20.12.2016 StromAutobahn: Bezirksregierung zieht positive Bilanz ... Mo., 19.12.2016 StromAutobahn: Bezirksregierung zieht positive Bilanz des Erörterungstermins / Klagen erwartet „Schwierige Entscheidung“ So wie hier bei Raesfeld sieht das aus, wenn eine StromAutobahn als Erdkabel realisiert wird. Foto: Andreas Rentel Gescher. Aus Sicht der Bezirksregierung Münster war der fünftägige Erörterungstermin in Gescher zur geplanten 380kVHöchstspannungsleitung im Abschnitt NordvelenLegden Süd erfolgreich. Auch wenn seitens der Betroffenen viele Emotionen im Spiel seien, seien die Diskussionen „sachlich und konstruktiv“ verlaufen. Dieses Fazit zog gestern die Verhandlungsleiterin, Oberregierungsrätin Melanie Overbeck, im Gespräch mit unserer Zeitung. In der Sache selber sei die Entscheidungsfindung durch die Erörterung „nicht einfacher geworden“. Alle Aspekte des Vorhabens und der aufgezeigten Alternativen würden nun intensiv geprüft. Von Jürgen Schroer Wie berichtet, hatten sich über 250 Einwender zur Planung des Netzbetreibers Amprion geäußert. „Die Interessen sind hier sehr gegensätzlich“, stellte Overbeck fest. Etwa die Hälfte der Einwender habe sich für das Projekt mit einer Ortsumgehung durch den Außenbereich ausgesprochen, so wie es Amprion beantragt habe. Die andere Hälfte sei strikt dagegen. Bei dieser Ausgangslage sei zu erwarten, so die Verhandlungsleiterin, dass jedwede Entscheidung am Ende beklagt werde. „Die Interessen sind hier einfach zu gegensätzlich“, so die Versammlungsleiterin. Übrigens: Klagen gegen einen etwaigen Planfeststellungsbeschluss hätten keine aufschiebende Wirkung – Amprion würde schnellstmöglich mit den Bauarbeiten beginnen. Im günstigsten Fall könne es drei Monate nach dem Bescheid aus Münster losgehen, hatte Projektleiter Dieter Picklapp am Rande der Erörterung mitgeteilt. In den letzten drei Tagen spielte das Thema Erdverkabelung, die auch vom Rat der Stadt befürwortet wird, eine große Rolle. Die unterirdische UmgehungsTrasse würde etwas anders verlaufen als die Freileitung. Die Zahl der Befürworter und Gegner bei den betroffenen Flächeneigentümern halte sich auch hier in etwa die Waage, so Overbeck. Beim Thema Erdkabel seien auch nachteilige Belange – stärkere Inanspruchnahme von Boden und Fläche, Bau von zwei großen Übergabestationen – zu berücksichtigen. „Wir stehen vor einer schwierigen Entscheidung“, fasste Overbeck zusammen. Bis zu einem Jahr will sich die Behörde Zeit nehmen für die Prüfung aller Aspekte. Dabei gehe es im ersten Schritt um die Zulässigkeit der beantragten Ortsumgehung und erst im zweiten Schritt um die Frage Freileitung oder Erdverkabelung. Sollte es kein grünes Licht für die beantragte Umgehung geben, käme es zu einem „Deckblattverfahren“: Dann müsste Amprion eine überarbeitete Planung für die alte Trasse durch das Gewerbegebiet oder eine Erdkabeltrasse durch den Außenbereich vorlegen. Eine erneute Offenlegung und ein weiterer Erörterungstermin wären die Folge. Dann würde sich das Projekt um ca. eineinhalb Jahre verzögern. zur Startseite http://www.azonline.de/Gescher/2638371StromAutobahnBezirksregierungziehtpositiveBilanzdesEroerterungsterminsKlagenerwartetSchwierige… 1/2
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