagieren besetzten Propellermaschine mit, die auf dem Flug von
Hongkong nach Manila gegen einen Berg krachte. Nur vier Fluggäste überlebten das Inferno,
auch Kirner, der gerade auf der Bordtoilette saß.
Glück im Unglück hatte er auch in Neuguinea, wo er mit einer Cessna während eines Unwetters
in den Urwald stürzte. "Ich war im Wrack eingeklemmt und spürte die Füße nicht mehr", erinnert
er sich. Zum Glück hatten Eingeborene den "Göttervogel" beim Absturz beobachtet. Mit Stangen
fischten sie den Verletzen
aus der Maschine, einer
drehte dann eine Art
Zigarette, obwohl in der
Luft der Duft des Kerosins
hing. In Kirner stieg Panik
auf. "Du rauchst jetzt! ",
befahl der Buschmann
drohend, es war ein
lebensrettendes
Narkotikum.
Körperlich haben diese
Unfälle
bei
dem
Weltenbummler, der in wenigen Wochen 81 Jahre alt wird, kaum Spuren hinterlassen. Er wirkt
für sein Alter ungewöhnlich agil. Gleichwohl, so unerschrocken sich Kirner sonst auch geben
mag: Wenn man die Abstürze erwähnt, wird er, der leidenschaftliche Erzähler und Gaudibursch,
einsilbig. "Solche Erlebnisse sind schwer zu verdauen", sagt er. "Da musst du stark sein, ich darf
das nicht zu intensiv erzählen. "
Diese Erinnerungen würde Georg Kirner am liebsten löschen, die vielen anderen aber wecken
seine Lebensgeister abrupt. Wenn er Gäste durch sein Haus in Baldham (Kreis Ebersberg)
führt, blüht er auf. Hunderte Erinnerungsstücke schmücken die Zimmer und Flure, Zeugnisse
eines unruhigen Reiselebens, das ihn in fast 200 Länder führte. Georg Kirner zählt zu den
letzten Abenteurern vom alten Schlag, die noch in unbekannte Ecken und Winkel dieser Erde
vordringen konnten, bevor diese ans Licht gezerrt und zur Spielwiese von Konzernen und
Spekulanten wurden.
Schon als Bub hatte er davon geträumt, eines Tages in die Welt hinaus zu ziehen. Auf der Alm
seiner Großmutter, wo er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, standen seiner Sehnsucht
zunächst die Berge im Weg. Eines Tages schenkte ihm ein Almbesucher ein Buch des
schwedischen Entdeckers Sven Hedin. "Ich las es hundertmal", erzählt Kirner.
"Dort fand ich Antworten, die mir die Großmutter nicht geben konnte. " Was liegt denn hinter der
Alm, wollte er wissen, hinter dem Sonnwendjoch? Wo fliegen denn die Vögel hin? "Bua, i woaß
doch aa net", sagte sie, "weit weg hoid, und dort san olle Menschen schwarz. " "Von da an
wusste ich, wie klein die Welt auf der Alm war, ich musste hinaus in die Welt. "
1960 begab sich Kirner mit dem Radl auf seine erste große Reise. Über Rom führte sie ihn
entlang der Küstenstraßen bis nach Tripolis und Kairo. Nachdem ihm Diebe dort das Radl
geklaut hatten, kaufte er sich ein Kamel und wanderte mit einer Karawane durch die Wüste. Zu
Fuß ging es schließlich weiter bis zum Kilimandscharo, dann setzte eine starke Malaria seinem
Reisedrang ein Ende - aber nur vorläufig.
Magisch angezogen wurde Kirner stets von Urbewohnern in allen Erdteilen. Zum Beispiel von
den noch steinzeitlich lebenden Dschungelnomaden auf Borneo, die eine moderne
Familienplanung betrieben. "Es waren Jäger und Sammler", erzählt Kirner, aber mehr als 25
Menschen konnte eine Großfamilie nicht ernähren. Das Familienoberhaupt reichte den Frauen
deshalb ein Gemisch aus Urwaldblättern. "Das war so etwas wie deren Pille. "
80 Prozent der abgelegenen Paradiese, die Kirner in seinem Leben besucht hat, existieren
nicht mehr. Wie eine Sturzwelle schwappte der Fortschritt über unberührte Lebensräume und
Urwälder. Das betrübt ihn sehr. "Die moderne Welt vernichtet nicht nur die Naturvölker, verloren
geht auch ihre Weisheit, die mit der Weltanschauung der aufgeklärten Welt manchmal auf fast
groteske Weise kollidiert. "
So fragten Stammesangehörige einmal bei Kirner nach, ob er schon einmal in der Hölle
gewesen sei. "Vermutlich hatte ihnen ein Missionar gedroht, sie kämen in die heiße Hölle, wenn
sie zum Beispiel Frauen jagten. "Das war aber für sie eher keine Drohung", sagt Kirner. "Diese
Ureinwohner sehnten sich geradezu nach Feuer, bei ihnen war es ja immer feucht. " Um ihre
Begeisterung für die Hölle zu dämpfen, erklärte er ihnen, dass die warme Hölle überfüllt und
deshalb eine neue aufgemacht worden sei. "Dort ist es eiskalt. "
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
28 /100
Sprachlabor - Ethnologin, rote Haare
Zum Jahresende sei allen
Lesern, Freunden und
Kritikern herzlich gedankt,
auch gerne im TelegrammStil. Wie der aussieht?
Sprachlabor lesen!
DIE
"GARTENLAUBEN"LITERATUR hat uns eine
Sorte
von
Sätzen
hinterlassen, die wir der
Einfachheit halber "Hereintrat-ein-Mann"-Sätze
nennen wollen. Zur Illustration hier ein Herein-trat-ein-Mann-Satz aus dem Erzähler No. 62 vom
1. August 1840: "Herein trat ein Mann von vornehmem und Ehrfurcht gebietendem Äußerm. Er
mochte zwischen vierzig und fünfzig Jahren seyn, und trug eine Art Jagdanzug. Seinem Gange
und Aussehen nach schien er kränklich und schwach. " Wäre dieser Mann - nennen wir ihn
Hugo Boltz - einem jungen Reporter von heute begegnet, hätte er sich im Feature
möglicherweise so wiedergefunden: "Hugo Boltz, 46, Jagdanzug, taffer Typ, irgendwie nicht gut
drauf. "
Die telegrammartige Schilderung von Personen ist nicht neu und entfaltet, wo es um Präzision,
Sachlichkeit und Tempo, um die Vorspiegelung erzählerischer Atemlosigkeit geht, ihre ganz
eigene Atmosphäre. Inzwischen hat sich der stilistische Kniff in den Zeitungen, allen voran in
der Süddeutschen , zu einer Marotte entwickelt, die drauf und dran ist, der noch grassierenden
Doppelpunktitis - "zitiert werden will: keiner" - den Rang abzulaufen. In einer einzigen
Reportage fanden sich unlängst nah beieinander vier Belege. Beleg eins: "Alexa Waschkau, 41,
Ethnologin, rote Haare, schwarzes Kleid. " Beleg zwei: "Alexander Waschkau, gestreiftes Hemd,
Brille, auch 41 Jahre alt, Psychologe. " Beleg drei: "Bartoschek, 37, kantige Brille, Vollbart, CordJackett. " Beleg vier: "50-jähriger, großer, dünner Mann, gelbe Ray-Ban-Brille, rötlich
schimmerndes Haar, Wissenschaftsautor. " Ein Foto zeigt die Genannten, und man möchte
wetten, dass Bartoscheks kantige Brille ebenfalls eine Ray Ban ist; dass die gelbe Ray-BanBrille ihrerseits kantig ist, sieht man mit blankem Auge.
ZUM JAHRESENDE sei allen Zuträgern, Lesern, Freunden und Kritikern herzlich gedankt.
Apropos Jahresende: Herein tritt Silvester, Papst, undefinierbares Alter, Vollbart, elegante Mitra,
frühe Ray-Ban-Brille.
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
29 /100
Mario Vargas Llosa: "Liebe ist so ein absurdes Thema"
Weil sein Vater Bücher
hasste,
begann
Mario
Vargas Llosa zu schreiben.
Ein Gespräch über Rache,
die inspirierende Wirkung
von Feinden und warum es
leichter ist, über Sex als
über Liebe zu schreiben.
Der große Schriftsteller
muss auf einem lächerlich
kleinen
Stuhl
Platz
nehmen,
aber
Mario
Vargas
Llosa
nimmt's
gelassen. Er grüßt ein Paar, das ihn mit jemandem anderen verwechselt hat, ist überhaupt
ausgesprochen höflich und trinkt erst dann einen Schluck Wasser, als das Gespräch beendet
ist.
SZ: Der erste Satz in einem Roman ist für Schriftsteller von großer Bedeutung, im Leben oft
auch. Wissen Sie noch, was Sie als Erstes zu Ihrem Vater sagten, als Sie ihn kennenlernten mit zehn Jahren?...
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
30 /100
Bamberg - Urteil im Fall Janina ist rechtskräftig
Der Mörder der elfjährigen Janina muss zwölfeinhalb Jahre ins
Gefängnis. Gegen das Urteil des Landgerichts Bamberg sei keine
Revision eingelegt worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Fast genau
ein Jahr nach der Tat ist der Richterspruch damit rechtskräftig. Das
Gericht hatte einen 54 Jahre alten Mann schuldig gesprochen. Die
Richter sahen es als erwiesen an, dass er in der vergangenen
Silvesternacht mehrfach mit einem Kleinkaliber-Revolver geschossen hatte. Er traf die Elfjährige
tödlich, während sie mit Freunden auf der Straße in Unterschleichach (Landkreis Haßberge)
feierte.
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
31 /100
Syrien - Von "Guten" und "Bösen"
Das Thema Syrien spaltet auch nach der Kapitulation der Rebellen von Aleppo die Leserschaft.
Wer hat den Konflikt verursacht, wer ihn vorangetrieben? Darüber gibt es unterschiedliche
Interpretationen.
Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir
behalten uns vor, die Texte zu kürzen.
Außerdem behalten wir uns vor, Leserbriefe auch hier in der Digitalen
Ausgabe der Süddeutschen Zeitung und bei Süddeutsche.de zu veröffentlichen.
[email protected]
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
32 /100
Kurzkritik - Ein feiner Clinch
"Der
Widerspenstigen
Zähmung" in Pasing
Von
allen
Stücken
Shakespeares ist dieses
eines der seltsamsten.
Zumindest
wenn
man
versucht,
"Der
Widerspenstigen
Zähmung" ein wenig ernst
zu nehmen und nicht eine oft sehr lustige - Klamotte
daraus macht. Andreas
Seyferth hat in den 30
Jahren, die er das Theater Viel Lärm um Nichts in der Pasinger Fabrik leitet, 15 Shakespeares
gemacht. Der Mann hat einen eigenen Zugriff auf dessen Stücke, und das spürt man nun auch
wieder, bei eben "Der Widerspenstigen Zähmung".
Natürlich geht es bei ihm auch lustig zu, dafür sorgen Timo Alexander Wenzel in diversen
Rollen verschiedener Lakaien und die beiden durchgeknallten Freier Alexander Wagner und
Mario Linder, von denen vor allem Wagner einen fantastischen Instinkt für Präzision, Nuancen
und kontrollierte Wirkung hat. Aber was die eigentliche Zähmung angeht, ist Seyferth sehr
skeptisch gegenüber jeglicher Knallchargen-Komik. Eher hat man das Gefühl, hier treffen mit
Maria Magdalena Rabl und Rainer Haustein zwei Menschen aufeinander, die wie gemacht
scheinen, einander zu lieben und zu retten aus den Neurosen, in denen sie hausen. Hausteins
Petruchio hat etwas von einem niederbayerischen Viehhändler, er ist ein dampfender Lackl, ein
wüster Kerl - und bipolar. Zärtlichkeit und Rumpelei liegen bei ihm nah beieinander. Hingegen
wirkt der Furor von Rabls Käthchen immer wie ein raues Schutzschild, eine Protofeministin im
Hause eines aasigen Patriarchen, der seine beiden Töchter gewinnbringend verscherbeln will.
Auch wenn die Premiere ein bisschen unter der Katatonie der Aufregung leidet: Es ist eine
schöne Aufführung, bei der man allen sehr gern zuhört und die gut ausschaut, mit viel Raum
und der Imitation der Illusionskunst italienischer Renaissance-Architektur.
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
33 /100
Landespolitik - Hickhack um die Integration
Merkel, Flüchtlinge, Kirchen: Alle wollten nicht, wie die CSU wollte
Es ist nicht einfach mit der Integration, wie die CSU gleich zu
Jahresbeginn erfahren musste. Kein Syrer oder gar Senegalese, nein,
eine ganz deutsche Frau aus der Uckermark wollte sich nicht recht
integrieren. Ihr Name ist Angela Merkel, sie ist Kanzlerin und gegen eine
Obergrenze für Flüchtlinge und damit aus der Sicht der CSU weit außerhalb des konservativen
Kulturkreises.
Das ganze Jahr versuchte die CSU Merkel ihre Leitkultur nahezubringen. Sie probierte es mit
fordern: CSU-Chef Horst Seehofer schimpfte, drohte mit einer Verfassungsklage. Und mit
fördern: ein Friedenstreffen in Potsdam an einem See, ein gemeinsames Lächeln für die
Kameras. So ein Bundestagswahlkampf ohne CDU ist ja nichts, auch kaum erfolgreich. Für eine
Einladung an Merkel zum CSU-Parteitag im November reichte die neue Freundlichkeit
allerdings nicht. Ach ja, Integration ist schwer und voller Missverständnisse. Da dachte die CSU,
zumindest die Kirchen könnten ihre Vorstellung einer christlich-abendländischen Leitkultur
teilen. Am Ende kam auch von ihnen nur Kritik zum CSU-Integrationsgesetz. Und auch wie
Generalsekretär Andreas Scheuer das mit dem Fußball spielenden, ministrierenden
Senegalesen, den man nie wieder abschieben könne, gemeint hat, konnten die wenigsten
verstehen. Ungewohnt gut verstanden sich dafür der jetzige Ministerpräsident Seehofer und der
Immer-noch-Finanzminister Markus Söder. Zumindest als die CSU am Integrationsproblem
Merkel arbeitete. Dann wurde wohl integrieren mit intrigieren verwechselt, zumindest ging es
wieder los: Der eine führe Selbstgespräche, der andere könne kaum mehr, als Förderbescheide
ausstellen. So ging es hin und her zwischen den Lagern. So schlimm, dass ein CSUIntegrationsteam vermitteln musste. Jetzt sei alles wieder "schmusi-schmusi", um eine
Seehoferische Wortschöpfung zu bemühen. Einige trauen dem Frieden aber nicht. Gut möglich,
dass die CSU sich also auch 2017 wieder intensiver mit dem Thema Integration befassen muss.
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
34 /100
Würzburg/Ansbach - Zwei Attacken, ein Gefühl
Anschläge
von
Flüchtlingen erschütterten
Ochsenfurt und Ansbach.
Dennoch reagierten die
Bewohner besonnen
Drei Wochen nach dem
Attentat von Würzburg erlitt
Simone Barrientos einen
Schwächeanfall. In einer
Diskussion
über
das
bayerische
Integrationsgesetz wurde
ihr plötzlich schwarz vor
Augen, auf dem Boden kam sie zu sich und ahnte, was ihr Körper ihr sagen wollte in dem
Moment. Barrientos ist die Frau, die sich nach dem Attentat den Medien gestellt hat. Ein 17jähriger unbegleiteter Flüchtling aus einem kirchlichen Heim in Ochsenfurt hatte am 18. Juli in
einem Regionalzug zwischen den Stationen Winterhausen und Würzburg Süd...
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
35 /100
Wenn Silvesterböller an Bombenangriffe erinnern
Die
Feiern
zum
Jahreswechsel sind in
Deutschland
und
in
Afghanistan doch sehr
unterschiedlich
das
musste unser Kolumnist
schmerzlich feststellen.
Ich erinnere mich gut an
mein erstes Silvester in
Deutschland
vor
zwei
Jahren, vom Einatmen der
Giftstoffe der Feuerwerke
hatte ich noch zwei Tage
danach Kopfschmerzen. Ich und meine Familie, wir hatten keine Ahnung, wie die Deutschen
den Übertritt ins neue Jahr vollziehen, auch nicht, dass sie dabei am Münchner Marienplatz
besonders eifrig zu Werke gehen.
Es rumste und krachte, Böller und Raketen. Am Himmel explodierte es, doch statt in den Keller
zu laufen oder sich flach auf den Boden zu werfen, lagen sich die Menschen in den Armen und
lachten. Mir und meiner Familie fiel das Lachen noch schwer, die Bombenangriffe in
Afghanistan waren noch zu nahe an uns dran.
An mein letztjähriges Silvester erinnert mich eine Narbe am Finger. Im Olympiapark habe ich
mich vom Zuschauer zum Zünder entwickelt - was keine gute Idee war. Weil ich mit
Feuerwerken keine Erfahrung hatte, wusste ich nicht, dass man einen Kracher nach dem
Anzünden loslassen muss. Seine Sprengkraft verbrannte mir die Haut, meine Hand und meine
Jacke waren schwarz vor Rauch.
Um mich rum fanden sie mein Missgeschick sehr komisch, der Kracher war der Lacher, und
wieder tat ich mich schwer, das Amusement zu verstehen. Am gleichen Abend zündete ein
Junge in unserer Nähe eine Rakete und traf damit ein Mädchen am Bein. Das Mädchen schrie
und weinte, ihre Hose war verbrannt. Es herrschten fast schon afghanische Verhältnisse, nur
dass dort nicht innerhalb weniger Minuten ein Krankenwagen gekommen wäre und das
Mädchen versorgt hätte.
Mal schauen, wo ich dieses Jahr hingehe, mit den Erfahrungen der letzten beiden Jahre fühle
ich mich recht gut vorbereitet. Ich werde eine Maske tragen, damit ich nicht die giftige Luft
einatmen muss. Und beim Anzünden der Raketen werde ich gut aufpassen, damit ich sie
rechtzeitig loslasse und in Richtung Himmel schieße, nicht auf andere Menschen. Ich werde
darauf achten, dass die Mädchen und Frauen in meiner Familie irgendwo stehen, wo sie gut
geschützt sind und kein Feuerwerkskörper sie treffen kann. Wenigstens werden hier in
Deutschland keine echten Raketen abgeschossen - anders als in Masar-i-Scharif im Norden
Afghanistans.
In Masar-i-Scharif findet das größte Neujahrsfest Afghanistans statt - aber nicht am 1. Januar,
sondern zum Frühlingsanfang um den 20. März. Hier wird es "Fest der roten Blumen" genannt,
weil dann die Pflanzen zu neuem Leben erwachen. Anders als in Deutschland gibt es in den
Geschäften keine Kracher und Böller zu kaufen, die Leute bereiten für das Fest besondere
Speisen zu und machen Familienbesuche. Und um Mitternacht wird eine echte Rakete in den
Himmel geschossen, damit alle wissen: Jetzt beginnt ein neues Jahr. Die Leute wünschen
einander alles Gute und nehmen sich vor, im eigenen Leben alles besser zu machen als im
Jahr davor.
Wie in Afghanistan gehört es auch zum deutschen Silvester, Neujahrsvorsätze zu machen.
Auch ich habe viele große und kleine Wünsche für 2017. Für mich und meine Familie wünsche
ich mir Gesundheit und dass wir alle zusammen sein können. Ich hoffe, dass ich im neuen Jahr
meine Anerkennung als Asylberechtigter bekomme, damit ich in Deutschland bleiben kann. Ich
möchte weiter als Journalist arbeiten. Dazu muss ich die Deutschprüfung zum B2-Zertifikat
schaffen.
Danach wäre es schön, den Führerschein zu machen - meine afghanische Lizenz wird hier
leider nicht anerkannt. Viel wichtiger als diese vielen kleinen privaten Wünsche ist aber mein
ganz großer Wunsch: Dass die Raketen in Afghanistan nicht mehr auf Menschen schießen sondern nur noch in die Silvesternacht hinausfeuern.
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
36 /100
2017: Ein Plädoyer für mehr Optimismus
2016 war ein Horrorjahr,
2017
kommt's
noch
schlimmer.
Oder
doch
nicht? Warum es höchste
Zeit ist, den Optimisten in
sich zu wecken - und wie
das in düsteren Zeiten
funktionieren kann.
"Es gibt keinen traurigeren
Anblick als einen jungen
Pessimisten
mit
Ausnahme eines alten
Optimisten. " (Mark Twain)
Mehr als zehn Jahre ist es nun her, dass in Deutschland ein grandioses Hochgefühl herrschte,
die Sonne schien wochenlang mit unbändiger Kraft, keine Wolke am Himmel. Wir trugen kurze
Hosen und T-Shirts, wir waren wie befreit. Hoffnungsvoll warteten wir auf das nächste Spiel, das
Glück schien auf unserer Seite zu stehen. Angesteckt von einer jungen Mannschaft, die gegen
alle Erwartungen einen herrlichen Fußball...
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
37 /100
Volksmusik - Gigglgogl und Gogglgigl
Hans-Peter Falkner liebt Gstanzln: eine Sammlung zum Lesen und Hören
Manchmal bricht sie unter der Last der Jahre ein, wie dünnes Eis. Die
Stimme kann nicht mehr so recht. Oft überkommt sie ein Lachen. Eines,
wie es nur sehr alten Menschen gelingt, denen ihre Eitelkeit nicht mehr im
Weg steht. Eines, das die Stimme durchbeutelt, während sie doch
weitersingt. 96 Jahre, sagt HP Falkner, sei sein Großvater gewesen, als er ihn damals
aufgenommen habe, Gstanzlsingen konnte der Opa noch, die Knopfharmonika spielen ging
nicht mehr. Das übernahm der Enkel. Heute tut es Falkner leid, dass er den Großvater nicht öfter
aufgenommen hat. "Der spielt ja eh immer," hat er gedacht. Mit dem Großvater war das so
ähnlich wie mit den Gstanzln: "Die sind ja da. "
Der Großvater war kurze Zeit nach dieser Aufnahme aus dem Mai 1991 weg. Und Falkner
machte weiter Musik. Als eine Hälfte von Attwenger wurde er kurz darauf bekannt. Zwei Typen,
die mit Schlagzeug und verzerrter Harmonika zeigten, was Volksmusik sein kann: PunkBewusstseinsstrom und ein ewiger Off-Beat, der in die Sprache hackt, bis die Späne fliegen.
Möglich, dass Traditionalisten das als Sakrileg empfanden. Aber wer mag schon
Traditionalisten.
In der Kulisse des Fraunhofer-Theaters steht Falkner mit jungen Musikern auf der Bühne - und
macht Volksmusik. Mit Tuba, Kontrabass, Geigen und allem Drum und Dran. Und zu einem
maßgeblichen Teil singt er Gstanzln. Einem Gelegenheitsvolksmusikhörer kann das Gstanzl als
das Ende des Erträglichen vorkommen. Immer ähnlich, immer gleich ist die Melodie, auf die es
sich reimt. Mit zwei Akkorden unterbietet man an Komplexität den Blues, und auch rhythmisch
sind die Möglichkeiten begrenzt. Das Gstanzl ist auf den ersten Blick das kleine Lied für die
kleine Welt von gestern.
Für Falkner ist in den kleinen Reimen die große Welt gebunden. "890 Gstanzln" heißt sein Buch,
dessen Titel ziemlich genau den Inhalt umreißt. Es ist das Ende einer Reihe, eine
Zusammenfassung und eine Erweiterung. 1996 hat er ebenfalls beim Verlag Bibliothek der
Provinz den Band "1234 Gstanzln" veröffentlicht. 1999 folgten "567 Gstanzln". Beigelegt war
immer eine CD, die es auch heute noch einzeln zu kaufen gibt über www.fischrecords.at. Die
ersten beiden Bücher sind lange schon vergriffen. Aber auch mit dem letzten hat man immer
noch ganz schön viele Gstanzln, die, liest man sie einmal hintereinander weg, etwas mit dem
Hirn anstellen. Es beginnt sich zu drehen.
Natürlich ist der angemessene Platz des Gstanzls nicht die Buchseite, sondern das Wirtshaus.
33 Gstanzl-Nummern sind auf der aktuellen CD "890 Gstanzln. Best of! " zu hören. Von den
Neunzigern bis heute, in diversen Besetzungen, meist mit Falkner. Mal singt der für sich, als
würde er mit sich selber reden, mal tobt er im Pulk. Eine musikalische Evolution gibt es nicht.
Das Gstanzl ist ein Kreis. Aber der ist immer anders rund. Falkner hat mit dem Aufschreiben aus
dem praktischen Grund begonnen, sich die Texte für die Bühne merken zu müssen. Auch vor
ihm gab es schon gedruckte Sammlungen. Die aber kamen ihm komisch vor. Zu verkitscht. Und
dann die Schreibweise: "Die ganzen Apostroph' und Ringerl und Kugerl. Ich wollt das einfach
total klar haben. " Die Folge ist, dass sich aus dem Geruch von Papier und Druckerschwärze
Lyrik formt: "und da gigglgogl hod a mensch ghobt / und da gogglgigl dea hod a / sogt da
gigglgogl zum gogglgigl / ge goggl do de mei aa". Einem nicht im Alpenraum Sozialisierten mag
das anmuten wie Konkrete Poesie, ein Dialektalerfahrener liest es so versaut, wie es gemeint
ist.
Das Gstanzl ist kein Hort des erhabenen Volksempfindens, es ist Lebensnotdurft in Reimform.
Oben kommen sie rein, das Bier, die Würste, die Knödel. Unten kommen sie raus. Dazwischen
ist der Mensch. Das ist der Witz. Das Gstanzl ist gerne derb. Aber in den Gstanzln, die Falkner
gesammelt hat, ist das Derbe ein anarchischer Spaß, keine Pöbelei, die volkstümlich das Maul
aufreißt. Falkners Buch bildet Gruppen. "wirtshaus - saufn" ist eine, "oabeit" eine andere. "i liab
di - valossn" eine nächste: "zwoa fischal im weiha / zwoa antn im see / de liab de gehd unta /
und nimma ind heh". Man muss das nicht mit einem Haiku vergleichen, aber ein Gstanzl kann
die poetische Verdichtung schaffen: vom Bild zur Emotion zur Einsicht in das Wesen der Dinge.
Mehrere Theorien gibt es über die Herkunft des Begriffes, aber Falkner hängt der an, die das
Gstanzl von der italienischen, achtzeiligen Stanza ableitet. Das G komme als Mundartfärbung "eine bissl eine Schlampigkeit" - hinzu. Wobei Gstanzl eben nicht gleich Gstanzl ist. Auf dem
Viktualienmarkt steht der Roider Jackl auf seinem Brunnen, als würde er gerade tief Luft holen
vor der nächsten Strophe. Zwischen den Liedern des Roider Jackls in München, auch
Schnaderhüpfl genannt, und dem oberösterreichischen Gstanzln des HP Falkner gibt es
deutliche melodiöse Unterschiede. Auch rhythmisch ist es nicht das Gleiche. Falkners Großvater
hat es ihm beigebracht, hat mit einem Gürtel sein Bein an das des Enkels gebunden. So haben
sie gemeinsam beim Spielen den Rhythmus gestampft. In Bayern ist das Gstanzl eine
Vortragskunst, manchmal auch als Spontangedicht. In Oberösterreich wird es zum Tanz
gesungen. In der Kulisse im Fraunhofer sind die Zuhörer lieber nur Zuhörer. Falkner steht mit
den Tanzhausgeigern auf der Bühne, einer jungen Gruppe aus Österreich, die, würden sie nicht
gerade Volksmusik spielen, in der Mehrzahl als Hipster durchgehen würden. Im Publikum sieht
man viele, die man sich auf so einigen Konzerten vorstellen könnte, beim Gstanzl-Singen nicht.
Möglich, dass es auch an Falkners Bekanntheit liegt. Aber da ist noch etwas anderes. Hat man
das Buch gelesen, die CD gehört, das Konzert gesehen, dann hört man Attwenger neu. Als
Band, die sich aus dem Kulturreservoir der Gstanzln speist. Jedes für sich ist ein
abgeschlossenes Mikrogedicht. Die lassen sich zu einer langen Kette auffädeln - einem
Makrogedicht. Und immer geht es hin und her zwischen den zwei Akkorden, geht es im Kreis,
im Tanz. "Es ist wie beim Techno", sagt HP Falkner: "Du kommst in ein Radl eine. " Stundenlang
kann das so gehen. Irgendwann ist das Gstanzl kein Gstanzl mehr, sondern Ritual.
Trancezustand. So geht es von der Liebe zum Essen zum Sex, und einmal ist auch Schluss:
"und a grü sitzt im gros / und pfeifft si grow wos / auf amoi is schtaad / schedl ogmaad. "
In der Schule für Dichtung in Wien hat Falkner einen einwöchigen Kurs gegeben. Einer Dame
ist er da begegnet, die war sich sicher, das Gstanzl habe immer vier Zeilen. "Ja eh. Aber ist ja
wurscht. Wenn mir mehr einfällt als vier Zeilen, dann wird's halt ein Achtzeiler", hat Falkner ihr
geantwortet. Worauf die Dame insistierte, das Besondere am Gstanzl seien doch wohl die vier
Zeilen. "Jo, für di", hat Falkner gesagt. Regeln sind das eine, das Leben und die Gstanzln sind
etwas anderes. Gibt es ein Thema, das bis jetzt noch nicht in Gstanzln gefasst wurde? "Wenn
wir das jetzt wüssten, was bis jetzt nicht behandelt worden ist - dann würden wir's ja eh tun.
Vielleicht", sagt Falkner.
2016-12-30 23:15 Süddeutsche.de www.sueddeutsche.de
38 /100
Barbara Landes: "Die Ballade vom Wunderkind Carson
McCullers"
Die Ballade vom Wunderkind Carson McCullers
von Barbara Landes Seitenzahl: 224 Seiten Genre: Roman Verlag: Ebersbach & Simon
Bestellnummer: 978-3-86915-131-1 Preis: 19,95 €
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2016-12-30 23:15 NDR www.ndr.de
39 /100
Düsseldorfer EG: DEG verliert drittes Spiel in Folge
Auch der Jahresabschluss war
allenfalls halbwegs versöhnlich. Die
DEG verlor vor 7.434 Zuschauern
gegen den ERC Ingolstadt mit 1:2
(0:1,
0:1,
1:0,
0:1)
nach
Verlängerung. Sechs mal hatten die
Düsseldorfer in dieser Saison zuvor
in die Verlängerung gemusst und
sechs Mal gewonnen - am Freitag
erstmals nicht. "Wir hatten mehr
verdient",
meinte
Torschütze
Alexander Barta.
Natürlich wusste Trainer Kreutzer um
die Stärke der Bayern und hatte entsprechend Respekt. Zudem sind die Ingolstädter eine Art
Angstgegner in Düsseldorf, denn von den letzten acht Treffen im ISS-Dome hatten die
Gastgeber lediglich zwei für sich entscheiden können - aber immerhin das letzte im November
recht deutlich mit 6:2. Und weil die Rot-Gelben damals in den ungewohnten blauen Ersatztrikots
aufgelaufen waren, streiften sie die Hemden wieder über.
Aber nicht nur das. Kreutzer änderte sein Team gegenüber dem Gastspiel in Wolfsburg (1:4) 48
Stunden zuvor auf zwei Positionen. Er beorderte Marcel Brandt wieder in die Abwehr, so dass
für Alexander Preibisch wieder Platz im Angriff war. Zudem brachte der Coach Daniel Weiß in
der Sturmformation mit Alexander Barta und Adam Courchaine; dafür spielte Chris Minard an
der Seite von Manuel Strodel und Alexander Preibisch.
"Ingolstadt hat eine gute Mannschaft und will sich nach der Heimniederlage gegen
Bremerhaven sicher rehabilitieren", meinte Kreutzer vor dem Spiel. "Wir müssen einfach besser
sein, einen Schritt mehr machen und von der Strafbank wegbleiben. Ingolstadt wird uns alles
abverlangen, aber wir werden gewinnen. Wir müssen kontinuierlich punkten, um da zu bleiben,
wo die Musik spielt. " Entsprechend motiviert und angriffslustig begann die DEG. Mehrfach
hatten die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, doch der Puck ging nicht ins Tor, lediglich
einmal nach einem Schuss von Collins an den Pfosten. Die anderen Schüsse gingen vorbei
oder waren eine leichte Beute für Nationaltorhüter Timo Pielmeier.
Auf der anderen Seite wurde sein Gegenüber kalt erwischt. Das Führungstor durch Thomas
Greilinger musste Torhüter Mathias Niederberger auf seine Kappe nehmen. Der harmlose
Schuss wurde von Maximilian Kammerer zwar abgefälscht, ging dem Keeper aber durch die
Beine. Das war bitter. Es war nicht das erste unglückliche Gegentor für den ansonsten
zuverlässigen Keeper, der mehrmals glänzte und an dem es gewiss nicht liegt, dass die DEG in
dieser Saison um Platz zehn hart kämpfen muss.
Das Problem ist der harmlose Angriff, was sich während der gesamten Spielzeit zeigte und in
Überzahl besonders deutlich wurde. So dauerte es bis zur 51. Minute, ehe Barta nach einem
Break der Ausgleich glückte und damit die Mannschaft, aber auch die treuen und geduldigen
Fans für deren Unterstützung belohnte.
Natürlich fehlt der DEG auch das Scheibenglück, aber das ist es nicht allein. Viel zu selten wird
das Spiel schnell, meist werden die Angriffe recht bieder vorgetragen, ohne
Überraschungsmoment.
2016-12-30 23:16 Thomas Schulze www.rp-online.de
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1:3-Niederlage beim Hockey-Halleluja in München
+++ Uwe Krupp: "Das ist
meine
größte
Herausforderung
als
Trainer +++ Der Eiffelturm
wird zum Eisstadion +++
Am Freitag geht es nach
München +++ 2:3 nach
Verlängerung
gegen
Tabellenschlusslicht
Krefeld +++ Ustorfs Trikot
hängt jetzt unter dem
Hallendach +++ Teilruptur
des Innenbandes im Knie
bei Olver - sechs Wochen
Pause +++
2016-12-30 21:13 Claus Vetter www.tagesspiegel.de
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Neunjährige bei Skiunfall im Zillertal verletzt
Im Skigebiet Rastkogel in
Tux
kollidierte
am
Freitagnachmittag
eine
Skifahrerin
(9)
aus
Deutschland mit einem
Wintersportler. Der bislang
Unbekannte fuhr nach dem
Zusammenstoß
weiter,
ohne sich um das verletzte
Kind zu kümmern. Die
Neunjährige
wurde
im
Bereich des Oberschenkels
verletzt und mit dem
Hubschrauber
ins
Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert. (TT.com)
2016-12-30 21:13 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
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Braucht Niedersachsen ein Heimatministerium?
Kreis Nienburg Zug rammt Müllwagen Fahrer stirbt
Braunschweig Zwei Leichen liegen 14
Tage unentdeckt in Wohnung
Prozess in Hildesheim Hat Mutter ihre
Tochter für Sex verkauft?
200.000 Euro fehlen Sterbekasse der
Feuerwehr geplündert
2016-12-30
23:15
Allgemeine www.haz.de
43 /100
Hannoversche
Petition gegen Abriss: Kölner Kulturkampf um bedrohte
Litfaßsäulen
"Erhalten Sie die Kunstsäulen in Köln" - so heißt die Online-Petition, mit der eine Kölner
Künstler-Initiative für den Erhalt mehrerer Dutzend Litfaßsäulen in der Stadt kämpft. Seit mehr
als einem Jahr zeigt eine Gruppe von Kölner Künstlern darauf ihre Werke. "Wir haben keine
Angst", stand auf einem der berühmtesten Plakate, das sich auf die Lauschangriffe der
amerikanischen Sicherheitsbehörde NSA bezog; darunter war eine Mobilfunknummer zu
sehen. Die Kunstsäulen passten ins hippe Köln. Doch die für sie zuständige Firma Ströer hat
damit begonnen, sie abzubauen.
Die
Künstler-Gemeinschaft
"Art
Initiatives Cologne" (AIC) will das nicht
hinnehmen. "Ich weiß, dass es viele
Leute in Köln gibt, die Säulen toll
finden",
sagt
Aktivist
Damian
Zimmermann. "Ich würde mir wüschen,
dass sie stehenbleiben. " Die Argumente
der Kultur-Kämpfer klingen schlüssig:
Wenn in den klammen Städten an
irgendwas gespart werden muss, treffe
es meistens die Kultur. So wie nur ein
paar Kilometer weiter in Leverkusen. In
der
Nachbarstadt
hatten
Wirtschaftsprüfer der Stadt nahegelegt,
über eine Schließung des überregional bekannten Museum Morsbroich nachzudenken. Ende
offen.
Aber warum werden die Kölner Säulen abgebaut? Vor zwei Jahren gewann Ströer die
Ausschreibung für die Vermarktung von Werbeflächen der Stadt Köln. Der Vertrag sieht die
Reduzierung der Werbeträger in der Stadt vor. 300 von 800 Litfaßsäulen in der Stadt sollen
demnach abgebaut werden, um Kölns Werbelandschaft kleiner und digitaler zu machen. Dieser
Abbau-Pflicht kommt das Unternehmen nun offenbar nach. Auf Nachfrage bestätigte die Stadt
Köln, dass es eine vertragliche Rückbauverpflichtung gibt. Es heißt aber auch, man habe das
Unternehmen aus dieser Pflicht entlassen wollen. Dazu sei es aber nicht gekommen. Ströer will
sich offiziell nicht zu dem Thema äußern.
Das Kunstsäulenprojekt hatte im Oktober 2015 unter dem Namen "Kunst an Kölner
Litfaßsäulen" begonnen. Absolventen der Kunsthochschule für Medien Köln plakatierten 200
Säulen, bei späteren Plakataktionen waren es noch 50 Säulen im Stadtgebiet. Kosten
entstanden der Stadt nicht. Ströer stellte den Künstlern die Säulen zur Verfügung und
unterstützte die Künstler bei Druck, Plakatierung und Pflege. Einen Teil der Kosten trug die
Hochschule.
2016-12-30 23:16 Sebastian Fuhrmann www.rp-online.de
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San Salvador: Eine Art Messias
Nayib Bukele ist kein Mann der halben Sachen. "100% iluminado" heißt eines seiner politischen
Projekte – auf Deutsch: zu 100 Prozent erleuchtet. Seit einem Jahr ist Bukele Bürgermeister von
San Salvador, und er will nicht nur die Hauptstadt erhellen.
Im ersten Jahr seiner Amtszeit hat er die alte Straßenbeleuchtung der Stadt gegen moderne
LED-Lampen austauschen lassen. Jetzt sollen Orte in der Provinz die ausrangierten
Straßenlaternen erhalten. Deshalb sieht es an diesem sonnigen Donnerstagvormittag im
Dezember auf dem bekanntesten Platz der Hauptstadt mit der großen Jesus-Statue aus wie bei
einer Entwaffnungskampagne kurz nach dem Friedensschluss – nur dass statt alter Gewehre
Hunderte von grauen Straßenlampen auf dem Platz aufgereiht liegen, die an Bürgermeister aus
18 bedürftigen Gemeinden abgegeben werden. Was in der Hauptstadt ausgedient hat, so der
Plan, kommt in der Provinz
wieder zum Einsatz und
trägt so das Licht von Nayib
Bukele, 35, ins ganze
Land.
San Salvador zählt zu den
gewalttätigsten Städten der
Welt.
Hier
geschehen
jährlich mehr als 100
Morde
pro
100.000
Einwohner
–
zum
Vergleich: in Deutschland
lag die Rate 2015 bei
weniger als einem Mord
pro 100.000. Bukele will das ändern, und zwar nicht nur mit helleren Lampen. "Neue
Infrastruktur kann zu einem Wandel führen, aber der ist vergleichsweise klein", sagt Bukele.
"Erst wenn sie begleitet wird von einem neuen Denken, wird es einen wirklichen Wandel geben.
"
Mit diesem neuen Denken hat der Bürgermeister schon einmal selbst angefangen. Er versucht
erst gar nicht, das Gewaltproblem der Hauptstadt – und des ganzen Landes – kleinzureden.
Doch statt wie so viele seiner Vorgänger darauf mit einer Politik der harten Hand vor allem
gegen die Jugendbanden zu antworten, die ganze Bezirke der Hauptstadt kontrollieren, vertritt
er eine andere Position: "Wenn eine Person eine andere ermordet, dann könnte man denken,
dass diese Person ein Soziopath ist", sagt Bukele. "Wenn aber Zehntausende von Jugendlichen
in die Jugendbanden strömen, dann haben wir es nicht mehr mit Soziopathen zu tun, sondern
mit einem sozialen Phänomen. " Solche Worte sind eine Seltenheit in einem Land, in dem die
Öffentlichkeit Straftätern oft selbst grundlegende Menschenrechte abspricht.
Wenn er über das Scheitern der Sicherheitspolitik in seinem Land redet, vergleicht Bukele den
salvadorianischen Staat gerne mit dem menschlichen Körper. "Wenn du Kopfschmerzen hast
und ein Schmerzmittel nimmst, dann gehen die Kopfschmerzen vielleicht weg", sagt der
Bürgermeister. "Aber wenn du sie wirklich heilen willst, vor allem wenn es sich um etwas
Ernstes wie einen Tumor handelt, dann wirst du das nicht mit Schmerzmitteln schaffen. "
Genau das habe man jedoch in El Salvador über Jahre hinweg versucht: "Wir haben überall
Polizei in den Straßen und Geschäfte mit bewaffneten Sicherheitskräften vor der Tür: Wir
nehmen riesige Mengen an Schmerzmitteln, aber die Schmerzen wollen einfach nicht
weggehen", meint Bukele. "Niemand ist gegen die Polizei, aber offenbar ist sie nicht die
Lösung. "
Bukele will die strukturellen Gründe der Gewalt bekämpfen: Die soziale Ungleichheit und die
Exklusion großer Teile der Bevölkerung. Dafür hat er ein Bündel an öffentlichen Investitionen
geplant, mit denen er die Stadt ihren Bewohnern zurückgeben will. Kernstück dieser Politik ist
die Rückgewinnung des historischen Zentrums von San Salvador. Hier, wo heute noch
fliegende Händler, Taxen und Busse die engen Straßen verstopfen und die architektonischen
Perlen der Hauptstadt langsam aber sicher zerfallen, sollen die Passanten schon in naher
Zukunft durch Fußgängerstraßen flanieren und auf begrünten Plätzen verweilen. Bisher künden
von den Plänen allerdings nur die hellblauen, blickdichten Metallzäune, mit denen die
Stadtverwaltung wichtige Bauobjekte abgesperrt hat. Dabei ist die Hälfte der Amtszeit von
Bukele schon vorbei.
Jetzt müsse der Bürgermeister schnell beweisen, dass seine Politik Erfolg habe, sagt Luis
Membreño, ein konservativer Wirtschaftsanalyst aus der Hauptstadt. "Wenn er das schafft, wird
er davon stark profitieren – wenn nicht, wird es ihm schaden. "
Bisher kannte die politische Karriere von Nayib Bukele nur eine Richtung: steil nach oben. Als
Sohn einer Unternehmerfamilie mit palästinensischen Wurzeln machte er zunächst Karriere in
seiner eigenen Werbeagentur, auch sie ist ein Teil des Familienimperiums. Dort kümmerte er
sich um diverse Wahlkampagnen der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Martí, kurz FMLN,
die als Partei der ehemaligen Guerrilla heute das Land regiert.
Kurze Zeit spät wurde Bukele selbst Politiker für die FMLN, zuerst in einer kleinen Gemeinde am
Rande der Hauptstadt, 2015 dann in San Salvador. Als Outsider-Kandidat gewann er die Wahl
knapp gegen den Kandidaten von Arena, der größten konservativen Partei des Landes. Dabei
half ihm die Unterstützung seines Vaters Armando Bukele, eines bekannten salvadorianischen
Unternehmers und Intellektuellen, und eine Social-Media-Kampagne, mit der er zahlreiche
junge Wähler an sich binden konnte. Fast stündlich berichtet Bukele auch heute noch auf
Twitter aus seinem privaten und politischen Leben – und hat damit mehr als 300.000 Follower
um sich geschart.
2016-12-30 21:05 ZEIT ONLINE www.zeit.de
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Analyse: Wie das Elterngeld Deutschland veränderte
Vor zehn Jahren startete
das
Elterngeld
in
Deutschland
als
ambitionierter Versuch des
Staates, einer besseren
Vereinbarkeit von Familie
und Beruf auf die Sprünge
zu helfen. Er nahm dabei in
Kauf,
dass
sich
Sozialleistungsempfänger
und
Geringverdiener
schlechter stehen können
als
beim
vorherigen
Erziehungsgeld.
Aber um Einkommenseinbußen junger Familien insgesamt besser auszugleichen, nahm er nun
jährlich rund fünf Milliarden Euro in die Hand. Hat die Politik damit mehr bewirkt als einen
bloßen Mitnahmeeffekt? Vieles spricht dafür, dass es auch Teil einer gesellschaftlichen
Veränderung wurde.
Eine Art Gehalt
Zwölf Monate eine Art "Gehalt" vom Staat für die Mutter oder den Vater, orientiert an ihren oder
seinen vorherigen Nettoeinkünften, wenn sie oder er sich nach der Geburt um ihr Kind kümmert
- so das Grundkonzept. Zwei Monate mehr, wenn sich die Partner dabei abwechseln. Und
neuerdings ist bei der "Plus"-Variante des Elterngeldes sogar eine Finanzierung über bis zu 36
Monate möglich, wenn sie dabei Teilzeitbeschäftigungen nachgehen.
Sieht so das Familienparadies Deutschland aus? Ein Blick auf die konkreten Leistungen
ernüchtert. Männer als Elterngeldbezieher hatten vorher im Schnitt 2064 Euro monatlich netto
zur Verfügung, während der Elternzeit nun 1204 Euro. bei Frauen sackte der Betrag von 1374
auf 720 Euro, viele haben nicht mehr als 500 Euro. Große Sprünge lassen sich damit nicht
machen. Zumal beim Elterngeld-Plus der Betrag noch einmal zu halbieren ist.
Das liegt daran, dass es für sehr hohe Einkommen gar nichts vom Staat gibt, die Leistungen
generell bei 300 Euro beginnen und bei 1800 Euro enden - von Zuschlägen für Partner und
Geschwister abgesehen. Die durchschnittlichen Elterngeld-Zahlungen berechnet das
Statistische Bundesamt derzeit mit 7011 Euro für die gesamte Bezugsdauer. Da sind lange
Zahlungen für Mütter und kurze für Väter genauso eingerechnet wie niedrige für Hartz-IVBezieher und hohe für Besserverdienende. Und regionale Unterschiede: In Hamburg sind es
7893, in NRW 6857, in Bremen 6422 Euro.
Reich werden Familien nicht
Reich werden junge Familien damit nicht. Aber es hilft ihnen, Einkommensausfälle abzufedern.
Im Vergleich zum vorherigen finanziellen Spielraum junger Familien ist das Projekt "Zukunft mit
Kindern" durch das Elterngeld deutlich besser ausgestattet.
Daneben hat es zwei gesellschaftliche Veränderungen gegeben: Mehr Akademikerinnen
entscheiden sich fürs Kind und mehr Väter für eine Auszeit. Nach zehn Jahren spreche
niemand mehr vom "Wickelvolontariat", erläutert CDU-Familienexpertin Nadine Schön.
Es sei mittlerweile "völlig normal und akzeptiert, dass Väter Elternzeit nehmen". Das macht nun
schon bereits fast jeder Dritte. Vorher neigte lediglich jeder Zwanzigste zu einer Auszeit fürs
Kind. Der Einfluss auf die Geburtenrate ist nicht eindeutig. Es werden zwar wieder mehr Kinder
geboren, doch nicht jede Studie sieht einen Zusammenhang mit dem Elterngeld.
Eine Elterngeld-Studie des Demoskopie-Instituts Allensbach mit über 3100 Interviews
Betroffener bestätigt jedenfalls die Veränderungen beim Verhaltensmuster. Tatsächlich gibt 19
Prozent an Vätern, die es nicht wagen, ihre Berufstätigkeit für eine Elternzeit zu unterbrechen,
obwohl sie es gerne täten. Sie fürchten vor allem Einkommensverluste, Nachteile im Beruf und
Probleme bei der Betriebsorganisation.
"Schon eine große Rolle"
Tatsächlich hängt viel davon ab, wie die jeweilige Firma damit umgeht. Das scheint immer
besser zu gelingen. So sagte ein 36-Jähriger, der sich beim zweiten Kind für die Elternzeit
entschied, es habe für ihn "schon eine große Rolle gespielt, dass in der Firma fast jeder die
zwei Monate nimmt, da ist das dann kein großes Thema mehr".
Die Äußerung verweist zugleich auf ein dann doch noch stark durchscheinendes traditionelles
Rollenverständnis: Mütter unterbrechen den Beruf im Schnitt für 19 Monate, Väter für sieben
Wochen. Das oft höhere Einkommen der Männer taugt nur bedingt für eine Erklärung. Es wird
zwar sehr oft darauf verwiesen, doch selbst in Partnerschaften, in denen sie mehr verdient als
er, nimmt die Mutter zumeist den größeren Anteil an der Elternzeit.
Und es ist auch nach wie vor nicht so, dass die Eltern mit Kind dort anknüpfen, wie sie vorher
ohne lebten. Laut Allensbach arbeiteten vor der Geburt des ersten Kindes 71 Prozent der
Männer und Frauen in Vollzeit, nach der Elternzeit nur noch 15 Prozent.
Mutterschaft oft Reduzierung der Arbeit
Vier Prozent hatten vor der Geburt das Modell Mann Vollzeit/Frau Teilzeit, danach wählten 25
Prozent diese Konstellation. Nach der Geburt weiterer Kinder wiederholen die meisten Paare
diese Entscheidung. Mutterschaft läuft also bei vielen Frauen immer noch auf eine dauerhafte
Reduzierung der Berufstätigkeit hinaus.
Gleichwohl weist Allensbach auf tiefgreifende Veränderungen der Leitbilder in der Gesellschaft
hin. 1982 hätten noch elf Prozent für und 58 Prozent gegen die Berufstätigkeit junger Mütter
votiert. Heute legten indes 53 Prozent aller Mütter und Väter Wert auf gute berufliche
Perspektiven beider Elternteile.
Streit gibt es nur selten
Die Entscheidung für Kind, Rolle und Elterngeld läuft bei fast allen ohne Streit, nur acht Prozent
ringen um Kompromisslösungen. Doch zwischen den gelebten und den eigentlich
gewünschten Lebensmodellen gibt es eine Diskrepanz: Müssten sie auf nichts Rücksicht
nehmen, würden 47 Prozent der Eltern lieber gleich lang mit Beruf und Familie beschäftigt sein.
28 Prozent wünschten sich, dass beide in Teilzeit arbeiten, tatsächlich tun dies nur vier Prozent.
Woran scheitert der Wunsch nach Berufstätigkeit? Für 47 Prozent an den Finanzen, für 45
Prozent (auch) am Betrieb, für zehn Prozent am Partner und für acht Prozent an geeigneter
Kinderbetreuung.
2016-12-30 23:16 Gregor Mayntz www.rp-online.de
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Museumsstifter Peter Tamm (88) ist gestorben
Hamburg. Peter Tamm hinterlässt
seiner Heimatstadt Hamburg ein
einzigartiges Maritimes Museum,
das
seine
über
Jahrzehnte
gesammelten
Exponate
zur
weltweiten
Seefahrtsund
Schifffahrtsgeschichte zeigt. Beim
Springer-Verlag
hatte
der
Hamburger von 1948 bis 1991
gearbeitet und war vom Journalisten
bis zum Vorstandschef aufgestiegen.
Er hinterlässt seine Ehefrau, fünf
Kinder und acht Enkel.
Tamm stammte aus einer der ältesten Seefahrerfamilien Hamburgs, die Leidenschaft für
Schifffahrt und Maritimes entwuchs seiner Kinderstube. Seinen kurzen Wehrdienst im Zweiten
Weltkrieg leistete er bei der Marine auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ ab.
Um Geld für ein Studium zu verdienen, heuerte er 1948 beim neu erscheinenden „Hamburger
Abendblatt“ von Axel Springer an. Als Schiffsredakteur legte er mit einer Serie über das
Schicksal Hamburger Passagierschiffe los. „Ich dachte, die neue Zeitung, keine Parteizeitung,
unabhängig und überparteilich, müsste das doch interessieren“, sagte er einst in einem
Interview des Blattes.
Nach zehn Jahren in der Wirtschaftsredaktion wechselte Tamm ins Verlagsgeschäft, brachte für
Springer zunächst die damaligen Blätter des neu erworbenen Ullstein Verlags („Berliner
Morgenpost“, „BZ“) in Schwung. Von 1962 bis 1964 war er Verlagsleiter der „Bild“-Zeitung. Es
schlossen sich führende Positionen bis zum Vorstandschef 1970 an.
Unter Tamms Ägide bis 1991 wurde ein Expansionskurs gefahren, der den Konzern mit Sitzen
in Berlin und Hamburg zum führenden Zeitungsimperium in Deutschland machte. Nach
Machtkämpfen im Verlag und Konflikten mit dem Filmhändler Leo Kirch musste Tamm 1991
vorzeitig ausscheiden. „Die Gewissheit, das Haus gut bestellt zu haben, gibt Ihnen das Recht,
Ihr Lebensschiff nun in ruhigeres Fahrwasser zu lenken“, schrieb ihm der damalige Hamburger
Bürgermeister Henning Voscherau (SPD).
Doch zur Ruhe setzte sich der Ex-Manager nicht, vielmehr arbeitete er für seinen Lebenstraum:
2008 eröffnete das Internationale Maritime Museum in Hamburg. Die Stadt überließ der „Peter
Tamm sen. Stiftung“ das Grundstück mit dem historischen Speichergebäude unentgeltlich und
investierte 30 Millionen Euro in die Stiftung. Im Gegenzug brachte Tamm seine einzigartige
Sammlung
mit
tausenden
Schiffsmodellen,
Gemälden,
Schiffstagebüchern,
Navigationsinstrumenten, Uniformen und Waffen ein.
Die Ausstellungsstätte entwickelte sich zum Publikumsmagneten, 2015 kamen 110 000
Besucher. „Ein Museum, dass die Menschen auch von der Seefahrt träumen lässt, eines, das
die maritime Seele Hamburgs widerspiegelt“, schwärmte Wirtschaftssenator Frank Horch
(parteilos) 2016 bei der Verleihung des Admiralsportugaleser in Gold an Tamm – eine
Auszeichnung für besonderes Engagement in der Hansestadt. Tamm hinterlässt hier auch eine
mittelständische Verlagsgruppe.
Von RND/KN
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
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Extrabreit lässt sich im Lux feiern
Konzert in der Tui-Arena Frei. Wild
und das gefährliche Spiel
Abschied von vielen Musikstars
2016 – das tödliche Jahr
Mutter von Carrie Fisher HollywoodIkone Debbie Reynolds ist tot
Kinder-Musical in der Tui-Arena "Bibi
& Tina" verzaubern ihre Fans
2016-12-30
23:16
Allgemeine www.haz.de
48 /100
Hannoversche
Zuschauer feiern Oper von elfjährigem Wunderkind
Wien. Ein Zauber liegt in der Luft. Und das liegt nicht am Märchen allein. Als das Wiener
Oh!pera-Orchester unter der Leitung
des
brasilianischen
Dirigenten
Vinicius Kattah die ersten Takte der
Oper „Cinderella“ spielt, denken
viele an eine Zahl: Elf! Elf Jahre ist
die britische Komponistin Alma
Deutscher alt, die das Märchen vom
Aschenputtel der Gebrüder Grimm in
eine
zweieinhalbstündige
Oper
verwandelt hat.
237 Seiten umfasst die Partitur. Mehr
als 20 Szenen hat sich das schon als
Wunderkind bezeichnete Mädchen
teils neu ausgedacht, um die Liebesgeschichte zwischen dem unscheinbaren Aschenputtel und
dem Prinzen zu erzählen.
Die 300 Zuschauer im Casino Baumgarten, einem Kulturzentrum am Rande Wiens, waren am
Donnerstagabend begeistert von der deutschsprachigen Uraufführung. Deutscher, der die
Melodien nur so zufliegen, wie sie selbst sagt, hat sehr eingängige und stimmige musikalische
Motive gefunden, teils fröhlich, teils dramatisch, teils elegisch. Die Schirmherrschaft über das
Ereignis in der Musikstadt Wien hatte Maestro Zubin Mehta übernommen.
Im roten Kleid tritt Alma selber an diesem Abend auf, begleitet barfuß auf der Violine spielend
ihr Alter Ego Cinderella (Theresa Krügl). In Deutschers Fassung ist Aschenputtel, wie sie selbst,
eine Komponistin. Die böse Stiefmutter (Catarina Coresi) und ihre beiden eher lachhaft
dummen als bösen Töchter Zibaldona und Griselda sind Sängerinnen in einem Opernhaus.
Das erst 2014 gegründete und auf Opern spezialisierte Oh!pera-Ensemble hatte den Zuschlag
für die Zusammenarbeit mit Deutscher bekommen. Die Wahl des Ortes traf die Elfjährige: „Ihr
haben die roten Vorhänge im Saal so gut gefallen“, so eine Oh!pera-Sprecherin.
Der 29-jährige Bonner Regisseur und Tenor Dominik Am Zehnhoff-Söns hat aus der Not einer
extrem kleinen Bühne von nur rund 40 Quadratmetern eine Tugend gemacht und nutzt viele
Videoeinspielungen für schnelle und geräuschlose Szenenwechsel. Das ganze Ambiente
gleicht eher einer mit Stuck verzierten prunkvollen Schulaula als einem Saal für großes
Musiktheater. „Es ist das erste Mal seit Wolfgang Amadeus Mozart, dass wieder ein Kind eine
Oper zu Papier gebracht hat“, schreibt der Regisseur im Programm.
Deutscher begleitet die Künstler auch am Klavier, schaut gebannt und tief konzentriert dem
Geschehen auf der Bühne zu. In der Pause gibt sie zahlreiche Autogramme. Schon mit sechs
Jahren hatte sie eine erste Klaviersonate, mit sieben eine zwölfminütige Mini-Oper für vier
Sänger und ein Streicherensemble geschrieben. „Cinderella“ war in einer Kammer-Version
schon in Israel zu sehen, wurde für Wien aber völlig neu bearbeitet und ergänzt.
Alma hat es nach eigenem Bekunden immer gestört, dass im Aschenputtel-Märchen ein
verlorener Schuh eine zentrale Rolle spielt. An der perfekten Passform des Schuhs wird bei den
Gebrüdern Grimm das vom Ball beim Prinzen davongelaufene Mädchen später identifiziert.
Nicht so bei Alma: Bei ihr ist der Prinz ein Poet. Aschenputtel vertont eines seiner Gedichte.
Beim Ball kann sie es ihm vorsingen, bevor sie flüchtet.
Der Prinz sucht nun im ganzen Land nach derjenigen, die Liedzeile ergänzen kann. „Sie tritt ins
kalte...“ Ganz zum Schluss kommt er zum Opernhaus der bösen Stiefmutter, in der Aschenputtel
auf dem Dachboden eingesperrt ist. Als er ansetzt, schließt sich der Kreis: „... Dunkle und
versinkt in schwarzem Schnee.“ Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
Von dpa/afp/RND
2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
49 /100
Die Warnungen eines Taxifahrers
Hannover. Es ist ein
kalter
Dezemberabend, der Taxifahrer
dreht das Radio lauter. Im Mittelmeer
sind Flüchtlinge ertrunken, ein
Politiker fordert, die Grenzen dicht zu
machen, in Syrien werden Zivilisten
bombardiert.
„Bomben.“ Der bislang schweigsame
Mann hinterm Steuer fängt plötzlich
an zu reden. „Ich kenne die Bomben.
Die
Menschen
haben
nichts
verstanden.“ Dann fährt er weiter
durch die Nacht.
Der Taxifahrer ist ein alter Mann. Seine Rente reicht nicht aus, deshalb die nächtlichen Fahrten.
Er habe die Bombennächte in Hannover und Hamburg als Kind überlebt, erzählt er. 82 Jahre alt
ist der Mann jetzt. Aber die Bilder spuken noch heute täglich in seinem Kopf herum.
Im Taxi hört er seit Jahren die Nachrichten, jede Stunde, in jeder Schicht. In letzter Zeit findet er
vieles extrem beunruhigend. Seine Stimme klingt wie die eines Vaters, der seine Nachkommen
warnen will: „Es geht nun alles von vorn los. Unsere Generation kann euch nicht mehr helfen.“
Dann schweigt er wieder. Übertreibt der Alte? Man kann versuchen, alles abzuschütteln: eine
Überdosis Apokalypse, konzentriert auf gerade mal fünf Kilometer Heimweg. Doch die
Warnungen des Taxifahrers klingen lange nach. Erinnert er nicht völlig zu Recht an etwas, was
heute zwar keiner mehr hören will, was aber lange Zeit zentraler Baustein der deutschen
Gesellschaft und Orientierung für jedwede Politik war: die Erfahrung von Krieg und Diktatur?
Wir erleben eine politische Zeitenwende. Reihenweise werden bisherige Gewissheiten
umgestoßen. Europa muss zusammenstehen – warum eigentlich? EU und USA sind Freunde –
wo steht das geschrieben? Auch Minderheiten haben Rechte – was ist, wenn die Mehrheit
ihnen diese Rechte aberkennt?
Es ist kein Zufall, dass diese Zeitenwende einhergeht mit dem leisen Abschied einer
besonderen Generation. Für diejenigen, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben – ob als
Täter oder Opfer, ob spätere Taxifahrer oder spätere Bundeskanzler, ob Franzosen oder
Deutsche –, hatten in den nachfolgenden Jahrzehnten Frieden, Verständigung und Ausgleich
stets Priorität. Es ist gar nicht so, dass diese Generation anderen ethisch überlegen gewesen
wäre. Sie hatte nur einfach Angst vor einem neuen Krieg.
Heute dagegen erheben sich, befreit von solchen alten Sorgen, wieder jene, die schneidig
einem neuen Nationalismus das Wort reden. Es hilft ihnen, dass nach und nach die ältere
Generation verstummt. Der Mann im Taxi wird auch nicht mehr ewig unterwegs sein. Die
kollektive Erinnerung endet, wenn die Zeitzeugen nicht mehr da sind. Dann wird Vergangenheit
zu Geschichte: kalt, erstarrt, eine Versteinerung, ohne Einfluss auf die heute Lebenden.
Von RND/Dirk Schmaler
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
50 /100
Schwesig lobt „leise Helden des Alltags“
Berlin. Das Jahr 2016 endet mit
einem neuen Rekord ehrenamtlicher
Tätigkeit in Deutschland. Dies
meldet das RedaktionsNetzwerks
Deutschland (RND) – zu dem diese
Zeitung gehört – unter Berufung auf
Zahlen der Bundesregierung.
„Diese Menschen sind die leisen
Helden des Alltags, die unser Land
zusammenhalten“,
sagte
Bundesfamilienministerin Manuela
Schwesig (SPD) dem RND. „Sie
stehen wenigen – aber lauten –
Krawallmachern und Unruhestiftern gegenüber, die sich 2016 so oft in der Vordergrund getönt
haben.“
Mehr als 31 Millionen Deutsche engagierten sich im abgelaufenen Jahr in Ehrenämtern. Bereits
in den vergangenen Jahren war die Zahl kontinuierlich gestiegen.
Von RND
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
51 /100
Miteinander 2017: Packen wir’s an
Berlin. Kürzlich stieß ich beim Stöbern in meiner Bibliothek auf folgenden beklemmenden Satz:
„Nein, es hat keinen Sinn mehr, in einer solchen Zeit der politischen Überreizung noch
weiterhin Mittler und Schlichter sein zu wollen.“ Er stammt aus dem wunderbaren Buch von
Stefan Zweig, das dieser Anfang der Dreißigerjahre des vergangenen Jahrhunderts
veröffentlicht hat und in dem er über das Leben und Wirken des epochalen Humanisten
Erasmus von Rotterdam schreibt. Zweig beschreibt darin die Welt vor 500 Jahren. Das war eine
Zeit des Umbruchs – mit der Erfindung des Buchdrucks, der Erkenntnis, dass nicht die Erde im
Zentrum unseres Sonnensystems steht, und der Infragestellung der römisch-katholischen
Autorität durch die Reformation. Diese Zeit war verbunden mit einer großen Unsicherheit der
Menschen, gefolgt von Konflikten und Kriegen.
Mich hat der Satz von Stefan Zweig deshalb so erschreckt, weil ich auch heute vielfach sehe,
dass Menschen müde werden, „Mittler und Schlichter“ zu sein. Wir sind scheinbar eingeklemmt
zwischen
einem
islamistischen
Terrorismus, der barbarisch auf der
ganzen Welt mordet und versucht,
unsere
Gesellschaften
zu
destabilisieren. Parallel zu diesem
Terror – und wild befeuert durch ihn
– tritt in den westlichen Staaten ein
immer dreisterer Populismus auf, der
die Toleranz, die Pluralität und die
Solidarität in unseren Gesellschaften
attackiert.
So
wird
unsere
Demokratie in den Schraubstock
genommen – die doch eigentlich
schon vollauf damit ausgelastet
wäre, die drängenden Probleme zu Beginn dieses 21. Jahrhunderts zu lösen: etwa die
Herausforderungen einer alternden Gesellschaft; den digitalen Umbau unserer Wirtschaft, bei
dem der Einzelne nicht zum reinen Datenlieferanten verkommen darf; das internationale
Konfliktmanagement, das dringend Krisen entschärfen muss, die das Potenzial haben, die Welt
nachhaltig zu erschüttern; die Bekämpfung des Klimawandels, der doch das Überleben der
gesamten Menschheit gefährdet, und die Korrektur der ungerechten Reichtumsverteilung in und
zwischen den Gesellschaften, weil in ihr die Krisen von morgen vorgezeichnet sind.
Es gibt also eine Menge Arbeit, die getan werden muss, auch innerhalb unseres eigenen
westlichen Lagers, wenn ich allein daran denke, dass wir Europa zusammenhalten und einen
Weg mit der neuen amerikanischen Regierung finden müssen. Nach dem Anschlag von Berlin
rückt die Terrordebatte ins Zentrum. Es greift zu kurz, wenn wir die Frage unserer Sicherheit
allein aufs Strafrecht reduzieren oder reflexartig Leerformeln wie die Obergrenze für Flüchtlinge
wiederholen. Notwendig ist eine breit angelegte Strategie, angefangen bei einer effektiven
nationalen
und
europäischen
Vernetzung
der
Sicherheitsbehörden
über
ein
gesamteuropäisches
Flüchtlingskonzept,
eine
armutsbekämpfende
Entwicklungszusammenarbeit bis hin zu wirkungsvollen Integrationsmaßnahmen. Im Kern geht
es nämlich genau um das: um Integration, allerdings nicht nur für die in den letzten Jahren
Eingewanderten. Auch wir selbst müssen wieder ein neues Miteinander einüben, nachdem
viele Gräben aufgerissen worden sind, weil in so mancher Debatte zunehmend
Kompromisslosigkeit, ja manchmal sogar der blanke Hass als neue Diskussionsform zelebriert
wurde. Insofern geht es neben der notwendigen Stärkung des Sicherheitsapparates um ein
Maßnahmenbündel mit einer Bildungsoffensive, Sprachkursen und kommunaler Projektarbeit
im Bereich Jugend und Soziales.
All das sind die großen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Dabei habe ich keinen
Zweifel, dass wir das hinbekommen werden. Es wird dann gelingen, wenn wir uns daran
erinnern, was uns in den vergangenen Jahrzehnten stark gemacht hat: Es war der Glaube an
uns selbst und an uns als Gemeinschaft, verbunden mit der Überzeugung, dass wir aus den
Fehlern der Vergangenheit lernen können, gepaart mit einer Prise Optimismus, dass
gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt möglich ist.
Im Dezember hat mich die Sacharow-Preisverleihung an zwei junge jesidische Frauen, die dem
„Islamischen Staat“ in die Hände gefallen waren, sehr aufgewühlt. Beide Frauen haben mir
ausführlich von ihren Erlebnissen berichtet. Das war eine der grausamsten Geschichten, die ich
je gehört habe. Aber ich war gleichzeitig überwältigt von der Kraft und der Zuversicht, die sie
trotz ihrer traumatischen Erfahrungen ausgestrahlt haben: Der „Islamische Staat“ hat diese
Frauen, trotz aller Gewalt, nicht besiegen können! Es ist diese Zuversicht, der Glaube an eine
bessere Zukunft, die uns als Individuen und als Gemeinschaft stark macht.
Wenn ich an die unzähligen Bürger denke, die in der Flüchtlingshilfe, in einem Verein, in einer
Partei oder in der Kirche, in ihrem Stadtteil oder in der Schule oder Kita ihrer Kinder engagiert
sind, wird mir vor der Zukunft nicht bange. Deshalb habe ich jüngst in einer Diskussion einem
Moderator widersprochen, der das Beste an 2016 fand, dass es bald vorbei sei. Nein, ein so
ängstlicher Blick übersieht das wunderbare Engagement vieler Menschen und lähmt uns bei
der Bewältigung des Kommenden. Mit Zuversicht schließt übrigens auch Stefan Zweig in
seinem Erasmus-Buch, wenn er schlussfolgert: „Denn die Menschheit wird nie und niemals
leben und schaffen können ohne diesen tröstlichen Wahn eines Aufstiegs ins Sittliche, ohne
diesen Traum einer letzten und endlichen Verständigung.“ In diesem Geist können wir uns aufs
Jahr 2017 freuen.
Von Martin Schulz
2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
52 /100
Dreijähriges Kind aus eiskaltem Thiersee gerettet
Thiersee
–
Dramatische
Rettungsaktion im Unterland: Ein
dreijähriges
Kind
und
sein
Großvater
(58)
sind
am
Freitagnachmittag in das eiskalte
Wasser des Thiersees gefallen. Die
beiden waren gegen 15 Uhr
Eislaufen. Beim Erblicken der Mutter
des Buben am Ufer wollten sie
dorthin fahren. In diesem Bereich
befand sich ein Zufluss, der nicht
von einer geschlossenen Eisdecke
umfasst war, teilte die Polizei mit.
Der Mann übersah diese Gefahrenstelle und brach mit dem Dreijährigen durch die dort dünne
Eisdecke in den Thiersee ein. „Geistesgegenwärtig hob der Mann das Kind in die Höhe, um ein
Untergehen des Kindes zu verhindern“, hieß es. In der Nähe hielten sich einige Bekannte auf,
sie konnten mittels einer Rodel und einer Leiter die eingebrochenen Personen bergen. Nach
der Erstversorgung wurden die Patienten mit dem Rettungshubschrauber in das
Bezirkskrankenhaus nach Kufstein geflogen. (TT.com)
2016-12-30 20:47 Tiroler Tageszeitung www.tt.com
53 /100
So wird das Wetter: Zu Jahresbeginn gibt es Schnee
In der Mitte und im Süden Deutschlands bleibt es zwar teils neblig und trüb, aber ansonsten
scheine bei Temperaturen zwischen null und fünf Grad häufig die Sonne, teilte der Deutsche
Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag mit.
In der Silvesternacht gibt es ebenfalls in der Mitte und im Süden die besten Chancen auf einen
guten Blick aufs Feuerwerk,
hier kühlt sich die Luft auf null
bis minus neun Grad ab.
Ansonsten halten sich die
Wolken bei Werten zwischen
ein
und
sechs
Grad
hartnäckig.
In NRW
Schnee
wohl
eher
kein
Im neuen Jahr können auch
viele Wintersportfans endlich
auf ihre Kosten kommen. Der
erste Tag des Jahres beginnt
noch recht sonnig mit Werten zwischen null und acht Grad. Später wird es jedoch wolkig und
zunächst regnerisch.
Der erste Schnee des Jahres wird für die Nacht zum Montag erwartet, auch tagsüber kann es
zumindest in der Südosthälfte bis in tiefe Lagen schneien. Die weiße Pracht werde in den
mittleren und höheren Lagen auch liegen bleiben, hieß es vom DWD.
In NRW hingegen ist den Prognosen zufolge eher nicht mit Schnee zu rechnen. Zwar kommt es
immer mal wieder zu Niederschlägen. Die Tagestemperaturen liegen allerdings bei vier bis
sechs Grad über Null.
2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de
54 /100
Krieg in Syrien: Widerstand gegen Assad bleibt
Seit
in
Syrien
die
Waffenruhe gilt, erheben
sich
in
den
Aufständischengebieten
Proteste gegen Präsident
Assad.
Viele
fürchten
zudem, dass Syrien in den
Verhandlungen Russlands,
Irans und der Türkei nur
Spielball
fremder
Interessen ist.
Man konnte es so auch
schon
bei
anderen
Feuerpausen erleben: Kaum war der Gefechtslärm verstummt, kaum waren die russischen
Kampfjets und die Hubschrauber des Regimes mit ihren Fassbomben vom Himmel
verschwunden, da gingen in etlichen Orten Syriens wieder Menschen gegen Präsident Bashar
al-Assad auf die Straße - so zum Beispiel heute in der Provinz Idlib und im Umland von
Damaskus, aber auch in der Kleinstadt Atarib, 30 Kilometer Luftlinie westlich von Aleppo.
"Bashar, verschwinde! " rufen die Demonstranten im Chor und immer wieder das Wort "Freiheit".
Die Proteste finden natürlich ausnahmslos in Gebieten statt, die nicht von der Regierung
kontrolliert werden.
Wie viele Menschen dort leben, kann nur schwer geschätzt werden. Bevor Aufständische und
Zivilisten vor gut einer Woche aus Ost-Aleppo vertrieben wurden, sollen sich im ganzen Land
den Vereinten Nationen zufolge noch rund 900.000 Menschen allein in Gebieten aufgehalten
haben, die direkt von regierungstreuen Truppen belagert werden. In anderen Schätzungen ist
von bis zu 1,3 Millionen Menschen die Rede.
Das sind Aufständische, ihre Familien, ihre Anhänger sowie Zivilisten, die vielleicht zu müde
oder zu arm zur Flucht waren. Aber oft auch Leute, die sich bewusst entschieden hatten, nicht in
ein Gebiet zu fliehen, das von Assad beherrscht wird. Sie haben zivile Selbstverwaltungen
aufgebaut, manchmal sogar Ansätze einer basisdemokratischen Ordnung. Zurück zum Anfang,
zurück zu den repressiven Verhältnissen unter Assad - das ist für viele dort keine Option.
So mancher Syrer, der in die jordanische Hauptstadt Amman flüchtete, sieht das ähnlich, wie
Ahmed al-Sagga: "Ich hoffe, dass die Waffenruhe schließlich zum Ende des Regimes führt und
dass die Hoffnungen des syrischen Volkes erfüllt werden. Das Regime ist verantwortlich für das,
was in Syrien passiert. So lange es an der Macht ist, wird sich nichts ändern. "
Das alles macht deutlich, dass mit der Niederlage der Aufständischen und mit dem Sieg Assads
und seiner Verbündeten keine einzige jener politischen Ursachen beseitigt sein wird, die zum
Ausbruch des Aufstandes 2011 geführt hatten.
Dass Russland, die Türkei und der Iran jetzt gewissermaßen unter sich eine Konfliktlösung
aushandeln und Syrien vielleicht sogar in Einflussbereiche aufteilen, verstärkt den Eindruck,
dass das Land ein Spielball ausländischer Mächte ist.
Er sei nicht optimistisch, sagt Ahmed al-Ameen, der vor dem Krieg ebenfalls nach Jordanien
floh. Aber er hoffe, dass mit der Waffenruhe wenigstens das Blutvergießen ein Ende hat. Immer
wieder seien Feuerpausen gescheitert, weil das Ausland kein Interesse an ihrem Erfolg gehabt
habe. Das syrische Volk sei zum Opfer einer internationalen Verschwörung geworden.
2016-12-30 20:20 tagesschau.de www.tagesschau.de
55 /100
Warten am Bahnübergang
Es
ist
kurz
vor
Weihnachten, wir sitzen in
der
Kneipe
„Zum
ausgeschossenen Auge“ in
Prag und trinken Bier. „Hast
du dich schon mal getrennt,
bevor du mit jemanden
zusammen warst?“, fragt
Max, der das erste Glas
immer in einem Zug leert.
So groß ist sein Durst. Oder
seine Trauer. Oder beides.
„Nein“, sage ich. Der
Fingerlose
kommt
an
unserem Tisch vorbei. Seine drei Finger hat er an jenem Abend verloren, als er im Keller
betrunken ein Bierfass hochheben wollte. Er setzt sich zu uns.
„Ist mir gerade passiert. Julie, du weißt schon,die Wirtschaftsfrau... Wir waren öfters hier,
plauderten über Kino, Bücher, Theater. Sie sagte, sie hätte nie gedacht, wie toll eine
Freundschaft zwischen Mann und Frau sein kann. Ich dachte, das ist schön, sie kam mit mir
nach Hause, ich passte aber auf, ich machte keinen Druck, ich wollte es nicht kaputt machen.
Ja, ich verliebte mich ein bisschen, sie verliebte sich aber auch, so fühlte es sich an. Dann flog
sie für zwei Wochen nach Spanien. Sie schrieb mir jeden Tag, wie sehr sie sich darauf freut,
dass wir wieder Bier trinken gehen. Als sie zurückkam, sagte sie, ist das nicht toll, ich habe mich
in Spanien verliebt, in einen deutschen Ingenieur von unserem Projekt, was sagst du dazu?“
„Und was hast du gesagt?“, fragt der Fingerlose. „Dass ich mich freue für sie. Jetzt will sie ihn
heiraten und am 1. Januar zieht Julie nach Köln.“ „Sage ich doch, die EU ist Scheiße,“ meint der
Fingerlose. „Wären wir nicht in der EU, wäre deine Alte nicht nach Spanien geflogen und würde
jetzt nicht nach Deutschland ziehen. Sie würde mit dir fünf Kinder haben und abends warten, bis
du aus der Kneipe heimkommst.“ „Sie ist nicht meine Alte“, sagt Max. „Deine mögliche Alte“,
sagt der Fingerlose. Stille. Kurz denke ich, Max haut dem Fingerlosen jetzt eine rein und er ist
auch noch ein paar Zähne los. Doch Max prügelt sich nicht, er schaut ihn nur traurig an. Der
Fingerlose steht auf. „Welche Frau will mit mir tanzen?!“, schreit er. Aber es will keine mit ihm
tanzen und er setzt sich an einen anderen Tisch.
„Das war’s dann mit mir und Julie“, sagt Max und nimmt einen tiefen Schluck. „Ich bin gern
allein. Jetzt habe ich die Bahnübergänge in Schweden entdeckt.“ „Was?“ „Auf YouTube. In
Schweden sind die Bahnübergänge anders als in Norwegen, in Finnland haben sie wieder was
von denen in Schweden. Interessant, oder? Jetzt schaue ich mir die Bahnübergänge in Spanien
an. Und in Deutschland. Bahnübergänge, darum geht es in der Welt. Dann lacht er und ich
lache auch. Max zählt nach, wie viele Biere wir hier in den letzten zwanzig Jahren schon
zusammen getrunken haben. Tausend? Dreitausend? Fünftausend? Nicht mal unser Freund
Einstein, der eine Zeit lang in der Kneipe gewohnt hat, früher wirklich Atomphysiker war und
gerade das nächste Opfer des Fingerlosen ist.
Max erinnert sich, wie oft wir uns hier gestritten haben. Über Politik. Geschichte. Wissenschaft.
Kunst. Weltprobleme. Wie oft wir uns wieder versöhnten. Wie oft wir dem Fingerlosen eine
reinhauen wollten. Was wir in dieser Kneipe schon alles erlebt haben. Die tolle wilde Zeit nach
der Wende. Wirtschaftskrisen. Beziehungskrisen. Den EU-Beitritt von Tschechien. Den Tod von
Václav Havel, der uns traurig machte. Die Wahl des Populisten Miloš Zeman , die uns wütend
machte. Brexit. Die Wahl von Trump. Was wir noch alles erleben werden.
„Die Geschichte rast an uns vorbei, wie die Schnellzüge an den Bahnübergängen in Norwegen
oder Schweden. Wir Tschechen rasen nicht. Wir warten, wie die Autos vor dem Schlagbaum.
Die Zugfolge ist aber so dicht, dass wir für immer warten müssen. Wir ertränken uns im Bier und
warten, was passiert“, sagt Max. „Die Frage ist, ob das ewige Warten gut ist oder schlecht.“ Wir
schweigen eine Weile und schauen uns die Fische im Aquarium unter der Theke an. Die Fische
schauen uns auch an und schweigen ebenfalls. „Wir sind die Fische“, sagt Max. Die Kneipe, die
noch vor einer Stunde voll und laut war, ist jetzt leer. An einem Tisch sitzt Einstein und liest die
Zeitung von gestern. An einem anderen Tisch sitzt der Fingerlose und schläft mit dem Kopf im
Nacken. Wie ein Astronom, der sich die Sterne am Nachthimmel anschaut. Er schnarcht.
„Jaroslav, warst du mal in Köln?“, fragt Max. – „Ja.“ – „Wie ist das Bier dort?“ – „Die nennen es
Kölsch.“– „Kölsch?“– „Das würde dir nicht schmecken.“ „Gut. Vielleicht wird Julie unser Bier
vermissen, wenn sie mich nicht vermisst. Vielleicht kommt sie dann zurück.“
2016-12-30 20:17 Jaroslav Rudis www.tagesspiegel.de
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Kommentar: Obamas Silvesterüberraschung ist gelungen
In
Washington
glaubt
niemand
mehr
außer
Trump, dass in Moskau ein
Freund
und
künftiger
Partner sitzt. Mit den
Sanktionen als Reaktion
auf die Hackerangriffe hat
Obama als Nebenwirkung
auch noch einen Keil
zwischen die Republikaner
und Trump getrieben.
Es war ein politisches
Feuerwerk, das Präsident
Barack Obama von seinem Urlaubsort auf Hawaii entzündet hat. Der Knall war laut und deutlich
zu hören. In Moskau und Washington sprühten die Funken. Wobei der russische Präsident
Wladimir Putin am wenigsten davon überrascht sein dürfte. Glaubte er wirklich, sich ungestraft
im amerikanischen Internet bedienen zu können wie ein Dieb im Supermarkt?
Auch wenn es noch keinen offiziellen Bericht gibt, Obama nennt in seinem Präsidentenerlass
genügend Beweise für russische Hackerangriffe: Namen von Kriminellen, die 100 Millionen
Dollar von US-Banken gestohlen haben sollen. Angriffe auf amerikanische
Infrastruktureinrichtungen. Internetfirmen, die gemeinsam mit dem russischen Geheimdienst EMails geklaut und veröffentlicht haben und damit, so Obama, in unserer Wahlen eingegriffen
haben. Das ist mehr als nur "Ich höre Dein Handy ab und Du meins". Das ist ein Angriff auf die
Stabilität der USA und dieser muss abgewehrt werden.
Die Frage ist nur, warum so spät? Warum hat sich Obama so lange Zeit gelassen, den
russischen Hackern auf die Finger zu hauen? Entweder wusste er erst jetzt davon, was ein
schlechtes Bild auf die US-Geheimdienste wirft, oder er hat die Angelegenheit unterschätzt, was
ein schlechtes Bild auf ihn wirft.
Denn nochmal: Es geht nicht nur darum, dass vor der Wahl E-Mails von führenden Demokraten
permanent wie ein tropfender Wasserhahn veröffentlicht wurden. Das war zwar nervig, trug aber
am Ende nicht dazu bei, dass Clinton verlor. Dafür gab es viele andere Gründe und dafür stand
zu wenig Brisantes in den E-Mails. Die anderen Vorwürfe sind ebenso erschreckend:
Bedrohung von US-Diplomaten, Angriffe auf das US-Finanzsystem und die Infrastruktur.
Niemand außer Donald Trump glaubt jetzt noch in Washington, in Moskau sitze ein Freund und
künftiger Partner. Und damit hat Obama als willkommene Nebenwirkung auch noch einen Keil
zwischen die Republikaner und Trump getrieben. Denn viele Konservative in den USA sind
schon lange russland-feindlich eingestellt. Einflussreiche Senatoren fordern eher noch
strengere Sanktionen.
Für den künftigen Präsidenten Trump wird damit sein geplanter freundschaftlicher Neuanfang
mit Putin schwieriger. Amerikanische Zeitungen spekulieren schon über einen Machtkampf auf
offener Bühne zwischen republikanischen Abgeordneten und ihrem neuen Präsidenten.
Russland ist dabei nur die erste Meinungsverschiedenheit. Weitere werden folgen: Sparen oder
Milliarden ausgeben, Klimaschutz versus Kohle und Öl, Bodentruppen gegen den IS?
Die Show für Trump geht zu Ende, am 20. Januar beginnt die Arbeit. Obama kann sich
inzwischen zufrieden auf seiner Strandliege in Hawaii zurücklehnen und seinen Resturlaub
genießen. Diese Silvesterüberraschung ist ihm gelungen.
2016-12-30 20:15 tagesschau.de www.tagesschau.de
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Berlin-Anschlag: Polizei dementiert Gewalt-Vorwürfe
Die Berliner Polizei hat
Vorwürfe zurückgewiesen,
den
vorübergehend
Verdächtigen nach seiner
Festnahme misshandelt zu
haben. Inzwischen hat der
Mann bestätigt, dass ihm
nichts getan wurde. "The
Guardian"
hatte
von
Schlägen
gegen
ihn
berichtet.
Die Berliner Polizei hat
Vorwürfe zurückgewiesen,
dem nach dem Berlin-Attentat festgenommenen Pakistaner Gewalt angetan zu haben. Dies sei
"falsch und ohne Substanz", sagte Polizeisprecher Winfrid Wenzel im Gespräch mit
tagesschau.de. "Dieser Person ist an keiner Stelle bei der Polizei Berlin Schaden zugefügt
worden. "
Nach den Vorwürfen in der britischen Zeitung "The Guardian" habe die Polizei Berlin erneut
Kontakt mit dem Mann aufgenommen, um die Sache aufzuklären. Der Mann habe der Polizei
inzwischen "persönlich" gesagt, er sei von Beamten "weder geschlagen noch schlecht
behandelt worden. Das schrieb die Polizei Berlin auf Twitter.
Vielmehr habe sich der Mann dankbar für die Unterstützung gezeigt. Die Berliner Polizei habe
sich nach der Entlassung um eine neue Unterkunft für den Mann gekümmert, ihm Kleidung
organisiert und ihm alle seine Sachen ausgehändigt.
Es habe keine Probleme gegeben. Zudem sei vereinbart worden, er könne jederzeit anrufen,
wenn er sich bedroht sehen sollte. Auch der Vorwurf, dass es bei der Vernehmung sprachliche
Schwierigkeiten durch die Übersetzung gegeben habe, seien falsch.
Die "Guardian"-Journalistin Kate Connolly, die das Interview geführt hatte, blieb bei ihrer
Darstellung. Sie habe am Freitag über einen Übersetzer erneut mit dem Pakistaner gesprochen,
schrieb sie bei Twitter. Dabei habe der Pakistaner gesagt, die Polizei sei zu ihm gekommen, er
habe ihnen aber "nicht die Worte gesagt, die in seinen Mund gelegt" worden seien.
Der "Guardian" stehe zu dem Bericht. "Es war ein Interview, das drei Stunden dauerte und von
dem ich eine Aufnahme habe", fügte Connolly hinzu. Ihr Bericht war mit einem Foto des
Pakistaners und seinem vollen Namen erschienen.
Der "Guardian" hatte den Pakistaner zitiert, er sei von Polizisten misshandelt worden. "Er
erinnert sich daran, dass zwei Polizisten die Hacken ihrer Schuhe in seine Füße gruben, und
dass einer mit einer Hand großen Druck auf seinen Nacken ausgeübt hat", heißt es in dem
Artikel. Als er sich später gegen Fotos und Entkleidung gewehrt habe, hätten sie ihn
geschlagen.
Für Polizeisprecher Wenzel sind diese Darstellungen nicht nachvollziehbar: "Diese
Berichterstattung tut uns weh. " Das Interview, dass der Mann nach eigenen Angaben dem
"Guardian" gegeben habe, sei hingegen von einem Dolmetscher übersetzt worden, der weder
gut Englisch noch die Muttersprache des Mannes aus Pakistan spreche, so Wenzel.
Er gehe davon aus, dass es so zu Übersetzungsproblemen gekommen sei.
2016-12-30 20:14 tagesschau.de www.tagesschau.de
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Ökumenischer
Gedächtniskirche
Gedenkgottesdienst
in
der
Das Jahresende feiern
Berliner
Schausteller
traditionell
mit
einem
Gottesdienst in der KaiserWilhelm-Gedächtniskirche.
Dieses Mal ist dabei
natürlich vieles anders.
Nach dem Terroranschlag
auf den Weihnachtsmarkt
auf dem Breitscheidplatz
mit zwölf Toten und vielen
Verletzten
findet
am
Sonnabend ab 10 Uhr ein
Ökumenischer Gottesdienst
statt, um den Opfern und deren Angehörigen zu gedenken. Pfarrer Martin Germer lädt Berliner
und Touristen dazu ein. Er leitet den Gottesdienst zusammen mit den evangelischen und
katholischen Schaustellerseelsorgern Torsten Heinrich und Sascha Ellinghaus. Auch der
Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) und Volker Pellet,
Protokollchef des Landes Berlin, wirken mit.
Der Gottesdienst „soll nicht nur für diejenigen, die unmittelbar am Breitscheidplatz tätig sind,
sondern auch für die von dem, was bei uns geschehen ist, direkt betroffenen Berlinerinnen und
Berliner ein Schritt im Übergang zur Normalität sein“, sagte Germer. „Es gibt zum Beispiel viele
Menschen, die sagen: Ich war kurz vorher noch dort. Oder ich bin normalerweise immer am
Montag dort. Es hätte auch mich treffen können. Und es gibt viele, die den Anschlag unmittelbar
miterlebt haben. Und viele andere sind ebenfalls sehr persönlich berührt und erschüttert. Hier
vor dem Jahreswechsel noch Gelegenheit zum bewussten Loslassen zu geben, scheint mir
wichtig.“
Am 1. Januar endet der Weihnachtsmarkt, auf dem viele Menschen ihre Anteilnahme mit
niedergelegten Blumen und Kerzen bekundet haben. Es soll aber über diesen Tag hinaus
einen Ort des Gedenkens geben. Germer kündigte am Freitag an, dass in der Nacht zu
Sonnabend alle Kerzeninseln an einer zentralen Stelle auf dem Platz zusammengetragen
werden. Außerdem liegt das Kondolenzbuch weiterhin in der Kirche aus.
Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) haben der Schaustellerverband und die
AG City als Veranstalter des Weihnachtsmarkts ein Spendenkonto für die überlebenden Opfer
des Anschlags und Hinterbliebene der Toten eingerichtet.
Kontoinhaber: DRK LV Berliner Rotes Kreuz,
IBAN DE68 1002 0500 0003 2490 15, Verwendungszweck: Anschlag Breitscheidplatz
2016-12-30 20:04 Cay Dobberke www.tagesspiegel.de
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In Niedersachsen fehlen 23.000 Krippenplätze
Terror in Berlin Keine Schläge und
Tritte für Naveed B.
Reaktion auf Hackerangriffe USA
verhängen
Sanktionen
gegen
Russland
Test in Hannover "Section Control"
startet wohl erst im Sommer 2017
Rainer
Wendt
„Polizeiliche
Maßnahmen kein Wellnessurlaub“
2016-12-30
23:16
Hannoversche
Allgemeine www.haz.de
60 /100
Ingolstadt verleiht Wahl nach Heidenheim
Ingolstadt. Der 22-Jährige war im Sommer
vom SC Paderborn zum Tabellenvorletzten
der Liga gewechselt und kam lediglich zu
einem Einsatz im DFB-Pokal. Wahl steht in
Ingolstadt noch bis 2019 unter Vertrag.
© 2016 SID
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine
www.haz.de
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Rücktritt nach drei Monaten: Prandelli nicht mehr Trainer
des FC Valencia
Valencia. Prandellis Aufgaben übernimmt
vorübergehend der frühere spanische
Nationalspieler Salvador Gonzalez.
Erst am 1. Oktober hatte Prandelli die
Nachfolge von Pako Ayestarán angetreten.
In neun Ligaspielen unter dem ehemaligen
italienischen Nationaltrainer gelang dem
Tabellen-17. der Primera Division nur ein
Sieg. Die Tageszeitung AS berichtete,
dass Prandelli unzufrieden mit der
Transferpolitik
des
Klubs
in
der
Winterpause gewesen sei.
© 2016 SID
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
62 /100
Bajramovic neuer Co-Trainer beim Karlsruher SC
Karlsruhe. Pauli, SC Freiburg, Schalke 04,
Eintracht Frankfurt) war zuletzt Cheftrainer
beim Oberligisten Bahlinger SC.
"Wir
kennen
Zlatan
aus
unserer
gemeinsamen Zeit beim HSV, als er
bereits als Co-Trainer mit Mirko und mir
zusammen gearbeitet hat", sagte KSCSportdirektor Oliver Kreuzer: "Es passt
fachlich wie menschlich hervorragend zu
uns und in unser Trainerteam. "
Bajramovics neuer Chef Slomka war kurz
vor Weihnachten als Nachfolger des
entlassenen Tomas Oral verpflichtet
worden, der KSC nimmt am 3. Januar das Training wieder auf. "Als der Verein und Mirko auf
mich zukamen, habe ich das Vertrauen sofort gespürt", sagte Bajramovic: "Ich habe auf
verschiedenen Ebenen in den Trainerbereich hineinschnuppern können. Es ist eine
interessante Aufgabe, und der Wunsch, das zu machen und dem Verein zu helfen, war sofort
da. "
© 2016 SID
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
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Wer braucht wen? Die Winter-Einkaufsliste
Bundesligisten (zusammengestellt vom SID)
der
Frankfurt/Main.
am
16.
Spieltag.
Entsprechend wenig Handlungsbedarf
sehen die Verantwortlichen in der
Winterpause. Einzig Abwehrchef Jerome
Boateng fällt nach seiner Schulter-OP noch
länger aus.
Winter-Prognose: Das Festgeldkonto bleibt
unangetastet.
RB LEIPZIG
Die Sachsen könnten kaum besser
platziert sein. Verstärkt wird der Kader
deshalb - wenn überhaupt - nur punktuell,
perspektivisch oder wenn Abgänge das nötig machen sollten. Kandidaten sind Moussa
Dembélé (Celtic Glasgow) und Dayot Upamecano vom Schwesterklub Salzburg. Olympia-Held
Davie Selke will dagegen wohl weg, noch findet sich aber kein Abnehmer. Die Sachsen
verlassen könnte auch Kyriakos Papadopoulos.
Winter-Prognose: RB verstärkt sich punktuell und lässt die Unzufriedenen ziehen.
HERTHA BSC
Der Hauptstadtklub ist zufrieden mit seinem Kader - wenn Spieler das anders sehen, wie
angeblich Alexander Baumjohann, können diese den Verein verlassen. Gerüchte gibt es um
Japans Nationalspieler Hiroshi Kiyotake vom FC Sevilla.
Winter-Prognose: Trainer Pal Dardai setzt auf Teamgeist und hält den Kader zusammen.
EINTRACHT FRANKFURT
Bei den Hessen geht die Angst vor dem Ausverkauf um - allerdings erst im Sommer. Die
erfolgreiche erste Halbserie weckt Begehrlichkeiten. Abwehr-Juwel Jesús Valléjo
beispielsweise wird spätestens nach der Saison zu Real Madrid zurückkehren, in Frankfurt
hoffen die Verantwortlichen, dass die Königlichen nicht schon früher Bedarf haben.
Winter-Prognose: Die Erfolgs-Elf wird (noch) zusammengehalten.
1899 HOFFENHEIM
Die Nationalspieler Niklas Süle und Sebastian Rudy werden wohl im Sommer zum
Rekordmeister aus München wechseln, im Winter könnte der Kader ausgedünnt werden.
Neuzugänge plant Trainer Julian Nagelsmann derzeit nicht - das ist angesichts der starken
ersten 16 Spiele aber auch nicht zwingend notwendig.
Winter-Prognose: Ergänzungsspieler werden den Kraichgau verlassen.
BORUSSIA DORTMUND
Der Vize-Meister hat einen 200-Millionen-Euro-Umbruch im Sommer hinter sich. Trainer
Thomas Tuchel wird genug damit zu tun haben, sein Team zu stabilisieren. Neuzugänge sind
nicht geplant. Gehen können Spieler wie Neven Subotic (zum Hamburger SV?) und Joo-Ho
Park.
Winter-Prognose: Noch ein Umbruch? Nein. Der BVB verpflichtet allenfalls Ergänzungen.
1. FC KÖLN
Innenverteidiger Mergim Mavraj hat in allen 16 Saisonspielen 90 Minuten auf dem Platz
gestanden - dennoch wurde er für 1,8 Millionen Euro an den Hamburger SV verkauft. Als Ersatz
werden Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur) und Mikel Merino (Borussia Dortmund) gehandelt.
Christian Clemens kehrt vom FSV Mainz 05 zurück, er soll für den verletzten Marcel Risse
einspringen. Filip Mladenovic wechselt zu Standard Lüttich.
Winter-Prognose: Ein Mavraj-Ersatz wird auf jeden Fall verpflichtet.
SC FREIBURG
Trainer Christian Streich baut wie immer eine Wagenburg. Der Kader des SC ist ausgeglichen
und gut zusammengestellt, deshalb hat Freiburg kaum Nachholbedarf. Ein bis drei Spieler
könnten noch verliehen werden - aber auch ohne Veränderungen sind die Breisgauer auf
einem guten Weg Richtung Klassenerhalt.
Winter-Prognose: Im Breisgau bleibt es auch auf dem Transfermarkt ruhig und beschaulich.
BAYER LEVERKUSEN
Innenverteidiger Ömer Toprak wird heftig bei Borussia Dortmund gehandelt, das wird aber wohl
erst ein Thema für den Sommer. Angeblich darf Javier Hernandez gehen, wenn ein Klub für den
Mexikaner 30 Millionen Euro oder mehr bietet. Davie Selke von RB Leipzig könnte die
Verstärkung in der Offensive werden.
Winter-Prognose: Es zeichnet sich Bewegung ab. Schlüsselpositionen werden aber erst im
Sommer neu besetzt.
FSV MAINZ 05
Yunus Malli ist seit Monaten ein Kandidat für den Abschied. Doch dafür müsste ein Klub einen
zweistelligen Millionenbetrag auf den Tisch legen. Die Mainzer litten in den ersten 16 Spielen
unter der Dreifach-Belastung, nach dem Ausscheiden aus der Europa League könnte die
Rückrunde mit unverändertem Kader einfacher werden.
Winter-Prognose: Der FSV erholt sich im Winter ohne große Veränderungen.
SCHALKE 04
Stürmer werden gesucht. Breel Embolo und Klaas-Jan Huntelaar sind verletzt, Eric Maxim
Choupo-Moting fährt - wie auch Nabil Bentaleb und Abdul Rahman Baba - zum Afrika-Cup nach
Gabun. Der junge Fabian Reese ist offensiv noch kein gleichwertiger Ersatz. Sidney Sam steht
vor dem Abprung.
Winter-Prognose: Schalke wird einer der aktivsten Bundesliga-Vereine auf dem Transfermarkt
sein.
FC AUGSBURG
Die wichtigste Personalie ist bereits geklärt worden: Manuel Baum wurde zum Cheftrainer als
Nachfolger von Dirk Schuster befördert. Darüber hinaus aber wird sehnsüchtig auf die Rückkehr
der Angreifer Raul Bobadilla, Caiuby und Alfred Finnbogason gewartet, bei den beiden
letzteren ist ungewiss, ob sie mit ins Trainingslager fahren können. Guido Burgstaller vom 1. FC
Nürnberg, derzeit bester Torschütze der 2. Liga, gilt als Alternative.
Winter-Prognose: Sollte sich abzeichnen, dass Caiuby und Finnbogason noch länger ausfallen,
ist ein Transfer für die Offensive nicht unwahrscheinlich.
VFL WOLFSBURG
Der Transfer von Julian Draxler zu Paris St. Germain spülte wohl rund 45 Millionen Euro in die
Kassen und aufgrund der schwachen ersten 16 Spiele haben die Wölfe Handlungsbedarf. Neu
sind bislang aber eher Unbekannte: Mittelfeldspieler Riechedly Bazoer und Stürmer Victor
Osimhen. Das dürfte aber nicht das Ende sein.
Winter-Prognose: Die unzufriedenen Wölfe kaufen ein.
BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH
Der neue Trainer Dieter Hecking wird den Kader anpassen. Gladbach steht vor einer Einigung
mit dem FC Sevilla über eine Verpflichtung des polnisch-französischen Innenverteidigers
Thimothee Kolodziejczak. Eine andere Option ist Kevin Wimmer von Tottenham Hotspur. Auch
die Namen Neven Subotic und Nuri Sahin (beide Borussia Dortmund) werden gehandelt.
Winter-Prognose: Hecking wird auf mehreren Positionen handeln. Der Verein gibt ihm dafür
finanziellen Spielraum.
WERDER BREMEN
Trotz Abstiegsgefahr: Aus Kostengründen muss der aufgeblähte Kader dringend verschlankt
werden. Aber Interessenten sind rar, bislang konnte nur Ergänzungsstürmer Lennart Thy an den
FC St. Pauli ausgeliehen werden. Fest steht der Wechsel des dänischen Nationalspielers
Thomas Delaney an die Weser. Eventuell kehrt Torhüter Koen Casteels aus Wolfsburg in die
Hansestadt zurück.
Winter-Prognose: Es wird deutlich mehr verkauft statt gekauft. Man will die zarte wirtschaftliche
Gesundung nicht gefährden.
HAMBURGER SV
In der Defensive muss dringend nachgebessert werden, perfekt ist bereits der Wechsel von
Mergim Mavraj. Ein erster Härtetest für den noch nicht gefundenen neuen Sportdirektor dürfte
es sein, Abnehmer für die völlig überteuerten Ergänzungsspieler Pierre-Michel Lasogga und
Alen Halilovic aufzutreiben. Auf jeden Fall muss Investor Klaus-Michael Kühne mal wieder
seinen Tresor öffnen.
Winter-Prognose: Kühnes Geduld scheint nicht unendlich. Der milliardenschwere Spediteur will
endlich Leistung sehen. Die ersten Schüsse des neuen Sportchefs sollten sitzen.
FC INGOLSTADT
Der kongolesische Nationalspieler Marcel Tisserand (23) nimmt voraussichtlich am Afrika-Cup
in Gabun (14. Januar bis 5. Februar) teil. Der Innenverteidiger könnte daher bei bis zu drei
Spielen fehlen, weshalb Sportdirektor Thomas Linke schon angekündigt hat, im Januar "eine
Verstärkung" zu holen, "die uns sofort weiterhilft". Ansonsten sind keine Transfers geplant, eine
Ausnahme will Linke höchstens machen, wenn ein "Perspektivspieler" zu haben ist.
Winter-Prognose: siehe oben.
DARMSTADT 98
Zwischen den Jahren kam Torsten Frings als neuer Trainer. Der Ex-Nationalspieler hatte da
noch keinen rechten Überblick über seinen Kader und wird die ersten Trainingseinheiten
abwarten. Klar scheint aber auch, dass sich das Schlusslicht verstärken muss, um die Klasse zu
halten - nur fehlen dafür die Mittel.
Winter-Prognose: Die Lilien werden um neue Stürmer kaum herumkommen.
© 2016 SID
2016-12-30 23:16 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
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Amazon arbeitet an fliegenden Warenhäusern
Hannover. Amazon arbeitet daran,
die Menschen immer schneller mit
Waren beliefern zu können. Allein in
Deutschland hat das Unternehmen
bereits neun Lagerhäuser eröffnet.
2017 kommen im Westen, Norden
und Süden noch weitere hinzu.
Dadurch
verkürzt
der
Versandhändler den Weg zu seinen
Kunden. Er ist aber immer noch ein
gutes Stück von ihm entfernt.
Bald vielleicht nicht mehr: Der
Konzern hat in den USA ein Patent
für fliegende Warenhäuser angemeldet. Dabei soll es sich um Luftschiffe handeln, die etwa 14
Kilometer über dem Boden schweben. Die bestellten Waren sollen von Drohnen zu den
Kunden unten auf der Erde gebracht werden. Das schwebende Warenhaus soll von kleineren
Luftschiffen wieder aufgefüllt werden.
Die Liftschiffe könnten über Regionen mit einer großen Nachfrage schweben – zum Beispiel
Innenstädte, schreibt die Zeitung „Die Welt“. Ein Kunde könnte dann online ein Produkt
bestellen, dass aus dem Warenhaus knapp 14 Kilometer über ihm von einer Drohne umgehend
zu ihm gebracht würde. Amazon denkt auch darüber nach, die fliegenden Versandzentren bei
Großveranstaltungen einzusetzen, zum Beispiel bei Football-Spielen mit zigtausenden
Besuchern.
Amazon reichte das Patent schon am 22. Dezember 2014 ein, also vor gut zwei Jahren ein,
berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Aber die Idee ist erst jetzt von der TechnologieAnalysten Zoe Leavitt entdeckt worden. Unklar ist, wie weit Amazon mit seinen Plänen ist. Das
Unternehmen begann aber bereits vor drei Jahren damit, Drohnen für die Auslieferung von
Waren zu testen.
Von RND/wer
2016-12-30 23:15 Hannoversche Allgemeine www.haz.de
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Katy Price und Sohn Harvey (14) | Mit Mutti beim BeautyDoc!
Briten-Model Katie Price
(38) ist beim SchönheitsDoc
kein
unbekannter
Gast: Bereits sechsmal ließ
sich das Nackt-Häschen
ihren Hintern liften – ganz
zu schweigen von den
restlichen Baustellen an
ihrem Körper.
Using #LED #Light therapy
on #HarveyPrice
No1
Master #Practitioner in the
most
#Advanced
#Nonsurgical solutions! Covering #Kent #London #Sussex #Surrey & #Essex #ShaneCooper
#ShaneCooperUK #NonInvasive #CelebrityBeautySecrets #NonSurgical #AntiAgeing #Face
#Body #InstantResults #MedicalPlatform #ClinicalTrials
Ein von Shane Cooper (@shanecooperuk) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 10:46 Uhr
Auf Instagram teilte die Fünffach-Mutti jetzt sogar Fotos und Videos von dem Eingriff. Dort zu
sehen: Katie entblößt ihren prallen Hintern und lässt sich vom Schönheits-Experten bearbeiten.
Das ganze Spektakel fand übrigens auf der heimischen Küche statt. Wenn Katie 'nen BeautyDoc braucht, kommt der natürlich zu ihr.
Loving my new bum shape @shanecooperuk treatment number 6 ❤
Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 5:44 Uhr
Harvey's next facial of the day @Shane cooper sooo good for teenagers or people with spots or
scars
Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:30 Uhr
Harvey ist von Geburt an blind, lebt außerdem mit dem Prader-Willi-Syndrom, Autismus und
ADHS.
Das scheint Katie nicht daran zu hindern, ihren Sohn wo es nur geht in die Öffentlichkeit zu
zerren. Bitterer Beigeschmack: Bei den Instagram-Postings handelt es sich vermutlich um
bezahlte Werbebeiträge. Immerhin ist die Klinik des Beauty-Docs überall verlinkt. Auffällig sind
auch Katies Fragen an ihren Sohn …
Dieses Foto ist wie ein Verkehrsunfall. Es ist schlimm, aber man muss einfach hingucken. Was
ist an den beiden noch echt?
Ihr Spiegelbild hat ihr schon lange gestunken! Sie ließ sich vor zwölf Tagen in einer
Düsseldorfer Schönheitsklinik die Nase richten.
Katie: „Wie fühlt sich die Gesichtsbehandlung an?“
Harvey: „Großartig!“
Katie: „Gefällt dir das?“
Harvey: „Ja … ”
Harvey's turn with @shanecooperuk for his scarring and spots
Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:29 Uhr
Head to toe treatment with @shanecooperuk ready for my new year healthy transformation ❤
Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 5:43 Uhr
@shanecooperuk
Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:39 Uhr
@shanecooperuk
Ein von Katie Price (@officialkatieprice) gepostetes Video am 29. Dez 2016 um 6:42 Uhr
2016-12-30 19:28 www.bild.de
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Legendäres "Carnegie Deli" in New York schließt für
immer
Am letzten Tag warteten manche Kunden mehrere Stunden, um noch einmal eines der
berühmten Pastrami-Sandwiches zu bekommen.
30.12.2016 | 19:24 |
( DiePresse.com )
Das vor allem bei Touristen beliebte New Yorker "Carnegie Deli" schließt. Das 1937 eröffnete
Bistro im Herzen Manhattans, das besonders für seine riesigen Pastrami-Sandwiches berühmt
war, öffnete am Freitag zum letzten Mal seine Türen. Einige Kunden warteten Stunden, um
eines
der
kolossalen
Sandwichs
mit
dem
geräucherten,
gewürzten
Schinken zu ergattern.
Die Eigentümerin, die sich
künftig Geschäften im Großund Einzelhandel widmen will,
lehnte in letzter Minute das
Kaufangebot
eines
Restaurantbetreibers
über
zehn Millionen Dollar (9,5 Mio
Euro) ab, der das Geschäft
erhalten wollte. "Es waren acht
einprägsame Jahrzehnte in New York", schrieben die Betreiber auf Twitter.
"Ich bin tief betrübt, das Verschwinden eines kulinarischen Wahrzeichens zu erleben", schrieb
auch Jake Dell in einem Leserbrief an die "New York Times". Dell ist Inhaber des ähnlich
berühmten, erstmals 1888 eröffneten Bistros "Katz's Delicatessen", das ebenso gewaltige
Pastrami-Sandwiches anbietet.
Ihren Boom erlebten New Yorker Delis in den 1920er- und 30er-Jahren, als jüdische
Einwanderer darin Spezialitäten wie Knishes (gefüllte Teigtaschen), Latkes (Kartoffelpuffer) und
Suppe mit Matzeknödeln verkauften. Migranten erinnerten diese Speisen an ihre Heimat, für
Broadway-Stars und Fans wurden Delis auch zum beliebten Treffpunkt nach abendlichen
Theater- und Musical-Aufführungen. Dem Judaistikprofessor Ted Merwin zufolge ist die Zahl der
ursprünglichen Delis in der Stadt von einst 1.500 auf etwa 15 geschrumpft. Der Name Deli
bezeichnet heute vor allem kleinere Lebensmittel-Geschäfte, in denen auch Sandwiches und
einfache Speisen zubereitet werden.
(APA/DPA)
2016-12-30 19:24 diepresse.com
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NRW-Jagdverband warnt seine Mitglieder: Pseudowut tödliche Hundekrankheit ist zurück
Laut Aktion Tier galt Deutschland seit einigen Jahren als pseudowutfrei, doch jetzt sind
vereinzelt Fälle aufgetreten, bislang in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern.
In Thüringen musste ein Jagdhund eingeschläfert werden, der sich in einem infizierten
Wildschwein festgebissen hatte, das meldet die "Thüringische Landeszeitung".
In Nordrhein-Westfalen sind aktuell keine Fälle von Pseudowut bekannt. Der
Landesjagdverband NRW hat jedoch eine Warnung an seine Mitglieder herausgegeben: "Um
eine für den Hund tödliche Ansteckung zu verhindern, sollte der direkte Kontakt mit Schwarzwild
vermieden werden. " Für Jäger gelte, Hunde sollten keinen Kontakt zu erlegtem Wild haben.
2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de
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Schmidt
will
Landwirtschaft
die
Mitte
Gesellschaft"
zurückholen
die
"in
der
Gegen „Kinderschnitzel“ und „falschen
Hasen“ will Christian Schmidt (CSU) nicht
vorgehen. Der Ernähungsminister kämpft
zwar gerade darum, Veggie-Burger und
Veggie-Bratwürste aus dem Kühlregal zu
verbannen – jedenfalls die Bezeichnung –
aber Fleischtomaten dürften vor seiner
Transparenzoffensive
verschont bleiben. Am
Freitag stellte Schmidt sein
„Grünbuch
Ernährung,
Landwirtschaft, Ländliche
Räume“ vor, musste aber
erst
einmal
etwas
klarstellen:
„Jeder
soll
essen, was ihn glücklich
macht.“ Er wolle nur, dass
wie bei Milch auch für
Fleisch gelte, dass nur, was
Milch enthalte Käse heißen
dürfe und nur was Fleisch enthalte als Wurst verkauft werden darf. In der Europäischen Union
bemühe er sich um eine „einheitliche Definition, was vergan denn genau heißt“, sagte er weiter.
Auf 50 Seiten legte Schmidt eine Broschüre vor , die nach eigener Auskunft das Ergebnis einer
einjährigen Diskussion mit Bauern, Umweltschützern und anderen Interessengruppen sei. Nun
will er das Papier noch einmal „zur Diskussion stellen“, sagte er. Schmidt sieht in dem Papier
einen „Fahrplan für die künftige Agrar- und Ernährungspolitik“ und für die „Akzeptanz der
Landwirtschaft“, die er mit seinen Vorschlägen wieder „in die Mitte der Gesellschaft holen“
wolle.
Dazu soll ein neues Tierschutzsiegel beitragen, das Schmidt bei der Grünen Woche vorstellen
will. Es soll als „mehrstufiges Tierwohllabel“ die „Haltungsart positiv kennzeichnen“, heißt es im
Grünbuch. Schmidt blieb auf Nachfrage eher vage, was das genau heißen soll. Die
entsprechend gekennzeichneten Produkte sollten einen „signifikanten Marktanteil erreichen“,
sagte er. Die eigenen Tierschutzsiegel der Handelsketten dagegen würden weder zur
Transparenz noch zum Wettbewerb beitragen, beklagte er. Und der Handel müsse „noch
mitziehen“. Mehr ließ er sich am Freitag nicht entlocken. Nur soviel: „Ich werde vor der Grünen
Woche noch intensive Gespräche darüber führen.“
Obwohl der Bauernverband das Grünbuch „begrüßte“, bezog sich das Lob des
Berufsverbandes eigentlich nur darauf, dass Schmidt weiterhin Direktzahlungen an Bauern
verteidigen will, die nicht an besondere Leistungen wie mehr Tierschutz oder mehr
Umweltschutz bei der Produktion gebunden sein sollen. Im laufenden Jahr hätten
Direktzahlungen wegen des Preisverfalls bei Milch und Schweinen bis zu 60 Prozent der
bäuerlichen Einkommen gedeckt, sagte Schmidt. Er versprach, dass aktive, in der Region
verankerte Landwirte bei den Direktzahlungen stärker berücksichtigt werden sollten. Wie er das
machen will, ließ Schmidt allerdings ebenso offen wie die Umsetzung seines Plans, Bauern vor
der Übernahme durch große Investoren zu schützen. Ganz konkret wurde Schmidt aber in einer
Frage: Er will Kita- und Schulessen von der Mehrwertsteuer befreien. Der Finanzminister hat
sich dazu noch nicht geäußert.
2016-12-30 19:11 Dagmar Dehmer www.tagesspiegel.de
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Nach Karriereende von Ivanovic: Schweinsteiger twittert
Liebeserklärung an seine Frau
Er habe tiefsten Respekt vor
ihrer Entscheidung, twitterte
der 32-Jährige über seinen
offiziellen Account. "Du warst
immer eine Inspiration für
andere. Außerdem bist du
eine wundervolle Frau und
Ehefrau. " Dazu setzte
Schweinsteiger
ganz
romantisch
ein
rotes
Herzchen. Das Paar hatte
sich im Juli in Venedig das
Ja-Wort gegeben.
Die
frühere
Tennis-Weltranglistenerste
Ivanovic
hatte
aufgrund
anhaltender
Verletzungsprobleme ihre Profi-Laufbahn nach 13 Jahren beendet. "Es war eine schwierige
Entscheidung. Ich war zuletzt viel verletzt", hatte die 29-Jährige in einer Facebook-Botschaft an
ihre Fans gesagt: "Aber ich habe meine Träume gelebt. Ich habe so viele erinnerungswürdige
Matches bestritten. 2008 habe ich Höhen erlebt, von denen ich nie zu träumen gewagt hätte. "
In jenem Jahr gewann die Serbin die French Open und thronte insgesamt zwölf Wochen lang
an der Spitze der Damen-Weltrangliste. In den folgenden Jahren hatte Ivanovic allerdings
immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, hoffte acht Jahre vergeblich auf den
nächsten Einzug in ein großes Finale.
2016 bestritt Ivanovic lediglich 31 Matches (15 Siege) und beendete die Saison bereits im
August vorzeitig aufgrund einer Handgelenkverletzung. In der Weltrangliste rutschte sie auf den
65. Rang ab, schlechter war sie am Ende einer Saison zuletzt 2004 als 17-Jährige gewesen.
Ivanovic gewann 15 Titel auf der WTA-Tour und erreichte drei Grand-Slam-Finals (Niederlagen
2007 in Paris und 2008 in Melbourne). Letztmals stand sie 2015 bei den French Open in der
Vorschlussrunde eines Major-Turniers. Ihren letzten Titel gewann sie im September 2014 in
Tokio.
2016-12-30 23:16 RP ONLINE www.rp-online.de
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Athen öffnet
Obdachlose
wegen
Kälte
U-Bahn-Stationen
für
Sozialarbeiter
sind
im
Sondereinsatz, um mehrere
tausend
Menschen
mit
Kleidung,
Decken
und
Lebensmitteln zu versorgen.
30.12.2016 | 18:57 |
( DiePresse.com )
Wegen der anhaltenden Kälte
werden
im
Athener
Stadtzentrum von Freitag an
bis auf Weiteres fünf MetroStationen über Nacht für
Obdachlose offen gehalten. Auch vier beheizte Hallen stünden für die Menschen bereit, teilte
die Stadtverwaltung mit. Zudem seien Sozialarbeiter im Sondereinsatz, um die mehreren
Tausend Obdachlosen mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln zu versorgen.
Die Temperaturen waren in den vergangenen Tagen stark gefallen, in Athen liegen sie derzeit
nachts bei null Grad. Auch schneit es immer wieder, was in der Stadt selten vorkommt. Mit einer
Besserung des Wetters rechnet der griechische Wetterdienst erst ab Mitte der kommenden
Woche.
(APA/DPA)
2016-12-30 18:57 diepresse.com
71 /100
Italien: Nie kamen mehr Flüchtlinge über das Mittelmeer
2016
sind
so
viele
Flüchtlinge wie nie zuvor
über das Mittelmeer nach
Italien gekommen. Mehr als
181.000 Menschen sei die
gefährliche
Reise
gelungen, fast ein Fünftel
mehr als im Vorjahr. Das
teilte das Innenministerium
in Rom mit. "Es war ein
Rekordjahr", sagte Mario
Morcone, der zuständige
Beamte
im
Innenministerium. Zugleich
starben bei der Überfahrt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM)
fast 5.000 Menschen – auch das sind so viele wie nie zuvor.
Insgesamt sind seit Anfang 2014 mehr als eine halbe Million Menschen mit Booten von
Nordafrika nach Italien gekommen. Die meisten flüchteten vor Kriegen, Armut und
Unterdrückung. Die größte Gruppe kommt aus Nigeria, gefolgt von Eritrea, Guinea, der
Elfenbeinküste und Gambia.
Derzeit leben etwa 175.000 Flüchtlinge in Lagern in Italien. 2015 hatten die Mitgliedstaaten der
Europäischen Union zugesichert , 40.000 Flüchtlinge aus Italien aufzunehmen. Bisher wurden
nur 2.654 in andere Länder gebracht.
2016-12-30 18:52 ZEIT ONLINE www.zeit.de
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Platz 20 beim ersten Springen | Freund hat schon
ausgeträumt
Beim ersten Sprung in
Oberstdorf gestern hat er
Riesenproblemen bei der
Landung. Knapp kommt er
direkt gegen Karl Geiger
ins zweite Springen. Dabei
hat unser Weltcup-Fünfter
einen
neuen
Konzentrations-Trick, dreht
vorm Wettkampf an Rubiks
Zauberwürfel: "Das gibt mir
mehr
als
auf
dem
Smartphone zu spielen.
Man muss sich richtig
konzentrieren, lenkt sich ab und ich kann dabei auch entspannen".
Entspannt! Aber nach der verpatzten Saisonvorbereitung nach der OP eben noch nicht in
Topform!
Gerade startet die 65. Vierschanzentournee in Oberstdorf. BILD macht sie fit das Sportereignis.
2016-12-30 18:48 KRISTINA ELLWANGER www.bild.de
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Das neue Jahr wird eine Sekunde länger
Gleich die erste Stunde des neuen Jahres wartet mit einer gewissen Extravaganz auf: Statt der
üblichen 3600 Sekunden wird die erste Stunde des Jahres 2017 genau eine Sekunde mehr
haben. Die sogenannte Schaltsekunde soll Zeit und Erdrotation wieder besser in Einklang
bringen. Die Technik könnte dadurch allerdings aus dem Tritt geraten.
Am 1. Januar wird weltweit zum gleichen Zeitpunkt eine Extra-Sekunde eingeschoben. Um
00:59:59 unserer Zeit folgt nicht wie sonst 1:00:00, sondern 00:59:60 und dann erst 1:00:00. So
eine Schaltsekunde gibt es seit 1972 in unregelmäßigen Abständen alle paar Jahre. Im neuen
Jahr findet sie zum 27. Mal statt.
Grob gesagt, dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um sich selbst. Ganz genau betrachtet,
braucht sie für diese
Umdrehung jedoch ein
ganz kleines bisschen
länger.
Damit
die
Atomuhren, die weltweit die
Zeit
vorgeben,
auch
weiterhin parallel zum TagNacht-Rhythmus
der
Erdrotation laufen und
beides nicht irgendwann
auseinander klafft, muss
diese kleine Ungenauigkeit
hin
und
wieder
ausgeglichen
werden.
Langfristig betrachtet würde die Sonne in ein paar Millionen Jahren sonst erst am Mittag
aufgehen.
Wann weltweit eine Extra-Sekunde eingeschoben wird, entscheidet der Erdrotationsdienst
IERS. Mitarbeiter des IERS in Frankfurt messen und überwachen die Drehung der Erde. Alle
anderthalb bis zwei Jahre entscheiden sie, eine Schaltsekunde einzufügen. „Die Erde dreht
sich ungleichmäßig schnell“, erklärt Andreas Bauch von der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. „Deshalb findet auch die Schaltsekunde nicht
regelmäßig statt.“ Damit die Uhren in Deutschland auch nach der Schaltsekunde richtig ticken,
sendet die PTB über einen Sender ein Signal an alle Funkuhren. Das sorgt dafür, dass in der
Nacht Millionen Uhren automatisch um eine Sekunde zurückspringen. Auch die Zeitsignale, die
per Telefon und Internet verbreitet werden, berücksichtigen die Schaltsekunde.
Dass der Mensch von der Schaltsekunde etwas bemerkt, ist unwahrscheinlich. Auch die
meisten Uhren werden den Sprung wohl gut bewältigen. Probleme könnte es dagegen bei
einigen Konzernen geben. Betroffen davon sind zum Beispiel die Systeme von
Telekommunikationsunternehmen, die ihre Angebote sekundengenau abrechnen oder
Betreiber von Hochspannungsnetzen, die im Mikrosekundenbereich arbeiten. Bei der
Schaltsekunde 2012 wurden mehrere Websites lahmgelegt. Bei der australischen
Fluggesellschaft Quantas fiel das Buchungssystem aus. 2015 lief dagegen alles glatt.
Es gibt einige Kritiker, die Abschaffung der Schaltsekunde fordern. Russland und
Großbritannien wollen sie unter allen Umständen beibehalten, USA und Japan lieber darauf
verzichten. Statt alle paar Jahre eine Sekunde einzustreuen, fordern manche Zeit-Experten
auch einer Schaltminute, die man deutlich seltener bräuchte. Zeit-Experte Bauch hält den
Vorschlag allerdings für „bizarr“. „Wenn eine Schaltsekunde manchem schon Probleme bereitet,
wäre eine Schaltminute doch noch viel schlimmer“, meint er. (dpa)
2016-12-30 18:43 www.tagesspiegel.de
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Brandenburg in Bildern
Unter den Fotografen der Nachrichtenagentur dpa ist Patrick Pleul wohl derjenige, der für den
Beruf am wenigsten geeignet scheint. Zugleich ist er vielleicht ihr Bester. Seine Fotos ragen
heraus aus der alltäglichen Bilderflut. Sie eröffnen buchstäblich neue Perspektiven. Sie zeigen
das Berliner Umland in einer Schönheit, die man manchmal kaum glauben mag. Seit Jahren
schon und immer wieder
neu. Insofern zeigen Pleuls
Fotos auch, was möglich
ist, wenn jemand etwas
wirklich will – und kann.
Ein Dorf im Oderland, eine
Autostunde östlich von
Berlin.
Hier,
zwischen
Feldern,
Alleen
und
Windrädern wohnt Pleul mit
Frau und drei Kindern.
"Ostbrandenburg ist – na
ja, nicht langweilig, aber
ruhig", sagt er. Wo wenig passiert und Politprominenz nur selten auftaucht, gibt es kaum
Pflichttermine. Platz ist nicht nur in der Landschaft, sondern auch im Kalender. Patrick Pleul
macht das Mögliche daraus. "Es gibt nichts Schöneres als den Sonnenaufgang im Oderbruch",
sagt er. Allerdings ist der im Sommer ziemlich früh. "Wenn ich um drei Uhr dreißig losfahre, bin
ich ja um vier da", sagt Pleul. Seine Arbeitszeit richtet sich nach der idealen Beleuchtung
möglicher Motive, der Tag hat 24 Stunden. Und fotogen ist fast alles, wenn man nur will.
Pleul ist in einer Dauerbereitschaft, die nichts mit der smartphonegetriebenen
Büromenschenhektik zu tun hat, sondern ihm eher Kraft gibt als nimmt. An Tagen, an denen es
gar nicht hell werden will, macht er halt Symbolfotos, mit denen die Medien optisch schwer
umsetzbare Geschichten illustrieren, etwa Computer-, Rechts- und Verwaltungsthemen.
Sind seine Landschaftsfotos nicht manchmal einen Tick zu schön, um wahr zu sein? Ist, zum
Beispiel, bei der grandiosen Laubfärbung um die Pückler-Pyramide im Branitzer Park aus
Braun am Computer Gold geworden? "Das wäre ein Fall für die fristlose Kündigung", sagt Pleul.
Als Nachrichtenagentur lebt dpa samt der Foto-Tochter Zentralbild von der Wahrheit. Und Pleul,
das Ausnahmetalent, besetzt die Nische, in der er am besten aufgehoben ist.
Seine Perfektion resultiert daraus, dass er sich Zeit nimmt. Das hat mit ihm selbst zu tun. Als
Jugendlicher hat Pleul seine linke Hand und die Kuppe eines rechten Fingers verloren. Es war
selbstgebauter Mist, über den zu reden ihm auch jetzt, mit 46, schwerfällt.
Gelernt hat er Gärtner, in der Produktionsgenossenschaft "Frohe Zukunft". Deren Zukunft war
die Insolvenz samt Abriss, während Pleul sich in sein neues Leben einlebte. Das Arbeitsamt
empfahl ihm eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Er sah die Bürocontainer an der
Autobahn und wusste, dass er da nicht hin wollte. Fotografierte die geliebte Natur, wie ein
Besessener. Bewarb sich mit den Bildern bei der "Märkischen Oderzeitung", bei der er bis 2000
frei arbeitete. Dann dpa, wo er einer von drei Brandenburger Fotografen ist. Der eine, der bei
Gerangel oder Sportfotografie keine Chance hat. Und der aus den Umständen das Beste macht.
2016-12-30 18:39 Stefan Jacobs www.tagesspiegel.de
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Erste unabhängige Ryzen-Benchmarks machen die Runde
AMD hat bisher nur wenige Ergebnisse vom neuen Prozessor Ryzen publiziert. So bleibt Raum
für nicht an NDAs gebundene Test-Magazine und -Sites, erste Prototyp-Resultate zu verbreiten.
Es sind zwar RyzenPrototypen (Aufschrift AMD
2D3151A2M88E), die noch
nicht mit dem von AMDChefin
Lisa
Su
versprochenen Basis-Takt
von 3,4 GHz laufen. Doch
was das französische PCMagazin Canard-PC damit
gemessen hat, kann sich
schon sehen lassen: Im
Turbo mit allen Cores taktet
der achtkernige RyzenProzessor mit 3,3 GHz, bei
einem Kern mit 3,5 GHz. Vor Weihnachten hatten die Franzosen online nur ein paar Hinweise
auf die neue Printausgabe gegeben, doch illegale Scans davon machten schnell die Runde.
Heute ging das Magazin unter Präzision und Hirngespinste auf diese Diffusion im Internet ein
und veröffentlichte auch die Diagramme, wenngleich in kleiner, schwer lesbarer Form.
Danach hängt AMDs neuer Prozessor in einem Benchmark-Mix mit H.264-Encoder, WPrime,
Povray, Blender, 3DSMax, Mental Ray und Corona-Bench seinen Vorgänger FX8370 um bis zu
60 Prozent ab. Er kommt fast an Intels teuren Core i7 6900K heran.
Bei den Spielen konnten die Tester nicht auf das übliche Geforce-1080-Board zurückgreifen.
Diese Karte wollte mit dem verwendeten Promontory-Mainboard partout nicht
zusammenspielen. So liefen die Game-Benches (Dar Cry 4, GRID: Autosport, Battlefield 4,Arma
III, X3:TC, The Witcher 3, Wild Hunt, Anno 2070) auf einer Radeon Fury N. Hier war der Prototyp
etwa 20 Prozent langsamer als der Intel-Prozessor.
Was die Tester bei der Leistungsaufnahme gemessen haben, ist nicht ganz klar. Jedenfalls ist
der Ryzen hier um gut 30 Prozent sparsamer als der FX8370 und auch ein bisschen besser als
der Core i7 6900K. ( as )
2016-12-30 18:28 Andreas Stiller www.heise.de
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Drei deutsche „Colonia-Dignidad“-Anführer verurteilt
Der Oberste Gerichtshof in
Chile
hat
drei
Führungsmitglieder
der
deutschen Sektensiedlung
„Colonia
Dignidad“
in
letzter Instanz verurteilt. Die
drei Männer seien wegen
der
Bildung
einer
kriminellen
Vereinigung
schuldig,
erklärte
das
Gericht am Freitag auf
seiner Internetseite. Kurt
Schnellenkamp, Gerhard
Mücke und Karl van den Berg sowie zwei frühere Geheimdienstmitglieder wurden zu
Haftstrafen von jeweils fünf Jahren und einem Tag verurteilt. Damit erhöhte das Gericht die
vorinstanzlichen Strafen um jeweils ein Jahr. Vier weitere Mitglieder der deutschen Sekte
wurden freigesprochen.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die „Colonia Dignidad“ eng mit dem Geheimdienst
unter Diktator Augusto Pinochet zusammenarbeitete. Die Führungsriege der Siedlung und
Geheimdienstagenten bildeten eine kriminelle Vereinigung, die systematisch Verbrechen
beging. Die Anfang der 1960er Jahre vom Deutschen Paul Schäfer gegründete Kolonie diente
während der Militärdiktatur (1973-1990) als Folterzentrum des Geheimdienstes.
Schnellenkamp und Mücke sitzen bereits wegen Beihilfe zur Vergewaltigung Minderjähriger
und sexuellem Missbrauch im Gefängnis der zentralchilenischen Stadt Cauquenes. Dort wird
auch Karl van den Berg seine Haftstrafe antreten. Die beiden ehemaligen GeheimdienstAgenten sind ebenfalls bereits in Haft. Ursprünglich waren 2006 18 Personen wegen Bildung
einer kriminellen Vereinigung angeklagt worden. Nach Angaben des Forschungs- und
Dokumentationszentrums Chile in Berlin waren darunter 14 Bewohner der „Colonia Dignidad“.
Sechs Angeklagte starben im Laufe der Verhandlungen, drei entzogen sich dem Prozess durch
Flucht nach Deutschland, darunter auch der Sektenarzt Hartmut Hopp. Er war in Chile bereits
wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch von Minderjährigen zu fünf Jahren Gefängnis
verurteilt worden. Derzeit prüft das Landgericht Krefeld, ob das Urteil in Deutschland vollstreckt
werden kann. (epd)
2016-12-30 18:25 www.tagesspiegel.de
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Richter Rizgar Amin: "Ich wollte keine Polit-Show im
Gerichtssaal"
Rizgar Amin betritt im
eleganten
Anzug
das
Suleimanija
Palace Hotel, ein Bau aus
den frühen Jahren der Ära
von Saddam Hussein. Der
Ort
des Treffens ist bewusst
gewählt. Zehn Jahre ist es
her, dass Hussein am 30.
Dezember
2006
hingerichtet wurde. Ein Sondertribunal zur Aufklärung der
Verbrechen des irakischen Diktators verurteilte ihn zum Tode durch den Strang –
und Amin war der erste Richter Saddams.
Im Oktober 2005 begann der Prozess. Nach nur sieben
Sitzungen gab Amin auf. "Meine Entscheidung war eine logische Folge
dessen, was sich damals abspielte", sagt der heute 59-Jährige. "Mein
Rücktritt war eine Botschaft an die damaligen Politiker, nicht in die
Unabhängigkeit der Justiz einzugreifen. Ich wollte eine Trennung von Politik
und Judikative. Dafür habe ich gearbeitet. Diese Trennung wird bis heute nicht
respektiert. "
Das Tribunal sei eine gute Chance für die Zukunft Iraks gewesen,
sagt Amin und nippt an der kleinen Mokka-Tasse. Und dies nicht, um Schuldige
hinzurichten, sondern um ein Exempel für faire Gerichtsverfahren zu etablieren.
Doch es habe kaum ernst zu nehmende Beweisverfahren gegeben, die
Prozessgestaltung sei unprofessionell verlaufen. "Ich wollte keine
Polit-Show im Gerichtssaal. "
Amin galt als integer und über jeden Verdacht der Korruption
erhaben. Er gehörte keiner Partei an, seine Vergangenheit war unbefleckt und
frei von Skandalen. Er schien die ideale Besetzung für den Posten des
Vorsitzenden des Sondertribunals, das über die Verbrechen eines der grausamsten
Herrscher der jüngsten Geschichte richten sollte. Noch nie stand ein Diktator
im Nahen und Mittleren Osten vor einem Richter. Saddam Hussein und Rizgar Amin
schrieben Rechtsgeschichte.
Amin ist Kurde, er stammt aus Suleimanija im Nordosten
Iraks. Der Oberste Gerichtshof Kurdistans hatte ihn vorgeschlagen, als die
zweite irakische Übergangsregierung unter Premier Ibrahim al-Dschafari, dem
heutigen Außenminister Iraks, um die Benennung von einigen Richtern für das
Sondergericht bat. Als Untersuchungsrichter für Straftaten war Amin früher oft
aus Kurdistan ins 260 Kilometer entfernte Bagdad gereist. Er kennt die
Hauptstadt gut. 1980 hatte er dort sein Jurastudium abgeschlossen. Da er sich
geflissentlich weigerte, in die Baath-Partei einzutreten, machte er sehr spät
Karriere. Erst Mitte der 1990er Jahre wurde er zum Chefrichter in den
kurdischen Autonomiegebieten berufen.
Der Herr mit dem weißen Haar, dem graumelierten Schnauzbart
und der schwarzen Robe mit weißem Satinband sollte zum Sinnbild des neuen Irak
werden. Doch das Tribunal wurde zum Flop.
Die regierenden politischen Parteien,
Regierungsinstitutionen wie das Justizministerium und auch Journalisten, die
wie Söldner der Regierung agierten, hätten alles getan, um den Verlauf zu
behindern, berichtet Amin. "Und natürlich einige aus den Reihen des
vorherigen Regimes, Leute, die so weitermachen wollten wie bisher. "
2016-12-30 18:20 ZEIT ONLINE www.zeit.de
78 /100
Conti-Chef will sanft umbauen
Steuerentlastungen
und
Strom Das ändert sich 2017
teurer
Syntellix-Anteile Utz Claassen kauft
Carsten Maschmeyer raus
Neues Angebot "Otto now" Mieten
statt kaufen – wann sich das wirklich
lohnt?
„Öko-Test“ Sieben Bio-Hundefutter
fallen im Test durch
2016-12-30
23:15
Hannoversche
Allgemeine www.haz.de
79 /100
ATX beendet 2016 mit Jahresplus von 9,2 Prozent
Zum Jahresultimo lag der Börsenindex bei 2618,43 Zählern. Am letzten Handelstag 2016 gab
es aber ein kleines Minus.
30.12.2016 | 18:10 |
( DiePresse.com )
Die Wiener Börse hat am Freitag den letzten Handelstag des Jahres mit einem Tagesminus von
31,5 Punkten oder 1,19 Prozent bei 2.618,43 Zählern beendet. Der Index hat damit im
turbulenten Börsenjahr 2016
um 9,2 Prozent zugelegt. Die
Jahresperformance von 2015
von rund 10,97 Prozent konnte
damit fast wiederholt werden.
Das Tageshoch erreichte der
ATX zu Handelsbeginn mit
2.649,82
Zählern.
Das
Tagestief lag knapp vor 11.30
Uhr bei 2.618,43 Zählern. Im
prime market zeigten sich am
Ende der Sitzung 16 Titel mit
höheren Kursen, 22 mit
tieferen und zwei unverändert.
Gehandelt wurden im prime market 3.740.022 (Vortag: 8.081.768) Stück Aktien
(Einfachzählung). Umsatzstärkste Aktie war OMV mit 289.295 Stück Aktien. Wertmäßig kam
heute ein Umsatz im prime market (Doppelzählung) von 113,93 (180,012) Mio. Euro zu Stande,
wovon 19,50 Mio. Euro allein auf OMV entfielen.
(APA)
2016-12-30 18:10 diepresse.com
80 /100
Sanktionen gegen Russland: Verwirrtes Washington
Tucker Carlson und Glenn
Greenwald sind sich selten
einig.
Normalerweise
bewegen sich die beiden
Journalisten
an
den
unterschiedlichsten Polen
des ohnehin extremen
politischen Spektrums der
USA. Greenwald ist seit
seiner Kollaboration mit
dem
NSA-Whistleblower
Edward Snowden ein Held
der Linken, Carlson ist als
Moderator
des
konservativen Senders Fox seit Langem ein Sprachrohr der republikanischen Partei.
Umso erstaunlicher war es, dass die beiden in der vergangenen Woche im wohlgestimmten
Duett verkündeten: Die vermeintliche Affäre über einen russischen Eingriff in den USWahlkampf werde viel zu hoch gehängt. Dem Vorwurf der Manipulation der öffentlichen
Meinung durch Hackerangriffe müsse mit äußerster Skepsis begegnet werden.
Weder Carlson noch Greenwald sind als große Freunde des designierten nächsten USPräsidenten Donald Trump bekannt. Auch der Wahlsieger ließ am Donnerstag wissen , dass er
finde, man solle die ganze Geschichte um Cyberattacken auf die demokratische Partei durch
den russischen Geheimdienst ruhen lassen und nach vorne schauen. Der Trump-Tweet war die
offizielle Reaktion aus seinem vergoldeten New Yorker Penthouse auf die Sanktionen , die der
scheidende Präsident Barack Obama gegen Russland verhängt hat.
Der Umgang mit Moskau spaltet die Amerikaner und lässt Allianzen erkennen, die es bislang so
nicht gab. So fand das harte Durchgreifen des Demokraten Obamas unter Republikanern in
Washington deutlich vernehmbaren Applaus. Die Senatoren John McCain und Lindsey
Graham, zwei aktenkundige Falken im Parlament, lobten Obama überschwänglich und
kündigten an, weitere Sanktionen gegen Russland anzustreben.
Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, stimmte in den Chor ein
und verlautbarte, dass "dies das lange überfällige Ende" der gescheiterten Appeasement-Politik
Obamas gegenüber Putin sei. Das fand auch der Mehrheitssprecher im Senat, Mitch
McConnell, der sagte: "Dies ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung, auch wenn er viel
zu spät kommt. "
So wird sich Donald Trump bei seiner Amtsübernahme am 20. Januar einem Kongress
gegenüber sehen, in dem seine Republikaner zwar die Mehrheit besitzen, die aber in
Russland-Fragen ganz anders ticken als er. "Obamas Maßnahmen haben die Republikaner in
eine Zwickmühle zwischen ihrer Parteilinie und Trump gebracht", schreibt das Portal Politico.
2016-12-30 17:57 ZEIT ONLINE www.zeit.de
81 /100
Salzburg, Wien, Krems: „Lear“, „Parsifal“, Einstürzende
Neubauten
Bei drei Festspielen bzw.
Festwochen beginnen 2017
neue Intendanten. Und der
neue Kulturminister, Thomas
Drozda,
wird
einige
Personalentscheidungen
treffen müssen. Seine ersten
beiden – für Staatsoper und
Belvedere – sind durchaus
umstritten.
30.12.2016 | 17:49 |
( Die Presse )
Ein Kulturminister, den (fast) alle Kulturschaffenden gut finden, ist selten. Josef Ostermayer war
das, und trotzdem musste er im Mai 2016 gehen, aus im engsten Sinn politischen Gründen: Er
war dem gestürzten Kanzler Faymann zu nahe. Ihm folgte ein Kulturmanager, über den der
„Spiegel“ schrieb, dass es „anderswo“ – also nur nicht in Österreich – ob seiner Nähe zum
Finanzskandal am Burgtheater (wo er bis 2008 kaufmännischer Geschäftsführer war) „richtig
eng“ für ihn werden könnte. Das mag ein wenig übertrieben sein, fest steht, dass Thomas
Drozda – auch als Generaldirektor der bis heute übermäßig hoch dotierten Vereinigten Bühnen
Wien (VBW) – ein Repräsentant der mächtigen und machtnahen Repräsentationskultur par
excellence war und ist.
Vielleicht wollte er deshalb mit seinen ersten Personalentscheidungen Originalität zeigen:
Zuerst setzte er die höchst erfolgreiche Belvedere-Direktorin Husslein-Arco wegen recht diffuser
und vor allem nie erhärteter Anschuldigungen ab und holte dafür die vor allem in der
experimentellen und konzeptuellen Kunst profilierte Stella Rollig aus Linz; dann verlängerte er
den Vertrag des ebenso erfolgreichen, das Repertoire auf höchstem Niveau pflegenden
Staatsoperndirektors Dominique Meyer nicht und präsentierte als dessen Nachfolger den
Musikmanager Bogdan Roščić, der sich gleich selbst in die Fußstapfen Gustav Mahlers stellte
und vielleicht wirklich davon überzeugt ist, dass Oper im 21. Jahrhundert eine nicht vor allem
museale Kunstform sein kann. .
Man wird hören und sehen, ab 2020. Schon für 2017 darf man gleich drei erste Saisonen neuer
Intendanten mit Spannung erwarten. Markus Hinterhäuser beginnt – nach einem Sommer als
Übergangsintendant 2011 und drei Festwochen-Jahren in Wien – mit seinen ersten „richtigen“
Festspielen in Salzburg. Das Programm scheint ebenso durchdacht (mit Strategien der Macht
als Generalthema), behutsam modern (u. a. mit Reimanns Oper „Lear“) und glamourös (mit
Muti, Netrebko, Flórez, Domingo usw.)
Bei den Wiener Festwochen folgt ihm Tomas Zierhofer-Kin, und von diesem Feuerkopf darf man
sich wirkliche Umwälzungen erwarten, vor allem echte Übergriffe auf die Popkultur, viel wilde
Performance und gesellschaftspolitische Ansagen, die nicht jeder Leitartikler blind
unterschreiben kann. Auf jeden Fall bringt er eine „Akademie des Verlernens“, einen neuen
„Parsifal“ (komponiert von Bernhard Lang, inszeniert von Jonathan Meese) und eine neue
„Medea“ (von Susanne Kennedy, mit Birgit Minichmayr). Das niederösterreichische
Donaufestival, das Zierhofer-Kin groß gemacht hat (und umgekehrt), wird ab 2017 von Thomas
Edlinger, einem Chefdenker von FM4, betrieben. Er bringt u. a. die Einstürzenden Neubauten
nach Krems, schließlich liebt auch die Subkultur die Kontinuität.
Eine neue Intendanz dürfte der in den vergangenen Jahren in seiner ergrauten Diskursattitüde
allzu berechenbar gewordene Steirische Herbst bekommen, in Wien werden Leiter für das
Theater an der Wien und den – wie gesagt, im internationalen Vergleich übermäßig gut von der
öffentlichen Hand gefütterten – Musicalbereich der VBW gesucht.
Auch die Viennale wird nach 20 soliden Jahren unter Hans Hurch eine neue Führung
brauchen, hier darf man bei aller Vorsicht auf eines wetten: Wer's wird, hat zumindest eine Zeit
lang als Filmkritiker gearbeitet. (tk)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:49 diepresse.com
82 /100
Ohne Limit: Höher, weiter, teurer
Es gibt keine Auerhähne oder Schweißgeräte mehr, die sich Sieger als Sachpreise aussuchen
dürfen. 2017 wird das Preisgeldsystem revolutioniert, aber der Sport noch extremer.
30.12.2016 | 17:49 | Markku Datler
( Die Presse )
Früher wartete auf siegreiche Adler ein ausgestopfter Auerhahn. Oder ein Fernseher,
Radiowecker oder Mixer – im Skispringen gab es lange kein Preisgeld, sondern einen bunt
bestückten Gabentisch, an
dem sich, dem Klassement
zufolge, die Athleten bedienen
konnten. Erst Mitte der 1980erJahre hielt das Geld Einzug,
nun ist es aber auch in keiner
Sportart mehr wegzudenken.
Im Gegenteil; Industrie und
Eventkultur kreieren sogar den
Eindruck,
dass
höhere
Dotationen auch für höhere
sportliche Qualität bürgen.
Dass Profisportler eher dort
starten, spielen oder springen,
wo es mehr Geld gibt, ist logische Folge.
Bei der Vierschanzentournee gab es stets das übliche, im Weltcup gängige Preisgeld. Und ein
Auto, mit dem Gewinner aus Skandinavien überhaupt nichts anzufangen wussten und oft
dankend darauf verzichteten wegen zu hoher Einfuhrzölle und Steuern. 10.000 Schweizer
Franken warten in der Gegenwart auf den Sieger, das sind umgerechnet knapp 9000 Euro. Der
Gesamtsieger darf noch eine Prämie in Höhe von 18.000 Euro in Empfang nehmen.
Im Skispringen kündigt sich im März 2017 eine weitreichende, vor allem für Sieger lukrative
Revolution an. Die Suche nach Sponsoren, TV-Verträgen und anderen Geldquellen führte
dazu, dass eine neue Eventserie aus dem Boden gestampft wurde. In Norwegen schlossen sich
die Austragungsorte Oslo, Lillehammer, Trondheim und Vikersund zusammen und gründeten
den Bewerb Raw Air. Es warten von 10. bis 19. März sechzehn Sprünge, vier Einzel- und zwei
Team-Konkurrenzen.
„Es ist kraftraubend, extremer und intensiver als alles bisher erlebte“, trommelt Manager Arne
Åbråten bereits unermüdlich die Werbetrommel für dieses Pendant zur Vierschanzentournee.
Dass man mit Tradition allein weder etwas gewinne noch Geld verdienen könne, sagte der
Norweger nicht. Dennoch lobte er die für Skisprungdimensionen schier unvorstellbare Summe
von 100.000 Euro aus, die sich die Top 3 dieser Norge-Tournee teilen dürften. 60.000 Euro
erhalte allein der Sieger; zusätzlich freilich zum normalen FIS-Preisgeld. Es ist eine knappe
halbe Million Euro, die auf den vier Schanzentischen serviert wird.
Dass Raw Air der echten Tournee kurzerhand den Rang ablaufen könnte, glaubt Åbråten nicht.
„Wir treten nicht zu diesem Event in Konkurrenz, wir haben Respekt vor der Tradition. Aber wir
entwickeln etwas Neues. Einen Bewerb für die Zukunft!“ Auch sei alles mit dem Weltverband FIS
und Vermarktern abgesprochen, da gebe es keinerlei Ängste. Dass der Name eher an
Wrestling erinnert denn an Skispringen, sei kein Schaden. Extrem, populär, das verkaufe sich.
In Norwegen geht es im März los, dieser Termin sei auch wichtig, weil damit weder die Tournee
noch andere Events gestört würden. Zudem, nach Olympia oder Weltmeisterschaften, zumeist
im Februar, warte dann noch ein finales Highlight. Der Lockruf des Geldes wird dafür sorgen,
dass auch tunlichst die Topstars dann dabei sind und keiner, das sehen die Regeln vor, einen
Sprung auslassen wird, selbst in der Qualifikation (Prolog) nicht. Die Begierde nach Extremen,
Neuem oder Weiterem verlangt neue Ideen, sagt Åbråten. „Skispringen am Limit“, so vermarktet
es die Skisprungszene selbst.
Es ist ein Augenblick, der in gewisser Weise auch an das Ende der ausgestopften Auerhähne,
Bügeleisen, Schweißgeräte, Radios und Fernseher erinnert, die auf dem Gabentisch als Beute
prangten. Nun kommt eben mehr Geld ins Spiel – dass es im Vergleich mit den Alpinen, Golf
oder Tennis weiterhin als schlichte Gabe anmutet, verleiht dem Ganzen aber einen gewissen
Charme.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:49 Markku Datler diepresse.com
83 /100
Nachruf: Der junge Krainer
Er war einer der letzten
großen Landesfürsten, eine
Reihe steirischer Politiker ging
durch
seine
Schule:
Altlandeshauptmann
Josef
Krainer (ÖVP) ist 86-jährig
verstorben.
30.12.2016 | 17:48 | von Hans
Werner Scheidl
( Die Presse )
Nicht umsonst hing das Bild
Erzherzog Johanns hinter
seinem Schreibtisch in der Grazer Burg: Josef Krainer junior war einer der letzten aus der Reihe
der großen Landesfürsten. Am Freitag ist der steirische Altlandeshauptmann (ÖVP) 86-jährig
verstorben. „Er hat für die Steiermark ein großes Lebenswerk vollbracht, für das wir ihm immer
dankbar sein werden. Unser Land verliert einen großen Sohn der Heimat“, sagte Landeschef
Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Einer von vielen Talenten, die Krainer behutsam in die
Landespolitik eingeführt hat.
Josef Krainer, der Sohn. 1948 stand er 18-jährig als Zuschauer in der Landstube zu Graz, als
sein Vater, Josef Krainer, als Landeshauptmann angelobt wurde. 23 Jahre lang regierte der
Holzknecht, der „lärchene Stipfl“. Nach dem Zwischenregenten Friedrich Niederl trat Krainer
junior schließlich am 4. Juli 1980 das Erbe des Vaters an. Und stand 16 Jahre lang an der
Spitze der Steiermark, bis die ÖVP 1995 durch eine Fehleinschätzung der politischen
Großwetterlage abstürzte. Die Karriere in der Politik war Krainer quasi vorbestimmt. Der Vater,
aus ärmlichsten Verhältnissen, ließ ihm die beste Ausbildung zukommen: Jusstudium in Graz, in
Georgia und der Johns-Hopkins-Universität in Bologna. Wirtschafts- und Bauernbund warben
um den Generalsekretär der Katholischen Aktion. Er entschied sich für die Leitung des
steirischen Bauernbunds, der unter seiner Ägide einen intellektuellen Aufschwung erfuhr.
1970 erlangte er ein Nationalratsmandat, und es ging bergauf: Hochzeit mit Rosemarie, fünf
Kinder, ein sprachgewaltiger, gebildeter Mandatar, der stets eine gewisse Distanz zu den
Wiener Ränkespielen wahrte. In der kurzen Zeit im Parlament profilierte er sich als einer der
schärfsten Kritiker von Kanzler Bruno Kreisky (SPÖ). Das gefiel den Granden in der Partei so
sehr, dass er 1971 ÖVP-Chef hätten werden können: Hermann Withalm trat ab, die Basis
bedrängte den Steirer zuzugreifen. Er lehnte ab. Taktisch klug, schlecht für die Partei. Krainer
wusste, warum. Die Steiermark lag ihm näher. Und er ahnte, dass seine Stunde bald kommen
werde.
Im selben Jahr erliegt der Vater auf der Jagd einem Herzinfarkt. Der Sohn kehrt Wien den
Rücken, der neue Landeschef, Friedrich Niederl, holt ihn als Landesrat und geschäftsführenden
Parteiobmann nach Graz zurück. In Wahrheit regiert der Krainer-Sohn schon jetzt die grüne
Mark. Das Duo öffnet die Partei in beide Richtungen: Die Grazer Kulturszene hat erstmals
Mäzene, auf der anderen Seite wird auf das nationalliberale Lager nicht vergessen. In Sixtus
Lanner und Erhard Busek weiß Krainer Freunde in Wien. Zugleich zieht er politische Anfänger
in seinen Bann, die er fördert, zügelt, die sich manchmal auch gegen seinen Willen
selbstständig machen. Als sich Niederl 1980 zurückzieht, ist Krainer am Ziel. Mit wurzeltiefer
Heimatverbundenheit, gepaart mit Weltläufigkeit und stupender Dreisprachigkeit passt er als
Landeshauptmann in eine Zeit der großen Umbrüche.
Seine intellektuellen Fähigkeiten setzt der machtbewusste Landeschef ein, um die Steiermark
voranzubringen. Doch alle Erwartungen kann auch er nicht erfüllen. Die Zeit der Eisenhämmer
in der Mur- und Mürzfurche geht rascher zu Ende, als Neues geschaffen werden kann. Die
Arbeitslosigkeit steigt. Die ÖVP als dominierende Kraft im Lande hat an der wachsenden
Unzufriedenheit zu tragen. Die Selbstständigkeit, die Krainer seinen Mitarbeitern anerzogen
hat, führt auch zu Alleingängen. Als seine Leute den Aufstand gegen die Stationierung der
Draken in Zeltweg proben, kann oder will sich Krainer dem nicht entgegenstellen. Der
verbissene Kampf seiner Jungtürken gipfelt in einem Misstrauensantrag gegen den eigenen
Heeresminister, Robert Lichal. Das gab es noch nie. Die Schlacht geht mit Bomben und
Granaten verloren.
1990 beginnt der Abstieg. Jörg Haider wildert auch in der Steiermark. Die ÖVP sackt ab. Als die
Koalition zwischen Franz Vranitzky (SPÖ) und Wolfgang Schüssel (ÖVP) zerbricht, zieht Krainer
den Wahltermin in der Steiermark vor, um dem Negativsog zuvorzukommen. Und verspielt. Er
zieht die Konsequenz und tritt noch am Wahlabend zurück. Der 17. Dezember 1995 beendet
die Karriere eines Berufspolitikers, die ihresgleichen gesucht hat. Vater und Sohn als
Landeshauptmann. Das gab es seit 1945 nur zweimal. Der zweite Fall sind die Salzburger
Haslauers.
Reinhold Lopatka, Herwig Hösele, Waltraud Klasnic und Hermann Schützenhöfer: Sie alle sind
durch Krainers Schule gegangen. So unterschiedlich ihre Charaktere sein mögen: Dass die
grüne Mark zuerst kommt und dann lang nichts, das haben sie verinnerlicht.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Hans diepresse.com
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„Heutzutage müssen Sie froh sein“. Neujahrsgrüße an
Christian H.
Warum das Suhlen im eigenen Grant kein Erfolgsrezept sein kann und
es besser wäre, zu jedem Ärgernis Alternativen und Handlungsvarianten
zu bedenken.
30.12.2016 | 17:48 | Anneliese Rohrer
( Die Presse )
Bei guten Nachrichten sollte man nicht wählerisch sein und sie nehmen, wie sie (herein)kommen. Das IMAS-Institut lieferte jüngst solche: Es gibt sieben Prozent mehr Optimisten in
Österreich als zu Beginn des abgelaufenen Jahres. Die Umfrage fand allerdings schon im
November statt, also vor der Tragödie am Berliner Weihnachtsmarkt.
Dennoch: Zu Beginn 2017 sind also 38 Prozent der Österreicher optimistisch. Herr Christian H.
ist offenbar nicht dabei. Jüngst brachte er in einem sozialen Medium diese Zeilen zur Kenntnis:
„Heutzutage müssen Sie froh sein, dass Sie eine Frau kennenlernen, die in irgendeinem
Konzern Marketingleiterin ist, Sie selbst vor 20 Jahren auf die richtigen Aktien gesetzt haben
und dass Ihre Kinder nicht schon drogensüchtig sind, von all dem Schwachsinn, den sie von
den aktuellen Politikern hören. . .!!!“
Christian H. reagierte auf einen Kommentar an dieser Stelle, in dem zum wiederholten Mal die
Schreibe davon war, dass die Festigung unseres demokratischen Systems auch für die
Zivilgesellschaft Priorität haben sollte. Es ist also Zeit, Herrn Christian H. eine offene Antwort
zukommen zu lassen:
Sehr geehrter Herr H., Ihre Sicht der Dinge macht sehr betroffen. Was muss das für ein Leben
sein, in dem man alles und alle für „dämlich“ hält und für alles, was einem nicht gefällt,
verantwortlich machen kann; an der ganzen Entwicklung seit den 1970er-Jahren nichts
Positives und sich selbst nur als Opfer des kollektiven Schwachsinns sehen kann?
Mein Vorschlag, sehr geehrter Herr H., wäre: Probieren Sie es einfach mit einem Wechsel der
Perspektiven. Sie schreiben, dass heute niemand mehr wie ihr Vater einen kleinen Betrieb
leiten, zwei Mal im Jahr nach Kitzbühel auf Schi- und nach Lignano zum Meerurlaub fahren,
sich jedes Jahr ein neues Auto leisten und ein Wochenendhaus bauen kann.
Man kann das aber auch so sehen: Sie scheinen eine tolle Kindheit gehabt und von ihrem Vater
ein Wochenendhaus geerbt zu haben. Sie schreiben weiter, dass das alles „ohne dämliche EU,
ohne dämlichen Juncker, ohne dämliche Merkels und Obamas und ohne Globalisierung“
möglich war. Man kann es aber auch so sehen: Ihre Kinder starten von einem viel höheren
Niveau als Sie; sie haben ganz andere Möglichkeiten; sie können die Vorteile des geeinten
Europa (Erasmus-Programm, Niederlassungsfreiheit) und auch jene der Globalisierung nützen,
sofern sie das denn wollen. Sie haben Chancen, die Sie nicht hatten – in den gelobten 1970erJahren. Sie brauchen aber dazu auch in Zukunft die Rahmenbedingungen stabiler Demokratien
in Europa.
Sie schreiben, verehrter Herr H., dass alles, was vor 40 Jahren in Österreich möglich war, heute
nicht mehr geht – wegen der Flüchtlinge, der „Attacken auf unseren Sozialstaat, der Hofierung
der Konzerne“ etc. Man kann das aber auch so sehen: Flüchtlinge und Zuwanderung können,
richtig bewältigt, auch die Wirtschaft beleben (siehe jüngste Daten aus Deutschland); der
Sozialstaat könnte unter Druck endlich reformiert, die Verschwendung beendet werden. Auch
davon profitieren Ihre Kinder.
Wir – auch die Medien – haben uns in den vergangenen Jahren darin gefallen, alles Politische
für dumm, erbärmlich, jämmerlich und einfallslos zu halten. Das hat Ihnen, verehrter Herr
Christian H., wahrscheinlich aus der Seele gesprochen. Nur, was hat es uns in Österreich
gebracht? Fühlen wir uns besser deshalb? Wohl nicht. 52 Prozent beklagen die schlechte
politische Stimmung im Land.
Wenn das Suhlen im eigenen Grant aber kein Erfolgsrezept ist, könnte man gleich in
Alternativen denken: Wie schön, dass Ihre Frau ökonomisch unabhängig ist; wie gut, dass Sie
sich vor 20 Jahren Aktien kaufen konnten; wie fein, dass Ihre Kinder sich nicht manipulieren
lassen.
In diesem Sinn, Herr Christian H., herzliche Neujahrsgrüße!
E-Mails an: [email protected]
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Anneliese Rohrer diepresse.com
85 /100
Ökonomen und ihre Fake News
Flüchtlingsausgaben als Konjunkturprogramm? Geh bitte!
Josef Urschitz
( Die Presse )
Gerade noch rechtzeitig vor Neujahr haben uns zwei renommierte deutsche
Wirtschaftsforschungsinstitute die frohe Botschaft gebracht: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt
ist 2016 wegen der Flüchtlingsausgaben um 0,3 Prozentpunkte stärker gewachsen, als es das
ohne Migrationskrise getan hätte.
Überrascht uns ehrlich gesagt nicht: Wenn mehr Leute konsumieren, erhöht das eben das BIP.
Auch wenn der Mehrkonsum auf Regimentsunkosten läuft.
Interessant ist aber die Interpretation dieser Zahl durch deutsche Starökonomen. Der Chef des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung meinte beispielsweise, die Mehrausgaben wirkten
wie ein „kleines Konjunkturprogramm“. Der Boss des Münchner Ifo-Instituts sieht einen „Impuls
für die Binnenkonjunktur“.
Echt jetzt? Wo ist denn nur der Taschenrechner? Ah, da: Deutschland hat 2016 an die 20 Mrd.
Euro Zusatzkosten für die zwischenzeitig unkontrollierte Zuwanderung gehabt. Das sind über
den Daumen gepeilt an die 0,66 Prozent des BIPs. Damit hat man ein zusätzliches
Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent des BIPs generiert. Etwas plastischer: Man hat 20 Mrd.
Euro Staatsgeld eingesetzt, um damit die Wirtschaftsleistung um zehn Mrd. Euro zu steigern.
Tolles Konjunkturprogramm, muss man schon sagen. Und ein wirklich fetter Impuls. Da wird der
bei Keynesianern so beliebte Multiplikator (ein Euro Staatsinvestition löst so und so viele Euro
Staatseinnahmen aus) gleich neu interpretiert.
Im Ernst: Deutschland hat sich, so wie auch Österreich, durch den zwischenzeitlichen
Kontrollverlust an den Grenzen ein veritables Problem aufgehalst, das man jetzt anständig
lösen muss. Das wird mühsam und teuer. Alle wissen das.
Es ist also wirklich kontraproduktiv, hier mit Fake-Jubelmeldungen über die konjunkturellen
Vorzüge ungezügelten Zuzugs Stimmung zu machen.
Übrigens: Das Pro-Kopf-BIP, die eigentlich relevante Zahl, ist in Deutschland heuer trotz dieses
„Konjunkturprogramms“ um deutlich weniger als ein Prozent gewachsen. Hat also quasi
stagniert. So schaut es aus, das Wirtschaftswunder, meine Herren Ökonomen.
[email protected]
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Josef Urschitz diepresse.com
86 /100
2017 ist kein Wahljahr – noch nicht
Die Kommunalwahl in Graz ist
der
Höhepunkt
des
Wahljahres. Es kann aber
auch anders kommen. Wenn
sich 2017 die Gelegenheit
ergibt, die 2016 ausgelassen
wurde.
30.12.2016 | 17:48 | von Oliver
Pink
( Die Presse )
Es könnte gewissermaßen die
Ruhe vor dem Sturm sein:
2017 ist kein Wahljahr. Dafür aber 2018 – und was für eines. In diesem Jahr, also 2018, finden
Landtagswahlen in Niederösterreich, Kärnten, Salzburg und Tirol statt. Und planmäßig
Nationalratswahlen im Herbst. Ein Dreikampf Christian Kern (SPÖ), Sebastian Kurz (ÖVP) und
Heinz-Christian Strache (FPÖ) könnte die bisherige innenpolitische Architektur vollkommen
verändern. Der Ausgang der Wahl ist aus heutiger Sicht ebenso ungewiss wie die jener der
Koalitionsverhandlungen.
Und auch auf Landesebene könnten Weichenstellungen bevorstehen. In Niederösterreich steht
das System Erwin Pröll auf dem Prüfstand: Tritt er noch einmal an? Und wenn ja, verliert er am
Ende seiner Karriere vielleicht wieder die Absolute? In Salzburg steht ÖVP-Landeshauptmann
Wilfried Haslauer vor seiner ersten Bewährungsprobe bei Wahlen. In Kärnten wird sich zeigen,
ob die SPÖ mit Landeshauptmann Peter Kaiser die FPÖ nachhaltig hinter sich gelassen hat.
Und Tirol befindet über die Performance von Günther Platter (SPÖ) und seiner
Koalitionspartnerin, Ingrid Felipe, die schon als Nachfolgerin von Eva Glawischnig als
Bundessprecherin der Grünen gehandelt wird.
Und 2017? Gemeinderatswahlen im Burgenland im Herbst. Und eine Gemeinderatswahl in
Graz am 5. Februar. Mit Siegfried Nagl als Titelverteidiger. Kann er seinen Bürgermeisterbonus
nützen? Oder setzt sich der Erfolgslauf der Freiheitlichen in der Steiermark fort – Platz eins bei
der Nationalratswahl 2013 und allen drei Durchgängen der Bundespräsidentenwahl 2016 fort?
Oder überraschen die Grünen? In Graz war Alexander Van der Bellen bei allen drei
Wahlgängen entgegen dem steirischen Landestrend Erster.
Oder es kommt doch noch alles anders – und Graz bleibt gar nicht der Höhepunkt des
Wahljahres 2017. Danach hatte es lange Zeit auch ausgesehen. Nach dem Sturz von Werner
Faymann als SPÖ-Chef und Bundeskanzler im Mai 2016 galt es als überaus wahrscheinlich,
dass sein Nachfolger in den beiden Ämtern, Christian Kern, rasch wählen lassen würde. Um
den Nimbus des unverbrauchten Neuen zu nützen. Er hatte vor allem das Beispiel Reinhold
Mitterlehners vor Augen: Am ÖVP-Parteitag noch mit 99,1 Prozent gewählt, saß „Django“ ein
halbes Jahr später gar nicht mehr so fest im Sattel. Nicht zuletzt die Steuerreform hatte sein
Image ramponiert. Sebastian Kurz war da in der Beliebtheitsskala – auch in den eigenen
Reihen – locker an ihm vorbeigaloppiert.
Die erste Möglichkeit zum Absprung ergab sich nach der Rechnungshof-Wahl im Juni: Ein Teil
der ÖVP um Klubchef Reinhold Lopatka hatte – unterstützt von Sebastian Kurz und Erwin Pröll
– eine „schwarz-blaue“ Kandidatin unterstützt. Diese Schmach gleich zu Beginn seiner Amtszeit
konnte und wollte SPÖ-Chef Christian Kern nicht hinnehmen. Er stellte den Koalitionsbruch in
den Raum. Mitterlehner bot noch einmal all seine Autorität auf und überzeugte seine
Abgeordneten, für die „schwarz-rote“ Kandidatin zu stimmen. So kam es auch. Margit Kraker
wurde Rechnungshofpräsidentin. Und die Große Koalition blieb bestehen.
Das nächste Window of Opportunity für ein Platzenlassen der Koalition wäre nach der
eigentlichen Bundespräsidentenstichwahlwiederholung am 2. Oktober gewesen. Doch das
machten die mangelhaften Briefwahlkuverts zunichte. Die Wahl fand nun erst am 4. Dezember
statt. Und die Strategen in der SPÖ – aber auch in der ÖVP – befanden, dass man nach einem
nun einjährigen Wahlkampf der Bevölkerung (und sich selbst auch) nicht gleich einen weiteren
zumuten könnte.
Somit war die Neuwahl 2017 wieder abgeblasen. Was auch noch für diese gesprochen hätte,
war der Umstand, dass Österreich zum regulären Wahltermin 2018 die EU-Präsidentschaft
innehat. Doch aus der Not wurde nun eine Tugend gemacht: Das sei vielleicht gar nicht so
schlecht, heißt es in der SPÖ. Christian Kern könne sich in der Zeit der EU-Präsidentschaft als
Kanzler profilieren. Es ist etwa der Brexit abzuwickeln. Dem Außenminister und präsumtiven
ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz würde dabei nur eine untergeordnete Rolle
zukommen.
Allerdings: So fragil wie der Zusammenhalt in der Großen Koalition nun einmal ist – bei einem
größeren Zerwürfnis oder unüberbrückbaren Differenzen könnte sich auch im Laufe des Jahres
2017 die Gelegenheit zum Absprung als günstig erweisen. Und SPÖ und ÖVP würden dann
wohl nicht zögern, diese zu nützen. Vor allem, wenn die Meinungsumfragen halbwegs passen
sollten.
Zumal ja auch die Landeshauptleute, die dann 2018 zur Wahl stehen, wenig Interesse daran
haben, mit dem Gegenwind einer zerrütteten Koalition in Wien in ihre Wahlen zu gehen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Oliver diepresse.com
87 /100
Die Risiko-Strategie der Angela Merkel
Die Kanzlerin will es im Wahljahr noch einmal wissen. Sie glaubt, den Widerstand in der
Flüchtlingspolitik überwinden und die Union zum Sieg bei der Wahl im September führen zu
können.
30.12.2016 | 17:48 |
( Die Presse )
Wien/Berlin. Angela Merkel
hat bisher alle Krisen mehr
oder
weniger
souverän
überstanden, und bis zur
Flüchtlingskrise ist sie noch
aus
jeder
gestärkt
hervorgegangen – als lange
unangefochtene Partei- und
Regierungschefin und nicht
zuletzt als Schirm- und
Schutzherrin Europas. Wenn
die Kanzlerin in ihrer zwölften
Neujahrsansprache, in einer Balance zwischen der nüchternen Schilderung der
Herausforderungen und dem Zweckoptimismus der Polit-Veteranin, die Deutschen am
Wochenende auf das Wahljahr 2017 einstimmen wird, weiß die kühle Rechnerin nur zu genau,
was auch für sie persönlich auf dem Spiel steht – und dass ihr ohne ein wenig Fortüne die
Wiederwahl versagt bleiben könnte.
Sie muss befürchten, dass die Wahl im September zu einem Referendum über ihre
Flüchtlingspolitik geraten könnte. Das Risiko hat sie einkalkuliert. Dass sich Attacken und
sexuelle Übergriffe wie zu Silvester im Vorjahr in Köln – als die Stimmung in weiten Teilen
Deutschlands kippte –, dass sich ein Anschlag wie auf dem Weihnachtsmarkt neulich in Berlin
nicht wiederholen dürften, wird wohl zu einem Mantra Merkels im Wahlkampf werden. Ob die
Kritiker, die sich in Hass-Postings in Internetforen ereifern oder auf Marktplätzen Parolen à la
„Merkel muss weg“ skandieren, verstummen werden? Die Kanzlerin hat einen Teil ihrer
Wählerschaft verprellt, und es wird ihr kaum gelingen, ihn wieder zurückzugewinnen.
Enttäuschte Konservative sind zur rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD)
abgewandert, ihr Höhenflug als Protestpartei wird trotz interner Turbulenzen auch 2017 weiter
anhalten.
Merkel hat offenkundig lange mit sich gerungen, ob sie noch einmal antreten wird, ob sie sich
zum vierten Mal um die Kanzlerkandidatur bewerben soll, ehe sie vor dem Parteitag in Essen im
Dezember ihre Entscheidung fällte. Wolfgang Schäuble, der Finanzminister und versierte
Vollprofi, wäre als Notlösung bereitgestanden. Auch Ursula von der Leyen, die ambitionierte
Verteidigungsministerin, beliebt an der Parteibasis, doch wenig gelitten von den Spitzenkadern,
hätte sich die Kanzlerschaft zugetraut.
Merkel standen die Beispiele der CDU-Patriarchen Konrad Adenauer und Helmut Kohl vor
Augen, die ihre Amtszeit überdehnt haben und die schließlich – im Fall Adenauers – von den
Parteifreunden aus dem Amt gedrängt oder – wie Kohl – von den Wählern abgestraft worden
sind. Mit der 14-jährigen Ära Adenauers verbinden die Deutschen das Wirtschaftswunder und
die Verankerung im Westen, mit der 16-jährigen Ära Kohls die deutsche Einheit. Was aber
bleibt von der Ära Merkel, abgesehen vom pragmatischen Regierungsstil und der
Modernisierung der Konservativen – der „Sozialdemokratisierung“ der CDU, wie Merkel-Kritiker
ätzen?
Die Kanzlerin wolle ihr Werk vollenden, so erklären Insider ihr Motiv; sie wolle die Partei und
das Land in der Flüchtlingskrise nicht im Stich lassen. Nach den Rücktritten David Camerons
und Matteo Renzis, vor dem Abgang Barack Obamas und François Hollandes sieht sie sich als
Einzige auf weiter Flur, die Donald Trump Paroli bieten kann, die Player wie Wladimir Putin oder
Recep Tayyip Erdoğan lange genug kennt, um es mit den Autokraten dieser Welt aufzunehmen.
Vorerst muss sie indes auf der deutschen Bühne bestehen. Bei der Bundespräsidentenwahl in
wenigen Wochen, der Kür des Außenministers Frank-Walter Steinmeier zum Staatsoberhaupt,
hat sie den Kürzeren gezogen. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte sie ausmanövriert. Es wäre nicht
Merkel, würde sie nicht ihre Lektion daraus ziehen, um sich gegen Rot-Rot-Grün zu
positionieren. (vier)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 diepresse.com
88 /100
Der lang erwartete Buwog-Prozess
Karl-Heinz Grasser und 15
andere
könnten
wegen
Untreue vor Gericht stehen.
30.12.2016 | 17:48 |
( Die Presse )
Wien. Das Rennen um den
Prozess des Jahres 2017
dürfte schon jetzt entschieden
sein. Dieses – zugegeben
etwas fragwürdige – Prädikat
dürfte an den bevorstehenden
Buwog-Prozess gehen. Nein,
noch ist nicht einmal die außergewöhnlich umfangreiche Anklageschrift (825 Seiten!)
rechtskräftig. Dementsprechend ist am Ort des Geschehens, dem Wiener Landesgericht für
Strafsachen, auch noch keine Rede von einem Prozesstermin. Aber nach langen sieben Jahren
Ermittlungsdauer und eingedenk der Tatsache, dass Einsprüche gegen die Anklageschrift in
der Regel einen Prozess nicht vom Tisch wischen können, darf angenommen werden, dass „es“
in den nächsten Monaten, vielleicht im Frühsommer, soweit sein wird. Denkbar ist auch ein
Prozessstart im Herbst. Wie dem auch sei, wenn der ehemalige Finanzminister, für den nach
wie vor die Unschuldsvermutung gilt, seinen ersten Auftritt als Angeklagter haben wird, darf ein
Blitzlichtgewitter erwartet werden.
Die Vorwürfe rund um die laut Anklage in Gewinnabsicht manipulierte Privatisierung von
Wohnbaugesellschaften des Bundes (kurz: Buwog) reichen zwar bis ins Jahr 2001 zurück, sind
also alles andere als aktuell, aber seine Prominenz hat das seinerzeitige Mitglied der einst
schwarz-blauen Bundesregierung keineswegs eingebüßt.
Der Umstand, dass in all den Jahren von der Korruptionsstaatsanwaltschaft zwar belastende
Indizienketten gegen die Verdächtigen geschmiedet wurden, dass aber schlagende Beweise
für einen „Tatplan“, wie es in der Anklage heißt, nicht zutage gefördert werden konnten, macht
das Ganze auch rein inhaltlich spannend. Alles ist offen. Sowohl Schuldsprüche als auch
Freisprüche wären spektakulär (Letzteres müsste als Blamage für die Anklage gesehen
werden). Allein: Selbst bei zügiger Prozessführung ist sehr wahrscheinlich, dass die Urteile erst
2018 gefällt werden. (m.s.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 diepresse.com
89 /100
Eine neue Türkei für Erdoğan
Nächstes Jahr stimmt die
Bevölkerung
über
eine
Verfassungsänderung ab. Die
AKP schreitet auf ihre Allmacht
zu,
eine
Lösung
des
Kurdenkonflikts ist nicht in
Sicht.
30.12.2016 | 17:48 | Von
Duygu Özkan
( Die Presse )
Wien/Ankara. Allen Protesten,
Kritiken,
Warnungen
und
Vorwürfen zum Trotz verfolgt die regierende AKP unbeirrbar das Vorhaben, die Türkei nach
ihren Vorstellungen umzukrempeln. Präsident Recep Tayyip Erdoğan strebt seit geraumer Zeit
eine Präsidialrepublik an, die seine Macht zementieren würde. Ausgerechnet der gescheiterte
Putsch Mitte Juli 2016 gegen ihn und die AKP hat Erdoğan mit einem Mal ganz nah an sein Ziel
gebracht. Den Putschversuch nannte er ein „Geschenk Gottes“, seitdem durchkämmt die
Regierung das Land und entledigt sich ihrer Kritiker sowie der Anhänger des Predigers
Fethullah Gülen, der für den Putsch verantwortlich sein soll.
Am Freitag hat der Verfassungsausschuss die meisten Änderungen gebilligt. Dort hat die AKP
die Mehrheit, dennoch lieferte sie sich heftige Wortgefechte mit der Opposition. Letztlich winkte
der Ausschuss von den vorgeschlagenen 21 Artikeln 18 durch. Die wichtigsten Änderungen
betreffen freilich den Status des Präsidenten, der in der derzeitigen Verfassung eine
hauptsächlich repräsentative Rolle innehat: Er darf einer Partei angehören, darf seine
Stellvertreter und die Minister bestimmen sowie absetzen, so auch „hohe zivile Posten“, die
allerdings nicht näher ausgeführt werden. Er kann die Ministerien umstrukturieren, und über
den Rat der Richter und Staatsanwälte erhält der Präsident direkten Eingriff in die Justiz. Das
Amt des Premiers wird Makulatur, und der Staatschef kann Dekrete mit Gesetzeskraft erlassen.
Demnächst kommt die Verfassungsänderung ins Parlament zur Diskussion. Zwar unterstützt die
ultranationalistische MHP das Vorhaben der Regierung, aber gemeinsam kommen sie nicht auf
die nötige Zweidrittelmehrheit, um die neue Verfassung im Parlament durchzubringen. Daher
hat die AKP ein Referendum im Frühsommer 2017 angekündigt, sie braucht die Stimmen von
mindestens 50Prozent der Wähler. Ersten Umfragen zufolge aber ist eine Mehrheit der
Bevölkerung gegen eine Präsidialrepublik.
Immer wieder bringen Vertreter der Regierung das politische System der USA als Beispiel für
ihre Pläne, wiewohl die Türkei lang nicht so dezentral wie die USA ausgerichtet ist. Aufhorchen
ließ zuletzt der AKP-Berater Burhan Kuzu, der von einem Zweiparteiensystem sprach. In der
künftigen Präsidialrepublik sollen nur mehr die regierende AKP sowie die oppositionelle,
säkulare CHP im Parlament vertreten sein. Kuzus Ausführungen legen nahe, dass die
Ultranationalisten von der AKP quasi verschluckt werden – und die prokurdische, linke HDP in
den politischen Tod geschickt wird.
Die HDP ist seit ihrem Einzug in das Parlament nach der Neuwahl im November 2015 ein
Stachel im Parteifleisch der AKP. Durch Erdoğans Versöhnungspolitik waren ihr lange Zeit viele
kurdische Stimmen sicher, das hat sich mit der Gründung der HDP (2012) geändert. Der
Bürgerkrieg in Syrien hat eine erstarkende kurdische Front hervorgebracht, parallel dazu hat die
Regierung ihren Kurs gegenüber den Kurden verschärft. Vor über einem Jahr ist dieser gelöst
geglaubte Konflikt wieder voll entflammt, und dafür macht die Regierung die HDP
verantwortlich, die sie als verlängerten Arm der PKK sieht. Die HDP-Doppelspitze und weitere
Abgeordnete sind in Haft, Hunderte Parteimitglieder müssen sich vor Gericht verantworten. Den
meisten wird Terrorpropaganda vorgeworfen. Während nun die PKK und ihre Splittergruppen
das Land terrorisieren, lässt die AKP keine Kritik an ihrer offensichtlich fehlgeschlagenen
Kurdenpolitik zu. Die Fronten sind verhärtet, das wird sich auch im nächsten Jahr kaum ändern.
Die „Säuberungspolitik“ der Regierung seit dem Putschversuch betrifft nicht nur die
Kurdenvertreter. Derzeit befinden sich mehr als 41.000 Menschen in Haft, über 200.000
Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sind suspendiert oder entlassen worden, mehr als 3800
Richter und Staatsanwälte ebenso. 155 Journalisten sind in Haft und über 190 Medien wie
Zeitungen, Fernsehen, Radio und Onlineplattformen wurden eingestellt. Betroffen sind nicht nur
Gülen-Medien. Seit Sommer herrscht der Ausnahmezustand.
Bei allem Verständnis, den der Europarat für Maßnahmen nach dem Putschversuch einer
gewählten Regierung gezeigt hat, stuft die Venedig-Kommission die Verhaftungen und
Entlassungen als nicht verfassungskonform ein. Bei vielen Betroffenen habe man gar nicht
nachgewiesen, ob und inwieweit sie mit dem Coup in Verbindung stehen. Für Unverständnis
sorgt auch die Forderung, die Todesstrafe wieder einführen zu wollen.
Fest steht seit diesem Sommer jedenfalls: Die Gülen-Bewegung ist in der Türkei zerschlagen
worden. Dass es überhaupt erst die AKP war, die diese fragwürdige, islamische Sekte groß
gemacht hat, darüber liest man in der nunmehr hauptsächlich regierungstreuen
Medienlandschaft so gut wie nichts.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Duygu diepresse.com
90 /100
Wenn der Twitter-Präsident Weltpolitik spielt
Donald Trump versprach eine Kehrtwende Washingtons von der Obama-Ära und einen
Rückzug aus der internationalen Politik. Das könnte sich als erster Irrtum erweisen. Derweil
fürchten ihn viele Verbündete mehr als alte Feinde.
30.12.2016 | 17:48 | von Thomas Vieregge
( Die Presse )
Wien/Washington. Drei Wochen wird das verwirrende Intermezzo noch andauern, dass die USA
gleich zwei Machtzentren haben – neben dem Weißen Haus in Washington an der
Pennsylvania Avenue, der berühmtesten Adresse der Welt, noch den Wohnsitz des
designierten Präsidenten im
massiv abgeriegelten Trump
Tower zwischen Tiffanys und
Gucci an der Fifth Avenue,
New Yorks nicht minder
glamouröser
Einkaufsmeile.
Seit der
Wahl
am
8.
November, die mit einer
veritablen Sensation endete,
senden
diese
beiden
Kristallisationspunkte der USPolitik ganz unterschiedliche,
mitunter
völlig
widersprüchliche Signale aus.
Russland, Nahost, Terror, Atomrüstung, Umweltpolitik – kaum ein Thema, in dem die Positionen
übereinstimmen.
Während Barack Obama gewillt ist, aller Welt partout zu demonstrieren, dass er alles andere als
eine „lame duck“ – ein Präsident mit Ablaufdatum – ist, kann es Donald Trump kaum abwarten,
endlich die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Der hochtourige Aktivismus des 70-jährigen
Milliardärs stellte den amtierenden Präsidenten zeitweise in den Schatten, der längst auf sein
Vermächtnis bedacht ist, mit eiligen Dekreten vollendete Tatsachen zu schaffen und so die
Politik seines Nachfolgers zu konterkarieren versucht.
Trump funktionierte die Wahl seines Kabinetts zu einer Reality-TV-Show um, und er gab so
einen Vorgeschmack auf seine Amtsführung. Seine Söhne verhökern derweil den Kontakt zum
45. US-Präsidenten gewinnbringend und überzeugen Diplomaten mit sanftem Druck, sich doch
im neuen Trump-Hotel in Washington einzuquartieren – wenige Hundert Meter vom Weißen
Haus entfernt. Derlei Affären in der Grauzone zwischen Politik und Wirtschaft und im Dunstkreis
seiner Familie und ihrer Geschäfte werden dem neuen Präsidenten an der Ferse haften.
Mehr noch freilich funkte Trump als Twitter-König, der im kurzatmigen Telegrammstil das
Zeitgeschehen im Kleinen wie im Großen kommentiert und kritisiert, dem Amtsinhaber
dazwischen. Donald Trumps Parallelpräsidentschaft in Konkurrenz zu Barack Obama ist ein
absolutes Novum für die USA. „Es gibt nur einen Präsidenten“, lautete bis dato der
parteiübergreifende Konsens. Dabei zeigte sich Trump bei seiner ersten Stippvisite im Weißen
Haus kurz nach seiner Wahl durchaus handzahm und überwältigt von der Mammutaufgabe, so,
als wüsste er mit der Macht des Amts nur wenig anzufangen. Die Phase der Einschüchterung
währte indessen nur kurz, und als ihm jüngst Obama ausrichtete, er hätte eine dritte
Amtsperiode mit Leichtigkeit gewonnen, konterte Trump im Twitter-Stakkato: „No way.“
Die Inauguration vor dem Kapitol am 20. Jänner wird jedenfalls eine epochale Zäsur markieren.
Mag sich der Immobilienmogul noch so sehr als neuer Reagan stilisieren oder zumindest in
Zitaten Anleihen bei John F. Kennedy nehmen, wird aufgrund der notorischen
Unberechenbarkeit Trumps und seines unbeherrschten Temperaments ein unorthodoxer
Regierungsstil im Weißen Haus einziehen, der geeignet ist, die Weltpolitik gehörig
durcheinanderzuwirbeln. Kontinuität und Verlässlichkeit sind nicht Trumps Stärken.
Im Wahlkampf hat der Außenseiter Grundzüge einer populistischen Politik skizziert, die im
Westen Schockwellen auslösten: ein Einreiseverbot für Muslime, der Ausbau des Grenzwalls zu
Mexiko, ein Nein zum Freihandel und eine Affinität zu Autokraten à la Wladimir Putin. Die
Nominierung Rex Tillersons, des Exxon-Chefs mit exzellenten Kreml-Kontakten, zum
Außenminister unterstreicht die Tendenz, Russland weitgehend freie Hand zu gewähren –
zumindest so lang, wie der republikanisch dominierte Kongress mitspielt. Die Liebe zum neuen
Präsidenten wird angesichts der Skepsis führender Republikaner nach einer Weile erkalten.
Angela Merkel hat ihre Regierung bereits darauf eingeschworen, sich auf das vermeintlich
Schlimmste einzustellen – auf die Bruchlinien in der transatlantischen Partnerschaft, auf eine
stärkere militärische Eigenständigkeit Europas, auf höhere Nato-Zahlungen. Schon jetzt bangen
die Balten und die Ukraine vor einem womöglich allzu moskaufreundlichen Kurs Washingtons.
Der Nato-Gipfel im Frühjahr in Brüssel wird über Trumps Pläne Aufschluss geben. Was war
bloße Wahlkampfrhetorik, was bleibt als Realpolitik übrig?
Vollmundig kündigte Trump an, er werde vom ersten Tag an umrühren und Obamas Dekrete
der jüngsten Zeit umstoßen. Wie seine Vorgänger wird Trump indes bald merken, dass die
Macht des Präsidenten begrenzt ist. Er verkündete einen Rückzug der USA aus der
internationalen Politik, was sich als erster Irrtum erweisen könnte. Derweil fürchten ihn viele
Verbündete mehr als alte Feinde.
Sicher scheint das Aus für das Freihandelsabkommen TTIP, der transpazifische Pakt TTP steht
wohl vor der Auflösung, und im Konflikt mit Peking werden die harschen Töne zunehmen.
Sosehr sich das Verhältnis der Antagonisten USA und Russland entkrampfen könnte, so sehr
könnte das Konkurrenzverhältnis der USA und Chinas eskalieren, etwa in der Taiwan-Frage.
Dass die Chinesen den US-Amerikanern in der Wirtschaft den Rang ablaufen, ist Trump ein
Dorn im Auge – ebenso wie die Kritik an Israel und der Iran-Deal. Platzt der Pakt mit Teheran,
könnte dies einen Rüstungswettlauf in der Region in Gang setzen – ein Horrorszenario. Mit
einer Twitter-Botschaft lässt sich dies nicht revidieren. So könnte es gehen, wenn der TwitterPräsident Weltpolitik spielt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Thomas diepresse.com
91 /100
Feuerpause in Syrien scheint zu halten
Beobachter melden kleine
Gefechte. Putin will mehrere
Länder
in
die
Friedensgespräche
einbeziehen.
30.12.2016 | 17:48 |
( Die Presse )
Damaskus.
Trotz
einiger
Scharmützel schien die seit
Donnerstagmitternacht
geltende
Feuerpause
in
Syrien zunächst zu halten. Die
Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London berichtete am Freitag von
einzelnen Gefechten rund um die Hauptstadt Damaskus und in der Provinz Hama. Dabei soll es
keine zivile Opfer gegeben haben. Die Feuerpause war von Russland und der Türkei
proklamiert worden, allerdings nimmt sie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus. Unklar war
zuletzt, ob die Waffenruhe auch für andere islamistische Gruppen wie die al-Nusra-Front gilt, die
sich heute Fatah al-Sham nennt. Das russische Verteidigungsministerium hat jedenfalls eine
Liste mit Rebellengruppen veröffentlicht, die Feuerpause unterstützen – darunter die Freie
Syrische Armee, die gleich mehrere Gruppen vertritt.
Bei den Zusammenstößen in Damaskus, einem von Rebellen kontrollierten Gebiet, seien
Kampfhelikopter eingesetzt worden, berichtet die Beobachtungsstelle. Dort hat die syrische
Armee kürzlich eine Offensive gestartet, um die seit einer Woche unterbrochene
Wasserversorgung für Damaskus wiederherzustellen. Wer die neu aufgeflammten Kämpfe
begonnen hat, war nicht nachzuvollziehen. Insgesamt sind die Angaben der
Beobachtungsstelle und auch der Rebellen kaum unabhängig überprüfbar.
Hält die Waffenruhe, steigen die Chancen für die Friedensverhandlungen in Kasachstan. Im
Jänner wollen sich Russland, die Türkei, Syrien und auch Vertreter diverser Rebellengruppen
in Astana treffen. Der russische Präsident, Wladimir Putin, hat auch den Präsidenten des Iran,
Hassan Rohani, eingeladen; er wolle auch Ägypten, Saudiarabien, Katar, den Irak, Jordanien
und die Vereinten Nationen einbeziehen. Eine Teilnahme der USA ist nicht geplant. Ob
Washington in Syrien noch eine Rolle spielen wird, wird sich erst nach dem Amtsantritt von
Donald Trump Mitte Jänner zeigen.
Die Veranstalter haben noch nicht bekannt gegeben, welche Rebellengruppen bei den
Verhandlungen teilnehmen werden. Offenbar bleiben – wohl auf Druck der Türkei – die Türen
für die Kurdenmiliz YPG geschlossen. Die Kurden kontrollieren große Teile Nordsyriens.
Das türkische Militär kämpft derzeit im nordsyrischen al-Bab gegen den IS und ist erstmals von
der russischen Luftwaffe unterstützt worden. Bei den Angriffen seien zwölf Extremisten getötet
worden, teilte die türkische Armee mit. Türkische Kampfflugzeuge hätten ebenfalls mehrere ISEinrichtungen angegriffen. Sie hätten 26 IS-Kämpfer getötet. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 diepresse.com
92 /100
Das Jahr der Razzien: Suche nach den Dealern
Neue Polizeispezialeinheiten
sollen 2017 weiter bestehen.
30.12.2016 | 17:48 | von Anna
Thalhammer
( Die Presse )
Wien. Dass einem mehrere
Dealer beim Aussteigen aus
einer
Straßenbahn
am
Praterstern ganz unverhohlen
Drogen anbieten, das hat man
vor 2016 in Wien in dieser
Intensität noch nicht gesehen. Wegen eines verpfuschten Gesetzes blühte der offene
Drogenhandel. Vor allem entlang der U-Bahnlinie U6 gab es massive Probleme und
Beschwerden.
Im Frühsommer des Jahres wurden die rechtlichen Grundlagen dann verschärft, die
Polizeispezialeinheiten massiv aufgestockt. Hunderte kleine Straßendealer wurden verhaftet –
aber schnell kamen neue nach. Mittlerweile ist es an ehemaligen Hotspots wie dem Praterstern
oder U6-Stationen wie Josefstädter Straße oder Jägerstraße aber tatsächlich ruhiger geworden.
„Das hat auch damit zu tun, dass wir eben nicht nur die kleinen Dealer ausfindig machen
konnten, sondern auch Hintermänner“, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger zur „Presse“.
Einen Tag vor Silvester gab die Polizei nun nach mehrjährigen Ermittlungen einen Erfolg
bekannt: 50 mutmaßliche Suchtmittelhändler wurden festgenommen und jetzt bis zu zwölf
Jahren Haft verurteilt. Darunter waren drei Organisatoren, die in Österreich und Holland
ausfindig gemacht wurden, sowie zehn Drogenkuriere, welche das Suchtgift aus Holland,
Nigeria und Kamerun nach Wien schmuggelten. 35 Großverteiler übernahmen dann das
Suchtgift von den Kurieren, die teils als Bodypacker bis zu 1,2 Kilo Heroin oder Kokain in ihrem
Körper schmuggelten. Weiters wurden zwei Bankräuber ermittelt, die für das Netzwerk einen
Bankraub in Neunkirchen begangen haben.
Es wurden insgesamt 17 Kilogramm Kokain, vier Kilogramm Heroin sowie Marihuana und
Amphetamine im Wert von 100.000 Euro sichergestellt. Weiters wurden dem Netzwerk die
Organisation von 45 Suchtgifttransporten mit 56 Kilo Heroin und Kokain nachgewiesen. Der
geschätzte Wert beträgt sechs Millionen Euro. Im Straßenverkauf hätte aber wohl ein Vielfaches
dieser Summe erzielt werden können, weil die Substanzen noch gestreckt werden.
Auch im August dieses Jahres konnte die Polizei einen größeren Drogenring aushebeln.
Mehrere Männer hatten in Wien-Margareten in einer alten Fabrik eine Art Drogensupermarkt
eingerichtet, wo man von Kokain über Marihuana, Amphetamine und Ketamin alles bekam. Es
gab sogar Öffnungszeiten, die Menschen standen bis zu 30 Minuten Schlange.
Auch im Jahr 2017 will die Wiener Polizei weiterhin streng gegen Drogendealer vorgehen. Die
in diesem Jahr aufgestockten Spezialeinheiten sollen weiterhin bestehen bleiben, damit es auf
den Straßen einigermaßen ruhig bleibt. Es sei eine dynamische Szene, in der sich ständig neue
Hotspots auftun, die man finden und zerschlagen müsse. Thomas Keiblinger ist sicher: „Daran
wird sich auch 2017 nichts ändern.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Anna diepresse.com
93 /100
Der unbekannte Weg der streitbaren Stadträtin Wehsely
Wehsely gilt als Reibebaum in der Wiener Stadtregierung. Ob sie dort auch 2017 bleiben wird,
ist fraglich.
30.12.2016 | 17:48 | Von Martin Stuhlpfarrer
( Die Presse )
Wien. 2016 hätte das Jahr der Sonja Wehsely werden können. Denn die Wiener Gesundheits-
und Sozialstadträtin war auf
dem Weg nach oben –
immerhin hatte Bürgermeister
Michael Häupl bei der WienWahl im Oktober 2015 die
anstürmende
FPÖ
doch
überraschend klar besiegt.
Getragen wurde dieser Erfolg
von der damaligen Refugeeswelcome-Welle,
deren
Galionsfigur Sonja Wehsely
ist.
Ein Jahr später sind die
Weichen für die stark polarisierende SPÖ-Politikerin nicht mehr in Richtung Wiener
Bürgermeisteramt gestellt, sondern in Richtung Abschied – zumindest aus der Wiener
Stadtregierung. Zu viel ist seit der Wien-Wahl im vergangenen Herbst passiert – in der
Flüchtlingsfrage (Silvesternacht in Köln mit massiven Übergriffen auf Frauen und Vorfällen auch
in Österreich), in der Wiener SPÖ (offene Flügelkämpfe, bei denen es auch um die Nachfolge
von Häupl geht) und auch im Ressort von Wehsely selbst: Wiederholte Ärztestreiks, die
zunehmende Zweiklassenmedizin in Wien zeigt immer massivere Auswirkungen,
Kostenexplosion beim Spital Nord sowie schwere Kontrollmängel bei den Wiener Kindergärten.
Politisch verankert ist Wehsely nicht nur in einflussreichen SPÖ-Kreisen (ihr Partner Andreas
Schieder ist Klubchef im Parlament), sondern auch im zweiten Bezirk. Als Parteichefin der SPÖLeopoldstadt ist sie im September allerdings in ein Debakel geschlittert. Bei der
Wahlwiederholung verlor die SPÖ nach massiven Verlusten den Bezirk an die Grünen.
Dieses Konglomerat an Vorfällen hat Wehsely, die eine klassische Parteikarriere absolviert hat,
angreifbar gemacht. So angreifbar, dass bei einer im Raum stehenden Regierungsumbildung
immer wieder ihr Namen fällt. Sie werde die Stadtregierung in Richtung Bund oder eines
Versicherungskonzerns verlassen, ist im Rathaus immer öfter über die Juristin zu hören, die ein
mächtiges Netzwerk besitzt. Damit ist nicht ihr Partner Andreas Schieder, SPÖ-Klubchef im
Parlament, gemeint. Denn Sonja Wehsely hat sich ihr Netzwerk konsequent selbst aufgebaut –
mit der Hilfe von Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner, ihrer einflussreichen Mentorin.
Mit Brauner ist Wehsely auch bei den SPÖ-Frauen verankert, die ein Machtfaktor in der Wiener
SPÖ sind. Obwohl es zuletzt auch hier Gegenstimmen gegeben hat. Nachdem Wehsely (nicht
nur) im parteiinternen Streit inhaltliche Kritik gern mit dem Vorwurf des Sexismus kontert, wurde
sie von Kathrin Gaal (SPÖ-Chefin in Favoriten) öffentlich dafür kritisiert. „Darum geht es nicht.“
Hier werde versucht, eine inhaltliche Debatte „abzudrehen“, hat Gaal ihrer Parteikollegin
Wehsely öffentlich ausgerichtet.
Wehsely polarisiert wie niemand anderer auf Wiener Ebene. Das zeigen nicht nur ihre
Wahlergebnisse bei Landesparteitagen, denn Projekte zieht die 46-Jährige meist ohne
Rücksicht auf Verluste durch. Unterstützer verweisen deshalb auf die Durchsetzungskraft und
den Gestaltungswillen der Politikerin, die bisher voll dem linken Flügel zugeordnet wurde – bis
sie im Oktober eine jahrelange Wartefrist bei der Mindestsicherung für neu nach Wien ziehende
Menschen ventilierte, was in der Praxis Flüchtlinge treffen würde. Parteiinterne Gegner orten im
Gegenzug mangelnde Diplomatie bzw. mangelndes Gespür bei der medial gut vernetzten
Stadträtin: Sie löse Probleme sehr konsequent. Aber sie löse mit ihrer undiplomatischen Art
auch unnötige Konflikte aus, ist in der SPÖ immer wieder zu hören. Wohin der Weg von Sonja
Wehsely künftig führen wird, wird die SPÖ-Vorstandstagung Ende Jänner entscheiden. Dort
wird über die kolportierte Regierungsumbildung diskutiert.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Martin diepresse.com
94 /100
Nationalpark Donauauen wird erweitert
Das Naturschutzgebiet wächst
2017 um 270 Hektar.
30.12.2016 | 17:48 |
( Die Presse )
St. Pölten. Es ist einer der
letzten
unverbauten
Flussauen Europas – die
Tierwelt vielfältig wie im
Dschungel. Im Nationalpark
Donauauen gibt es 5500 Arten
an Tieren, Pflanzen und
Pilzen, darunter mehr als 30
Säugetier-, 100 Brutvogel- und 60 Fischarten sowie acht Reptilien- und 13 Amphibienarten.
Der Nationalpark feierte dieses Jahr 20-jähriges Bestehen und wird 2017 um 260 Hektar
wachsen. Durch einen Vertragsabschluss mit dem privaten Grundbesitzer Abensperg-Traun
wird im niederösterreichischen Petronell-Carnuntum ein neues Augebiet in den Nationalpark
eingegliedert.
„Die Petroneller Au verfügt trotz der bisherigen intensiven Bewirtschaftung über zahlreiche
Naturschätze – wie ökologisch wertvolle gut erhaltene Gewässerzüge“, sagt Niederösterreichs
Naturschutz-Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) am Freitag. „Hier begann um 1987 unsere
Nationalparkplanung – die Au mit dem ursprünglichsten Wasserhaushalt, die Nähe zur
Römischen Archäologie. Die Vision der Einbindung ist nun endlich Wahrheit geworden“, sagt
auch Bernd Lötsch, der das Nationalparkhaus in Petronell-Carnuntum initiierte, das ebenfalls
20-jähriges Bestehen feiert. (ath)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 diepresse.com
95 /100
Stadt Wien: Skandale um Kindergärten
Förderbetrug, Koranunterricht und ein großer Träger in Konkurs – in den Wiener Kindergärten
muss viel aufgearbeitet werden.
30.12.2016 | 17:48 |
( Die Presse )
Wien. 2016 war auch das Jahr
der Wiener Kindergärten. Im
positiven wie im negativen
Sinn. Negativ, weil klar wurde,
wie
viel
bei
Wiener
Kindergärten und -gruppen,
sowohl im pädagogischen als
auch im Förderbereich, im
Argen liegt. Positiv, weil es
dadurch die Chance gab, mit
mehr
Kontrollen
und
strengeren Regeln Ordnung
und Qualität in das Chaos zu bringen. Das vor allem deswegen entstand, weil Wien 2009 ein
verpflichtendes Kindergartenjahr eingeführt hat – allerdings nicht die notwendigen Kapazitäten
hatte.
Ausgelöst hatte die Debatte ein Projektbericht über muslimische Kindergärten von
Religionspädagoge Ednan Aslan, der allerdings ob der mangelenden empirischen Qualität
(wenig Interviewpartner, nicht belegbare Behauptungen) selbst schnell in die Kritik geriet.
Aslans (trotz allem) beunruhigendes Fazit: Viele muslimische Kindergärten werden von religiös
motivierten Vereinen und Gruppierungen finanziert und ins Leben gerufen. Und einige wenige
sehen die Kinderförderung als gutes Mittel, um an Geld zu kommen. Spektakulärster Fall ist
wohl jener von Kindergartenbetreiber Abdullah P., der im Verdacht steht, die Stadt Wien um 1,8
Millionen Euro Fördergeld betrogen zu haben. Er wurde im November in einem Nebenprozess
(nicht rechtskräftig) wegen Urkundenfälschung verurteilt.
Ein anderer Kindergartenbetreiber legte der Förderstelle MA10 Rechnungen für den Bau eines
Marmorbrunnens und -kamin im Kindergarten vor. Der mittlerweile geschlossene Standort
gehört zu jenen sechs Kindergärten, die heuer nach Kontrollen geschlossen wurden. Die Stadt
Wien hat dafür das Personal der MA11 von elf auf dreizehn Personen erhöht. Insgesamt, heißt
es aus dem Büro von Stadträtin Sonja Wehsely, fanden mehr als 3000 Kontrollen statt. Auch die
für die Förderungen zuständige MA10 erhöhte ihre Kontrollen. Der MarmorbrunnenKindergarten ist allerdings der einzige Fall, bei dem ein Kindergarten auch geschlossen wurde,
weil dort nachweislich Koranunterricht stattgefunden hat. Bei den anderen fünf geschlossenen
Kindergärten handelte es sich laut Stadt Wien um bauliche Mängel.
Die kritisierte Studie von Ednan Aslan wird mittlerweile von der Stadt Wien wiederholt. Eine
Gruppe von sechs Experten (einer von ihnen ist Aslan selbst) untersucht seit Herbst die
Kindergärten in Wien. Das Ergebnis soll im September 2017 eröffnet werden.
Und noch ein Förderbetrug sorgte 2016 für Aufregung. Die privat geführten Alt-WienKindergärten schlitterten in den Sommerferien in die Insolvenz. Der Verein hat in Wien 33
Standorte mit 2170 Kindergartenkindern (bei knapp 2300 Kindergartenplätzen) betreut.
Allerdings hatte der Träger rund 6,6 Millionen Euro an Fördergelder der Stadt Wien zweckwidrig
verwendet, etwa für die Errichtung eines Feriensommercamps. Ein Vergleich war bereits im
Frühling in Aussicht, der Verein willigte aber nicht ein. Lang war die Unsicherheit für die Eltern
groß, ob ihre Kinder – so knapp vor Ende der Sommerferien – noch einen Betreuungsplatz
haben werden. Schlussendlich war ein Masseverwalter damit beschäftigt, die einzelnen
Standorte zu verkaufen. Bis auf einen Standort in der Linzer Straße wurden alle veräußert.
Wegen der langen Unsicherheit haben viele Eltern ihre Kinder bereits umgemeldet. Im Zuge
des Konkursverfahrens des Betreibers meldeten Gläubiger Ausstände in der Höhe von 17,3
Millionen Euro an. Wie viele davon gerichtlich anerkannt werden, ist allerdings noch offen. Die
Stadt Wien kündigte übrigens an, 2017 mehr Kindergartenplätze zu schaffen. (win, ks)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 diepresse.com
96 /100
Ein teurer Blick in die Sterne Gerda Rodgers feiert
Jubiläen
Gerda Rogers hat zum
Jahreswechsel Grund zum
Feiern – aber auch nach 25
Jahren steht astrologische
Beratung im ORF oft in der
Kritik.
30.12.2016 | 17:48 | Von
Christine Imlinger
( Die Presse )
Den Blick zum Himmel, in der
Silvesternacht, riskiert den
jeder, der das mitternächtliche
Spektakel verfolgt. Was die Sterne aber fürs neue Jahr sagen? Dem, der daran glaubt, verraten
das Sterndeuter wie Gerda Rogers. Dank ORF ist sie die bekannteste Astrologin des Landes,
und rund um diesen Jahreswechsel begeht sie zwei Jubiläen: Seit 25 Jahren läuft die Ö3Sendung „Sternstunden“, in der sie Anrufer astrologisch berät, und mit 1. Jänner feiert sie auch
ihren 75. Geburtstag. In diesen 25 Jahren, seit sie zum ersten Mal gemeinsam mit Oliver Baier
auf Sendung gegangen ist (später waren Gerald Votava, Peter L. Eppinger nun Thomas
Kamenar und Sylvia Graf als Moderatoren an ihrer Seite), ist sie auch eine der markantesten
Radiostimmen des Landes geworden.
Dabei war es nicht beabsichtigt, dass Rogers die (so die Selbstbeschreibung auf ihrer
Homepage) „First Lady unter den Sternen“ wird: An einem 1. Jänner kurz nach ihrer
Zwillingsschwester im heutigen Sumperk (Tschechien) geboren, kam sie als Flüchtlingskind,
wie sie kürzlich in einem Interview erzählte, nach Österreich und wuchs in Sierning nahe Steyr
auf. Später machte sie eine Ausbildung für Physiotherapie, wollte dann Designerin werden und
eröffnete gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Modeboutiquen (die ihre Schwester nach wie
vor betreibt). Erst später, in ihrer zweiten Ehe mit dem US-Schauspieler und Stuntman James
Rogers und nach vielen Auslandsaufenthalten, vertieft sie in Rom ihr Hobby der Astrologie.
Sie beginnt, Bekannte zu beraten, und „nach zehn Lehr- und Wanderjahren, Scheidung und
Rückkehr nach Oberösterreich“ eröffnet sie ihre erste astrologische Lebensberatungspraxis. Bis
heute betreibt sie neben ihrem Hauptstandort Baden eine Praxis in Linz-Urfahr. Nach ersten
Rundfunkerfahrungen auf Radio Oberösterreich entsteht das „Sternstunden“-Prinzip der On-airBeantwortung von Hörerfragen. Schon in den ersten Sendungen steht das Telefon nicht still,
Gerda Rogers wird zur Kultfigur. Einmal pro Woche gibt sie Unbekannten nur anhand von deren
Sternzeichen, Geburtstermin und Geburtsort, die meist in Beziehungs- oder Berufskrisen oder
vor einem Ortswechsel stehen, Ratschläge, wie es weitergeht.
Sie schreibt Bücher (etwa über Ernährung entsprechend dem Sternzeichen), tritt in Talkshows
auf, erstellt Horoskope für diverse Boulevardmedien oder tritt in der ORF-Show „Dancing Stars“
auf.
Dass eine Astrologin im öffentlich-rechtlichen Radio Sendezeit für ihre Lebensberatung erhält,
das sorgt regelmäßig für Kritik. Schließlich ist die Sterndeuterei – so sie über Unterhaltung mit
Allgemeinaussagen hinausgeht und als Grundlage für Lebensentscheidungen dient – heftig
umstritten.
Diese Kritik prallt auch an Gerda Rogers nicht ab: So war sie heuer etwa für den Negativpreis
Das goldene Brett nominiert. Begründung: „Ihr Lebenswerk: die Unterlaufung des ORFBildungsauftrags“. Der Preis der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von
Parawissenschaften wurde schließlich an Ryke Geerd Hamer für „gefährliche medizinische
Ansichten“ verliehen.
Dass Rogers unter den Nominierten war, wird ihre Stammkundschaft wohl nicht davon
abhalten, auf ihre charmanten Ratschläge zu hören. Vielleicht diesmal auch Richard Lugner.
Dieser sei, gab sie kürzlich zu Protokoll, derzeit häufigster Kunde und rufe – nachdem sie schon
von der vorherigen Frau abgeraten habe – nun mehrmals täglich an, weil er eine neue Frau
suche. So eine Beratung kann übrigens teuer werden: Laut Website (rogers.at) kostet die
telefonische Beratung via Mehrwertnummer 2,18Euro pro Minute. Dazu gibt es
Sonderangebote: Eine Expressantwort zum Thema Liebe gibt es zum Sonderpreis von 72Euro,
eine Antwort auf drei Fragen zum Thema Liebe/Partnerschaft plus umfassender
Partnerschaftsanalyse kostet 96 Euro.
Billiger, also gratis, ist da das Pauschalhoroskop für das neue Jahr. Wie 2017 wird? „Die
Zukunft sieht nicht sehr rosig aus. Auch 2017 wird ein schwieriges Jahr für Österreich.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Christine diepresse.com
97 /100
Opern- und Life Ball in neuem Gewand
Maria Großbauer und Gery Keszler wollen für frischen Wind sorgen.
30.12.2016 | 17:48 |
( Die Presse )
Wien. In „diesen heiligen Hallen“ mitwirken zu dürfen, sei eine „riesengroße Freude und
riesengroße Ehre“, sagte Werbefachfrau Maria Großbauer bei ihrer Bestellung zur Organisatorin
des Opernballs im März. Ihre Pläne für den Ball wollte sie aber damals wie heute nicht verraten.
Natürlich habe sie „schon einige Ideen“. Jedenfalls will sie auf dem von ihrer Vorgängerin
Desirée Treichl-Stürgkh gelegten Fundament weiter aufbauen, dabei aber „ihre persönliche
Note“ einbringen. Wie genau diese aussehen wird, erfahren die Besucher spätestens am
Ballabend am 23. Februar. Ein Schwerpunkt wird die Musik sein. Diese soll „vom Dach bis in
die kleinste Ritze“ weiter an
Bedeutung gewinnen.
Auch beim 2016 ausgesetzten
Life Ball werden die Weichen
neu gestellt. Die Aids-CharityVeranstaltung will weg vom
reinen Event-Gedanken und
wieder
zurück
zum
eigentlichen
Kern
der
Botschaft, nämlich Aids und
die HIV-Infektion auszurotten.
2017 wird der Blick auf den
Immunstatus gelegt. Mit der
Botschaft „Know your status“ will Keszler zur Teilnahme an HIV-Tests ermutigen. Auch auf dem
Life Ball am 10. Juni können Gäste einen kostenlosen HIV-Test machen. Um das Aids-CharityEvent noch internationaler aufstellen zu können, wurde eine neue Dachmarke gegründet. Aus
dem Trägerverein Aids Life wird Life Plus. Die „Style Bible“ wird in Zukunft „Life Bible“ heißen
und auch 2017 im Jänner das kreative Thema des Balls 2017 präsentieren. Das Konzert im
Vorfeld des Balls wird künftig „Life Celebration Concert“ heißen. Neu ist der „Life Ball Junior“ für
13- bis 18-Jährige, der erstmals am Tag nach dem Life Ball stattfindet.
Der 500. Jahrestag der Reformation im kommenden Jahr wird auch in St. Pölten mit zahlreichen
Veranstaltungen begangen. Am 24. Jänner 2017 wird der niederösterreichischen
Landeshauptstadt von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa der Titel
Reformationsstadt Europas verliehen. Mit der Ernennung soll laut Rathaus darauf aufmerksam
gemacht werden, wie die Reformation die Geschichte der Stadt beeinflusst hat.
Der Kultur- und Informationssender Ö1 wird sich 2017 zu seinem 50. Geburtstag jede Menge
Neuerungen gönnen. Neben der auch kritisch beäugten Schemareform, die mit 1. Mai nächsten
Jahres in Kraft tritt, sollen schon zu Jahresbeginn eine neue Website und App lanciert werden,
wie Senderchef Peter Klein bei der Eröffnung der Ausstellung „50 Jahre Ö1“ Anfang Dezember
ankündigte. Die prominenten Zeichner Rudi Klein (der auch kuratierte), Reinhilde Becker,
Nicolas Mahler und Thomas Kriebaum haben darin den Sender humorvoll porträtiert. (red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 diepresse.com
98 /100
Wie die Zukunft in Mariahilf erschien
Kunst im öffentlichen Raum. Ist das Kunst? Oder ein Werbeschild? Wer steckt hinter einem der
subtilsten und teuersten Wiener Kunstprojekte der vergangenen Jahre? Zu Besuch beim
Bildhauer und Zeitbesessenen Arnold Reinthaler.
30.12.2016 | 17:48 | von Almuth Spiegler
( Die Presse )
Etwas stimmt da nicht. Blickt man in diesen langen dunklen Winternächten, am Weg vom
Volkstheater zur Mariahilfer Straße, hinauf in den Werbeschilderwald auf den Dächern vor
einem, stutzt man: „Tomorrow“
leuchtet da riesengroß, fast
weihnachtlich verschnörkelt in
feiner Leuchtschrift über all
dem Shopping-Rummel. Eine
Reklame? Wofür bitte? Die
Adventisten?
Den
„New
Deal“?
Das Haus stimmt einen
misstrauisch, denn auf der
anderen Dachseite dieses
prominenten Eckhauses von
Mariahilfer
Straße
und
Getreidemarkt steht seit Jahren die Banker-Figur mit Hut und Anzug von Ronald Kodritsch und
schaut lebensmüde hinunter auf den Verkehr, der sich hier von der Zweierlinie hinunter zur
Secession ergießt. Kann „Tomorrow“ also ebenfalls Kunst sein? Sollen wir auch hier kurz
innehalten in unserem täglichen Treiben und dessen Auswirkungen bedenken? Ist hier ein
ganz prosaisches „tomorrow“ gemeint? Oder gar ein utopisches? Und wen kann man das
fragen?
Arnold Reinthaler wird wohl gleich wieder ein kleines Marmorwürfelchen aus den langen
Reihen von Marmorwürfelchen in der weißen Steintafel herausmeißeln, die an der Wand seines
Ateliers hinter der Wiener Stadthalle lehnt. Nach dem Interview, das er gleich geben wird. Jeden
Tag tut er das, man sieht es an den vielen Würfelchen, die schon auf dem Boden liegen. Jeden
Tag lässt er so die Stunden, in denen er mit seiner Kunst beschäftigt ist, die starre, vorgegebene
zeitliche Ordnung eines ganzen Jahres unterbrechen. Diese Tafeln mit den würfelzuckerartigen
Rastern sind der Kalender seines Kunstschaffens, seit fast zehn Jahren führt er ihn.
Arnold Reinthaler, der Bildhauer und Kulturwissenschaftler, ist schließlich Zeitspezialist.
Langzeit-Spezialist. „Komme gleich“, liest man auf einer Granittafel an der Wand neben dem
Marmorkalender. Ein ephemerer Post-it-Spruch, der hier wie ein Grabsteineintrag in die
Ewigkeit eingeht. Der 1971 in Wels geborene Künstler liebt dieses Spiel mit der Zeit, mit
unseren kulturell eingelernten und aufgeladenen Zeitbegriffen und Zeitsymbolen. Es ist sein
weiß strahlender Hinweis auf ein „Tomorrow“, das einen da draußen gerade so nachdenklich
gemacht hat.
Ein Teil des originalgroßen Modells für dieses Hunderttausende Euro teure Projekt mit seinen
abertausenden LED-Lämpchen hängt noch im Atelier. Man sieht diese seltsamen Linien und
Verstrebungen – wie kam er auf dieses Ornamentale? Die „Altrömische Schrift“ inklusive ihrer
Konstruktionslinien stammt aus einem Schriftenbüchlein, das 1553 in Nürnberg von Wolfgang
Fugger herausgegeben wurde, einem Mitglied der in der Renaissance so mächtigen
schwäbischen Bankiersdynastie. Auch der Finanzier von Reinthalers „Tomorrow“ ist kein Armer
nicht und kein Unbekannter, sondern der Unternehmer Michael Tojner, der zuletzt mit seinem
umstrittenen „Heumarkt neu“-Projekt in den Medien war. „Tomorrow“ ist ein universelles Motto
für das gesamte Unternehmertum der industriellen und postindustriellen Zeit, auch für Tojners
natürlich – so arbeiten im Dachgeschoß unter dem Leuchtzeichen jetzt die Architekten seiner
Industrieholding Montana. Was Reinthaler insofern gut gefiel, als es von außen wirkt, als
wüchsen die Aufrisslinien der „Zukunft“ direkt aus den Büroräumen darunter. Ursprünglich
hätten sie tatsächlich „wachsen“ sollen, die Schrift ist animierbar, jedes einzelne Lämpchen
kann gesteuert werden. Die Schrift hätte sich über 24 Stunden hinweg aus dem Nichts
aufbauen sollen, wäre erst kurz vor Mitternacht (fast) vollständig lesbar gewesen, bevor sie
wieder verschwunden wäre und der Aufbau erneut begonnen hätte – „ganz greifbar kann die
Zukunft ja nie werden“, so Reinthaler. Der Zeitlupen-Ablauf wäre für den Passanten oder gar
den Vorbeifahrer allerdings unmöglich nachvollziehbar gewesen. Das sei auch für ihn, in den
fünf Jahren der Planung, ein Lernprozess gewesen, sagt Reinthaler. Die reine Idee und der
öffentliche Raum sind eben nicht immer eins. Auch davon kann der Auftraggeber wohl ein Lied
singen. Jetzt steht das „Tomorrow“ eben still und starr. Aber immerhin für alle konsumierbar.
Als „Werbung“ für Tojners Imperium möchte Reinthaler den Schriftzug allerdings nicht
verstanden wissen, ein Zusammenhang ist auch äußerlich nicht ersichtlich. Ersichtlich ist nur
die Irritation. Diese Grauzone zwischen Auftragswerk, benachbarten Werbeschildern und
autonomem Kunstwerk sei für ihn auch das Spannende, meint Reinthaler. Einen derart utopisch
konnotierten Begriff der Moderne in dieses Spannungsfeld einzustreuen, einen Sehnsuchtsort
so ganz beiläufig in unsere Gegenwart zu holen – das ist ihm gelungen. Und jetzt wissen wir
auch, wem wir dafür danken können. Ein weißes Marmorwürfelchen später in der „Timeline“
dieses Bildhauers, der von der Zeit so besessen scheint.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Almuth diepresse.com
99 /100
Leben unter dem Rettungsschirm
Nach
einem
minimalen
Wachstum 2016 will Athen im
neuen Jahr zurück auf die
Finanzmärkte.
Ob
das
Experiment gelingt, hängt vor
allem von der Politik ab.
30.12.2016 | 17:48
Christian Gonsa
| von
( Die Presse )
Athen. Griechenland geht mit
offenen Bilanzbüchern in das
Jahr 2017. Das ist wörtlich zu
nehmen, und Ursache ist ein Weihnachtsgeschenk von Ministerpräsident Alexis Tsipras an die
Pensionisten in Höhe von 617 Millionen Euro. Die Gläubiger waren überrascht und reagierten
zornig. Griechenlands Finanzminister, Euklid Tsakalotos, musste schriftlich versichern, dass die
Maßnahme eine einmalige Angelegenheit bleibt und keinen Einfluss auf die gemeinsam
vereinbarten Budgetziele hat. Anfang Jänner wird nochmals über die Bücher gegangen – erst
dann werden die Anfang Dezember vereinbarten Schuldenerleichterungen aktiviert.
Viel Lärm um nichts, könnte man sagen. Doch der Vorfall lässt böse Ahnungen über den
Verhandlungsstil im kommenden Jahr aufkommen. Da ist etwa Deutschland, das in ein
Wahljahr geht und den ungezogenen Südländern mit dem Rohrstab drohen könnte, um an den
Stammtischen zu punkten. Andererseits ist Griechenlands Premier Tsipras bereit, Geschenke zu
verteilen, um seine Umfragewerte zu verbessern. Das Geld hätte sinnvoller als für einen
einmaligen Zuschuss verwertet werden können. 2017 dürfte ein Schlüsseljahr für
Griechenlands Rettungsprogramm sein. Störmanöver für den Hausgebrauch sind gefährlich.
Doch wo steht Griechenland? Als eines der Länder, die unter dem europäischen
Rettungsschirm Zuflucht suchen mussten, bleibt es aufgrund der hohen Zinsen bislang von den
Kapitalmärkten ausgeschlossen. 2014 probte die konservative Regierung Samaras die
Rückkehr auf die Märkte. Wenn alles gut geht, ist es 2017 wieder so weit. Die Regierung will die
zweite Überprüfung des laufenden Hilfsprogramms so schnell wie möglich abschließen, im
Anschluss daran beim Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) mitmachen.
Das sollte die Zinsen für langfristige Staatsanleihen purzeln lassen und die probeweise Auflage
von Anleihen ermöglichen.
Die mögliche Erfolgsgeschichte: Griechenland kann sich wieder selbst finanzieren. Das
Horrorszenario: Die Rückkehr auf die Kapitalmärkte scheitert, ein viertes Rettungsprogramm
wird notwendig.
Nach der chaotischen Anfangsphase von Premier Tsipras im ersten Halbjahr 2015 hätten es
nur wenige für möglich gehalten, aber Griechenland blieb 2016 insgesamt auf Kurs. Die im
August 2015 mit den Gläubigern vereinbarten großen Reformziele wurden beschlossen; die
Budgetziele dürften erreicht werden, die Steuereinnahmen liegen sogar weit über den
Erwartungen. Auf der Habenseite der Regierung stehen etwa eine Verbreiterung der
Steuerbasis durch die Abschaffung von Begünstigungen für die Bauern, eine Reform der
Sozialversicherung und des Pensionssystems sowie die stärkere Heranziehung der Freiberufler
über die gehobenen Kassenbeiträge.
Trüber ist die Privatisierungsbilanz: Zwar konnten mit der Übergabe von 14 Regionalflughäfen
an die deutsche Fraport und des Hafens Piräus an die chinesische Cosco wichtige
Großinvestoren an Land gezogen werden. Gescheitert ist letztlich aber der Verkauf des
Erdgasoperators Esfa an die aserbaidschanische Soccar, auch blieben die Einnahmen weit
hinter den Erwartungen zurück. Doch die Gläubiger haben Zeit: In der sogenannten Superkasse
bleibt ein Großteil des öffentlichen Eigentums für 99 Jahre gebunden – die Hälfte der
Einnahmen geht in die Schuldentilgung.
Die beste Nachricht ist die Rückkehr zum Wachstum. In den ersten neun Monaten wuchs
Griechenlands Wirtschaft um 0,2 Prozent, die Bank of Greece rechnet insgesamt für 2016 mit
einem winzigen Plus von 0,1 Prozent. Schon 2017 soll die Wirtschaft um die zweieinhalb
Prozent wachsen, 2018 um drei Prozent. Das lässt die Erfüllung der Budgetziele für diese Jahre
realistisch erscheinen: 2017 muss der Primärüberschuss, das ist der Einnahmenüberschuss
unter Abzug der Zinszahlungen, 1,75 Prozent betragen, 2018 aber schon 3,5 Prozent. Das ist
nur bei hohen Wachstumsraten möglich.
Doch viele Indikatoren sind nach wie vor schlecht. Die Exporte sind zwar in den vergangenen
Jahren leicht gestiegen, angesichts der starken Lohnreduzierungen und der damit
verbundenen Preissenkungen ist das Ergebnis aber enttäuschend. Um Qualitätsprodukte zu
liefern, braucht es mehr als den Rechenstift, es braucht Investitionen in exportträchtige
Produkte. Ein großer Hemmschuh für Investitionen ist vor allem die immer noch schrumpfende
Kreditvergabe. Die Zinsen sind hoch, die Kriterien streng; die Banken haben wegen der vielen
faulen Kredite aber keine andere Wahl. Ein wichtiges Ziel für 2017 ist daher der Abbau der
unbedienten Kredite, die inzwischen 45 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen.
Die Steuer- und Abgabenlast ist derart gewachsen, dass sie die Entwicklung hemmt. Firmen
zahlen 29 Prozent Körperschaftsteuer, das gilt allgemein als viel zu hoch. Und die
Sozialbeiträge für Freiberufler sind so hoch, dass sie hinter vorgehaltener Hand als eine Art
Berufsverbot bezeichnet werden.
Unsicherheit schaffen aber vor allem mögliche politische Entwicklungen. Wenn etwa die Türkei
das Abkommen EU/Türkei über die Rückführung von Flüchtlingen aussetzt, droht ein Ansteigen
der Flüchtlingszahlen. Schon jetzt tut sich das Land mit seiner Tausende Kilometer langen
Küste mit der Versorgung der etwa 63.000 gestrandeten Flüchtlinge schwer.
Was aber viele am meisten fürchten, sind Neuwahlen. Sie sind das beste Mittel, um die Märkte
zu verunsichern und die Zinsen in die Höhe zu treiben. Genau das geschah im Herbst 2014, vor
den vorverlegten Parlamentswahlen vom Jänner 2015, bei denen Tsipras erstmals siegte. Die
Regierung des einstigen Volkstribuns ist inzwischen äußerst unbeliebt – sie hat zu viele
Versprechungen brechen müssen. Der junge Parteichef der Konservativen, Kyriakos Mitsotakis,
fordert daher bei jeder Gelegenheit Neuwahlen. Denn: Geduld war noch nie eine Stärke
griechischer Politiker.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2016)
2016-12-30 17:48 Von Christian diepresse.com
100 /100
Promis und ihre ungeliebten Paparazzi | Lasst uns
Verstecken spielen!
Wohin sie gehen, werden
die Schönen und Reichen
von Fotografen belagert,
jeder
Schritt
in
die
Öffentlichkeit
wird
genauestens
beobachtet
und dokumentiert. Das ist
nicht immer leicht!
via GIPHY
ER ist der König der
Fotografen-Veräppelung!
Benedict Cumberbatch offensichtlich schon. Bei einem Restaurantbesuch bemerkte der
Schauspieler („Dr. Strange“) die vielen Fotografen vor der Tür und beschloss, ihnen eine echte
Show zu liefern. Stand Jude Law irgendwie besser …
Zugegeben, diese Bilder sind steinalt. Aber in einer Sammlung wie dieser dürfen sie einfach
nicht fehlen!
Frei nach dem Motto: „Wie du mir, so ich dir“! Ob er die krisseligen Blackberry-Bilder wirklich zu
Geld verwursten konnte? Fragwürdig.
„Wir haben gerade herausgefunden, dass vor unserem Restaurant Paparazzi stehen. Wir
wollten diese Möglichkeit nutzen, um auf ein paar Organisationen aufmerksam zu machen, die
es gebrauchen könnten. [...] Habt einen schönen Tag!“
via GIPHY
Völlig versunken in seinem Jackenkragen erinnert er stark an das Michelin-Männchen – und
wurde trotzdem erkannt. Blöd gelaufen.
Grant dürfte den meisten Menschen als „The Flash“ bekannt sein. Auch bei „Glee“ spielte er für
einige Staffeln mit. Das erklärt dann wohl auch seine beeindruckenden Tanz-Moves.
This happened today. & then some.
Ein von Grant Gustin (@grantgust) gepostetes Foto am 23. Feb 2015 um 19:30 Uhr
Schauspielerin Kate („Deepwater Horizon“) begnügte sich mit der weitaus simpleren, aber auch
wesentlich langweiligeren Kapuze-und-Sonnenbrille-Variante.
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2016-12-30 17:37 www.bild.de
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Created at 2016-12-31 00:02