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Fütterung
Breiautomaten:
Welche Firma bietet was?
In der Ferkelaufzucht sind Breiautomaten weit verbreitet. Welche Modelle
die Hersteller bieten, zeigt unsere Markt­übersicht.
Wo einbauen? A
lle Automaten eignen
sich laut Herstellerangaben für die Ferkelaufzucht von 8 bis 30 kg. Manche
Modelle, z. B. der „EcoFeeder-K“ von
Weda, können sogar bis zur Endmast
eingesetzt werden. Alle Fabrikate können sowohl in der Bucht als auch in der
Trennwand platziert werden. Nur PigTek
empfiehlt für seinen „Rondomat 3 S“ die
Buchtenmitte als Installationsort.
Bei allen Breiautomaten handelt es
sich um Einzelautomaten, nur ACO
Funki nannte uns den neuen „FunkiMat
Doppelautomat“ für die Marktübersicht.
An ihm können 80 Ferkel versorgt werden, bei einem Tier-Fress­platz-Verhältnis
von 5 : 1. Prinzipiell gibt es den FunkiMat
aber auch als Einzelautomat.
In puncto Tier-Fressplatz-Verhältnis
bestehen große Unterschiede zwischen
den Fabrikaten. Während Kre­
beck an
seinem „Rohrautomaten“ maximal vier
Ferkel je Fressplatz empfiehlt, sollen am
„PigNic“ von Big Dutchman zehn Ferkel
je Fressplatz versorgt werden können.
Die Vorratsbehälter der meisten
S 28
top agrar 11/2014
Fotos: Dr. Janssen
L
andwirte, die in der Ferkelaufzucht
Breiautomaten einsetzen, wissen
die Vorzüge der Technik zu schätzen: Die Automaten sind kostengünstig
und funktionssicher, und auch die Mitarbeiter kommen mit der einfachen Fütterungstechnik in der Regel gut zurecht.
Kein Wunder, dass fast alle Stalleinrichter Breiautomaten anbieten. Das
Grundkonzept bei dieser Technik ist
immer das gleiche: Über der Futterschale befindet sich der Dosiermechanismus, darüber sitzt der Futterbehälter.
Im Detail unterscheiden sich die verschiedenen Automaten aber dennoch.
Wo genau die feinen Unterschiede liegen, wollte top agrar von den Herstellern
wissen. Wir haben deshalb zehn Firmen
gebeten, uns genauere Angaben zu ihren
Breiautomaten zuzusenden. Die Daten
und Fakten haben wir in der Übersicht
auf Seite S 30 für Sie zusammengefasst.
Bei eckigen Trögen sind Futter- und
Wassersektion besser getrennt als bei...
... runden Trögen. Dafür gibt es bei
Rundtrögen keine Schmutzecken.
Automaten bestehen aus Kunststoff,
lediglich IBO-Stalltechnik und Hölscher + Leuschner fertigen ihre Behälter
aus Edelstahl. Der Behälter des „Bistro
W 100 Ferkel“ von MIK bzw. Lammers
kann wahlweise aus Kunststoff oder
Edelstahl hergestellt sein.
Im Schnitt fassen die Behälter zwischen 80 bis 100 l Futter. Nur der „Optimat RF“ von IBO und der „Rondo-
mat 3 S“ von PigTek fallen mit 53 l bzw.
ca. 70 l kleiner aus. Das hat zur Folge,
dass man sie häufiger füllen muss, wenn
die Ferkel große Futtermengen fressen.
Die Kunststoffbehälter sind meist
leicht transparent, sodass die Füllstandshöhe des Futters von außen gut erkennbar ist. Das ist von Vorteil. Bei den Edelstahlbehältern ist das jedoch nicht möglich. Hölscher + Leuschner bietet deshalb
optional für seinen Edelstahlbehälter ein
transparentes Fallrohr an, mit dem man
ebenfalls überprüfen kann, ob der Behälter noch mit Futter gefüllt ist.
Schnell gelesen
• Breiautomaten arbeiten funk-
tions­sicher, sind einfach zu
bedienen und kostengünstig.
• Es gibt heute eine Vielzahl
von Modellen, die sich in etlichen Details unterscheiden.
• Beim Tier-Fressplatz-
Verhältnis variieren die Herstellerangaben zwischen
4 und 10 Tieren je Fressplatz.
• Die Investitionskosten
schwanken zwischen
6 und 14 € je Ferkel.
Deckel drauf?Ein Deckel auf dem
Behälter ist wichtig, damit das Futter
den Stallgeruch nicht so schnell
annimmt. Zudem hält er den Futterstaub zurück, wenn der Automat über
den Rohrkettenförderer befüllt wird.
Der Deckel sollte jedoch zu öffnen sein,
um den Behälter von innen reinigen
und eventuell manuell füllen zu können. Mit Ausnahme von Hölscher ­
+­ Leusch­
ner bieten alle Stalleinrichter
ihren Breiautomaten serienmäßig mit
klappbarem Deckel an. Bei IBO ist er
optional für 16,20 € netto erhältlich.
Foto: Heil
Die Fresskante darf nicht zu hoch sein, damit auch kleine abgesetzte Ferkel das Futter gut erreichen können.
Um die Magen- und Darmgesundheit
zu stabilisieren, setzen viele Ferkelaufzüchter einen Säurezusatz im Aufzuchtfutter ein. Die Säuren greifen
jedoch die Tröge an. Aus diesem Grund
ist es sehr wichtig, dass der Trog aus
einem haltbaren und säurebeständigen
Material besteht. Hier setzen alle Firmen auf Edelstahl – mit Ausnahme von
PigTek, die ihren „Rondomat 3 S“ mit
einem Polymerbetontrog ausstatten.
Bei der Trogform gibt es deutliche
Unterschiede. IBO, Hölscher + Leuschner und PigTek favorisieren einen runden Trog. „Schmutzecken“ können hier
nur schwer entstehen. Das ist von Vorteil. Nachteilig ist jedoch, dass in den
runden Trögen die Futter- und Wasser-
einheit nicht getrennt sind. Die Tränke­
nippel münden hier in die Futterschale.
Das ist bei den rechteckigen Trögen
der anderen Hersteller nicht der Fall.
Hier liegt die Wassersektion rechts und
links der Futterstelle. Das soll Vorteile
in puncto Troghygiene bringen.
Die „Rechteck-Tröge“ sind im Schnitt
rund 35 cm breit und etwa 60 cm lang.
Eine Zwischenvariante stellt der Trog
des „PigsFeeder“ von Prüllage dar, der bis
zu 50 cm breit und oval ausgeführt ist.
Wie wird das Futter dosiert? In Bezug
auf die Höhe der Fresskante unterscheiden sich die Tröge leicht. Sie liegt zwischen 7,5 und 14 cm. Das ist wichtig,
damit auch kleine Ferkel gut an das Fut-
ter gelangen können. Die Futterausdosierung erfolgt bei den meisten Breiautomaten über einen Dosierstern, nur
bei ACO Funki gibt es wahlweise ein
Pendel oder einen Dosierstern.
Eine Besonderheit stellt der Rondomat 3 S von PigTek dar. Er arbeitet mit
Sensoren, die sich im Boden des Troges
befinden. Melden die Sensoren, dass der
Trog leer ist, wird über eine Steuereinheit
automatisch Futter und Wasser nachdosiert. Hier müssen die Ferkel im Gegensatz zu den anderen Fabrikaten also nicht
selbst für „Futternachschub“ sorgen.
Die Automaten können sowohl mit
Mehlfutter als auch mit Pellets gefahren werden – mit Ausnahme des „PigsFeeder“ von Prüllage, für den der Hertop agrar 11/2014
S 29
Fütterung
Die Details der Breiautomaten im Überblick
FunkiMat
Doppel­
automat
PigNic
Optimat
RF
H+L
Trocken­
fütterung
Rohrauto­
mat für die
Ferkel­
aufzucht
Bistro
W100
Ferkel
PigsFeeder WEDA EcoFeeder-K Rondomat
3S
Hölscher +
Leuschner
A. Krebeck
MIK und
Lammers
Prüllage
WEDA
PigTek
hl-agrar.de
krebeck.
com
mik-online.
de oder
lammers-­
gmbh.de
pruellage.
de
weda.de
pigtek.eu
Fotos: Werkbilder
Fabrikat
Hersteller bzw.
Vertrieb
ACO Funki
Big
Dutchman
IBO-Stalltechnik
Internet
aco-funki.
de
bigdutchman.de
ibo-stalltechnik.
com
Technische Daten (je Breiautomat, Gewichtsbereich 8 bis 30 kg)
Anzahl Fress­plätze, max.
16
4
8
4
6
8
6 (12) 1)
4
20
Tierzahl, max.
80
40
40
36
24
40
36 (70)
32
60
Tier-Fress­platzVerhältnis
5 : 1
10 : 1
5 : 1
9 : 1
4 : 1
5 : 1
6 : 1
8 : 1
3 : 1
Material
Vorratsbehälter
Kunststoff
Kunststoff
Edelstahl
Edelstahl 2)
Kunststoff
Kunststoff
o. Edelstahl
Kunststoff
Kunststoff
Kunststoff
Fassungs­
vermögen, l
2 x 100
100
53
80
90
100
90 (2 x 90)
101
ca. 70
Material Trog
Edelstahl
Edelstahl
Edelstahl
Edelstahl
Edelstahl
Edelstahl
Edelstahl
Edelstahl
Polymer­
beton
Trennung
Futter/Wasser
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
nein
Maße Trog, cm
122 x 40
61 x 36,5
Ø 48
Ø 52
63 x 32
59 x 38
62 x 50
(132 x 50)
60 x 37
Ø 90
Dosierstern
Dosierstern
Dosierstern
Drehpendelrohr
Dosierstern
Dosierstern
Dosierstern
Sensor
11,5
10
10,5
14
7,5
11
11,5
10
10
20
stufenlos
stufenlos
7
8
stufenlos
12
12
60
Pendel
Rührfinger
Rührwerk/
Trichterform
Rührfinger
Rührfinger
Rührfinger/
Behälterf.
Rühreisen
„Kratzer“
Auswurf­
sichel
Futterdosierung Pendel o.
mittels...
Dosierstern
Höhe der
Fresskante, cm
Dosiereinstellung, Stufen
System gegen
Futterbrücken
Nettokosten
Je Automat, €
502
324
354
257
325
320
250 (460)
190
850
Je Fressplatz, €
31
81
44
64
54
40
42 (38)
48
43
Je Tier, €
6
8
9
7
14
8
7 (7)
6
14
1) Angaben in Klammern beziehen sich auf PigsFeeder double; 2) transparentes Fallrohr optional
Besonders beim Tier-Fressplatz-Verhältnis bestehen große Unterschiede zwischen den Fabrikaten.
steller Pellets empfiehlt. Die Menge an
Futter, die ausdosiert werden soll, lässt
sich bei allen Automaten variieren. Die
Dosierung erfolgt entweder stufenlos
oder in mehreren Stufen.
Wie Futterbrücken vermeiden? Wenn
das Futter trotzdem nicht nachrutscht,
hat sich möglicherweise eine Brücke im
Vorratsbehälter oder im Fallrohr gebildet. Um Brückenbildung zu vermeiden,
haben die Hersteller unterschiedliche
S 30
top agrar 11/2014
Vorrichtungen in ihren Automaten installiert, beispielsweise einen Rührfinger.
Zu guter Letzt ist es sehr wichtig, dass
man die Breiautomaten ordentlich reinigen kann. Sechs Hersteller bieten
hierfür im Trog einen Ablauf für Reinigungswasser an. Einen herausnehmoder gar kippbaren Trog hat aber – mit
Ausnahme von Big Dutchman – keine
Firma im Angebot.
Die Preise für die Einzel-Automaten
liegen zwischen 190 € und 354 € netto.
Der Doppelautomat von ACO 
Funki
kostet 502 €. Und der Rondomat 3 S von
PigTek liegt aufgrund seiner teureren
sensorgesteuerten Technik bei 850 €.
Heruntergerechnet auf einen Fress­
platz variieren die Kosten der Breiautomaten zwischen 31 € und 81 €. Weil
aber laut Herstellerangaben unterschiedlich viele Ferkel je Fress­platz versorgt werden können, fällt auf ein Tier
bezogen die Spanne mit 6 € bis 14 €
geringer aus.
Regina Kremling