23. Jahrgang 4. Ausgabe Dezember 2016, P.b.b. GZ 02Z032982 M Verlagspostamt 6130 Schwaz F O R T S C H R I T T I M R E G I O N A L E N U M W E LT S C H U T Z 02 Leitartikel Dr. Alfred Egger Leitartikel AbgeltungsVO Entgelte gekürzt 3 Fragen an ÖR Josef Geisler Landeshauptmann-Stellvertreter von Tirol 03 3 Fragen an ÖR Josef Geisler 04 Alternative zum Wegwerfen 05 Zum Thema Abgeltungsverordnung sagte unlängst ein Obmann: „Ich glaub erst an die versprochenen Zahlungen, wenn ich das Geld auf dem Verbandskonto sehe!“ Und in der Tat – auf den letzten Metern scheint es sich „ein wenig“ zu spießen. Obwohl von Anfang an kommuniziert wurde, dass die Entgelte mit dem Ausschreibungsführer (ARA) zu vereinbaren sind, weigert sich eine der neuen Gesellschaften mehr als € 200,00 pro Tonne der sogenannten Abgeltungsmasse für die drei Quartale 2016 zu bezahlen. Dr. Alfred Egger, ATM-Geschäftsführer Rechensystem anpassen? Sollte sich im Sinne der Gleichbehandlung auch die ARA weigern, wären das insgesamt ca. 4 Mio. Euro. Ein weiterer „Wermutstropfen“ (eher ein Sturzbach) ist die Reduktion des Gesamtbetrages von 30 auf 26,8 Mio. Euro. Aufgrund (angeblich) niedrigerer Lizenzmengen (- 1,1 %) und höherer Sammelmengen (+ 1,2 %) ergibt sich eine Reduktion von ca. 11 %. Wie so etwas errechnet wird, will ich hier nicht breittreten, nur die Frage stellen, wie es sein kann, dass man mit einem eigens zurechtgeschneiderten Rechensystem von den (politisch fix) vereinbarten 30 Mio. Euro auf eine (fixe?) Abgeltungsmenge (92.915 Tonnen) kommt und beim Zurückrechnen aber mit nur noch 26,8 Mio. Euro startet? Da hat sich ja offensichtlich das Rechensystem als ungeeignet erwiesen und ist anzupassen! Gerechtere Verteilung der Entgelte Mittelfristig ist auch durch bundesweit einheitliche und akkordierte Restmüllsortieranalysen eine gerechtere bzw. realistischere Verteilung der Entgelte auf die Bundesländer sicherzustellen. So werden laut derzeitiger Analyse z. B. in Salzburg 9,23 kg Altglas und in der Steiermark 2,43 kg pro Einwohner über den Restmüll erfasst. Anders gesagt, müsste sich in Salzburg bei ähnlichen Erfassungssystemen und Gemeindestrukturen viermal so viel Altglas im Restmüll befinden wie in der Steiermark. Da ist offensichtlich bei der Analyse etwas „verrutscht“. Hoher Verwaltungsaufwand Durch den sogenannten Wettbewerb (drei neue Systeme) hat sich auch der Verwaltungsaufwand beträchtlich erhöht. So haben wir vorher 20 Rechnungen pro Jahr gestellt. Jetzt sind es 124. Gegenüber den 104 Gemeinden hat sich der Abrechnungsaufwand von 2.080 Datensätzen auf 12.896 erhöht. Wo sehen Sie Möglichkeiten, dass die Abfallwirtschaft das Konzept 2050 mitträgt? Unser energiepolitisches Ziel, Tirol bis zum Jahr 2050 energieautonom zu machen, ist als zukunftsfähiges Konzept hinsichtlich Energie, Klima und Ressourcen zu verstehen. Dazu kann die Abfallwirtschaft natürlich einen Beitrag leisten, indem aus Abfall- und Abwasserströmen möglichst umweltschonend Wertstoffe herausgeholt und Energie erzeugt wird. Nachdem wir in Tirol keine thermische Restabfallbehandlung haben, geht es auch um die optimierte Sammlung und Trennung biogener Abfälle. Diese können in unseren Biogas- oder Kläranlagen effizient verwertet werden. Ein Vorzeigeprojekt ist hier die Biogasanlage in Schlitters, wo aus den gesammelten Bioabfällen aufbereitetes Biogas entsteht, das als Treibstoff für Fahrzeuge getankt werden kann. Wie stehen Sie als ehemaliger Bürgermeister zum Thema „Überregionale Recyclinghöfe“? In den 279 Tiroler Gemeinden gibt es derzeit 192 Recyclinghöfe und stationäre Problemstoffsammelstellen. Das bedeutet, dass die Gemeinden bereits heute eng zusammenarbeiten und die Sammlung und Verwertung von Wert-, Alt- und Problemstoffen gemeinschaftlich organisieren. Interkommunale Kooperationsprojekte machen Sinn, wenn sich das Service für die Bürgerinnen und Bürger verbessert, die Professionalität gestärkt und die Effizienz gesteigert wird. 02 forum- In diesem Sinne wünsche ich frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und erfolgreiche Verhandlungen für 2017! Abfallwirtschaftsverbände 06 RZ Ahrental begeistert 07 Flip-Flops aus Autoreifen 08 Hall ist mehrsprachig 09 Repair Café – das war 2016 10 Tirols Klimabündnis-Pionier 12 Kurznachrichten Was bedeutet für Sie persönlich Umweltschutz/Ressourcenschonung? Für mich bedeutet Umweltschutz die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen Boden, Luft und Wasser sowie den sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen. Dabei geht es für mich nicht um Verbote, sondern um das Gebot der Nachhaltigkeit. Alles was wir tun, sollte sowohl aus dem Blickwinkel der Umweltverträglichkeit, aber auch der Wirtschaftlichkeit und der sozialen Verträglichkeit betrachtet werden. Impressum: Herausgeber: Abfallwirtschaftsverband Unterland, Dorf 9, 6130 Pill Medieninhaber (Verleger): Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH Redaktion: Ing. Alexander Würtenberger, Münchner Str. 22, 6130 Schwaz, Tel: 05242/62400, Fax: -5. Internet: www.atm-online.at Zusammenarbeit funktioniert Bedanken möchte ich mich vor allem bei der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände für die intensiven Vorarbeiten und die erfolgreichen und konstruktiven Gespräche mit dem Ministerium, der ARA (als Ausschreibungsführer) und der Verpackungskoordinierungsstelle (VKS). Dass dies nicht selbstverständlich ist, sieht man bei einem Blick zu unseren nördlichen Nachbarn. Die Kommunikation der öffentlichen Entsorgungsträger mit dem zuständigen Ministerium und der privaten Entsorgungswirtschaft ist dort auf einem bedeutend niedrigeren Niveau. Konstruktive Gespräche werden auch notwendig sein, um die Entgelte für die Dienstleistungen, die die Kommunen für die Verpackungsverordnung erbringen, an die teilweise geänderten Bedingungen anzupassen. ARGE Österreichischer oberhollenzer kommunikation, www.oberhollenzer.at Bilder: Gedruckt nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens „Druckerzeugnisse“, Sterndruck GmbH, Nr. UW 1017 Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH Layout: banana:creative, www.banana.at Druck: Sterndruck, Fügen (Gedruckt auf Cyclus Print, 100% Recyclingpapier) Nicht verlangte Materialien werden grundsätzlich nicht zurückgesandt. Mit vollem Namen gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von „forum“ wieder. Satz- und Druckfehler vorbehalten. ATM ist auf Facebook: www.facebook.com/abfallwirtschaft.tirolmitte Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 24. Februar 2017 Aus Gründen der Lesbarkeit wird im gesamten Dokument das generische Maskulin verwendet. Selbstverständlich Unsere Homepage: www.atm-online.at bezieht sich die hier verwendete, männliche Form immer auf beide Geschlechter. forum- 03 Alternative zum Wegwerfen – www.reparaturführer.at Tiroler sind zufrieden Eine Gallup-Umfrage zur allgemeinen Wertschätzung der Öffentlichen Abfallwirtschaft zeigt klar: Das Thema Abfalltrennung ist den Österreichern wichtig. ARGE-Präsident Ing. Josef Moser freut sich über die Ergebnisse: „Die Bedeutung der Mülltrennung ist von 80 auf 92 % (auf Note 1,55) gestiegen, die Zufriedenheit mit den öffentlichen Abfallwirtschaftsdienstleistungen von 85 auf 89 % (auf Note 1,64).“ Die Auswertung der 100 Be- Wir kennen es alle: Die Waschmaschine gibt den Geist auf oder bei den Lieblingsschuhen bricht der Absatz. Was tun? Kann man das denn überhaupt reparieren? Und wenn ja, gibt es in der Nähe jemanden, der das macht? Genau hier setzt der Reparaturführer an. Mit der bequemen Onlinesuche können Konsumenten nun ganz einfach den richtigen Reparaturbetrieb in ihrer Umgebung finden. Der Reparaturführer – Österreichs clevere Reparatursuche – bietet bereits in vier Bundesländern (Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg) eine schnelle, unkomplizierte Suchlösung an. „Statt Abfall entstehen zu lassen, wird durch eine gute Bewerbung von Reparaturbetrieben den Abfallbergen entgegengewirkt“, betont ATM-Chef Dr. Alfred Egger. Und was haben die Betriebe davon? Jeder Reparaturbetrieb kann sich vollkommen kostenlos unter www.reparaturführer. at beim Online-Reparaturführer anmelden. Zusätzlich fungiert die im Reparaturfüh- 04 forum- rer enthaltene Mini-Homepage als kostenlose Visitenkarte. Die unkomplizierte und übersichtliche Suchmaske garantiert eine schnelle Auffindbarkeit. „Bereits rund 500 Betriebe haben sich in den Reparaturführer eingetragen“, freut sich Mag. Stefan Bletzacher, Schwazer Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Tirol über die Kooperation mit der ATM. „Dadurch werden zusätzlich kleine und mittelständische Betriebe gefördert!“ Aktuelles aus der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände fragten aus Tirol ergab eine überdurchschnittliche Zunahme der Zufriedenheit von Note 1,95 auf den österreichischen Spitzenwert 1,63. sich die Menschen noch mehr Information. „Dies verstehen wir als klaren Auftrag, noch mehr Abfallberatung zu machen“, so Moser. Die Zufriedenheitssieger sind die Bereiche Altpapier- und Restmüllsammlung, wo jeweils mehr als 90 % der Befragten die Noten 1 und 2 vergaben. Bei den Punkten „Aufklärung über Abfallvermeidung und richtige Abfalltrennung“ wünschen Recyclingbauschutt VO novelliert Schuster Johann Grindhammer aus Schwaz ist im Reparaturführer zu finden. v. l. ATM-GF Dr. Alfred Egger, Schuster Johann Grindhammer mit Gattin und Mag. Stefan Bletzacher, WKO Schwaz Aufgrund zahlreicher Einsprüche und Proteste – auch aus Gemeinden – novellierte das Umweltministerium die Recyclingbauschutt-Verordnung. Die Menge, ab der ein Abbruch von einer Fachperson auf Gefährlichkeit zu überprüfen ist, wurde von 100 auf 750 Tonnen angehoben, was einem großen Haus mit Keller entspricht. Ebenso wurde der Einsatz von Recyclingbaustoffen oberhalb des Grundwassers ermöglicht und der Ausschluss innerhalb eines Überschwemmungsgebietes von einem hundertjährigen Hochwasser aufgehoben. Übergabe des VWM-Grünbuchs an das österreichische Mitglied im EU-Umweltausschuss, Karin Kadenbach: v. l. SC DI Christian Holzer, BK Dr. Johann Mayr, GS Vanya Veras, MEP Karin Kadenbach, Präs. Ing. Josef Moser Anfragen bitte an ATM-Projektleiterin Rosi Nitzsche [email protected] 0699 16250041 1.000 Besucher im Ahrental Täglich werden bis zu 500 Tonnen Rest- und Sperrmüll aus der Landeshauptstadt Innsbruck und den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz ins RZ Ahrental gebracht. Der Abfall wird mechanisch sortiert und anschließend als Ersatzbrennstoff einer thermischen Verwertung zugeführt. So entsteht geballte Energie, die als Ersatz für Heizöl oder Kohle Strom und Wärme in Heizkraftwerken erzeugt. Zusätzlich werden aus dem Rest- und Sperrmüll jährlich bis zu 3.900 Tonnen Eisen und Nichteisenmetall aussortiert und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Mehr übers RZ Ahrental und sein einzigartiges Besucherzentrum auf den nächsten FORUM-Seiten … Ende November besuchte der Umweltausschuss Kematen das Recycling Zentrum Ahrental. Damit konnte als 1.000 Besucherin GR Regina Plunser begrüßt werden, die sich über den unerwarteten Blumengruß freute: v. l. GR Regina Plunser, RZ Ahrental-GF Ing. Otto Reichholf, B.Eng., GR Mag. (FH) Klaus Schermer, Bauhofleiter Herbert Kössler, GR Viktor Feichtner und Ausschussmitglied Josef Feichtner. forum 05 - Nach den Gemeinderatswahlen im Febru- RZ Ahrental begeistert ar stehen über 25 neue Bürgermeister an der Spitze der ATM-Gemeinden in den Be- Umwelttag als Green Event ausgezeichnet zirken Schwaz und Innsbruck-Land. Im Bürgermeister sind dem Abfall auf der Spur Recycling Zentrum Ahrental konnten sich nun sowohl neu gewählte als auch länger dienende Bürgermeister vom Weg überzeugen, den der Abfall ihrer Gemeinden nimmt. Geschäftsführer Ing. Otto Reichholf, B.Eng. führte die Gemeindevertreter durch die moderne Abfallsortieranlage mit angeschlossenem Besucherzentrum – übrigens das einzige Österreichs! Neben interessanten Informationen rund um die Themen Abfallverwertung und -be- v. l. Bgm. Erich Ruetz (Völs), Bgm. Karl Moser (Achenkirch), Bgm. Hermann Steixner (Schönberg), Bgm. Martin Schwaninger (Pettnau), Bgm. Karl-Heinz Prinz (Natters), GF Ing. Otto Reichholf, GF ATM Dr. Alfred Egger, Bgm. Josef Saxer (Obernberg), Bgm. Hubert Hußl (Terfens) handlung war die Besichtigung des 430 Meter langen Kollektorgangs unter der De- Begeistern und die Umwelt schonen – das sind die Eckpfeiler für ein gelungenes Green Event. Von der regionalen Verpflegung mit Bioprodukten über die klimaschonende Erreichbarkeit bis hin zum Abfallmanagement des Festes gibt es einige Anforderungen an eine solche Veranstaltung. Wer die Kriterien des Klimabündnisses Tirol erfüllt, kann seine Veranstaltung als Green Event bezeichnen und wird dafür vom Klimabündnis ausgezeichnet. So wie der Umwelttag im Recycling Zentrum Ahrental, der nicht nur bei den Besuchern ein voller Erfolg war sondern auch in punkto Nachhaltigkeit. Hunderte Gäste waren von den Attraktionen wie dem ARA-Spiele- truck oder dem „Müllionenrad“ begeistert und erlebten zudem eine informative Reise des Abfalls. Die stolzen Veranstalter der Green Events in Tirol ponie ein besonderer Höhepunkt. Aus Autoreifen werden flotte Flip-Flops Schuhe aus recycelten Materialien? Flip-Flops, die in Afrika Gutes tun? Upcycling ist nicht nur bei uns im Trend. Aus Uganda kommen innovative Ideen, die aus Abfall-Produkten Neues entstehen lassen. Auf Einladung des Welthauses der Diözese Innsbruck fand erst kürzlich ein Tirol-afrikanischer Austausch zum Thema Abfallmanagement im Recycling Zentrum Ahrental statt (FORUM berichtete). v. l. Bgm. Peter Daum (Oberhofen), Bgm. Josef Hautz (Steinach am Brenner), Bgm. Walter Hofer (Ellbögen), Bgm. Mario Nocker (Trins), GF Ing. Otto Reichholf, Bgm. Klaus Stocker (Wildermieming), Bgm. Brigitte Praxmarer (Flaurling) v. l. Bgm. Josef Brunner (Gallzein), Bgm. Michael Huber (Stans), GR Mag. Raimund Schmidt (Fulpmes), Bgm. Robert Denifl (Fulpmes), Bgm. Herbert Schafferer (Rinn), GR Maria Margreiter (Fulpmes), GF Ing. Otto Reichholf, Bauhofleiter David Eiter (Inzing) In Uganda haben sich mit Goeffrey Maloba und Francis Oko zwei kreative Köpfe zusammengetan, um aus alten Autoreifen Sandalen herzustellen. Pro Tag entstehen in mühevoller Arbeit etwa 20 Paar Flip-Flops. ATM und RZ Ahrental unterstützten das Projekt mit dem Kauf von 100 Paar Sanda- len. Den Erlös investierten die beiden Afrikaner gleich in eine Nähmaschine, um zukünftig noch professioneller arbeiten zu können. Weitere Upcycling-Produkte sind bereits in Vorbereitung. Die fairen Recycling-Sandalen sind in unterschiedlichen Modellen und Größen unter www.rz-ahrental.at bestellbar. Mit Hilfe der Nähmaschine können nun noch mehr Autoreifen zu Flip-Flops recycelt werden. v. l. Gottlieb Schwaiger (Pfons), Bgm. Andreas Danler (Patsch), Bgm. Martin Wegscheider (Tulfes), GF Ing. Otto Reichholf v. l. Bgm. Alois Eberharter (Hart i. Z.), Vzbgm. Benno Fankhauser (Uderns), Vzbgm. Bernhard Hanser (Ried i. Z.), Vzbgm. Julia Fill (Strass i. Z.), Bgm. Hansjörg Gartlacher (Kolsass), Vzbgm. Klaus Lindner (Kolsass), Vzbgm. Georg Wechselberger (Stumm), GF Ing. Otto Reichholf 06 forum- Nicht nur Bürgermeister sondern auch interessierte Schüler sind im Besucherzentrum des RZ Ahrental willkommen. Kostenlose Führungen werden ganzjährig angeboten. Infos und Anmeldungen unter: www.rz-ahrental.at forum- 07 Hall ist mehrsprachig Viersprachige Infotafeln (Deutsch, Englisch, Türkisch und Serbokroatisch) findet man neuerdings auf den Wertstoffsam- melinseln der Stadt Hall in Tirol. „Gerade in der letzten Zeit hat sich das Konzept als ausgesprochen praktisch erwiesen. Besonders die englischen Infotafeln sind eine große Hilfe für Flüchtlinge aus Syrien“, erklärt Michael Neuner, Umweltberater der Stadt Hall. Sehr vorbildlich – neben den Tafeln gibt es nämlich auch verschiedenste mehrsprachige Infomaterialien. Ebenso bei der ATM, die mehrsprachige Broschüren etc. bietet. Interesse? Bitte unter [email protected] melden. Repair Café – das war 2016 62-mal tirolweit 3.000 Gegenstände und Textilien zur Reparatur angenommen 5.000 Besucher Neu in Tux, Lienz, Radfeld, Seefeld, Brandenberg, Kirch bichl, Buch, Jenbach, Kematen, Söll und Innsbruck 500 Kaffeetassen für die Experten Was war 2016 noch neu? „Es gab erstmals sogenannte ErklärBars. Meist jugendliche Experten erklären dort die Handhabung neuer Technologien für Smartphone und Co.“, so Mag. Michaela Brötz vom Tiroler Bildungsforum. Bereits in 16 Repair Cafés fanden ErklärBars mit großem Erfolg statt. „Dieses Angebot ergänzt die Reparaturen optimal!“ Auch in den Schulen wird seit heuer fleißig repariert. Die BHAK Innsbruck und die BHAK Lienz sind zwei aktive Veranstalter von Repair Cafés. Mit weiteren Schulen in Innsbruck sind Kooperationen geplant. Mit der NMS Fließ startet das Repair Café 2017 erstmals in einer Mittelschule. Als kleines Dankeschön für die zahlreichen Stunden, in denen die Experten mit Rat und Tat den Besuchern zur Seite standen, wurden nun „love is in the repair“-Tassen von der ATM und dem Tiroler Bildungsforum an die Repair Café-Mitarbeiter verteilt. Jause ohne Abfall v. l. ATM-GF Dr. Alfred Egger, ATM-Projektleiterin Rosi Nitzsche, Repair Café-Koordinatorin Mag. Michaela Brötz und Ing. Alexander Würtenberger freuen sich über 500 Kaffeetassen für die ehrenamtlichen Experten. Ein Kind erzieht zwei Erwachsene – gemäß diesem Motto fängt man in Zirl schon sehr früh mit der Umwelterziehung an. Die Erstklässler aus Zirl freuten sich über ihre neuen Jausenboxen und die wiederbefüllbaren EMIL-Trinkflaschen aus Glas, die ATM-Chef Dr. Alfred Egger verteilte. So macht Abfallvermeidung Spaß! 72 Stunden ohne Kompromiss Feste ohne Reste in Zirl 08 forum- Die wachsenden Abfallberge bei diversen Festen in Zirl waren den Verantwortlichen schon lange ein Dorn im Auge. Auf der Suche nach einer umweltfreundlicheren Lösung entwickelte man das Konzept „Feste ohne Reste“ und fand mit dem Verein ISSBA einen erfahrenen Partner. Beim gemeinnützigen Imster Verein, der Langzeitarbeitslosen eine Möglichkeit zum Wiedereinstieg in die Arbeitswelt gibt, kann Mehrweggeschirr kostenpflichtig ausgeliehen werden. Damit wird das Abfallaufkommen auf ein Fünftel reduziert! Natürlich ist für so eine Umstellung einiges an Überzeugungsarbeit nötig, erklärt Gerd Plattner, Abfallberater der Gemeinde Zirl: „Veranstalter erhalten Einwegbecher oft sehr günstig oder gratis, da ist es natürlich schwierig, alle davon zu überzeugen auf teurere Alternativen zurückzugreifen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, wenn man bedenkt, wie viel Abfall so vermieden werden kann.“ Ein weiteres Argument für die Verwendung der Mehrwegbecher sind die einfacheren Aufräumarbeiten am nächsten Tag. Die Becher werden vom Verein ISSBA abgeholt und müssen nicht vom Veranstalter gereinigt werden. Sind sehr zufrieden mit ihren „Festen ohne Reste“: v. l. Bgm. Mag. Thomas Öfner und Umweltberater Gerd Plattner mit den umweltfreundlichen Mehrwegbechern. Der Gesellschaft etwas zurückgeben – Das ist das Motto des Projekts „72 Stunden ohne Kompromiss“ der Young Caritas und Katholischen Jugend Österreichs. In rund 400 Sozial- und Umweltprojekten engagieren sich jedes Jahr 5.000 Jugendliche in ganz Österreich. In Schwaz kümmerte sich eine Gruppe um den ökologischen Fußabdruck des neuen Barbara-Ladens. Um den Kunden eine Alternative zu herkömmlichen Plastiktaschen zu bieten, wurden in den 72 Stunden umweltfreundliche Leinentaschen gestaltet. Coole Sprüche und das bunte Logo des Ladens zieren jetzt die Taschen, die bei jedem Einkauf zum Einsatz kommen. Unterstützt wurde das Projekt von der ATM und der Stadt Schwaz. Die 72 Stunden haben sich gelohnt. Die Schwazer Jugendlichen mit ihren selbst gestalteten Taschen. forum- 09 Tirols Klimabündnis-Pionier 25 Jahre Klimabündnis: Die Stadt Schwaz ist bereits im Jahr 1991 dem Verein Klimabündnis beigetreten, der zu dieser Zeit in Tirol noch gar keine Niederlassung hatte. Der internationale Verein mit Sitz in Frankfurt hatte sich bei der Gründung das Ziel gesetzt, Klimaschutz weltweit zum Thema zu machen und auf die Ebene der Gemeinden zu tragen. „Vor 25 Jahren waren viele Dinge, die wir heute als selbstverständlich erachten, noch keineswegs allgemein anerkannt. Klimaschutz ist aber viel mehr als Umweltschutz, auch Kultur und Soziales sowie ganz besonders auch die Schulen und der Bildungsbereich tragen wesentlich zur Bewusstseinsbildung bei – es werden Themen aufgegriffen, weitertransportiert und diese damit erlebbar und umsetzbar“, so Bgm. Dr. Hans Lintner anlässlich des Jubiläums. 1991 – Jahr der Veränderungen Die Stadt Schwaz installierte unter Umweltreferent Erwin Luchner im Jahr 1991 bereits einen Umweltberater – Alexander Würtenberger. Er ist mittlerweile übrigens der dienstälteste Umweltberater Tirols! 1992 übernahm die IGLS-Gemeinderätin Irmgard Grilz die Funktion der Umweltreferentin und trieb das Thema Klimaschutz kontinuierlich mit viel Beharrlichkeit voran. Ihr Nachfolger Hermann Weratschnig brachte 1991 als Paulinum-Schüler und Praktikant beim Schwazer Umweltberater die Idee vor, dass es doch sinnvoll wäre, Speiseöl zu sammeln. Aus der Idee entstand der Öli – das europaweit sehr erfolgreiche Sammelsystem für Alt-Speiseöl. 10 forum- Recyclinghofmitarbeiter wissen mehr Der richtige Umgang mit Lithium-Akkus war unter anderem Thema bei den Schulungen der Recyclinghofmitarbeiter in Schwaz und Telfs. Die Kraftpakete, die in Laptops und E-Bikes vorhanden sind, können bei unsachgemäßer Lagerung bzw. Entsorgung brandgefährlich sein. Andreas Schuh von der EAG-Koordinierungsstelle informierte die Teilnehmer über die fachmännische Handhabung. Die beiden ATM-Mitarbeiter Mag. Christian Leonhartsberger und Thomas Leis stellten das überarbeitete und neu veröffentlichte Abfallhandbuch vor. Dieses soll bei Fragen am Recyclinghof für schnelle Antworten sorgen. Die Referenten mit dem neuen Abfallhandbuch: v. l. Andreas Schuh (EAG-Koordinierungsstelle) mit den ATM-Ansprechpartnern Mag. Astrid Bayer-Schragl, Mag. Christian Leonhartsberger, Ing. Alexander Würtenberger, Rosi Nitzsche und Thomas Leis. v. l. Tirols dienstältester Umweltberater Ing. Alexander Würtenberger, Bgm. Dr. Hans Lintner, ehem. Umweltreferentin Irmgard Grilz, Klimabündnis Tirol-GF Andrä Stigger, Umweltberater Robert Kaufmann, Umweltreferent GR Hermann Weratschnig, MBA MSc Die Teilnehmer der Recyclinghof Seminare in Schwaz … wir nehmen in Schwaz diese Herausforderungen aktiv an“, erklärt Umweltreferent Hermann Weratschnig. Vorreiter und Pionierarbeit „Aus heutiger Sicht löste gerade das Jahr 1991 große Umwälzungen mit neuen Themen in der Stadt aus. Umweltamt und Kulturamt wurden neu gegründet und damit die Voraussetzungen, die Themen auch konsequent bearbeiten zu können. 2006 wurde ein Umweltleitbild entwickelt, das wir 2016/17 mit einem Bürgerbeteiligungsprozess für die Zukunft weiterentwickeln. Energie, Mobilität und das soziale Zusammenleben sind heute die großen Themen, begleitet von großen gesellschaftlichen Umwälzungen und Rosen streut Andrä Stigger, Geschäftsführer des Vereins Klimabündnis Tirol: „Der Verein Klimabündnis Tirol wurde erst 1998 gegründet und die Stadt Schwaz war nicht nur das erste Tiroler Mitglied des damals noch internationalen Vereins, sondern auch in den 25 Jahren Mitgliedschaft mit zahlreichen ganz unterschiedlichen Projekten immer Vorreiter und hervorragendes Beispiel, dass Klimaschutz ein Thema ist, das vor allem auf Gemeindeebene gelebt und umgesetzt werden muss.“ ... und Telfs forum- 11 Akkus fachmännisch entsorgen Die richtige Entsorgung von Elektroaltgeräten sowie Lithium-Akkus und Konsumbatterien ist die Abgabe auf den Gemeinde-Recyclinghöfen – vollkommen kostenlos und schonend für die Umwelt! Unter dem Motto „Tirols Rohstoffe sind kein Müll“ startete die ATM gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsverband Kitzbühel eine großangelegte Kampagne. Das Ziel: Die Konsumenten über die fachmännische Entsorgung von Elektroaltgeräten und Lithium-Akkus zu informieren. Elektroaltgeräte verfügen nämlich über kostbare „innere Werte“ wie Kupfer, Eisen und andere wertvolle und seltene Elemente wie Iridium, Lithium und Gold. Darum sollten ausgediente Elektrogeräte nicht im Restmüll landen oder an illegale Sammler abgegeben werden. Über diese Kanäle gehen nicht nur die Wertstoffe verloren, sondern es können auch Schadstoffe freigesetzt werden, die Mensch und Umwelt schaden. Die Mitarbeiter auf den Recyclinghöfen helfen bei der fachmännischen Entsorgung von Lithium-Akkus und Elektroaltgeräten. Umweltbewusster Lesestoff Saubere Berge. Das ist wohl etwas, das sich jeder wünscht, der in Tirols Natur unterwegs ist. Mit dem Wimmelbuch der ATM – kostenlos im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen erhältlich – lernen bereits die Kleinsten auf spielerische Art, wie man sich in der Natur umweltbewusst verhält. Stolz auf das neue Wimmelbuch sind: v. l. Katharina Weißkopf (Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen), Hüttenwirt Heiko Lapp (Dominikushütte) und Rosi Nitzsche (ATM-Projektleiterin) Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und wünschen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr!
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