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Wirtschaft: Spaceopal aus München für Betrieb von Galileo
Geschrieben 16. Dez 2016 - 20:56 Uhr
Am 15. Dezember 2016 hat das europäische Satellitennavigationssystem Galileo einen weiteren Schritt hin zum künftigen
Routinebetrieb gemacht. Die European GNSS Agency (GSA) hat im Auftrag der Europäischen Kommission durch einen
Vertrag, der heute in Brüssel unterschrieben worden ist, den Betrieb von Galileo für die nächsten zehn Jahre an das
Münchener Unternehmen Spaceopal übertragen.
Spaceopal ist ein Gemeinschaftsunternehmen der DLR Gesellschaft für Raumfahrtanwendungen (GfR) mbH, einem
hundertprozentigen Tochterunternehmen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), und der italienischen
Telespazio S.p.A. Beide Seiten bringen dabei ihre Galileo-Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen und Fucino ein. "Jetzt und auch
in Zukunft sichern wir so die Stabilität und Kontinuität für den Betrieb des Galileo-Systems und damit die Bereitstellung
wichtiger Navigations- und Zeitdienste. Gleichzeitig können wir unsere Kompetenzen im Bereich der Satellitennavigation
ausbauen und so signifikant zur Weiterentwicklung des Systems, der angebotenen Dienste sowie der Nutzertechnologien
beitragen", kommentiert Professor Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie, die
Vertragsunterzeichnung.
Für die Vergabe dieses Betriebsauftrags hat die GSA eine europaweite Ausschreibung durchgeführt. "Wir hatten sehr starke
Mitbewerber, aber wir sind natürlich sehr froh und stolz über das in uns gesetzte Vertrauen", berichtet der deutsche
Geschäftsführer der Spaceopal GmbH, Simon Plum. "Die letzten Jahre waren eine wirkliche Herausforderung. Parallel zu dem
zwei Jahre laufenden Ausschreibungsverfahren haben wir fünf Starts mit insgesamt 12 neuen Satelliten unterstützt, etliche
Erweiterungen in das Galileo-System integriert und uns auf die ersten Galileo-Dienste – Initial Services genannt –
vorbereitet."
Besonderheiten bei Galileo
Der Betrieb eines Satellitennavigationssystems ist außerordentlich komplex und für Europa eine große Herausforderung.
Deshalb stützt sich Spaceopal bei der Bewältigung dieser Aufgaben auf die gesammelten Erfahrungen aus den letzten Jahren
sowie auf ein kompetentes Industrieteam, zu dem neben den eigenen Gesellschaftern eine Reihe namhafter europäischer
Unternehmen zählt. Die besondere Herausforderung liegt im engen Zusammenwirken des Betriebs der künftig rund 30
Satelliten im All, der Einbindung der weltweiten Antennenstandorte und der Betreuung der Anwender.
Aus Sicherheitsgründen ist der Betrieb auf die zwei Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen bei München und im italienischen
Fucino verteilt. Oberpfaffenhofen ist insbesondere verantwortlich für die Kontrolle der Satelliten, während sich Fucino
überwiegend um die Prozessierung der Navigationsdaten kümmert.
Die Satelliten immer im Blick
Die DLR GfR mbH ist ein Unternehmen, das zuverlässige und sichere Services im kommerziellen Luft- und Raumfahrtbereich
anbietet. Sie steuert und überwacht die Galileo-Satellitenkonstellation im Galileo Kontrollzentrum am DLR-Standort in
Oberpfaffenhofen. "Die DLR GfR freut sich, die Galileo Satellitenkonstellation, deren erste Satelliten im Jahr 2011 in der
Erdumlaufbahn in rund 23.000 Kilometern Entfernung positioniert wurden, unter Beachtung der hohen Anforderungen an
Zuverlässigkeit und Sicherheit langfristig weiter steuern zu können. Unser erfahrenes Betriebs- und Wartungsteam steht
hinter dieser wichtigen Aufgabe", so Walter Päffgen, Geschäftsführer der DLR GfR mbH.
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GSA leitet Vermarktung
Die Agentur für das Europäische GNSS (GSA) unterstützt die Europäische Kommission bei Aufgaben zum Aufbau und Betrieb
eines globalen Navigationssatellitensystems (GNSS). Die GSA ist für die Markteinführung in allen Anwendungsbereichen
zuständig. Die Europäische Kommission hat die in Prag ansässige GSA mit den Planungen für die Betriebsphase des
europäischen Satellitennavigationssystems Galileo beauftragt. Die Vermarktung bzw. die Profitphase soll von der GSA
geleitet werden.
Mit dem von der Europäischen Kommission bereitgestellten Leuchtturmprojekt "Galileo" wird Europa unabhängig von den
Navigationsdiensten GPS (USA), GLONASS (Russland) und Beidou (China), die jeweils unter militärischer Kontrolle stehen.
Galileo ist ein eigenständiges Satellitennavigationssystem für zivile Zwecke. So wird garantiert, dass jederzeit
Navigationssignale zur Verfügung stehen. Mit 30 Satelliten ist Galileo in der Lage Positionsbestimmungen zu liefern, die
genauer sind als GPS – an jedem Punkt der Erde, rund um die Uhr.
Am 17. November 2016 wurden weitere vier Galileo-Satelliten mit einer Ariane 5 vom europäischen Weltraumbahnhof in
Kourou (Französisch-Guyana) gestartet. Damit hat die Satellitenkonstellation eine Größe erreicht, die erste Galileo-Dienste
bereitstellen kann. Auf dem Foto: Das Galileo-System: Es beruht auf einer Konstellation von 30 Navigationssatelliten im
Vollausbau.
Artikel Bilder:
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