36. Jahrgang GZA/PP 8180 Bülach, Post CH AG Mittwoch, 21. Dezember 2016 Nr. 51/52 ge re a l f au mpla s s Gro8 Exe 36 2 7 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Verlag Tel. 044 863 72 00 Fax 044 863 72 01 Jahresrückblick Aktuell Hintergrund Rückblick auf das Unterländer Jahr 2016 Rafzer Gasthaus zum Leben erweckt Gefahren von Fleischfondues Auch in diesem Jahr sorgten Unterländer Personen und Ereignisse für viel Aufsehen. Positiv sowie negativ. Von sportlichen Erfolgen bis zu skrupellosen Verbrechen. Der «Wochenspiegel» blickt auf das vergangene Jahr zurück. Seite 3 Das «Goldene Kreuz» zählt zu den denkmalgeschütztesten Häusern in Zürich. Architekt Mario Viazzoli hat das Haus wieder auf Vordermann gebracht. Er sucht nun einen Pächter, der den Gasthof wieder zu einem Dorftreff macht. Seite 5 Rohes Fleisch birgt Gefahren. Campylobacter-Bakterien lösen Fieber, Durchfall und Magen-Darm-Krämpfe aus. Tipps für den sicheren Genuss an Weihnachten. Seite 9 Wir verabschieden uns Während 36 Jahren ist der «Wochenspiegel» erschienen – heute nun halten Sie die letzte Ausgabe in Ihren Händen. Die herausgebende Lokalinfo AG hat beschlossen, das Wochenblatt einzustellen. Zeitungen wie der «Wochenspiegel» informieren zuverlässig über das Wichtigste in der Region, ordnen die Ereignisse, bieten Überblick und Identität. Woche für Woche steckt in jeder Textzeile viel Arbeit und Herzblut. Entsprechend schwer ist es gefallen, den Einstellungsentscheid zu fällen. Spezialistin für Lokales Foto: ls. Ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr Liebe Leserinnen und liebe Leser, wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und natürlich einen guten Redaktion und Verlag Rutsch ins neue Jahr. Und dennoch ist es der richtige Schritt. Die Einstellung erfolgt in erster Linie aus strategischen Gründen. Die Lokalinfo hat vergangene Woche den Kauf der Verlagsrechte des «Klotener Anzeigers» bekannt gegeben. Insgesamt verlegt das Unternehmen im Kanton Zürich zehn Zeitungen und hat sich jüngst minderheitlich an der Tagblatt der Stadt Zürich AG beteiligt, die das amtliche Publikationsorgan der grössten Schweizer Stadt herausgibt. Diese Beteiligung, den Kauf des «Klotener Anzeigers» sowie den ebenfalls kürzlich erfolgten Erwerb der Verlagsrechte des «Quartier Echos» nimmt die Lokalinfo zum Anlass, sich konsequent als Spezialistin für Lokalzeitungen und amtliche Publikationsorgane zu positionieren. Sie konzentriert sich voll und ganz auf ihre Stärken. Und diese liegen in der Kleinräumigkeit. Darum stellt sie mit dem «Wochenspiegel» nun die einzi- ge Zeitung des Verlagshauses ein, die mit hohen Auflagenzahlen eine grössere Region abdeckt. Eine Rolle gespielt hat auch die wirtschaftliche Situation. Die Zeitungsbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Strukturwandel, die Verlage sehen sich mit stark rückläufigen Werbeeinnahmen konfrontiert. Diese Entwicklung hat auch vor dem «Wochenspiegel» nicht Halt gemacht, der sich aufgrund seines Erscheinungsgebiets in unmittelbarer Grenznähe und der starken Konkurrenz durch die regionale Tageszeitung ohnehin in einer sehr herausfordernden Marktsituation befindet. Relevante Stimme So gesehen, hat die wirtschaftliche Entwicklung nicht ganz mit der publizistischen mitgehalten. Redaktionell – so wurde uns Zeitungsmachern immer wieder attestiert – hat sich der «Wochenspiegel» in den vergangenen vier Jahren seit dem Besitzer- und Konzeptwechsel zu einer relevanten und anerkannten publizistischen Stimme im Unterland entwickelt. Die Artikel unserer Autoren wurden darum auch häufig von anderen Medien aufgegriffen und zitiert, nicht selten von Zeitungen, die nationale Beachtung finden. Darauf blicken wir in diesen Tagen durchaus mit ein bisschen Stolz zurück. Danken möchten wir allen, die den «Wochenspiegel» in den letzten Jahren wohlwollend begleitet haben: Unseren interessierten Lesern, den Noch immer zu viele Flugbelärmte In seinem jüngsten Flughafenbericht weist der Regierungsrat nach wie vor zu viele Fluglärmbelästigte aus. Dies, obwohl die Zahl der Flugbewegungen stagnierte und neuere Flugzeuge tendenziell leiser sind. Roger Suter Das Problem der Zürcher Flughafenpolitik ist der Zielkonflikt, der schon dem entsprechenden Gesetz innewohnt: «Der Staat fördert den Flughafen Zürich zur Sicherstellung seiner volks- und verkehrswirtschaftlichen Interessen», steht in Paragraf 1 des Flughafengesetzes. Danach heisst es aber auch: «Er berücksichtigt dabei den Schutz der Bevölkerung vor schädlichen oder lästigen Auswirkungen des Flughafenbetriebs.» Nicht zufällig wählte Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh diesen Grundsatz als Einstieg, um den regierungsrätlichen Flughafenbericht 2015 vorzustellen (2015 deshalb, weil die Zahlen für jenes Jahr erst verarbeitet werden müssen). Und tatsächlich bekundet die Regierung mit dem zweiten Grundsatz mehr Mühe als mit dem ersten. Mit der Strategie der Flughafen Zürich AG in wirtschaftlicher Hinsicht ist der Kanton Zürich als Hauptaktionär nämlich zufrieden. Der Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) hat sich jedoch erneut verschlechtert – will heissen, es wurden noch mehr Menschen vom Fluglärm belästigt, als im vom Volk genehmigten Gegenvorschlag zur Plafonierungsinitiative vorgesehen war: 61 916 statt des Richtwerts von 47 000. Die Verschlechterung rühre vor allem daher, dass mehr Menschen in die Boomgebiete nördlich und südlich des Flughafens zögen. Als Beispiel zogen Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh, Markus Traber, Chef des Amts für Verkehr, sowie Mark Dennler, Leiter Abteilung Flughafen und Luftverkehr, vor allem das Glattal und Bülach heran, wo auch der Regierungsrat die Verdichtung unterstütze – und damit in einen klassischen Zielkonflikt gerät. Nicht stärker ins Gewicht fallen mitwirkenden Vereinen, Parteien und anderen gesellschaftlichen Organisationen aus dem Unterland, den fleissigen Leserbriefschreibern, die manch spannende Debatte in das Blatt getragen haben, natürlich den nimmermüden Kolumnisten und freien Mitarbeitenden, den zuverlässigen Lieferanten und den geschätzten, treuen Anzeigenkunden. Sie alle haben zusammen mit unserem Team den «Wochenspiegel» getragen und den Zeitungsseiten Leben eingehaucht. Bunter Strauss an Themen Von diesem Leben zeugt auch unsere letzte Ausgabe: Wir verabschieden uns von Ihnen – und das ist uns wichtig – mit dem gewohnt bunten Strauss an Unterländer Themen. So berichten wir heute beispielsweise exklusiv darüber, was mit dem einstigen Gourmet-Tempel «Zum Kreuz» in Rafz geschieht. Nach einer bewegten jüngeren Geschichte soll das in einem denkmalgeschützten Riegelhaus befindliche Restaurant wieder eröffnet werden – gewusst davon hat nicht einmal der Gemeindepräsident. Und dann erklären wir, weshalb derzeit so viele Wildschweine durch die Unterländer Wälder streifen, was immer wieder zu für Mensch und Hund unangenehmen Begegnungen führt. Ein letztes Mal wünschen wir Ihnen viel Lesevergnügen und sagen Adieu. Verlag und Redaktion der Lokalinfo AG Ifangstrasse in Bülach für Radfahrer offen die von der Regierung bemängelten und untersuchten verspäteten Starts während der Nachtflugsperre (23 Uhr). Diese seien zwar ärgerlich, werden aber vom ZFI gleich erfasst wie alle anderen Abendflüge nach 22 Uhr. Gemäss ZFI wurden 2 Prozent mehr Personen tagsüber stark belästigt; nachts nahm die Zahl sogar um 1 Prozent ab. Zuwanderung kontra Lärmschutz Würden die neu Zugezogenen jedoch aus dem ZFI herausgerechnet, wäre dieser sogar gesunken: Dies deshalb, weil mit neueren, leiseren, grösseren und volleren Flugzeugen insgesamt weniger Bewegungen notwendig Fortsetzung auf Seite 7 Die Ifangstrasse, die neue Sammelstrasse in Bülach Süd, ist fertiggestellt, wie der Stadtrat in einer Mitteilung schreibt. Allerdings: Der motorisierte Verkehr kann die Strasse noch nicht benützen. Dies sei erst möglich, wenn auch der Anschluss an die Grenzstrasse bestehe. Die hierfür notwendigen Arbeiten würden voraussichtlich im Frühjahr 2017 beginnen. Hingegen sei die Rad- und Gehwegverbindung längs der Ifangstrasse seit Anfang Dezember offen, schreibt der Stadtrat weiter. Der Anschluss der Ifangstrasse an die Grenzstrasse wird mittels einer neuen Lichtsignalanlage geregelt. Der Kanton Zürich plant, die Anlage im Herbst 2017 zu bauen und vorgängig die Grenzstrasse zu sanieren. (dj.) 2 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 TRIBÜNE GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Bald, bald isch Wienacht. Heilig Aabig Dominik Zehnder * «Staat vor de Tüür. Es chlopfet, chlopfet aa bi dir und bi mir.» Das singen unsere Kinder mit Inbrunst in der Adventszeit. Und schon kommt die Frage «Wänn isch dänn Wiehnacht? Wie lang gaats no?» Und dann erklärt man geduldig, dass es noch so und so viele Tage geht und dass es noch so und so viele Adventssonntage gibt. Irgendwie erinnert mich das an die Szenen, bei denen man ein Kind vertröstet und sagt, «wart nume, du wirsch gseh, es chunnt scho guet». Ja, bloss wann ist das? Wann ist der Moment da, an dem alles besser ist oder gar gut? Wann ist Weihnacht? Advent ist für die Kinder eher ein Abenteuer, ein «adventure». Was wird kommen? Was erwartet sie? Sie erwarten jedenfalls unendlich viel. Die Lichter am Baum, Berge von Geschenken, ein frohes Zusammensein mit der Familie und der Verwandtschaft, länger aufbleiben als üblich. Sie erwarten Glück und Zufriedenheit. Advent ist wirklich ein «adventure», an dessen Ziel so viel auf die hoffenden Kinder wartet. Und für uns Erwachsenen? Ist der Advent auch für uns die Zeit des erwartungsvollen und auch frohen Wartens? Ist der Advent auch für uns ein «adventure»? Wenn ich mich so umhöre, ist die Zeit vor Weihnachten für viele Erwachsene genau das. Es ist abenteuerlich, alles aneinander vorbei zu jonglieren. Erwartungen Kontroverse bezüglich Sparprogramm Wir sind erfreut, dass der Stadtrat für das kommende Jahr ein ausgeglichenes Budget präsentiert, doch das Urteil über die stadträtlichen Sparanstrengungen fallen unterschiedlich aus. Während von linker Seite mit der Arbeit des Stadtrats auch das Sparprogramm lobend erwähnt wird, wird gleichzeitig versucht, alle Budgetkürzungen wieder rückgängig zu machen und dafür die Steuern zu erhöhen. Von derselben Seite werden die aus unserer Sicht notwendigen Massnahmen immer wieder einseitig oder falsch dargestellt. Während überall in der Wirtschaft bei den Gehältern Nullrunden gemacht werden, die Teuerung negativ bleibt, wird die Reduktion der Lohnerhöhungen von 130 000 Franken auf 100 000 Franken irreführenderweise als Lohnkürzung bezeichnet. Ebenso wird den Bürgerlichen Sparen auf Kosten der Schwächsten vorgeworfen; die Wahrheit ist, dass im sozialen Bereich auch 2017 nochmals massiv mehr Geld ausgegeben wird. Dank einigen Korrekturen eben etwas gemässigter. Leider tragen weniger die teilweise rückgängig gemachten Sparanstrengungen zu den guten Aussichten bei, sondern ausserordentliche Veränderungen wie der Verkauf des Schulhauses Eschenmosen, höhere Grundstückgewinnsteuern, Mehreinnahmen dank Finanzausgleich und nicht zuletzt dank den vom Gemeinderat eingesparten Millionen in Büli Nord. Nach wie vor spart der Stadtrat lieber bei nicht relevanten als bei den grossen Posten, wie etwa bei der Verwaltung. Dass der Stadtrat und insbesondere der Stadtpräsident anstatt für Effizienzsteigerung oder Sparmassnahmen seine Energie und Zeit vor allem für die massive Erhö- «Es ist kalt und dunkel. Eigentlich eine Zeit, in der man sich zurückziehen möchte, um auszuruhen» der Familie und der Verwandtschaft, Erwartungen des Steueramts, das sehnsüchtig auf die letzte Steuerrate wartet, Geschenkkäufe sind zu erledigen und Pläne zu machen, Menus für zwei oder drei Tage müssen zusammengestellt, eingekauft und gekocht werden. Gleichzeitig merken wir, dass wir müde sind am Ende des Jahres. Es ist kalt und dunkel. Eigentlich eine Zeit, in der man sich zurückziehen möchte, um auszuruhen. Es ist nicht die Zeit, in der wir hetzen, planen und Hektik erleben möchten. Es ist nicht die Zeit, in der wir Erwartungen aller Art ausgesetzt sein möchten. Und dann ist er da, der Moment auf den wir hingearbeitet und die Kinder hingehofft haben. Weihnachten ist da. Ist jetzt der Moment, an dem alles gut ist, wie wir das den Kindern versprechen? Ist jetzt der Moment des Glücks und der Zufriedenheit? Wir haben uns angestrengt auf diesem Weg, in diesem Advent. Ich denke, es hat sich gelohnt, dass wir auf diesem Weg mitgemacht haben. Wir können uns nun den Kindern anschliessen und in ihre Freude einstimmen. «Das göttliche Kind wird auch in dir geboren, in deinem Stall und nicht im Palast deiner Erfolge. Wage dich in den Stall hinein. Dort wirst du das Kind in dir finden. Es erfüllt dich mit einem warmen und zarten Licht der Liebe», schrieb der Benediktiner Anselm Grün in einem kleinen Büchlein. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie das Licht erfüllt und Sie Glück und Zufriedenheit erleben dürfen. Ich wünsche Ihnen, dass Weihnachten das Fest ist, an dem auch Sie geniessen können und sich daran freuen, dass wir den Geburtstag von Jesus Christus feiern dürfen. Den Tag also, an dem sich Gott uns Menschen geschenkt hat und an dem wir aus Freude uns und unsere Liebe verschenken dürfen, weil Gott uns so sehr geliebt hat, dass er uns mit seinem Sohn sich selbst geschenkt hat. Frohe Weihnachten. * Dominik Zehnder ist Pfarrer der reformierten Kirche Bülach und Dekan des Bezirks Bülach. Flughafen/Bülach: Die Staatsanwaltschaft zieht den Freispruch für einen Fluglotsen, der beinahe einen Crash zwischen zwei Flugzeugen verursacht hat, weiter ans Obergericht. Die Flugsicherung Skyguide bedauert das. Dies berichten «20 Minuten online» und der «Tages-Anzeiger». Das Bülacher Bezirksgericht hat vor einer Woche einen Präzedenzfall geschaffen: Erstmals sah sich ein Flugverkehrsleiter angeklagt, obschon niemand zu Schaden gekommen war. Der Prozess endete mit einem Freispruch. Dieses Verdikt wird allerdings noch nicht rechtskräftig, denn der zuständige Staatsanwalt Olivier Bertschy hat Berufung angemeldet. Mit diesem Schritt erhalte er das schriftlich begründete Urteil. Der Ankläger sagt aber zum «Tages-Anzeiger» auch: «Wir werden den Fall voraussichtlich weiterziehen.» Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34jährigen Flugverkehrsleiter von Skyguide vor, den öffentlichen Verkehr fahrlässig gestört und dadurch zahlreiche Menschenleben gefährdet zu haben. Der Mann hatte vor fünfeinhalb Jahren in Zürich zwei Linienflugzeugen auf den sich kreuzenden Pisten fast zeitgleich die Startfreigabe erteilt. Der Vorfall ging nur deshalb glimpflich aus, weil die Piloten der einen Maschine den anderen Flieger noch rechtzeitig entdeckten und im letzten Moment den Start abbrachen. Die Flugsicherung Skyguide nimmt den Entscheid der Staatsanwaltschaft mit Bedauern zur Kenntnis. «Das Bezirksgericht hat den Freispruch doppelt begründet und weder eine konkrete Gefährdung noch pflichtwidriges Verhalten durch den Flugverkehrsleiter festgestellt», sagt Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa. Beim Vorfall sei es weder zu Personennoch zu Sachschaden gekommen. «Das Urteil bestärkt uns in unserer gelebten Sicherheitskultur, die zum Ziel hat, aus Fehlern zu lernen, um das Sicherheitssystem konstant zu verbessern.» Es gehe darum, nicht Personen zu bestrafen, die weder fahrlässig noch mutwillig gehandelt haben, und Fehler von sich aus melden. Barrosa: «Wir sind zuversichtlich, dass auch das Obergericht der Urteilsbegründung des Bezirksrichters folgen wird.» Der Einzelrichter vom Bezirksgericht Bülach stellte bei der mündlichen Urteilseröffnung in Aussicht, in ähnlichen Fällen künftig die strafrechtliche Verfolgung auf die Verantwortlichen bei der Flugsicherung Skyguide und beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) auszuweiten. Anlass für diese Drohung war unter anderem die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes des Flugverkehrsleiters im Kontrollturm. Wie ihn die Unfalluntersucher vorgefunden hätten, sei er für den Lotsen «nicht vollumfänglich beherrschbar» gewesen, befand der Richter. So waren die beiden startenden Jets nicht in einem, sondern in zwei verschiedenen Fenstern auf dem Computerbildschirm dargestellt. Auch fehlten standardisierte Prozesse für Abflüge auf sich kreuzenden Pisten. Empfehlungen zwischen Budget und Silvester dungen wie etwa beim MonitoringSkandal und dem IT-Debakel, die noch nicht aufgearbeitet sind, leider laufend neue Ausgaben dazu, bei denen das Interesse der Stadt ebenfalls kaum die primäre Triebfeder ist. Bereits die Runde machen die Zusammenhänge mit dem Wydhof, der unlängst durch die Stadt Bülach erworben worden ist. Und selbst wenn man dabei die undurchsichtige Sachlage beim Kauf ignoriert, so ist es doch schlicht unhaltbar, dass jüngst ein Stadtrat ohne jegliche Absegnung selber seiner eigenen Firma einen Planungsauftrag für Sanierungsarbeiten am Wydhof erteilt hat. Und was läuft da eigentlich bezüglich Tennisanlagen? Da tritt ein Stadtrat als Präsident des lokalen Tennisclubs zurück, nachdem dieser Tennisclub die Stadt auf Hunderttausende Franken eingeklagt hat, weil er seinen Spielort verliert. Doch noch bevor hier ein Urteil vorliegt, stellt der Bülacher Gesamtstadtrat 50 000 Franken zur Verfügung als Starthilfe für eine mögliche regionale Tennisanlage in Bachenbülach. Dies entspricht immerhin einer Rückerstattung von rund 50 Prozent des jährlichen Beitrags, den Bachenbülach an die Bülacher Sportanlagen bezahlt. Ist dies wirklich im besten Sinne der Bülacher Steuerzahler, oder liegt auch hier der Nutzen möglicherweise eher im privaten Interessenbereich von einem der Stadträte? Andres Bührer, Gemeinderat, Beobachter-Stadt-Bülach PARTEIEN hung des eigenen Salärs einsetzt, hat dabei ebenfalls einen etwas fahlen Beigeschmack. SVP/EDU fordern vom Stadtrat intensivere Anstrengungen bei den Finanzen der Stadt Bülach, wie im Gemeindegesetz gefordert, auf Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Wirksamkeit zu achten. Als Weihnachtsüberraschung präsentierten die Grünen die Idee, mit Verdoppelung der Parkgebühren auf öffentlichen Feldern (also in der Altstadt und nicht in den Einkaufszentren) 490 000 Franken in die Stadtkasse zu holen. Zum Glück konnte dieser für das lokale Gewerbe massiv benachteiligende Vorschlag verhindert werden. Cornel Broder, Fraktion SVP/EDU FDP-Fraktion unterstützt das Budget 2017 des Stadtrats Die FDP-Fraktion der Stadt Bülach hat an der Gemeinderatssitzung vom letzten Montag dem Budget 2017 mit gleichbleibendem Steuerfuss zugestimmt und unterstützt den Stadtrat in der Umsetzung. Wir sind erfreut, dass der Stadtrat gewillt ist, das Kostenwachstum zu stoppen, Wünschbares zu reduzieren, die Informatik nachhaltig zu sanieren und die Führung in der Verwaltung mit Massnahmen zu straffen und zu optimieren. Das wichtigste und bedeutendste Geschäft aus unserer Sicht steht kurz bevor: Das Siegerprojekt für eine schlanke, nach neusten Erkenntnissen geplante zentrale Verwaltung liegt vor. Das sogenannte «Stadthaus Sechtbach» wird im Frühling im Gemeinderat beraten und im September den Bülacher Stimmbürgern vorgelegt. Dieses generationenübergreifende Projekt wird, Annahme durch das Stimmvolk vorausgesetzt, die unsägli- che und äusserst kostspielige Verzettelung der städtischen Verwaltung beenden. Wir werden uns für dieses Vorhaben einsetzen. Für die FDP-Fraktion: Alfred Schmid, Präsident Überprüfung zeigt Schwachpunkte Der Stadtrat Bülach hat im Rahmen seiner Legislaturziele 2014–2018 neben anderen das Schwerpunktthema «Organisationsentwicklung OE». Er will damit die Stadtverwaltung fit machen für die geplanten 22 000 Einwohner im Jahr 2020. Die Organisationsentwicklung ist gemäss Stadtrat weitgehend abgeschlossen (wichtigste Punkte sind dabei die 1:1-Abbildung: 7 Stadträte zu 7 Abteilungsleitern der Verwaltung. Zum Abschluss dieser OE hat der Stadtrat beschlossen, er wolle eine externe Überprüfung durch die Firma BDO durchführen lassen. Diese Überprüfung attestiert vordergründig eine gut aufgestellte Stadtverwaltung. Wenn man jedoch die Hintergründe der ganz sachte und leise vorgebrachten «Ansätze für Verbesserungen» (wer würde denn schon gegenüber seinem Auftraggeber von Schwachpunkten reden wollen) kennt, weiss man, dass doch nicht alles zum Besten steht. An einigen Orten kommen bekannte, aber bisher verdrängte Probleme zum Vorschein, an anderen Orten wird einfach klar, dass die OE nicht abgeschlossen wurde (beispielsweise ungeeignete Software bei Schule und HR). Ein weiterer Schwachpunkt dieser ganzen Angelegenheit ist der extrem lange Zeitrahmen, den sich der Stadtrat zur Behebung dieser doch relativ klar formulierten Ansätze gibt. Jörg Inhelder, Gemeinderat BSB, Mitglied der RPK Kein Geld für psychisch Kranke im Wisli und im Treffpunkt Büli, kein Geld für Kinder an den Open-Sunday-Anlässen, kein Geld für Behinderte bei der RGZ-Stiftung und für ihre Vertretung durch die Kommission Stadt ohne Hindernisse, kein Geld für Anschaffungen und neue Aktivitäten beim Jugendtreff, zu wenig Geld, um die mobile Jugendarbeit weiterzuführen, kein Geld für Alkohol- und Tabak-Prävention. So hat es der Bülacher Gemeinderat beschlossen. Sollte jemanden von denen, die am liebsten gar keine Steuern zahlen möchten, doch noch das Gewissen jucken: Eine Spende zum Jahresende könnte dem ruhigen Schlaf förderlich sein. Vorschläge dazu finden Sie in der Streichliste. Und als Weihnachtslektüre empfehle ich Charles Dickens’ Weichnachtsgeschichte um den alten Geizkragen Ebenezer Scrooge. Das Buch gibt es in der Bibliothek, oder ich kann Ihnen mein Exemplar gratis ausleihen. Claudia Forni, Gemeinderätin Grüne Bülach Der Bülacher Stadtrat und das liebe Geld Der Bülacher Stadtrat kann mit eigenem Beschluss Geld ausgeben, was zweifellos richtig ist und nach oben auch Limiten hat, ab denen das Parlament oder gar das Volk die Zustimmung geben müssen. Doch was tut der amtierende Stadtrat innerhalb seiner Finanzkompetenz mit unseren Steuergeldern? Sicher auch Gutes und Richtiges, doch eben nicht nur. Und so kommen zu den verschiedenen und eher zweifelhaften Aufwen- ANZEIGEN Wochenspiegel JAHRESRÜCKBLICK Nr. 51/52 21. Dezember 2016 3 2016 – das Unterland in Bildern Foto: Freiwillige Feuerwehr Lottstetten Fall Bornhauser hielt das Unterland in Atem Ein aussergewöhnlicher Kriminalfall sorgte im Mai in Rafz für Aufsehen. Gino Bornhauser, 67, wurde getötet. Trotz grossen Suchaktionen der Polizei ist die Leiche des Eglisauers bis heute unauffindbar. Foto: Daniel Jaggi Grosse Feier für Nicola Spirig Herzlich wurde Nicola Spirig nach ihrem Silbermedaillengewinn im Triathlon an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro empfangen. Rund 1500 Einwohner von Bachenbülach feierten die Rückkehr der Triathletin und jubelten ihr zu. Auch Gemeinderat Michael Biber und Regierungspräsident Mario Fehr begrüssten die Medaillengewinnerin. Foto: zvg. Kultur am Ende Im Oktober teilte das Laxdal-Theater in Kaiserstuhl AG mit, Ende Jahr zu schliessen. Grund: Das Steuerabkommen mit den USA. Foto: mas. Foto: Jennifer Furer Foto: Thierry Haecky Mehr Flüchtlinge im Unterland Im Januar wurden 30 neue Asylbewerber in einer Zivilschutzanlage in Kloten untergebracht. Dabei handelte es sich um junge Männer aus Eritrea und Afghanistan. Rund zwei Monate verbrachten sie im «Dorfnest», bevor sie im Mai in die Klotener Containersiedlung umgesiedelt wurden. Foto: zvg. Zürich Open Air ein voller Erfolg In Rümlang ging es laut zu und her. Das Zürich Open Air lockte im August wieder viele Festival-Begeisterte auf die grosse Wiese direkt neben dem Flughafen Zürich. Das Publikum wurde mit einem grossartigen Lineup belohnt. Musikalische Grössen wie The Chemical Brothers, Massive Attack, Foals und Die Antwoord heizten den Besuchern so richtig ein. Sicher ist: Es war ein eindrücklicher Abschluss des Festivalsommers. Tötungsdelikt Ein Beziehungsdrama erschütterte Ende Januar die Gemeinde Weiach. Nach einem hefigen Streit schoss ein 51-jähriger Mann auf seine Ex-Freundin und verletzte sie dabei schwer. Danach richtete er die Waffe gegen sich selbst und beging Selbstmord. Foto: Daniel Jaggi Neuer Rektor Frostschäden Roland Lüthi wurde im April vom Regierungsrat zum neuen Rektor der Kantonsschule Bülach ernannt. «Ich freue mich auf die neue Aufgabe», sagte Lüthi nach der Wahl. Im August trat der 51-Jährige die Nachfolge von Jakob Hauser an. Im Mai sorgte eine Frostnacht für Foto: Werner Schärer Unmut bei den Unterländer Landwirten. Temperaturen von bis zu minus 7 Grad wurden gemessen. Vor allem Rebstöcke und Obstbäu- Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest, das im August in Estavayer stattfand, war mit Roman Bickel me litten. Dies führte zu grossen auch ein Vertreter aus dem Zürcher Unterland dabei. Der 18-Jährige zeigte eine sehr starke Leistung und Ernteausfällen. schaffte es bis in den sechsten Gang. «Es war ein sehr spezielles Gefühl», schwärmte er nach seinem Exploit. Roman Bickel betritt die ganz grosse Bühne 4 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 VE R M I S C H TE S Bülacher Schüler und Fachleute im Gespräch Die Generation Z ist die Zukunft von morgen. Sie ist es, die die künftige Arbeitswelt gestaltet. Aber wie kann ein Austausch und Lernen voneinander gelingen, sodass alle profitieren? An einem Workshop suchten Sekschüler aus Bülach Antworten. Zusammen mit InnoPark Schweiz führte das Lorange Institute of Business Zurich kürzlich auf dem Campus Horgen ein Pilotprojekt mit der Sekundarschule Bülach als Tagesworkshop durch: Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren trafen dabei auf erfahrene Fachkräfte. In interaktiven Gruppenarbeiten kamen sich beide Generationen näher und begaben sich in einen gemeinsamen Austausch auf Augenhöhe. So wurden Brücken zwischen den Generationen gebaut und Vorurteile abgebaut sowie eine gemeinsame ner Austausch der Generation ‹Babyboomers› bis Z. Die Schüler konnten sich offen mit Personen austauschen, die nicht Bezugspersonen wie Eltern, Lehrer oder zukünftige Arbeitgeber sind.» Erfahrene Fach- und Führungskräfte hätten erfahren, was die nachkommenden Arbeitskräfte am meisten beschäftigt. Jugendimage positiv beeinflusst Einmaliger Blick in die Arbeitswelt: Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Bülach tauschten sich mit Fachkräften aus. Foto: zvg. Vorstellung für die zukünftige Arbeitswelt entwickelt. Gemeinsame Werte wurden entdeckt und Inspirationen freigesetzt. Vordringliche Erkenntnis aller Beteiligten war es, dass es bei ihren Vorstellungen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt. Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt von morgen stark prägen. Doch bleibt der Faktor Mensch als wesentlicher Bestandteil einer zukunftsfähigen Arbeitswelt erhalten und unbedingt not- wendig. Anja Herde, Organisatorin der Workshops, war sich in der Abschlussrunde mit allen Teilnehmenden einig: «Der Generationsaustausch war ein voller Erfolg und stimmt uns alle sehr positiv. Wir sind zuversichtlich, die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam bewältigen und die Arbeitswelt von morgen positiv gestalten zu können.» Marc-Etienne Gartmann, Chief Project Officer von InnoPark Schweiz, ist gleicher Meinung: «Ein gelunge- Diana Aichem, Lehrerin der Sekundarschule Bülach, betont ferner: «Der Workshop ‹Zukunft braucht Herkunft› hat meinen Schülerinnen und Schülern einen einmaligen Blick in die Berufswelt ermöglicht. Der offene Austausch mit erfahrenen Fachkräften unterschiedlicher Generationen ermutigt sie, ihre zukünftige Arbeitswelt zu gestalten. Besonders wertvoll waren für die Schülerinnen und Schüler die Rückmeldungen der Fachkräfte, die ihre Selbstständigkeit und Zielstrebigkeit in der Berufswahl lobten.» Ausserdem sei das allgemeine Image der «Jugend von heute» bei den Fachkräften positiv beeinflusst worden. Neue E-Mail-Adressen in der Gemeinde Rafz Die Mitglieder des Gemeinderats sowie die Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung und des Forst- und Werkbetriebs haben per sofort neue E-Mail-Adressen. Die Endung «zh.ch» fällt weg. Neu enden die EMail-Adressen auf «rafz.ch», wie der Gemeinderat in einer Mitteilung schreibt. Die Politische Gemeinde Rafz ist eine der wenigen Gemeinden im Kanton Zürich, die E-Mail-Adressen mit der Endung «zh.ch» haben. Der Kanton sieht vor, die Verwendung dieser Mail-Adressen aus Sicherheitsgründen auf Betriebe des Kantons zu beschränken. Dies deshalb, weil die Namen der Gemeinden nicht zu der vom Kanton gemanagten Infrastruktur gehören und daher ein Risiko darstellen. Deshalb hat die Gemeinde Rafz ihre Mailadressen Ende Oktober umgestellt, wie der Gemeinderat weiter schreibt. E-Mails, die an die alten Adressen verschickt werden, gelangen automatisch an den Empfänger. Zumindest so lange, bis der Kanton die alten Adressen definitiv entfernt. (pd.) ANZEIGEN Partnerschieber mit zugelostem Partner. Start 9. 1. 2017, 14 Uhr, Restaurant Erlen, Dielsdorf; ohne Voranmeldung; Tagespreise mit Jahreswertung Christbaumverkauf aus eigener Kultur Christbaumverkauf täglich Samstag, 17. 12. 16, offen von 9.00 bis 17.00 Sonntag, 18. 12. 16, offen von 11.00 bis 16.00 Samstag, 24. 12. 16, offen von 8.00 bis 14.00 A. + C. Schellenberg Salenstrasse 10, 8162 Steinmaur 044 854 01 79 oder 079 409 46 29 ✆ 079 420 63 66 Kaufe Autos und Lieferwagen Alle Marken & Jahrgänge Sofortige gute Barzahlung Gratis-Abholdienst Telefon 079 777 97 79 (auch Sa/So) IMMOBILIEN Wochenspiegel AKTUELL Nr. 51/52 21. Dezember 2016 Ensi schickt Nördlich Lägern in Etappe 3 Neues Leben im Rafzer «Kreuz» Letzte Woche hat das Eidgenössische Nuklearinspektorat (Ensi) bekannt gegeben, dass es die Region Nördlich Lägern bei der Suche für ein Tiefenlager für hochradioaktive wie auch für mittel- und schwachradioaktive Abfälle weiter untersuchen will. Damit stelle sich die Aufsichtsbehörde gegen die Empfehlung der Nagra, die Nördlich Lägern nicht in die Etappe 3 des Sachplanverfahrens nehmen wollte, schreibt die Regionalkonferenz Nördlich Lägern in einer Mitteilung. Im «Goldenen Kreuz» in Rafz sollen früher Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe oder General Henri Guisan abgestiegen sein. Nachdem das Gasthaus jahrelang geschlossen war, soll es wieder zum «ersten Haus am Platz» werden. len die Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten hierfür belaufen sich mittlerweile auf über eine Million Franken. «Der Mietpreis ist individuell, und bei einem guten Angebot ist der Investor sicherlich bereit, zu verkaufen», sagt der Projektmanager, der alle zusätzlichen Räumlichkeiten bis zur Vermietung des Gasthofs zurückhalten will, um dem Pächter alle Optionen frei zu lassen. Gemeindepräsident Jürg Sigrist zeigt sich auf Anfrage erfreut über die Sanierung. Von den Sanierungsarbeiten selbst habe er aber keine Kenntnis, da die Arbeiten nicht mit der Gemeinde, sondern in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege durchgeführt würden. Sigrist: «Ich bin auf das wirtschaftliche Konzept des Investors gespannt und würde es begrüssen, wenn die Wirtschaft künftig von den Vereinen für Versammlungen genutzt werden könnte, denn das fehlt in Rafz.» Thomas Güntert Bundesrat wird 2018 entscheiden Anfang 2015 beantragte die Nagra den Bundesbehörden, die Standortregion Nördlich Lägern wegen ungünstigen Platzangebots in der bevorzugten Tiefe zurückzustellen. Dem Eidgenössischen Nuklearinspektorat (Ensi) reichten die eingereichten Unterlagen nicht, und es forderte weitere Unterlagen. Die Nagra erfüllte diese Forderungen mit einem 700-seitigen Bericht, in dem sie an ihrer Beurteilung festhielt. Nun teilt das Ensi mit, dass es Nördlich Lägern weiter als möglichen Standort für ein Tiefenlager untersuchen will. Somit dürfte die Region zusammen mit Jura Ost und Zürich Nordost in Etappe 3 des Sachplanverfahrens kommen. Definitiv entscheiden wird der Bundesrat 2018. Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz Nördlich Lägern, kann den Entscheid des Ensi nachvollziehen: «Die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Endlager radioaktiver Abfälle erfolgt nach dem Prinzip der höchstmöglichen Sicherheit. Die bittere Pille, dass unsere Region infolge noch nicht genügender Untersuchungen im Untergrund nun weiter als möglicher Standort eines Tiefenlagers infrage kommt, müssen wir wohl oder übel schlucken.» Der Rafzer Traditionsgasthof «Zum goldenen Kreuz», den Hans Marti im Jahr 1972 kaufte und zu einem der bedeutendsten Gourmetlokale der Ostschweiz machte, wird zurzeit saniert. Seit der bekannte Gastronom am 18. Februar 2007 im Alter von 67 Jahren völlig unerwartet verstarb, steht das Haus leer. Da seine Nachfahren das Erbe ausgeschlagen haben, kam das «Kreuz» im September 2012 unter den Hammer. Für knapp zwei Millionen Franken ersteigerte die WIR-Bank in Basel die Liegenschaft. Das Gasthaus mit den sechs Hotelzimmern bietet rund 200 Gästen Platz, wenn sie sich auf die Gasträume, Natursteinkeller und Gartenwirtschaft verteilen. In der Liegenschaft sind zudem eine Vierzimmerwohnung, zwei Büroräume, Lagerräume und sogar ein kleiner Schlachtraum mit separaten Zugängen integriert. Umbau in Wohnungen gescheitert In der Folge verkaufte die WIR Bank das «Kreuz» einem Investor aus Weiningen ZH, der mit einem Rafzer Architekten und einer Investorengruppe den Gasthof in 22 Wohneinheiten umbauen wollte. Dieses Bauvorhaben wurde jedoch von der 5 Historisch bedeutende Gaststätte Das «Goldene Kreuz» in Rafz stand nach dem Tod von Hans Marti fast zehn Jahre leer. Nun soll es zu neuem Leben erwachen. Foto: Thomas Güntert Denkmalpflege als nicht realisierbar abgelehnt. «Das ‹Goldene Kreuz› gehört zu den fünf denkmalgeschütztesten Häusern im Kanton Zürich», sagte Mario Viazzoli, der das Projekt mit seiner in Neerach sitzenden Firma Implementation und Consulting GmbH seit einem Jahr betreut. Viazzoli ist seit über 20 Jahren in der Bau-Verwaltungsbranche tätig. Er meint: «Das Einfachste ist es, wenn man das Gebäude wieder in seinen ursprünglichen Zustand bringt.» In den vergangenen Monaten wurde deshalb in Absprache mit der Denkmalpflege die Aussenfassade renoviert. Im Innenbereich erfolgte eine Anpassung der Küche an die ge- stiegenen gastronomischen Ansprüche, eine Sanierung der Nasszellen. Die frostgeschädigte Heizung wurde repariert und die elektrischen Installationen instand gesetzt. Die Räume blieben bei der Sanierung unverändert, lediglich eine Treppe wurde aus Sicherheitsgründen ersetzt. Nun wird ein Pächter gesucht Nun sucht Viazzoli für seinen Investor einen Pächter, der für die Handwerker ein gutes Mittagsmenü kocht und den Gasthof wieder zum Treffpunkt für Bürger und Vereine macht. «Ein Gourmetrestaurant ist hier zum Scheitern verurteilt», ist Viazzoli überzeugt. In rund zwei Monaten sol- Das «Goldene Kreuz» hat in Rafz eine lange Tradition. Das 1570 erbaute Gasthaus erhielt die heutige Form beim Umbau im Jahr 1748. Bis um das Jahr 1800 besass das «Kreuz» als einzige Gaststätte im Dorf das Tavernenrecht. Im Verlauf der Jahrhunderte wechselte die Wirtschaft häufig den Besitzer, viele waren einflussreiche Personen. Im Jahr 1917 übernahmen Wilhelm und Robert Schweizer das Gasthaus, bauten den Saal um und liessen das Gasthaus gründlich renovieren, wobei das eindrucksvolle Fachwerk wieder zum Vorschein kam. Im Jahr 1956 wurde mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Rafz eine Bühne in den Saal gebaut, der dann über Jahrzehnte Veranstaltungsort von Gemeinde- und Vereinsanlässen wurde. «Entscheid war nachvollziehbar» Am 21. Januar wird die Vollversammlung der Regionalkonferenz informiert. Hanspeter Lienhart sagt dazu: «Bis jetzt war für uns der NagraEntscheid zur Zurückstellung nachvollziehbar. Wir sind keine Experten und vertrauen darauf, dass die Aufsichtsbehörde hier nach dem auch für uns geltenden höchsten Grundsatz der Sicherheit entschieden hat. Dies ist für uns Voraussetzung, weiterhin Vertrauen in den Prozess des Sachplanverfahrens zu haben.» (pd.) Sportzentrum Hirslen: Keine Tariferhöhung Die Tarife des Sportzentrums Hirslen werden per 1. Januar nicht erhöht. Der Stadtrat macht seinen Anfang November kommunizierten Entscheid rückgängig, nachdem sich der Gemeinderat gegen eine Tariferhöhung ausgesprochen hat, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. Der Stadtrat hat Anfang November über seinen Entscheid informiert, die Tarife des Sportzentrums Hirslen per 1. Januar um rund 10 Prozent zu erhöhen. Der Entscheid für diese Tariferhöhung hat aus der Leistungsüberprüfung resultiert, die der Stadtrat im Rahmen des Sparprogramms 2017 gemacht hat. Bei gleichbleibenden Eintritts- und Verkaufszahlen wären mit der Tariferhöhung rund 146 000 Franken Mehreinnahmen jährlich erreicht worden. Der Gemeinderat hat sich nun am 12. Dezember anlässlich der Budgetdebatte gegen die Tariferhöhung ausgesprochen. Der Stadtrat begrüsst diesen Entscheid, ist der Mitteilung weiter zu entnehmen. (pd.) Viele Wildschweine in Unterländer Wäldern Spaziergänger im Zürcher Unterland erzählen häufig von Begegnungen mit Wildschweinen. Zufall? Keineswegs, wie der Wildschadenverantwortliche der Jagdgesellschaft Winkel sagt. Grund: Dieses Jahr erreicht die Wildschweinpopulation einen Höhepunkt. Fabian Moor Seit acht Jahren dreht Brigitte Müller* aus Kloten ihre Runden auf den Waldwegen des Zürcher Unterlands. Beinahe täglich ist sie mit ihrem Hund Milou unterwegs. Vor wenigen Wochen ist allerdings etwas passiert, das sie so in den vergangenen Jahren noch nie erlebt hatte: «Wir waren in Augwil in der Nähe des Hundeheims unterwegs. Auf einer Waldlichtung, neben der ein Maisfeld stand, kam mir eine ganze Wildschweinrotte entgegen. Dabei zeigten sich die Tiere von unserer Anwesenheit überhaupt nicht gestört.» Brigitte Müller hat noch weitere ähnliche Erlebnisse gemacht und kommt zum Schluss, dass die sonst eher scheuen Tiere kaum Hemmungen haben, sich in die Nähe von Menschen zu begeben. Auch habe sie diverse Spuren gefunden. Population im Zyklus Angesichts dieser und weiterer Erzählungen stellt sich die Frage, weshalb sich die Wildschweine so verhal- ten und weshalb dies in den vergangenen Jahren nicht der Fall war? Eine Erklärung für das Phänomen hat Ernst Grenacher, Wildschadenverantwortlicher der Jagdgesellschaft Winkel: «Die Wildschweinpopulation weist einen gewissen Rhythmus auf», weiss er. Dieses oder nächstes Jahr werde er den Höhepunkt erreicht haben. 1315 Tiere geschossen im 2015 Tatsächlich belegen die Zahlen der eidgenössischen Jagdstatistik, dass in solchen Jahren zeitweise mehr als doppelt so viele Wildschweine erlegt werden. 1315 Tiere waren es im vergangenen Jahr alleine im Kanton Zürich. Da der Kanton die Wildschweine als Schadwild eingestuft hat, gibt es keine Vorschriften, wie viele Tiere pro Jahr geschossen werden sollen. So viel wie möglich, sei die Devise, denn die Tiere würden zum Teil massive Schäden auf den Feldern und Strassen anrichten, sagt Grenacher. Weil die Schädelplatte eines ausgewachsenen Tieres, das über 80 Kilogramm wiegen könne, so hart sei, stelle auch ein Maschendrahtzaun kaum ein Hindernis dar. Zeigen sich häufig: Wildschweine in einem Zürcher Wald. sei der Luchs, der in der Stadt Basel wieder gesichtet wurde, obwohl noch vor zehn Jahren behauptet wurde, es würde nie so weit kommen. Dies sei auch der Grund, weshalb die Wildschweine zunehmend in der Nähe von Spazierwegen auftauchen würden. Hinzu komme, dass die Nahrungssuche momentan mehr Aufwand erfordere, weshalb grössere Strecken zurückgelegt würden. Intaktes Sozialleben anstreben Abschüsse reguliert Bestand Die Tiere auf die Abschussliste zu setzen, sei der einzige Weg, Unfällen, Schäden und Krankheiten, die auf Hausschweine übertragen werden können, vorzubeugen. «Jedes Wildtier gewöhnt sich mit der Zeit an Störungen und lässt sich von ihnen nicht mehr beeindrucken», erklärt Grenacher. Ein aktuelles Beispiel hierfür, Alle paar Jahre sei es deshalb nötig, den Wildschweinbestand massiv zu senken. «Von einer Rotte mit vielleicht 25 Tieren überleben etwa 3», erklärt Grenacher. Eine davon sei die Leitbache, also die «Chefin». Diese müsse am Leben gelassen werden, um das Sozialleben einer Rotte nicht durcheinanderzubringen. Wenn dieses intakt sei, dann würden die als Foto: zvg. Einzelgänger herumziehenden Männchen (Keiler) nur ebenjene Leitbache befruchten. Ist es gestört, so würden alle anderen mitziehenden Bachen auch empfängnisbereit, was zur Folge hätte, dass die Population sehr schnell wieder in die Höhe schnelle. Die Tiere hätten einen natürlichen Instinkt, der es ihnen erlaube, zu Zeiten niedriger Population extrem viele Jungtiere zu gebären. «Bis zu zehn Frischlinge würden dann zwei bis drei Mal pro Jahr geboren», klärt Grenacher auf. Sei die Population gross, so wären es nur etwa fünf und ein Wurf pro Jahr. Will heissen: Ist die Jagd erfolgreich, dann dürften die Begegnungen mit Spaziergängern wieder seltener werden. * Name geändert. 6 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 8 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 KU L TU R / VE R M I S C H TE S Weg zum Schwimmen wird länger Bisher lernten die Schüler der Schule Unteres Rafzerfeld im Schwimmbad Hüntwangen schwimmen. Dies wird sich im nächsten Jahr nun ändern. Wochenspiegel Nr. 51/52 schreiben und merkte: «Nur wenn ich malen und schreiben kann, bin ich ganz.» Das eigene Atelier im Dachstock ihres Hauses gibt ihr den nötigen Freiraum. Und dass ihr Mann mit den beiden Söhnen ab und zu für zwei, drei Tage wegfährt, damit sie in aller Ruhe arbeiten kann, rechnet sie ihm hoch an. Überhaupt habe ihre Familie – auch die beiden Söhne, 5½- und 7jährig – sehr viel Verständnis für ihre Kunst. In ihrem Atelier in Rorbas malt Annika Schmid mit Worten und erzählt mit Bildern poetische Geschichten. Lena Tobler Per Frühjahr 2017 wird das bisherige Lehrschwimmbecken ausser Betrieb genommen. Deshalb müssen die Schülerinnen und Schüler neu nach Rheinau. Anne Rusconi, Präsidentin der Schulgemeinde Unteres Rafzerfeld, sagt: «Das Schwimmbad Hüntwangen muss dringend saniert werden. Dies würde einen grossen finanziellen Aufwand bedeuten, den wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Kauf nehmen wollen.» Erst wenn die Gesamtschulraumplanung abgeschlossen sei, könne über die Sanierung des Schwimmbeckens diskutiert werden. Längerer Weg als bisher Brot und Sterne Diese Situation zwang die Schulbehörde, sich nach Alternativen umzusehen. Schliesslich entschied sich die Schulbehörde für das Schwimmbad Rheinau, da die moderne Infrastruktur und das grosse Schwimmbecken ideal für den Schwimmunterricht seien. Einziges Manko: der lange Anfahrtsweg vom Rafzerfeld. Kein Problem, sagt Rusconi: «Viele Kinder kommen sowieso schon mit dem Schulbus in die Schule. Da spielt es keine Rolle, ob sie nun fünf oder zwanzig Minuten im Bus sitzen.» Am Ende hätten die Kostenersparnisse überwogen, weshalb man keine Rücksicht auf den längeren Weg genommen habe. «Du greifst nach den Sternen», sagte ihr Lehrer, als die elfjährige Annika den Wunsch äusserte, Künstlerin zu werden. Was ist daran falsch, fragte sie sich. Sie liess sich nicht beirren, auch davon nicht, dass ihr ohne Gymnasialabschluss ein Kunststudium in der Schweiz verwehrt blieb. Sie machte die Aufnahmeprüfung an der Kunsthochschule im schwedischen Umeå und wurde aufgenommen. Wieder zurück in der Schweiz, besuchte sie, nun auch hier zugelassen, die Zürcher Fachhochschule für Kunst und Mediendesign und hängte anschliessend noch die Ausbildung zur Kauffrau an. «Ich konnte ja nicht «Entscheid wird akzeptiert» Wie aus einer Idee eine Tradition wurde Negative Rückmeldungen zum Wechsel des Schwimmbads habe es bisher nicht gegeben. Die Auslagerung des Schwimmbeckens war auch während der Gemeindeversammlung ein Thema und viele Eltern konnten ihre Fragen direkt an die Präsidentin der Schulgemeinde stellen. Das Fazit von Rusconi lautet: «Die Mehrheit versteht den Entscheid und akzeptiert ihn auch.» Unklar ist, ob es sich dabei um eine definitive Lösung handelt. «Wir gehen eigentlich von einer Übergangslösung aus», so Rusconi. Eine klare Aussage, ob und wann man zurück ins Schwimmbad Hüntwangen gehe, könne sie nicht machen. Niederhasli: Auflösung einer Arbeitsgruppe Im August 2009 wurde die Arbeitsgruppe Natur und Landschaft vom Gemeinderat ins Leben gerufen. Im Rahmen einer Leistungsüberprüfung im Hinblick auf den Voranschlag 2017 hat der Gemeinderat verschiedene Dienstleistungen sowie auch Sinn und Zweck von Gremien kritisch hinterfragt. Bezüglich der Arbeitsgruppe Natur und Landschaft kam er zum Schluss, dass sich deren Auflösung per Ende 2016 rechtfertigt. Unter Anerkennung des Engagements der aktuellen Arbeitsgruppenmitglieder hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die wichtigsten Anliegen der Interessengruppe von der Gemeinde gebührend berücksichtigt werden, sodass sich regelmässige Sitzungen im Kreis der Arbeitsgruppe erübrigen. (pd.) 7 «Ich bin ganz, wenn ich schreibe und male» «Ein Dreieck ist kein Dreieck, wenn es alle viere von sich streckt»: Ihre Texte sind wie die Künstlerin selbst – überraschend, tiefgründig, mal ernst, manchmal voller Humor. Auch in ihren Bildern steckt Unerwartetes. Etwa im Bild «Rendez-vous mit Laila», wo sich aus dem Hintergrund ein Elefantenrüssel an den Rücken der Porträtierten herantastet – surreal, beinahe etwas unheimlich. Die Künstlerin lacht: «Meine Bilder entstehen aus dem Augenblick.» Als ihr Mann dem jüngeren Sohn erklärte, dass Mücken keinen Stachel, sondern einen Rüssel hätten, fragte dieser: «Saugen Elefanten auch?» In solchen Momenten sehe sie nur noch Bilder. Diesen mit gemalten Worten oder poetischen Malereien Ausdruck zu verleihen, ist für Schmid nicht nur ein Bedürfnis, sondern eine Notwendigkeit. Jari Krucker 21. Dezember 2016 Wieso nicht eine Schneebar bauen, um das neue Jahr einzuläuten? Das dachten sich drei Kollegen vor mehr als zehn Jahren und schufen in Wil eine Tradition, die bis heute Bestand hat. Jari Krucker Um eine Schneebar zu bauen, braucht es Schnee. Dies klingt logisch. Doch ob es davon über die Festtage genügend haben wird, ist fraglich. Davon lässt sich der Verein Lambo aus Wil allerdings nicht abschrecken. Trotz mangelndem Schnee betreibt der Verein in der Silvesternacht die traditionelle Schneebar. Seit über zehn Jahren lockt sie Partylustige aus Wil und Umgebung Äussert sich in Wort und Bild: Künstlerin Annika Schmid. Foto: Lena Tobler Der Griff nach den Sternen «So zieht von dannen! Aber untersteht Euch, mich zu verbannen, wenn ich es vorziehe, ganz im Geiste und der Stille, einen Stern zu erhaschen und ihn dann ganz alleine zu vernaschen.» Annika Schmid Das Bild «WillMut» will fliegen. nur nach den Sternen greifen», meint die Künstlerin. Es folgte eine intensive Zeit, in der der Broterwerb im Zentrum stand. Sie heiratete, gebar zwei Söhne und auf den Wilemer Dorfplatz. Die Party beginnt jeweils mit einem gemütlichen Fondueplausch am frühen Abend und dauert bis tief in die Nacht. Eintritt muss keiner bezahlt werden. Langjährige Erfolgsgeschichte Es ist der Verdienst von drei Pionieren, dass aus einer spontanen Idee heraus eine lokale Tradition entstanden ist. «Wir haben an Silvester eine Alternative zu den unzähligen Partys in Zürich gesucht. So kam die Idee auf, im Dorfkern von Wil eine Schneebar zu bauen», erzählt Kaspar Bosshard, Vereinspräsident vom Club Lambo. Zusammen mit seinen Kollegen kratzte er von umliegenden Feldern und Auen genügend Schnee zusammen, um eine kleine Schneebar zu errichten – und sogleich fanden viele Partygänger den Weg dorthin. Die Wilemer Schneebar lockt an Silvester viele Partylustige an. Foto: zvg. renovierte mit ihrem Mann das Haus in Rorbas. Der künstlerische Ausdruck musste hinten anstehen. Vor rund drei Jahren begann Annika Schmid wieder zu malen und zu «Sie war auf Anhieb ein grosser Erfolg», schwärmt Bosshard. Romantik mit 120 Finnenkerzen Zwei unveröffentlichte Manuskripte, unzählige Ideen und die Überzeugung, noch ganz viel lernen zu müssen, zeigen, dass die Künstlerin den Griff nach den Sternen mit viel Arbeit verbindet. Noch sei sie mit ihren Werken nie ganz zufrieden. Der Erfolg macht deutlich: Sie ist auf dem richtigen Weg. Letztes Jahr wurden die ersten Seiten ihres Manuskripts «Vergessene Briefe» in der Literaturzeitschrift «Orte» veröffentlicht. Eindrücklich erzählt Annika Schmid darin von einer tief empfundenen, aber vergangenen Freundschaft, von einer Alzheimererkrankung und der Fähigkeit, sein Leben von einer fremden, alten Frau bereichern zu lassen. Anfang dieses Jahres hat die «frontofbicycle Art Agency Basel (fob)» Schmid in ihren Künstlerkreis aufgenommen. Im September waren ihre Bilder im Art Center in Basel an einer Parallelausstellung zu den «Blauen Reitern» der Fondation Beyeler zu sehen. Im Moment freut sie sich, dass ihre Bilder von März bis Mai im Gemeindehaus in Embrach zu sehen sein werden. Bilder und Kurztexte von Annika Schmid sind zu finden unter: annikaschmid.blogspot.ch oder www.frontofbicycle.com. Zu viele Bewohner von Fluglärm betroffen Fortsetzung von Seite 1 Der erfolgreiche Start veranlasste das Trio im darauffolgenden Jahr, das Gleiche zu wiederholen. Dieses Mal wurde der Bau der Schneebar allerdings detaillierter geplant und in einem grösseren Umfang ausgeführt. Von Jahr zu Jahr lockte die Schneebar immer mehr Menschen in den Dorfkern von Wil, weshalb sich die drei Kollegen im Jahr 2008 entschlossen, den Verein Lambo zu gründen. Der Club erfüllt den Zweck, die Schneebar jedes Jahr aufzubauen und die Gäste während der Partynacht zu bewirtschaften. Mittlerweile besteht der Club aus mehr als zehn Mitgliedern. Was an der SchneebarParty allerdings fehlen wird, ist ein Feuerwerk um Mitternacht. Dies sei aufgrund der zentralen Lage des Anlasses schwierig durchzuführen, so Bosshard. Doch er fügt an: «Trotzdem werden wir mit Pauken und Trompeten ein ‹Indoor-Feuerwerk zünden›, um das neue Jahr zu begrüssen.» Um das fehlende Feuerwerk zu kompensieren, hat sich der Verein in Zusammenarbeit mit der Männerriege Wil etwas anderes ausgedacht. Rund 120 Finnenkerzen werden entlang dem Wilemer Panoramaweg aufgestellt. «Sie sollen den Rebenhang in ein wunderschönes Lichtermeer verwandeln», wie Bosshard sagt. Zur Silvesterparty werden Ende Jahr rund 400 Gäste erwartet. sind, um mehr Passagiere zu befördern. So geschieht dies beispielsweise mit dem Ersatz der älteren AvroFlugzeuge der Swiss. Die Zahl der Flugbewegungen betrug 2015 denn auch 265 095, nur 125 mehr als im Vorjahr und deutlich unter dem Schwellenwert von 320 000, ab dem das Flughafengesetz Massnahmen vorsieht. Negativ beurteilt der Regierungsrat, dass davon 2200 Flüge während des «bewilligungsfreien Verspätungsabbaus» zwischen 23 und 23.30 Uhr stattfanden – gut 100 mehr als noch 2014. Der Regierungsrat verlangt deshalb von der Flughafenbetreiberin allgemein mehr Pünktlichkeit – offenbar mit mässigem Erfolg, was auch von Fluglärmorganisationen aus allen Himmelsrichtungen bemängelt wurde. Die Möglichkeiten der Einflussnahme durch den Kanton seien «sehr endlich», gab Amtschef Traber zu, hätten aber laut Flughafenbericht in den letzten Monaten «auf mehreren Ebenen stattgefunden». Eine Auswertung der verspäteten Flüge ergab Folgendes: Es sind vor allem die fünf zum Start um 22.45 Uhr geplanten Langstreckenflüge, die verspätete Passagiere und deren Gepäck abwarten müssen. Die Kapazitätsbeschränkungen durch Deutschland, Wetter und Verteilung des Fluglärms durch wechselnde Betriebskonzepte würden solche Verspätungen begünstigen. www.lambo.ch Mehr: www.vd.zh.ch/flughafenbericht Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 51/52 Fleischfondue: Unsachgemässer Umgang mit rohem Fleisch kann zu einer Campylobacter-Infektion mit heftigen Durchfällen und Magen-Darm-Krämpfen führen. 21. Dezember 2016 9 Foto: H.P. Neukom Rohes Fleisch: Vorsicht statt Durchfall Bakterien der Gattung Campylobacter sind heimtückisch. Man kann sie weder sehen noch riechen. Dennoch führen sie bei falschem Umgang mit rohem Fleisch zu starkem, sogar gefährlichem Durchfall. Wie aber schützt man sich davor? Hans-Peter Neukom Nach einem Festessen mit Fleischfondue im Freundeskreis erkranken zwei bis drei Tage danach sieben Personen. Sie leiden unter Fieber, starken Durchfällen, Magen-DarmKrämpfen und einige unter Erbrechen. Rund eine Woche später ist der Spuk vorbei. Die Laboranalysen der Stuhlproben aller erkrankten Personen entlarvten Bakterien der Art Campylobacter jejuni als die bösen Geister hinter der Magen-Darm-Infektion. Doch wie gelangten diese Übeltäter überhaupt in die Gedärme der Fonduefreunde? Das Pouletfleisch schien doch von einwandfreier Qualität und Herkunft. Und selbst wenn auf der Oberfläche des rohen Fleisches einige der heimtückischen Keime vorhanden waren, so wurden diese doch durch das heisse Bad beim Braten gewiss abgetötet? «Das ist richtig», erklärt Martin Loessner, Lebensmittel-Mikrobiologe am Institut für Lebensmittelwissenschaften der ETH Zürich, «aber bevor es gegessen wurde, kam das gebratene Fleischstückchen eben vermutlich mit dem rohen Fleischvorrat auf dem Essteller in Berührung.» Für eine Übertragung von CampylobacterBakterien genügt dabei schon der flüchtige Kontakt mit dem frischen Fleischsaft. Hohe Dunkelziffer Derartige Campylobacter-Infektionen, sogenannte Campylobacteriosen, mit den typischen Magen-Darm-Beschwerden sind weit verbreitet – nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch bei uns in der industrialisierten Welt. Jeweils um Weihnachten und Silvester, etwa durch Fleischfondues oder Tischgrills, und während der Sommermonate nach dem Grillieren im Freien, ist ein markanter Anstieg der bakteriellen Infektionskrankheit zu verzeichnen. Campylobacter-Bakterien haben damit – bezogen auf die gesicherten Krankheitsfälle – die Salmonellen seit einigen Jahren als häufigste Erreger lebensmittelbedingter Erkrankungen in der Schweiz abgelöst. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) werden jährlich rund 8000 analytisch gesicherte Fälle von Campylobacteriose gemeldet. Bis Ende Oktober 2016 registrierten die Behörden 6656 Infektionsfälle, rund 1000 Fälle mehr als zum selben Zeitpunkt des letzten Jahres. Martin Loessner vermutet jedoch, dass hier eine hohe Dunkelziffer besteht, und geht hierzulande sogar von weit über 100 000 solcher Fälle pro Jahr aus. «Es werden längst nicht alle Campylobacteriosen erfasst, obschon sie aus medizinischen Gründen sogar einer landesweiten Meldepflicht unterstehen.» Das dürfte unter anderem daran liegen, dass Stuhlprobenanalysen vom Arzt normalerweise nur bei schweren Krankheitsverläufen angeordnet werden. In vielen leichteren Fällen gehen Patienten überhaupt nicht zum Arzt, sondern helfen sich selbst mit Kohle, Tees und weiteren Hausmitteln. Selten gefährlicher Verlauf Tatsächlich verlaufen CampylobacterErkrankungen bei den meisten gesunden, immunkompetenten Menschen glimpflich und sind typischerweise nach einer Woche überstanden. Gefährlich und zum Teil sogar lebensbedrohlich können sie aber für immungeschwächte Patienten sein. Dazu gehören nicht nur alte Menschen und Kleinkinder, sondern auch Patienten in einer Chemotherapie, nach Organtransplantationen oder schlicht nach einer schweren Infek- tionskrankheit. In seltenen Fällen kann eine Campylobacteriose aber sogar bei gesunden Personen zu Komplikationen führen. Wer beispielsweise nach mehrtägigem starkem Durchfall plötzlich heftige Gelenkschmerzen, starkes Kopfweh mit Genickschmerzen oder gar Lähmungserscheinungen verspürt, sollte dringend zum Arzt gehen und diesen auf die kürzlich durchgemachte Durchfallerkrankung hinweisen. Derartige Symptome können nämlich auf das Reiter-Syndrom, auf eine Hirnhautentzündung oder das GuillainBarré-Syndrom, als seltene Folgeerkrankung nach einer Campylobacteriose zurückzuführen sein. Zwei Minuten bei 70 °C Die Campylobacteriose beim Menschen wird vor allem von den Bakterienarten Campylobacter jejuni (Geflügel) und Campylobacter coli (Schwein) hervorgerufen. Die Campylobacter-Bakterien sind übrigens verwandt mit jenem Magengeschwüre verursachenden Helicobacter pylori, unter dem möglicherweise schon Ötzi vor rund 5000 Jahren gelitten hatte. Sie besiedeln und vermehren sich im Darm von Wild-, Haus- und Nutztieren, die in der Regel selbst nicht erkranken, aber die Bakterien über ihren Kot ausscheiden. Ausserhalb des Wirtsorganismus vermehren sich diese nicht, können jedoch einige Zeit bei Raumtemperatur überleben, so auch auf Lebensmitteln. Durch Kochen, Braten und Pasteurisieren werden CampylobacterBakterien sicher abgetötet, sofern die Kerntemperatur für mindestens zwei Minuten 70 °C erreicht. Aber auch in verunreinigtem Wasser und Rohmilch können Campylobacter-Bakterien vorkommen. Für uns Menschen geht die Infektionsgefahr vor allem von rohem Geflügelfleisch aus, wie eine Studie des Tropen- und Public Health-Instituts in Basel (www. swisstph.ch) kürzlich bestätigte. Bei der Schlachtung können die heimtückischen Bakterien auf das frische Fleisch gelangen. Untersuchungen der letzten Jahre an rohem Geflügelfleisch aus dem Detailhandel zeigten, dass mehr als ein Drittel der Proben campylobacter-positiv waren. Schon eine geringe Zahl von nur 500 Keimen kann so zu einer Campylobacteriose führen. Die sich bei infizierten Menschen in der Schleimhaut des Dünndarms vermehrenden Bakterien scheiden Giftstoffe aus, die zu mehr oder weniger heftigem Durchfall führen können. Dennoch besteht kein Grund zur Panik. Wer einige grundlegende Hygienemassnahmen im Umgang mit rohem Fleisch beachtet, lässt den heimtückischen Geistern keine Chance. Sicher trennen, sicher geniessen: Tipps für den sicheren Genuss Eine Campylobacter-Infektion, als Folge einer vernachlässigten Hygiene, kann etwa für Liebhaber von Fleischfondues zu gesundheitlichen Problemen führen. Damit der Genuss nicht zum Verdruss wird, sind im Folgenden einige Hygienetipps aufgeführt. Die Hauptgefahr geht von frischem oder tiefgekühltem rohem Fleisch, insbesondere von Geflügelfleisch, aus. Vermeiden Sie daher, dass Kinder damit in Berührung kommen. Achten Sie auf eine konsequente Handhygiene, indem Sie nach dem Umgang mit dem rohen Fleisch in der Küche die Hände waschen. Verpackungen gehören gleich in den Abfall. Wird rohes Pouletfleisch geschnitten, soll ein separates Schneidebrett verwendet werden. Danach alle Küchenutensilien oder Arbeitsflächen, die mit dem rohen Fleisch oder dessen Saft in Berührung gekommen sind, mit Spülmittel reinigen. So wird eine Übertragung der Keime auf andere Lebensmittel ver- hindert. Geflügelfleisch muss immer gut durchgebraten sein, sodass keine rohen, rosaroten Stellen mehr sichtbar sind. Die Kerntemperatur muss nämlich zwei Minuten lang 70 °C erreicht haben, um Campylobacter und Salmonellen-Erreger sicher abzutöten. Eine wirkungsvolle Schutzmassnahme ist die konsequente Trennung des rohen, ungebratenen Fleischs von gebratenem Fleisch, dessen Zutaten und Saucen auf separaten Tellern oder in Schüsseln. So vermeidet man auch, dass roher Fleischsaft mit genussfertigen Esswaren in Berührung kommt. Die Devise lautet: Sicher trennen, sicher geniessen. (hpn.) Eigentlich wäre es ganz einfach: Zum Schneiden des rohen Fleisches Foto: hpn. immer ein separates Schneidebrett verwenden. 10 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 AU TO M O B I L Seat Leon schliesst zu VW Golf auf Crashtests zeigen: Nicht alle sind top Noch bevor VW den Golf überarbeitet hat, zeigt Seat dessen Bruder Leon nach seinem Facelifting. Einmal mehr sieht man von aussen kaum Unterschiede, dafür passierte unter dem Blech umso mehr. Kaum jemand wird sein neues Auto nur gemäss den Crashtest-Ergebnissen aussuchen, doch mitentscheidend sind die Tests eben schon. Euro NCAP hat eine neue Crashtestreihe durchgeführt, mit durchwachsenem Ergebnis. Ohne Fehl und Tadel erwiesen sich der Ford Edge, der Audi Q2 und der Hyundai Ioniq mit jeweils fünf Sternen. verhältnisse sind die gleichen, man sitzt grosszügig und gut eingebettet, die Ergonomie stimmt, und die Variabilität ist ausreichend. Natürlich wirkt der Golf stets etwas hochwertiger und moderner, weil der spanische Bruder eben nicht ganz alle Bauteile von Anfang an haben darf und weil es preislich doch noch einen Unterschied gibt. Doch zumindest in der sportlichen Ausstattungsvariante FR und in der neuen Topversion Xcellence ist auch der Leon erstaunlich hochwertig ausstaffiert. Dave Schneider Nicht einmal die katalanischen LeonFahrer selbst bemerken, dass wir mit der nagelneuen Version ihres Autos unterwegs sind – die Änderungen passierten nämlich mehrheitlich dort, wo man von aussen nicht hinsehen kann. Der Leon ist der spanische Ableger des VW Golf. Pikant: Der Seat wird noch vor dem deutschen Dauerbrenner lanciert und konnte deshalb von uns bereits gefahren werden. Die Eindrücke von der Strasse lassen sich in einem Satz zusammenfassen: Der Leon fährt sich so gut wie schon zuvor. Dafür lässt er sich nun anders bedienen. Vom grossen Bruder Ateca erhielt er ein neues Infotainment- Neuer Turbo-Diesel-Motor Der neue Seat Leon kann vor allem im Innern punkten: 8-Zoll-Bildschirm, optimierte Motoren und jede Menge Assistenzsysteme. Foto: zvg. system mit 8-Zoll-Touchscreen und diversen Konnektivitätsfunktionen. In der Mittelkonsole ist neu eine kabellose Ladestation für das Smartphone integriert, der Zugang zum Fahrzeug und das Starten des Motors sind nun schlüssellos möglich, und die Handbremse ist jetzt eigentlich eine Fingerbremse, denn sie wird fortan elektronisch per Tastendruck aktiviert. Auch bezüglich Assistenzsysteme wird der Leon moderner: Neu sind Stau-, Spurhalte- und Parkassistent sowie ein Totwinkelwarner erhältlich. Äusserlich erhielt der Spanier natürlich einige Retuschen, das bekannte Feinschleifen mittels schärferer Konturen und knackigerer LED-Signaturen ist heute Pflichtprogramm bei jedem Facelift. Der Leon sieht dadurch bestimmt nicht schlechter aus, er war ja schon zuvor eine adrette Erscheinung und ist nun dezent modernisiert worden – das passt. Die Platz- Auch in der Motorenpalette gibt es Änderungen. Der 1,6-Liter-Turbodiesel mit 115 PS ist komplett neu – ihn fuhren wir in Spanien, und er macht seine Sache tipptopp. Die Kombivariante ST mit 2-Liter-Diesel (150 PS) und Allradantrieb ist nun auch mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich – das wird die Schweizer Kundschaft besonders freuen. Und noch eine Nachricht wird hierzulande gut ankommen: Bald folgt der neue Leon Cupra mit 300 PS, neuerdings als Kombi auch mit Allrad erhältlich. Ford lanciert den kleinen SUV Ecosport Solide Fahreigenschaften, ordentlich Platz und ein vernünftiger Preis: Mit dieser Mischung hat sich der Ecosport zu Fords globaler Allzweckwaffe gemausert. Marc Leutenegger Wie geht bloss diese Klappe auf? Am Heck des Ford Ecosport macht sich Ratlosigkeit breit. Bis die Freundin dazukommt und den in den rechten Rückleuchten versteckten Entriegler entdeckt. Dann heisst es doch noch: Sesam, öffne dich. Aber nicht nach oben, sondern zur Seite hin. Denn die Hecktür ist links angeschlagen und nimmt sich beim Aufschwingen eine Fahrzeugbreite Platz. Diese nicht eben praktische Eigenart hat mit der Herkunft dieses Mini-SUV zu tun. Ford hat den Ecosport nämlich für den brasilianischen Markt entwickelt und ihm ein Reserverad am Heck verpasst, in Kenntnis der zweifelhaften Qualität südamerikanischer Landstrassen. Und weil es keinen Spass macht, bei jedem Griff in den Kofferraum ein Rad hochzu- Von Ford als Weltauto auf den Markt gebracht: Der neue Ecosport. wuchten, musste das Heck zur Seite öffnen. Der Erfolg des Modells in Brasilien sprengte dann aber alle Erwartungen und brachte Ford auf die Idee, die zweite Generation als Weltauto zu lancieren. So kam der Ecosport 2013 auf den europäischen Markt, mitsamt dem Reserverad am Heck und der Hoffnung, dieses könnte in Europa als robustes Accessoire gefallen. Diese Rechnung ging nicht auf, der Ecosport floppte, auch weil er zu hoch eingepreist wurde. Unterdessen hat Ford aber nachgebessert: die Preise auf ein kompetitives Niveau gesenkt und das Ersatzrad gestri- F: zvg. chen. Nur beim Öffnen der Heckklappe grüsst noch der Zuckerhut. Gebaut wird der Ecosport für den europäischen Markt im indischen Chennai, daneben gehören Brasilien, Thailand, China und Russland zu den Produktionsstandorten. In über 100 Märkten steht er zum Verkauf, künftig auch in den USA, wo der Mini-SUV eher Beibootcharakter hat. Tadelloses Fahrwerk Im Fahrbetrieb bewährt sich die Basis, die der Ecosport mit dem Fiesta teilt. Das Fahrwerk arbeitet tadellos, das Lenkgefühl ist stimmig, die Handschaltung hakelt nicht. Und mit dem knappen Wendekreis von 10,6 Metern wirkt der Mini-SUV wendig und agil. Der Testwagen ist mit dem bekannten 1-Liter-3-Zylinder Turbobenziner ausgerüstet. Mit seinen 125 PS schiebt dieser recht beherzt an, keucht aber etwas unter Last. Der Werksverbrauch liegt nach NEFZ bei 5,4 Litern, wir messen im Alltag einen Liter mehr. Wer eher dem Eco als dem Sport zugeneigt ist, vermisst einen sechsten Gang und ein StartStopp-System. Alternativ im Angebot sind zwei Vierzylinder: ein Diesel mit 95 und ein Benziner mit 112 PS, wobei Letzterer auch mit einer Sechsstufenautomatik bestellbar ist. Aktuell führt Ford für den Ecosport Aktionspreise. Los geht es ab 15 400 Franken für den 4-Zylinder-Benziner. Unser Testwagen in der höchsten der drei Ausstattungslinien ist ab 18 600 Franken erhältlich, Navi, Rückfahrkamera und Parksensoren kosten je 300 Franken extra. Mehr Technik ist dann nicht mehr im Angebot. Die Sitzposition, aufrecht wie im Büro, gibt keinen Grund zur Klage. Und trotz genügend Platz für die Passagiere bleibt mit 355 bis 1238 Litern auch noch einiges an Kofferraum. Opels neues Sportcoupé kommt 2017 Modern, sportlich, sexy: So präsentiert sich der neue Opel Insignia, der künftig die Zusatzbezeichnung Grand Sport tragen wird. Dave Schneider Opel macht vieles richtig, doch ein Imagewechsel dauert eben seine Zeit. Kräftig nachhelfen wird da die neue Generation des Insignia, der künftig Insignia Grand Sport heissen wird und im März am Genfer Salon seine Weltpremiere feiert. Die coupéhaft gezeichnete Limousine ist nämlich äusserst attraktiv. Das Design lehnt sich an der aufsehenerregenden Studie Monza Concept an und ist betont sportlich und selbstbewusst. Der Innenraum ist ele- Das Design ist vielversprechend, erste Infos auch: Opel lanciert 2017 den neuen Insignia Grand Sport. Premiere ist am Genfer Salon. Foto: zvg. gant gestaltet und modern eingerichtet. Freilich ist auch die Ausstattung so, wie man es von einem Flaggschiff erwartet: Der neue Insignia trumpft mit LED-Matrix-Licht der nächsten Generation auf, mit einem Head-upDisplay, einer 360-Grad-Kamera oder dem neuesten IntelliLink-Infotainment-System. Assistenzsysteme wie eine aktive Spurhaltehilfe mit auto- matischer Lenkkorrektur, ein adaptiver Tempomat mit Notbremsfunktion oder eine Warnung vor hinter dem Fahrzeug kreuzenden Verkehr sorgen für mehr Sicherheit. Zu den Antrieben hält sich Opel noch bedeckt. Nur so viel ist sicher: Es wird den Grand Sport mit einer neuen Achtstufenautomatik und einem neuen Allradsystem inklusive Torque Vectoring geben. Zwei elektrisch gesteuerte Lamellenkupplungen ersetzen das Differenzial und stellen eine präzisere, individuellere Kraftübertragung an jedes Hinterrad sicher – das hält den im Vergleich zum Vorgänger bis um 175 Kilogramm leichteren Grand Sport sicher in der Spur. Auch das adaptive Fahrwerk FlexRide wurde für den Insignia Grand Sport überarbeitet. Preise oder ein Lancierungsdatum stehen noch nicht fest. (ds.) Basisversion ist oft schlechter Für den neuen Suzuki Ignis in der Basisversion reichte es nur für drei Sterne, mit der maximal verfügbaren Sicherheitsausstattung schafft aber auch der Japaner die Topnote von fünf Sternen. Der Ssangyong Tivoli und die Langversion XLV schafften in der Grundausstattung nur drei Sterne, in Vollausstattung erzielten die Koreaner immerhin vier Sterne. (zb.) AUTONEWS Mercedes Sie ist ein echter Evergreen: die G-Klasse von Mercedes-Benz. Der kantige Geländewagen wird seit 1979 bei Magna Steyr im österreichischen Graz gebaut, und die aktuelle Version ist so beliebt wie noch nie: 2017 sind über 20 000 G-Klassen vom Band gelaufen – das ist ein neuer Rekord. Cadillac Im November konnte Cadillac den weltweiten Absatz um 32,8 Prozent auf 30 849 Einheiten anheben. Besonders in China geht es aufwärts, dort erreichte Cadillac in diesem Monat im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 69,8 Prozent und übersprang zum ersten Mal 100 000 Einheiten für das Gesamtjahr. Höhere Maut Die österreichischen Mautgebühren werden für 2017 leicht erhöht. Der neue Preis für die PWJahresvignette beträgt 86.40 Euro (+70 Cent), für zwei Monate 25.90 Euro (+20 Cent), und das Zehn-Tages-Pickerl kostet jetzt 8.90 Euro (+10 Cent). Motorradfahrer bezahlen 34.40 Euro (+30 Cent), 13 Euro (+10 Cent) und unverändert 5.10 Euro. Borgward Borgward hat mit dem französischen Zulieferer Faurecia ein Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung und Produktion von Sitzen und Interieur-Komponenten gegründet. Geplant ist der Bau einer Fabrik 120 Kilometer von Peking entfernt. Langfristig soll Faurecia das gesamte Cockpit für Borgward entwickeln. Renault Der Mégane GT (inklusive Grandtour) ist neu mit dem BiturboDieselmotor dCi 165 erhältlich. Der Selbstzünder mit 165 PS wird serienmässig mit 6-GangDoppelkupplungsgetriebe angeboten und kostet ist der Schweiz ab 33 200 respektive 34 500 Franken (Grandtour). Die ersten Auslieferungen erfolgen im Februar 2017. Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Die beiden Jubilare: Werner Illi und Foto: zvg. Manfred Schneider (l.). Zweimal 50 Jahre bei der Jodlergruppe Swissair dabei Am dritten Adventssonntag unterstützte die Jodlergruppe Swissair die Messe in der katholischen Kirche Sankt Franziskus in Bassersdorf mit der Jodlermesse von Jost Marti. Nach der Messe wurden zwei langjährige Mitglieder geehrt. Manfred Schneider und Werner Illi sind seit 50 Jahren ununterbrochen bei der Jodlergruppe dabei. Es war ein würdiger Rahmen für die Ehrung von Mani und Werner. Solche Highlights seien nicht nur für den Verein, sondern auch für die Öffentlichkeit sehr wichtig, sagt der Präsident. Werner Illi trat als 27-Jähriger der Jodlergruppe bei. Er blieb der Gruppe und seinem Register über all die Jahre treu. Als aktiver 2. Tenor ist er eine starke Stütze in seiner Stimmlage, aber auch im Verein hat Werner vieles geleistet. Er war 25 Jahre lang im Vorstand und lenkte die Geschicke der Gruppe mit. Nach dem Austritt aus der Vereinsführung hat er gewisse Aufgaben beibehalten. Mani Scheider war 26 Jahre alt, als er der Jodlergruppe beitrat. Schon bald fiel auf, dass er Führungsqualitäten hatte, und so wurde er in sein erstes Amt gewählt. Er war einige Jahre Aktuar, bis er zum Präsidenten gewählt wurde. Er hatte das Amt zwölf Jahre inne. Vor einigen Jahren wurde er zum Ehrenpräsidenten gewählt. Dieses Amt ist in der Jodlergruppe auf Lebzeiten und gibt automatischen Einsitz in den Vorstand. Der heutige Vorstand ist vorwiegend berufstätig, und da ist es ein Segen, einen Ehrenpräsidenten zu haben, der auch gleichzeitig das geschichtliche Gesicht der Gruppe ist. (pd.) 60+-Tenniskurse in Bachenbülach Körperlich und geistig beweglich bleiben möchten alle. Der Tennissport bietet dazu ideale Voraussetzungen, um das Älterwerden in vollen Zügen geniessen zu können und neue Kontakte zu knüpfen. Angesprochen sind Menschen ab 60 Jahren, die früher vielleicht einmal gespielt haben oder Kurse besuchten und nun wieder einsteigen möchten. Vielleicht fehlen aber auch einfach die Tennispartnerinnen oder -partner. Am 9. Januar beginnen die neuen Kurse mit jeweils acht Lektionen. Gespielt wird in Kleingruppen am Montagmorgen. Neuer Anfängerkurs von 10 bis 11 Uhr. Auskunft und Anmeldung unter Telefon 044 860 08 48 oder 044 860 53 90. Anmeldeschluss ist der 23. Dezember. (pd.) Nr. 51/52 21. Dezember 2016 11 Mini-Ernte bei Birnen: Steinmaurer Moster Robert Brunner fordert ein Umdenken glaubt ebenso, dass es den Obstproduzenten bis zu einem gewissen Grad verleidet sei, Mostbirnen zu ernten. Für Durrer ist der aktuelle Birnen-Mangel ärgerlich: «Wir haben angesichts der Birnen-Überschüsse jahrelang Verarbeiter gebeten, neue Produkte zu lancieren. Nun müssen wir ihnen mitteilen, dass es zu wenig Birnen gibt.» Für Brunner und Durrer ist klar, dass die Branche im nächsten Jahr über die Bücher gehen und über die Höhe des Rückbehalts diskutieren muss. Die Mostbirnen-Ernte fällt dieses Jahr äusserst bescheiden aus und liegt deutlich unter der Schätzung. Nun kommen einige Verarbeiter in Bedrängnis, auch die Mosterei Brunner in Steinmaur. Von Michael Wahl, LID Knapp 4500 Tonnen Mostbirnen haben die Schweizer Obstproduzenten an die Mostereien geliefert. Die Erntemenge ist zwar noch nicht definitiv, mit grösseren Veränderungen ist aber nicht mehr zu rechnen. Damit ist klar: Die Mostbirnen-Ernte fällt heuer äusserst mickrig aus. Im Schnitt der letzten fünf Jahre wurden jeweils 13 500 Tonnen geerntet. Eine ähnlich schlechte Ernte wurde letztmals im Jahr 2008 eingefahren. Mostbirnen sind gesucht «Wir sind derzeit massiv unterdeckt», sagt Robert Brunner von der Mosterei E. Brunner AG in Steinmaur. Er hat deshalb bei anderen Verarbeitern eine Anfrage für Mostbirnen deponiert. «Falls wir keine erhalten, haben wir ein grosses Problem», erklärt Brunner, der Birnen unter anderem zu Birnel verarbeitet. Für einen seiner Kunden musste Brunner bereits Birnenkonzentrat importieren. Besser sieht es bei den beiden grössten Schweizer Mostereien aus. «Wir schätzen, dass die Birnenmenge zusammen mit den Reserven knapp Es hat genügend Mostäpfel Im Vergleich zur mickrigen Mostbirnen-Ernte fällt die MostäpfelErnte besser aus. Die rund 79 000 Tonnen (Zahlen noch provisorisch) übersteigen – zusammen mit den Reserven aus den Vorjahren – den Inlandbedarf um 15 Prozent, was gemäss Schweizer Obstverband für eine Versorgung von 13,5 Monaten reicht. Bei den Birnen haben die Bauern nur die Hälfte der geschätzten Menge abgeliefert, bei den Äpfeln hingegen entsprechen die Mengen exakt der Schätzung. Neue Tanks, neue Bäume Die diesjährige Erntemenge bei Mostbirnen dürfte knapp bis zur nächsten Ernte reichen. Reserven können aber keine gebildet werden. Grafik: lid bis zur nächsten Ernte reicht», sagt Andreas Forrer, Leiter MostobstBeschaffung bei Ramseier. Er weist darauf hin, dass es bei der Rezeptur Spielraum gebe. So könne man beim herkömmlichen Apfelsaft den Birnenanteil reduzieren, falls dies nötig sein sollte. Nicht möglich sei dies allerdings bei Getränken wie dem «Hochstämmer», der einen Birnensaft-Anteil von 25 Prozent aufweisen müsse. Georges Möhl von der Ostschweizer Mosterei Möhl geht ebenfalls davon aus, dass die Birnen aus der diesjährigen Ernte plus Reserven reichen werden. Es sei ein Ausnahmejahr, gibt Möhl aber zu bedenken. Im Frühling habe man noch Birnen-Konzentrat exportiert. «Mit einer solchen Situation, wie wir sie jetzt haben, hat niemand gerechnet. Bis anhin gab es immer zu viele Mostbirnen», erklärt Möhl. Strukturelle Überschüsse In der Tat. Starke Ertragsschwankungen sind bei Mostbirnen zwar normal, im Schnitt wurden in den letzten Jahren – trotz rückläufigem Baumbestand – aber stets mehr Birnen geerntet, als im Inland nachgefragt wurden. Mostbirnen galten in der Branche wegen der strukturellen Überschüsse als Sorgenkind. Um den Inlandmarkt im Gleichgewicht zu halten, exportierte man die Überschüsse jeweils ins Ausland. Finanziert wurden diese Überschuss-Exporte mit Beiträgen der Obstproduzenten. In der Branche wird der Beitrag «Rückbehalt» genannt. Die Branche ist wegen der kleinen Ernte überrascht. Denn mit den knapp 8700 Tonnen, die die Schätzung im Sommer vorausgesagt hat, stand zwar keine üppige, dennoch eine Ernte bevor, die den Bedarf gedeckt hätte. Nun zeigt sich: Die Bauern lieferten gerade mal die Hälfte davon ab. Warum aber lag die Schätzung bei den Mostbirnen derart weit daneben, während sie bei den Mostäpfeln ins Schwarze traf? Obstverarbeiter Brunner hat reagiert, er baut seine Tankkapazitäten derzeit aus, damit er künftig Ernteschwankungen besser mit eigenen Reserven überbrücken kann. Zudem hat er vor einigen Jahren zusammen mit Biofarm ein Projekt zur Pflanzung neuer Birnen-Bäume lanciert, weil der Bestand überaltert ist und infolge von Krankheiten von Jahr zu Jahr abnimmt (Kasten unten). «Heute gibt es nicht mehr zu viele Birnen-Bäume», ist Brunner überzeugt. Rückbehalt zu hoch angesetzt «Bei einer kleinen Ernte lassen die Produzenten die Birnen tendenziell eher liegen, weil sich der Aufwand oft nicht lohnt, Kleinstmengen in die Mosterei zu bringen», erklärt Josiane Enggasser, Vize-Direktorin des Schweizer Obstverbands. Birnel-Produzent Brunner hält den derzeitigen Birnen-Mangel für teilweise hausgemacht. «Die Branche hat den Rückbehalt zu hoch angesetzt. Das war ein grober Fehler, gerade weil von Beginn weg keine Grossernte in Aussicht war.» Die Abzüge hätten auf die Bauern demotivierend gewirkt. Brunner weist darauf hin, dass er bei Bio-Birnen, bei denen es keine Zwangsabgaben gibt, den Bedarf decken konnte. Kulturwandel gefordert Mostobstverarbeiter Brunner fordert ein Umdenken in der Branche. «Jahrelang wurden Mostbirnen als Überschussprodukt verteufelt und schlechtgeredet. Nun müssen wir aufpassen, dass wir überhaupt noch Mostbirnen erhalten.» Brunner steht mit dieser Meinung nicht alleine da. Stephan Durrer, Geschäftsführer von Hochstamm Suisse, Immer weniger Birnen-Bäume Mostbirnen stammen fast alle von Hochstammobstbäumen. Grösser und markanter als beispielsweise Kirschen- oder Zwetschgenbäume prägen Birnenhochstammbäume mit ihrer imposanten Erscheinung das Landschaftsbild massgeblich. Allerdings sind sie auf dem Rückzug. Der Bestand ist überaltert, zudem bedrohen Krankheiten wie Feuerbrand und Birnenverfall die Bäume. Deshalb verschwanden in den letzten Jahren Tausende Birnenbäume. Pro Senectute Bülach sucht Freiwillige Die Ortsvertretung Bülach sucht Verstärkung. Die Arbeit ist freiwillig, bietet aber viel Abwechslung. Flavio Zwahlen Die Ortsvertretung von Pro Senectute Kanton Zürich vernetzt sich, unterstützt die Altersarbeit in ihrem nahen Umfeld und trägt so zur Lebensqualität älterer Menschen in der Gemeinde bei. Sie besteht aus der ehrenamtlich gewählten Leitung und den Mitgliedern. In Bülach ist Marijke van Heuveln die Leiterin. Obschon sie dort mit einem guten Team zusammenarbeitet, sucht die Ortsvertretung nach Verstärkung. «Wir suchen Mitglieder, am liebsten wären mir drei neue Leute. Willkommen sind auch jüngere Personen, die noch nicht pensioniert sind. Als Pro-Senectute-Helfer besucht man viele Senioren. Wichtig ist, dass man Freude am Kontakt mit älteren Menschen hat.» Kontakt mit Senioren Die Aufgaben von Mitgliedern der Ortsvertretung sind verschieden. «Die Gratulationsbesuche gehören si- Foto: zvg. cher zu einer der Haupttätigkeiten», sagt van Heuveln. «Dabei geht es um wichtige soziale Kontakte; zuzuhören und eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen braucht Geduld, bringt aber auch viel Freude.» Neben den Besuchen gibt es regelmässige Veran- staltungen wie Spielnachmittage, eine Weihnachtsfeier sowie eine Reise mit den 80-jährigen Einwohnern von Bülach. All dies organisieren die Mitglieder der Ortsvertretung als Freiwillige, also ohne dafür entlöhnt zu werden. «Man schliesst viele soziale Kontakte und leistet einen aktiven und individuellen Beitrag für eine bedarfsgerechte Altersarbeit.» Bei einer Sitzung Anfang Juni wird jeweils das Jahresprogramm bestimmt. Alle Mitglieder der Ortsvertretungen werden einmal im Jahr zu einem Jahresanlass eingeladen, sind während des Einsatzes versichert und können Weiterbildungen besuchen. Interessiert? Dann nehmen Sie für ein Gespräch Kontakt auf mit Marijke van Heuveln, Ortsvertretungsleitung Bülach, Telefon 044 860 39 20, oder mit Elsa Zaugg, Gemeinwesenberaterin, Dienstleistungscenter Unterland und Furttal, Telefon 058 451 53 07, E-Mail [email protected]. 12 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 VE R M I S C H TE S Das neue Bülacher Stadthaus Mit grossem Aufwand verbunden Der Sieger des Wettbewerbs für das Zentrale Verwaltungsgebäude (ZVG) in Bülach steht fest. Das Projekt wird am 21. und 22. Januar der Bevölkerung vorgestellt. Der Stadtrat hat am 14. Dezember das Siegerprojekt bestimmt, wie er in einer Mitteilung schreibt. Das Siegerteam besteht aus den Firmen Baumschlager Eberle Zürich AG, Implenia, Planikum GmbH Landschaftsarchitektur und Umweltplanung und der PGMM Schweiz AG. Der Stadtrat sei bei seiner Wahl der Empfehlung der Wettbewerbsjury gefolgt und habe das wirtschaftlichste Projekt ausgewählt, schreibt die Exekutive. Er gehe davon aus, dass sich der gesamte Baukredit auf rund 28,5 Millionen Franken belaufen werde. Nun wird er den Kreditantrag im Detail ausarbeiten. Er beabsichtige, ihn im März dem Gemeinderat zu unterbreiten. Dieser soll noch vor den Sommerferien entscheiden, sodass die Stimmbürger im September über den Kredit befinden können. Bei einem positiven Entscheid soll das ZVG im Herbst 2020 bezogen werden. Wird es gebaut, spart die Stadt mittelfristig jährlich rund eine Million Franken. Dazu würden massgebend das Wegfallen der Fremdmieten, tiefere Betriebskosten sowie Synergieeffekte beitragen. (pd.) LESERBRIEFE Ich bedaure auch, dass die kommerziellen Anbieter am Bülacher Weihnachtsmarkt immer stärker vertreten sind und die spezielle Stimmung weitgehend verloren gegangen ist. Allerdings ist ein zweieinhalb Tage dauernder Markt für viele Privatpersonen und Kleingruppen, die Handgemachtes anbieten, viel zu aufwendig. Der Stand muss viele Stunden betreut werden, und genügend Produkte herzustellen, ist auch nicht einfach. Dazu kommen die Kosten für Standmiete und Schmuck. Ursula Eugster, Bülach Bülach das Thema Kultur abgehandelt wird. Was auch noch auffällt, ist die Tatsache, dass man kaum noch «alti Büülemer» am Markt trifft. Die haben sich von diesem Event längst verabschiedet, bleiben zu Hause, backen Wiehnachtsguetzli und vermitteln so ihren Liebsten eine schöne Vorweihnachtszeit. Hansueli Engler, Bülach Curry statt Lebkuchen Das grosszügig gestaltete Atrium des geplanten Verwaltungsgebäudes. Aussenansicht des Zentralen Verwaltungsgebäudes. Visualisierungen: zvg. Recht hat er, der Rolf Klaus, wenn er beklagt, dass der Bülacher Weihnachtsmarkt zu einer kommerziellen Foodmeile abgesackt sei. Was vor 39 Jahren im Kleinen begann, hat sich in der Zwischenzeit zu einer gigantischen Fress- und Glühweinorgie entwickelt. Das weihnachtliche Ambiente verliert sich hinter fernöstlichen Verpflegungsständen. Curry statt Lebkuchen und Partystimmung à gogo. Richtig aus dem Ruder gelaufen ist der Anlass aber erst, seit die Stadt für die Organisation das Zepter übernommen hat. Wundern soll man sich darüber aber nicht, wenn man weiss, in welcher Orientierungslosigkeit in Weihnachtsmarkt in Bülach: «Richtig aus dem Ruder gelaufen.» F: zvg. Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 13 Rat & Rätsel BUCHTIPP Die Stadtbibliothek Opfikon empfiehlt: Stellas Traum Stella arbeitet als Ärztin in einer Münchner Klinik. Ihr Beruf bedeutet ihr alles, doch ein Privatleben hat sie nicht. Da erfährt sie vom Unfalltod ihrer Tante Elisabetta, und von einem Tag auf den anderen beginnt ihre scheinbar geordnete Welt auseinanderzubrechen. Stella reist nach Norddeutschland in das Haus am See, wo sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Dort stösst sie auf immer mehr Puzzlestücke aus ihrer Vergangenheit. Sie begreift, dass sie sich dem stellen muss, was da an die Oberfläche drängt. Plötzlich sind sie wieder da – die Erinnerungen an Paul und Tim, an unbeschwerte Sommer zu dritt, an diese Freundschaft, die an der Liebe zerbrach. Das tragische Ereignis, das die drei damals aus ihrem Paradies vertrieb, taucht zunächst in Umrissen und dann immer klarer auf. Stella trifft Paul wieder, und langsam versteht sie, dass sie auch Tim finden muss, um aufzulösen, was nie wirklich vergangen ist und sie am Leben gehindert hat. Annette Hohberg erzählt sensibel und poetisch die Geschichte einer Frau, die alles verloren hat – und ihr ganzes Leben infrage stellen muss. Der Schreibstil ist wundervoll, flüssig zu lesen und schafft eine unglaubliche Stimmung und Atmosphäre. DER GUTE RAT HOROSKOP Weihnachten – ohne meine Familie? Bei uns ist es seit Jahren Tradition, dass wir uns am ersten Weihnachtsfeiertag zusammen mit meinen Geschwistern und deren Familien bei meinen Eltern treffen. Dieses Jahr möchte sich meine Frau erstmals ausklinken. Die Treffen würden sie immer sehr anstrengen, und die Gespräche seien ihr zu oberflächlich. Stattdessen würde sie gerne mit mir über Weihnachten ein paar Tage in die Berge fahren. Ich verstehe meine Frau teilweise, möchte aber auch meine Familie nicht vor den Kopf stossen, indem wir mit einer guten Tradition brechen. Was raten Sie? Weihnachten ist in vielerlei Hinsicht das Fest der Erwartungen. Wie vermutlich zu keiner anderen Jahreszeit bewahren wir uns gerade für diese Tage grössere und kleinere Sehnsüchte und hoffen, dass sich diese erfüllen: Zeit für sich und füreinander zu haben; Zeit, um Dinge nachzuholen und zu entspannen. Da ist vor allem auch die tiefe Sehn- «Am ‹Fest der Erwartungen› kommt in 72 Stunden viel zusammen» sucht, die Tage besonders glücklich und in Harmonie zu erleben. So kommt für nur 72 Stunden einiges zusammen. Seit längerer Zeit halten Sie an der Familientradition fest, die sicher wertvoll ist. Versuchen Sie, noch genauer zu verstehen, was Ihre Frau dazu bewegt, mit Ihnen die Zeit in Zweisamkeit zu verbringen. In KREUZWORTRÄTSEL welchen Momenten erlebt auch Ihre Frau die Familienbegegnungen als positiv? Welche Veränderungen würde sie sich wünschen? Gibt es Dinge, die auch Sie gerne anders hätten? Es lohnt sich, mit Ihrer Familie offen darüber zu reden, wenngleich es Überwindung kostet. Vielleicht liegt schliesslich ein Kompromiss auf Ihrem Gabentisch, vielleicht auch Verständnis, das Ihnen neue Wege und Möglichkeiten der Begegnung eröffnet. Ich wünsche Ihnen und allen Leserinnen und Lesern schöne Weihnachten! Werner Klumpp, Paarberatung und Mediation im Kanton Zürich, Beratungsstelle Bülach Haben Sie Fragen? Die Beratungsstelle beantwortet auch Ihre Fragen. Stellen Sie sie an [email protected] oder Stadt-Anzeiger, Schaffhauserstr. 76, 8152 Glattbrugg. Widder 21.03.–20.04. Eine Situation wird immer unerquicklicher. Dabei haben Sie alles so schön vorbereitet. Aber eine bestimmte Person in Ihrem Umfeld will Ihnen alles madig machen. Stier 21.04.–20.05. Freuen Sie sich nicht zu früh, es ist noch nicht aller Tage Abend. Die Aufgaben, die man Ihnen gestellt hat, sind letztlich doch nicht so einfach zu bewältigen. Zwillinge 21.05.–21.06. Wenn Sie nun erfolgreich sein wollen, müssen Sie sich auch mal auf andere verlassen. Nur, wenn Sie jetzt das Miteinander pflegen, kommen Sie noch an Ihr Ziel. Krebs 22.06.–22.07. Sie fädeln ein lukratives Geschäft geschickt ein. Dadurch erhalten Sie wertvolle Impulse für weitere Unternehmungen. Selbstständig erarbeiten Sie nun neue Projekte. Löwe 23.07.–23.08. Wenn Sie sich jetzt richtig ins Zeug legen, überraschen Sie nicht nur andere, sondern auch sich selbst. Sie spüren, wie Ihnen lang verhasste Arbeiten Spass machen. Jungfrau 24.08.–23.09. Bevor Sie es gar nicht mehr aushalten, müssen Sie jetzt eine unsägliche Situation entschärfen. Dafür müssen Sie aber endlich mal Tacheles reden. Jemand ist sauer. Waage 24.09.–23.10. Entweder, Sie akzeptieren jetzt die Dinge, wie Sie sind, oder Sie machen einen guten Gegenvorschlag. Jedenfalls muss das ewige Hin und Her bald ein Ende haben. Skorpion 24.10.–22.11. Dass sich etwas positiv entwickelt, ist zum Teil auch Ihr Verdienst. Im Gegensatz zu anderen sehen Sie eine Sache nicht negativ und gehen konstruktiv ans Werk. Schütze 23.11.–21.12. Mit Abstand betrachtet entwickeln sich die Dinge doch nicht so schlecht. Sie sind nicht mehr so aufgeregt wie zu Beginn. Allmählich kommt Routine in den Alltag. Annette Hohberg. Stellas Traum. Knaur. 2016. Steinbock 22.12.–20.01. Sie versuchen, alles auf einmal zu erledigen. Das geht aber nicht gut. Versuchen Sie, sich einen geordneten Plan zu überlegen, um dieses Wirrwarr zu entflechten. Der Zauber des Augenblicks Wassermann 21.01.–19.02. Privat sind Sie zufrieden. Das wirkt sich positiv auf Ihr Gefühlsleben aus. Sie haben schöne Momente zu zweit und können sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen. Die Katze des Dalai Lama lebt mit Seiner Heiligkeit unter einem Dach. Doch was das Meditieren betrifft, ist sie eine echte Niete – so kann es nicht weitergehen! Doch wo anfangen? Und was gegen die geistige Unruhe tun, die einen immer dann wie eine wildgewordene Horde Flöhe überfällt, wenn man sich gerade entspannen will? Auch in ihrem neuesten Abenteuer durchstreift unsere «kleine Schneelöwin» die magische Welt zu Füssen des mächtigen Himalajas, erfährt von ihren liebenswerten Bewohnern so einiges über buddhistische Weisheit, Gelassenheit und Achtsamkeit – und gelangt schliesslich zur Einsicht, dass es keinen besseren Augenblick gibt als das Hier und Jetzt. David Michie, praktizierender Buddhist, ist erneut ein wunderbarer Roman gelungen, der die Lebensweisheit des Buddhismus auf ebenso inspirierende wie vergnügliche Weise vermittelt und wertvolle Impulse für das eigene Leben schenkt. David Michie. Die Katze des Dalai Lama und der Zauber des Augenblicks. Lotos. 2016. Fische 20.02.–20.03. Verlassen Sie sich nicht zu stark auf die bisherigen Partner, jeder scheint allmählich sein eigenes Süppchen zu kochen. Es ist Zeit, eigene Ziele zu verfolgen. Die Lösung ergibt eine Aufführung über die Geburt Jesu. AUFLÖSUNG Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. 044 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochenspiegel, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch 14 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 Veranstaltungen & Freizeit Blubberspass in Embrach Foto: zvg. Compagnia Rossini in Embrach Am Sonntag, 29. Januar, findet um 17 Uhr in der reformierten Kirche in Embrach ein Konzert mit dem Solistenensemble La Compagnia Rossini statt. Das Ensemble kommt aus der Bündner Surselva und besteht schon seit über 35 Jahren. Armin Caduff leitet die Compagnia Rossini, und er arrangiert die Musik und die Texte für die Sängerinnen und Sänger. Das Repertoire beinhaltet klassische Melodien, Opernarien von Rossini und Verdi sowie Volkslieder. Wer noch kein passendes Weihnachtsgeschenk hat, trifft mit einem Konzertticket eine gute Wahl. Vorverkauf auf der Gemeindeverwaltung Embrach, Ticketpreis 35 Franken. (pd.) Nach der Schliessung des Therapiebades der Klinik Hard in Embrach diesen Frühling, kann Miriam Grünenfelder ihre Schwimmschule Blubberspass nun in der Badi Talegg in Embrach weiterführen. Die Embracherin, die auch als Präsidentin des Schwimmclubs Embrach amtet, ist nicht nur eine langjährige Schwimmlehrerin. Sie weiss, was Kinder und Eltern stolz macht, und ist sich auch bewusst, dass eine Schwimmausbildung heutzutage für kleine und grosse Kinder unabdingbar ist, um Ertrinkungsunfälle verhindern zu können. In der Schwimmschule lernen die Kinder aber auch, die im Wasser lauernden Gefahren zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Auf der Homepage vom Blubberspass findet man alle Kurse. Es sind noch einige Plätze frei.(pd.) Schwimmschule Blubberspass, Miriam Grünenfelder, Hardstrasse 33, 8424 Embrach, Telefon 044 861 02 09 oder Handy 079 379 77 09. Mehr unter: www.blubberspass.ch. Miriam Grünenfelder von der Schwimmschule Blubberspass. Foto: zvg. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Mittwoch, 21. Dezember STEINMAUR 19.30 Weihnachtsspiel: Von Pfarrern aus dem Bezirk Dielsdorf. Ein Weihnachtsspiel von Erwachsenen für Erwachsene. Ref. Kirche. Mehr unter www.kvd.ch. Reithalle Lägern. Donnerstag, 29. Dezember BACHENBÜLACH 16.00 Jahresschlusskonzert: Das Konzert des Männerchors Bachenbülach steht unter dem Motto «Frieden und Freude». Mehrzweckhalle. BÜLACH 15.00–16.00 Kurzfilm-Stubete: Fredy Preisig präsentiert einen vergnüglichen Kurzfilm-Nachmittag mit Rückblende in Bülachs längst vergangene Zeiten. Alterszentrum. Donnerstag, 22. Dezember BÜLACH 19.00–20.00 Weihnachtskonzert Stadtmusik Bülach: Alterszentrum Im Grampen, Allmendstrasse 1. KLOTEN 7.45 Wanderung Küssaburg: Abfahrt ab Kloten Bahnhof 7.55 Uhr nach Wasterkingen. Die Jahresabschlusswanderung der Naturfreunde Kloten führt ins nahe Ausland. ID und Euro mitnehmen. Abkürzung mit Bus möglich. Retourfahrt ab Zurzach geplant. Verpflegung im Restaurant. Bahnhof. Freitag, 23. Dezember NIEDERWENINGEN 19.30 Weihnachtskonzert: «Schneeverwehtes Russland» mit den Ural Kosaken-Chor. Eintritt frei, Kollekte. Türöffnung um 18.30 Uhr. Ref. Kirche. Samstag, 24. Dezember OBERGLATT 22.30 Turmbläser: Im Anschluss an den Gottesdienst. Glühwein und Glühapfelsaft. Ref. Kirche. WASTERKINGEN 13.45–14.10 Weihnachtskonzert: Es spielt der Musikverein Stetten-Bergöschingen. Bei der Kirche. Freitag, 30. Dezember Silvesterfeier in Bülach: Sie findet am 31. Dezember von 22 Uhr bis um 2 Uhr früh auf dem Lindenhof statt. Foto: zvg. DIELSDORF Neujahrsspringen: Organisation Kavallerieverein Dielsdorf und Umgebung. ANZEIGEN www.unterländer-brocki.ch Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 Öffnungszeiten der Stadt Bülach über den Jahreswechsel Die Büros der Stadtverwaltung bleiben über den Jahres s e w c h l von Freitag, 23. Dezember 2016, 14 Uhr, bis und mit Mo ta ,n g 2. Januar 2017, geschlossen. Das Bestattungsamt Bülach hat von Dienstag, 27. Dezemb e r2 , 6 1 0 bis und mit Freitag, 30. Dezember 2016, jeweils von 10 bis 2 1 r h U geöffnet. Ausserhalb dieser Zeiten ist die Hans Gerber AG , e ta s-B tungsdienste, Lättenstrasse 9, 8315 Lindau, Telefon 052 35 50 , 1 gerne bereit zu helfen. Stadt Bülac h Samstag, 31. Dezember DIELSDORF Neujahrsspringen: Organisation Kavallerieverein Dielsdorf und Umgebung. Mehr unter www.kvd.ch. Reithalle. NIEDERGLATT 22.00 Silvesterplausch: Zum 10. Mal findet auf dem Eschenberg der Silvesterplausch statt. Das Nöschiker Team stellt eine einfache Festwirtschaft bereit und zündet nach Mitternacht ein Feuerwerk. Eschenberg. OBERGLATT 22.00 Silvester-Bar: Mit DJ René. Organisator ist der Turnverein OberFortsetzung auf Seite 15 Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Fonduehüsli auf dem Lindenhof Heute Mittwoch, 21. Dezember, öffnet das temporäre Fonduehüsli auf dem Lindenhof in Bülach zum ersten Mal seine Türen. Urban-modern eingerichtet, wird an rund 40 gemütlichen Sitzplätzen eine schöne Auswahl an Fondues, Vorspeisen und Desserts serviert. Glühbier, Met und eine Auswahl an Weinen und Hüttenkaffees werden ebenso angeboten. Die Auswahl an Fondues reicht vom rezenten Hüslifondue über die mildere Moitié-Moitié-Variante bis hin zum Chrüter- und Chilifondue. Wer es etwas ausgefallener mag, versucht sich am Bierfondue «Gambrinus» oder der edleren Variante mit Trüffel. Das gesamte Angebot und noch weitere Informationen sind auch auf der Homepage von www. fonduehuesli.ch zu finden. Hinter dem Anlass steht die Firma SOO! Event & Catering aus Bülach mit Sabrina Bernhardsgrütter, aufgewachsen in Bülach, und ihrem Geschäftspartner Oliver Oetjen. (pd.) Fortsetzung von Seite 14 glatt. Im Raclette-Stübli. Neben der Kirche. Sonntag, 1. Januar HÖRI 15.00 Neujahrsapéro: Bibliothek. RAFZ 17.30 Neujahrsbesinnung: Mit Pfarrerin Britta Schönberger. Gesang: Daniela Eaton und Andreas Dick. Im Anschluss Apéro-Anstoss aufs Neujahr. Ref. Kirche, Chilegass. Montag, 2. Januar BUCHS 17.00 Neujahrsapéro: Die Kulturkommission Buchs lädt die Bevölkerung zum Neujahrsapéro ein. Programm: Neujahrsansprache vom Gemeindepräsident Thomas Vacchelli; musikalische Umrahmung durch die Aarauer Turmbläser; Glühwein, Punsch und Marroni; Finnenkerzen zum Aufwärmen. Vor dem Gemeindehaus. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 722 Exemplare Grossauflage: 72 368 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Herausgeberin: Lokalinfo AG, 8048 Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. 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BÜLACH 15.30 Bächtele z Büüli: 15.30 Uhr: Umzug Trychlergruppe und Feuerwehrverein ab Rathausplatz bis Lindenhof. 16.15 Uhr: Abfeuern Eröffnungsböller (Lindenhof). 16.30 Uhr: Umzug Trychlergruppe und Feuerwehrverein ab Lindenhof in die Altstadt. 17 Uhr: Spiel Posaunenchor (Rathausplatz). 17.15 Uhr: Neujahrsansprache Stadtpräsident Mark Eberli (Rathausplatz). Anschliessend: Gratisapéro mit Wein, Punsch und Glühwein unter den Rathausbogen. Ab 18 Uhr: Türöffnung der Restaurants und Keller. 18.30 Uhr: Unterhaltung in Restaurants und Kellern: Im Grampen, GerberChäller, Rathauskeller, SechtbachHuus, Sigristenkeller, Zum goldenen Kopf. Für Unterhaltung sorgen «tourneemässig»: Pressblech, Giige Gugge, Rütihofsaxers, Stadtstreicher, Godi and the Jonny’s, Simply Because. Freitag, 6. Januar REGENSDORF 21.00 Tanznacht40: Die Party für alle ab 40 Jahre. Ort: Hotel Mövenpick – Steuerreform-Podium in Niederglatt Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz hat das Referendum gegen die vom Parlament beschlossene Unternehmenssteuerreform III ergriffen. Deshalb wird die Schweizer Stimmbevölkerung am 12. Februar darüber entscheiden, ob sie diese Reform annehmen will oder nicht. Obschon in technischer Hinsicht eher komplex, ist die Vorlage für den Schweizer Steuerstandort von grösster Bedeutung. Über dieses wichtige Thema diskutieren am Montag, 9. Januar, ab 19.30 Uhr in Niederglatt im Singsaal der Schulanlage «Im Eichi» die Befürworter, Nationalrätin Barbara Steinemann (SVP) aus Regensdorf und Nationalrat Thomas Aeschi (SVP) aus dem Kanton Zug. Die Unternehmenssteuerreform bekämpfen Ständerat Paul Rechsteiner (SP) aus dem Kanton St. Gallen und Nationalrat Thomas Hardegger (SP) aus Rümlang. (pd.) Swing Swing Bar, Im Zentrum 2. Preis: 15 Franken. E-Mail info@mg-p. ch. Weitere Infos unter www.tanznacht40.ch/regensdorf-zh. Sonntag, 8. Januar SCHLEINIKON 17.00 Neujahrskonzert: Duo Calva mit «Zwei Celli für ein Halleluja». Türöffnung um 16 Uhr, Apéro. Mehr unter kultur-wehntal.ch. Gemeindesaal. Montag, 9. Januar NIEDERGLATT 20.00 Unternehmenssteuerreform III: Es diskutieren unter der Leitung von Florian Schwab, Wirtschaftsredaktor der «Weltwoche»: Paul Rechsteiner, Ständerat SG (SP), und Thomas Hardegger, Nationalrat ZH (SP) mit Barbara Steinemann, Nationalrätin ZH (SVP), und Thomas Aeschi, Nationalrat ZG (SVP). Eine Veranstaltung der SP Bezirk Dielsdorf, der SVP Bezirk Dielsdorf und der SVP Niederglatt. Singsaal Eichi, Grafschaftstrasse 57. Nr. 51/52 21. Dezember 2016 15 16 Wochenspiegel Nr. 51/52 21. Dezember 2016 SCHLUSSPUNKT Wieder Positives von der Bülacher Ludothek Der Ludothek Bülach drohte das Aus. Dank dem Gemeinnützigen Frauenverein und dem weiterhin zugesicherten städtischen Beitrag für die Raummiete ist das Bestehen des Spielparadieses erneut für fünf Jahre gesichert. Die Bülacherin Sandra Habegger führt die Ludothek ab Januar. sem Grund die Ludothek. Sie betont: «Ich tue das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber ich habe eine ganz tolle Nachfolgerin gefunden und bin überzeugt, dass sie die Ludothek im gleichen Sinn betreuen wird.» Der Vorstand des Gemeinnützigen Frauenvereins hat an der letzten Versammlung deshalb Sandra Habegger die Betriebsführung anvertraut. Die Familienfrau und Mutter wurde von Barbara Zweidler bereits in ihren neuen Aufgabenbereich eingeführt. Kompetente Nachfolgerin Béatrice Christen In einer Ludothek werden Spiele günstig ausgeliehen. So auch in Bülach. Mit grossem Erfolg sogar: Waren es vor vier Jahren noch 2000 Spiele, so wurden im 2015 3800 Spiele ausgeliehen, was beinahe einer Verdoppelung entspricht. Trotzdem stand das Überleben des Bülacher Spielparadieses Anfang Jahr auf der Kippe. Grund: Es fehlten Freiwillige für den Ausleihdienst und Nachfolger im Vorstand des Vereins Ludothek, der die Institution 28 Jahre lang geführt hat. Zudem wollte die Stadt Bülach ihren jährlichen Beitrag von 20 000 Franken für die Raummiete nicht erhöhen. Der Verein verlangte einen jährlichen Beitrag von 110 000 Franken. Der Ludothek drohte damit die Schliessung (der «Wochenspiegel» berichtete). In Frauenverein integriert Dank dem Einsatz des Gemeinnützigen Frauenvereins Bülach konnte das Spielparadies gerettet werden. Hier- Zwei Frauen, die sich über die Rettung der Ludothek freuen: Sandra Habegger (l.), Barbara Zweidler. zu wurde der bislang selbstständige Verein Ludothek als Arbeitsgruppe in den Gemeinnützigen Frauenverein integriert. Barbara Zweidler, langjähriges Vorstandsmitglied, übernahm in der Phase der Reorganisation die Verantwortung. Sie ist seit elf Jahren ehrenamtlich in der Ludothek tätig. Sie kennt den Betrieb und sagt: «Ich habe Herzblut investiert. Es wäre bedauerlich gewesen, wenn die Ludothek geschlossen worden wäre. Es ANZEIGEN Entdecke YOGA ganzheitlich für mehr Ruhe & Wohlbefinden täglich Kurse – kleine Gruppen www.yogatutgut.ch vielseitig – exakt – herzhaft Foto: ch. freut mich, dass der Frauenverein dafür gesorgt hat, dass hier weiterhin Spiele ausgeliehen werden können.» Allerdings: Barbara Zweidler, die berufstätig ist und ihr Pensum auf Anfang Jahr aufstockt, verlässt aus die- Der «Wochenspiegel» hat Sandra Habegger und ihre Vorgängerin Barbara Zweidler in der Ludothek besucht und erfahren, dass sich die beiden Frauen gut verstehen. Begeistert erzählen sie: «Es ist toll, dass es weitergeht.» Die diplomierte Krippenleitern Sandra Habegger ist mit ihrem kleinen Sohn vor Ort, dem es im Spielparadies offensichtlich gut gefällt. Sie sagt: «Ich freue mich, die Ludothek zu führen.» Barbara Zweidler doppelt nach: «Wir haben uns näher kennen gelernt, und ich bin begeistert, dass ich eine kompetente Nachfolgerin gefunden habe.» Die Ludothek sucht noch Freiwillige, die im Ausleihdienst mithelfen. Die beiden Frauen sind sich einig: «Ideal wäre eine gewisse Kontinuität beim Einsatz. Schön wäre es, wenn wir Leute finden könnten, die einoder mehrmals im Monat jeweils zweieinhalb Stunden mithelfen würden.» Homepage: frauenverein-bülach.ch.
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