TECHNIK SMARTPHONES Fast 80 Prozent der Nutzer teilen private Fotos Mehr als 80 Prozent der Deutschen verwenden Smartphones, in der Altersgruppe bis 30 Jahre liegt die Abdeckung sogar bei annähernd 100 Prozent. Die elektronischen Helfer können zugleich Segen und Fluch sein: Fünf von sechs Nutzern geben an, dass es einfacher geworden ist, sich mit Freunden und Bekannten zu verabreden. Bei diesen Gesprächen fühlt sich aber jeder Zweite gestört, weil sein Gesprächspartner ständig auf sein Telefon starrt. Dies ergab eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Direktversicherers Hannoversche, wie die Versicherung selbst mitteilte. Demnach verlassen zwei Drittel aller Smartphone-Nutzer ohne ihr Gerät nicht mehr das Haus. Aber auch in den eigenen vier Wänden kommt der praktische Kleincompu- ter oft zum Einsatz – beispielsweise prüft jeder zweite Befragte vor dem Einschlafen noch einmal seine Mails und Nachrichten. Ein Problem stellt diese ständige Erreichbarkeit für die Nutzer meist nicht dar. Für die meisten Nutzer überwiegen somit die positiven Aspekte. Es ist nicht nur einfacher, sich zu verabreden. Als besonders bedeutend empfinden sie die Möglichkeit, ständig mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben: Für 84 Prozent der Befragten ist es sehr wichtig, sich jederzeit mit Partner und Kindern austauschen zu können. Der Wermutstropfen dabei ist, dass die digitale Erreichbarkeit auch persönliche Treffen beeinflusst. Im Gespräch mit anderen wünschen sie sich ungeteilte Aufmerksamkeit. 45 Prozent aller Be- fragten haben den Eindruck, ihre Unterhaltungen würden darunter leiden, dass ihr Gegenüber sich mit dem Smartphone beschäftigt. Fast 40 Prozent achten nicht darauf, welche Zugriffsrechte ihre Apps beanspruchen. Nur für 28 Prozent ist eine Datensammelwut ihrer Apps ein Grund, diese wieder zu löschen. Insgesamt 14 Prozent interessieren sich überhaupt nicht für diese Zugriffsrechte. Auch im Umgang mit privaten Fotos sind die Deutschen sorglos: Fast 80 Prozent der Smartphone-Nutzer teilen private Fotos. Ein gutes Drittel (36 Prozent) davon schickt Fotos an enge Vertraute, die die Fotos „ganz bestimmt“ nicht weitergeben. Lediglich 19 Prozent geben an, immer einen Blick darauf zu haben, wer Zugriff auf diese Fotos hat. EB MOBILITÄT Ein Rollstuhl zum Treppensteigen Deutsches Ärzteblatt | Jg. 113 | Heft 51–52 | 26. Dezember 2016 Noch seien Industriepartner zurückhaltend, hieß es. „Ich denke, der Grund ist, dass das Prinzip einmal technisch ein bisschen komplex ist und dann gibt es natürlich bereits die Foto: Uli Benz/TUM Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) haben einen Rollstuhl entwickelt, der Treppen steigen kann. Eine Treppe – das ist für Rollstuhlfahrer oft das Hindernis, das ihnen alltäglich den Zugang verwehrt: zu Sehenswürdigkeiten, Ämtern, Wohnungen, Freunden, gesellschaftlichen Events. Anders als bisherige Modelle stabilisiert er sich selbst, so dass der Rollstuhlfahrer keine Hilfe anderer mehr braucht. Um „steigen“ zu können, bekam der Rollstuhl zu den Rädern zwei Beine, die ihn Stufe für Stufe nach oben drücken. Erkennen die Ultraschallsensoren des Geräts die Treppe, fährt der Rollstuhl rückwärts darauf zu, bis die Räder die erste Stufe berühren. Anschließend fahren die „Füße“ aus und schieben den Rollstuhl aufwärts. Ein Kamerasystem kontrolliert den Prozess. Ein Rollstuhl mit Beinen haben Forscher in München entwickelt. standardisierten Rollstühle“, sagte Prof. Dr. Bernhard Wolf vom Heinz Nixdorf-Lehrstuhl der TUM. Bisherige Konzepte verwenden laut TUM Raupen oder Gleitrollen. „Diese Rollstühle müssen aber geführt werden“, erläuterte Wolf. Das bedeutet, dass eine weitere Person aufpassen muss, dass der Stuhl nicht umkippt. Auch haben herkömmliche Rollstühle einen großen Wendekreis, die in schmalen Treppenhäusern Probleme bereiten. Mit der neuen Technik sollen aber enge Räume – außer Wendeltreppen – überwindbar sein, heißt es in der Mitteilung. Das Projekt an der TUM ist ein Teil eines größeren Mobilitätskonzeptes, mit dem sich gelähmte Menschen auf kurzen und mittleren Strecken selbstständig fortbewegen können sollen, heißt es in einer Mitteilung der Uni. Dazu gehört auch, dass der Rollstuhl als Autositz verwendet werden kann. dpa/EB A 2385
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