pressemitteilun g - Lahn-Dill

20.12.2016
G
PRESSEMITTEILUN
„Innenstadthandel muss Nutzen-Versprechen erneuern“
Experte für Innovationen im Handel spricht auf Breitband-Camp der HTAI in Kooperation mit
dem Regionalmanagement Mittelhessen – Lösungsmöglichkeiten gegen die Verödung der
Innenstädte
Wetzlar (-). Es ist Weihnachtszeit und die deutschen Innenstädte werden es auch in diesem Jahr
wieder spüren: Immer mehr Kaufkraft wandert in den Online-Handel ab. Aber: „Die Schuld auf den
Konsumenten zu schieben, funktioniert nicht“, sagte der Unternehmensberater und Experte für
Innovationen im Handel, Frank Rehme, jetzt beim diesjährigen Breitband-Camp in der Wetzlarer
Rittal-Arena zum Thema „Mobile Strategien für Handel und Dienstleistungen.“ In seinem Impulsvortrag
empfahl er den Händlern, umzudenken. Die Veranstaltungsreihe, die den Ausbau der InternetInfrastruktur in Mittelhessen begleitet, wurde diesmal vom Breitband-Büro der Hessen Trade & Invest
GmbH (HTAI) in Kooperation mit dem Regionalmanagement Mittelhessen GmbH (RMG) durchgeführt.
„Man kann nicht über Infrastruktur reden, ohne zu sagen, für was man sie braucht“, benannte RMGGeschäftsführer Jens Ihle einen der Gründe für die Entstehung der Reihe „Breitband-Camp“. Rehme
machte mit dem Titel seines Impulsvortrag „Digitalisierung von Stadt & Region, Möglichkeiten &
Risiken“ den zwiespältigen Charakter der Internet-Revolution für den Handel deutlich – präsentierte
aber auch Lösungsmöglichkeiten: Der stationäre Handel müsse Kunden ein neues „NutzenVersprechen“ bieten, sagte Rehme. „Die Währung der Zukunft ist Aufmerksamkeit.“ Und diese
müssten Händler zunächst einmal wiedergewinnen.
Grund dafür: Seit der Einführung der SB-Supermärkte hätten Unternehmen Konsumenten immer mehr
an das Selber-Aussuchen von Waren gewöhnt. Heute führe jeder das Internet mit seinen KaufAngeboten in der Hosentasche ständig mit sich. „Mit diesem Shopper muss der Handel umgehen.“
Und: „Shopping ist heute Freizeitgestaltung“, betonte Rehme. In diesem Zusammenhang warnte der
Berater auch vor Aktionen der Einzelhändler wie in der Vergangenheit, bei denen mit abgehängten
Schaufenstern auf die Bedrohung der Innenstädte durch den Onlinehandel hingewiesen wurde:
Schuldgefühle beim Kunden zu wecken, werde nicht funktionieren.
Rehme plädierte dagegen dafür, die „Dinge in die eigene Hand“ zu nehmen. Am Beispiel der „Future
City Langefeld“ zeigte er, wie die Digitalisierung dabei helfen kann: In der 60.000-Einwohner-Stadt
zwischen Köln und Düsseldorf habe das Projekt „Zukunft des Einkaufens“ Geschäftswelt und
Verwaltung „unter ein Dach gebracht“, um Langenfeld zu einer „Innovationsplattform des Handels zu
machen“. Dazu gehören Konzepte für einen „digitalen Schaufensterbummel“, eine vernetzte
Innenstadt und der „Langenfelder Stadtschlüssel“, mit dem der Kunde für jede Innenstadt-Transaktion
mit einem Bonus fürs Parken belohnt wird.
Timan Lochmüller, PR-Beauftragter | [email protected] | Telefon: 0641/94 888 9-11 | Fax: 06 41/94 888 9-20
Regionalmanagement Mittelhessen GmbH, Georg-Schlosser-Straße 1, 35390 Gießen
Registergericht: Amtsgericht Gießen | Registernummer: HRB 7895 | USt-IdNr.: 020 242 31315 | Geschäftsführer: Dipl.-Kfm. Jens Ihle
Aufsichtsratsvorsitzender: Egon Vaupel | www.mittelhessen.org
Ein regionales Beispiel einer mobilen Strategie für den Innenstadt-Handel ist die Smartphone-App
„Gießen entdecken“. Mark Pralle, Geschäftsführer des Projektentwicklers Fabrik 19, berichtete in
Wetzlar über die Anwendung, die seit eineinhalb Jahre vermarket werde und mittlerweile etwa 15.000mal installiert worden sei. Es werde immer schwerer, mit Kunden über die klassische Presse zu
kommunizieren, sagte Pralle. „Wer nicht über die Tageszeitung erreicht werden kann, wird auf seinem
Smartphone erreicht.“ So verschicke die App regelmäßig Push-Nachrichten an rund 5000 Nutzer.
„Gießen entdecken hat den vollständigsten Veranstaltungskalender der Region“, hob Pralle hervor.
150 Partner unter anderem aus den Bereichen Gastronomie, Sport und Kultur „fütterten“ die
Anwendung mit Daten.
Zum Stand des Breitband-Ausbau in Hessen informierte Wolfram Koch, Leiter des Breitbandbüros
Hessen bei der HTAI. „Das hessische Vorgehen, den Ausbau auf Landkreisebene umzusetzen, hat
sich gelohnt“, sagte Koch. Mitte 2016 habe die Versorgung mit Internet mit einer Geschwindigkeit von
mindestens 30Mbit/s im Land bei über 83 Prozent der Haushalte gelegen; 50-Mbit/s-Leitungen seien
zu diesem Zeitpunkt zu 72 Prozent verfügbar gewesen. In den kommenden zwei Jahren sollen solche
Anschlüsse flächendeckend verfügbar sein. Bis Ende 2020 sehe die „Strategie Digitales Hessen“ der
Landesregierung einen Ausbau auf bis zu 400Mbit/s für 60 Prozent der hessischen Haushalte vor. Der
Schwerpunkte liege hier zunächst vor allem auf Schulen, Gesundheitseinrichtungen und
Gewerbegebiete. Und: Bis Ende 2025 plane der Bund gar die „Gigabit-Gesellschaft“, fügte Koch
hinzu.
Das Regionalmanagement Mittelhessen stärkt und vermarktet den Wirtschafts- und Hochschulstandort in der Mitte
von Hessen. Der Schulterschluss aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist in den Themenfeldern Infrastruktur,
Bildung und Fachkräfte sowie Forschung und Innovation tätig.
In der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH haben sich 2013 alle Handwerkskammern, Hochschulen,
Industrie- und Handelskammern, Landkreise und Oberzentren mit dem Verein Mittelhessen zusammengetan, um das
seit 2003 bestehende Regionalmanagement weiter zu entwickeln, und Strategien für die Region zu planen und
gemeinsam umzusetzen. Mehr zur Region und zum Regionalmanagement findet man auf
http://www.mittelhessen.eu.
Timan Lochmüller, PR-Beauftragter | [email protected] | Telefon: 0641/94 888 9-11 | Fax: 06 41/94 888 9-20
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