Erklärungen der Fraktionen - Landwirtschaftskammer Kärnten

4 LK-V OLLVERSAMMLUNG
9. D EZEMBER 2016 | K ÄRNTNER B AUER
Erklärungen der Fraktionen
Im Anschluss an die Wahlen in der Vollversammlung gaben die Sprecher der fünf
Kammerfraktionen Grundsatzerklärungen ab.
Vizepräs. ÖR
Anton Heritzer
KR Franz
Matschek
Abbau von
Bürokratie
Milchmenge
aktiv steuern
Als Schwerpunkte des Kärntner Bauernbundes nannte ÖR Anton Heritzer, zweiter Vizepräsident, den Bürokratieabbau, das Forcieren von Erwerbskombinationen sowie das
agrarische Bildungswesen. Die Leistungen
der Bauern müssten noch stärker als bisher
den Konsumenten verständlich gemacht werden. „Wir Bauern sind keine Landschaftsgärtner, wir wollen Erträge erwirtschaften.“ Heritzer wies auf die angespannten Finanzmittel
der LK hin. Gemeinsam mit den LK-Mitarbeitern werde man nach Lösungen suchen, um
die Serviceleistungen der LK weiterhin bestmöglich anbieten zu können.
Der erste Vizepräsident, Manfred Muhr
(Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft), forderte in seinem Statement ein
„klares und sicheres“ Mengensteuerungsmodell für Milcherzeuger. Es sollte bereits
ab einem drohenden Preisverfall auf europäischer und nationaler Ebene zu wirken
beginnen. Muhr erinnerte das Land an dessen gesetzlich geregelte Aufgabe, die
flächendeckende Landwirtschaft in Kärnten
aufrechtzuerhalten. Gegen Einsparungen in
der LK werde sich seine Fraktion nicht verwehren, doch müssten die Außenstellen von
Einschnitten ausgenommen werden.
Chancen für
Frauen erhöhen
Gerechtere Lippenbekenntnisse
reichen nicht
„Die Wahl ist geschlagen, jetzt heißt es, an
die Arbeit zu gehen“, sagte KR Franz Matschek. Als Ziel definierte der Sprecher der
SPÖ-Bauern Kärnten „die Sicherung der regional verankerten, nachhaltigen Landwirtschaft“. Bauernanliegen müssten durch „gezielte, strategische Verhandlungen“ rasch in
die Praxis umgesetzt werden. Auf Matscheks Agenda stehen auch die Frauen in
der Landwirtschaft, deren Stellenwert sich
erhöhen müsse. Ins Blickfeld rückte er zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe
und eine Kammerreform. „Wir SPÖ-Bauern
bieten dazu allen unsere offene Hand an.“
Für KR Franz Josef Smrtnik (SJK) war die Angelobung eines vierten Kammerrates seiner Fraktion
ein „geschichtlicher Augenblick“. Bei Gründung
der Landwirtschaftskammer im Jahr 1932 sind
die Südkärntner Bäuerinnen und Bauern erstmals
in die Standesvertretung der Kärntner Bauernschaft mit einem Mandat eingezogen und in der
Folge immer stärker geworden. „Als stolze Kärntner vertreten wir nicht nur den Südkärntner
Raum, sondern ganz Kärnten.“ Als besondere Anliegen nannte Smrtnik den ländlichen Raum und
den Arbeitsplatz Bauernhof. „Lippenbekenntnisse
der Politik reichen hier nicht.“
C. G.
Gerechtere
Agrarpolitik
KR Reinhard
Stückler
Vizepräs.
Manfred Muhr
Zum ersten Mal sind die Grünen Bäuerinnen und Bauern in der Vollversammlung der
Landwirtschaftskammer Kärnten vertreten.
Ihr Mandatar KR Reinhard Stückler betonte,
dass die Agrarpolitik keinen Unterschied
zwischen großen und kleinen Betrieben
machen dürfe. „Jede Hilfe für kleine Betriebe schützt langfristig auch die Großen.“
Seine Hauptaufgabe in der Vollversammlung sieht er darin, sich für biologische und
gentechnikfreie Landwirtschaft, faire Preise
und ein gerechteres Förderungs- und Sozialversicherungssystem einzusetzen.
KR Franz Josef
Smrtnik
KB-Service
Fachausschüsse
Zehn Fachausschüsse wurden in
der konstituierenden Vollversammlung beschlossen. Die Obmänner und Stellvertreter werden erst in den konstituierenden Sitzungen der Fachausschüsse gewählt.
1. Agrarpolitik und Europafragen
2. Jugend, Bäuerinnen, Bildung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit
3. Rechts-, Steuer- und Sozialpolitik
4. Pflanzliche Produktion und
Vermarktung, Obst-, Wein-,
Gemüse- und Gartenbau
5. Tierische Produktion und
Vermarktung, Milchwirtschaft
6. Biolandbau
7. Ökoenergie, Landtechnik,
Bauwesen, Umweltschutz
und Klimawandel
8. Bergbauern und Benachteiligte Gebiete
9. Forst- und Holzwirtschaft
10. Kontrollangelegenheiten