Heizenergiepreise blockieren Energiewende im

Heizenergiepreise blockieren Energiewende im Wärmemarkt
Berlin, 14.12.2016.
Die Energiewende kommt noch immer nicht im Heizungskeller an. Während bereits ein Drittel des Stroms aus
Erneuerbaren Energien stammt, stammt lediglich ein Prozent der verbrauchten Wärmeenergie aus Erd- und
Umweltwärme. Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP), gibt jedoch
zu bedenken: „Die Bundesregierung tut viel für die Wärmepumpe, z. B. mit dem MAP und der EnEV. Der
Absatz entwickelt sich positiv, bleibt aber hinter dem zurück, was Experten für notwendig erachten. Es gibt
darum keinen Grund, sich zurückzulehnen, im Gegenteil: Die Politik muss mehr tun!“
Energiepreise sind die wichtigste Stellschraube
Stawiarski identifiziert die niedrigen Brennstoff- und gleichzeitig konstant hohen Strompreise als größtes
Hemmnis: „Wenn die Preise für Heizöl und Gas auf unter 5 bzw. 6 Cent fallen, während der Heizstrom auf
hohem Niveau bei über 21 Cent verharrt, hilft die beste Förderung kaum.“ Verantwortlich für diese
Entwicklung sei auch die Politik: 76 Prozent des Heizstrompreises sind Steuern, Abgaben und Umlagen. Heizöl
hingegen werde in Deutschland – im Unterschied zu den meisten anderen EU-Ländern – kaum besteuert.
Die Konsequenz ist, dass die entsprechende Nachfrage nach klimafreundlichen Technologien fehlt: Noch 2015
wurden mehr Ölheizungen verbaut als Wärmepumpen. Dazu Stawiarski: „Bei diesen Tiefpreisen lassen sich
Investitionen in Wärmepumpen häufig schwer wirtschaftlich darstellen, v.a. im Bestandsmarkt. WärmepumpenNutzer zahlen die volle EEG-Umlage und leisten so einen Beitrag zur Finanzierung der Energiewende. Heizöl,
ein Hauptverursacher der globalen Erderwärmung, wird gar nicht beteiligt. Das ist nicht nur kontraproduktiv,
sondern auch ungerecht.“
Als Lösung schlägt Stawiarski die Einführung eines CO2-Preises vor. So könne im Wärmemarkt endlich die
notwendige Dynamik entstehen. Stawiarski sieht die Vorteile auch in der Technologie- und Innovationsoffenheit
einer solchen Maßnahmen: „Mit den richtigen Preissignalen kann der Markt entscheiden, welche KlimaschutzTechnologie sich durchsetzt. Außerdem kommen neue Technologien schnell zum Zuge, ohne neue Regulierung
oder Förderprogramme auflegen zu müssen.“
Sektorkopplung: Die Zukunft ist elektrisch
Erfreut zeigte sich der BWP-Geschäftsführer hingegen darüber, dass der Fortschrittsbericht sich ausführlich
dem Thema Sektorkopplung widmet und der Wärmepumpen-Technologie dabei eine zentrale Rolle zuweist:
„Erneuerbarer Strom wird Leitenergie, auch im Wärmbereich. Das geht natürlich am besten mit
Wärmepumpen – denn die sind fünf Mal effizienter als andere Verfahren wie Power-to-Gas. Wir freuen uns,
dass die Politik dies anerkennt. Sektorkopplung funktioniert aber nur, wenn sich die Technologien am Markt
durchsetzen können“, so Stawiarski. Diese Einschätzung wurde auch von der unabhängigen ExpertenKommission zum Energiewende-Monitoring in einer Stellungnahme bestätigt.
Bildmaterial:
Karl-Heinz Stawiarski: „Wenn die Preise für Heizöl und Gas auf unter 5 bzw. 6 Cent fallen, während der
Heizstrom auf hohem Niveau bei über 21 Cent verharrt, hilft die beste Förderung kaum.“
Wärmepumpen-Nutzer zahlen die volle EEG-Umlage und leisten so einen Beitrag zur Finanzierung der
Energiewende. Heizöl, ein Hauptverursacher der globalen Erderwärmung, wird gar nicht beteiligt.
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Quelle:
Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V.
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Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. ist ein Branchenverband mit Sitz in Berlin, der die gesamte
Wertschöpfungskette umfasst: Im BWP sind rund 500 Handwerker, Planer und Architekten sowie
Bohrfirmen, Heizungsindustrie und Energieversorgungsunternehmen organisiert, die sich für den verstärkten
Einsatz effizienter Wärmepumpen engagieren. Unsere Mitglieder beschäftigen im Wärmepumpen-Bereich
rund 5.000 Mitarbeiter und erzielen über 1,5 Mrd. Euro Umsatz.
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