Fact Sheet - Oesterreichs Energie

Fact Sheet
Eine integrierte Energie- und
Klimastrategie für Österreich
Oesterreichs Energie begrüßt ausdrücklich
die Vorlage des Grünbuchs als Diskussionsgrundlage für die Erstellung einer integrierten Energie- und Klimastrategie. Das darin
festgelegte Zielquartett der Energie- und
Klimapolitik umfasst als Dimensionen neben
der Nachhaltigkeit, die Versorgungssicherheit, die Wettbewerbsfähigkeit auch die
Leistbarkeit.
Die Strategie bietet die Chance, energie- und
klimapolitisch notwendige Weichenstellungen vorzunehmen, welche sowohl die
Versorgungssicherheit weiterhin umfassend
gewährleisten als auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich und der
Energiewirtschaft sichern. Mit der Stromstrategie „Empowering Austria“ hat Oesterreichs
Energie bereits einen wesentlichen Diskussionsbeitrag geleistet.
Klimaschutz, die technische Entwicklung,
die Vorstellungen und Bedürfnisse der Gesellschaft und das Ziel, in einer Welt voller
Unsicherheiten die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren, legen aus Sicht von
Oesterreichs Energie nahe, dass die Elektrizitätswirtschaft in den kommenden Jahren
zum wichtigsten Energiesektor aufsteigen
wird.
Der Beitrag der E-Wirtschaft:
„Empowering Austria“
Die Energieversorgung der Zukunft sollte
in immer stärkerem Ausmaß auf Strom aus
erneuerbaren Quellen im Inland basieren,
bei gleichzeitiger Gewährleistung der Versorgungssicherheit durch systemrelevante
Erzeugung inklusive flexibel abrufbarer Leistung und Kraft-Wärme-Kopplung. Strom wird
zur wichtigsten Energieform im Energiemix
und leistet einen wesentlichen Beitrag zum
Erreichen der Energie- und Klimaziele:
Mehr Strom im Energiesystem.
Durch den vermehrten Einsatz von Strom
in der Industrie, im Wärmebereich sowie
im Verkehr wird die Importabhängigkeit
reduziert, die Energieeffizienz erhöht und
die CO2-Emmission reduziert. Die erhöhte
inländische Stromerzeugung verbessert
zusätzlich die Versorgungssicherheit und
sichert Wertschöpfung für Österreich. Mit
zu­sätzliche CO2-Einsparungen von bis zu
20 Prozent gegenüber 2012.
Mehr Erneuerbare und Flexibilität
im Stromsystem.
Der Ausbau und die Modernisierung systemrelevanter Erzeugungsanlagen sowie
intelli­genter Netze in Kombination mit
nachfrageseitigen Maßnahmen (Demand Side
Management) ermöglichen einen forcierten
Ausbau und die kosteneffiziente Integration
von erneuerbaren Energien sowie eine gesicherte inländische Erzeugung.
Mehr Partizipation im Markt.
Kunden können durch neue Marktregeln und
neue Produkte aktiv am Strommarkt teilnehmen, dadurch ihren Energiebedarf optimieren
und gleichzeitig die Versorgungssicherheit
stärken und die Umwelt schonen.
Oesterreichs Energie begrüßt den transparenten und umfassenden Konsultationsprozess
auf dem Weg zur Ausgestaltung einer integrierten Energie- und Klimastrategie. Die E-Wirtschaft bringt sich laufend aktiv ein.
Das Grünbuch bildet
die Grundlage für die
Ausarbeitung einer
integrierten Energieund Klimastrategie.
Die integrierte Energieund Klimastrategie
soll sich an vier Ziel­
dimensionen orientieren: Nachhaltigkeit,
Versorgungssicherheit,
Wettbewerbsfähigkeit
und Leistbarkeit.
Der Anteil erneuerbarer
Energien an der Stromerzeugung steigt bis
2030 auf 85 Prozent.
Ausbau der Erneuer­baren (Wind, Wasser, PV)
um bis zu 20 TWh
Senkung der CO2-Emissionen um bis zu 16 Mio.
Tonnen jährlich
Ausbau Speicherleistung um 3.500 MW
Investitionen von rund
50 Mrd. Euro und damit
die Schaffung von rund
30.000 Arbeitsplätzen
Fact Sheet
Unsere Forderungen für eine
integrierte Energie- und Klimastrategie
Das vorgelegte Grünbuch ist eine gute Grundlage für eine
künftige Energie- und Klimastrategie. Dennoch ergeben sich
aus Sicht der österreichischen E-Wirtschaft Themen und
Fragestellungen, welche das Grünbuch nicht oder nicht ausreichend adressiert, die jedoch relevant für das Gelingen des
Umbaus des Energiesystems sind und bei der Erarbeitung
des Weißbuchs unbedingt berücksichtigt werden müssen.
wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sind über den Zeithorizont 2030 hinaus keine verbindlichen Ziele festzulegen.
Überregulierung und nationale Alleingänge (Gold Plating)
auf Kosten des Standorts Österreich sind abzulehnen.
Vielmehr braucht es einen langfristig stabilen Rechtsrahmen mit anreizorientierten Regulierungen als Basis für
Investitionsentscheidungen.
Strom als „Enabler“ im Transformationsprozess
Strom wird sich im Zuge der Energiewende als wichtigste
Energieform etablieren, weshalb sowohl der Stromverbrauch selbst als auch der Anteil von elektrischer Energie am Gesamtenergieverbrauch
signifikant steigen wird. Nicht zuletzt
deshalb sind entsprechend sinnvolle Zielsetzungen, gut überlegte
Maßnahmen sowie investitionsfreundliche Rahmenbedingungen
und eine maßvolle Regulierung
von wesentlicher Bedeutung für einen
erfolgreichen Umbau des Energiesystems.
Basierend auf der Stromstrategie „Empowering Austria“ hat Oesterreichs Energie dazu
umfassend im Rahmen der Online-Konsultation
Stellung genommen:
Machbarkeit, Kosteneffizienz, Versorgungssicherheit
Die Transformation des Energiesystems stellt eine enorme
Herausforderung dar. Dafür braucht es weiterhin
systemrelevante Erzeugungsanlagen (v. a. flexible Erzeugungskapazitäten und KWK) und Investitionen in die Netzinfrastruktur in Kombination mit einer Ausweitung der flexiblen
Nachfrage (z. B. Demand Side Management).
Zudem braucht es ein stärker marktbasiertes Förderdesign für Erneuerbare sowie eine
schrittweise Anpassung der Netztarifstruktur,
um eine verursachungsgerechtere Kostenverteilung sicherzustellen. Die gemeinsame Strompreiszone mit Deutschland gilt es insbesondere aus
Gründen der Versorgungssicherheit und der effizienten Marktintegration Erneuerbarer aufrechtzuerhalten.
Klares Bekenntnis zu einem gleichwertigen Zielquartett
Die gleichwertige Behandlung der vier Zieldimensionen
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und
Wettbewerbsfähigkeit ist sicherzustellen, wobei letztere auch
die Gewährleistung eines Level Playing Fields für die Energiewirtschaft umfassen muss und Maßnahmen zur Sicherung
dieser zu diskutieren sind (G-Komponente, KWK). Es braucht
eine ausgewogene Balance zwischen den – zumindest teilweise – im Spannungsfeld zueinander stehenden Zielen.
Nationale Maßnahmen im europäischen Kontext
Als handlungsleitend gelten die EU-Energie- und Klimaziele 2030, welche bereits im Herbst 2014 im Hinblick auf
das internationale Klimaabkommen von Paris formuliert
wurden. Aufgrund nicht absehbarer technologischer und
Mobilitätswende als Priorität verankern
Eine Mobilitätswende ist eine zentrale Voraussetzung für
die angestrebte Transformation des Energiesystems. Die vor
allem mit E-Mobilität verbundenen Chancen für Österreich
gilt es sowohl aus energiepolitischer, aber insbesondere auch
aus standortpolitischer Sicht zu nutzen.
Fazit und Ausblick
Oesterreichs Energie beteiligt sich aktiv an den laufenden
Diskussionen in den Experten-Arbeitsgruppen und wird
sich auch an den weiterführenden Diskussionen zu den
Ergebnissen der Konsultation zum Grünbuch beteiligen.
Darüber hinaus wird Oesterreichs Energie den Prozess der
Erstellung einer integrierten Energie- und Klimastrategie
für Österreich intensiv begleiten.
Die Position von Oesterreichs Energie finden Sie unter:
http://oesterreichsenergie.at > Energiepolitik > Positionspapiere