DIE GESCHICHTE DER SPRACHHEILSCHULE ZÜRICH 1933 Dr. Kistler, Facharzt für HNO, organisiert zusammen mit Pro Juventute die erste Ferienkolonie für sprachgestörte Kinder. Ein grosser Teil von ihnen wird nach der Kolonie als sogenannt geheilt entlassen. 1934 Dr. Kistler ist überzeugt, mit einem Behandlungs- und Beobachtungsheim mit Ganzjahresbetrieb den Bedürfnissen der schweizweit 4000 nicht behandelten Kinder besser gerecht zu werden als mit einer Ferienkolonie. Mit 3000 Franken, einem zusammengewürfelten Mobiliar und Personal, das von Dr. Kistler persönlich ausgebildet wird, startet der Heimbetrieb in einem Chalet in Kilchberg. Betreut werden Kinder aus der ganzen Schweiz, was die Wahl des Namens «Schwyzerhüsli» erklärt. 1936 – 1949 Mehrere Standortwechsel prägen die Heimgeschichte: von Kilchberg via Zollikon, Zürich-Englischviertelstrasse an die Schlösslistrasse in Zürich. In dieser Zeit werden jährlich bis zu 50 Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren behandelt. 1955 Mit der Eröffnung der Sprachheilschule Stäfa und weiterer Sprachheilschulen in der Schweiz kann sich das «Schwyzerhüsli» auf die Kindergartenstufe konzentrieren. 1964 Schwester Edna gibt ihr Amt als Leiterin nach 26 Jahren in jüngere Hände. Die sprachheilpädagogische und betrieblicherzieherische Führung wird auf zwei Personen verteilt. 1970 Verena Brons übernimmt die Gesamtleitung. Sie ist fachlich auf allen wichtigen Gebieten bestens qualifiziert und prägt und entwickelt das «Schwyzerhüsli» in den kommenden Jahren massgeblich. 1976 Verkauf der Liegenschaft Schlösslistrasse und Kauf der Liegenschaft Sonnenbergstrasse 36 in Zürich. Es folgen verschiedene kleinere Umbauten und 1982 ein Anbau, dank dem statt 12 nun 18 Plätze zur Verfügung stehen. 1986 Durch die Eröffnung einer Zweigstelle an der Signaustrasse kann das Platzangebot auf 28 Plätze ausgebaut werden. 1996 / 1997 Verena Brons gibt die Leitung (wie bereits Sr. Edna) nach 26 Jahren ab. Sie hat die fachliche Entwicklung der Institution stark geprägt und ist Hauptinitiantin des Wandels vom Sprachheilheim zum Sprachtherapieheim. Nach ihrer Zeit als Leiterin steht sie denn auch weiterhin als Therapeutin zur Verfügung. Fortan erhält jedes Haus eine hierarchisch gleichgestellte Leitung. Das Haus Sonnenberg wird bis zur späteren Fusion von Marlies Müller geleitet, das Haus Signau von Priska Elmiger und ab 2004 von Peter Vock, dem heutigen Leiter der Sprachheilschule Zürich. 2000 Das «Schwyzerhüsli» strebt die Eröffnung einer Unterstufe an. Der Kanton Zürich fordert, das Angebot für schwer sprachbehinderte Kinder im Kanton zu analysieren und notwendige Anpassungen aufzuzeigen. Zu diesem Zweck ruft er eine Arbeitsgruppe ins Leben, welche später einen Bericht zuhanden des Bildungsrates abgibt. «Schwyzerhüsli», Sprachheilschule Stäfa und der Kanton sind in der Arbeitsgruppe vertreten. 2003 Der Bildungsratsbeschluss hält fest, dass der Kanton drei Sprachheilschulen à 60 Plätzen vom Kindergarten bis zur Mittelstufe braucht. Er empfiehlt, das neue Angebot unter einer einzigen Trägerschaft zu gruppieren. 2004 / 2005 Aus dem «Schwyzerhüsli» soll also eine Sprachheilschule mit 60 Plätzen vom Kindergarten bis zur Mittelstufe werden. Der neue Leiter, Peter Vock, steht zusammen mit der bestehenden und der künftigen Trägerschaft vor grossen Aufgaben, insbesondere weil noch keine geeigneten Schulräume zur Verfügung stehen. 2006 2006 ist das Jahr der grossen Veränderung. Die Räume sind mit dem Schulhaus Looren B in Zürich-Witikon gefunden, die Fusionsverhandlungen abgeschlossen und der Name «Schwyzerhüsli» weicht zu Gunsten des neuen Namens «Sprachheilschule Zürich». Der «Verein Schwyzerhüsli» wird liquidiert, und zusammen mit der Trägerschaft der Sprachheilschule Stäfa entsteht die «Stiftung Spracheilschulen im Kanton Zürich». 2006 – 2015 Der Umzug, die Umwandlung bzw. Erweiterung vom Kindergarten zur Schule, das parallele Wachstum und die neue institutionelle Heimat als Teil einer grösseren Organisation fallen ab 2008 mit starken Veränderungen der Sonderschullandschaft zusammen. All diese Faktoren verlangen von allen Beteiligten viel Engage ment und Zuversicht, muss doch der Alltag mit den Kindern auch in Zeiten des Umbruchs immer möglichst kompetent und souverän bewältigt werden. 2014 Nach 80-jähriger institutioneller Geschichte und nach knapp zehn Jahren Schulbetrieb im Schulhaus Looren B ist klar, dass die Sprachheilschule Zürich im Jahr 2016 bereits wieder eine neue Heimat bekommen wird. Immerhin wird dann nur ein Umzug ohne Umstrukturierung zu bewältigen sein.
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