29. werkstatt für musiktherapeutische forschung Abstract - Phil.-So.

29. werkstatt für musiktherapeutische forschung
Abstract
PhD Wiebke Trost
Rhythmisches Entrainment als grundlegendes Prinzip in der Wirkung von
Musik auf Kognition und Affekt
Rhythmisches Entrainment, als Prozess der Synchronisierung von dynamischen
oszillierenden Systemen, spielt beim Musizieren und Musikhören in vielerlei Hinsicht
eine Rolle. Um die zeitliche Struktur der Musik wahrnehmen zu können, werden
Synchronisierungen auf neuronaler Ebene und die adaptierte Organisation von
Aufmerksamkeitsprozessen vorausgesetzt. Zudem haben der musikalische
Rhythmus und das Tempo Einfluss auf physiologische Prozesse im Körper und auf
Bewegungsmuster. Nicht zuletzt kann Musik in sozialen Kontexten eine gegenseitige
Anpassung in Bezug auf Bewegungen und Einstellungen bewirken. In diesem
Vortrag werden diese verschiedenen Ebenen des rhythmischen Entrainments durch
Musik, einschließlich (1) der Wahrnehmungsebene, (2) der autonom
physiologischen, (3) der motorischen und (4) der sozialen Ebene vorgestellt und mit
empirischen Beispielen aus der psychologischen und neurowissenschaftlichen
Forschung belegt. Insbesondere wird der Einfluss von rhythmischem Entrainment als
Emotionsinduktionsmechanismus besprochen und dessen Rolle in der Therapie
diskutiert.