PVÖ Vorarlberg: Aktuelles

Verkehrsweg Treppe
Gefahren erkennen und
vermeiden
Treppen – eine Gefahr?
• Wer gesund und mobil ist
denkt nicht an Treppen – er
benutzt sie!
• Für Kinder, ältere Menschen,
Menschen mit Behinderung,
Eltern sind sie ein Hindernis.
• Bei vorübergehenden
Einschränkungen (z.B. durch
Unfälle) ändert sich der Blick
auf Treppen.
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Um wen geht es?
• 1 Million Menschen sind in Bayern
als behindert eingestuft
(Versorgungsämter)
• 23 % der Bevölkerung sind älter als
65
• Der Anteil der über 65jährigen
steigt weiter an wegen der
– Niedrigen Geburtenrate
– Der immer längeren
Lebenserwartung
Forderung nach Barrierefreiheit wird
immer dringlicher!
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Nicht nur Ältere und Behinderte
• Gesunde Menschen, die schwer zu tragen
haben (Koffer, Einkaufstasche)
• Eltern, die ihre Kinder tragen oder an die Hand
nehmen müssen
• Kinderwagen – nicht nur Rollstühle
• Kinder, für die Treppensteigen erst noch
schwierig ist
• Unfallopfer, Sportverletzte etc.
Barrierefreies Bauen bedeutet für alle mehr
Sicherheit und Komfort.
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Aktuell
• Das Bayerische
Gleichstellungsgesetz zur
Integration und Teilhabe von
Menschen mit Behinderung will
Menschen mit Behinderung in
ein mit Nichtbehinderten
gemeinsames Wohn- und
Lebensumfeld integrieren.
• Alle Menschen sollen am
öffentlichen Leben teilnehmen
können.
• Es darf niemand ausgegrenzt
werden.
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Arten der Behinderung
• Sehbehinderung und Blindheit
• Multiple Sklerose, Muskelerkrankungen
• Einschränkungen des Bewegungs- und
Stützapparates
– Gehfähigkeit
– Greiffähigkeit
– Koordinationsfähigkeit
• Fehlbildungen, Kleinwuchs, Amputationen
• Hörbehinderung, Herz-Kreislauferkrankungen,
psychische Behinderungen und viele andere
Spezielle Bedürfnisse Behinderter müssen
berücksichtigt werden.
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Stürze
• 36 Prozent aller tödlichen
Unfälle sind Stürze.
• Im häuslichen Bereich sind
Stürze die Haupttodesursache.
Bayern 2001:
– 822 tödliche Unfälle im
häuslichen Bereich
– Davon 607 Stürze
– Davon 134 Treppenstürze
• Besonders betroffen: ältere
Menschen
Quellen: Statistische Bundesamt (Juni 2002), Bayerisches Landesamt für Statistik
(2001), Aktion „Das sichere Haus“ (Sept. 2002)
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Stürze
Unfallstatistik der
Berufsgenossenschaften:
• Jährlich 60.000 meldepflichtige
Unfälle auf oder an Treppen
• Bei ca. 2.000 Unfällen waren
bleibende Körperschäden die
Folge
• Folgekosten der Stürze für
Berufsgenossenschaften jährlich
330 Mio. €
• Kosten für Unternehmen durch
Ausfallstunden: ca. 8 Milliarden €
• Ziel: 15 % der Stürze vermeiden
durch Aktion „Sicherer Auftritt“
Quelle: Bundesverband der Unfallkassen in GUV, April 1992
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Ziel Barrierefreiheit
DIN 18025 Teil 2
• Für alle Menschen nutzbar sein.
• Menschen mit Behinderung müssen in die Lage
versetzt werden, sich weitgehend unabhängig
im öffentlichen Raum und zu Hause zu bewegen.
Zum Beispiel:
Blinde und Sehbehinderte - Gehörlose und
Hörgeschädigte – Gehbehinderte - Menschen
mit sonstigen Behinderungen - Ältere
Menschen – klein- und großwüchsige
Menschen
• Sonderfall: rollstuhlgerechtes Bauen
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Treppen sicherer gestalten
• Ausreichend
Bewegungsfläche neben
der Treppe für
Gehbehinderte und
Rollstuhlfahrer (mind. 1,50
m ohne oberste Stufe)
• Möglichst keine
gewendelten Treppen:
ungleiche Auftritte
erschweren die
Benutzung
• Unterschnittene Stufen und offene Stufen
vermeiden, um Hängenbleiben mit der Fußspitze zu
vermeiden
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Treppen sicherer gestalten
• Taktile Kennzeichnung der Trittstufen.
• Taktile Markierungen an den Handläufen durch Kugeln
oder Abknicken der Handläufe helfen Blinden und
Sehbehinderten
• Treppenhäuser ausreichend beleuchten und für
Sehbehinderte kontrastreich gestalten
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Treppen sicherer gestalten
• Mit den Füßen ertastbare
Wechsel in der
Oberflächenstruktur
zwischen Stufen und
Podesten sind wertvolle
Informationen für Blinde und
Sehbehinderte
• Das Bodenmaterial sollte
rutschfest sein
• Scharfe Kanten vermeiden
(Verletzungsgefahr)
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Treppen sicherer gestalten
• Treppen beidseitig mit
Handläufen ausstatten,
um bei Gegenverkehr,
Behinderungen durch
Gepäck etc. immer einen
sicheren Griff zu haben
• Handläufe sollen
griffsicher und gut
umfassbar sein, um sich
hochziehen bzw.
abstützen zu können
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Treppen sicherer gestalten
• Der innere Handlauf darf
nicht unterbrochen sein
• Der äußere Handlauf sollte
30 cm über die letzte Stufe
herausragen
• Beides ist nötig, damit beim
Begehen der Treppe kein
Zurückgreifen erforderlich
ist
• Wandhandläufe in 85 cm
Höhe anbringen
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Treppen sicherer gestalten
• Wandhandläufe durchgehend
ausführen
• In Mehrfamilienhäusern durch
taktile Geschoss- und
Wegbezeichnungen die
Orientierung sicher stellen.
Außerdem:
• Treppen sind kein Abstellplatz
und keine Blumenbank.
• Stolperfallen, z.B. schlecht
verlegte Teppiche oder
Fußabtreter, vermeiden.
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Rampen sicherer gestalten
• Ausreichend Bewegungsfläche an Anfang und
Ende der Rampen (1,50 m breit, 1,50 tief)
• Mindestbreite 1,20 m zwischen den
Radabweisern einer Rampe
• Steigung nicht mehr als 6 Prozent, um
– Beim Hinauffahren die Kräfte der
Rollstuhlfahrer nicht zu überfordern
– Beim Hinunterfahren Kippen und zu hohes
Tempo zu verhindern
– Für Gehbehinderte die Beanspruchung der
Muskulatur beim Begehen in Grenzen zu
halten (Neigungswinkel)
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Rampen sicherer gestalten
• Mindestens alle 6 Meter ein Podest einplanen,
um Pausen zu ermöglichen: für Rollstuhlfahrer,
Gehbehinderte, Menschen mit Gehwagen oder
Kinderwagen
• Radabweiser auf Rampen und Zwischenpodest
verhindern, dass Rollstuhl oder Kinderwagen
über die Rampe hinausfahren
• Kein Quergefällen auf den Rampen, da es die
Steuerung erschwert.
• Fest verlegte, nicht elektrostatische,
rutschhemmende Bodenbeläge
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Rampen sicherer gestalten
• Rampen und Zwischenpodest beidseitig mit Handläufen
ausstatten. Sie geben Gehbehinderten, speziell Menschen
mit Axiallähmung oder einseitigen Behinderungen
Sicherheit.
• Handläufe müssen einen
Durchmesser von 3 – 4,5 cm
haben, griffsicher sein und
30 cm waagerecht in den
Plattformbereich
hineinragen
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Vorsorgen statt reparieren
• Mehr Prävention heißt mehr
Lebensqualität – nicht nur für
die Betroffenen!
• Prävention entlastet die
Versorgungskassen.
• Neubauten barrierefrei
planen, Altbauten soweit
möglich nachrüsten.
• Jeder sollte auch in seinem
persönlichen Bereich
Prävention betreiben.
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