Expose zum

Gutachten Nr. 31.6
Dipl. Bau-Ing. (FH)
Kai Besemer
Boschstraße 10 Honoldweg 42
73734 Esslingen 70193 Stuttgart
4. Beschreibung der baulichen Anlagen
Es werden nachstehend nur die erkennbar verkehrswertbeeinflussenden baulichen
Gegebenheiten des Wertermittlungsgegenstandes beschrieben.
Eine vollständige
Beschreibung der Bau- und Ausstattungsgegebenheiten erfolgt nicht.
4.1 Gebäudebeschreibung
Art
Freistehendes Mehrfamilienhaus, NHK-Typ 3.11, bestehend aus UG, EG, OG und ausgebautem Dachgeschoss.
Baujahr
Abgeleitet aus dem Genehmigungsvermerk des Bauantrages „Abortanbau an Wohnhaus“ vom
14.01.1943 muss auf ein früheres Baujahr, mindestens 1940 geschlossen werden.
Bei einer marktüblichen Gesamtnutzungsdauer von 80 Jahren ergibt sich, soweit für Tabellenbezüge erforderlich, eine rechnerische Restnutzungsdauer von 4 Jahren. Damit kann eine
lineare Baujahrzuordnung ausgeschlossen werden.
Nach dem Zustand, wie zum Stichtag angetroffen unterstelle ich eine technische und
wirtschaftliche Restnutzungsdauer von ca. 40 Jahren. Damit ergibt sich ein fiktives Baujahr zu
(2016 - 40 =) 1976. Soweit für Tabellenbezüge erforderlich nutze ich dieses Jahr als Baujahr.
Nutzung
UG:
EG - DG:
Wohnungskeller, Gewölbekeller
Wohnnutzung
Rohbau
Baujahrsbedingt mutmaßlich Fachwerkkonstruktion, Satteldach
Es sind keine Anzeichen erkennbar, die als energetische Verbesserung des Objektes über das
fiktive Baujahr hinaus angerechnet werden können.
Insofern besteht kein Anlass auf Korrektur der rechnerisch ermittelten Restnutzungsdauer.
4.2 Angaben zur Wohn-Nutzfläche
Eine Wohnflächenberechnung liegt mir vor. Die Wohnfläche wird dort mit 93,02 m² angegeben.
Anhand vorhandener Pläne (Grundrisse des Baugesuches und angelehnt an WoFIV) habe ich die Wohnfläche
ermittelt. Bedingt durch unvollständige/fehlende Maßketten musste ich ergänzende Messungen
vornehmen. Abweichungen durch zeichnerische Ungenauigkeiten oder Kopierverzerrungen
können somit nicht ausgeschlossen werden.
Die Summe von 93,02 m² erscheint plausibel. Jedoch fehlt der 3 %-ige Putzabzug nach DIN.
Die Korrektur ergibt eine Wohnfläche von:
90,23 m²
Die Nutzfläche im 2. Dachgeschoss beträgt ca. 42 m². Davon sind ca. 40 %, also ca. 17 m²
teilausgebaut.
Die beiden Flächenanteile werden zusätzlich zur reinen Wohnfläche bewertet.
Seite 13 von 37
Gutachten Nr. 31.6
Dipl. Bau-Ing. (FH)
Kai Besemer
Boschstraße 10 Honoldweg 42
73734 Esslingen 70193 Stuttgart
4.3 Bau- und Ausbaubeschreibung der Wohnung
3-Zimmer-Wohnung mit großer Küche, Diele, Bad/WC, Abstellraum und Innentreppe im 1.
Dachgeschoss sowie einer Fläche im 2. Dachgeschoss, die über eine ortsfeste, steile Treppe
erreichbar und zweiseitig von Dachschrägen begrenzt ist. Eine Teilfläche ist abgetrennt und als
nicht beheizbarer Aufenthaltsraum teilausgebaut.
Der Mieter zeigte mir einen Keller im Untergeschoss, der zur Wohnung gehöre. Eine Urkunde
die dies bestätigt konnte ich nicht recherchieren. Die Hausverwaltung versucht diesen
Sachverhalt zu klären. Ggf. kann ein Teilungsplan nachgereicht werden.
Zwischenzeitlich gehe ich davon aus, dass für die Wohnung Abstellfläche in einem Kellerraum
und / oder im Gemeinschaftskeller besteht.
1. DG
Raum
Bodenbeläge
Schlafen
Laminat
Wohnen
Laminat
Kind
Laminat
Diele
Laminat
Bad/WC
Fliesen
Abstellraum Fliesen
Küche
Laminat
Wände
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen, Ornamenttapete
tapeziert, gestrichen, Ornamenttapete
tapeziert, gestrichen
hüft- bis raumhoch gefliest
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen,
Fliesenspiegel, Sockelbekleidung
Decken
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen
tapeziert, gestrichen
Wände
sichtbare Sparren mit Dachschalung
Gipskarton, gestrichen
Decken
2. DG
Raum
Bühne
Raum
Bodenbeläge
Dielenboden
Dielenboden
Fenster
Diele mit Holzdoppelfenstern, sonst Holzfenster mit Dämmglas
Türen
Holz-Blockzargen und Türblätter in Holz, einfacher Standard
Heizung
Öl-Zentralheizung, nachgerüstete Heizkörper mit Thermostatventilen in Wohnräumen, Diele und Küche
Zentraler ölbetriebener Kachelofen mit Lüftungsauslässen in Wohn-, Schlafzimmer
und Diele
Der Raum im 2. DG u. verschiedene andere Räume sind mit zusätzlichen Elektroheizinstallationen zu temperieren.
Sanitär
Wanne mit Duschvorrichtung, Duschkabine, Waschbecken, Bidet, WC mit Einbauspülkasten, WM-Anschluss
Warmwasseraufbereitung mit elektrischen Durchlauferhitzern
Gipskarton, gestr.
4.4 Baulicher Zustand
Gebäude, Außen- und Gemeinschaftsanlage wirken gepflegt.
Die Angaben des Mieters waren teilweise unverständlich. Laut Zwangsverwalter wurde der
zentrale Kachelofen unsachgemäß betrieben. Die günstigste Reparatur sei die Stilllegung.
Die Laminatböden im 1. DG wirken deutlich beansprucht. Die Holzfenster sind überaltertzw.
entsprechen nicht den Ansprüchen an modernen Wohnkomfort.
Auf der Grundlage der Ortsbesichtigung unterstelle ich, dass weiter keine Mängel und Schäden
vorliegen, die die Ertragsfähigkeit der Wohnung einschränken bzw. nicht im Vervielfältiger oder
im Zuge der Vergleichswertermittlung berücksichtigt sind.
Seite 14 von 37
Gutachten Nr. 31.6
Dipl. Bau-Ing. (FH)
Kai Besemer
Boschstraße 10 Honoldweg 42
73734 Esslingen 70193 Stuttgart
Angaben der Hausverwaltung:
Mit dem Wirtschaftsplan 2016 wurde das Hausgeld für ATP-Nr. 3 auf 275,00 € / Monat
festgesetzt. Problematisch wird gesehen, dass für ATP-Nr. 3 seit längerer Zeit kein Hausgeld
bezahlt wurde.
Planungen für Investitionen / Bauleistungen sind derzeit nicht beschlossen. Der bauliche
Zustand der Gemeinschaftsanlagen erfordert aktuell nur Kleinreparaturen, die aus den
laufenden Mittelzugängen bestritten werden können.
Man ist guter Hoffnung dass rückständige Hausgeldzahlungen aus dem Versteigerungserlös
erstattet werden, sodass die Hausgeldkasse für zukünftige Instandhaltungen aufgefüllt werden
kann.
Ein verbrauchsabhängiger Energiepass liegt vor und ist in der Anlage abgebildet.
4.5 Gesamteindruck
Gebäude in ruhiger Zentrumslage. Wohnung im DG ohne Aufzug. Das 2. Dachgeschoss bietet
noch erhebliche Ausbaureserven. Der bauliche Zustand ist wohl ertragsfähig, jedoch werden
mittelfristig Instandhaltungen bzw. Modernisierungen für Fenster, Bodenbeläge und Heizung
erforderlich.
Ein Balkon wäre hübsch. Die Hochwassersituation ist kein Argument, nach Reichenbach zu
ziehen. Wer es dennoch tut, sollte sich mit dem Thema näher beschäftigen.
4.6 Zubehör
Werthaltiges Zubehör war nicht erkennbar.
Seite 15 von 37
Gutachten Nr. 31.6
Dipl. Bau-Ing. (FH)
Kai Besemer
Boschstraße 10 Honoldweg 42
73734 Esslingen 70193 Stuttgart
GRUNDRISS UNTERGESCHOSS
GRUNDRISS EG MIT LAGE VON GARAGE UND STELLPLÄTZEN
Seite 26 von 37
Gutachten Nr. 31.6
Dipl. Bau-Ing. (FH)
Kai Besemer
Boschstraße 10 Honoldweg 42
73734 Esslingen 70193 Stuttgart
GRUNDRISS DG
SCHNITT
Seite 27 von 37