Nachlass Robert Koch Signatur: as/b2/033 DOI: 10.17886/RKI-History-0798 Transkription: Heide Tröllmich Nutzungsbedingungen / Terms of use Dokumente aus dem Nachlass von Robert Koch, die auf diesem Dokumentenserver bereitgestellt werden, dürfen für Lehr- und Forschungszwecke sowie für sonstige nichtkommerzielle Zwecke zitiert, kopiert, abgespeichert, ausgedruckt und weitergegeben werden. Jede kommerzielle Nutzung der Dokumente, auch von Teilen oder Auszügen, ist ohne vorherige schriftliche Einwilligung des Robert Koch-Instituts untersagt. Kontaktieren Sie bitte das Robert Koch-Institut ([email protected]), um die Erlaubnis für eine solche Verwendung zu beantragen. Zitate aus den Dokumentinhalten sind mit der Quellenangabe „Robert Koch-Institut“ kenntlich zu machen. Das Robert Koch-Institut behält sich vor, jeden Verstoß gegen diese Nutzungsbedingungen in vollem Umfang der jeweils maßgeblichen Gesetze zu verfolgen. Dies umfasst ggf. auch strafrechtliche Maßnahmen. Documents from the estate of Robert Koch which are provided on this repository may be cited, copied, saved, printed and passed on for educational and research purposes as well as for other non-commercial purposes. Any commercial use of the documents, even in part and excerpts, is prohibited without the prior written consent of the Robert Koch-Institute. Please contact the Robert Koch Institute ([email protected]) to request permission for any such use. Quotations from the document content are to be marked with the source “Robert Koch Institute”. The Robert Koch Institute reserves the right to take legal proceedings against any infringement of these terms and conditions of use. This also includes criminal sanctions. Berlin W. Kurfürstendamm 25 d. 19ten Juli 1901 Hochgeehrter Herr Kollege! [vermutlich Paul Frosch] Heute Morgen kam eine Sendung mit Blutproben von Stignano an. Ich habe dieselbe sofort untersuchen lassen und sende Ihnen hiermit den Befund. Die Untersuchung ist von den Herren Conradi, Drygalski, Kleine und Elsner gemacht. Ihre Mittheilungen über die Verhältnisse in Rovigno und Ihre Beobachtungen über die Anopheles-Mücken und -Larven haben mich sehr interessiert. Im Ganzen genommen scheint Dr. Schaudinn seine Sache dort noch ganz verständig zu machen. Daß den Dr. Kerschbaumer sein Schicksal ereilt hat, geschieht ihm sehr recht. Es ist doch ein recht alberner Schwätzer, aber in Wien schien man sehr stolz auf diese Säule der österreichischen Wissenschaft zu sein. Die eigentliche Malariazeit scheint sich in diesem Jahre sehr verzögert zu haben; sollte dies nicht die Folge des harten Winters und des dadurch bewirkten starken Absterbens der Mücken sein? Allerdings stimmt damit nicht recht überein, daß wir im März noch sehr viel Anopheles in Brioni getroffen haben. Wie steht es denn jetzt mit den Anopheles in Pola? Aus den Malaria-Berichten von Pola sehe ich, daß die innere Stadt fast immun ist, ähnlich wie in Grosseto und in größeren Maßstabe in Rom. Lassen Sie doch gefälligst einmal nach Anopheles im Innern der Stadt und in den Vorstädten suchen, ob da nicht bedeutende Unterschiede zum Vorschein kommen. Nun müßten wohl auch die nach der vorjährigen Fiebersaison geborenen Kinder, unseren besten Test-Objekte untersucht werden; vor Allem in Punta Croce. Dr. Bludau telegraphirte mir zwar vorgestern, daß bis dahin kein frischer Fall vorgekommen sei, aber ohne KinderUntersuchung wird sich das nicht beurtheilen lassen. Morgen früh reise ich nach London ab; am 4-5ten August werde ich wieder in Berlin sein und hoffe dann von Ihnen ausführliche Nachrichten anzutreffen. Mit bestem Gruß ergebenst R. Koch Viele Grüße an Bludau, Herrn Zuffar und Schiavazzi.
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