Alte Musik im Radio Dezember 2016 SAMSTAG 3. Dezember 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Vesper Érard! Eine Klavierbauerdynastie aus Paris (18:04 – 19:00 Uhr) Orgel konzertant (19:00 – 20:00 Uhr) Von Helga Heyder-Späth Von Helga Heyder-Späth Die Klaviere aus dem Hause Érard sorgen im 19. Jahrhundert für Furore. „Double échappement“ – das ist das Zauberwort, das den Weltruf des Unternehmens begründet. Firmengründer Sébastien Erard hat diese ausgeklügelte Anschlagsmechanik erfunden und 1821 zum Patent angemeldet. Sie erlaubt das atemberaubend schnelle Repetieren eines Tones, noch bevor die Taste in ihre Ausgangsposition zurückgesprungen ist – für heutige Pianisten eine Selbstverständlichkeit, damals eine Revolution! Kein Wunder, dass Musiker wie Mendelssohn und Liszt mit Vorliebe auf einem Érard spielen. Und schon Ludwig van Beethoven lässt sich von dem Instrument inspirieren, das die geschäftstüchtigen Klavierbauer aus Paris dem aufstrebenden Komponisten in Wien 1803 zur Verfügung stellen. „Große Orgelsolomesse“ wird jene „Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae“ gerne genannt, die Joseph Haydn um 1770 geschrieben hat. Der Name sagt es schon: Haydn wartet darin mit einem exponierten Orgelsolo auf. Es ist eigentlich erstaunlich, dass man das als Besonderheit erwähnen muss – immerhin gilt die Orgel als das ureigene Instrument der Kirchenmusik. Sie begleitet Gemeindegesang und Chor, sie ist für Vor-, Zwischen und Nachspiele verantwortlich. Aber als exponierte Solistin in einem größeren vokalen oder auch instrumentalen Zusammenhang tut sich die altehrwürdige Königin der Instrumente vergleichsweise selten hervor. Die zweite Stunde der Vesper bietet der Orgel einmal Gelegenheit, in einen freundschaftlichen Wettstreit (nichts anderes heißt „konzertieren“) mit Sängern und Orchester zu treten. Ignaz Moscheles Bijoux à la Malibran, aus „Fantaisie dramatique sur des Airs favoris“, op. 72 Michael Krücker, Hammerflügel Johann Sebastian Bach Sinfonia, aus „Wir danken dir, Gott, wir danken dir“, BWV 29 Batzdorfer Hofkapelle Leitung: Albrecht Koch Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 14 cis-moll, op. 27,2 Alexei Lubimov, Hammerflügel Johann Friedrich Doles Lobet den Herrn in seinem Heiligthum Kantate für Sopran, Chor, 2 Trompeten, Pauken, Streicher, konzertierende Orgel und Basso continuo Doerthe Maria Sandmann, Sopran Capella Vocale des Freiberger Domchores[:space:] Batzdorfer Hofkapelle Leitung: Albrecht Koch Nicolas Charles Bochsa Introduction Mara Galassi, Doppelpedalharfe Felix Mendelssohn Bartholdy 3. und 4. Satz aus dem Trio Nr. 1 d-moll, op. 49 für Violine, Violoncello und Klavier Hamlet Piano Trio Joseph Haydn 3. Satz aus dem Konzert F-dur, Hob XVIII:7 für Orgel und Streicher Anton Holzapfel dolce risonanza Leitung: Florian Wieninger Franz Liszt Abschied, russisches Volkslied Jos van Immerseel, Hammerflügel 1 Joseph Haydn Missa Es-dur in honorem Beatissimae Virginis Mariae, Hob XXXII:4 Große Orgelsolomesse für Soli, Chor, 2 Violinen, Viola, Kontrabass, 2 Englischhörner, 2 Hörner und konzertierende Orgel Dorothea Röschmann, Sopran Bernarda Fink, Alt Helmut Wildhaber, Tenor Klaus Mertens, Bass Elisabeth Ullmann, Orgel Hugo Distler Chor Wien Wiener Akademie Leitung: Martin Haselböck SONNTAG 4. Dezember 2016, 6:04 Uhr WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr Antonio Vivaldi Sonate Nr. 4 B-dur für Violoncello und Basso continuo Lucia Swarts und Richte van der Meer, Violoncello Siebe Henstra, Cembalo Stephen Stubbs, Gitarre Robert Franenberg, Violone Redaktion: Richard Lorber Wolfgang Amadeus Mozart Orgelstück für eine Uhr f-moll, KV 608 für Orgelwalze, in der Bearbeitung für Flöte, Oboe, Violine, Viola und Violoncello Ensemble Pyramide Henri Herz Konzert Nr. 8 As-dur, op. 218 Tasmanian Symphony Orchestra Klavier und Leitung: Howard Shelley Albert Roussel Impromptu, op. 21 Markus Klinko, Harfe Johann Sebastian Bach Konzert f-moll, BWV 1056 für Violine, Streicher und Basso continuo Amandine Beyer, Violine Gli Incogniti 7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Heinrich Schütz Domini est terra Knabenchor Hannover Cantus Cölln Musica Fiata Leitung: Konrad Junghänel Charles Ives Psalm 24 SWR Vokalensemble Stuttgart Leitung: Marcus Creed Henry Purcell Blow up the Trumpet in Sion Nicholas Witcomb, Mark Kennedy, Daniel Lochmann und James Bowman, Countertenor Charles Daniels, Tenor Robert Evans und Michael George, Bass Choir of the King’s Consort King’s Consort Leitung: Robert King Johann Christoph Pepusch Voluntary Nr. 1 Norberto Broggini an der historischen Orgel der Kirche in Betberg 2 Wilhelm Friedemann Bach Der Herr wird mit Gerechtigkeit Kantate für Soli, Chor, 2 Trompeten, Pauken, Streicher und Basso continuo Ursula Benzing, Sopran Judith Ritter, Alt Klaus Temps, Bass Rastatter Hofkapelle Tenor und Leitung: Jürgen Ochs DONNERSTAG 8. Dezember 2016, 20:04 Uhr WDR 3 Konzert Tage Alter Musik Herne 2016 Jahreszeiten der Minne Gesänge des Mittelalters von Wizlaw von Rügen, Neidhart und Oswald von Wolkenstein Albert Becker Ich hebe meine Augen auf, op. 89,1 Du Hirte Israels höre, op. 89,2 Motetten für gemischten Chor a cappella Kammerchor CONSONO Leitung: Harald Jers Die Minne bewegt im Mittelalter ganze Generationen deutschsprachiger Dichtersänger – und bleibt doch in ihrer Bedeutung schwer zu fassen. Geht es hier um ein freundliches Gedenken an ein fernes Gegenüber, um eine ritualisierte einseitige Anbetung und Verehrung? Oder verbirgt sich dahinter eine konkrete Liebesbeziehung, die sich sogar über die mittelalterlichen Standesgrenzen und das Verbot des Ehebruchs hinwegsetzt? Wizlaw von Rügen und seine weiter im Süden wirkenden Dichterkollegen übersetzen das seelische Auf und Ab zwischen Hoffen und Verzagen in poetische Naturbilder. In Sommer- und Winterlieder teilt etwa Neidhart seine Gesänge ein, in denen er die ritterliche Sphäre mit dem derben Alltag des bäuerlichen Lebens konfrontiert. Johann Sebastian Bach Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 659, Choralbearbeitung Ullrich Böhme an der Bach-Orgel der Thomaskirche zu Leipzig Wachet! betet! betet! wachet!, BWV 70 Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor und Orchester Yukari Nonoshita, Sopran Robin Blaze, Countertenor Gerd Türk, Tenor Peter Kooij, Bass Bach Collegium Japan Leitung: Masaaki Suzuki Rumorum Sopran, Harfe und Leitung: Grace Newcombe Aufnahme vom 10. November 2016 aus der Kreuzkirche in Herne Redaktion: Werner Wittersheim Redaktion: Richard Lorber 3 SAMSTAG 10. Dezember 2016, 18:04 Uhr Johann Christian Schieferdecker Auf, auf, mein Herz, Sinn und Gemüte, geistliches Konzert für Bass, 2 Violinen und Basso continuo Klaus Mertens, Bass Hamburger Ratsmusik Leitung: Simone Eckert WDR 3 Vesper Lübecker Abendmusiken (18:04 – 19:00 Uhr) Johann Hermann Jimmerthal Fantasie im freien Styl B-dur Armin Schoof, Orgel Von Dorothee Prasser Unter der Leitung des Organisten der Lübecker St. Marienkirche, Franz Tunder, entstanden im 17. Jahrhundert die so genannten „Lübecker Abendmusiken“. Zunächst als kleine Orgelkonzerte konzipiert, erweiterte Tunder das Programm später auf ein umfangreicheres Instrumentarium. Sein Nachfolger Dietrich Buxtehude legte die Abendmusiken in die Zeit des Kirchenjahrwechsels und ließ für die mittlerweile berühmten Konzerte mit Chor und Orchester Sängeremporen im Mittelschiff der Kirche bauen. In der heutigen Vesper lassen wir den Geist der Abendmusiken wieder aufleben – natürlich mit Musik der beiden Marienorganisten Franz Tunder und Dietrich Buxtehude. Der Lübecker Organist Armin Schoof spielt Werke der Lübecker Komponisten Hermann Jimmerthal und Johann Paul Kunzen an der historischen Stellwagen-Orgel in St. Jakobi, und schließlich feiern wir mit einer Sonate und einem Geistlichen Konzert den 400. Geburtstag des Kollegen und Freundes Franz Tunders, Matthias Weckmann. Matthias Weckmann Wenn der Herr die Gefangenen zu Zion erlösen wird Geistliches Konzert für Soli, 2 Violinen, 2 Bassgamben und Basso continuo Eugénie Warnier, Sopran Damien Guillon, Countertenor Robert Getchell, Tenor Benoît Arnould, Bass Les Cyclopes Leitung: Bibiane Lapointe Redaktion: Richard Lorber Franz Tunder Salve coelestis pater Kantate für Bass, Violine und Basso continuo Peter Kooij, Bass CordArte Peter Hasse Ach das ich hören solt Motette für Singstimmen, 3 Zinken, 3 Posaunen und Basso continuo Hanna Zumsande und Cornelia Samuelis, Sopran Stefan Kahle, Countertenor Tobias Hunger und Benjamin Glaubitz, Tenor Joachim Höchbauer, Bass Instrumentalisten der Capella St. Marien Leitung: Johannes Unger Matthias Weckmann Sonata Nr. 9 à 4 d-moll Chelycus Dietrich Buxtehude Kommst du, Licht der Heiden Philharmonischer Kammerchor Essen Neue Düsseldorfer Hofmusik Leitung: Mary Utiger Johann Paul Kunzen Fuge g-moll Armin Schoof, Orgel 4 SONNTAG 11. Dezember 2016, 6:04 Uhr Johann Sebastian Bach Ärgre dich, o Seele, nicht, BWV 186 Kantate für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo Bach Collegium Japan Leitung: Masaaki Suzuki WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr Dario Castello Sonata duodecima für Bläser und Basso continuo His Majestys Sagbutts and Cornetts Redaktion: Werner Wittersheim Carl Stamitz Sinfonie Es-dur l’arte del mondo Leitung: Werner Ehrhardt Antonio Rosetti Sonate F-dur Katerina Englichová, Harfe Prinz von Preußen Louis Ferdinand Andante mit Variationen B-dur, op. 4 für Klavier, Violine, Viola und Violoncello Chia Chou, Klavier Trio Parnassus 7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik César Franck Quae est ista für Tenor, Chor, Orgel, Harfe und Kontrabass Emiliano Gonzalez Toro, Tenor Diego Innocenzi, Orgel Pierre Fabrice, Harfe Rodrigo Favaro, Kontrabass Maîtrise du Conservatoire Populaire de Musique de Genève Leitung: Bernard Têtu André Jolivet Salve Regina Calme / Alleluia Modéré / Magnificat Cantabile / Musette, aus der „Suite liturgique“ für Sopran, Englischhorn bzw. Oboe, Violoncello und Harfe Christiane Karg, Sopran Stefan Schilli, Englischhorn, Oboe Sebastian Klinger, Violoncello Cristina Bianchi, Harfe Ernest Chausson 3 Antiennes pour le Magnificat Michelle Leclerc an der Cavaillé-Coll-Orgel von Notre Dame d’Auteuil in Paris Laurent Belissen Magnificat für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo Laure Bonnaure, Diskant Jean-François Lombard, Countertenor François Borreil, Tenor Les Festes d’Orphée Leitung: Guy Laurent Giaches de Wert Gaudete in Domino, Motette zu 5 Stimmen Concerto Palatino Leitung: Eric van Nevel 5 DONNERSTAG 15. Dezember 2016, 20:04 Uhr SAMSTAG 17. Dezember 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Konzert WDR 3 Vesper Tage Alter Musik Herne 2016 Fürstenlob im neuen Ton Meine Seele erhebt den Herrn Marienkantaten der Bach-Familie (18:04 – 20:00 Uhr) Spätmittelalterliche Huldigungsmusiken aus Norditalien von Johannes Ciconia, Jacopo da Bologna, Guillaume Dufay, Filippotto und Antonello da Caserta Von Gela Birckenstaedt Bachfreunde kommen in der WDR 3 Vesper am Vorabend des 4. Advents so richtig auf ihre Kosten. Zu hören sind drei Kantaten von Johann Sebastian Bach und weitere, die vor allem von seinen Söhnen stammen. Alle Werke sind für Marienfeste bestimmt. Dass die Bachs als Lutheraner Musik für Marienfeste komponiert haben, mag überraschen. Aber Luthers Kirchenreform sah im evangelischen Kirchenjahr durchaus Gedenktage für eine (gemäßigte Form der) Verehrung Marias vor. So gab es damals drei Marienfesttage, die auch von der evangelischen Kirche begangen wurden: Mariä Reinigung am 2. Februar, Mariä Verkündigung am 25. März und Mariä Heimsuchung am 2. Juli. Selbstbewusst postulierte eine junge Musikergeneration im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts eine „Ars nova“, eine neue Kunst mehrstimmigen Komponierens – wagemutiger in der Wahl der Klänge und subtiler in der Ausgestaltung der Melodien als alles zuvor Dagewesene. Damit traf sie insbesondere in den aufstrebenden Herrscherfamilien italienischer Stadtstaaten auf offene Ohren, in denen sich gerade der neue Typus eines umfassend gebildeten, diplomatischer Strategie und ökonomischer Raison verpflichteten Fürsten durchsetzte. Viele Huldigungsmotetten und heroische Madrigale im neuen polyphonen Stil preisen die Verdienste der Patrone und Dynastien, besingen ihren Charakter und feiern ihre Heldentaten. Musikalische Perlen dieses spätmittelalterlichen Fürstenlobs stellt der italienische Lautenist Michele Pasotti mit seinem Ensemble La Fonte Musica vor: kunstvollste Kompositionen von Meistern ihres Faches wie Johannes Ciconia, Jacopo da Bologna, Filippotto und Antonello da Caserta und Guillaume Dufay. Sie trugen zum Glanz der Herrscherfamilien Carrara in Padua, Visconti in Mailand und Pavia sowie Malatesta in Rimini bei – und einiges von diesem Glanz fiel auch auf die Komponisten selbst. Johann Sebastian Bach Wie schön leuchtet der Morgenstern, BWV 1 Hanna Herfurtner, Sopran Patrick Grahl, Tenor Markus Flaig, Bass Kölner Kammerchor Collegium Cartusianum Leitung: Peter Neumann Johann Christian Bach Magnificat C-dur Elisabeth Scholl, Sopran Ruth Sandhoff, Alt Andreas Karasiak, Tenor Gotthold Schwarz, Bass Dresdner Kammerchor La Stagione Frankfurt Leitung: Michael Schneider La fonte musica Alena Dantcheva, Francesca Cassinari, Sopran Gianluca Ferrarini, Tenor Ermes Giussani, Corrado Colliard, Zugtrompete Efix Puleo, Fidel Teodoro Baù, Bassfidel Federica Bianchi, Orgel Leitung: Michele Pasotti, Laute Johann Sebastian Bach Meine Seel erhebt den Herren, BWV 10 Hanna Herfurtner, Sopran Elvira Bill, Alt Patrick Grahl, Tenor Markus Flaig, Bass Kölner Kammerchor Collegium Cartusianum Leitung: Peter Neumann Aufnahme vom 11. November 2016 aus der Kreuzkirche in Herne Redaktion: Richard Lorber Carl Philipp Emanuel Bach Gott sorgt für dich / Ich will mich dir mit allem schenken, aus „Meine Seele erhebet den Herrn“ Olivia Vermeulen, Alt Staats- und Domchor Berlin Lautten Compagney Berlin Leitung: Kai-Uwe Jirka 6 Johann Ernst Bach Meine Seele erhebt den Herrn Martina Lins, Sopran Silke Weisheit, Alt Martin Schmitz, Tenor Hans-Georg Wimmer, Bass Rheinische Kantorei Das Kleine Konzert Leitung: Hermannn Max SONNTAG 18. Dezember 2016, 6:04 Uhr WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr Leonardo Leo Ouvertüre zu „Catone in Utica“ Will Russell, Trompete Charivari Agréable Leitung: Kah-Ming Ng Johann Sebastian Bach Herz und Mund und Tat und Leben, BWV 147 Hanna Herfurtner, Sopran Elvira Bill, Alt Patrick Grahl, Tenor Markus Flaig, Bass Kölner Kammerchor Collegium Cartusianum Leitung: Peter Neumann Michael Praetorius Sätze aus „Terpsichore“ Flautando Köln Samuel Scheidt Echo ad manuale duplex forte et lene für 2 Orgeln Markus Märkl und Johannes Strobl an Instrumenten der Klosterkirche Muri, Schweiz Redaktion: Richard Lorber Felix Mendelssohn Bartholdy Variations concertantes, op. 17 Sergei Istomin, Violoncello Viviana Sofronitsky, Hammerflügel Johann Adolf Hasse Sonate e-moll für 2 Flöten und Basso continuo Elisabeth Weinzierl und Edmund Wächter, Traversflöte Eva Schieferstein, Cembalo Philipp von Morgen, Violoncello Antonio Vivaldi Konzert e-moll, in der Ausführung mit Trompete, obligater Violine, Streichern und Basso continuo Gábor Boldoczki, Trompete Capella Gabetta Violine und Leitung: Andrés Gabetta Giovanni Gabrieli Canzone zu 12 Stimmen Gabrieli Players Leitung: Paul McCreesh 7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Anton Reichenauer O coeli, rorate Aria de Adventu für Sopran, Streicher und Basso continuo Hana Blazíková, Sopran Collegium Marianum Leitung: Jana Semerádová Grzegorz Gerwazy Gorczycki Missa Rorate für 4 Stimmen Susan Gilmour Bailey, Sopran Matthew Venner, Countertenor Maciej Gocman, Tenor Tomás Král, Bass Leitung: Andzej Kosendiak 7 Anonymus O Heiland, reiß die Himmel auf The Playfords DONNERSTAG 22. Dezember 2016, 20:04 Uhr WDR 3 Konzert Georg Friedrich Händel Pomposo / A tempo giusto / A tempo ordinario, aus dem Concerto a due cori Nr. 2 F-dur für Bläser, Streicher und Basso continuo Il Fondamento Leitung: Paul Dombrecht Tage Alter Musik Herne 2016 Maria als Mestizin Als die Kolonisatoren des 16. Jahrhunderts die Mitte und den Süden Amerikas der Kontrolle ihrer europäischen Monarchen unterwarfen, verband sich damit die Missionierung der indigenen Kulturen. Die Indios ließen sich vor allem durch die biblische Gestalt der Gottesmutter Maria zum christlichen Glauben bewegen, in der sie ein Symbol für das Weibliche, die Fruchtbarkeit oder auch die Erdenmutter erkannten. Die Jungfrau von Guadalupe – Maria als Mestizin, wie sie im Dezember 1531 am Rande von Mexiko-Stadt einem Indio erschienen war – stellt bis heute das verbindende ethnische Symbol des lateinamerikanischen Katholizismus dar; ebenso wird der Gottesmutter in den Erscheinungsformen der Señora del Topo in Kolumbien und der Lilie von Quito in Ecuador gehuldigt. Dieser besonderen Marienverehrung spürt mit karibischem Temperament das kubanische Ensemble Conjunto de Música Antigua Ars Longa unter Leitung der Sängerin Teresa Paz in Werken aus dem 17. und 18. Jahrhundert nach, die in einzigartiger Form europäische Motettentraditionen und Musikstile der Indios verbinden. Christoph Graupner Angenehmes Wasserbad Kantate zum 4. Advent für Bass, Oboe, Streicher und Basso continuo Klaus Mertens, Bassbariton Accademia Daniel Leitung: Shalev Ad-El Orlando di Lasso Ut queant laxis, in der Ausführung mit Singstimmen und Instrumenten Chœur de Chambre de Namur La Fenice Leitung: Jean Tubéry Heinrich Schütz Tröstet, tröstet mein Volk Motette für 6 Stimmen Dresdner Kammerchor Leitung: Hans-Christoph Rademann Johann Sebastian Bach Bereitet die Wege, bereitet die Bahn, BWV 132 Kantate zum 4. Advent für Singstimmen, Oboen, Streicher und Basso continuo Gerlinde Sämann, Sopran Petra Noskaiová, Alt Christoph Genz, Tenor Jan van der Crabben, Bass La Petite Bande Leitung: Sigiswald Kuijken Werke von Antonio de Salazar, Juan de Araujo, Juan Corchado, Roque J. De Chavarría, Tomás de Torrejón y Velasco, Manuel José de Quirós, Fray Jerónimo Martínez und anderen Conjunto de Música Antigua Ars Longa, Havanna Sopran und Leitung: Teresa Paz Vytautas Miskinis Tu es qui venturus für vierstimmigen Chor Kammerchor consonare Leitung: Almut Stümke Aufnahme vom 12. November 2016 aus der Kreuzkirche in Herne Redaktion: Richard Lorber Redaktion: Werner Wittersheim 8 SAMSTAG 24. Dezember 2016, 18:04 Uhr Anonymus Es ist ein Ros entsprungen VokalEnsemble Köln Leitung: Michael Schneider WDR 3 Vesper Kommet, das liebliche Kindlein zu schaun (18:04 – 20:00 Uhr) Marc-Antoine Charpentier In nativitatem Domini nostri Jesu Christi für Singstimmen, Streicher und Basso continuo Rachel Platt, Emily van Evera und Tessa Bonner, Sopran Caroline Trevor, Alt Jeremy White, Countertenor Taverner Consort and Players Leitung: Andrew Parrott Von Gela Birckenstaedt Manchmal scheinen gerade schlichte und eingängige Weihnachtschoräle und Lieder die freudige Botschaft der Geburt Jesu besonders eindringlich vor Ohren und Geist zu führen. Die WDR 3 Vesper am Heiligabend präsentiert einige der schönsten aus dem deutschsprachigen Raum, darunter „Joseph, lieber Joseph mein“, „Kommet, ihr Hirten“ und „Ich steh an deiner Krippen hier“. Aber auch zupackende und mitreißende Hirtenmusiken aus Südeuropa sind zu hören. Und natürlich stehen auch klangprächtige Weihnachtskantaten aus Barock und Romantik auf dem Programm, darunter Felix Mendelssohn Bartholdys „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Bernardo Storace Passagagli con partite pastorali Cappella della pietà de’ Turchini Leitung: Antonio Florio Orazio Giaccio Pastorale sulla ciaccona für 2 Singstimmen, Streicher und Basso continuo Cappella della pietà de’ Turchini Leitung: Antonio Florio Anonymus/Carl Riedel Kommet, ihr Hirten Orpheus Vokalensemble Leitung: Michael Alber Nicolas Saboly Ben urosa la naissenca Okzitanisches Weihnachtslied in vokaler und instrumentaler Ausführung La Camera delle Lacrime Leitung: Bruno Bonhoure Anonymus Tag und Nacht war gleich entfernet aus „Neu-Vollkommenes Catholisches GesangBuch des Straßburger Bisthums“ Regina Kabis, Sopran Spielleyt Mateo Flecha, der Ältere San Sabeya gugurumbé Negrilla für Singstimmen, Bläser, Streicher, Schlagwerk und Basso continuo La Capella Reial de Catalunya Hespèrion XXI Leitung: Jordi Savall Johann Crüger Fröhlich soll mein Herze springen VokalEnsemble Köln Leitung: Michael Schneider Anonymus Vom Himmel hoch o Engel kommt Capella de la Torre Leitung: Katharina Bäuml Christoph Bernhard Fürchtet euch nicht Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo Marie Luise Werneburg, Sopran Bell’Arte Salzburg Leitung: Annegret Siedel Leonhard Schröter Joseph, lieber Joseph mein / Sause liebe Ninne Capella de la Torre Leitung: Katharina Bäuml Johann Heinrich Schmelzer Pastorella für 2 Violinen und Basso continuo Bell’Arte Salzburg Leitung: Annegret Siedel Anonymus Auf dem Berge da geht der Wind Orpheus Vokalensemble Leitung: Michael Alber Anonymus Schlaf mein Kindelein aus „Neu-Vollkommenes Catholisches GesangBuch des Straßburger Bisthums“ Regina Kabis, Sopran Spielleyt Felix Mendelssohn Bartholdy Vom Himmel hoch, da komm ich her für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Sandrine Piau, Sopran Markus Butter, Bariton Accentus Ensemble Orchestral de Paris Leitung: Laurence Equilbey Johann Sebastian Bach Ich steh an deiner Krippen hier VokalEnsemble Köln Leitung: Michael Schneider Johann Sebastian Bach Sinfonia G-dur aus dem „Weihnachtsoratorium“, BWV 248 Concerto Köln 9 Traditional Ein Kindlein in der Wiegen Capella de la Torre Leitung: Katharina Bäuml SAMSTAG 24. Dezember 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Konzert Franz Xaver Gruber Stille Nacht, heilige Nacht Autographe Originalversion von 1836 Sumi Jo, Sopran Barbara Ochs, Alt Cappella Coloniensis Leitung: Michael Schneider Forum Alte Musik Köln „Eine Weihnachtsmusik“ Wie kaum ein anderer verstand es der Böhme Heinrich Ignaz Franz Biber zum Ende des 17. Jahrhunderts, auf seiner Violine musikalische Bilder von großer Suggestivkraft zu entwerfen. Das berühmteste Beispiel dafür sind seine Sonaten über die Geheimnisse des Rosenkranzes, aus denen das G.A.P Ensemble um den Barockgeiger Emilio Percan die weihnachtlichen Stücke ausgewählt hat. Gemeinsam mit der Oboistin Susanne Regel stellt das Trio sie in einen reizvollen Kontrast zur Sonatenkunst des 18. Jahrhunderts – u. a. zu einem Werk von Giovanni Antonio Piani, dem Namenspatron des Ensembles. Franz Xaver Gruber/Adolf Schreiner Paraphrase über „Stille Nacht“, in der Ausführung mit Violine, Violoncello, Harmonium und Klavier Le Quatuor Romantique Redaktion: Richard Lorber Heinrich Ignaz Franz Biber Rosenkranz-Sonate Nr. 1 d-moll „Die Verkündigung“ für Violine und Basso continuo Alessandro Scarlatti Sonate Nr. 3 C-dur für Violoncello und Basso continuo Heinrich Ignaz Franz Biber Rosenkranz-Sonate Nr. 2 A-dur „Mariä Besuch bei Elisabeth“für Violine und Basso continuo Georg Friedrich Händel Triosonate h-moll, op. 2,1 für Oboe, Violine und Basso continuo Heinrich Ignaz Franz Biber Rosenkranz-Sonate Nr. 3 h-moll für Violine und Basso continuo „Christi Geburt“ Domenico Scarlatti Sonate C-dur „Pastorale“ für Cembalo Giovanni Antonio Piani Sonate G-dur, op. 1,4 für Violine und Basso continuo Johann Sebastian Bach Triosonate G-dur, BWV 1038 für Oboe, Violine und Basso continuo Susanne Regel, Oboe G.A.P. Ensemble: Emilio Percan, Violine Oriol Aymat Fusté, Violoncello Luca Quintavalle, Cembalo Aufnahme vom 18. Dezember 2016 aus der Trinitatiskirche Köln Redaktion: Richard Lorber 10 SONNTAG 25. Dezember 2016, 6:04 Uhr Johann Sebastian Bach Christen, ätzet diesen Tag, BWV 63 Kantate zum 1. Weihnachtstag Eva Oltiványi, Sopran Jan Börner, Countertenor Julius Pfeifer, Tenor Markus Volpert, Bass Chor und Orchester der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen Leitung: Rudolf Lutz WDR 3 am Sonntagmorgen mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr Arcangelo Corelli Concerto grosso Nr. 1 D-dur, op. 6 für Streicher, Trompete und Basso continuo Harmonie Universelle Leitung: Florian Deuter Redaktion: Werner Wittersheim Franz Danzi Konzert Nr. 1 G-dur, op. 30 für Flöte und Orchester Annie Laflamme, Traversflöte Orchester Le Phénix Sergej Ljapunow Weihnacht, op. 41 Karl-Andreas Kolly, Klavier Emmanuel Chabrier Prélude pastoral Wiener Philharmoniker Leitung: John Eliot Gardiner 7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Samuel Scheidt Puer natus in Bethlehem Vox Luminis Leitung: Lionel Meunier Christoph Bernhard Fürchtet euch nicht Hans Jörg Mammel, Tenor L’arpa festante Carl Philipp Emanuel Bach Die Himmel erzählen die Ehre Gottes Kantate zum Weihnachtsfest Monika Mauch, Sopran Matthias Rexroth, Altus Hans Jörg Mammel, Tenor Gotthold Schwarz, Bass Basler Madrigalisten L’arpa festante Leitung: Fritz Näf Benjamin Britten I Wonder as I Wander für Singstimme und Klavier Mark Padmore, Tenor Roger Vignoles, Klavier Daniel Pinkham Christmas Cantata für gemischten Chor und Blechbläserensemble Junger Chor Aachen Leitung: Fritz ter Wey Max Reger Jesu, großer Wunderstern Dresdner Kammerchor Leitung: Hans-Christoph Rademann 11 SONNTAG 25. Dezember 2016, 16:04 Uhr SONNTAG 25. Dezember 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Weihnachtsoratorium WDR 3 Vesper Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium, BWV 248 Kantaten 1 – 3 Petite Messe solennelle (18:04 – 20:00 Uhr) Von Helga Heyder-Späth Vermutlich ist Bachs Weihnachtsoratorium heute das am häufigsten aufgeführte Kirchenwerk in der Adventszeit. Meistens werden drei oder vier der insgesamt sechs Kantaten gegeben, und die Konzertbesucher stimmen sich mit der Musik schon auf das Weihnachtsfest ein. Zu Bachs Zeit war das ganz anders: Damals waren die Adventswochen von Besinnung und Einkehr geprägt, und in den Kirchen wurden keine größer besetzten Kantaten oder Oratorien musiziert. Bach hat sein Weihnachtsoratorium 1733/34 in der Zeit zwischen dem 1. Weihnachtsfeiertag und dem Epiphaniasfest, also dem 6. Januar aufgeführt – und zwar verteilt auf sechs Gottesdienste, so dass pro Gottesdienst eine Kantate erklang. WDR 3 stellt Bachs Weihnachtsoratorium in einer vor wenigen Wochen erschienenen Neueinspielung mit dem englischen Dunedin Consort vor. Am ersten Weihnachtsfeiertag erklingen die ersten drei Kantaten, am Neujahrstag folgen dann Teil vier bis sechs. Gioachino Rossini ist rund siebzig Jahre alt, als er seine „Petite Messe solennelle“ schreibt. Offiziell hat er das Komponieren längst an den Nagel gehängt und widmet sich seither leidenschaftlich der Kochkunst. Dennoch veranstaltet er gelegentlich Soiréen, in denen er neben kulinarischen auch einige musikalische Köstlichkeiten präsentiert, die er selbst „Alterssünden“ nennt. Als erklärtermaßen „letzte Todsünde seines Alters“ erklingt in diesem Rahmen 1863 Rossinis „Petite Messe solennelle“, ein abendfüllendes Werk, das der Komponist mit einigem Understatement als „arme kleine Messe“ bezeichnet. Beim Festival Alte Musik Knechtsteden hat die Rheinische Kantorei unter Edzard Burchards zusammen mit Tobias Koch am Hammerflügel und Christian Gerharz am Harmonium Rossinis bemerkenswerte Messe aufgeführt. Ihre schwungvolle Interpretation schmückt die WDR 3 Vesper am ersten Weihnachtstag. Gioacchino Rossini Petite Messe solennelle Mary Bevan und Joanne Lunn, Sopran Clare Wilkinson und Ciara Hendrick, Mezzosopran Nicholas Mulroy und Thomas Hobbs, Tenor Matthew Brook und Konstantin Wolff, Bass Dunedin Consort Leitung: John Butt Dorothee Mields, Sopran Nicole Pieper, Alt Tobias Hunger, Tenor Felix Schwandtke, Bass Tobias Koch, Flügel Christian Gerharz, Harmonium Rheinische Kantorei Leitung: Edzard Burchards Redaktion: Richard Lorber Aufnahme im Rahmen des Festivals Alte Musik Knechtsteden aus der Klosterbasilika Redaktion: Richard Lorber 12 MONTAG 26. Dezember 2016, 6:04 Uhr Johann Sebastian Bach Sanctus, BWV 232,3 für Chor, Bläser, Pauke, Streicher und Basso continuo Gächinger Kantorei Stuttgart Freiburger Barockorchester Leitung: Hans-Christoph Rademann WDR 3 am zweiten Weihnachtstag mit Geistlicher Musik (ab 7:04 Uhr) 6:04 – 7:00 Uhr Ich freue mich in dir, BWV 133 Kantate zum 3. Weihnachtsfeiertag für Soli, Chor, Bläser, Streicher und Basso continuo Dorothee Mields, Sopran Ingeborg Danz, Alt Mark Padmore, Tenor Peter Kooij, Bass Collegium Vocale Gent Leitung: Philippe Herreweghe Agustín Barrios Mangoré Villancico del Navidad Alexander-Sergei Ramírez, Gitarre André Jolivet Pastorales de Noël für Flöte, Harfe und Violoncello Andrea Padovano, Flöte Ellen Wegner, Harfe Guido Larisch, Violoncello Redaktion: Werner Wittersheim Francesco Manfredini Konzert C-dur, op. 3,12 „Pastorale per il Santissimo natale“ für 2 Violinen, Streicher und Basso continuo Collegium Musicum 90 Leitung: Simon Standage Johann Sebastian Bach Ouvertüre Nr. 1 C-dur, BWV 1066 für 2 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo Concerto Köln MONTAG 26. Dezember 2016, 18:04 Uhr WDR 3 Vesper Quanno nascette ninno Weihnachten im italienischen Seicento (18:04 – 19:00 Uhr) Johann David Heinichen Pastorale A-dur für 2 Solo-Oboen, Bläser, Streicher und Basso continuo Susanne Regel und Monika Nielen, Oboe Musica Antiqua Köln Leitung: Reinhard Goebel Von Sabine Radermacher Italienische Musik des Früh- und Hochbarock, vor allem solche mit Blockflötenbesetzung, ist heute fast ein Synonym für Weihnachtsmusik schlechthin und darf auf keiner entsprechenden Wohlfühl-Kompilation fehlen. Dabei war die Realität des Festes der „Santissima Natività“, der „allerheiligsten Geburt“, im 17. Jahrhundert keinesfalls so stimmungsvoll-anheimelnd, wie man es sich heute gerne vorstellt. Gerade in Italien brachte das Seicento den Menschen nämlich neben allerlei künstlerischen Höhenflügen des Barock existentielle Probleme wie in kaum einer anderen Epoche. Und das schlug sich auch und gerade in der Musik zu Weihnachten nieder, die weniger Hirtenidyll als eine verzweifelte Sehnsucht nach Frieden widerspiegelt, und bei der auch in den innigsten Wiegenliedern der Gottesmutter die Passion Christi stets mitkomponiert ist. 7:04 – 8:30 Uhr Geistliche Musik Anonymus Ninna nanna al Bambin Giesù Napolitana für Singstimme und Basso continuo Philippe Jaroussky, Countertenor L’Arpeggiata Leitung: Christina Pluhar Cristoforo Caresana La Pastorale Weihnachtskantate für 5 Singstimmen, Bläser, Streicher und Basso continuo Cappella della Pietà de’ Turchini Leitung: Antonio Florio Marc-Antoine Charpentier/Traditional A la venue de Noël / Joesph est bien marié / Or nous dites Marie / A la venue de Noël aus „Noëls sur les instruments“ Chœur de Chambre de Namur Les Dominos Les Agrémens Leitung: Florence Malgoire Cristoforo Caresana La Tarantella „Quanno nascette ninno a Betelemme“ Cappella de’ Turchini Leitung: Antonio Florio Francis Poulenc Quatre Motets pour le temps de Noël für 4 Singstimmen a cappella Calmus Ensemble 13 Alessandro Stradella Cantate per il santissimo natale / Ah, troppo è ver Emanuela Galli, Lavinia Bertotti und Barbara Zanichelli, Sopran Roberto Balconi, Countertenor Maurizio Sciuto, Tenor Carlo Lepore, Bass Orchestra Barocca della Civia Scuola di Musica di Milano Leitung: Enrico Gatti DONNERSTAG 29. Dezember 2016, 20:04 Uhr WDR 3 Konzert Tage Alter Musik Herne 2016 Neapels Sterne Originalkompositionen und Bearbeitungen des frühen 19. Jahrhunderts für eine und mehrere Harfen Maurizio Cazzati Per il giorno di natale Nicki Kennedy, Sopran Cròmata Neapels Himmel (und Salons) voller Harfen: Seit dem Frühbarock ist die Stadt am Fuße des Vesuvs eine regelrechte Harfen-Hochburg. Als sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts auch hier die Pedalharfe mit ihrem üppig-sinnlichen Klang durchsetzt, ist das der Beginn eines völlig neuen Kapitels in der Liebesgeschichte, die Neapel mit dem „Himmelsinstrument“ verbindet. Protagonisten sind dabei jene technischen Wunderwerke des Sébastien Érard aus Paris, auf denen sich der ätherische Harfenton mit der theatralischen Expressivität italienischer Musik in Einklang bringen lässt. So widmet der neapolitanische Harfenvirtuose Giovanni Caramiello (1838–1938) sein Jahrhundertleben diesem Instrument in Originalkompositionen und Bearbeitungen zeitgenössischer wie alter Meister; neben Lauro Rossi (1812–1885) experimentiert er dabei auch mit der technischen und klanglichen Bandbreite brillanter Harfenensembles, die wie die Sterne am neapolitanischen Abendhimmel funkeln. Auf ihren Érard-Instrumenten finden sich in Herne mit Mara Galassi, Elena Spotti, Ann Fierens und Chiara Granata vier der besten Harfenistinnen zusammen und bieten Klang-Einblicke in ein erlesenes, virtuoses und höchst unterhaltsames Repertoire. Johannes Hieronymus Kapsberger Piva Echo du Danube Anonymus Per il santissimo natale Nicki Kennedy, Sopran Cròmata Giuseppe Torelli Concerto grosso g-moll, op. 8,6 in forma di pastorale per il santissimo natale Susanne Schütz, Violine Hofkapelle München Leitung: Rüdiger Lotter, Violine Anonymus Ninna Nanna Nicki Kennedy und Lucia Sciannimanico, Sopran Cròmata Anonymus/Alfonso Maria di Liguori La santa allegrezza Tarantella napoletana popolare Concerto Romano Leitung: Alessandro Quarta Ensemble de harpes Sébastien Érard Elena Spotti, Ann Fierens, Chiara Granata, Harfe Harfe und Leitung: Mara Galassi Redaktion: Richard Lorber Aufnahme vom 12. November 2016 aus der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 in Herne Redaktion: Richard Lorber Stand: 2. Dezember 2016 Aktualisierungen unter www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/alte-musikmonatsueberblick-100.html 14 Veranstaltungen Alte Musik Dezember 2016 SONNTAG 18. Dezember 2016, 17:00 Uhr Köln, Trinitatiskirche MONTAG 19. Dezember 2016, 20:00 Uhr Bonn, Arithmeum WDR 3 Sonntagskonzerte / Forum Alte Musik Köln WDR 3 Alte Musik in NRW „Eine Weihnachtsmusik“ „Eine WinternachtsMusik“ Barocke Solo- und Triosonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber, Alessandro und Domenico Scarlatti, Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach und Giovanni Antonio Piani Musik für Bläseroktett von Wolfgang Amadeus und Leopold Mozart, Georg Druschetzky, Antonio Salieri und Ludwig van Beethoven Zum Weihnachtskonzert im Bonner Arithmeum reist die renommierte Akademie für Alte Musik Berlin in einer Kammermusikbesetzung an und stellt zauberhafte Musik von Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Salieri sowie des Bonner Sohnes Ludwig van Beethoven in Originalfassungen für Bläseroktett oder entsprechenden Arrangements des MozartZeitgenossen Goegr Druschetzky vor. Wie kaum ein anderer verstand es der Böhme Heinrich Ignaz Franz Biber zum Ende des 17. Jahrhunderts, auf seiner Violine musikalische Bilder von großer Suggestivkraft zu entwerfen. Das berühmteste Beispiel dafür sind seine Sonaten über die Geheimnisse des Rosenkranzes, aus denen das G.A.P Ensemble um den Barockgeiger Emilio Percan die weihnachtlichen Stücke ausgewählt hat. Gemeinsam mit der Oboistin Susanne Regel stellt das Trio sie in einen reizvollen Kontrast zur Sonatenkunst des 18. Jahrhunderts – u. a. zu einem Werk von Giovanni Antonio Piani, dem Namenspatron des Ensembles. Bläseroktett der Akademie für Alte Musik Berlin Sendetermin steht noch nicht fest Susanne Regel, Oboe G.A.P. Ensemble: Emilio Percan, Violine Oriol Aymat Fusté, Violoncello Luca Quintavalle, Cembalo Sendung: WDR 3 Konzert Samstag, 24. Dezember 2017, 20:04 Uhr Stand:2. Dezember 2016 Aktualisierungen unter www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/alte-musikmonatsueberblick-100.html 15
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