St. Maximilian München Advent und Weihnachten 2016

St. Maximilian München
Advent und Weihnachten 2016
Dunkel
Kellner
Nachbar
Anne
Falafel
Muslim
Mehmet
München
Glockenbachviertel
25 Jahre
Keine Angst
Bart
Döner
Gegen Trump
Toleranz
Koran
Gelassen
Mosche
Seppi Türkei
Antalya
Dürüm
Bekannt
Kopftuch
Shisha
Integration
Loyal
Konya
Istanbul
Ayran
Wiener Schnitzel
...und ich feier mit Euch Weihnachten!!!
„Ab in den Laufstall!“
Es ist meine schönste und dabei auch erstaunlichste Weihnachtsgeschichte, die ich kenne und auch schon einmal vor einigen Jahren hier in St. Max zum
Besten gab:
Ein junges Elternpaar war voller Freude über ihr erstes Kind im Krabbelalter. Aber es nahte Weihnachten und der schöne Christbaum machten ihnen
Sorgen. Was tun, damit das Kind nicht nach dem Weihnachtsbaum greift? Also musste ein Laufstall her, das Kind kam ab sofort da hinein und der Baum
wurde herrlich geschmückt. Doch der Sprössling protestierte lauthals ohne Unterlass gegen diese unglaubliche Freiheitsbeschneidung. Seine Eltern aber
waren junge, kluge Eltern! Sie fanden die richtige Lösung: Das Kind wurde wieder freigesetzt und dafür kam der Christbaum in den Laufstall!
Wie originell doch Weihnachten ist!!! Verstehen wir das? Weihnachten zwingt zum Umdenken! „Ungöttlicher“ kann dieser allmächtige Gott gar nicht
daherkommen: als armseliges Kind von einer minderjährigen Jüdin geboren im letzten Winkel der Erde. Unsere so gewohnte und vertraute
Weihnachtsstimmung lässt ganz schnell mal so manches Detail dieser unglaublichen Zumutung Gottes übersehen.
Nein, es ist eben keine alltägliche Nachricht, dass Gott Mensch geworden ist. Diese Nachricht hat Konsequenzen für uns alle: Noch ist das Kind gewickelt in
der Krippe, wehe aber, wenn es entwickelt ist. Es wird Religion und Moral regelrecht auf den Kopf stellen und keinen Respekt haben vor ihren Priestern und
ihrem blutrünstigen Opferkult. Mit Verboten und Gesetzen hält sich ein Jesus von Nazareth nicht lange auf, sondern er wird ausschließlich die Freiheit der
Liebe predigen. Den Kleinen, Armen und Sündern wäscht er nicht die Köpfe, sondern die Füße.
Mensch, was wäre das für eine christliche Gesellschaft, die die Botschaft Jesu in ihr Leben in dieser Freiheit eins zu eins umsetzen würde? An Weihnachten
geht es um die Ermutigung und v.a. um den Mut, auch ungewohnte Wege der Öffnung von Kirche und Gesellschaft zu gehen und zwar nicht alleine,
sondern mit Gott zusammen. Ab heute darf man sich alles trauen und Gott selbst geht uns dabei voran wie den Hirten, Sterndeutern, den
Zu-kurz-Gekommene und Kleingehaltenen sowie den Menschen auch von hoher Intelligenz.
Die Gegner Jesu, Theologen und Schriftgelehrten, werden protestieren: „Mein Gott, wie kommst denn du daher?“ - um sich letztendlich abzuwenden, nur
weil das Unmögliche wieder mal nicht sein darf. Ich halte es da viel lieber mit dem englischen Dramatiker Bernhard Shaw: „Ich träume von Dingen, die es
nie gab und frage: Warum eigentlich nicht?“ Warum eigentlich nicht eine offene und positive Gesellschaft sein, in der jeder so angenommen wird, wie er
ist, ganz gleich welche Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung oder andere weltanschaulicher Vorstellungen er besitzt? Es gilt nur ein Maßstab und die
Engel haben ihn den Hirten deutlich klar gemacht: Menschen guten Willens sollen wir sein; einfach nur Menschsein, das genügt!
Weihnachten lässt uns das ganze Jahr über fragen: Warum denn eigentlich nicht? Weihnachten setzt uns frei, um den Menschen den endlich zu uns
heruntergekommenen Gott zu verkünden. Für alles, was uns dabei hindert, gibt es nur einen Marschbefehl:
Ab in den Laufstall!
Frohe Weihnachten wünscht Euch Euer
Pfarrer Rainer Maria Schießler
Weihnachten in St. Maximilian
Heiligabend
(Samstag 24.12.2016):
09:30 Uhr Beichtgelegenheit
10:00 Uhr Hl. Messe
16:00 Uhr Familien - Christmetten am Nachmittag
22:00 Uhr Feierliche Weihnachtsmusik
22:30 Uhr Festliche Christmette
Anschließend ,,Happy Birthday ! Wir feiern den Geburtstag noch ein wenig weiter."
1. Weihnachtsferiertag
(Sonntag 25.12.2016) :
10:30 Uhr Festgottesdienst
,,Kempter - Pastoral - Messe" und ,, Transeamus"
16:30 Uhr Weihnachtskrippenbesuch der Kinder mit
Kinder - Segnung
18:00 Uhr Feierliche Weihnachts - Vesper
2. Weihnachtsfeiertag
(Montag 26.12.2016):
10:30 Uhr Pfarrgottesdienst
Fest der heiligen Familie
(Dienstag 27.12.2016):
10:00 Uhr Pfarrgottesdienst
Silvester - Jahresschluss
(Samstag 31.12.2016)
18:00 Uhr feierlicher Jahresschlussdiesnt
20:00 Uhr Silvesterkonzert - Eintritt frei!!!
Mit Werken von Bach, Händel und John Rutter u.a. - Orgel, Jugend- und Kirchenchor
St. Maximilian
Neujahr
(Sonntag 01.01.2017):
Erscheinung des Herrn
(Donnerstag 05.01.2017)
10:30 Uhr Pfarrgottesdiesnt
18:00 Uhr Feierliche Vesper zu Neujahr
18:00 Uhr Vorabendmesse
(mit Dreikönigswasserweihe)
(Freitag 06.01.2017)
10:30 Uhr Pfarrgottesdienst
Taufe des Herrn
(Sonntag 08.01.2017)
10:30 Uhr Pfarrgottesdienst
24 letzte Helden gegen Hitler – ein Adventskalender zum Erinnern
und Ermutigen
Sehen Sie einen Moment lang in die Augen auf den Plakaten! Schauen Sie den Menschen in unserer Kirche ins Gesicht! Es sind Porträts von
Ausnahmemenschen. Von Herausragenden und Helden. Ich habe in den vergangenen 20 Jahren viele dieser „Jahrhundertzeugen“, die gegen Hitler
aufstanden, sehr persönlich erleben und treffen dürfen.
Ich heiße Tim Pröse, bin 46 und arbeite als freier Journalist und Autor in München. Mein großes Thema waren immer schon die Lebenswege von
Widerstandskämpfern, Lebensrettern, die Juden halfen und Geretteten, Verfolgten, Holocaust-Opfern und deren Hinterbliebenen - ich sprach mit ihnen,
bevor es dafür zu spät ist. Sie alle habe ich nun versammelt und porträtiert in dem Buch: „Jahrhundertzeugen. Die letzten Helden gegen Hitler“, das bei
Heyne erschienen ist und das Sie im Pfarrbüro erwerben können. Zwei Euro jedes dort verkauften Buchs spende ich der Deutschen Flüchtlingshilfe.
Ab dem 1. Dezember stelle ich jeden Tag einen der Helden aus meinem Buch bildlich vor - mit jeweils einem seiner Glaubens-Zitate. Bis zum 24. Dezember.
Ein Adventskalender der Erinnerung.
Herausgekommen ist ein Plädoyer der Unangepassten für mehr Toleranz und gegen das Vergessen. Denn die Lebenswege dieser besonderen Menschen
beeindrucken gerade in unserer so unruhigen Zeit. Sich gegen Hitler zu stellen, zu überleben und trotzdem immer wieder aufzustehen, macht Mut für den
Umgang mit Terror und Krieg, Flucht und Vertreibung – Themen, die heute wieder aktueller denn je sind.
Was diese Helden fast alle einte: Sie waren meist angetrieben von einem starken, oft christlichen Glauben. Sie waren sich der Aussichtslosigkeit ihres Tuns
bewusst und wagten es dennoch. Weil sie sich getragen und beschützt fühlten von Gott. Selbst wenn sie vom Tod bedroht waren. Sie taten etwas um der Tat
willen, nicht um zu triumphieren! Sie lebten ein höchstpersönliches „Trotz alledem!“ Das soll Sie, liebe Besucher von St. Maximilian, ermutigen in Ihrem Heute.
Die Lebensgeschichten dieser Helden, die ich aufgeschrieben habe in meinem Buch, sollen Sie nicht belasten, sondern bestärken. Darüber würde ich mich
freuen.
Hier vier prominente Stimmen über das Buch:
»Dieses Buch betet nicht die Asche an, sondern reicht die Flamme weiter!« Udo Lindenberg
»Ein ergreifendes, spannendes und wichtiges Buch wider das Vergessen!« Mario Adorf
»Ein Buch, das noch lange nachhallt.«
Wolfgang Bauer, »DIE ZEIT«
»Sie haben den mutigen Menschen dieser so weit vergangenen Zeit
einen wichtigen Gedenkstein gesetzt.“
Klaus von Dohnanyi
Ich selbst kam vor sechs Jahren zum ersten Mal in diese Kirche, zum Weihnachtsgottesdienst damals. Und es war wie ein Heimkommen für mich. Ich hatte
mich immer gesehnt nach einer solchen Kirche, die offen für alle ist, tapfer, streitbar und mutig. Wie unser Pfarrer Rainer Maria Schießler. Als ich ihn kurz nach
Weihnachten eine Woche begleiten durfte für ein Porträt im Focus, spürte ich: Dieses Mal geht Dir eine Geschichte, die Du recherchierst, ganz nah. So sehr,
dass ich wieder eintrat in die katholische Kirche. Hier habe ich später auch meine Frau Alexandra geheiratet, die dank Rainer Schießler ebenfalls
zurückgefunden hatte in diese Kirche, die der Pfarrer zusammen mit Stephan Alof und vielen anderen so sehr zu einem Zuhause gestaltet.
Dass ich heuer bei dieser Gestaltung mit den Plakaten zu meinen „Jahrhundertzeugen“ dabei sein darf, ist für mich ein großes Glück und eine Ehre.
Dankeschön dafür.
Tim Pröse, freier Journalist und Buchautor der „Jahrhundertzeugen"
,,Entweder es kommt ein Nichts, dachte ich,
oder es wird etwas sein, das gerecht,
menschlich und anständig ist. Angesichts
meines Glaubens hätte ich das Ende nicht für
ein Übel gehalten."
Franz J. Müller 1924 - 2015, in München, kämpfte in der ,,Weißen Rose"
und ertkam dem Fallbeil knapp.
Ein Chor für alle Fälle
I
„ ch wollte diese Messe eigentlich nie aufführen, weil man damit einen Nicht-Profi-Chor ruinieren kann. Aber dann konnte ich halt doch
nicht widerstehen, als das Angebot kam“, sagte Gerald Häußler 2014 in einem TV-Interview. Da hatte der MaxChor gerade gemeinsam
mit einem italienischen Profiorchester Bachs h-Moll-Messe in Verona aufgeführt - eine verrückte Idee, ein irres Projekt, aber am Ende gab
es stehende Ovationen für Chor und Orchester. Solche Projekte sind nicht nur charakteristisch für den Chorleiter, sondern auch für seinen
Chor. Geht nicht, gibt’s nicht beim MaxChor im Münchner Glockenbachviertel.
Vielleicht kann der MaxChor ab und an beschwingt abheben, weil er weiß, wo er zuhause ist. Natürlich fahren alle begeistert mit, wenn es
nach Verona geht. Aber auch zum Patrozinium, wenn der Namenspatron der Gemeinde St. Maximilian gefeiert wird, ist die
Sänger-Empore ganz hinten in der Kirche voll - so wie jüngst Anfang Oktober. 89 Sopranistinnen, Altistinnen, Tenöre und Bässe stehen
auf der Mitgliederliste des MaxChors. Konzert- und Kirchenchor nennt sich der MaxChor – das ist Anspruch und Auftrag zugleich. 18
kleinere und größere Termine – von der Gestaltung der Maiandacht in St. Maximilian bis zum Händel-Konzert im großen Saal der
Musikhochschule - standen 2015 im Kalender der MaxChor-Sänger. Am Ende des Jahres 2016 werden es mit den kommenden Terminen
im Dezember wie Engelamt, Motetten zum Advent, Christmette, 1.Weihnachtsfeiertag und dem großen Silvesterkonzert sogar 20
Termine gewesen sein.
In einer Großstadt wie München kommen und gehen die Menschen – das trifft auch auf viele Sängerinnen und Sänger des MaxChors zu.
Zum Glück gibt es jedoch einige Frauen und Männer, die 2012 gemeinsam mit dem Chorleiter Gerald Häußler auf 30 Jahre
gemeinsames Singen zurückblicken konnten. Diese Menschen sind in der Gemeinde St. Maximilian und im Glockenbachviertel zuhause,
selbst wenn sie längst nicht mehr dort wohnen. Sie sorgen für die Stabilität des musikalischen Niveaus, aber auch der Gemeinschaft –
ohne die der MaxChor, nicht der MaxChor wäre: Ein Chor, der bereit ist, im Konzert immer noch ein bisschen mehr zu geben – als in den
Proben am Mittwochabend nach einem langen Arbeitstag. Ein Chor, der Bach, Händel und Mozart liebt, aber mit Lucio Benaglia auch
einen eigenen Hauskomponisten hat. Ein Chor, der grundsätzlich zu spät mit den Proben beginnt, aber zur Stelle ist, wenn es darauf
ankommt.
Warum singst du im MaxChor? – Stimmen aus dem MaxChor
I
ch singe immer schon und der MaxChor ist in meiner Nähe und ein wahnsinnig schöner Chor. Ich bin seit 32 Jahren dabei und werde weitermachen, solang meine Stimme es hergibt.
(Waltraud, Sopran)
Weil ich manche Leute hier sehr gerne mag und ich überhaupt gerne in einem Kirchenchor singe und Gerald das Gefühl einfach gut rüber bringt.
(Petra, Alt)
Ich bin Italiener und wie alle Italiener singe ich immer und gerne. 1994, bei meiner Ankunft in München, suchte ich einen Chor in meinem Viertel in dem ich meine Leidenschaft fürs Singen
und für die Kirchenmusik ausleben konnte. Ich fand diese Möglichkeit im MaxChor und es war Liebe auf den ersten Blick.
(Lucio, Bass)
Ich komme zum Meditieren. Wenn ich einen stressigen Tag hatte und hier bin, dann rede ich nicht, sondern singe und dadurch komme ich ganz toll runter.
(Katja, Sopran)
Weil’s einfach Spaß macht! Singen, sich unterhalten und auch feiern.
(Peter, Bass)
Früher habe ich in einem anderen Chor gesungen und jemand der dort ausgeholfen hat, hat gesagt, ich solle doch mal mit zum MaxChor kommen, dort sei es schöner. Seitdem bin ich hier.
(Otto, Tenor)
Spaß, schöne Freizeitbeschäftigung neben dem Job und dem Studium, nette Leute und eine tolle Gemeinschaft.
(Isabella, Sopran)
Ich liebe einfach Singen und den MaxChor und schätze unseren Chorleiter sehr. Mir macht es sehr großen Spaß. Deswegen bin ich seit 24 Jahren im MaxChor.
(Ulrike, Alt)
Das Singen tut meiner Seele gut und ich kann mich mit anderen Leuten treffen.
(Carsten, Tenor)
Weil man hier auch mal zu spät zur Probe kommen kann. Hauptsache man schafft es aufzuholen. Ich mag die schönen, stimmungsvollen Konzerte.
(Helge, Tenor)
Wos zum ausmaln
Kinderkirche
Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Omas, liebe Opas, liebe Freunde...
für alle, die es noch nicht wissen, findet jeden Sonntag ab 10.30 Uhr parallel zum Gottesdienst in der geheizten Korbinianskapelle für alle
Kinder Kirche statt.
Eltern können ihre Kinder dort abgeben und währenddessen selbst friedvoll die Messe genießen, oder mir ihren Kindern zusammen zu
uns kommen.
Zur Wandlung endet die Kinderkirche und wir gesellen uns dann in den ersten Reihen zu den „Großen“. Wir halten uns inhaltlich
meistens an das Evangelium des jeweiligen Sonntags, oder gestalten andere Themen, die Kinder interessieren natürlich kindgerecht mit
singen, musizieren, erzählen, diskutieren, malen und vielem mehr.
Wir laden alle ein, mit uns zu feiern, probiert es doch mal aus.
Wir freuen uns auf euer Kommen.
Maximilian - Artikel
Gelebte Ökumene
Seit Mai 2010 wohne ich mit meiner Frau Maria-Louise im katholischen Pfarrheim St. Maximilian in der Wittelsbacherstraße 2. Ich war 29 Jahre
an der Bischofskirche St. Matthäus in München evangelischer Gemeindepfarrer. Meine Frau war katholisch, als ich sie kennenlernte, sie musste
allerdings evangelisch werden, als ich meinen Dienst in der Bayerischen Landeskirche antrat, sonst wäre sie als Katholikin ein „Ärgernis“ für die
Gemeinde gewesen. Also trat sie aus der röm.-kath. Kirche aus und in die evangelische ein. Aber sie vollzog diesen Schritt ohne innere
Überzeugung. Hätte sie nicht ihren Glauben gewechselt, ich hätte nicht Gemeindepfarrer werden können. Im Herzen blieb sie eine Katholikin.
Als ich mich der Pensionierung näherte, habe ich ihr gesagt: „Jetzt kann mir nichts mehr passieren. Du kannst wieder katholisch werden.“ Doch
diesen Schritt tat sie erst einen Tag nach meiner Verabschiedung in den Ruhestand. Beim Gemeindepfarrer von St. Maximilian Rainer Maria
Schießler wurde sie wieder „katholisch gemacht“. Seitdem leben wir – wie bisher - in ökumenischer Liebe.
Dass ich mit meiner Frau in Ihrer Gemeinde St. Maximilian im Glockenbach wohnen darf – für uns Beide ist es das große Los. Meine
evangelische Kirche gab mir bei der Wohnungssuche nur Adressen von Immobilienbüros; Pfarrer Rainer Maria Schießler gab uns eine
Wohnung. Ein ganz großer Unterschied. Und wir sind dankbar für die herzliche Aufnahme hier im Pfarrhaus. Und wir sind dankbar, hier bei
Ihnen zu sein und mit Ihnen zu leben.
Pfarrer Schießler kenne ich durch die Motorradfahrergottesdienste, die ich über 27 Jahre an St. Matthäus gefeiert habe. Pfarrer Schießler kam
zu mir und bat mich, bei dieser evangelischen Veranstaltung das Grußwort zu sprechen. Es sprach natürlich nichts dagegen, so haben wir dann
zusammen in den letzten Jahren den ungewöhnlichen Gottesdienst mit einer Rockband und dem Motorrad im Altarraum gerockt.
Rainer Maria Schießler und wir sind seit Mai 2010 Nachbarn im 3. Stock. Das bedeutet: wir sehen uns öfter in der Woche: vor den
Wohnungstüren, im Treppenhaus, im Hof, im Pfarramtsbüro oder beim Radeln durchs Glockenbachviertel. Und sofort fangen wir ein Gespräch
an. Wir reden über Gott und die Welt. Und jeder von uns bringt seine Sicht ein. Und Sie können mir glauben: uns wird nie langweilig, wir
haben immer etwas zu bereden. Und da ich ein eifriger Zeitungsleser bin, lege ich meinem katholischen Wohnungsnachbarn die
herausgerissenen Artikel der SZ vor die Tür, Artikel, die die Kirche oder ihre Vertreter bzw. Würdenträger, also das Bodenpersonal des lieben
Gottes, betreffen. Und manchmal, wenn ich ihm meine Sicht darlege und er mir zustimmt, denke ich: Martin Luther hätte an ihm seine Freude.
Klar, dass ich in den sechs Jahren, in denen wir hier sind, fast jeden Gottesdienst von Pfarrer Schießler besucht habe. Nicht, weil ich muss,
sondern weil ich gern hingehe. Und dann tauschen wir uns aus. Entweder schon vorher, wenn es ein schwieriger Predigttext ist oder hinterher,
wenn ich ihn beglückwünsche zur Predigt und zu liebevoller Gottesdienstgestaltung.
Eine frühere Dame aus meiner Heimatgemeinde argwöhnte, weil ich fast nur noch in katholischen Gottesdiensten anzutreffen bin: „Nun
sagen Sie bloß, Sie werden letzten Endes doch nicht etwa katholisch?“ Nein. Bestimmt nicht. Aber ich nehme die Schönheiten Ihres
katholischen Glaubens wahr und feiere mit der katholische Gemeinde, was es zu feiern gilt: Feste, Fronleichnamsprozession, Patrozinium,
Maiandachten, Geburtstage.
Und Sie glauben gar nicht, wie wohl wir uns hier bei Ihnen fühlen! Und wie es mich freut, wenn ich mit Pfarrer Schießler eine Dialogpredigt in
St. Max halte oder wir andernorts ökumenische Trauungen oder Taufen haben oder wenn ich bei einer sog. „Schwulensegnung“ als Pfarrer
dabei bin. Im Gegensatz zur katholischen Kirche sind Segnungen gleichgeschlechtlicher Partner ausdrücklich erwünscht. Ich darf und kann das,
was mein katholischer Kollege so nicht darf; und ich tue es ausgesprochen gern.
Zum Schluss möchte ich Papst Franziskus zitieren. Er bekam Besuch aus der Lutherstadt Wittenberg. Junge Menschen durften ihm Fragen
stellen. Doch auch er hatte eine Frage:
„Wer ist besser: Katholiken oder Protestanten?“ Lachen. Die Antwort gibt er auf Deutsch: „Besser sind alle zusammen.“
Steffen Welz, 71, evang. Pfarrer i. R.
Die Weihnachtsgschichte
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser
Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese
Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius
Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich
schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth,
in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem,
darum, dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf
dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die
war schwanger.
Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und
sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte
ihn in eine Krippe: Denn sie hatten sonst keinen Raum in der
Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den
Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn
Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und
sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der
Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet
finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“
Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen
Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der
Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die
Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die
Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan
hat.
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu
das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten,
breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde
gesagt war.
Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die
Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und
bewegte sie in ihrem Herzen.
Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott und
alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt
war. (Lukas 2, 1-20)
Wir von St. Maximilian wünschen Euch
Frohe Weihnachten und alles erdenklich
Gute für das neue Jahr !!!
Des wird scho...
Katholisches Pfarramt St. Maximilian München
Deutingerstr. 4 / I
80469 München
Telefon: +49 (0) 89 20 24 07 - 0
Telefax: +49 (0) 89 20 24 07 - 33
eMail: [email protected]
Öffnungszeiten des Pfarrbüros:
Montag bis Donnerstag: 10.00 bis 12.00 Uhr
Am Freitag ist das Pfarrbüro geschlossen.
Telefonisch sind wir rund um die Uhr erreichbar!
Sprechstunden des Pfarrers:
Immer jeweils nach Vereinbarung