1229 BBC - Hochschule für Künste Bremen

Hochschule für Künste Bremen
6. KERZENLICHTKONZERT
»FREUT EUCH IHR LIEBEN CHRISTEN«
Bekannte Weihnachtslieder in Sätzen
von Leonhard Schröter (1532–1601)
und Johann Walter (1496–1570)
Bremer Barock Consort
Leitung: Manfred Cordes
29. DEZ 16
ST. PETRI DOM BREMEN / 18 & 20 UHR
Eintritt € 15 / 10 erm. / Kinder bis 14 Jahre frei.
hfk-bremen.de
stpetridom.de
PROGRAMM
Freut euch, ihr lieben Christen
Veni redemptor gentium / Nun komm der Heiden Heiland
Joseph, lieber Joseph mein
Ein Kind geborn zu Bethlehem
Allein Gott in der Höh sei Ehr
A solis ortus cardine / Christum wir sollen loben schon
Gelobet seist du, Jesu Christ
Helft mir Gott’s Güte preisen
Ein Kindelein so löbelich
Lobt Gott ihr Christen allzugleich
In dulci jubilo
BREMER BAROCK CONSORT
Johanna Bookmeyer — Sopran
Tobias Hechler — Alt
Enrico Busia — Tenor
Christian Volkmann — Tenor
Alexander Schuhmann — Bass
Christina Hahn — Blockflote
Wiebke Klages — Blockflöte
Inés Pina — Blockflöte
Hannah Kilian — Viola da gamba
Dávid Budai — Viola da gamba
Jakub Mitrik — Laute
Leitung: Manfred Cordes
VOKALTEXTE
FREUT EUCH IHR LIEBEN CHRISTEN, freut euch von Herzen sehr;
Euch ist geboren Christus: wahrlich, recht gute Mär!
Es singen uns die Engel aus Gottes hohem Thron;
Gar lieblich tun sie singen, für war ein süßen Ton.
Also tun sie nun singen: "Das Kindlein ist euch hold;
Es ist es Vaters Wille, der hats also gewollt;
Es ist euch dargegeben, dadurch ihr sollet han
Des Vaters Gunst und Segen; sein Gnad ist aufgetan."
Nicht braucht euch nun zu schrecken sein klein gering Gestalt.
Was tut er drunter decken? Sein mächtig groß Gewalt.
Er liegt wohl in der Krippe, in Elend, Jammer groß,
Ist doch Herr aller Dinge, sein Herrschaft hat kein Maß.
Tod Teufel, Sünd und Hölle, die han den Sieg verlorn.
Das Kindlein tut sie föllen, nicht viel gilt jetzt ihr Zorn.
Wir fürchten nicht ihr Pochen, ihr Macht ist abgetan:
Das Kind hat sie zerbrochen. Da ist kein Zweifel dran.
VENI, REDEMPTOR GENTIUM,
ostende partum virginis,
miretur omne saeculum
talis decet partus Deum
Nun komm der Heiden Heiland,
der Jungfrauen Kind erkannt,
des sich wunder alle Welt,
Gott solch Geburt ihm bestellt.
Non ex virile semine,
sed mystico spiramine
verbum Dei factum est caro
fructusque ventris floruit.
Nicht von Manns Blut noch von Fleisch,
allein von dem heiligen Geist
ist Gotts Wort worden ein Mensch
und blühet ein Frucht Weibsfleisch.
Egressus eius a patre,
Regressus eius ad patrem,
Excursus usque ad inferos,
Recursus ad sedem Dei.
Sein Lauf kam vom Vater her
und kehrt wieder zum Vater,
fuhr hinunter zu der Höll
und wieder zu Gottes Stuhl.
Praesepe iam fulget tuum
lumenque nox spirat novum,
quod nulla nox interpolet
fideque iugi luceat.
Dein Krippen glänzt hell und klar,
die Nacht gibt ein neu Licht dar,
Dunkel muß nicht kommen drein,
der Glaub bleibt immer im Schein.
JOSEPH, LIEBER JOSEPH MEIN,
hilf mir wiegen das Kindelein,
Gott, der wird dein Lohner sein
im Himmelreich, der Jungfrau Kind, Maria.
Eia, virgo Deum genuit,
Eia, eine Jungfrau gebar einen Gott,
quem divina voluit clementia.
wie es die göttliche Gnade wollte.
Omnes nunc concinite,
Stimmt nun alle mit ein,
nato regi psallite,
jauchzt dem neugeborenen König,
voce pia dicite:
singt mit frommer Stimme:
Sit gloria Christo nostro infantulo.
Ehre sei unserem Kindlein Christus.
Hodie apparuit in Israel,
Heute erschien er in Israel,
quem praedixit Gabriel,
den Gabriel ankündigte,
est natus rex.
ist als König geboren.
Gerne, liebe Muhme mein,
helf ich wiegen dein Kindelein,
dass Gott wird mein Lohner sein
im Himmelreich, der Jungfrau Kind, Maria.
Eia, virgo Deum genuit …
Freu dich, christenliche Schar!
Der himmlische König klar
Nahm die Menschheit offenbar,
den uns gebar die reine Magd Maria.
Eia, virgo Deum genuit …
EIN KIND GEBORN ZU BETHLEHEM,
des freuet sich Jerusalem.
Hier leit es in dem Krippelein,
ohn Ende ist die Herrschaft sein.
Die Kön’g aus Saba kamen dar,
Gold, Weihrauch, Myrrhen bracht’n sie dar.
Sein Mutter ist die reine Magd,
die ohn ein Mann geboren hat.
Für solche gnadenreiche Zeit
sei Gott gelobt in Ewigkeit.
Lob sei der Heilg’n Dreifaltigkeit
von nun an bis in Ewigkeit.
ALLEIN GOTT IN DER HÖH SEI EHR
und Dank für seine Gnade,
darum daß nun und nimmermehr
uns rühren kann kein Schade.
Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;
nun ist groß Fried ohn Unterlaß,
all Fehd hat nun ein Ende.
Wir loben, preisn, anbeten dich;
für deine Ehr wir danken,
daß du, Gott Vater, ewiglich
regierst ohn alles Wanken.
Ganz ungemessn ist deine Macht,
allzeit geschieht, was du bedacht.
Wohl uns solch eines Herren!
O Jesu Christ, Sohn eingeborn
des allerhöchsten Vaters,
Versöhner derer, die verlorn,
du Stiller unsers Haders,
Lamm Gottes, heilger Herr und Gott:
nimm an die Bitt aus unsrer Not,
erbarm dich unser aller.
A SOLIS ORTUS CARDINE
adusque terrae limitem
Christum canamus principem
natum Maria virgine.
Christum wir sollen loben schon,
der reinen Magd Marien Sohn,
so weit die liebe Sonne leucht
und an aller Welt Ende reicht.
Beatus auctor saeculi
servile corpus induit,
ut carne carnem liberans
non perderet, quod condidit.
Der selig Schöpfer aller Ding
zog an eins Knechtes Leib gering,
dass er das Fleisch durch Fleisch erwürb
und sein Geschöpf nicht alls verdürb.
Domus pudici pectoris
templum repente fit dei,
intacta nesciens virum
verbo creavit filium.
Das züchtig Haus des Herzens zart
gar bald ein Tempel Gottes ward.
Die kein Mann rühret noch erkannt,
von Gotts Wort sie man schwanger fand.
Gaudet chorus caelestium,
et angeli canunt deum
palamque fit pastoribus
pastor creator omnium.
Des Himmels Chöre freun sich drob
und die Engel singen Gott Lob.
Den armen Hirten wird vermeldt
der Hirt und Schöpfer aller Welt.
GELOBET SEIST DU, JESU CHRIST dass du Mensch geworden bist
von einer Jungfrau, das ist wahr, des freuet sich der Engel Schar. Kyrioleis.
Des ew’gen Vaters einig Kind jetzt man in der Krippen findt;
in unser armes Fleisch und Blut verkleidet sich das ewig Gut. Kyrioleis.
Den aller Welt Kreis nie beschloss, der liegt in Marien Schoß;
er ist ein Kindlein worden klein, der alle ding erhält allein. Kyrioleis.
Er ist auf Erden kommen arm, dass er unser sich erbarm
und in dem Himmel mache reich und seinen lieben Engeln gleich. Kyrioleis.
Das hat er alles uns getan, sein’ groß’ Lieb’ zu zeigen an.
Des freu sich alle Christenheit und dank ihm des in Ewigkeit.
HELFT MIR GOTT’S GÜTE PREISEN ihr Christen insgemein,
mit G'sang und andern Weisen ihm allzeit dankbar sein,
vornehmlich zu der Zeit, da sich das Jahr tut enden,
die Sonn sich zu uns wenden, das neu Jahr ist nicht weit.
Erstlich laßt uns betrachten des Herren reiche Gnad
und so gering nicht achten sein unzählig Wohltat;
stets führen zu Gemüt, wie er dies Jahr hat geben,
all Nötigs diesem Leben, und uns vor Leid behüt´;
Lehramt, Schul, Kirch erhalten in gutem Fried und Ruh;
Nahrung für Jung und Alte bescheret auch dazu
und gar mit milder Hand sein Güter ausgespendet,
Verwüstung abgewendet von diesem Ort und Land.
All solch dein Güt wir preisen, Vater im Himmelsthron,
die du uns tust beweisen durch Christum deinen Sohn,
und bitten fürder dich: Gib uns ein fröhlich Jahre,
vor allem Leid bewahre und nähr uns mildiglich!
EIN KINDELEIN SO LÖBELICH ist uns geboren heute
von einer Jungfrau säuberlich, zu Trost uns armen Leuten.
Wär uns das Kindlein nicht geboren, so wärn wir allzumal verlorn;
das Heil ist unser aller. Ei du süßer Jesu Christ,
der du Mensch geboren bist, behüt uns vor der Höll!
Die Zeit ist nun ganz freudenreich, zu loben Gottes Namen,
daß Christus von dem Himmelreich auf Erden ist gekommen.
Es ist ein groß Demüdigkeit, die Gott vom Himmel bei uns tät,
ein Knecht ist er geworden, in allem, doch ohn Sünd, uns gleich,
dadurch wir werden ewig reich, trägt unsrer Sünde Bürden.
Wohl dem, der nun des Glaubens ist, mit ganzem Herzen trauet,
dem wird die Seligkeit gewiß; wohl dem, der darauf bauet,
daß Christus hat genug getan für uns, darum er zu uns kam von Gott,
dem ewgen Vater. O Wunder über Wuntertat!
Christus trägt unsre Missetat und stillet unsern Hader.
LOBT GOTT, IHR CHRISTEN ALLE GLEICH, in seinem höchsten Thron,
der heut schließt auf sein Himmelreich und schenkt uns seinen Sohn.
Er kommt aus seines Vaters Schoß und wird ein Kindlein klein,
er liegt dort elend, nackt und bloß in einem Krippelein.
Er äußert sich all seiner G'walt, wird niedrig und gering
und nimmt an eines Knechts Gestalt, der Schöpfer aller Ding.
Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis;
der Cherub steht nicht mehr dafür. Gott sei Lob, Ehr und Preis!
IN DULCI JUBILO, nun singet und seid froh,
unsers Herzens Wonne leit in praesepio
und leuchtet als die Sonne matris in gremio.
Alpha es et O.
O Jesu parvule, nach dir ist mir so weh,
tröst mir mein Gemüte, o puer optime,
durch alle deine Güte, o princeps gloriae.
Trahe me post te.
Ubi sunt gaudia? Nirgend mehr denn da,
da die Engel singen nova cantica
und die Schellen klingen in regis curia.
Eia wärn wir da.
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