An alle Mitglieder mit der Genehmigung zur Durchführung von

KVB 80684 München
An alle Mitglieder
mit der Genehmigung zur Durchführung
von präventiven und kurativen Koloskopien
Philipp Hausbeck
Leiter Qualitätssicherung
Ihr Ansprechpartner: Online-Dienste
Telefon: 0 89 / 5 70 93 - 4 00 40
Fax:
0 89 / 5 70 93 - 4 00 41
[email protected]
Unser Zeichen: VER-QS-hausbph
19.12.2016
Einheitlicher Dokumentationsbogen für die präventive und kurative Koloskopie ab 01.01.2017
 Dateneingabe in alte Dokumentationsbögen endet zum 15.01.2017
Sehr geehrte Damen und Herren Doktores, Privatdozenten und Professores,
in Abstimmung mit dem Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng) und dem Berufsverband der niedergelassenen fachärztlich tätigen Internisten (BNFI) informieren wir Sie über die
Anpassung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie (KFE-RL) Abschnitt D. III „Früherkennungsuntersuchungen auf kolorektales Karzinom“ vom 21. April 2016 und die daraus resultierende Änderung der
Dokumentationspflicht.
Neues Testverfahren iFOBT ab Oktober 2016
Studien haben gezeigt, dass mit immunologischen Tests (iFOBT) nicht sichtbares Blut im Stuhl mit einer höheren Sensitivität nachgewiesen werden kann.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat daher festgelegt, den bislang verwendeten Guajakbasierten Test durch einen immunologischen Test abzulösen und die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie
entsprechend zu ändern. Anspruch auf die Untersuchung haben wie bisher Versicherte ab 50 Jahren.
Die Änderung der KFE-RL trat zum 1. Oktober 2016 in Kraft.
Dokumentation von Koloskopien nach positivem iFOBT ab Januar 2017
Der G-BA hat festgelegt, dass Ärzte, die nach einem positiven iFOBT eine Koloskopie durchführen,
das Ergebnis elektronisch dokumentieren müssen. Dabei gelten für die Abklärungskoloskopien dieselben Qualitätssicherungsvorgaben und Dokumentationspflichten wie für Koloskopien zur Früherkennung von Darmkrebs.
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Körperschaft des öffentlichen Rechts www.kvb.de
Elsenheimerstraße 39 80687 München
Seite 2
zum Schreiben vom 19.12.2016
Die Änderungen im Dokumentationsbogen sind minimal. Die bisherige Dokumentation zur Früherkennungskoloskopie wird um ein Feld zur Erfassung der Indikationsstellung erweitert: Künftig kreuzen Sie
an, ob es sich um eine „Koloskopie als primäre Screening-Untersuchung“ oder um eine „Koloskopie
nach positivem iFOBT“ handelt. Die Anpassung im Praxisverwaltungssystem werden die SoftwareHersteller mit dem Update für das 1. Quartal 2017 vornehmen.
Der zusammengeführte elektronische Dokumentationsbogen für die präventive und kurative Koloskopie steht Ihnen wie gewohnt im KVB-Mitgliederportal unter „OPAL“ zur Verfügung.
Hinweis: Falls Sie noch offene Dokumentationen aus 2016 haben, pflegen Sie Ihre Daten bitte bis
zum 15. Januar 2017 in Ihre Erfassungsmaske ein. Alternativ können Sie diese Daten ab 16. Januar
2017 auch manuell in die neue, zusammengelegte Dokumentation einpflegen.
Leistungsanspruch auf Stuhltest iFOBT spätestens ab 1. April 2017
Der Beschluss des G-BA zu dem Testverfahren trat zum 1. Oktober 2016 in Kraft. Nach der neuen gesetzlichen Regelung ist der Bewertungsausschuss dann verpflichtet, bis spätestens zum 31. März
2017 die neue Leistung in den EBM aufzunehmen. Davon sind unter anderem betroffen die GOP
01741 - Koloskopischer Komplex: Abklärung nach positivem Früherkennungstest auf okkultes Blut im
Stuhl (iFOBT) und die GOP 01743 - Histologie bei Früherkennungskoloskopie. Sobald der EBM entsprechend angepasst ist, steht den Versicherten der neue Test als Kassenleistung zur Verfügung.
Das Merkblatt zur Darmkrebsfrüherkennung, das auf der Durchführung eines Guajak-basierten Tests
basiert, verliert dann seine Gültigkeit.
Bis die EBM-Anpassung erfolgt ist, bleibt der alte Guajak-basierte Test als Regelleistung nach der
Krebsfrüherkennungs-Richtlinie bestehen. Nach der EBM-Anpassung ist die Untersuchung auf nicht
sichtbares Blut mit einem Guajak-basierten Test keine Kassenleistung mehr. Darüber hinaus lässt die
Richtlinie keine Anwendung qualitativer immunologischer Streifentests - etwa patientennahe Sofortdiagnostik - zu.
Sobald die Einzelheiten zur Vergütung der neuen Leistung sowie zum neuen Ablauf des Früherkennungstests auf okkultes Blut im Stuhl (iFOBT) feststehen, werden wir Sie informieren.
Freundliche Grüße
gez. P. Hausbeck
Leiter Qualitätssicherung
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns