Erfolgreiches internationales Nachwuchsprogramm in der Photonik

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161220_Helgert_Photonik.pdf
Erfolgreiches internationales Nachwuchsprogramm in der Photonik
Universitäten Jena und Karlsruhe und Industriepartner kooperieren bei
Masterstudiengängen "Photonics" und "Optics & Photonics"
Hightech-Firmen auf dem Gebiet der Optik und Photonik in Deutschland und Europa benötigen
zunehmend hochqualifizierten Nachwuchs. Oft fehlt es an Naturwissenschaftlern wie Physikern,
Ingenieuren sowie an Facharbeitern mit Kompetenzen auf dem Gebiet der Optik und Photonik.
Mittlerweile wurde dieses Problem auf allen Ebenen der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
erkannt. Auch viele deutsche Hochschulen reagieren und haben ihre Attraktivität für ausländische
Bewerber gesteigert. In Jena und Karlsruhe startete bereits im Jahr 2008 ein in öffentlich-privater
Partnerschaft gefördertes Masterstudiengang-Projekt, dessen Zwischenbilanz für viele deutsche
Hochschulen und Unternehmen richtungsweisenden Charakter haben könnte.
Dieses Projekt wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF),
mehr als 20 Industrieunternehmen der deutschen Optik und Photonik und der Abbe School of
Photonics (ASP) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Karlsruhe School of Optics &
Photonics (KSOP) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ins Leben gerufen.
Alles rund um die Photonik in Jena und Karlsruhe
Durch die Förderung wurden zwei internationale, komplett englischsprachige Masterstudiengänge
eingerichtet: "Photonics" an der ASP in Jena bzw. "Optics & Photonics" an der KSOP in Karlsruhe.
Wesentliche Inhalte der Studienprogramme sind modernes Optikdesign, Laserphysik,
Quantenelektrodynamik sowie optische und photonische Technologien in den
Anwendungsbereichen Materialwissenschaft, Spektroskopie, Biomedizin, optische Systeme und
Solarenergie. Als Plus zum regulären Studium gilt die enge Zusammenarbeit mit der Industrie
durch Praktika und Masterarbeiten.
Die Zielstellung beider Studiengänge war und ist es, junge Menschen aus dem Ausland zu
hochqualifizierten Fachkräften für die Optik- und Photonikindustrie auszubilden, um dem
drohenden Fachkräftemangel in Deutschland frühzeitig vorzubeugen.
Die Zahlen sprechen für eine hohe Attraktivität des Projekts: Über 9.000 junge Menschen aus über
50 Ländern bewarben sich für einen Platz in einem der Programme. Davon wurden und werden
mehr als 800 in Jena und Karlsruhe ausgebildet. Bis heute haben 412 ihr Masterstudium
erfolgreich abgeschlossen, der Großteil der übrigen Studierenden ist auf der Zielgeraden.
Anders als in anderen naturwissenschaftlichen Fächern liegt die Absolventenquote bei beiden
Studiengängen bei über 90 Prozent. Das ist eine Folge des professionellen Auswahlprozesses und
der sehr individuellen Betreuung und Förderung der Studierenden. Ein besonderer Fokus der
Programme liegt auf der Vermittlung von zusätzlichen Kompetenzen für einen erfolgreichen
Einstieg in die deutsche Photonikindustrie. Dazu gehören interkulturelle Seminare, Deutschkurse,
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Bewerbungsworkshops, Karrieremessen und intensive Industriekontakte.
Exzellente Karrierechancen
In Jena und Karlsruhe ziehen die beiden Koordinatoren der Studienprogramme Prof. Dr. Thomas
Pertsch und Prof. Dr. Ulrich Lemmer, ein positives Fazit: "Unsere Absolventen blicken exzellenten
Karrierechancen entgegen. Sie arbeiten in Applikations- und Entwicklungsprojekten, darunter auch
in der Softwareentwicklung und Systemarchitektur. Sie leiten internationale Projekte und sind im
Qualitäts- und Produktmanagement, aber auch im technischen Vertrieb einsetzbar."
Dieses ungewöhnliche Betreuungsmodell war nur durch die Bundesförderung an beiden
Standorten in Höhe von insgesamt 4,5 Millionen Euro möglich. Ein ebenso hoher Anteil wurde über
die vergangenen acht Jahre durch die Industriepartner Agilent Technologies, Berliner Glas, CARL
ZEISS, Finisar, Jenoptik, Karl Storz, Leica, LIMO, Nanoplus, Novaled, OSRAM, Philips, Polytec,
Precitec, QIOPTIQ, Rofin, Saueressig, SICK, TRUMPF, u2tPhotonics und Wetzel beigetragen.
Die Bereitstellung von Masterstipendien kann als ein wesentlicher Erfolgsfaktor verbucht werden,
um hochqualifizierte Studierende anzuwerben, die aufgrund ihres akademischen Lebenslaufs ein
außergewöhnlich hohes Potenzial mitbrachten, jedoch nicht die notwendigen Mittel, um in
Deutschland zu studieren.
Gemäß der Zielstellung der Internationalisierungsstrategie des Förderprogramms sind heute von
den 412 Absolventen mindestens 200 in Deutschland als Arbeitnehmer tätig. Nur ein kleiner Anteil
ist in seine Herkunftsländer zurückgekehrt und wirkt dort als "Botschafter" für den Standort
Deutschland. Knapp 55 Prozent der Absolventen streben nach dem Masterabschluss zunächst
noch eine Promotion auf einem natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Gebiet der Optik und
Photonik an.
Erfolgreicher Start ins Wintersemester 2016/17
Die erfolgreichen internationalen Studienprogramme sollen über das Projektende 2016 hinaus
verstetigt werden. In Jena wird die Finanzierung der Ausbildungsaktivitäten der Abbe School of
Photonics durch das Thüringer Landesprogramm "ProExzellenz" und die
Friedrich-Schiller-Universität Jena fortgeführt. Neben Landesstipendien werden weitere Stipendien
durch einen chinesischen Partner, das "Changchun Institute of Optics, Fine Mechanics, and
Physics" (CIOMP), beigesteuert. Das Programm der Abbe School of Photonics in Jena erfreut sich
ungebrochener Beliebtheit: im Wintersemester 2016/17 wurde mit 61 Neuimmatrikulationen im
Masterstudiengang Photonics ein neuer Bestwert erreicht.
In Karlsruhe haben in diesem Jahr 80 Studierende neu begonnen. Neun Jahre nach Einführung
des Masterprogramms hat die KSOP den Studiengang nachhaltig am KIT etabliert und das Land
Baden-Württemberg fördert die Grundfinanzierung im Rahmen der Ausbauplanung "Master 2016".
Somit werden auch in Karlsruhe weiterhin hochqualifizierte Fachkräfte in enger Kooperation mit
und für die deutsche Optik- und Photonikindustrie ausgebildet.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Pertsch
Institut für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Max-Wien-Platz 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 947560
E-Mail: [email protected]
Universitäten Jena und Karlsruhe und Industriepartner kooperieren beiMasterstudiengängen "Photonics" und "Optics & Photonics"
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Meldung vom: 20.12.2016 10:18 Uhr
Universitäten Jena und Karlsruhe und Industriepartner kooperieren beiMasterstudiengängen "Photonics" und "Optics & Photonics"
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