Neue Zürcher Zeitung vom 03.03.1967

Samstag,
Mars 1WT
Rückblick auf die Konferenz
der OAS-Außenminisler
Satzungsrevision
iiikI Vorbereitung
des Gipfeltreffens
R. B. Bio de
Janeiro,
2.
März
Dir ml i ra/nu Ktko/iiist In .1 ußenministi rkonferenz, die vom 1.5. bis zum "J7. Februar in
Buenos Aires tagte, brachte erwartungsgemäß
keine spektakulären Erfolge, leistete aber
relativ gute Arbeit. Die Revision der Satzungen der Organisation amerikanischer Staaten
(OAS) wurde unter Dach gebracht, und das
seit einiger Zeit geplante Treffen der Präsidenten der Mitgliedstaaten der OAS dürfte
aller Wahrscheinlichkeit nach Mitte April in
Punta del Este stattfinden, was bei Konferenzbeginn keineswegs feststand. Erwähnenswert
ist weiter, daß zum erstenmal eine interamerikanische Konferenz ohne Zeremoniell und
rhetorisches Feuerwerk ablief. Man verzichtete
beim Zusammentreten sogar auf die sonst
obligate Generaldebatte, die meistens ein paar
Tage beanspracht und nur dazu dient,
jeder Außenminister ein ausschließlich daß
finden Ileimhcdarf zureehtgeschnittenes Expose
der Wünsche und Thesen seines Landes vortragen kann.
Streng genommen fanden
parallel
gefülu'tc Konferenzen statt: zwei
erstens die
«3. Außerordentliche Interamerikanische Konferenz», die mit der Satzungsrevision beauftragt war, und zweitens die «11. Konsultatiwersammlung der Außenminister»,
deren
Aufgabe darin bestand. d;is Gipfeltreffen von
Punta de! Ksio vorzubereiten. Ms bestand
Delegationen
unter den
die stillschweigende
Uebercinkunft, den ruhigen Verlauf der
Konferenz nicht durch das Einbringen kontroverser Themen zu gefährden. Diese Uebercinkunft wurde mir einmal kurz durchbrochen, als dir Argentinier die Präge der
kollektiven Sicherheit des Kontinents aufs
Tapet brachten.
Schwächung
<;le.s
permanenten OAS-Rates
Die Revision der
18/1
31cuc3iird|cr3eitun(;
L9
Jahre alten Charta
bringt einige Aenderungen im Aufbau der
OAS. die zur Hauptsache dazu bestimmt sind,
den permanenten OAS-Rat, der Sitz in
Washington hat, zu schwächen. Sie stellt
weiter der in den Satzungen bereits verankerten politischen Solidarität eine Wirtscfiaftssolidarität zur Seite: aber der Wunsch
der Lateinamerikaner, daß man die Allianz
für den Fortschritt und die gegenseitige
Wirtschaftshilfe
also vor allem die nordamerikanische
zu einem juristisch bindenden TeiL des interamerikanischen Systems
mache, wurde nicht erfallt. Dir Vorbereitung
des Gipfeltreffens anderseits gelangte bis zu
einer vagen Formulierung der Grundsätze,
denen die Präsidenten in Punta del Este zustimmen sollen.
Man wußte schon vor Beginn der Konferenz, daß Präsident Johnson am geplanten
Gipfeltreffen teilnehmen will. Ks liegt ihm
offenbar schon aus innenpolitischen Gründen
daran, sieh mit den lateinamerikanischen Präsidenten zusammen photographieren zu lassen.
Die Lateinamerikaner ihrerseits versuchten,
diese Situation auszunützen und sieh diese
Familienphoto im voraus mögliehst teuer bezahlen zu lassen. Sie kamen allerdings dabei
nicht so weit, wie sie gehofft hatten. Die Nordamerikaner ließen sich auf keine präzisen
Verpflichtungen festnageln, namentlich nicht
auf Verpflichtungen finanzieller Art. Die
Lateinamerikaner ihrerseits zeigten sieh elastisch genug, den Bogen nicht zu überspannen, so daß das Zustandekommen des
heute
mit ziemlicher
PräsidententrefEens
Sicherheit feststeht
kollektive Entwicklungsarbeil
Rücksicht auf Chile kaum geschehen können.
Ecuador verlaust, daß sein Grenzstreit mit
Peru ein Thema der Gipfelkonferenz sein
müsse, und Peru schließlich droht wegen eines
Fischereirechtskonflikts mit den Vereinigten
Staaten nicht an der Gipfelkonferenz teilnehmen zu wollen.
«Generalversammlung der OAS»
Die Satzungsrevision, deren Dureliführung
im November ifHiö an der interamerikanischen
Außenministerkonferenz in Rio de Janeiro
beschlossen und seit hei- in verschiedenen Gremien vorbereitet wurde, bringt folgende
Neuerungen: Die «Interamerikanische Konferenz», also das oberste Organ der OAS, das
bisher alle fünf -Jahre hätte tagen sollen
aber wegen interner Streitigkeiten seit L954
nicht mehr zusammengetreten ist
.sollkünftig alle Jahre einmal tagen und wird
umgetauft
in «Generalversammlung der OAS». Die
( reneralversammlung
übernimmt verschiedene
Befugnisse, die bisher der
OASRat innehatte, insbesondere das Budgetrecht.
Der in Washington residierende permanente
OAS-Rat, der nach Auffassung der Lateinamerikaner vollständig unter dem Einfluß
Washingtons
steht, wird also geschwächt, und
zwar entgegen den Wünschen Washingtons.
Ebenfalls der Schwächung des OAS-Rntes
dienen folgende Aenderungen: rD e «Interamerikanische Wirtschafts- und Sozialrat»,
der bisher dem ÖAS-Rat unterstellt war, wird
von diesem losgelöst und ihm hierarchisch
gleichgestellt. Er erhält ein ständiges Exekutivorgan, nämlich das «Interamerikanische
Komitee der Allianz für den Fortschritt»
(CIAP). Ebenfalls vom OAS-Rat losgelöst
und ihm gleichgestellt wird der «Interamerikanische h'ut für Erziehung, Wissenschaft und
Kultur». Die Erziehungsminister der OASStaaten werden künftig jedes Jahr einmal zu
einer Konferenz zusammentreten. Der Wirtund Sozialrat sowie der Rat für Erschafts
ziehung, Wissenschaff und Kultur werden
nicht in Washington, sondern wieder in einem
lateinamerikanischen Land Sitz haben. In
Washington verbleibt der permanente Rat,
der fortab den Namen Politischer Ttai» tra-
Morgenausgabe Rlatt 4
Nr. 928
Gedanken Mao Tse-tungs
Im Juhre 1964 gab die politische Ableitung der chinesischen Armee eine Sammlung von,
Kornsprüchen Maos heraus.. Dieses rote Büchlein tourde i.%'6' in riesigen Auflagen und
mit einem Vorwort von Lin Piao wieder gedruckt. In der Phase der «Kulturrevolution»
i>;l es in der Hand jedes kommunistischen oder wenigstens üechtgläubigkeit vorschützenden
Chinesen. *\Vir publizier/ n im folgenden einige Kostproben.
Die Revolution ist kein Gala-Diner; sie wird
nicht wie ein literarisches Work, eine Zeichnung
oder Stickerei gemacht; sie kann sicli nicht mit
solcher Eleganz, Huhe und Delikatesse oder soviel
Sanftheit, Angcnelimhcit, Höflichkeit
,
Zurückhaltung und Seelengute vollziehen. Die Revolution
ist ein Aufstand, ein Akt der Gewalt, durch den
(1927)
eine Klasse eine Miniere stürzt.
Das große Problem ist die Erziehung rd e
Hauen'. Die .nndw irl.sehnft ist weit verstreut, und
iln-o Sozinlisiemng wird, nach den Erfahrungen
der Sowjetunion zu urteilen, lange Zeil und viel
1
Detailarheif erfordern! Doch ohne S.ozialisicrung
der Landwirtschaft kann es keinen integralen,
(1949)
soliden Sozialismus sehen.
Die Ausübung der demokratischen liiktatur
umfaßt zwei Methoden. Den Feinden gegenüber
wenden wir diktatorische Maßnahmen an: das
heißt, solange als nötig gestatten wir ihnen nicht,
beteiligen;
sich an der politischen Aktivität, au
wir zwingen sie, sich den Gesetzen der Volksregiemng zu unterwerfen und mit ihren Händen
zu arbeiten, damit sie sich in neue Menschen verwandeln. Dem Volk gegenüber kommt jedoch nicht
Zwang, sondern die demokratische Methode in
Frage. Andere gesagt: das Volk soll an der poliUmgang mit ihm
tischen Aktivität teilnehmen; i»>;
Erziehung1
soll die demokratische Methode der
angewendet
werden,
üeberredung
slatl es zu
und
1.950)
zwingen, dies oder das zu machen.
Hier unsere militärischen Grundsätze:
1. Zunächst die zerstreuten,1 isolierten Kräfte
angreifen und dann erst seine konzentrierten, mächtigen Kräfte.
Sich
vorerst der kleinen und mittleren Städte
2.
des Feindes
r
sowie der weiten ländlichen Gebiete und nachhe
der großen Städte bemächtigen.
Vernichtung der lebendigen
3. Als Hauptziel die
Kräfte des Feindos ins Auge fassen, nicht die Verteidigung oder Einnahme einer Stadt oder eines
Territoriums.
überlegene Kräfte
In jeder Schlacht absolut
konzentrieren (zwei-, drei-, vier-, ja. fünf- oder
sechsmal die des Feindes) usw.
(1057)
Unser Prinzip: die Partei befiehlt den Geweh-
ren, und es ist unzulässig, daß die Gewehre der
(1938)
Partei befehlen.
*
Lernt 'Klavier zu spielen . l "in Klavier zu
spielen muß mau alle zehn Finger bewegen; es
geht nicht, wenn man nur einige Finger gebraucht,
und die andern unbeweglich läßt. Anderseits entFinger
steht keine Melodie, wenn man alle zehn
gleichzeitig einsetzt. Wer gute Musik machen will,
Finger
rhythmisch
und koordiniert bemuß die
wegen. Ein Parteikomitee soll seine Hauptaufgabe
gleichzeitig darauf
fesl an die Hand nehmen und
achten, daß auch die Arbeil in den andern Sekto(1949)
ren fortschreitet.
*
Die Waffen sind ein bedeutender, aber nicht
Krieg. Der entscheiI
der entscheidende Faktor im
dende Faktor ist. der Mensch, nicht das Material
nicht nur durch
wird
Kräfte
der
Verhältnis
Das
Widersprüche
Die qualitativ verschiedenen
das Verhältnis der militärischen und wirtschaftkönnen sich nur durch qualitativ verschiedene
Stärke, sondern auch durch das Verhältnis
lichen
Widerspruch
Methoden auflösen. So löst sich der
Bourgeoisie durch die der menschlichen Kraftquellen und der moralizwischen Proletariat und
schen Kräfte bestimmt. Es ist der Mensch, der
sozialistische Revolution, der Widerspruch zwiFeudalregime durch die über die militärischen und wirtschaftlichen Mittel
(1938)
schen Volksmassen und
verfügt.
*
gen wird.
Widerspruch
zwidemokratische Revolution, der
Tages sterben; aber
und Imperialismus durch den
eines
muß
Während der ganzen Konferenz war viel schen KolonienUnabhängigkeitskrieg,
Mensch
Jeder
der Wider- »lieft/ jeder Tod hat die gleiche Bedeutung. Ein
von der lateinamerikanischen Integralion die revolutionären
Rede. Cbilo und andere Stauten mittleren spruch /.wischen Arbeiterklasse und Bauernschaft Schriftsteller des alten China, Sema Tsien, hat geEntwicklungsgrades drängen auf eine mög- in dor sozialistischen Gesellschaft, durch Kollek- sagt: «Gewiß, die Menschen sind sterblich; aber
rasche Verwirklichung der Wirtschafts- tivisierung und Mechanisierung der Landwirt- der Tod der einen hat mehr Gewicht als das Get
lichs
integration, allerdings >;yeniger aus wirtschaft- schaft : die Widersprüche im Schoß der Kommu- birge Taichan, jener der andern weniger als eine
lichen Ueberlegungen als aus der Erwägung, nistischen Porlei lösen .sicli durch Kritik und Feder.» Für die Interessen des Volkes sterben hat
daß ein geeinigtes Lateinamerilcä eine stär- Selbstkritik, die Widersprüche zwischen Gesell- mobr Gewicht als das Gebirge Taichan; sieh auskere Verhandlungsposition gegenüber den schaft und Natur durch Entwicklung der Pro- geben
Dienst der Fascisten und für Ausbeuter
Vereinigten Staaten haben würde. Die grol.itjn duktivkräfte... Die Auflösung der verschiedenen und im
weniger Gewicht als
Unterdrücker sterben
(1944)
Staaten Latoinnmerikns, also Brasilien, Argen- Widersprüche' -durch verschiedene Methoden, ist eine Feder.
*
streng
eilig
oin'Prinzip, da.s die Marxisten-Leninisten
so
tinien und Mexiko, haben es nicht
je
den mindesten Stolz zu
uns.
wir
Alleingang
(1957)
Hüten
glauben
sie,
im
damit. Erstens
einhalten müssen.
*
liegen, der sich aus Großmachtchauvinismus nährt,
mehr aus Washington herauspressen zu könhochnäsig zu werden über unserem
Jeder Kommunist soll sich diese Wahrheit und je
nen als im Verein mit den ärmeren Vettern,
aneignen, daß «Macht aus der Mündung des Ge- Triumph in der Revolution und unsern Erfolg«!
sie,
besser voranzukomund zweitens meinen
Erziehung.
(1938)
Ob groß oder klein, jede Nation
in der
*
men, wenn sie sieh, statt in der behäbigen wehres kommt».
hat ihre starken und ihre, schwachen Stellen.
Sicherheit einer protektionistisehen Politik zu
Aufgrabe
(1956)
höchste
Form
die
und
zentrale
Die
verharren, dem offenen Wettbewerb aussetzen.
der Revolution ist die Eroberung der Macht durch
Lösimg des Problems
den revolutionären Geist
Liberalismus
Der
Kampf
Waffen
der
den
Abgelehnter Sicherheilsvorschlag
Prinzip des meinschaften äußerst schädlich. Er ist ein ätzendes
durch Krieg. Dieses revolutionäre.
Gegen den Wunsch Brasiliens und der Marxismus-Leninismus gilt überall, in China wie Gift, das die Einigkeit zernagt, die Bande der
Meinungs(1938)
Vereinigten Staaten, die bisher am eifrigsten in den andern Ländern.
Solidarität auflöst, zu Passivität und
verschiedenheiten führt. Er beraubt die Reihen der
Sicherheit
für die Stärkung der kollektivenArgentinien
Organisation und strensoliden
ihrer
warben,
Revolution
warf
des Kontinents
wir gen Disziplin, verhindert die durchgreifende AnWir -nid für die Abschaffung der Kriege;
diese Frage in die Debatte, allerdings nicht
Krieg nicht. Aber man kann den Krieg wendung
mit der Forderung- nach einer interamerika- wollen den Krieg abschaffen. Damit es keine Ge- menhang der Politik und zerschneidet den Zusamdurch
nur
Friedenstruppe,
zwischen Partei und Volksinassen. Er ist
die seinerzeit im Zunischen
(1937)
sammenhang mit der dominikanischen Krise wehre mehr gebe, muß man das Gewehr nehmen.
eine höchst verderbliche Tendenz.
(1.938)
-
von Washington konzipiert wurde, sondern
mit der allgemeiner gehaltenen Anregung1,
einen kontinentalen militärischen Apparat zu
schaffen, der es ermöglichen würde, innerhalb
von wenigen Stunden Truppen in ein vom
Kommunismus bedrohtes Gebiet zu schicken.
'An diesem Zwecke schlug Argentinien vor,
eine schon früher vorgesehene, aber niemals
in Funktion getretene Konsultativkommissiori
Verteidigungsfragen zu kreieren. Der Vorfür
schlag wurde mit elf gegen sechs Stimmen
abgelehnt, wobei die Vereinigten Staaten und
zwei andere Delegationen sich fler Stimme
enthielten. Gegenwärtig bestellt eine «Interamerikanische VerteidigungsJunta», die aber
keinerlei gesetzliche Basis hat und demnach
praktisch keine Möglichkeiten besitzt, um Beschlüsse, die sie eventuell fassen möchte, zur
Durchführung zu bringen.
Die von Chile und Mexiko angeführten
Gegner des argentinischen Vorschlags
und
der interamerikanischen Friedenstruppc stellen sich auf den Standpunkt, daß man den
Kommunismus nicht mit Bajonetten, sondern
nur durch wirtschaftliche Entwicklung der
einzelnen Länder und durch Besserstellung
der Massen fernhalten könne. Diese, friedvolle
These hindert allerdings ihren lautesten Propagandisten, die chilenische Regierung, nicht
daran, kostbare Devisen der Wirtsehaftsentwicklung vorzuenthalten und für teure moderne Militärflugzeuge, auszugeben, deren Notwendigkeit für die Bedürfnisse Chiles niehl
ohne weiteres auf der Hand liegt.
A
Gegenwärtig wird in allen Ländern der Welt
Wellkriegs disdie Eventualität eines Dritten
kutiert. Wir müssen auf diese Eventualität psychologisch vorbereitet sein und sie auf analytische
Weise ins Auge fassen. Wir sind entschieden für
Krieg; aber wenn es
den Frieden und gegen den
sich die Imperialisten in den Kopf setzen, einen
Krieg
entfesseln,
sollen wir nicht Angst
zu
neuen
davor haben. Unsere Haltung dieser Frage gegengleiche,
die wir jeder Unordnung
über ist die
gegenüber einnehmen: erstens, wir sind dagegen,
zweitens, wir haben keine Angst. Dein Ersten
Weltkrieg ist die Geburt der Sowjetunion mit
einer Bevölkerung von 200 Millionen Einwohnern
gefolgt. Dem Zweiten Weltkrieg folgte die Bildung dos sozialistischen Lagers, das eine Bevölkerung von 900 Millionen Seelen umfaßt. Es ist
sicher, daß wenn die Imperialisten auf der Auslösung eines Dritten Weltkrieges bestehen sollten.
Hunderte von Millionen Menschen auf die Seite
des Sozialismus hinüberwechseln würden und in
wenig
den Händen der Imperialisten nur noch
Territorium verbliebe: es ist sogar möglich, daß
das imperialistische System vollends zusammen
(1957)
...::»,,1
l
M'lfiT
würde.
brechen
Die Vorbereitung der Konferenz besteht
vor allem darin, die Deklaration auszuarbeiten, die von den Präsidenten, die ja nicht
zum Verhandeln zusammentreten, unterzeichnet werden soll. Man hat sich in Buenos Aires
vorläufig auf die sechs Hauptpunkte der
Deklaration geeinigt: erstens die Förderung
der wirtschaftlichen Integration und der industriellen lOnt wicklung. zweitens multinationale Arbeit an Projekten zur Verbesserung
der Infrastruktur, drittens gemeinsame Maßnahmen zur Verbesserung der Außephandelssituation La,teinamerikas, viertens die Modernisierung der landwirtschaftliehen Produktion, fünftens die Reorganisation dos Unterrichtswesens und seehstens die Beseitigung
unnützer Rüstungsausgaben.
Zu jedem dieser ETauptthemen sind bereits allgemeine Empfehlungen formuliert
Alle 'Reaktionäre sind Papiertiger. Zum Anworden, so etwa der Auftrag, gemeinsam auf
schauen sind sie schrecklich, aber in Tat und
eine Beseitigung der Hindernisse für den
Bxport lateinamerikanischer Rohprodukte
Wahrheit sind sie nicht mächtig. Aus der Perspektive der Zukunft betrachtet, ist das Volk wahrhaft
hinzuwirken. .Mut alles ist noch vage und
(1946)
mächtig, nicht die Reaktionäre.
kann noch mehrmals abgeändert werden. PerBevollmächtigte
der einzelnen Präsisönliche
denten weiden am 13. März in Montevideo
[ch bin der .Meinung, daß die internationale
zusammentreffen, um dem Schriftstück präLage an einem neuen Wendepunkt angelangt ist.
zisere Form zu geben; sie müssen ihren Entgibt
jetzt zwei Winde in der Welt, den Ostwind
Neuer Finanzminister
Es
wurf spätestens am 2~>;. März den Außenminiund den Westwind. Nach einem chinesischen
Neuseeland
stern zustellen, die Ende März oder anfangs
Sprichwort
überwindet entweder der Ostwind den
April zu einer weiteren Konferenz in MonteWellington, 3. März, ag (Heuler) Der neu- Westwind oder dor Westwind den Ostwind. Nach
video zusammentreten, um dem Dokument
Auffassung besteht das Kennzeichen der
Premierminister Holyoake gab meiner
den letzten Schliff zu geben. rD e bolivianische seeländische
Ernennung Robert Muldoons zum neuen Situation darin, daß der Ostwind stärker ist als
Präsident Iliirrii nttis hat für seine Teilnahme die
Westwind, was bedeutet daß die sozialistidie Bedingung gestellt, daß der Wunsch seines Finanzminister bekannt. Muldoon, der den der
Uebermacht über
Z(it/<;nifi
Februar verstorbenen Harry Lake er- schen Kräfte eine erdrückendegewonnen
22.
am
zum Meer auf die
Landes nach einem
Imperialismus
haben.
Traktandenliste gesetzt werde; das ist vorder- setzt, war bisher Unterstaatssekretär im die Kräfte des
(1957>;.
geschehen
Finanzministerium.
mit
dürfte
und
hand noch nicht
in
Neue Zürcher Zeitung vom 03.03.1967
Ein Kommunist soll sich in jeder Sache die
Frage des Warum stellen; er soll reiflich überlegen, überprüfen, ob alles mit der Realität übereinstimmt und recht fundiert ist Auf jeden Fall
soll man den andern nicht blind folgen und sich
Meinung anderer sklavisch
zum vornherein der
(1952)
unterwerfen.
politischer
Manche junge Linie, denen es an
und sozialer Erfahrung fehlt, sind nicht imstande,
vergleichen. Sie
das neue China mit dem alten zu
haben Mühe, zu verstehen, was für außerordentlich
schwierige und schmerzliche Kämpfe unser Volk
Impedurchzustehen hatte, um sich vom Joch des
Kuomintang-Reaktionäre zu
rialismus und rd o
hartnäckiger
lange
Anbefreien, was für eine
Zeit
strengungen notwendig ist, um die schöne sozialibei
muß
Deshalb
stische Ciesellschnft zu errichten.
den Massen ohne Unterlaß eine lebhafte und wirkdurchgeführt werden;
Erziehung
politische
same
man muß ihnen immer die Wahrheit über die
Schwierigkeiten sagen, die sich erheben, und mit
Ueberwindung prüfen.
ihnen die Mittel zu ihrer
*
(1957)
Die Jungen sind die aktivste, dynamischste
Kraft in miserer Gesellschaft. Sie sind besonders
lerneifrig, am wenigsten an konservative Ideen gekettet, besonders in dor Epoche des Sozialismus.
Wir wünschen, daß alle Parteiorganisationen,
zusammen mit den Organisationen der Jugendliga,
sorgfältig die Mittel studieren, um die Kraft der
Jugend voll zur Geltung zu bringen; die besonderen Züge der Jugend dürfen nicht vernachlässigt
werden, indem man sie behandelt , wie andere.
Natürlich müssen die Jungen auch bei Alten und
Erwachsenen lernen und sich soweit als möglich
deren Zustimmung sichern, bevor eino nützliche
Tätigkeit ergriffen werden kann.
(1955)
Es wird uns gelingen,
wir bisher noch nicht
nur berufen, die alte Welt
uns auch vorzüglich zur
Welt.
was
auch all d;us zu lernen,
kannten. Wh- sind nicht
zu zerstören, wir eignen
Errichtung einer neuen
(1949)