Liebe Kräuterinteressierte, liebe Newsletter-Abonnenten, Wir befinden uns jahreszeitlich mitten in den alten Winterfesten. Keine andere Jahreszeit beherbergt so viele Fest- und Kulttage. Das Thema dieser Feste war Jahrtausende lang die Hoffnung auf den Frühling und das Warten auf die Wiedergeburt des Lichtes. Das Ganze wurde mit allerlei Brauchtum begleitet, wie zum Beispiel Barbarazweige, Adonisgärtchen, Orakelspiele, Räuchern, Weihnachtsbaum, Geschenke oder Gebildegebäcke. Vieles davon stammt aus heidnischer Zeit, wie es eine Predigt des Straßburger Dompredigers Johann Geiler von Kaysersberg (1508) offenbart. Hier erfahren wir, dass das „Tannengrün im Haus“ und das „Gaben verteilen“ einst heidnische Bräuche waren, die den Wechsel ins Neue Jahr begleiteten: „Weihnachten in der Weise zu feiern, wie die Heiden Neujahr begingen, nämlich etlich mit Tanzen und Springen, andere mit Stechen, andere mit Tannreiß in die Stube legen, andere mit Bechern, andere dass sie einander Gaben schicken, Lebkuchen, Wein!“ ___________________________________________________________________ In unseren Weihnachtsgebäcken haben sich exotischen Gewürze wie Zimt, Nelken und Vanille etabliert. Da bietet es sich an, das Muster zu durchbrechen und Plätzchen mit einem sommerlichen Duft zu backen: Lavendelwölkchen 150 g Butter, 110 g Zucker, 1 Ei, 2 EL frische oder 1 EL getrocknete Lavendelblüten, 1 Tropfen ätherisches Lavendelöl, 1 EL abgeriebene Zitronenschale, 180 g Dinkelmehl, 1 TL Backpulver Rühren Sie Butter, Zucker und Ei schaumig. Lavendel im Mörser etwas zerkleinern. Nun alle Zutaten zusammenrühren. Den Teig setzen Sie teelöffelweise auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Genügend Abstand lassen, weil die Häufchen beim Backen auseinanderlaufen. Bei 180 Grad 10–15 Minuten goldgelb backen. ___________________________________________________________________ Zur besinnlichen Zeit passt nicht nur Weihnachtsgebäck, sondern auch ein gutes und spannendes Buch. Wenn Sie sich für altes Brauchtum mit Kräutern interessieren, dann sollten Sie einmal einen Blick in „Kraft und Magie der Heilpflanzen“ werfen. Das ist nicht nur ein passendes Weihnachtsgeschenk, sondern ein Fundgrube für alte Bräuche. So können Sie beispielweise erfahren, warum Nikolaus von einem Knecht Ruprecht begleitet wird und weshalb wir einen Tannenbaum aufstellen. Neu erschienen ist dieses Jahr beim AT Verlag das Buch „Vergessene Heilpflanzen“. Hier finden sie zahlreiche Schätze, die direkt vor unserer Haustür wachsen, aber leider aus der modernen Pflanzenmedizin verschwunden sind. Heimische Wildpflanzen wie Blutweiderich, Kleine Braunelle, Günsel, Klette, Wilde Möhre oder Stinkender Storchenschnabel werden ausführlich vorgestellt. Mit zahlreichen Rezepten und Anleitungen. Neue Bücher 2017: Nächstes Frühjahr werden zwei neue Bücher erscheinen. Ab 11. Januar gibt es ein schönes Wildkräuterbuch beim Trias Verlag mit dem Titel „Wildkräuter: Von der Wiese auf den Teller.“ Im Vordergrund steht sicheres Erkennen, kulinarischer Genuss und gesundheitlicher Nutzen. Mit dem ausführlichen Sicherheits- und Gesundheits-Check kann beim Sammeln nichts schiefgehen. Das mit wunderbaren Fotos ausgestattete Buch kostet 17,99 €. Das zweite Buch „Heilpflanzen-Tinkturen. Wirksame Pflanzenauszüge selbst gemacht“ habe ich zusammen mit meiner Frau auf den Weg gebracht. Unser erstes gemeinsames Buch, in dem wir unsere jahrzehntelangen Erfahrungen zusammenfließen lassen konnten. Schritt für Schritt wird die perfekte Herstellung erklärt. Sie erfahren alles über die Tinkturenherstellung, mit über 70 Rezepten: Welcher Alkohol ist der beste? Gibt es alkoholfreie Alternativen? Welche Pflanze benötigt welche Alkoholkonzentration? Das Buch erscheint im März beim Ulmer Verlag und kostet 19,90 €. Ich wünsche Ihnen schöne ruhige Feiertage und ein Magisches Kräuterjahr 2017 Rudi Beiser
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