Friede auf Erden - Südthüringer Rundschau

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Das Amtsblatt der Stadt Hildburghausen wird bei Erscheinen beigelegt
Hildburghausen, 24. Dezember 2016
Nr. 51 / Jahrgang 26/2016
Friede auf Erden
Möge er für alle Menschen dieser Welt Wirklichkeit werden
Wir wünschen all unseren
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(sr). Kennen Sie den Film
„Merry Christmas“? In diesem Film geht es um ein
denkwürdiges Ereignis zu
Weihnachten im Jahr 1914.
Denkwürdig nicht, weil es
in die Kriegszeit fiel – das war
auch schon bei anderen Weihnachtsfesten der Fall. Auch
nicht, weil es von Soldaten im
Schützengraben gefeiert wurde. Nicht zuletzt sorgten diese
Weihnachtsfeiern „im Feld“
seit dem Krieg 1870/71 sogar
für die Verbreitung des Christbaums als Weihnachtssymbol.
Nein, Nein, denkwürdig war
diese Weihnachten 1914 im
Ersten Weltkrieg deshalb, weil
an der Westfront verfeindete
Soldaten ganz ohne Befehl,
von sich aus, ihre Waffen niederlegten und gemeinsam
Weihnachten feierten.
Es gibt Bilder, Briefe und
Berichte von dieser unglaublichen Aktion; ein Soldat
schrieb nach Hause: „Um neun
Uhr abends werden die Bäume
angesteckt und aus mehr als
zweihundert Kehlen klingen
die alten Weihnachtslieder.
Dann setzen wir die brennenden Bäume ganz langsam
und sehr vorsichtig oben auf
die Grabenböschung.“ Schließlich verlassen die Soldaten sogar ihre sicheren Unterstände
und gehen aufeinander zu:
„Wir schießen nicht, schießt
ihr nicht!“ Mitten im verminten Niemandsland treffen sie
sich, schütteln Hände und umarmen sich, tauschen kleine
Geschenke aus: Zigarren, Marmelade, Schokolade.
Warum verbinden wir mit
Weihnachten die Vorstellung
von Frieden?
Frieden, den wir nicht nur
für die große Welt, sondern
auch für den kleinen Bereich
der Familie ersehnen? Kein
anderes Fest, auch nicht Ostern, steht so sehr unter dem
Anspruch der Harmonie wie
Weihnachten. Keine andere
Feier beschwört die Zusammengehörigkeit so sehr wie der
Heilige Abend.
Besonders hart erscheint dies, wenn auch die Zivilbevölkerung an Weihnachten den
schlimmsten aller Gegensätze
zum Frieden – Krieg, Not und
Tod – am eigenen Leib verspüren muss. Vor allem kam
der Krieg an den Weihnachtsabenden 1943 und 1944 zu den
Menschen nach Hause; nicht
Engel, sondern Bomben ließen
den Himmel erleuchten und
führten den Wunsch nach Frieden auf Erden ad absurdum.
Warum verbinden wir gerade mit Weihnachten den
Wunsch nach Frieden, wollen
gerade an Weihnachten zuhause sein?
Ganz sicher sind wir an diesem Tag emotional anders
berührt. Weihnachten ist ein
Fest, an dem wir uns erinnern
an unsere Kindheit, an die Feiern, die wir im Kreis der Eltern
und Geschwister erlebt haben,
als wir vielleicht noch unbeschwerter feiern konnten. Diese Harmonie, dieses Gefühl, geliebt, verstanden und geborgen
zu sein, sucht jeder Mensch
immer wieder. Weihnachten
erinnert uns daran, dass man
diese Geborgenheit tatsächlich
erleben kann.
Und manchmal erleben wir
diese Ahnung von Harmonie
und Frieden auch zu anderen
Gelegenheiten, etwa wenn
Mauern plötzlich fallen, wie
damals 1989, als wildfremde
Menschen sich um den Hals
fielen, als ein nicht mehr geglaubtes Wir-Gefühl die Menschen vereinte.
In solchen Momenten ist
es, als ob uns die Ahnung einer immerwährenden Harmonie und Geborgenheit überkommt, das Wissen um den
wirklichen Frieden.
Weihnachten will uns zeigen, dass diese Ahnung Wirklichkeit geworden ist, sogar im
Krieg. Das klingt so unglaublich wie Weihnachten 1914 im
Feld. Aber auch so unglaublich
schön!
Ihr Alfred Emmert
und sein Team der
Südthüringer Rundschau
Mit den besten Empfehlungen
Ein herzliches Dankeschön an alle
Fotografinnen und Fotografen
(sr). Wie im vergangenen
Jahr riefen wir auch in diesem
Jahr unsere Leserinnen und Leser dazu auf, uns ihre schönsten Winter- und Weihnachts-
fotos zuzusenden.
Zahlreiche „Schnappschüsse“ haben unsere Redaktion
erreicht und wir möchten allen Fotografinnen und Foto-
HILDBURGHAUSEN
grafen dafür herzlich danken.
Sie haben mit Ihren Fotos wesentlich zum tollen Erscheinungsbild
unserer
Weihnachtsausgabe
beigetragen
und diese aufgewertet.
Und ... wir freuen uns schon
auf das nächste Jahr, wenn es
wieder heißt „Wir suchen Ihre
schönsten Winter- und Weihnachtsfotos“.
Ihr Team der Südthüringer
Rundschau Hildburghausen
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