St. Maximilian München Advent und Weihnachten 2016 Dunkel Kellner Nachbar Anne Falafel Muslim Mehmet München Glockenbachviertel 25 Jahre Keine Angst Bart Döner Gegen Trump Toleranz Koran Gelassen Mosche Seppi Türkei Antalya Dürüm Bekannt Kopftuch Shisha Integration Loyal Konya Istanbul Ayran Wiener Schnitzel ...und ich feier mit Euch Weihnachten!!! „Ab in den Laufstall!“ Es ist meine schönste und dabei auch erstaunlichste Weihnachtsgeschichte, die ich kenne und auch schon einmal vor einigen Jahren hier in St. Max zum Besten gab: Ein junges Elternpaar war voller Freude über ihr erstes Kind im Krabbelalter. Aber es nahte Weihnachten und der schöne Christbaum machten ihnen Sorgen. Was tun, damit das Kind nicht nach dem Weihnachtsbaum greift? Also musste ein Laufstall her, das Kind kam ab sofort da hinein und der Baum wurde herrlich geschmückt. Doch der Sprössling protestierte lauthals ohne Unterlass gegen diese unglaubliche Freiheitsbeschneidung. Seine Eltern aber waren junge, kluge Eltern! Sie fanden die richtige Lösung: Das Kind wurde wieder freigesetzt und dafür kam der Christbaum in den Laufstall! Wie originell doch Weihnachten ist!!! Verstehen wir das? Weihnachten zwingt zum Umdenken! „Ungöttlicher“ kann dieser allmächtige Gott gar nicht daherkommen: als armseliges Kind von einer minderjährigen Jüdin geboren im letzten Winkel der Erde. Unsere so gewohnte und vertraute Weihnachtsstimmung lässt ganz schnell mal so manches Detail dieser unglaublichen Zumutung Gottes übersehen. Nein, es ist eben keine alltägliche Nachricht, dass Gott Mensch geworden ist. Diese Nachricht hat Konsequenzen für uns alle: Noch ist das Kind gewickelt in der Krippe, wehe aber, wenn es entwickelt ist. Es wird Religion und Moral regelrecht auf den Kopf stellen und keinen Respekt haben vor ihren Priestern und ihrem blutrünstigen Opferkult. Mit Verboten und Gesetzen hält sich ein Jesus von Nazareth nicht lange auf, sondern er wird ausschließlich die Freiheit der Liebe predigen. Den Kleinen, Armen und Sündern wäscht er nicht die Köpfe, sondern die Füße. Mensch, was wäre das für eine christliche Gesellschaft, die die Botschaft Jesu in ihr Leben in dieser Freiheit eins zu eins umsetzen würde? An Weihnachten geht es um die Ermutigung und v.a. um den Mut, auch ungewohnte Wege der Öffnung von Kirche und Gesellschaft zu gehen und zwar nicht alleine, sondern mit Gott zusammen. Ab heute darf man sich alles trauen und Gott selbst geht uns dabei voran wie den Hirten, Sterndeutern, den Zu-kurz-Gekommene und Kleingehaltenen sowie den Menschen auch von hoher Intelligenz. Die Gegner Jesu, Theologen und Schriftgelehrten, werden protestieren: „Mein Gott, wie kommst denn du daher?“ - um sich letztendlich abzuwenden, nur weil das Unmögliche wieder mal nicht sein darf. Ich halte es da viel lieber mit dem englischen Dramatiker Bernhard Shaw: „Ich träume von Dingen, die es nie gab und frage: Warum eigentlich nicht?“ Warum eigentlich nicht eine offene und positive Gesellschaft sein, in der jeder so angenommen wird, wie er ist, ganz gleich welche Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung oder andere weltanschaulicher Vorstellungen er besitzt? Es gilt nur ein Maßstab und die Engel haben ihn den Hirten deutlich klar gemacht: Menschen guten Willens sollen wir sein; einfach nur Menschsein, das genügt! Weihnachten lässt uns das ganze Jahr über fragen: Warum denn eigentlich nicht? Weihnachten setzt uns frei, um den Menschen den endlich zu uns heruntergekommenen Gott zu verkünden. Für alles, was uns dabei hindert, gibt es nur einen Marschbefehl: Ab in den Laufstall! Frohe Weihnachten wünscht Euch Euer Pfarrer Rainer Maria Schießler Weihnachten in St. Maximilian Heiligabend (Samstag 24.12.2016): 09:30 Uhr Beichtgelegenheit 10:00 Uhr Hl. Messe 16:00 Uhr Familien - Christmetten am Nachmittag 22:00 Uhr Feierliche Weihnachtsmusik 22:30 Uhr Festliche Christmette Anschließend ,,Happy Birthday ! Wir feiern den Geburtstag noch ein wenig weiter." 1. Weihnachtsferiertag (Sonntag 25.12.2016) : 10:30 Uhr Festgottesdienst ,,Kempter - Pastoral - Messe" und ,, Transeamus" 16:30 Uhr Weihnachtskrippenbesuch der Kinder mit Kinder - Segnung 18:00 Uhr Feierliche Weihnachts - Vesper 2. Weihnachtsfeiertag (Montag 26.12.2016): 10:30 Uhr Pfarrgottesdienst Fest der heiligen Familie (Dienstag 27.12.2016): 10:00 Uhr Pfarrgottesdienst Silvester - Jahresschluss (Samstag 31.12.2016) 18:00 Uhr feierlicher Jahresschlussdiesnt 20:00 Uhr Silvesterkonzert - Eintritt frei!!! Mit Werken von Bach, Händel und John Rutter u.a. - Orgel, Jugend- und Kirchenchor St. Maximilian Neujahr (Sonntag 01.01.2017): Erscheinung des Herrn (Donnerstag 05.01.2017) 10:30 Uhr Pfarrgottesdiesnt 18:00 Uhr Feierliche Vesper zu Neujahr 18:00 Uhr Vorabendmesse (mit Dreikönigswasserweihe) (Freitag 06.01.2017) 10:30 Uhr Pfarrgottesdienst Taufe des Herrn (Sonntag 08.01.2017) 10:30 Uhr Pfarrgottesdienst 24 letzte Helden gegen Hitler – ein Adventskalender zum Erinnern und Ermutigen Sehen Sie einen Moment lang in die Augen auf den Plakaten! Schauen Sie den Menschen in unserer Kirche ins Gesicht! Es sind Porträts von Ausnahmemenschen. Von Herausragenden und Helden. Ich habe in den vergangenen 20 Jahren viele dieser „Jahrhundertzeugen“, die gegen Hitler aufstanden, sehr persönlich erleben und treffen dürfen. Ich heiße Tim Pröse, bin 46 und arbeite als freier Journalist und Autor in München. Mein großes Thema waren immer schon die Lebenswege von Widerstandskämpfern, Lebensrettern, die Juden halfen und Geretteten, Verfolgten, Holocaust-Opfern und deren Hinterbliebenen - ich sprach mit ihnen, bevor es dafür zu spät ist. Sie alle habe ich nun versammelt und porträtiert in dem Buch: „Jahrhundertzeugen. Die letzten Helden gegen Hitler“, das bei Heyne erschienen ist und das Sie im Pfarrbüro erwerben können. Zwei Euro jedes dort verkauften Buchs spende ich der Deutschen Flüchtlingshilfe. Ab dem 1. Dezember stelle ich jeden Tag einen der Helden aus meinem Buch bildlich vor - mit jeweils einem seiner Glaubens-Zitate. Bis zum 24. Dezember. Ein Adventskalender der Erinnerung. Herausgekommen ist ein Plädoyer der Unangepassten für mehr Toleranz und gegen das Vergessen. Denn die Lebenswege dieser besonderen Menschen beeindrucken gerade in unserer so unruhigen Zeit. Sich gegen Hitler zu stellen, zu überleben und trotzdem immer wieder aufzustehen, macht Mut für den Umgang mit Terror und Krieg, Flucht und Vertreibung – Themen, die heute wieder aktueller denn je sind. Was diese Helden fast alle einte: Sie waren meist angetrieben von einem starken, oft christlichen Glauben. Sie waren sich der Aussichtslosigkeit ihres Tuns bewusst und wagten es dennoch. Weil sie sich getragen und beschützt fühlten von Gott. Selbst wenn sie vom Tod bedroht waren. Sie taten etwas um der Tat willen, nicht um zu triumphieren! Sie lebten ein höchstpersönliches „Trotz alledem!“ Das soll Sie, liebe Besucher von St. Maximilian, ermutigen in Ihrem Heute. Die Lebensgeschichten dieser Helden, die ich aufgeschrieben habe in meinem Buch, sollen Sie nicht belasten, sondern bestärken. Darüber würde ich mich freuen. Hier vier prominente Stimmen über das Buch: »Dieses Buch betet nicht die Asche an, sondern reicht die Flamme weiter!« Udo Lindenberg »Ein ergreifendes, spannendes und wichtiges Buch wider das Vergessen!« Mario Adorf »Ein Buch, das noch lange nachhallt.« Wolfgang Bauer, »DIE ZEIT« »Sie haben den mutigen Menschen dieser so weit vergangenen Zeit einen wichtigen Gedenkstein gesetzt.“ Klaus von Dohnanyi Ich selbst kam vor sechs Jahren zum ersten Mal in diese Kirche, zum Weihnachtsgottesdienst damals. Und es war wie ein Heimkommen für mich. Ich hatte mich immer gesehnt nach einer solchen Kirche, die offen für alle ist, tapfer, streitbar und mutig. Wie unser Pfarrer Rainer Maria Schießler. Als ich ihn kurz nach Weihnachten eine Woche begleiten durfte für ein Porträt im Focus, spürte ich: Dieses Mal geht Dir eine Geschichte, die Du recherchierst, ganz nah. So sehr, dass ich wieder eintrat in die katholische Kirche. Hier habe ich später auch meine Frau Alexandra geheiratet, die dank Rainer Schießler ebenfalls zurückgefunden hatte in diese Kirche, die der Pfarrer zusammen mit Stephan Alof und vielen anderen so sehr zu einem Zuhause gestaltet. Dass ich heuer bei dieser Gestaltung mit den Plakaten zu meinen „Jahrhundertzeugen“ dabei sein darf, ist für mich ein großes Glück und eine Ehre. Dankeschön dafür. Tim Pröse, freier Journalist und Buchautor der „Jahrhundertzeugen" ,,Entweder es kommt ein Nichts, dachte ich, oder es wird etwas sein, das gerecht, menschlich und anständig ist. Angesichts meines Glaubens hätte ich das Ende nicht für ein Übel gehalten." Franz J. Müller 1924 - 2015, in München, kämpfte in der ,,Weißen Rose" und ertkam dem Fallbeil knapp. Ein Chor für alle Fälle I „ ch wollte diese Messe eigentlich nie aufführen, weil man damit einen Nicht-Profi-Chor ruinieren kann. Aber dann konnte ich halt doch nicht widerstehen, als das Angebot kam“, sagte Gerald Häußler 2014 in einem TV-Interview. Da hatte der MaxChor gerade gemeinsam mit einem italienischen Profiorchester Bachs h-Moll-Messe in Verona aufgeführt - eine verrückte Idee, ein irres Projekt, aber am Ende gab es stehende Ovationen für Chor und Orchester. Solche Projekte sind nicht nur charakteristisch für den Chorleiter, sondern auch für seinen Chor. Geht nicht, gibt’s nicht beim MaxChor im Münchner Glockenbachviertel. Vielleicht kann der MaxChor ab und an beschwingt abheben, weil er weiß, wo er zuhause ist. Natürlich fahren alle begeistert mit, wenn es nach Verona geht. Aber auch zum Patrozinium, wenn der Namenspatron der Gemeinde St. Maximilian gefeiert wird, ist die Sänger-Empore ganz hinten in der Kirche voll - so wie jüngst Anfang Oktober. 89 Sopranistinnen, Altistinnen, Tenöre und Bässe stehen auf der Mitgliederliste des MaxChors. Konzert- und Kirchenchor nennt sich der MaxChor – das ist Anspruch und Auftrag zugleich. 18 kleinere und größere Termine – von der Gestaltung der Maiandacht in St. Maximilian bis zum Händel-Konzert im großen Saal der Musikhochschule - standen 2015 im Kalender der MaxChor-Sänger. Am Ende des Jahres 2016 werden es mit den kommenden Terminen im Dezember wie Engelamt, Motetten zum Advent, Christmette, 1.Weihnachtsfeiertag und dem großen Silvesterkonzert sogar 20 Termine gewesen sein. In einer Großstadt wie München kommen und gehen die Menschen – das trifft auch auf viele Sängerinnen und Sänger des MaxChors zu. Zum Glück gibt es jedoch einige Frauen und Männer, die 2012 gemeinsam mit dem Chorleiter Gerald Häußler auf 30 Jahre gemeinsames Singen zurückblicken konnten. Diese Menschen sind in der Gemeinde St. Maximilian und im Glockenbachviertel zuhause, selbst wenn sie längst nicht mehr dort wohnen. Sie sorgen für die Stabilität des musikalischen Niveaus, aber auch der Gemeinschaft – ohne die der MaxChor, nicht der MaxChor wäre: Ein Chor, der bereit ist, im Konzert immer noch ein bisschen mehr zu geben – als in den Proben am Mittwochabend nach einem langen Arbeitstag. Ein Chor, der Bach, Händel und Mozart liebt, aber mit Lucio Benaglia auch einen eigenen Hauskomponisten hat. Ein Chor, der grundsätzlich zu spät mit den Proben beginnt, aber zur Stelle ist, wenn es darauf ankommt. Warum singst du im MaxChor? – Stimmen aus dem MaxChor I ch singe immer schon und der MaxChor ist in meiner Nähe und ein wahnsinnig schöner Chor. Ich bin seit 32 Jahren dabei und werde weitermachen, solang meine Stimme es hergibt. (Waltraud, Sopran) Weil ich manche Leute hier sehr gerne mag und ich überhaupt gerne in einem Kirchenchor singe und Gerald das Gefühl einfach gut rüber bringt. (Petra, Alt) Ich bin Italiener und wie alle Italiener singe ich immer und gerne. 1994, bei meiner Ankunft in München, suchte ich einen Chor in meinem Viertel in dem ich meine Leidenschaft fürs Singen und für die Kirchenmusik ausleben konnte. Ich fand diese Möglichkeit im MaxChor und es war Liebe auf den ersten Blick. (Lucio, Bass) Ich komme zum Meditieren. Wenn ich einen stressigen Tag hatte und hier bin, dann rede ich nicht, sondern singe und dadurch komme ich ganz toll runter. (Katja, Sopran) Weil’s einfach Spaß macht! Singen, sich unterhalten und auch feiern. (Peter, Bass) Früher habe ich in einem anderen Chor gesungen und jemand der dort ausgeholfen hat, hat gesagt, ich solle doch mal mit zum MaxChor kommen, dort sei es schöner. Seitdem bin ich hier. (Otto, Tenor) Spaß, schöne Freizeitbeschäftigung neben dem Job und dem Studium, nette Leute und eine tolle Gemeinschaft. (Isabella, Sopran) Ich liebe einfach Singen und den MaxChor und schätze unseren Chorleiter sehr. Mir macht es sehr großen Spaß. Deswegen bin ich seit 24 Jahren im MaxChor. (Ulrike, Alt) Das Singen tut meiner Seele gut und ich kann mich mit anderen Leuten treffen. (Carsten, Tenor) Weil man hier auch mal zu spät zur Probe kommen kann. Hauptsache man schafft es aufzuholen. Ich mag die schönen, stimmungsvollen Konzerte. (Helge, Tenor) Wos zum ausmaln Kinderkirche Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Omas, liebe Opas, liebe Freunde... für alle, die es noch nicht wissen, findet jeden Sonntag ab 10.30 Uhr parallel zum Gottesdienst in der geheizten Korbinianskapelle für alle Kinder Kirche statt. Eltern können ihre Kinder dort abgeben und währenddessen selbst friedvoll die Messe genießen, oder mir ihren Kindern zusammen zu uns kommen. Zur Wandlung endet die Kinderkirche und wir gesellen uns dann in den ersten Reihen zu den „Großen“. Wir halten uns inhaltlich meistens an das Evangelium des jeweiligen Sonntags, oder gestalten andere Themen, die Kinder interessieren natürlich kindgerecht mit singen, musizieren, erzählen, diskutieren, malen und vielem mehr. Wir laden alle ein, mit uns zu feiern, probiert es doch mal aus. Wir freuen uns auf euer Kommen. Maximilian - Artikel Gelebte Ökumene Seit Mai 2010 wohne ich mit meiner Frau Maria-Louise im katholischen Pfarrheim St. Maximilian in der Wittelsbacherstraße 2. Ich war 29 Jahre an der Bischofskirche St. Matthäus in München evangelischer Gemeindepfarrer. Meine Frau war katholisch, als ich sie kennenlernte, sie musste allerdings evangelisch werden, als ich meinen Dienst in der Bayerischen Landeskirche antrat, sonst wäre sie als Katholikin ein „Ärgernis“ für die Gemeinde gewesen. Also trat sie aus der röm.-kath. Kirche aus und in die evangelische ein. Aber sie vollzog diesen Schritt ohne innere Überzeugung. Hätte sie nicht ihren Glauben gewechselt, ich hätte nicht Gemeindepfarrer werden können. Im Herzen blieb sie eine Katholikin. Als ich mich der Pensionierung näherte, habe ich ihr gesagt: „Jetzt kann mir nichts mehr passieren. Du kannst wieder katholisch werden.“ Doch diesen Schritt tat sie erst einen Tag nach meiner Verabschiedung in den Ruhestand. Beim Gemeindepfarrer von St. Maximilian Rainer Maria Schießler wurde sie wieder „katholisch gemacht“. Seitdem leben wir – wie bisher - in ökumenischer Liebe. Dass ich mit meiner Frau in Ihrer Gemeinde St. Maximilian im Glockenbach wohnen darf – für uns Beide ist es das große Los. Meine evangelische Kirche gab mir bei der Wohnungssuche nur Adressen von Immobilienbüros; Pfarrer Rainer Maria Schießler gab uns eine Wohnung. Ein ganz großer Unterschied. Und wir sind dankbar für die herzliche Aufnahme hier im Pfarrhaus. Und wir sind dankbar, hier bei Ihnen zu sein und mit Ihnen zu leben. Pfarrer Schießler kenne ich durch die Motorradfahrergottesdienste, die ich über 27 Jahre an St. Matthäus gefeiert habe. Pfarrer Schießler kam zu mir und bat mich, bei dieser evangelischen Veranstaltung das Grußwort zu sprechen. Es sprach natürlich nichts dagegen, so haben wir dann zusammen in den letzten Jahren den ungewöhnlichen Gottesdienst mit einer Rockband und dem Motorrad im Altarraum gerockt. Rainer Maria Schießler und wir sind seit Mai 2010 Nachbarn im 3. Stock. Das bedeutet: wir sehen uns öfter in der Woche: vor den Wohnungstüren, im Treppenhaus, im Hof, im Pfarramtsbüro oder beim Radeln durchs Glockenbachviertel. Und sofort fangen wir ein Gespräch an. Wir reden über Gott und die Welt. Und jeder von uns bringt seine Sicht ein. Und Sie können mir glauben: uns wird nie langweilig, wir haben immer etwas zu bereden. Und da ich ein eifriger Zeitungsleser bin, lege ich meinem katholischen Wohnungsnachbarn die herausgerissenen Artikel der SZ vor die Tür, Artikel, die die Kirche oder ihre Vertreter bzw. Würdenträger, also das Bodenpersonal des lieben Gottes, betreffen. Und manchmal, wenn ich ihm meine Sicht darlege und er mir zustimmt, denke ich: Martin Luther hätte an ihm seine Freude. Klar, dass ich in den sechs Jahren, in denen wir hier sind, fast jeden Gottesdienst von Pfarrer Schießler besucht habe. Nicht, weil ich muss, sondern weil ich gern hingehe. Und dann tauschen wir uns aus. Entweder schon vorher, wenn es ein schwieriger Predigttext ist oder hinterher, wenn ich ihn beglückwünsche zur Predigt und zu liebevoller Gottesdienstgestaltung. Eine frühere Dame aus meiner Heimatgemeinde argwöhnte, weil ich fast nur noch in katholischen Gottesdiensten anzutreffen bin: „Nun sagen Sie bloß, Sie werden letzten Endes doch nicht etwa katholisch?“ Nein. Bestimmt nicht. Aber ich nehme die Schönheiten Ihres katholischen Glaubens wahr und feiere mit der katholische Gemeinde, was es zu feiern gilt: Feste, Fronleichnamsprozession, Patrozinium, Maiandachten, Geburtstage. Und Sie glauben gar nicht, wie wohl wir uns hier bei Ihnen fühlen! Und wie es mich freut, wenn ich mit Pfarrer Schießler eine Dialogpredigt in St. Max halte oder wir andernorts ökumenische Trauungen oder Taufen haben oder wenn ich bei einer sog. „Schwulensegnung“ als Pfarrer dabei bin. Im Gegensatz zur katholischen Kirche sind Segnungen gleichgeschlechtlicher Partner ausdrücklich erwünscht. Ich darf und kann das, was mein katholischer Kollege so nicht darf; und ich tue es ausgesprochen gern. Zum Schluss möchte ich Papst Franziskus zitieren. Er bekam Besuch aus der Lutherstadt Wittenberg. Junge Menschen durften ihm Fragen stellen. Doch auch er hatte eine Frage: „Wer ist besser: Katholiken oder Protestanten?“ Lachen. Die Antwort gibt er auf Deutsch: „Besser sind alle zusammen.“ Steffen Welz, 71, evang. Pfarrer i. R. Die Weihnachtsgschichte Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum, dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe: Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott und alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. (Lukas 2, 1-20) Wir von St. Maximilian wünschen Euch Frohe Weihnachten und alles erdenklich Gute für das neue Jahr !!! Des wird scho... Katholisches Pfarramt St. Maximilian München Deutingerstr. 4 / I 80469 München Telefon: +49 (0) 89 20 24 07 - 0 Telefax: +49 (0) 89 20 24 07 - 33 eMail: [email protected] Öffnungszeiten des Pfarrbüros: Montag bis Donnerstag: 10.00 bis 12.00 Uhr Am Freitag ist das Pfarrbüro geschlossen. Telefonisch sind wir rund um die Uhr erreichbar! Sprechstunden des Pfarrers: Immer jeweils nach Vereinbarung
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