Kapitalmarktausblick April 2013

Makroausblick 2016
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Volkswirtschaft, 09.12.2016
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov Dez
Makroökonomischer Blick auf die Welt
EUROZONE
Die Wachstumsaussichten haben durch die entstandene
Unsicherheit nach dem Brexit nur einen vorübergehenden,
leichten Dämpfer erhalten. Wir erwarten ein BIP-Wachstum
für 2016 von 1,6 % und für 2017 von 1,5 %.
Wir bleiben längerfristig verhalten zuversichtlich. Die ultralockere Geldpolitik der EZB und die leicht expansive Fiskalpolitik stützen die Konjunktur. Gleichwohl sind zahlreiche
politische Risiken, wie die Unwägbarkeit nach dem No zum
Verfassungsreferendum in Italien, im Auge zu behalten.
USA
Die ausgeweiteten öffentlichen Infrastrukturinvestitionen
wirken nach. Aufträge werden abgearbeitet, die Produktion
steigt. Industrie-Geschäftsklimaindizes bewegen sich auf
einem Zweijahreshoch. Problematisch bleiben die Exportschwäche und eine mögliche Überhitzung des
Immobiliensektors. Das Wachstum dürfte in den
kommenden Quartalen stabil bleiben. Für den
Jahresdurchschnitt 2016 erwarten wir einen BIP-Zuwachs
von 6,7 %, gefolgt von 6,4 % in 2017.
JAPAN
Trumps wirtschaftspolitische Aussagen (Steuersenkungen,
Stärkung der öffentlichen Infrastruktur und gewisse
Handelserschwernisse) versprechen expansive Impulse.
Vielfach werden nun die Wachstumserwartungen für
2017/18 nach oben gesetzt. Schon aktuell überrascht die
Konjunkturentwicklung positiv. Während des 3. Quartals
wuchs die Wirtschaft um 3,2 %.
Für das laufende Jahr sehen wir einen BIP-Anstieg von
1,6 %. 2017 könnten es dann 2,4 % werden.
09.12.2016
CHINA
Makroausblick | Dezember | 2016
Das Wirtschaftswachstum hat sich während des 3. Quartals wider Erwarten nicht abgeschwächt sondern leicht
zulegen können: von annualisierten 0,7 % auf 1,3 %. Staat
und Unternehmen investierten weniger. Die Verbraucher
gaben kaum mehr aus. Lediglich die Exporte nahmen
etwas zu.
Aufgrund der angekündigten staatlichen Konjunkturmaßnahmen erwarten wir einen BIP-Zuwachs von jeweils 0,9 %
für 2016 und 2017.
Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung
Brexit-Verunsicherung währt nur kurz
Deflationssorgen lassen nach
• Die Wachstumsgeschwindigkeit in der Eurozone hat sich
im 2. und 3. Quartal 2016 bei jeweils 0,3 % (nach 0,5 %
im 1. Quartal) gegenüber dem Vorquartal stabilisiert.
• Die Preisentwicklung wird immer weniger durch die
Ölpreise gedämpft. So gaben die Preise für Energie
zuletzt nur noch um 0,9 % nach und die Inflationsrate ist
im November weiter auf 0,6 % gestiegen (Okt.: 0,5 %).
Die Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise
liegt unverändert bei 0,8 %.
• Inzwischen deutet sich immer mehr an, dass die BrexitVerunsicherung nur kurz war und schon wieder abgeschüttelt wird. Das Verbrauchervertrauen hat sich zuletzt
spürbar aufgehellt und die Einkaufsmanagerindizes
haben zugelegt. Wir erwarten ein BIP-Wachstum für
2016 von 1,6 % und für 2017 von 1,5 %.
Euroland Inflation
Euroland Stimmungsindikatoren
5
0
0
-5
-5
-10
-10
-15
-15
-20
-20
-25
-25
-30
-30
-35
-35
-40
Jan 01
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Verbrauchervertrauen
Quelle: Europäische Kommission.
09.12.2016
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
in %
10
5
in Pkt.
in Pkt.
10
-40
Jan 99
• Da die Gefahr eines anhaltenden Preisrückgangs auf
breiter Front (Deflation) dadurch geringer geworden ist,
wird die EZB das Volumen ihrer Wertpapierankäufe ab
April 2017 wieder auf 60 Mrd. Euro zurückführen.
-1
Jan 99
Makroausblick | Dezember | 2016
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Inflation (YoY)
Industrievertrauen
Zeitraum: 31.01.1999 – 30.11.2016
-1
Jan 01
Quelle: Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 30.11.2016
Deutschland
Konjunktur- und Preisentwicklung
Vorübergehende Wachstumsdelle
Preise ziehen wieder an
• Nach dem kräftigen Wachstum im 1. Halbjahr ist das BIP
im 3. Quartal durch die Brexit-Unsicherheit schwächer
gestiegen (0,2 %). Die Außenwirtschaft bremste.
• Die Verbraucherpreise ziehen wieder etwas stärker an:
im Oktober und November lag die Inflationsrate jeweils
bei 0,8 % nach noch 0,4 % im Sommer.
• Das Brexit-Votum hat aber nur vorübergehend für
Verunsicherung gesorgt. Das Ifo-Geschäftsklima hat sich
im November nach drei Anstiegen in Folge auf hohem
Stand stabilisiert; das GfK-Konsumklima und die
Anschaffungsneigung sind leicht gestiegen und die
Industrieaufträge haben zuletzt kräftig zugenommen. Wir
erwarten einen BIP-Zuwachs für 2017 von 1,5%.
• So gaben die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe im November nur noch um 2,7 % nach, während
der Rückgang im Juli noch 7,0 % betrug.
4
110
100
0
90
-2
80
-4
70
-6
60
-8
Mrz 00
50
in %
2
Mrz 04
Mrz 06
BIP (YoY)
Quellen: Destatis, Ifo Institut.
09.12.2016
Mrz 08
Mrz 10
Mrz 12
Mrz 14
Mrz 16
3,50
3,50
3,00
3,00
2,50
2,50
2,00
2,00
1,50
1,50
1,00
1,00
0,50
0,50
0,00
0,00
-0,50
Jan 99
-0,50
Jan 01
Jan 03
Makroausblick | Dezember | 2016
Jan 05
Jan 07
Inflation
Ifo Geschäftsklimaindex (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.2000 – 30.11.2016
in %
120
in Pkt.
6
in %
Deutschland Inflation (YoY)
Deutsches BIP und Ifo Geschäftsklima
Mrz 02
• Mit Blick auf den abklingenden Ölpreiseffekt sollte die
Inflationsrate im nächsten Jahr wieder dauerhaft über
1 % liegen; im Jahresdurchschnitt erwarten wir 1,4 %.
Quelle: Destatis, Eurostat.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation
Zeitraum: 31.01.1999 – 30.11./31.10.2016
USA
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Trumps Wirtschaftspolitik wirkt expansiv
Fed: Mehr Zinsschritte in 2017?
• Trumps wirtschaftspolitische Aussagen ( Steuersenkungen, Stärkung der öffentlichen Infrastruktur und gewisse
Handelserschwernisse) versprechen expansive Impulse.
Vielfach werden nun die Wachstumserwartungen für
2017/2018 nach oben gesetzt. Nach positiven Konsum-,
Auftragseingangs- und Hausbaudaten überrascht die
Konjunkturentwicklung bereits jetzt positiv. Die AtlantaFed erwartet für das 4. Quartal ein BIP-Plus von 2,6 %.
• Der Preisauftrieb setzte sich im Oktober fort. Gegen
Vormonat stieg die Inflationsrate um 0,4 %, gegenüber
dem Vorjahr waren es 1,6 %. Die Kernrate lag zuletzt mit
2,1 % erneut über der Notenbankzielvorgabe von 2 %.
• Für das laufende Jahr gehen wir von einen BIP-Anstieg
von 1,6 % aus. 2017 könnten es dann 2,4 % werden.
USA Inflation
4
70
2
60
0
50
-2
40
-4
30
20
Dez 00
BIP (YoY)
Quellen: BEA, ISM.
09.12.2016
Dez 05
Dez 10
Dez 15
6
6
3
3
0
0
in %
80
in %
6
in Pkt.
USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex
-6
Dez 95
• Eine Zinsanhebung im Dezember gilt mittlerweile als
sicher. Bislang wurden zwei weitere Zinsschritte in 2017
unterstellt. Im Jahresvergleich bald steigende Energiepreise und die expansiven Konjunktureffekte dürften die
Fed aber zu einem schnelleren Handeln veranlassen.
-3
Jan 99
Makroausblick | Dezember | 2016
Jan 03
Jan 05
Jan 07
Inflation (YoY)
ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)
Zeitraum: 29.12.1995 – 30.11.2016
-3
Jan 01
Quelle: BLS.
Jan 09
Jan 11
Jan 13
Jan 15
Kerninflation (YoY)
Zeitraum: 31.01.1999 – 31.10.2016
China
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur ohne Schwankungen
Notenbank stützt Außenwert des Yuan
• Die seit Jahresbeginn zweistellig ausgeweiteten öffentlichen Infrastrukturinvestitionen wirken nach. Aufträge
werden abgearbeitet, die Produktion steigt. IndustrieGeschäftsklimaindizes bewegen sich auf einem Zweijahreshoch. Problematisch bleiben die Exportschwäche
und eine mögliche Überhitzung des Immobiliensektors.
Das Wachstum dürfte in den kommenden Quartalen
dennoch stabil bleiben.
• Die Bank of China setzt in ihrer Geldpolitik schwerpunktmäßig auf eine Steuerung der Kreditmengenaggregate. Die Zinshöhe belässt sie auf Sicht unverändert, um
den Außenwert des Yuan besser kontrollieren zu
können. Nach der Trump-Wahl hat sich der
Abwertungsdruck allerdings erhöht. Trotz intensiver
Interventionen fiel der Yuan gegenüber dem US-Dollar
auf den tiefsten Stand seit Mai 2008.
• Für 2016 erwarten wir nun einen BIP-Zuwachs von
6,7 %, gefolgt von 6,4 % in 2017.
• Auch im November setzte sich der Anstieg der Verbraucherpreise mit 2,3 % nach 2,1 % fort. Das Notenbankziel
liegt bei 3 %.
14
60
12
55
50
8
45
6
40
in %
in Pkt.
10
4
Mrz 05
35
Mrz 07
Mrz 09
BIP (YoY)
Quellen: NBS, CFLB.
09.12.2016
Mrz 11
Mrz 13
Mrz 15
in %
China Inflation (YoY)
China BIP-Wachstum und PMI
25
25
20
20
15
15
10
10
5
5
0
0
-5
-5
-10
Dez 01
PMI Verarbeitendes Gewerbe (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.2005 – 30.11.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
-10
Dez 03
Dez 05
Dez 07
Inflation
Quelle: NBS.
Dez 09
Dez 11
Dez 13
Dez 15
Nahrungsmittelinflation
Zeitraum: 31.12.2001 – 31.10.2016
Japan
Konjunktur- und Preisentwicklung
Konjunktur: Überraschendes Exportwachstum
BoJ fokussiert sich auf die Zinskurve
• Das Wirtschaftswachstum hat sich während des dritten
Quartals wider Erwarten leicht beschleunigt: von 0,7 %
auf 2,2 %. Staat und Unternehmen investierten zwar
weniger. Auch die Verbraucher gaben kaum mehr aus.
Die Exporte hingegen konnten trotz der Yen-Stärke
zulegen.
• Nach der Trump-Wahl kam es zu einem globalen
Rendite-Anstieg. Gemäß ihrer neuen Zielvorgabe, die
Langfristzinsen kontrollieren zu wollen, begann die
Notenbank gezielt in bestimmten Laufzeitsegmenten zu
intervenieren. Zuvor hatte sie das Erreichen ihres
Inflationsziels von 2 % abermals um ein Jahr auf Ende
2018/Anfang 2019 verschoben.
• Deswegen und auch aufgrund des erwarteten Konjunkturpakets hat sich die Stimmung der Unternehmen
merklich aufgehellt. Wir erwarten nun einen BIPZuwachs von jeweils 0,9 % für 2016 und 2017.
60
4
40
2
20
0
0
-2
-20
-4
-40
-6
-60
-8
-80
in Pkt.
in %
6
in %
Japan Inflation (YoY)
Japan BIP-Wachstum und Tankan Index
-10
Mrz 95
• Die Verbraucherpreise fielen im Oktober zum achten Mal
in Folge und lagen um 0,4 % unter Vorjahr. Die Kernrate
stieg immerhin um 0,4 % yoy.
4
4
3
3
2
2
1
1
0
0
-1
-1
-2
-2
-100
Mrz 00
BIP (YoY)
Quellen: ESRI, BoJ.
09.12.2016
Mrz 05
Mrz 10
Mrz 15
-3
Dez 96
-3
Dez 01
Dez 06
Dez 11
Tankan Großproduzenten Index (rechte Skala)
Zeitraum: 31.03.1995 – 30.09.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
Quelle: MIC.
Zeitraum: 31.12.1996 – 31.10.2016
Osteuropa
Konjunktur- und Preisentwicklung
Russland
Türkei
• Die Inflation fällt weiter. Für November registrierte das
russische Statistikamt fortschreitende Disinflation, also
eine Abnahme der Preissteigerungsrate. Letztere liegt
nun bei „nur noch“ 5,8 % – Tendenz weiter fallend.
• Die Lira fällt und fällt und bricht wieder einmal das letzte
Allzeittief. Letzte Woche fiel die Lira sogar zeitweise
unter die Marke von 3,5 pro US-Dollar.
• Am 16. Dezember wird die Notenbank die für dieses
Jahr letzte Zinsentscheidung treffen. Wir erwarten keine
Änderung des Zinses (aktuell: 10 %), aber wir sehen
eine 40 %-Chance für einen Zinsschnitt.
• Russland bekommt zudem einen neuen Wirtschaftsminister. Aber große Änderungen wird es keine geben.
• Das Problem dabei: Nicht viel deutet auf eine
Besserung. Teureres Öl, ein Leistungsbilanzdefizit und
weiterhin anhaltende politische Turbulenzen usw.
• Immerhin fiel die Inflation im November auf 7 %. Doch
wir erwarten, dass das nur eine Atempause ist, bis die
Preise wieder stärker steigen. Die Notenbank wird ihre
Zinsen weiter anziehen müssen.
Türkei Leitzinsen und Verbraucherpreise (YoY)
120
100
100
•
80
80
60
60
40
Dez 11
40
12
9
9
6
6
3
Dez 11
•
Dez 12
Quelle: Bloomberg.
09.12.2016
Dez 13
Dez 14
Dez 12
Dez 13
Leitzinsen
Dez 15
Zeitraum: 08.12.2011 – 07.12.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
12
in %
120
in %
Rubel in US-Dollar (Index = 100 zu Beginn)
Quellen: TCMB, TUIK.
Dez 14
Dez 15
3
Dez 16
Verbraucherpreise
Zeitraum: 08.12.2011 – 08.12.2016
Marktentwicklung
Zinsen
Divergierende Geldpolitik
Zinsen: Raus aus dem tiefen Tal
• Die EZB bleibt extrem expansiv und wird ihr Wertpapierankaufprogramm über den März 2017 hinaus um neun
Monate verlängern, allerdings wird sie ab April „nur“
noch monatlich Wertpapiere für 60 Mrd. Euro anstatt wie
bisher 80 Mrd. Euro ankaufen.
• Die von Trump angekündigten kreditfinanzierten
Infrastrukturinvestitionen ließen Inflationserwartungen
und Zinsen in den USA spürbar steigen. Bundesanleihen
koppelten sich zeitweise von diesem Trend ab, zogen
zuletzt mit Blick auf die monatliche Reduzierung des
Anleiheankaufvolumens aber wieder an.
• In den USA wird die Fed ihre Zinsen voraussichtlich
nächste Woche erhöhen. Wir erwarten, dass sie einen
Anstieg um 25 Basispunkte auf 0,50 % – 0,75 % beschließen und den Zinserhöhungszyklus 2017 weiter
fortsetzen wird.
Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
Leitzinsen
7
7
6
6
6
6
5
5
5
5
4
4
4
4
3
3
3
3
2
2
2
2
1
1
1
1
0
0
0
0
-1
Feb 99
-1
Feb 01
Feb 03
Feb 05
Feb 07
EZB
Quelle: Bloomberg.
09.12.2016
Feb 09
Feb 11
Feb 13
Feb 15
in %
in %
• Eine Trendwende zu deutlich anziehenden Renditen
zeichnet sich damit nicht ab. Deutsche Staatsanleihen
werden als sicherer Anlagehafen gefragt bleiben; die
Zinsen unter Schwankungen nur moderat steigen.
-1
Dez 06
Makroausblick | Dezember | 2016
Dez 10
Deutschland
Fed
Zeitraum: 01.02.1999 – 08.12.2016
Dez 08
Quelle: Bloomberg.
Dez 12
Dez 14
-1
Dez 16
USA
Zeitraum: 08.12.2006 – 08.12.2016
Marktentwicklung
Rohstoffe
Öl: OPEC einigt sich auf Produktionskürzungen
Gold: Nach Trump-Sieg weiter unter Druck
• Ab Januar 2017 wollen die OPEC-Staaten ihre Tagesförderung von aktuell 33,8 Mio. auf 32,6 Mio. Fass kürzen.
Saudi Arabien übernimmt den Hauptanteil. Auch Russland hat leichte Produktionsbeschränkungen zugesagt.
Das Ergebnis hat positiv überrascht.
• Dennoch: Mit den gefassten Beschlüssen wird lediglich
das Förderniveau vom Januar 2016 wieder hergestellt.
Nigeria, Libyen und die US-Schieferölindustrie könnten
die Lücke innerhalb weniger Monate schließen. Der
aktuelle kräftige Preisanstieg wird somit gedeckelt. Wir
erwarten USD 45 – 55 für die kommenden Monate.
• Steigende Renditen, der stärkste US-Dollar seit mehr als
zehn Jahren und Aktienkursgewinne haben die
Attraktivität von Gold und Silber als „sicherer Hafen“ in
den Hintergrund gedrängt. Die Preiseinbußen waren
erheblich. Der seit Jahresanfang bestehende Aufwärtstrend wurde mit Notierungen von unter USD 1.200
gebrochen.
• Verbesserte chinesische Geschäftsklimaindizes verleihen den Industriemetallen nachhaltigen Auftrieb. Mehrfach wurden neue Jahreshochs markiert. So wurden
neue Aufwärtstrends etabliert.
Goldpreis gegenüber globalen Gold-ETF-Beständen
in US-Dollar
Öl (Brent)
160
160
140
140
120
120
100
100
80
80
60
60
40
40
20
Dez 06
Quelle: Bloomberg.
09.12.2016
Dez 08
Dez 10
Dez 12
Dez 14
20
Dez 16
Zeitraum: 08.12.2006 – 08.12.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
2100
85000
1750
75000
1400
65000
1050
55000
700
45000
350
35000
0
Jan 08
25000
Jan 10
Goldpreis je Unze
Quelle: Bloomberg.
Jan 12
Jan 14
Jan 16
Gold-ETF-Bestände in Tausend Unzen (rechte Achse)
Zeitraum: 08.01.2008 – 08.12.2016
Marktentwicklung
Währungen
Der Euro trotzt dem Italien-Referendum
Britisches Pfund per Saldo kaum verändert
• Der Ausgang des Verfassungsreferendums in Italien
wäre eigentlich als Belastung für den Euro einzustufen,
doch der Devisenmarkt hat nicht entsprechend reagiert.
Nach einer ganz kurzen Schwächephase hat der Euro
„am Tag danach“ sogar gedreht und rund einen Cent
zugelegt. Erst die EZB hat den Kurs wieder unter Druck
gebracht, indem sie ihr Anleiheankaufprogramm
verlängert hat.
• Die Hoffnung für das Pfund bleibt bestehen. Nachdem
der High Court geurteilt hat, dass Theresa May das
Parlament bei den Brexit-Entscheidungen mit
einzubeziehen hat, konnte das Pfund etwas zulegen.
Auch die steuerpolitischen Pläne (niedrige Steuern für
Unternehmen) machen der Wirtschaft Mut.
• Die laxe Geldpolitik und die politischen Risiken in der
Eurozone werden den Euro vorerst schwach halten.
in US-Dollar
1,40
1,40
1,30
1,30
1,20
1,20
1,10
1,10
Quelle: Bloomberg.
09.12.2016
Dez 12
Dez 13
Dez 14
Dez 15
1,00
Dez 16
Zeitraum: 08.12.2011 – 08.12.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
in Britischem Pfund
Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
Wechselkurs Euro/US-Dollar
1,00
Dez 11
• Nach einem Zickzack-Kurs notiert das Pfund im
Vergleich zur Vorwoche per Saldo nahezu unverändert.
Die Impulse kamen aber diesmal vor allem vom Euro
(Italien-Referendum, EZB-Entscheidung).
0,95
0,95
0,85
0,85
0,75
0,75
0,65
Dez 11
Quelle: Bloomberg.
Dez 12
Dez 13
Dez 14
Dez 15
0,65
Dez 16
Zeitraum: 08.12.2011 – 08.12.2016
Kapitalmarktprognosen
AKTUELL
PROGNOSE
08.12.2016
30.06.2017
31.12.2017
S&P 500
2.246
2.250
2.320
DAX
11.179
11.400
11.800
EURO STOXX 50
3.186
3.280
3.400
FTSE 100
6.932
7.300
7.500
Fed Funds
0,50
1,00
1,50
10 Jahre
2,41
2,60
2,80
Hauptrefin.-Satz
0,00
0,00
0,00
10 Jahre*
0,38
0,50
0,75
Bank Rate
0,25
0,25
0,25
10 Jahre
1,38
1,60
1,80
USA
EUR/USD
1,06
1,05
1,07
Schweiz
EUR/CHF
1,08
1,08
1,10
Großbritannien
EUR/GBP
0,84
0,88
0,88
Japan
EUR/JPY
121
117
119
Öl (Brent)
53,89
55
60
Gold
1.171
1.225
1.200
USA
Aktienmärkte
Europa
USA
Rentenmärkte
Euroland
Großbritannien
Währungen
Rohstoffe
*Bundesanleihen.
09.12.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
Wirtschaftliches Umfeld
BIP
WELT*
Inflation
Anteil
2015
2016
2017
2018
Arbeitslosenquote
Saldo Staatshaushalt
2015
2016
2017
2018
2015
2016
2017
2018
2015
2016
2017
2018
100,0
2,4
2,2
2,5
2,7
USA
22,5
2,6
1,6
2,4
2,9
0,1
1,2
2,2
2,4
5,3
4,9
4,7
4,5
-2,4
-3,0
-3,2
-3,6
China
13,4
6,9
6,7
6,4
5,9
1,4
2,0
2,2
2,3
4,0
4,1
4,3
4,3
-2,3
-3,0
-3,0
-3,0
Japan
6,0
1,2
0,9
0,9
1,1
0,8
-0,2
0,4
0,5
3,4
3,1
2,9
2,9
-6,5
-6,3
-5,0
-4,0
Indien
2,7
7,2
7,5
7,5
7,8
6,8
4,5
4,5
4,7
-6,9
-6,5
-4,0
-3,6
Lateinamerika
14,9
28,3
20,8
9,3
-7,0
-6,9
-6,2
-5,5
7,5
-0,5
-1,3
1,9
2,7
EUROPA
29,8
1,3
1,4
1,5
1,7
Eurozone
17,3
1,9
1,6
1,5
1,5
0,0
0,2
1,3
1,6
10,9
10,1
9,6
9,3
-2,1
-1,9
-1,7
-1,5
Deutschland
5,0
1,5
1,7
1,5
1,6
0,1
0,3
1,4
1,6
4,6
4,2
4,4
4,5
0,7
0,6
0,3
0,1
Frankreich
3,7
1,2
1,2
1,1
1,3
0,1
0,3
1,2
1,5
10,4
10,3
9,5
9,0
-3,5
-3,3
-3,1
-2,9
Italien
2,8
0,6
0,9
0,8
1,1
0,1
0,0
0,8
1,1
11,9
11,6
11,3
10,9
-2,6
-2,6
-2,5
-2,3
Spanien
1,8
3,2
3,2
2,5
2,3
-0,6
-0,4
1,2
1,6
22,0
19,7
18,0
16,3
-5,1
-4,1
-3,4
-2,8
Portugal
0,3
1,6
1,2
1,3
1,3
0,5
0,7
1,4
1,5
12,7
11,2
10,3
9,7
-4,4
-2,9
-2,6
-2,4
Großbritannien
3,8
2,2
2,1
1,5
1,5
0,1
0,6
2,5
2,4
5,3
4,9
5,1
5,3
-4,4
-3,7
-3,2
-2,7
Schweiz
0,9
0,8
1,1
1,3
1,6
-1,1
-0,4
0,3
0,6
3,2
3,4
3,6
3,5
-0,2
-0,2
-0,1
0,4
Schweden
0,7
3,8
3,1
2,4
2,1
-0,1
1,0
1,6
1,8
7,4
6,9
6,7
6,5
-1,1
-0,5
-0,5
0,4
Russland
2,4
-3,7
-0,6
1,0
1,8
15,6
7,0
4,9
5,2
5,6
6,5
6,2
6,3
-2,8
-4,0
-2,9
-2,5
Türkei
1,0
4,0
2,9
2,8
3,3
7,7
8,0
8,3
8,3
10,6
11,0
11,3
11,2
-1,7
-2,1
-2,1
-2,1
ANDERES WESTEUROPA
OSTEUROPA
Quelle: Arbeitslosigkeit: ILO/Eurostat Definition; Saldo Staatshaushalt in % des BIP.
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.
09.12.2016
Makroausblick | Dezember | 2016
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Stand 09.12.2016
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