1 1 w r lau EIN ENS ER F R DIE RA ER Sie sieht sich selbst als eine Verwundete. Moderatorin Bärbel Schäfer veröffentlichte im Frühjahr das Buch Ist da oben jemand . Es handelt vom Tod ihres Bruders und ihres Vaters, aber auch von existenziellen Fragen nach einer göttlichen Macht. Von Sabine Börchers und Jonas Ratermann (Fotos) 16 17 w r lau Ein vergänglicher Hauch am Fenster Bad- und Wellnesstextilien Home-Accessoires DAS ES R RE E S SS N RER S S EN S E A R A S E S ND FEILER Store Frankfurt Ihr Einkaufserlebnis in Frankfurt für Bad & Wohnen RE ER N AR E EN S E N Der Liebe wegen. Und weil ich Frankfurt mag und es für die europäischste und lebendigste Stadt Deutschlands halte, die sich immer wieder neu erfindet. Ich habe Bremen nach dem Abitur mit 18 Jahren verlassen. Trotzdem vermisse ich noch das Watt, Krabbenbrot und die Dünen. Etwas mehr Strand in Frankfurt wäre nicht schlecht. Aber Frankfurt ist mein Zuhause, hier sind die Menschen, die ich liebe, hier sind meine Freunde, hier habe ich mein berufliches Netzwerk und beim Hessischen Rundfunk eine tolle Aufgabe. RAN R R S E SE S ER A REN S ND S E SE EN D ESER sh r.de www.feilealog at K er d o anfordern! Dessin: AROSA Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 - 19 Uhr Sa 10 - 18 Uhr Schillerstraße 20 | 60313 Frankfurt Telefon 069 / 21932832 www.feiler.de E A S E R S E RDEN D R . AS ERS A EN S E A S N E- . ES ER E RA S E REDEN A ER N EN A S . EDEN E S ERDEN RE E S EN S E NE E SE R A AN D E EN A S E AN E AN EN EN N RES ND DE S EN DA . NA AR ES A EN R RES ER A ER A R A EN - E D ER E RE EN - ERS EN ANDE EN S E S A EN S E S N E EN. ES A ERS N R R AND EN ERNRE E N E NER NEN A S S RE EN Der Blick unter S R AR DASS S E die deutschen Dächer hat mir EN Menschen haben mir DAS ER EN für viele Probleme in diesem ND DA E R Aimmer wieder tröstende ES N S Land die Augen geöffnet. Ich RE S Ebin Menschen nahegekomEN EN Nein, es ist Worte gesagt. das erste Mal, dass ich so men, die ich sonst nie getrofof offen hätte. Es war ein Einblick ins pralle Leben. Es ein Fenster geöffnet habe. Es begann mit einer waren aber auch sieben hermetisch abgeriegelte Sammlung von Fragmenten und Notizzetteln, die Jahre, da ich in der Zeit wenig Tageslicht gesehen ich zum Beispiel bei meinem Vater im Krankenhabe. Es war zugleich eine enorm erfolgreiche haus geschrieben hatte. Sie waren ein Ventil, um Zeit, in der ich nicht auf eine solche Popularität nicht zu implodieren nach dem plötzlichen Tod vorbereitet war. Aber ich konnte die WG-Miete meines Bruders. Etwa ein Jahr später habe ich gebezahlen, das war der Grund, warum ich zum dacht, ich schreibe das auf. Außerdem haben Casting gegangen war. Heute glaube ich, diese Menschen mir immer wieder tröstende Worte mit Zeit hat mich mein berufliches Leben besser ver- religiösem Charakter gesagt und ich habe mich stehen lassen. Ich habe gemerkt, dass ich Men- gefragt, ist da oben wirklich jemand Auch das schen zugewandt bin und dass mein Format das Schreiben über diese Gespräche war noch für mich privat. Gespräch ist. N onolippnene R A Ich bin lieber die Fragende, als dass ich gefragt werde. Ich fühle mich dann auf sichererem Terrain. Ein Gespräch ist eine Reise mit offenem Ausgang, für beide Seiten. Man weiß nicht, wohin es führt, was ja auch spannend ist. Eigentlich ist die Situation absurd, zwei Personen, die sich vorher nicht oder kaum kannten, reden in kurzer Zeit über sehr persönliche Dinge. Dabei ist es immer ein Ausloten beider Seiten. Wie mutig bin ich als Fragende, wie weit will sich der andere bei den Antworor orten schützen Das macht auch unglaublich Spaß. Ich habe einfach Lust auf diese Begegnung, auf ein Gespräch ohne Ablenkung, das sehr wertvoll sein kann. Im Radio gibt es heute nicht mehr viele Formate dieser Art. DERS N DEN EN R AD R S ND S E D E EN D E D E RA EN S E ES E S EN NN R .D E NEN EN EN ich wieder an meinen Wunden. Manchmal sind Letztlich war es es Tage, an denen ich es lieber still in mir tragen eine wohlüberlegte Entscheidung. Immer wieder würde. Ich habe aber auch erfahren, dass es hatten Menschen mir auch deutlich gemacht, dass einen großen Gesprächsbedarf gibt und dass sie Probleme haben, über das Thema Tod und Menschen offenbar wenig Raum haben, über ihre Trauer zu sprechen. Ich wollte nicht länger schwei- Trauer zu sprechen. Ich war erstaunt, welche Emogen. Wir funktionieren in einer solchen Situation tionen bei den Zuhörern hochkamen. Das berührt ja weiter, ich bin weiter Mutter, Ehefrau, Kollegin, mich. Das Buch ist aber keine Therapie, es stellt aber ich bin auch eine Trauernde. Das fühlte sich existenzielle Fragen. an wie eine Parallelwelt. Ich wollte ein Fenster für die Trauer öffnen, auch für A E DAS S RE EN die Trauer anderer. Jeder N E N A R S E Ich glaube an die geht dabei auf seine eigene SE S E NE ER A E Kraft in uns, Reise, aber es ist dennoch eiS E R N Nein, ne gemeinsame Erfahrung, ein Leben zu gestalten es war hilfreich, es war ein Ventil, aber keine Therapie. die ich teilen wollte. Ich und zu verändern. weiß, dass wir viele sind. AS A D S E DA ER E EN EN ES DANN EN S E A EN S E ES E A S ERE DAS E AN A EN Nein, ich habe eine Liebeserklärung abgegeben, das habe ich nicht bereut. Einige Menschen waren erstaunt über die Emotionen, die ich offenbart habe. Wenn es um große Gefühle geht, reden wir öffentlich nur über die Liebe. Trauer ist ein Gefühl ohne Rückfahrschein. Dabei bin ich kein depressiver Typ, ich bin für Wochen und Monate aus der Spur gefallen, aber es gibt eben ein Vorherer und Nachher, das bleibt. erES NEN S REDEN A S DAR ERER ER ER DEN S RE D EN Schreiben ist ein autonomer Prozess, aber aus dem eigenen Text zu lesen, ist etwas ganz anderes. Das hatte ich so nicht erwartet. Es ist schön und schmerzhaft zugleich. Bei jeder Lesung kratze A EN S NA DA E S ED REN R A A EN RE S ND EN E S E A E S E - AR E N E R A EN. S E SA EN A ES E N ER- NEN ES D E S S ENDE DES EN N AND DER S S NN E ENDE NS AN DASS DA E AS S . # " ! $ E E NE A EN S E D E S E A E E EN Das Buch hört an dieser Stelle auf. Es kann aber immer noch sein, dass mir so etwas einmal begegnet, dass es eine offene Reise ist. Ich habe mit Anfang 50 begonnen zu fragen, ich kann diese Frage auch später wieder aufnehmen. Bei den Recherchen habe ich viele schöne Momente in Kirchen, Synagogen, Moscheen, in Tempeln und in der Natur gespürt, die würde ich aber nicht in Bezug zu Gott setzen. Ich glaube an die Kraft in uns Menschen, ein Leben zu gestalten und zu verändern. Ich glaube nicht, dass das Leben in der Hand eines göttlichen Wesens liegt, ich gebe da keine Verantwortung ab. RDEN S E S AN A N- Für viele ist der Glaube eine Kraft uelle, eine zusätzliche Leitplanke im Leben. Ich hätte diese auch gerne gehabt. Für mich hat es nicht funktioniert. Für mich war die stärkste Kraft uelle die Natur, in der ich eine große innere Ruhe gefunden habe. Ich habe aber bei meinen Recherch er en und den vielen Gesprächen erch mit gläubigen Menschen festgestellt, wie nah wir uns in den unterschiedlichen Religionen sind, und dass sich viele Rituale ähneln. Um so schlimmer finde ich es, dass Religion heute so oft instrumentalisiert wird. S EN DASS ES ANDERS S Am liebsten hinterlässt die Moderatorin humorvolle Erinnerungen. " ! %&" ''' #' ''' !'' ' ! $' 18 1 w r lau A S S E RA E REN A EN ER E RE EN. ANN E R ED S ND S E ANN AN D S AN D ESEN E E EN E EN A EN NE Das kann man auch als Christ. Viele feiern Weihnachten, ohne zu glauben. Und wie viele Leute treten nur wieder in die Kirche ein, weil sie den Kindergartenplatz um die Ecke gerne haben wollen. Ich bin kein religiöser Mensch, aber wir wollten, dass die Familie einen Glauben hat. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil ich die Religion mag. A EN Ich hoffe, ich werde in meinem gemütlichen Bett sterben, mit 120 Jahren. A EN S E AN S R DE E ENEN D Abschied nehmen ist etwas anderes als das eigene Sterben zu erleben. Ich glaube nicht, dass danach etwas kommt, ich glaube aber, dass der bergang schmerzhaft ist. Ich hoffe, ich werde in meinem gemütlichen Bett sterben, mit 120 Jahren. AS NS EN S E S DAS N NEN DANN E - Das überlasse ich den Menschen, die mein Leben mit mir geteilt haben. Ich hoffe, ich hinterlasse ihnen viele liebevolle und humorvolle Erinnerungen. EN S AS ANN NA A S N S ES E NE S EN EN ERS A EN S E S N EN N E N R E Es gibt schon Ideen. Zum einen für ein Sachbuch, zum anderen für einen Roman über Einsamkeit, weil ich glaube, dass das ein großes Thema ist. Ich habe festgestellt, dass mich neben dem Moderieren auch das Schreiben sehr erfüllt. Das möchte ich weiter ausleben. NE ES S E R E EN SE DE S E N ER N ERR E N EN N . AS R AN - E RNEN S E DA E Es geht darum, den Menschen eine Tür in unser Land zu öffnen, deren Schlüssel die Sprache ist. Deshalb helfe ich bei Tea T chers on the Road mit. Es geht um Empathie, Begegnung, viel Humor, aber auch darum, mit Traurigkeit umzugehen. Viele der Menschen haben Abschiede zu verarbeiten. Ich mache dabei die Erfahrung, wie schnell das eigene Leben aus den Fugen geraten kann. Unter den Schülern sind Lehrer, Ärzte, Busfahrer, die sich plötzlich auf der Flucht befanden, weil das politische System ihrer Heimat zusammengebrochen ist. Sollte uns einmal so etwas passieren, hoffe ich, dass da auch Menschen sind, die nicht die Tür zu machen. r el S fer, r Jahrgang 1963, lebt seit 2005 in Frankr, ank ankfurt. Sie ist mit dem Juristen und Publizisten Michel Friedman verheiratet. Die beiden haben zwei Söhne. Ihre berufliche Karriere begann in den 1990er Jahren als Moderatorin im Rundfunk und TV, TV seit 2009 moderiert sie auf HR3 wöchentlich die Sendung Bärbel Schäfer der Sonntagstalk in der Zeit von 10 bis 12 Uhr. Bärbel Schäfer ist kein despressiver Typ. Sie hat sich geöffnet und teilt ihre Erfahrungen mit Lesern und Zuhörern.
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