PARITÄTISCHER RUNDBRIEF NOVEMBER / DEZEMBER 2016 Hilfen zur Erziehung Kinder und Familien stark machen! Jahresrückblick Geschäftsbericht 15/16 ist da Neues Programm »Support« Schutz für homosexuelle Geflüchtete Tagesgruppen bei Tannenhof Arbeit mit Kindern aus Suchtfamilien BILDQUELLEN UNTER: WWW.PARITAETJOB.DE/BILDVERZEICHNIS ParitätJob.de – Ihr Stellenportal für Sozial- und Pflegeberufe bei Mitgliedern des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin Finden Sie Ihren Job in der Wohlfahrtspflege in Berlin! Die Stellenangebote Paritätischer Mitglieder – für Sie zusammengefasst auf einer Webseite Jetzt suchen und gleich bewerben! VORWORT Hilfen zur Erziehung – Kinder und Familien stark machen! V or kurzem habe ich eine Erfolgsgeschichte gehört, die mich wirklich bewegt hat. Es ist die Geschichte von David, der heute 19 Jahre alt ist und in den vergangenen dreieinhalb Jahren eine aufregende Entwicklung durchgemacht hat. Nach der Diagnose Asperger-Autismus und großen Schulproblemen – David war sogenannter Schulverweigerer – bekommt er vom Jugendamt Hilfe zur Erziehung. Er hat das Glück, mit dem Betreuungshelfer Torsten Hoppe vom Jugendhilfe-Träger FAB e.V. zusammenzukommen, der den Jungen in den darauffolgenden Jahren intensiv begleitet. Gemeinsam meistern sie viele Herausforderungen, immer wieder gibt es dabei auch Rückschläge und Enttäuschungen. Doch Torsten Hoppe gibt seinen Schützling niemals auf: Er erkennt Davids Stärken, seine sozialen Kompetenzen, seine Begeisterungsfähigkeit. Mit seinem neu gewonnenen Selbstvertrauen schafft David die MSA-Prüfung an einer Regelschule. Sein Ziel ist ein Studium der sozialen Arbeit – am liebsten in den USA. »Ohne diese Unterstützung hätte das Leben des jungen Mannes wahrscheinlich eine gänzlich andere Richtung genommen«, fasst es Detlef Schade, Geschäftsführer des FAB e.V. zusammen. Jedes Kind, das besonderen Unterstützungsbedarf hat, sollte solch eine Chance bekommen! Dieser Gedanke kam mir unweigerlich, als ich von Davids Geschichte gehört habe. Zum Glück gibt es beim Paritätischen Wohlfahrtsverband rund hundert Organisationen, die sich im Bereich Hilfen zur Erziehung engagieren. Darunter finden sich viele ambulante Hilfen – wie beim Beispiel von David – aber auch teilstationäre Angebote wie Tagesgruppen oder zahlreiche Betreuungsformen im stationären Bereich. Die freien Träger der Jugendhilfe sind starke und zuverlässige Partner der Jugendämter, wenn es um die Begleitung von Kindern und Familien geht. Sie engagieren sich an Stellen, wo eine Betreuung durch das Jugendamt nicht mehr ausreicht. Zum Beispiel im Rahmen der begleiteten Elternschaft, bei der Jugendhilfe und Eingliederungshilfe gemeinsam Familien und deren Kinder unterstützen. Ob tiergestützte Pädagogik mit Hund und Pferd, Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien oder Coaching-Formate für Familien mit besonderen sozialen Herausforderungen – die Angebote unserer Mitglieder sind so vielfältig wie die Kinder und Familien selbst. Erfreulicherweise haben sich sehr viele Träger bereit erklärt, Beiträge für diesen Rundbrief zu verfassen und über ihre Aktivitäten zu berichten. Die Träger sehen sich immer wieder Kritik der öffentlichen Hand ausgesetzt, die Angebote seien zu teuer, die Kostenstrukturen intransparent. Solche Äußerungen werden der guten und wichtigen Arbeit nicht gerecht, die Sozialarbeiterinnen und Erzieher in der ganzen Stadt leisten. Und zwar täglich, und nah dran an den Familien und ihren Bedürfnissen. Als die Idee zu diesem Rundbrief entstand, ging es noch darum, dass die Reform des SGB VIII in diesem Jahr vorangebracht werden sollte. Damit verbunden waren die Sorgen vieler Träger um den Bestand ihrer Angebote der Hilfen zur Erziehung. Von einem »Tableau des Schreckens« angesichts der SGB VIII-Reform spricht gar der Referent für Jugendhilfe des Gesamtverbandes, Norbert Struck, in seinem Beitrag zu November / Dezember 2016 Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin. FOTO: DORIS KLAAS-SPIEKERMANN diesem Heft. Nun scheint der breite Protest Erfolge zu zeigen und es ist fraglich, ob in dieser Legislaturperiode überhaupt noch reformiert wird. Wir bleiben dran! Und setzen uns weiter für die Vielfalt der Angebote unserer Mitglieder ein. Ich wünsche Ihnen interessante Einsichten bei der Lektüre – und natürlich fröhliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Ihre Barbara John PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 3 INHALT Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin in den Sozialen Medien Den Paritätischen finden Sie auch auf Facebook und Twitter. Wenn Sie tagesaktuelle Nachrichten über uns und unsere Mitglieder erhalten möchten, laden wir Sie ein, uns zu liken oder zu folgen: ParitaetBerlin Impressum Verantwortlich: Nina Peretz, stv. Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und Kathrin Zauter, Leitung Presseund Öffentlichkeitsarbeit Tel. 030 8 60 01 123 [email protected] Facebook.com/ParitaetBerlin Twitter.com/ParitaetBerlin paritaet-berlin.de Layout und Satz: unicom werbeagentur gmbh unicom-berlin.de Titelbild: Großes Bild: FamilienCoachingReisen geben Orientierung fürs familiäre Zusammenleben, Foto: Gregor Diessner/familie e. V.; Cover des Geschäftsberichts 2015/16 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands (links), Illustration: Gabriele Schlipf; Milena Jochwed, Leiterin des Projekts »Support« (Mitte); Foto: LSVD e. V.; Kunsttherapie in der Tagesgruppe Kinderhof (rechts), Foto: Tannenhof Berlin-Brandenburg Herstellung: Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige GmbH. Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem Papier. Der Rundbrief hat eine Auflage von 1200 Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds organisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten: Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Der Paritätische Rundbrief erscheint alle drei Monate. Bitte senden Sie Pressemitteilungen und Beiträge per Mail an die Redaktion ([email protected]). Stellenanzeigen tragen Sie direkt unter paritaet-berlin.de/stellen/stellenangebote.html ein. Sie werden online und, wenn zeitlich sinnvoll (abhängig vom Erscheinungstermin), im Rundbrief veröffentlicht. Der Redaktionsschluss für Ihre Beiträge ist zu Beginn jedes dritten Monats: Rundbrief 1/2017, Schwerpunkt: Straffälligenund Opferhilfe, Zuarbeit bis 11. Februar 2017 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de veröffentlicht. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die Bezeichnung von Personengruppen bezieht die weibliche Form und Trans* jeweils ein. 4 Landesgeschäftsstelle Soziales Fachkräftemangel ist eine riesige Herausforderung für die Sozialwirtschaft. ParitätJob.de bündelt Jobangebote unserer Mitglieder. Seite 7 Sozial, innovativ und wachsend: Das Themenheft »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft« stellt Poten Seite 21 ziale von Sozialunternehmen vor. 6 – 12 Landesgeschäftsstelle ·· Dr. Gabriele Schlimper: Was uns bewegt ·· ParitätJob.de – Das Stellenportal der Sozialwirtschaft ·· Erscheinungsweise des Paritätischen Rundbriefs ·· Mitgliederversammlung 2016 des Paritätischen ·· Ein bewegtes Jahr: Der Geschäftsbericht 2015/2016 18 Recht ·· Entgeltfortzahlung: Information der Paritätischen Tarifgemeinschaft 19 Familien ·· Salongespräch zum Thema Abtreibung im Familienplanungszentrum Balance 20 Jugendhilfe ·· Rückblick: #VielfaltJA – Der Social Media Marathon ·· Fachtag 2017: Rolle der Jugendberufshilfe im Berliner Bildungssystem 21 Soziales ·· Themenheft »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft« erschienen 12 Gesamtverband ·· Ausweitung des Unterhaltsvorschusses für Alleinerziehende 13 – 15 Neues aus der Geschäftsstelle Bezirke ·· Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener ·· Dokumentation der Veranstaltung »Demografischer Wandel« ·· »Heute Nachbarn morgen Freunde« – Vernetzungstreffen zur ehrenamtlichen Begleitung Geflüchteter ·· Selbsthilfe und Migration – Broschüre in arabischer Sprache erschienen ·· Zukunftsfähige Personalarbeit ist gefragt und wird gefördert ·· Startschuss für »Kiez-Atlas« Prenzlauer Berg 15 Gesundheit ·· »Gesundheit solidarisch gestalten« – Kongress Armut und Gesundheit 2017 16 Ältere Menschen ·· Einsatz für die Interessen älterer Menschen: Jetzt für Landesseniorenbeirat bewerben 16 – 18 Ehrenamt ·· Paritätische Ehrennadel an Dr. Helga Hieckel verliehen ·· Dank an Engagierte – Dankeschön-Brunch 2016 ·· Roncalli Weihnachtscircus sorgt für Weihnachtsfreude PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 21 – 25 Kitas ·· Erfahrungsbericht: Kita-Bildungsaustausch in Island ·· FIPP e. V. wehrt sich gegen Umwandlung der Rechtsform ·· Stand der Verfahren zur Vereinsproblematik 26 – 43 Schwerpunkt: Hilfen zur Erziehung – Kinder und Familien stark machen! ·· Jugendhilfe-Referent Andreas Schulz: HzE – wichtiger Bestandteil des sozialen Berlins ·· Minderjährige Geflüchtete: Eröffnung einer Wohngruppe im KBH ·· Erfahrungsbericht: Geht’s noch internationaler? ·· Norbert Struck zur aktuellen SGB VIII-Reformdiskussion ·· Interview: Careleaver gehen voraus! ·· Tiergestützte Pädagogik im SOS-Kinderdorf Berlin ·· Broschüre: Begleitete Elternschaft ·· Tannenhof: Über die Arbeit mit Kindern aus Suchtfamilien November / Dezember 2016 FOTOS: SHUTTERSTOCK.COM, LORDN (LINKS); COVER: BERLINER WIRTSCHAFTSGESPRÄCHE (RECHTS) Herausgeber: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Tel. 030 8 60 01-0, Fax 030 8 60 01 110 [email protected] Geschäftsführung: Dr. Gabriele Schlimper INHALT NOVEMBER / DEZEMBER 2016 Kultur/Inklusion Ein Vierteljahrhundert professionelles inklusives Theater: RambaZamba feiert 25 Jahre erfolgreiSeite 44 che Theaterarbeit. FOTOS: DAGMAR KRESSMANN (LINKS); JUNGE SELBSTHILFE BERLIN-MITTE / STADTRAND GGMBH (RECHTS) ·· tandem BQG: Hilfen zur Erziehung in Familien mit Kindern mit Behinderungen ·· Familie e.V.: FamilienCoachingReisen geben Orientierung ·· Mobilität in der angewandten Traumapädagogik – Beratung des Hilfe-für-Jungs e. V. ·· Materialien im Referat Jugendhilfe zum Thema Hilfen zur Erziehung ·· Neues Familienhaus in Spandau: Albert-Schweitzer-Kinderdorf ·· FAB: Rettet die ambulanten individuellen Hilfen zur Erziehung! ·· Partizipation für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei Evin e. V. 44 – 47 Kultur ·· Keine Kompromisse! Theater RambaZamba wird 25 Jahre ·· Theaterwettbewerb »andersartig gedenken on stage« ·· Tanz(t)raum! Das Traumlabor des Theater Strahl ·· Echt »Altes Eisen«: Im Rampenlicht des Seniorentheaters Selbsthilfe Adé, verstaubte Klischees von Stuhlkreis & Co! Eine Image-Kampagne der Jungen Selbsthilfe wirft ein neues Licht auf die Angebote. Seite 53 53 Schule ·· Nachruf auf Christopher Steinke 53 Selbsthilfe ·· Mehr als Stuhlkreis – Image-Kampagne für Junge Selbsthilfe 54 – 57 Suchthilfe ·· Neue Räume für die Tageswerkstatt des Notdienst Berlin e. V. ·· Erste Schritten in die Abstinenz: Anonyme Alkoholkrankenhilfe ·· 45 Jahre Elternkreise Berlin-Brandenburg EKBB e. V. 57 – 59 Wohnungslosenhilfe ·· »Wenn sich die Situation nicht ändert, müssen wir überlegen, welche Projekte wir schließen« Fünf Fragen an Mara Fischer von mob e.V. 51 Pflege ·· Serie »Pflege spezial« – Der gläserne Patient 52 – 53 Queer ·· Support: Homosexuelle und transgeschlechtliche Geflüchtete stärken November / Dezember 2016 GIB-Stiftung Gesellschaftliche Integration von Menschen mit Behinderungen (GIB-Stiftung) Tuchmacherweg 8/10 13158 Berlin Tel.: 030 91 20 75 60 Fax: 030 91 20 75 69 [email protected] gib-stiftung.de JGH Berlin gemeinnützige GmbH Iranische Straße 6 13347 Berlin Tel.: 030 491 02 27 00 Fax: 030 49 10 22 97 00 [email protected] jgh-berlin.de Botschaft für Kinder gGmbH Renatastraße 77 80639 München Tel.: 089 12 60 64 29 Fax: ohne [email protected] Homepage: ohne Arbeitskreis Frauengesundheit e. V. (AKF) in Medizin, Psychotherapie und Gesundheit 47 – 48 Menschen mit Behinderungen ·· 25. Jubiläum der Lebensnähe gGmbH 48 – 50 Migration/Flüchtlinge ·· Das Patenschaftsprogramm »Menschen stärken Menschen« im Unionhilfswerk ·· Kick-off Berliner Aktion-Mensch-Projekte für Geflüchtete HERZLICH WILLKOMMEN! Neuaufnahme von Mitgliedern im Paritätischen Berlin 59 Wettbewerbe und Förderpreise 60 Fachgruppen und Arbeitskreise 61 Paritätische Akademie Berlin 62 – 72 Pinnwand 73 Paritätisches Bildungswerk Brandenburg 74 – 75 Telefonverzeichnis PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Sigmaringer Straße 1 10713 Berlin Tel.: 030 86 39 33 16 Fax: 030 86 39 34 73 [email protected] akf-info.de Welcome Dinner Berlin e. V. c/o Herrn Benjamin Hanstein Otto-Dix-Straße 18 10557 Berlin Tel. 0176 32 73 49 07 Fax: ohne [email protected] welcomedinnerberlin.de 5 LANDESGESCHÄFTSSTELLE WAS UNS BEWEGT Von Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin ÄNDERUNGEN Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Berlin Bildungsmarkt e. V. neue Adresse: Nordendstraße 50, 13156 Berlin Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen sowie über ihre Homepage erreichbar. Dialog e. V. für die Förderung, Bildung und Erziehung 0-12 jähriger Kinder neuer Name: KITA-Dialog gemeinnützige GmbH Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter der bekannten Adresse, Telefon-/Faxnummer, E-Mail-Adresse und über ihre Homepage erreichbar. Förderverein für Behinderte im Wendland e. V. neue Adresse: c/o Herrn Karl-Heinz Kaulis Niestedter Weg 70 29451 Dannenberg neue Telefonnummer: 05681 98 40 65 neue E-Mail: [email protected] Deutsche Lebens-Rettungs- Gesellschaft e. V. – Landesverband Berlin e. V. neuer Name: Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Landesverband Berlin e. V. Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen sowie über ihre Homepage erreichbar. 6 Dr. Gabriele Schlimper FOTO: WILLIAM GLUCROFT W as sind die Voraussetzungen für gute soziale Arbeit? Das sind zum einen die Menschen, die qualifizierte Arbeit leisten, zum anderen die Mittel, mit denen die Arbeit finanziert wird. Und schließlich sind es die politischen Rahmenbedingungen, die gute Arbeit erst möglich machen. Wir setzen uns immer wieder aufs Neue dafür ein, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind und wir unterstützen Sie, wenn es Probleme gibt. Eine Herausforderung, die wir in letzter Zeit besonders stark wahrnehmen, ist der Fachkräftemangel. Immer wieder berichten uns Mitglieder, wie schwer es für sie inzwischen geworden ist, Personal zu finden. Die gleiche Erfahrung machen wir bei unserem Landeverband. Und wir haben reagiert. Seit kurzem ist eine in unserem Auftrag speziell für unsere Mitgliedsorganisationen entwickelte Stellenbörse online: Auf ParitätJob. de werden die Jobangebote unserer Mitglieder gebündelt und veröffentlicht. Ein Klick – und alle offenen Stellen sind gut sortiert sichtbar. Diese Webseite kann natürlich nicht das Problem des Fachkräftemangels lösen – aber sie macht die Jobsuche bei unseren Mitgliedern attraktiver und einfacher. Und sie sendet ein wichtiges Zeichen: Weit über 1000 Stellen sind allein bei unseren Mitgliedsorganisationen offen, das ist ein riesiges Potenzial und macht den Kreis unserer Mitglieder zu wichtigen Arbeitgebern. Ich möchte Sie einladen, PARITÄTISCHER RUNDBRIEF die Plattform weiterzuverbreiten und auf Ihren Webseiten darauf aufmerksam zu machen! Mehr dazu lesen Sie auf Seite 7. Anfang Dezember konstituierte sich in Berlin die neue Regierung. Im über 250 Seiten langen Koalitionsvertrag sehen wir viel Potenzial – und die Absicht, Berlin noch stärker zu einer Stadt für alle Bürgerinnen und Bürger zu machen. Es freut mich sehr, beim Lesen immer wieder auf Passagen zu stoßen, die der Paritätische Wohlfahrtsverband unter anderem mit seinem Positionspapier in die Koalitionsverhandlungen eingebracht hat. Dass die Koalitionsparteien unseren fachlichen Rat an- und unsere Vorschläge aufgenommen haben, begrüßen wir. Wie viel von diesen Vorhaben in der neuen Legislatur umgesetzt wird? Diese Entwicklung werden wir mit kritischem Blick begleiten. Ob es um die gerechte Finanzierung von Trägerleistungen oder den freien Zugang zu Kinderbetreuung geht, wir machen uns für die Interessen unserer Mitglieder stark. Im Geschäftsbericht 2015/16 können Sie übrigens genau nachlesen, wie der Verband im vergangenen Jahr gearbeitet hat und welche Herausforderungen wir gemeinsam mit Ihnen, unseren Mitgliedern, gemeistert haben. Der Bericht wurde bei der Mitgliederversammlung am 23. November verabschiedet und gibt einen interessanten Einblick in die Vielfalt der Angebote unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin. November / Dezember 2016 LANDESGESCHÄFTSSTELLE ParitätJob.de zeigt Potenziale der Sozialwirtschaft Neues Portal für soziale Jobs und Pflegeberufe bei Paritätischen Mitgliedern D er Fachkräftemangel ist eine der drängendsten Herausforderungen der Sozialwirtschaft. Soziale Unternehmen suchen händeringend nach qualifizierten Arbeitskräften, gleichzeitig nehmen immer mehr Menschen die Sozialbranche als attraktive Arbeitgeberin wahr. Die Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin suchen regelmäßig neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den unterschiedlichsten Fachbereichen – vom Haustechniker bis zum Sozialpädagogen, von der Pflegefachkraft bis zur Pressesprecherin. In ihrer Gesamtheit bieten unsere Mitglieder allein in Berlin derzeit weit über 1000 freie Stellen an – ein riesiges Potenzial, das es zu nutzen gilt. Was ist ParitätJob.de? ParitätJob.de ist das neue Stellenportal des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin zur Jobsuche und Mitarbeitergewinnung im Bereich der Wohlfahrtspflege. Das Portal macht auf die Arbeitsmöglichkeiten in der Wohlfahrtspflege aufmerksam. Es bündelt das Angebot freier Stellen und erleichtert damit die Suche potenzieller Interessenten. Durch die hohe Anzahl von Stellenangeboten und den damit verbundenen Service, wie zum Beispiel Berufsinformationen, präsentiert sich ParitätJob als attraktives Stellenportal und zeigt die Wohlfahrtspflege als zukunftssicheres und attraktives Arbeitsumfeld. Wer kann Stellenangebote auf ParitätJob.de veröffentlichen? Die Jobbörse auf ParitätJob.de steht allen Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin offen. Die Stellenschaltung ist für Mitglieder kostenlos. Vorteile für Mitglieder: ·· Kein Meldeaufwand zum Einstellen und Entfernen von Stellenangeboten im Paritäts-Jobportal ·· Stellenangebot von ParitätJob.de ist immer aktuell ·· Manueller Upload von Stellenangeboten ist möglich ·· Bereitstellung eines Tools zur Erstellung von Stellenanzeigen im PDF-Format Wie kommen die Stellenangebote in die Jobbörse? Die technische Basis für die Stellenbörse des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin bilNovember / Dezember 2016 Beratungsleistungen im Personalwesen Auch im Jahr 2017 werden professionelle Beratungen im Personalwesen unterstützt. Für kleine und mittlere Organisationen sind diese Beratungen kostenlos. Themen sind beispielsweise AVR, TVÖD, Personalwesen, Personalkostenhochrechnungen und andere. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat wieder die PariPersonal GmbH mit der Umsetzung des Angebots beauftragt. Weitere Informationen lassen wir Ihnen im nächsten Rundbrief Anfang März zukommen. Erscheinungsweise des Paritätischen Rundbriefs Startansicht der Stellenbörse ParitätJob.de det das Tool »index Anzeigendaten« der Firma index Internet und Mediaforschung GmbH. Über eine spezielle Crawler-Technologie werden die Stellenanzeigen der Mitgliedsorganisationen sowohl aus Jobportalen als auch aus Print-Titeln und von den Webseiten der Mitgliedsunternehmen eingesammelt und automatisch in der Stellenbörse des Fachportals gebündelt. Was können Sie tun, damit das neue Portal ParitätJob.de gut funktioniert und schnell bekannt wird? Informieren Sie auf Ihrer Webseite und in anderen Medien über ParitätJob.de. Je mehr Menschen das Portal kennen und nutzen, desto erfolgreicher wird es. Lassen Sie uns wissen, wenn es Probleme gibt, das Portal zum Beispiel Ihre Anzeige nicht veröffentlicht. Wir entwickeln die Seite ständig weiter und sind auf Ihre Rückmeldung angewiesen. Sollten Sie Fragen zum neuen Fachportal ParitätJob.de haben, senden Sie diese bitte an [email protected]. Gern informieren wir Sie auch auf unserer Info-Veranstaltung zu ParitätJob.de am 16. Februar 2017 um 14:30 Uhr in der Geschäftsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin. Bitte melden Sie sich im Vorfeld per E-Mail unter [email protected] an. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Liebe Mitglieder, in den vergangenen Jahren hat sich der Rundbrief stark gewandelt. Jede Ausgabe hat ihr eigenes, aktuelles Schwerpunktthema, das wir mit tatkräftiger Unterstützung unserer Mitglieder erarbeiten. Die Gestaltung ist leserfreundlicher, bunter und strukturierter geworden. Von der ursprünglichen Artikelsammlung ist der Rundbrief inzwischen zu einer informativen und ansprechenden Mitgliederzeitschrift geworden. Im Oktober haben wir die Publikation zum ersten Mal farbig gedruckt herausgegeben, um die Inhalte unserer Mitglieder noch besser zu präsentieren. Gleichzeitig haben wir unsere Online-Kommunikation ausgebaut und verbessert, sodass wir tagesaktuell über Webseite und Social Media berichten können. Um der neuen Qualität des Rundbriefs weiter gerecht zu werden, werden wir die Broschüre ab dem kommenden Jahr in vierteljährlichem Rhythmus herausbringen. So betonen wir den Charakter eines Themenheftes und stärken zugleich den Online-Bereich mit seiner Aktualität und Reichweite. Entsprechend verschieben sich die Termine für den Redaktionsschluss: Der Rundbrief erscheint Anfang März, Juni, September und Dezember. Bitte senden Sie uns Ihre Beiträge entsprechend bis zum 10. Februar, 10. Mai, 10. August und 10. November. Das Schwerpunktthema für den Rundbrief 1/2017 ist Straffälligenund Opferhilfe. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und Themenvorschläge! Für Rückfragen stehen wir Ihnen immer gern zur Verfügung. IHR TEAM DER PRESSEUND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 7 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Mit bürgerschaftlichem Engagement gegen soziale Spaltung Bericht von der Paritätischen Mitgliederversammlung 2016 Jeffrey Butler über »soziale Spaltungen in Berlin« FOTO: BERND WANNENMACHER D ie Mitgliederversammlung 2016 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin fand am 23. November in der Jerusalemkirche in Kreuzberg statt. Die Vorsitzende Prof. Barbara John hieß die Anwesenden willkommen. Besonders begrüßte sie die Gastredner des Tages, Prof. Rolf Rosenbrock, den Vorsitzenden des Gesamtverbandes, Andreas Kaczynski, den Vorstandsvorsitzenden des Brandenburgischen Landesverbands sowie den Soziologen Jeffrey Butler, der eingeladen war, aus seinem Buch »Soziale Spaltungen in Berlin« zu referieren. Berlin als sozialer Brennpunkt – kein neues Thema Berlin als sozialer Brennpunkt, das sei natürlich kein neues Thema, gerade für den Paritätischen nicht, sagte Barbara John. Trotz großer Probleme gebe es keinen Grund für Pessimismus. Man müsse sehen, dass Berlin in den letzten Jahren zahlenmäßig die Bevölkerung der Großstadt Braunschweig hinzugewonnen habe. Positiv sei die »ungeheure Dynamik des ehrenamtlichen Engagements der Bürger«. Davon und von der hohen Fachlichkeit seiner Mitglieder profitiere der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin. Das habe man beispielsweise gerade wieder bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen gesehen. Als einziger der Berliner Verbände hat hier der Paritätische ein konkretes Papier vorgelegt, um mit seinen Anliegen Einfluss auf die zukünftige Berliner Regierung zu nehmen. Viele Punkte daraus wurden auch im Koalitionsvertrag festgehalten. Zum Thema Flüchtlinge stellte Barbara John fest: »Wir sind der Verband, der wirklich geholfen hat. Nicht nur mit warmen Worten, auch mit viel Geld.« Sie hob den großen Vor8 teil der weltanschaulichen und parteipolitischen Unabhängigkeit des Paritätischen hervor – diese schaffe Vertrauen. Besonders wichtig bei der Integration von Flüchtlingen seien Arbeitsplätze. Die Flüchtlinge wollten kein Geld, sondern Arbeit. In diesem Zusammenhang verwies sie auf das vom Paritätischen gegründete Projekt »Work for Refugees«. Der Weg für Flüchtlinge in Arbeit müsse unbedingt schneller gehen. Barbara John wandte sich auch direkt ans Publikum: »Wenn Sie Arbeitsplätze haben, melden Sie sich!« Prof. Rolf Rosenbrock: »Wir sind nicht nur Lückenbüßer« Auch Prof. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Gesamtverbands, thematisierte in seinem Grußwort den Zuzug von einer Million geflüchteten Menschen in die Stadt. Berlin habe die damit verbundenen Aufgaben insgesamt gut bewältigt. Über ein Dutzend der Flüchtlingsunterbringungen würden übrigens von Paritätischen Mitgliedsorganisationen betrieben. Bei der Verleihung des Deutschen Sozialpreises habe er am Vortag ganz klar gesagt: »Wir sind nicht nur Lückenbüßer. Wir haben auch Gestaltungsvorstellungen.« Es gehe jetzt darum, unsere Perspektive der Zivilgesellschaft einzubringen. Deshalb freue er sich auch auf den Vortrag Jeffrey Butlers im Anschluss, der die nüchternen Zahlen der sozialbedingten Ungleichheit sehr gut kenne. Nachdenkliche Töne aus Brandenburg Der Brandenburgische Landesvorsitzende Andreas Kaczynski beschrieb in seiner Rede zunächst die schwierige Situation seines Verbandes aufgrund des Fachkräftemangels. Berlin werde PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Nachdenklicher Bericht vom Brandenburger Landesverband FOTO: BERND WANNENMACHER zum »Staubsauger für Brandenburger Fachkräfte«. Gabriele Schlimper habe Berlins Fachkräftemangel in der Vorwoche bei der Mitgliederversammlung in Brandenburg beklagt, aber Brandenburg stehe schlechter da. Die beiden Regionen seien hier Konkurrenten und Brandenburg brauche konkurrenzfähige Lohnstrukturen. Sehr nachdenkliche Töne schlug Kaczynski auch angesichts der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Brandenburg und weltweit an. Was den Erfolg populistischer Parteien angehe, habe Brandenburg einen unrühmlichen Vorsprung vor Berlin. Die AfD ist in Brandenburg seit 2014 im Parlament. Sie betreibe dort keine Sachpolitik, sondern ausschließlich Meinungsmache. Dieser Populismus habe auf der ganzen Welt Konjunktur, wie der Erfolg von Orbán, Trump, Le Pen und anderen zeige. »Was ist eigentlich unser Beitrag gegen Populismus und die Erosion demokratischer Strukturen und Spielregeln?«, fragte Kaczynski. Fassungslos und ratlos zeigte er sich angesichts vom Hass, der offen und mit Klarnamen in den sozialen Medien verbreitet werde. Neben der sozialen Spaltung, die Thema auf der Mitgliederversammlung sei, gebe es auch eine Spaltung der Wahrnehmung, es entstünden »virtuelle Wirklichkeiten« und »abgeschlossene Meinungsmilieus«. Der Paritätische in Brandenburg habe einiges in Projekte investiert, um das Demokratieverständnis zu stärken. Doch manchmal würden eben keine Gespräche mehr helfen, sondern nur noch klare Positionen: sich schützend vor die Sammelunterkunft für Flüchtlinge stellen, wie es der Verband in Cottbus getan hat, als jeden Abend angetrunkene und aufgehetzte Bürger dort aufmarschierten. Vielleicht sei jetzt die Zeit gekommen, öffentlich Widerstand zu leisten. Ein Verband »mit Tausenden starken Bürgerinnen und Bürgern« könne etwas bewirken. »Kämpfen wir zusammen«, schloss Kaczynski sein Grußwort. Barbara John nannte es die Aufgabe jedes Demokraten, sich in die Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen zu begeben und Haltungen zu entwickeln. »Und zwar nicht nur nach innen, sondern auch nach außen.« Die Stadt leide unter einem Kompetenzkonflikt zwischen Bezirken und Land, die sich oft gegenseitig blockierten. Berlin sei eine Stadt der Vielfalt, auch was die Herkunft seiner Einwohner angeht. Wobei der größte Teil der Berliner mit Migrationsgeschichte türkischer Herkunft sei. Butler zeigte die unterschiedliche Verteilung auf die Bezirke und stellte fest, dass die Ängste vor Menschen nichtdeutscher Herkunft dort am größten seien, wo am wenigsten von ihnen lebten. Als ein großes Problem beschrieb Butler Sparmaßnahmen in bezirklichen Verwaltungen. Die sogenannnte Flüchtlingskrise im Herbst 2015, die er lieber als »Verwaltungskrise« bezeichnen wolle, zeige die Auswirkungen der Sparpolitik. »Ohne Ehrenamtliche«, so Butler, »wäre es zu einer Katastrophe gekommen.« Beim Wohnen in Berlin sei eine soziale Verdrängung vom Zentrum in die Peripherie festzustellen. Da zwischen 2002 und 2012 landeseigene Wohnungen verkauft wurden, müsse nun dringend gegengesteuert werden. Berlin habe noch niedrige Angebotsmieten, die müssten solange wie möglich erhalten bleiben, die ebenfalls niedrige Bautätigkeit angekurbelt werden. Die ungleiche Verteilung der Kinderarmut in der Stadt zeigte Butler an der Prozentzahl der Schüler, deren Familien vom Eigenanteil an den Kosten der Lernmittel befreit sind: in Steglitz 13,4 Prozent, in Friedrichshain-Kreuzberg 67,7 Prozent. Korrespondierend dazu stellten sich die Zahlen der Schulabbrecher und der Bevölkerungsanteil mit niedrigem Bildungsstand dar. Ebenso ungleich auf die Berliner Bezirke verteilt: die vermeidbare Mortalität. Berlin braucht Bildung, Wohnraum und eine funktionierende Verwaltung 2014 stand Berlin mit seinem Wirtschaftswachstum an der Spitze der Bundesländer, allerdings handle es sich um ein Wachstum auf niedrigem Niveau. Dazu komme, dass es in erster Linie im Dienstleistungssektor stattfinde und vor allem durch atypische Beschäftigungen, zum Beispiel in der Leiharbeit, bestimmt sei. In seinem Ausblick schätzte Butler Berlins Bevölkerungsvielfalt »zugleich als Stärke und als Risiko« Raum für Diskussion bei der Mitgliederversammlung FOTO: BERND WANNENMACHER Soziale Spaltungen in Berlin Jeffrey Butler gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Befunde zur sozialen Lage in Berlin, die er in 20 Jahren Arbeit in der Berliner Verwaltung gewonnen und zusammen mit den Co-Autoren Ulrich Bochum, Klaus Kohlmeyer und Stephanie Odenwald in dem Buch »Soziale Spaltungen in Berlin« zusammengetragen hat. Er stellte zunächst fest, dass Berlin eine wachsende Stadt sei, nicht nur durch Geflüchtete, sondern auch durch Binnenzuwanderungen und Geburtenrate. November / Dezember 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 9 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Rückblick auf ein bewegtes Jahr: Dr. Gabriele Schlimper präsentiert den Geschäftsbericht ein. Was jedoch jetzt investiert werde, könnte Motor für eine positive wirtschaftliche Entwicklung werden. Besonders dringend seien Investitionen in bezahlbaren Wohnraum – nicht nur für geflüchtete Menschen –, um soziale Verdrängung zu verhindern. »Wenn Sie der Regierende Bürgermeister wären, welche Prioritäten würden Sie setzen?«, fragte Prof. Barbara John den Gastredner. Jeffrey Butlers Antwort: Erstens, kostenloser Bildungszugang, zweitens, bezahlbarer, zukunftsträchtiger Wohnraum, drittens, gezielter Aufbau der Verwaltung. Viel Beifall für Gabriele Schlimper Nach der Pause stellte die Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin, Dr. Gabriele Schlimper, den Geschäftsbericht vor. Ihr lebhafter Vortrag wurde mehrfach vom Applaus der Anwesenden unterbrochen. Nach dem Blick nach außen auf die soziale Spaltung der Stadt, werde sie den Blick nun nach innen richten. Der Paritätische sei der einzige Wohlfahrtsverband in der Stadt, dessen Mitgliedsorganisationen alle Aufgabenbereiche der sozialen Arbeit abdeckten. Schlimper zeigte die Entwicklungen der Mitgliederzahlen: 741 Mitgliedern hat der Verband. 5 Austritten durch Vereinsauflösungen standen im vergangenen Geschäftsjahr 36 Neuaufnahmen gegenüber. »Es macht mich stolz, dass wir auch für neue attraktiv sind«, so Gabriele Schlimper. Der Verband finanziere sich zu 14,2 Prozent aus Zuwendungen und zu 70,5 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen. Schlimper verglich diese Zahlen mit denen von 1995: Damals war das Verhältnis mit 60,6 Prozent Zuwendungen gegenüber 23,1 Prozent Beiträgen noch fast umgekehrt. Es sei die Strategie des Paritätischen, sich unabhängig zu machen von möglichen Sanktionen von Zuwendungsträgern. Der Paritätische könne so souverän nach außen auftreten. Nach innen bedeute die überwiegende Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge, an der man weiterhin festhalten werde, »eine strikte Dienstleistungsorientierung Ihnen, den Mitgliedern, gegenüber«. Drittmittel könne man direkt an Mitglieder weitergeben. In die10 FOTO: BERND WANNENMACHER sem Jahr seien das 6,4 Millionen Euro gewesen. »Eine stolze Summe«, stellte Gabriele Schlimper unter dem Applaus der Anwesenden fest. Klare Positionen des Paritätischen Gabriele Schlimper dankte den Mitgliedern für ihre »Riesenleistung« beim »Flüchtlingsmanagement trotz Verwaltung«: »Sie haben den Menschen vor Ort geholfen und das tun Sie immer noch.« Politik und Verwaltung begännen schon wieder das zu vergessen, aber: »Wir erinnern sie daran.« Dass auch zum jetzigen Zeitpunkt immer noch Menschen in Turnhallen schlafen müssen, könne nicht sein. Auch zum Bundesteilhabegesetz vertrete der Paritätische eine klare Position und bliebe dran, damit dort nachgebessert werde. Im Pflegestärkungsgesetz habe man durchaus deutliche Verbesserungen erreicht. In Hinblick auf die Wohnraumsituation in Berlin falle die Politik immer wieder durch »Schildbürgerstreiche« auf, »die leider nicht lustig sind«. Alle müssten sich fragen, in welcher sozialen Situation, wir leben wollen. »Innerhalb des S-Bahn-Rings alles hübsch, außerhalb die Sozialfälle – so wird es nicht gehen.« Bei den Rahmenförderverträgen habe der Paritätische jetzt wieder Augenhöhe bei den Finanzentscheidungen des Landes erreicht. Einen für sie besonders wichtigen Punkt nannte Gabriele Schlimper die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements, die auch ein politisches Statement sei und ein Mittel gegen soziale Kälte: »Ich sage jetzt mal: die Bürger, die sich in sozialer Arbeit engagieren, wählen nicht rechtspopulistisch.« Den Fachkräftemangel sieht Gabriele Schlimper als ein großes Problem in Berlin an – in den sozialen Berufen ebenso wie in den unterstützenden Arbeitsfeldern. Sie stellte das Stellenportal ParitätJob.de vor, das man auch deshalb entwickelt habe. Es bringt Stellenangebote der Mitgliedsorganisationen auf ihren Homepages und beim Jobcenter automatisch zusammen. 1267 aktuelle seien es am vorangegangenen Tag gewesen. »Klicken Sie es an! Wir wollen die Seite gemeinsam in die Google-Welt klicken«, rief Schlimper die Mitglieder auf. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 LANDESGESCHÄFTSSTELLE gliedsorganisationen, den sozialen Dienstleistern, Prof. Barbara John und dem Beirat für offene und faire Zusammenarbeit. Zeit zum Austausch: Vorstandsmitglieder des Paritätischen FOTO: BERND WANNENMACHER Gabriele Schlimper: »Gute soziale Arbeit muss bezahlt werden« Wie schon Barbara John hob auch Gabriele Schlimper das Papier des Paritätischen zu seinen Positionen zur Weiterentwicklung der sozialen Arbeit hervor. Es habe maßgeblich dazu beigetragen, dass im Koalitionsvertrag jetzt zum Teil gute Ansätze ständen. Mit einigen »Mythen der Finanzpolitik« müsse aufgeräumt werden. Zum Beispiel mit dem Glauben, dass mehr soziale Leistungen ohne mehr Kosten für soziale Arbeit möglich seien oder dass eine einseitige Stärkung der öffentlichen Stellen zu niedrigeren Kosten führe. Gabriele Schlimper zeigte auf, dass höhere Kosten vor allem auf Fallzahlsteigerungen zurückzuführen sind. Im Zeitraum von 2006 bis 2015 zum Beispiel 89 Prozent bei den Kitas, 43 Prozent bei EGH und SGB II und 259 Prozent durch den – politisch gewollten – Ganztag an Schulen. »Gute soziale Arbeit muss bezahlt werden«, sagte Gabriele Schlimper. Gute Steuerung dürfe nicht nur auf die Kostenblätter bei Input schauen, sondern müsse wirkungsorientiert denken. »Uns ist wichtig, dass sich soziale Arbeit an den Menschen orientiert und nicht an Verwaltungszuschnitten.« Dr. Gabriele Schlimper dankte zum Schluss ihrer Rede den Mit- Jahresrechnung angenommen und Vorstand entlastet Als nächsten Tagesordnungspunkt stellte Dr. Uwe Schlein von der PWC die geprüfte Jahresrechnung vor. Der Paritätische Berlin habe ein recht hohes Anlagevermögen, ein Eigenkapital von 58 Prozent und insgesamt eine gesunde Struktur. Die Mitgliedsbeiträge deckten die Kosten im Kernhaushalt. Alles in allem bescheinigte Uwe Schlein dem Paritätischen eine testatsfähige Buchhaltung. Im Anschluss wurde über die geprüfte Jahresrechnung abgestimmt und der Vorstand entlastet. Barbara John dankte für das Vertrauen. Es sei die Aufgabe des Vorstands, »den Verband auf dem Niveau zu halten, auf das Sie ihn geführt haben.« Sie bat die Mitglieder darum, sich nicht zu scheuen, auf Defizite und Fehler aufmerksam zu machen. Nach den Abstimmungen stellte Gabriele Schlimper den Wirtschaftsplan für 2017 vor. Wie im Jahr 2015 soll der Aufwand wieder bei 2,85 Millionen Euro liegen. Angeregter Austausch unter den Mitgliedern Prof. Barbara John beendete den offiziellen Teil der Veranstaltung mit einer Erinnerung an das Programm KinderZukunft. Von der Möglichkeit, Mittel aus diesem sehr unkonventionellen Programm zu beantragen, hätten die Mitgliedsorganisationen in der letzten Zeit wenig Gebrauch gemacht. Sie könne sich aber nicht vorstellen, dass kein Bedarf bestehe. Barbara John dankte den mit der Vorbereitung und Durchführung Betrauten, allen Vorstandsmitglieder und allen Anwesenden für ihr Interesse. Sie äußerte den Wunsch, so oft wie möglich mit den Mitgliedern in Kontakt zu kommen, um so die Arbeit des Vorstandes und der Geschäftsführung zu verbessern. Zumindest an diesem Tag hatte sie dazu noch reichlich Gelegenheit, denn viele der Mitglieder blieben noch länger und unterhielten sich angeregt über die Situation des Verbandes, ihre Arbeit, die gesellschaftlichen Entwicklungen und anderes mehr. Es gab viel zu besprechen. MARTIN THOMA Prof. Barbara John dankt den Mitgliedern für ihr Vertrauen November / Dezember 2016 FOTO: BERND WANNENMACHER PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 11 LANDESGESCHÄFTSSTELLE Ein bewegtes Jahr mit vielen sozialen Herausforderungen Der Geschäftsbericht 2015/2016 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin liegt vor GESAMTVERBAND Alleinerziehende in Armut: Paritätischer lobt Ausweitung des Unterhaltsvorschusses als wichtigen Schritt Pressemeldung des Paritätischen Gesamtverbands vom 16. November 2016 Die am 16. November im Kabinett beschlossene Reform des Unterhaltsvorschusses begrüßt der Paritätische Wohlfahrtsverband als frauen-, kinder- und armutspolitisch richtigen Schritt. Die geplante Ausweitung, nach der Alleinerziehende künftig bis zur Volljährigkeit des Kindes Anspruch auf staatliche Unterstützung erhalten, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil nicht für den Unterhalt aufkommt, sei ein wichtiger Beitrag, um Alleinerziehende und ihre Kinder vor Armut zu schützen. Der Paritätische appelliert an die Bundesländer, jetzt auch in der Finanzierungsfrage den Weg für eine zügige Umsetzung der Reform frei zu machen. »Ein Kind alleine großzuziehen gehört nach wie vor zu den größten Armutsrisiken in Deutschland und zwar unabhängig vom Wohnort und dem konkreten wirtschaftlichen Umfeld. Die Armutsquote Alleinerziehender und ihrer Kinder steigt seit Jahren an und liegt bei mittlerweile 44 Prozent und das, obwohl die Mehrheit der Alleinerziehenden durchaus erwerbstätig ist«, erklärt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Der Verband weist daraufhin, dass derzeit 50 Prozent der Kinder Alleinerziehender überhaupt keinen Unterhalt erhielten. Die geplante Reform des Unterhaltsvorschusses stelle einen zentralen Hebel dar, um Alleinerziehende und ihre Kinder künftig besser materiell abzusichern. »Die aktuellen Regelungen zum Unterhaltsvorschuss mit ihren Befristungen und Altersgrenzen waren schlicht nicht zeitgemäß und gingen bisher in der Praxis weitgehend an den Lebensrealitäten Alleinerziehender vorbei. Gut, dass die Bundesregierung hier endlich Abhilfe schafft und die vielen Alleinerziehenden, meist Frauen und ihre Kinder, nicht länger alleine lässt«, so Schneider. 12 B erlin bleibt sozial! Dieses Motto hat uns auch vergangenes Jahr bewegt und wir haben uns gemeinsam mit unseren Mitgliedern dafür engagiert, dass das weiterhin so bleibt. Manchmal fühlte es sich an wie bei einem Langstreckenlauf: Dachte man, man müsse nur noch um eine Ecke rennen und dann sei das Ziel erreicht, ergaben sich neue Herausforderungen. Dachten wir, dass die Geflüchteten in diesem Jahr nun endlich ihre Notunterkünfte verlassen können, die Verwaltung sich eingearbeitet hat und sich die Versorgung der Flüchtlinge verbessert, so müssen wir jetzt sehen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt. Unter anderem ist es unseren kompetenten und anpackenden Mitgliedsorganisationen zu verdanken, dass den Geflüchteten immer wieder schnell geholfen wird. Denn sie betreiben Flüchtlingsunterkünfte, koordinieren Ehrenamtliche und bringen die Integration voran. Die engagierten Menschen in unseren Mitgliedsorganisationen werden zum Glück immer mehr. Inzwischen haben über 740 Vereine, gemeinnützige GmbHs und Initiativen den Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin als Dachverband gewählt. Das sehen wir nicht nur als Bestätigung unserer Arbeit, sondern auch als Aufgabe, unsere Mitglieder zu unterstützen und damit die soziale Kraft der Stadt noch stärker zu bündeln. Das ist wichtig, denn es gibt immer noch viel zu tun. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF In unserer Arbeit geht es um alle, die Unterstützung brauchen, um Chancengleichheit und Teilhabe zu erreichen. So protestieren der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin und seine Mitglieder gemeinsam gegen das Bundesteilhabegesetz, das zu Leistungseinschränkungen für Menschen mit Behinderungen führt. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern wollen wir erreichen, dass Berlin eine Stadt für alle bleibt. Steigende Mieten dürfen nicht dazu führen, dass Wohn- und Betreuungsprojekte aus der Mitte Berlins in Randbezirke abgedrängt werden. Die wachsende Stadt braucht Engagement, diesen sozialen Kitt, der die Gemeinschaft im Kern zusammenalten kann. Gute Politik, gerade auch Sozialpolitik besteht darin, Probleme zu sehen, zu mindern, im besten Fall zu lösen. Der Geschäftsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin blickt zurück auf ein bewegtes Jahr – von Juli 2015 bis Juni 2016. Neben allgemeinen Entwicklungen rund um den Paritätischen Wohlfahrtsverbands finden Sie auch detaillierte Berichte aus den einzelnen Fachbereichen. Außerdem stellen wir die Dienstleistungen des Verbands für seine Mitglieder dar. Wissenswertes Laden Sie den Geschäftsbericht herunter unter: www.paritaet-berlin.de/presse/geschaeftsberichte.html November / Dezember 2016 GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Deutschland 2016 bis 2026 B und und Länder wollen gemeinsam mit den Partnern der Nationalen Dekade und allen interessierten gesellschaftlichen Kräften in den kommenden zehn Jahren dafür eintreten, die Öffentlichkeit für das Thema Analphabetismus zu sensibilisieren, zielgruppenadäquate Lernangebote bereitzustellen und Strukturen zur weiteren Verankerung von Alphabetisierung und Grundbildung in den unterschiedlichen bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Bereichen weiterzuentwickeln. Dazu soll ein breites Bündnis geschlossen werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat eine Koordinierungsstelle der Dekade für Alphabetisierung beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) eingerichtet. Die Aufgaben der Koordinierungsstelle sind das fachliche Monitoring der Maßnahmen des Bundes im Rahmen der Dekade für Alphabetisierung sowie die wirksame Kommunikation und Kooperation mit den Partnern im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Im Mittelpunkt stehen insbesondere arbeitsmarktnahe Themen und Zielgruppen. Wissenswertes Alle Informationen rund um die Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Deutschland 2016-2026 sowie die geplanten Maßnahmen und Fördermöglichkeiten finden Sie unter: www.bibb.de/de/39396.php Dokumentation der Veranstaltung »Demografischer Wandel: Wohnen im Alter« in Charlottenburg-Wilmersdorf D ie Geschäftsstelle Bezirke bedankt sich herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern, Referentinnen und Referenten sowie der Bezirkspolitik in Charlottenburg-Wilmersdorf für ihre aktive Teilnahme an der mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf gemeinsam organisierten Veranstaltung »Demografischer Wandel: Wohnen im Alter. Charlottenburg-Wilmersdorf als Wohn- und Lebensort auch für eine älter werdende Bevölkerung« am 30. Mai 2016. Die Bürgerinnen und Bürger in Charlottenburg-Wilmersdorf haben gemeinsam mit Expertinnen und Experten eine Reihe von Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Wohnungssituation für Seniorinnen und Senioren im Bezirk erarbeitet. Diese sind dokumentiert und veröffentlicht worden. Die Referats- und Diskussionsbeiträge in der Dokumentation bieten einen guten Überblick über die aktuelle Wohnsituation in Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Geschäftsstelle Bezirke unterstützt die Mitglieder dabei, dass diese Handlungsempfehlungen Eingang in die aktuellen Planungen rund um die Seniorenpolitik und Seniorenarbeit in Charlottenburg-Wilmersdorf finden. Die Handlungsempfehlungen sind inzwischen an die Bezirkspolitik in Charlottenburg-Wilmersdorf weitergereicht worden. Dokumentation der Veranstaltung »Demografischer Wandel: Wohnen im Alter« Wissenswertes Die Dokumentation der Veranstaltung können Sie bei der Geschäftsstelle Bezirke anfragen oder direkt hier herunterladen: http://bit.ly/2frXSla »Heute Nachbarn morgen Freunde« – gelungene Vernetzung D as Engagement vieler Berlinerinnen und Berliner ist beispiellos. Sie haben Projekte und Ini tiativen ins Leben gerufen, die den geflüchteten Menschen echte Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglichen und begegnen ihnen auf Augenhöhe«, so begrüßte Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin am 18. OktoNovember / Dezember 2016 ber 2016 die Gäste der Veranstaltung »Heute Nachbarn morgen Freunde« im Roten Rathaus. In Zusammenarbeit mit der Staats sekretärin und Bevollmächtigten beim Bund, Europabeauftragten des Landes Berlin und Beauftragten für das Bürgerschaftliche Engagement, Hella Dunger-Löper, führte die Geschäfts stelle Bezirke des Paritätischen WohlPARITÄTISCHER RUNDBRIEF fahrtsverbandes diese Vernetzungsveranstaltung durch. Im Mittelpunkt stand der Austausch zwischen den Beteiligten über die ehrenamtlichen Begleitprojekte und die Integration geflüchteter Menschen. Über 80 interessierte Gäste aus den Organisationen, Initiativen, Hilfsbündnissen, Verbänden, der Verwaltung, der Politik und aus Unternehmen beteiligten sich aktiv 13 GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE an der Vernetzung, brachten ihre Erfahrungen ein und gestalteten die Podiumsdiskussion lebendig mit. Die Beteiligten an ehrenamtlichen Begleitprojekten wünschen sich mehr Vernetzung, Informationsaustausch, Fortbildungsangebote, Unterstützung seitens der Verwaltung und Politik. Sie möchten zur Chancengleichheit in der Gesellschaft und zum respektvollen Umgang miteinander beitragen sowie die geflüchteten Menschen bei ihren individuellen Entscheidungen in Integrationsfragen angemessen unterstützen. Die Geschäftsstelle Bezirke stellt in Kürze die Ergebnisse des Austausches in einer Dokumentation zusammen uned wird sie auf der Internetseite des Paritätischen Berlin e. V. (www.paritaet-berlin.de) einem breiten Fachpublikum bereitstellen sowie an Diskussionsrunde zur ehrenamtlichen Begleitung und Integration Geflüchteter die Politik kommunizieren. Es wurde vereinbart, weitere Erfahrungsaustau- FOTO: MARKUS PLEYER sche und Vernetzungsveranstaltungen für Begleitprojekte durchzuführen. Selbsthilfe und Migration – Broschüre in arabischer Sprache erschienen D er Arbeitskreis Selbsthilfe und Migration der Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (SEKIS) gibt in der Broschüre in arabischer Sprache einen Einblick in bestehende migrantische Selbsthilfearbeit in Berlin, erklärt was Selbsthilfe meint, stellt Beispiele gelungener Selbsthilfearbeit vor und bietet eine Liste von bestehenden Gruppen und Beratungsadressen. Die Broschüre in arabischer Sprache können Sie unter folgender Adresse bestellen: Selbsthilfezentrum Neukölln-Nord, Hertzbergstr. 22, 12055 Berlin, Tel.: 030 681 60 64, E-Mail: [email protected]. Kontakt zum Arbeitskreis Selbsthilfe und Migration der Berliner Selbsthilfekontaktstellen: Bismarckstraße 101, 10625 Berlin, Telefon: 030 89 02 85 33, E-Mail: [email protected] Wissenswertes Weiterführende Informationen und Selbsthilfegruppen in unterschiedlichen Sprachen finden Sie unter www.sekis-berlin.de/themen/migration Zukunftsfähige Personalarbeit ist gefragt und wird gefördert O b soziale Einrichtung, gemeinnütziger Verein oder privatwirtschaftlicher Betrieb: Die Qualifikation, Erfahrung, Gesundheit und Motivation von Beschäftigten ist die Basis für eine zukunftsfähige Organisation. Dabei hat jede Belegschaft auch ganz individuelle Herausforderungen: Personal gewinnen und Fachkräfte binden, Arbeit alternsgerecht gestalten oder auch Teamkonflikte lösen und ein 14 gemeinsames Führungsverständnis entwickeln. Oft fehlen jedoch die Ressourcen, um personelle Herausforderungen anzugehen. Hier setzt das Förderprogramm unternehmensWert: Mensch an: Mit passgenauen Beratungsleistungen werden Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten bei der Entwicklung moderner, mitarbeiterorientierter Personalstrategien vor Ort unterstützt. Berlin-Brandenburg ist eine der 102 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF bundesweiten Erstberatungsstellen. In Berlin wird das Programm sozialpartnerschaftlich mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH umgesetzt. Gefördert werden Beratungen in den Handlungsfeldern Personalführung, Chancengleichheit & Diversity, Gesundheit und Wissen & Kompetenz. Die individuelle Prozessberatung vor Ort wird mit mindestens 50 Prozent bezuschusst. Bei Unternehmen bis November / Dezember 2016 GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE zu zehn Mitarbeitenden sogar mit 80 Prozent – und das bei gedeckelten Honorarkosten. Die neutrale Erstberatung ist kostenfrei. Termine für ein Erstberatungsgespräch können laufend mit den Erstberatungsstellen vereinbart werden. In Kooperation mit der Geschäftsstelle Bezirke wird ein Info-Termin von den Berliner Erstberatungsstellen für interessierte Organisationen angeboten. Dabei werden die Förderbedingungen und zeitlichen Abläufe vorgestellt: Informationsveranstaltung »Zukunfts fähige Personalarbeit ist gefragt und wird gefördert« Datum: 19. Januar 2017 von 15 – 17 Uhr Ort: Geschäftsstelle Bezirke, Konferenzraum Anmeldung: Simone Hanjohr Sekretariat der Geschäftsstelle Bezirke Tel.: 030 860 01 600 E-Mail: [email protected] Wissenswertes Weitere Informationen über das Programm finden Sie unter: www.unternehmens-wert-mensch.de Berliner Erstberatungsstellen: Arbeit und Leben DGB/VHS Berlin-Brandenburg Henning Kruse, Diana Woltersdorf Keithstr. 1/3, 10787 Berlin, Tel.: 030 513 01 92 -30/-60 E-Mail: [email protected] Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH Dr. Dirk Bunzel Wichmannstr. 6, 10787 Berlin, Tel.: 030 417 49 86-22 E-Mail: [email protected] Sozialraumorientiertes Inklusionsprojekt »Kiez-Atlas« nun auch in Prenzlauer Berg Ende November wird der offizielle Startschuss für den mittlerweile neunten Kiezatlas gegeben. Gemeinsam mit dem Bezirksamt Pankow, dem Nachbarschaftshaus im Stadtteilzentrum Teutoburger Platz und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin werden interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Beeinträchtigung sowie Vertreterinnen und Vertreter von sozialen Organisationen zu einer Auftaktveranstaltung im Pfefferwerk eingeladen. Vorwiegend wird es in dieser Veranstaltung um die Akquise von Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehen, die das Projekt im Sinne der Partizipation aktiv mitgestalten sollen. Mit der Erstellung des »Kiez-Atlas Prenzlauer Berg« hat nun jede Bezirksregion in Pankow ihren eigenen Kiezatlas. Der Kiez-Atlas Pankow Wissenswertes Auftaktveranstaltung: 30. November 2016 von 17 bis 18: 30 Uhr; Christinenstraße 18, 10119 Berlin Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH auf dem Pfefferberg, großer Seminarraum im Haus 12, 4. Obergeschoss Ansprechpartnerin: Anne Lemberg, Nachbarschaftshaus im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz, Tel.: 030 443 71 78; E-Mail: [email protected] GESUNDHEIT »Gesundheit solidarisch gestalten« Arm ut Der Publi und c Healt Gesundh ei 2017 h-Kongre t Donnersta g und Freita ss in De g, 16. und utschlan 17. März 2017 d an der Tech nischen Unive rsität Berli n Kongress Armut und Gesundheit 2017 A rmut macht krank, mit steigender Tendenz! Diese mahnende Botschaft konstatiert der Kongress Armut und Gesundheit seit 22 Jahren. Er regt damit jedes Jahr die Debatte um ungleiche Gesundheitschancen an und unterstützt den regen Austausch der vielen Aktiven in diesem Feld. Der Fokus des Kongresses Armut und Gesundheit 2017 liegt auf dem Handlungsfeld der Solidarität. Unter November / Dezember 2016 dem Motto »Gesundheit solidarisch gestalten« wird diskutiert, wie gesamtgesellschaftlich angegangen werden kann, was gesamtgesellschaftlich entsteht: sozial bedingte Ungleichheiten von Gesundheitschancen. Hieran knüpft sich die Frage, welchen Beitrag Public Health für eine solidarische(re) Gestaltung des Gesundheitswesens und weiterer gesundheitsrelevanter Politikbereiche leisten kann. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Kontakt Kongre ss Arm c/o Ges undheit ut und Gesund heit Berlin-B Friedric randen hstraße burg Tel.: (03 231 · 10969 Ber e. V. 0) 44 31 lin kongre 90 73 ss@ges undheit bb.de www.arm ut-und-g esundheit .de Wissenswertes Sie sind herzlich eingeladen, sich an den Diskussionen zu beteiligen! Der Kongress Armut und Gesundheit findet am 16. und 17. März 2017 an der Technischen Universität statt. Ab Ende Dezember können Sie sich unter www.armut-und-gesundheit.de für den Kongress anmelden und das Programm einsehen. 15 EHRENAMT ÄLTERE MENSCHEN Einsatz für die Interessen älterer Menschen Landesseniorenbeirat Berlin und der Paritätische Berlin rufen zur Mitwirkung auf Mit Beginn der neuen Legislaturperiode wird auch ein neuer Landesseniorenbeirat Berlin (LSBB) gebildet. Die Fachgruppe Ältere Menschen des Paritätischen Berlin ruft daher alle Seniorenorganisationen, Verbände und Vereinigungen in Berlin, die sich für die Belange der Seniorinnen und Senioren einsetzen, dazu auf, sich um einen Sitz in diesem wichtigen Mitwirkungsgremium zu bewerben. Dies betrifft alle Bereiche der Seniorenarbeit, also die Vertretung von sozialen, kulturellen, gesundheitlichen und sonstigen Interessen. Vom 27. Oktober bis zum 27. Januar läuft das Interessenbekundungsverfahren. In dieser Zeit können sich Gruppen beim LSBB melden, die an einer Mitwirkung im Beirat interessiert sind. Der LSBB engagiert sich auf der Grundlage des Berliner Seniorenmitwirkungsgesetzes und berät das Abgeordnetenhaus und den Senat von Berlin in seniorenpolitisch wichtigen Fragen. Er wird gefördert mit Mitteln der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales. Für 12 der 25 Plätze im LSBB hat der amtierende Beirat ein Vorschlagsrecht. Die Mitglieder werden durch das für Seniorinnen und Senioren zuständige Mitglied des Senates für die Dauer der Amtszeit der bezirklichen Seniorenvertretungen berufen. Die schriftlichen Bewerbungen müssen bis zum 27. Januar 2017 in der Geschäftsstelle des LSBB, Parochialstraße 3 in 10179 Berlin eingegangen sein. Ausführliche Informationen zum Bewerbungsverfahren gibt es unter www.landesseniorenbeirat-berlin.de. Weitere Informationen zur Fachgruppe Ältere Menschen und der Arbeit des Landesseniorenbeirats unter: www.paritaet-alsopfleg.de/ index.php/altenarbeitaltenhilfe 16 Stets ein offenes Ohr für die Schicksale der Obdachlosen Dr. Helga Hieckel wurde mit der Paritätische Ehrennadel ausgezeichnet Für ihr Engagement ausgezeichnet: Dr. Helga Hieckel H elmut Forner, Mitglied im Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, verlieh am 1. November im Rahmen einer Feierstunde der Jenny De la Torre Stiftung die Paritätische Ehrennadel in Silber an Dr. Helga Hieckel. Sie erhält die Auszeichnung für ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement zugunsten der Jenny de la Torre Stiftung. In seiner Laudatio beschrieb Helmut Forner das Wirken der Geehrten: Gleich nach Beendigung ihrer Tätigkeit als Augenärztin suchte sich die 66-Jährige ein neues Betätigungsfeld in der Jenny de la Torare Stiftung. Danach hatte der Ruhestand von Dr. Helga Hieckel nichts mehr mit dem Wort Ruhe zu tun – dies ist ein Gewinn für Dr. Hieckel und für die Stiftung. Schon in der Aufbauphase des Gesundheitszentrums ab 2004 wirkte sie in vielen Bereichen mit. Sie sorgte für die Schilder, die Bilder in der Praxis und kümmerte sich um den Garten. Seit 2006 betreut sie im Gesundheitszentrum Obdachlose. Zunächst wirkte PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: JENNY DE LA TORRE STIFTUNG sie zweimal wöchentlich, inzwischen einmal wöchentlich als ehrenamtliche Augenärztin in der Praxis. Ihr ärztliches Wissen fließt in den Alltag des Gesundheitszentrums ein. Sie kümmert sich mit viel Zuwendung um die Patienten, um die Menschen und hat stets ein offenes Ohr für die Schicksale der Obdachlosen. Ihre angenehme, freundliche und ruhige Art tut den Menschen gut. Nicht nur die Patienten nehmen dies wahr. Auch für die Kollegen und Kolleginnen ist das Engagement von Dr. Hieckel eine Bereicherung. Helga Hieckel hat bereits in vielen Situationen erfolgreich Rat gegeben und bei Problemen wesentlich zur Lösung beigetragen. Ihr Verdienst ist es auch, dass sogar ihre Zwillingsschwester, ebenfalls Ärztin, zeitweise ehrenamtlich in der Jenny de la Torre Stiftung engagiert war. Helga Hieckel ist musikalisch und spielt Flöte, was insbesondere bei Weihnachtsfeiern gut ankommt. Und sie bereichert Gespräche durch ihr umfangreiches Wissen in kulturellen Themen. November / Dezember 2016 EHRENAMT Ein großer Dank an besonders Engagierte Dankeschön-Brunch 2016 B eim Dankeschön-Brunch im Hotel Sylter Hof kamen am 8. Oktober 101 ehrenamtlich Engagierte aus 67 Mitgliedsorganisationen zum Brunch zusammen. Sie waren der persönlichen Einladung von Prof. Barbara John, Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, gerne gefolgt. Die nette Atmosphäre und das köstliche Buffet im Hotel sorgen schon seit elf Jahren für außergewöhnliche Begegnungen. Beim Brunch finden die Gäste schnell gemeinsame Themen. Die Kooperation zwischen dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem Hotel Sylter Hof besteht in der bemerkenswerten Anerkennungskultur des Berliner Wirtschaftsbetriebes: Die Mitarbeitenden des Hotels leisten beim Brunch den Service für die Gäste, und die Räume sowie ein Teil des Buffets werden ebenso vom Hotel übernommen. Die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels begrüßen das soziale Engagement der Anwesenden. In ihrer Funktion als Staatssekretärin für das Bürgerschaftliche Engagement nimmt Hella Dunger-Löper seit Jahren an der Veranstaltung teil und sorgt für die Anerkennung des Landes für die ehrenamtlich erbrachten Leistungen. Für Überraschung sorgte in diesem Jahr die Operettenbühne Berlin. Dank einer umfangreichen Spende konnten mehrere Dutzend Konzertkarten für ein Weihnachtskonzert und für ein Silvesterkonzert unter den Gästen verlost werden! Drei Beispiele für Ehrenamtliche, die beim Brunch dabei waren Teilhabe im Wandel Es ist nicht schwer, mit Doris Heisel-Adam ins Gespräch zu kommen. Die 58-Jährige wirkt herzlich und offen. Ihr Leben im Rollstuhl ist für sie normal. Sie hatte, wie es bei der Geburt in der Diagnose hieß, einen frühkindlichen Hirnschaden. Sie wurde der Sonderschule zugeordnet. Mit dem Wissen einer Sechstklässlerin verließ sie nach zehn Schuljahren die Schule. 1980 hatte sie dennoch ihr Abitur. Im Club für Behinderte und Nichtbehinderte Cocas e. V. engagiert sie sich November / Dezember 2016 Gute Stimmung: Barbara John begrüßt die Gäste seit 1986. Sie war Schatzmeisterin und ist aktiv in der Mitgliederberatung. Aktuell ist sie zweimal wöchentlich im Verein und hat ein Ohr für Menschen, denen sie aus ihrer Erfahrung heraus helfen kann. »Früher«, sagt sie, »waren wir doch viel eingesperrter. Es gab keine Aufzüge, keine Fahrdienste, keine Assistenz, keine Elektrorollstühle. Es hat sich wirklich vieles positiv entwickelt. Auch wenn es mir noch heute passiert, dass ich vor einem viel zu hohen Bordstein stehe und nicht weiß, wie ich an mein Ziel kommen soll.« Sportlicher Ruhestand Gerd Liskow war von 1995 bis zu seinem Ruhestand 2005 Werkstattleiter und technischer Geschäftsführer in der Behindertenwerkstatt USE gGmbH. Im Ruhestand fand er einen pragmatischen Weg, seine Leidenschaft für den Wassersport mit seinem Einsatz für Menschen mit Behinderungen zu verbinden, denn 1996 gehörte er schon zu den Gründungsmitgliedern des Sozialpädagogischen Wassersportverein Sowas e. V. Die Vereinsarbeit auf dem Wassergrundstück an der Regattastraße in Grünau macht ihm Spaß. Zweimal wöchentlich trainiert er mit Menschen, die mit Beeinträchtigungen lernen oder gelernt haben sportlich aktiv zu sein. Hier wird zum Beispiel gerudert oder gesegelt. Als erster Vorsitzender kümmert PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: GISELA SCHUSTER Gerd Liskow sich auch um organisatorische Dinge. Und er repariert und pflegt die Boote, natürlich mit anderen gemeinsam. Hartmut Göpfert organisiert Flücht lingshilfe bei VIA Hartmut Göpfert kam über einen persönlichen Kontakt zur Geschäftsführung von VIA gGmbH zum Ehrenamt. Sein Engagement begann vor rund zweieinhalb Jahren. Zu dieser Zeit ahnte Herr Göpfert noch nicht, dass der Stundenumfang seines Engagements so ansteigen würde. Ende 2015 flüchteten tausende von Menschen aus Syrien nach Berlin. Wie auch andere Träger im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin engagierte sich VIA als sozialer Träger, zum Beispiel bei der Suche und im Aufbau von Notunterkünften. Alle professionellen Kräfte waren (und sind noch immer) auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen und da traf es sich gut, dass Herr Göpfert als Immobilienkaufmann ein Organisationstalent ist. Seine ehrenamtliche Arbeitszeit wuchs – zeitweise annähernd auf 40 Wochenstunden! Nach fast zwölf Monaten Erfahrung kennt Herr Göpfert die Situation der Flüchtlinge in fast allen Facetten. Er half Quartiere zu finden, Einrichtungen der Quartiere zu managen, die Infrastruktur für Hauptamtliche aufzubauen. Die soziale Arbeit hat einen festen Platz in seinem Leben. PETRA ENGEL 17 RECHT Entgeltfortzahlung bei mehreren Erkrankungen Information der Paritätischen Tarifgemeinschaft e. V. N LANDESGESCHÄFTSSTELLE/ SOZIALES KinderZukunft – auch 2017 wieder bewerben! Das Förderprogramm KinderZukunft des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin soll auch im Jahr 2017 wieder umgesetzt werden. Es fördert benachteiligte Kinder und Jugendliche vorrangig im Bereich Bildung. Genauere Informationen veröffentlichen wir Anfang 2017 auf unserer Webseite (www.paritaet-berlin.de/ verband/stiftung-paritaet-berlin/kinderzukunft.html) und Anfang März im Paritätischen Rundbrief. EHRENAMT Roncalli Weihnachtscircus bringt vorweihnachtliche Freude in soziale Einrichtungen Mehrere hundert Familien, Kinder und Jugendliche werden am 23. Dezember dank einer Spende von Roncalli in Kooperation mit dem Tagesspiegel die Weihnachtsvorstellung besuchen können. Die Kartenspende ging an den Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und wird vom Verband an Mitgliedsorganisationen, die in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv sind, verteilt. Die besondere Weihnachtsüberraschung hat schon Tradition. Der Zirkus beweist seit vielen Jahren soziales Engagement. »Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin dankt für das Vertrauen, das mit dieser Spende verbunden ist«, so Vorstandsvorsitzende Prof. Barbara John. »Wir schätzen es sehr, dass der Zirkus Roncalli Kindern und Familien damit eine große Freude bereitet.« Zahlreiche Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin sind in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv. So erreichen die Karten Kinder in Albert-Schweitzer Kinderdörfern wie auch Familien mit geringem Einkommen, beispielsweise Kinder Alleinerziehender oder Kinder aus Flüchtlingsfamilien. 18 ach der neuen Rechtsprechung des BAG muss der Arbeitnehmer beweisen, dass er zwischen zwei Erkrankungen gesund war, um weiterhin Entgeltfortzahlung zu erhalten (Urteil vom 25. Mai 2016, 5 AZR 318/15 ). Grundsätzlich gewährt Paragraf 3 Absatz 1 EFZG jedem Arbeitnehmer einen Anspruch auf sechs Wochen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Streit über die Entgeltfortzahlung entsteht häufig, wenn der Arbeitnehmer aufgrund verschiedener Krankheiten länger als sechs Wochen ausfällt. Unstreitig hat der Arbeitnehmer wiederholt Anspruch auf die sechswöchige Entgeltfortzahlung, wenn es sich erstens um verschiedene Krankheiten handelt und zweitens zu Beginn der zweiten Erkrankung die erste ausgeheilt war. Sofern nicht beide Voraussetzungen erfüllt sind, handelt es sich um einen »einheitlichen Verhinderungsfall« und die Entgeltfortzahlung endet nach sechs Wochen. Zwischen den beiden Erkrankungen muss somit zumindest eine kurzzeitige Genesung liegen. Diese kann auch am Wochenende oder in der Freizeit eingetreten sein, eine zwischenzeitliche Arbeitsaufnahme ist nicht erforderlich. Durch die bisherige Rechtsprechung des BAG war diese Bedingung nahezu immer erfüllt. Das Gericht vertrat bisher die Ansicht, dass ein ärztliches Attest die Arbeitsunfähigkeit nur bis zum jeweiligen Schichtende bescheini- gen sollte. Demnach war zum Beispiel ein Arbeitnehmer, dessen erste Krankschreibung bis zum 15. galt, mit dem Ende seiner üblichen Arbeitszeit am 15. als gesund anzusehen. War der Arbeitnehmer dann ab dem 16. wegen einer anderen Erkrankung krankgeschrieben, so lag automatisch zwischen den beiden Krankschreibungen eine kurze Phase der Genesung und es musste für weitere sechs Wochen Entgeltfortzahlung geleistet werden (so BAG, Urteil vom 12. Juli 1989, 5 AZR 377/88). Diese Rechtsprechung hat das BAG nun ausdrücklich aufgegeben! Nach der heutigen Ansicht des Gerichts muss der Arbeitnehmer darlegen und beweisen, dass er zwischen seinen beiden Erkrankungen zumindest für wenige, außerhalb seiner Arbeitszeit liegende Stunde arbeitsfähig war. Sofern er diesen Beweis nicht erbringen kann, liegt auch bei verschiedenen Krankheiten ein einheitlicher Verhinderungsfall vor und die Entgeltfortzahlung endet nach sechs Wochen. Wissenswertes Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin wenden an die: Paritätische Tarifgemeinschaft e. V. Geschäftsstelle Berlin Rechtsanwalt Sebastian Jeschke Kollwitzstr. 94-96, 10435 Berlin Tel: 030 423 88 06, Fax: 030 86 001-550 E-Mail: [email protected], www.ptg-berlin.org EHRENAMT Aufruf: Benennen Sie besonders engagierte Menschen! Anerkennung ehrenamtlicher Leistungen in Mitgliedsorganisationen Das Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamtlichen in der sozialen Arbeit ist unverzichtbar. Das Verhältnis von 55.000 Hauptamtlichen zu rund 30.000 Ehrenamtlichen im Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin zeigt, welch tragende Rolle freiwilliges Engagement hat. Dies verdient immer wieder in Erinnerung gerufen zu werden. Der Paritätische Berlin als Dachverband für mehr als 741 Mitgliedsorganisationen pflegt die Anerkennung und Wertschätzung des Bürgerschaftlichen Engagements. Hierzu gehört die Vergabe von Ehrennadeln in Gold und Silber für besonders langjährige ehrenamtliche Tätigkeiten. Jährlich können Mitgliedsorganisationen Vorschläge einreichen, in denen sie besonders engagierte Eh- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF renamtliche für eine Auszeichnung mit der Paritätischen Ehrennadel in Silber oder Gold benennen. Die Voraussetzungen: Außergewöhnliches Engagement für ein soziales Thema in Anbindung an eine Mitgliedsorganisation. Die Ehrennadel in Silber setzt ein mindestens zehnjähriges Engagement voraus. Bei jüngeren Menschen kann eine kürzere Zeit für die Vergabe der silbernen Ehrennadel anerkannt werden. Vor aussetzungen sind hier eine besondere Vorbildfunktion, eine herausragende Intensi- tät in der Breitenwirkung des Engagements. Die Ehrennadel in Gold setzt ein mindestens 25-jähriges Engagement voraus. Bitte richten Sie Ihre Vorschläge bis Ende Februar 2017 an: [email protected] Ergänzend zur ausführlichen Begründung werden folgende Angaben benötigt: Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Anschrift und Beruf. Falls bereits Ehrungen oder Auszeichnungen erfolgten, bitten wir hierzu um Angaben. November / Dezember 2016 FAMILIE Abtreibung: »Traurig und befreit zugleich« Salongespräch im Familienplanungszentrum Balance I ch habe abgetrieben … und nun? Wie Frauen und Paare Schwangerschaftsabbrüche erleben« war das Thema eines Salongespräch am 23. November im Familienplanungszentrum Balance (FPZ). Der Abend begann mit einer Buchvorstellung, dann folgte eine Diskussion mit dem Publikum und der Expertinnen-Runde mit zwei erfahrenen Gynäkologinnen, Dr. Katrin Wolf und Jana Maeffert, sowie Dr. Ines Scheibe, Psychologin und Leiterin der Schwangerschaftskonf liktberatungsstelle des Humanistischen Verbandes Deutschland, Berlin-Brandenburg. Die Autorinnen Elfie Mayer und Marina Knopf, die im Familienplanungszentrum Hamburg tätig sind, lasen aus dem Buch »Traurig und befreit zugleich«. Die Geschichte einer der interviewten Frauen und Auszüge aus der Auswertung aller Interviews lieferten viele Impulse zum Nachdenken und zum Erfahrungsaustausch der Teilnehmerinnen: Beraterinnen zum Schwangerschaftskonflikt, Psychologinnen, Aktivistinnen und andere, die zum Thema teilweise seit Jahrzehnten aktiv sind. (Beratung zum) Schwangerschafts abbruch verliert nicht an Aktualität Dieses Buch wurde geschrieben, um Frauen, die einen Abbruch hinter sich haben, eine Stimme zu geben. Eine zweite Auflage wurde unverändert herausgegeben, weil der Inhalt aussagekräftig ist und an Aktualität nicht verloren hat. Im Gegenteil: Die große Zahl der Anwesenden aus Beratungsstellen sowie die Intensität der Gespräche zeigte, wieviel Austauschbedarf es dazu gibt. Viele der interviewten Frauen bewerten die Unterstützung und Begleitung durch den Partner vor und nach einem Schwangerschaftsabbruch als positiv und entlastend. Eine sensible, wertfreie, verständnisvolle Haltung durch den Berater oder die Beraterin sowie durch Ärztinnen und Ärzte helfe Frauen, den Abbruch gut zu verarbeiten: »Nicht der Schwangerschaftsabbruch an sich ist problematisch, sondern die Situation, in der die Frau ihn erlebt«, so Marina Knopf. Scham und Tabu: hinderlich bei der Verarbeitung des Konfliktes Über den möglichen Konflikt »Schwangerschaft abbrechen oder nicht« reden November / Dezember 2016 Buchvorstellung zum Thema Schwangerschaftsabbruch zu können, wirke entlastend und Frauen fühlten sich weniger allein mit ihrer Entscheidung, so ein Fazit der Autorinnen. Schamgefühle und gesellschaftliche Tabuisierung machten es den Frauen oft schwer, mit einem Schwangerschaftsabbruch klarzukommen: »Die gesellschaftliche Konnotation ist, gute Frauen bekommen ein Kind und schlechte Frauen haben einen Schwangerschaftsabbruch«, so Elfie Mayer. Es wurden viele hilfreiche beziehungsweise hinderliche Faktoren für die Verarbeitung des Abbruches genannt. Sehr häufig sei ein Partnerschaftskonflikt der Grund, die Schwangerschaft abzu brechen. »Zwangsberatung« oder Hilfe in der Ambivalenz? Die Diskussion im Publikum machte deutlich, die geforderte gesetzliche »Zwangsberatung« ist problematisch. Einerseits seien Frauen, die die Entscheidung bereits getroffen hätten, zur Beratung gezwungen und kämen so unter Rechtfertigungsdruck. Andererseits gebe die Beratung Frauen die Möglichkeit, über ihre Situation zu sprechen, die gegebenenfalls sonst isoliert mit ihrer Entscheidung wären. Die gesellschaftliche und politische Dimension bei der Begleitung von Frauen und Paaren solle vor und nach einem Schwangerschaftsabbruch nicht außer Acht gelassen werden. Der Umgang mit besonders ambivalenten Frauen (etwa 20 Prozent) könne in den Beratungen eine besondere Herausforderung sein. Diese Frauen oder Paare benötigen viel Zeit und Verständnis, um für sich eine Entscheidung treffen zu können und innere PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: FAMILIENPLANUNGSZENTRUMS BALANCE Konflikte (zum Beispiel Schuldgefühle) zu verarbeiten. Paragraf 218 aus dem Straf gesetzbuch streichen! Die Anwesenden forderten, die gesetzliche Festlegung im Paragraf 218 (Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruchs) müsse grundsätzlich verändert werden beziehungsweise der Paragraf müsse aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Nur so sei eine wirkliche sexuelle Selbstbestimmung der Frauen realisierbar. Für die Frauen, die Beratung und Unterstützung benötigen und wünschen, solle professionelle Begleitung selbstverständlich sein. Dazu bedürfe es auf alle Fälle auch einer Öffnung des Themas im gesellschaftlichen Raum. Das Thema Schwangerschaftsabbruch soll enttabuisiert werden, damit Frauen und Paare sich weniger allein gelassen fühlen in ihrer Entscheidung und Situation. Das Familienplanungszentrum Balance engagiert sich seit 1992 in der Prävention und Gesundheitsversorgung für unterschiedliche Zielgruppen in Berlin. Angeboten werden medizinische Versorgung und Beratung zu Themen wie Schwangerschaft, Verhütung, Familienplanung, Partnerschaft und Sexualität. Darüber hinaus bietet Balance psychologische Beratungen, sexualpädagogische Angebote für Kinder (mit Behinderung), Jugendliche und Erwachsene sowie für Multiplikatorinnen verschiedener Berufsgruppen. DIANA CRĂCIUN Wissenswertes Mehr über die Arbeit des Familienplanungszentrums Balance finden Sie unter: www.fpz-berlin.de Fragen beantwortet Diana Craciun, Tel.: 030 236 23 68 41 oder E-Mail: [email protected] 19 JUGENDHILFE Social-Media-Marathon erfolgreich ans Ziel gelangt Dokumentation der Aktion #VielfaltJA Eine Woche lang haben der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin und seine Mitgliedsorganisationen auf all ihren Social-Media-Kanälen über Projekte der Kinder- und Jugendarbeit in Berlin berichtet – mit überwältigender Resonanz. Unter dem Hashtag #VielfaltJA posteten Vom 26. September bis 2. Oktober über 100 Einrichtungen und Initiativen Fotos, Filme, Tweets, Nachrichten und Beiträge unter anderem auf Twitter, Facebook und YouTube. Allein auf Twitter wurden über 3500 Tweets abgesetzt. Den Erfolg der Aktion belegt auch das durchweg gute Ranking bei Twitter. So lag #VielfaltJA zu Beginn der Aktion auf Platz 3 der Berlin Trends und einen Tag später deutschlandweit auf Platz 16. Auf Facebook wurden rund 400 Beiträge gepostet. Das alles, um zu zeigen, wie der Alltag in der Jugendarbeit aussieht – ob in der Schule oder außerhalb, ob in einer Jugendfreizeiteinrichtung oder auf einem Abenteuerspielplatz. Andreas Schulz, Initiator der Aktion und Jugendhilfereferent beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin, erklärte dazu: »Wichtig war uns, den Alltag der Jugendarbeit in Berlin zu zeigen und darauf aufmerksam zu machen, wie viel in den Einrichtungen geleistet wird. Bildung findet nicht nur in der Schule, sondern auch in den Projekten und Initiativen der Jugendarbeit statt. Dafür muss Jugendarbeit ausreichend finanziert werden.« Das Online-Magazin »#VielfaltJA« stellt eine Auswahl der Beiträge vor und präsentiert so eine bunte Mischung aus allen Bezirken. Hier finden Sie das Magazin und eine ausführliche Dokumentation des Marathons mit Zitaten, Forderungen, Blogeinträgen und Beispielen: www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/ aktuelles-detailansicht/article/ dokumentation-vielfaltja.html 20 Jugendberufshilfe bietet inklusive Lösungsansätze an! Fachtag »Die Rolle der Jugendberufshilfe im Berliner Bildungssystem« am 21. Februar 2017 Save the Date! 21. Februar 2017 | 9 – 16:00 Die Rolle der Jugendberufshilfe im Berliner Bildungssystem – Die Jugendberufshilfe bietet inklusive Lösungsansätze an! Workshops/Arbeitsgruppenangebote | Podiumsdiskussion | graphic recording | Galerie Vorträge • Prof. Dr. Maria do Mar Castro Varela | Hochschullehrerin Alice - Salomon -Hochschule • Prof. Dr. Schruth | Hochschullehrer für Rechtswissenschaften an der Hochschule Magdeburg-Stendal, BRJ • Christine Braunert-Rümenapf | Referentin beim Berliner Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung Wissenschaftliche Begleitung • Prof. Dr. Michel Knigge | Universität Potsdam – Zentrum für Empirische Inklusionsforschung, Arbeitsgruppe Inklusion und Organisationsentwicklung barrierefreier Tagungsort: E JugendKulturZentrum „PUMPE“ wig, · Lützowstr.42 · 10785 Berlin in fachlicher und vor allem visionärer Deutsches Institut für Menschenrechte) Austausch über die Funktion und Bedeutung der Jugendberufshilfe – darum geht es bei einem Fachtag, zu dem die Arbeitsgemeinschaft Jugendberufshilfe Pankow gemeinsam mit Partnern und Förderern einlädt. Thema bei der Veranstaltung ist auch die gesellschaftliche Aufgabe der Inklusion. Der Fachtag gilt als Auftaktveranstaltung von fünf weiterführenden Arbeitsgruppen, die innerhalb etwa eines Jahres praxisbezogen und zieloffen arbeiten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für weitere Debatten und Verhandlungen, in denen die Kompetenzen der Jugendberufshilfe im Berliner Bildungssystem mitgedacht werden. Die Ergebnisse sollen bei einem zweiten Fachtag präsentiert werden. Der Fachtag und der Prozess der Arbeitsgruppen wird wissenschaftlich begleitet durch Prof. Dr. Michel Knigge, der eine Professur für Inklusion und Organisationsentwicklung an der Universität Potsdam hält. Den ersten Teil des Fachtages bilden Fachreferate, anschließend besprechen Vertreterinnen und Vertreter aus dem betrieblichen Bereich in einer Podiumsdiskussion die Rolle der Jugendberufshilfe innerhalb von Inklusion. Im dritten Teil finden sich die Teilnehmenden in Workshops zusammen, um die weiteren Treffen und inhaltliche Schwerpunkte bezüglich des Arbeitsgruppenthemas festzulegen. Die Referentinnen und Referenten vermitteln in ihrem halbstündigen Vortrag jeweils einen Aspekt der Inklusionsperspektive und spannen somit den Bogen ausgehend vom Menschheitsprinzip (Kathrin GünnePARITÄTISCHER RUNDBRIEF über Bildungsgerechtigkeit (Prof. Dr. Maria do Mar Castro Varela, Alice Salomon Hochschule) bis hin zum Inklusionsbegriff (Christine Braunert-Rümenapf, Referentin beim Berliner Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung). Schließlich werden der politische Diskurs und die rechtlichen Rahmenbedingungen im Prozess der inklusiven Lösung konkretisiert (Prof. Dr. Schruth, Hochschule Magdeburg-Stendal). Die Inklusionsperspektive der Jugendberufshilfe und ihre Erfolge sollen beim Fachtag sichtbar werden, indem Jugendberufshilfeträger an der Vorbereitung wie auch an der Durchführung beteiligt werden: unter anderem mit Technik, Gastronomie, Näherei, Mediengestaltung und kulturellem Rahmenprogramm. Partner und Unterstützer sind unter anderem der Bezirk Pankow (Jugendamt Pankow), der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e. V., der Berliner Rechtshilfefond Jugendhilfe e. V., Stiftung Pfefferwerk, die Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Wissenschaft, die Universität Potsdam und Berliner Jugendberufshilfeträger. Die Veranstaltung findet am 21. Februar 2017 im barrierefreien JugendKulturZentrum »Pumpe« in der Lützowstr. 42, 10785 Berlin von 9 bis 16 Uhr statt. Wissenswertes Weitere Informationen gibt es bei: Jenni Schmied, Sprecherin der AG Jugendberufshilfe, Projektleitung von Schule & Beruf Berlin e. V., Tel.: 030 40 99 95 02 oder 030 48 47 86 38, E-Mail: [email protected] November / Dezember 2016 SOZIALES RUBRIK Wirtschaftliches Handeln mit sozialer Zielsetzung Themenheft »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft« der Berliner Wirtschaftsgespräche D JUGENDHILFE Beiträge auf dem Blog jugendhilfe-bewegt-berlin in den vergangenen vier Wochen · »(Aus-)Bildung für junge Frauen und Mütter ist zwingend zu fördern.« Fünf Fragen an Ursula Colbow, Geschäftsführerin des Jugendberufshilfeträgers AKC e. V. · Jugendarbeit studieren –zum Verschwinden eines genuinen sozialpädagogischen Arbeitsfeldes an Hochschulen und Universitäten · Segeltörn stärkt Zusammenhalt: Kooperationsprojekt an Schulen · Mentoring kann die Entwicklungslücke schließen.« Fünf Fragen an Dr. Fabian Kosse, Institut für angewandte Mikroökonomie an der Uni Bonn Alle Beiträge und noch viel mehr unter: jugendhilfe-bewegt-berlin.de Wir freuen uns auf Ihre Kommentare! as Themenheft »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft« gibt interessante Einblicke in eine vielfältige Branche, deren Vielfalt und Bedeutung stetig wachsen. Allein der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin hat rund 740 Mitgliedsorganisationen, die sich unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Menschen mit Behinderungen, der Kinderbetreuung und Jugendhilfe, der Unterstützung von Flüchtlingen sowie in der Stadtteilarbeit engagieren. Das breite Spektrum der Angebote und das hohe Maß bürgerschaftlichen Engagements machen die Sozialwirtschaft in Berlin zu einem wichtigen Partner, wenn es um die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen geht – beispielsweise die wachsende Stadt. Unternehmen der Wohlfahrtspflege, entwickeln mit innovativen Ideen Angebote, schaffen Arbeitsplätze, verbessern Sozialstrukturen und erreichen ein besseres gesellschaftliches Miteinander. Eine zunehmende Anzahl von Start-ups zeigt, wie schnell und innovativ in dem Bereich gedacht und gehandelt wird. Über diese Themenfelder informiert die neu veröffentlichte Broschüre »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft«. Die Publikation der Berliner Wirtschaftsgespräche entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und unterstützt durch zahlreiche Mitgliedsorganisationen des Paritätischen, die Ihre Themen und Angebote vorstellen. Außerdem gibt die Broschüre einen Überblick über die grundlegenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, die das Handeln sozialer Träger bestimmen. Und nicht zuletzt wagen die Autorinnen und Autoren einen Ausblick in die Zukunft der Sozialwirtschaft. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre! Wissenswertes Bestellen Sie das Themenheft kostenfrei per Mail an [email protected] oder telefonisch (030 86 001-107/-183). Bis zu drei Exemplare senden wir Ihnen per Post zu, größere Auflagen können direkt in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in der Brandenburgischen Straße 80 abgeholt werden. KINDERTAGESSTÄTTEN Neue Dynamik für die Arbeit in der Kita Haus 2 der Kita Gleimstrolche war zum Bildungsaustausch in Island H aus 2 der Gleimstrolche, einer Kita der KUBIBE.Berlin, erhielt für zwei Jahre die Chance für ein besonderes Projekt. Durch die Förderung innerhalb des Programms Erasmus+ Strategische Schulpartnerschaften konnte ein Bildungsaustausch zwischen der Kita Haus 2 und der preschool Klambrar in Reykjavik etabliert werden. Das ist eine spannende MögNovember / Dezember 2016 lichkeit, Bildung hautnah zu begreifen und weiterzugeben. Das Projekt »Standards in early education for all« (SEA) wird gefördert vom 1. September 2016 bis 31. August 2018 und gilt als Modellprojekt innerhalb des Förderprogramms für Schulen und vorschulische Einrichtungen. SEA ist das einzige Kitaprojekt neben 140 geförderten Schulprojekten. Drei MoPARITÄTISCHER RUNDBRIEF nate von zwei Jahren sind vorbei und es ist schon viel passiert. Die erste Reise hat stattgefunden, das Team von Haus 2 war im Oktober eine Woche zu Besuch in Reykjavik. Wie funktioniert die Kita im jeweils anderen Land? Das Projekt gibt ambitionierte Ziele vor. Untersucht werden die Themen 21 KINDERTAGESSTÄTTEN Kinderrechte, Inklusion, demokratische Teilhabe und offene Arbeit, weil diese Inhalte in beiden Ländern und Einrichtungen gelebt werden. Ebenso wichtig ist uns ein vergleichender Blick in Organisation und Struktur der Leitungsebene, Finanzierung, Ausbildung und der Umgang mit dem Fachkräftemangel, der in Island gleichermaßen festgestellt werden kann. Das Netzwerktreffen am 22. November in Berlin diente dazu, dem interessierten Fachpublikum erste Ergebnisse vorzustellen, gemeinsam zu reflektieren und auch Fragestellungen für die kommende Zeit aufzugreifen. Hier eine kurze Skizze des Bildungsaustauschs: Beide Einrichtungen sind in Größe und Grundprinzipien durchaus vergleichbar. Inklusion und Kinderrechte sowie Demokratie und Menschenrechte sind fester Bestandteil des »National Islandic Curriculum«. Diese Bestandteile finden sich auch im Berliner Bildungsprogramm (BBP) wieder, sind aber dort nur in vergleichsweise kurzer Form thematisiert. Das Thema Inklusion stützt sich in Island überwiegend auf den Bereich »eine Schule für alle«; eine Ganzheitlichkeit im Sinne des Index für Inklusion – dem sich das BBP anschließt – konnte nicht festgestellt werden. Das isländische Curriculum und das BBP unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Während das Curriculum Haltungen und stetige Selbstüberprüfung der Fachkräfte fordert, ohne jedoch konkrete Qualitätskriterien zu benennen, scheint das BBP sehr viel kleinteiliger und bietet den Fachkräften ein breites Spektrum an Handlungsideen und -anregungen. Generell gilt das Curriculum für alle Schulen, das BBP Bildungsaustausch Berlin Reykjavik endet mit dem Besuch einer Kita. Die Umsetzung der Kinderrechte ist in Island öffentlich gefordert und anerkannt, und auch im pädagogischen Alltag sind konkrete Handlungsweisen im Sinne der Rechte der Kinder erlebbar. Dies ist in Haus 2 ebenso, jedoch fehlt in Berlin die breite Lobby, um eine höhere Akzeptanz der Kinderrechte in der Gesellschaft zu erreichen. Kinder am Lernprozess beteiligen Auch das Thema Demokratie wird in Klambrar im Alltag sichtbar. So soll in Zukunft jedes Kind gefragt werden, was es lernen möchte. Die Kinder werden auf diese Weise an der Erstellung ihres eigenen Lehrplans beteiligt. Haus 2 setzt die demokratische Teilhabe durch Kinderkonferenzen und ein Kinderparlament um. Beide Einrichtungen arbeiten offen. Auch hier wird eine unterschiedliche Intensität sichtbar, was in zukünftigen Bildungsaustauschen noch konkretisiert werden wird. Eine Grundsäule im Curriculum ist die Nachhaltigkeit. Klambrar ist mit der grünen FOTO: TEAM KUBIBE.BERLIN GGMBH Fahne für Nachhaltigkeit zertifiziert, was jedes Jahr überprüft und erneuert wird. Faszinierend ist, dass in der Kita keine Mülleimer existieren, alles wird weiterverwendet oder wiederverwertet. Ziel des Projekts SEA ist nicht nur der gegenseitige Erfahrungsaustausch darüber, was qualitativ hochwertige Bildungsarbeit vor Schulbeginn sein kann, sondern auch die Verankerung und Verstetigung von innovativen Ideen hinsichtlich aller Themenbereiche und möglicher Anstöße über die Ländergrenzen hinaus. Haus 2 und die KUBIBE.Berlin freuen sich schon auf den Besuch des Kollegiums aus Reykjavik im Juni 2017 und die neuen Dynamiken, die daraus für die eigene Arbeit entstehen. BARBARA SCHWARZ UND MANUELA DEUBEL Wissenswertes Unter http://sea.kubibe.berlin können Sie das Reisetagebuch des Austauschs verfolgen und weitere Informationen zum Projekt finden. Bei Interesse an der gedruckten Dokumentation kontaktieren Sie bitte Barbara Schwarz, KUBIBE.Berlin gGmbH, Tel.: 030 34 62 35 39, E-Mail: [email protected]. Warum wir ein Verein bleiben wollen FIPP e. V. wehrt sich gegen Umwandlung der Rechtsform W ir wissen seit Längerem, dass das Berliner Kammergericht Probleme darin sieht, dass ein Verein Kitas betreibt. Das Gericht meint, dass Trägern, die Kitas oder Schulen betreiben, die Rechtsform des Idealvereins verschlossen sei. Im Jahr 2014, bei einem routinemäßigen Kontakt mit unserem Registergericht (Amtsgericht), wurde uns dann auch mitgeteilt, dass der Betrieb von Kitas wirtschaftliche Tätigkeit sei, unabhängig davon, ob der Betrieb auf Ge22 Erfahrung als Kita-Träger seit den 90er Jahren PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: FIPP E. V. November / Dezember 2016 KINDERTAGESSTÄTTEN Know-how über Kinder und Eltern wird für neue Initiativen genutzt winn ausgerichtet sei. Uns wurde empfohlen, das Betreiben unserer Kitas aus dem Verein auszugliedern. Etliche Träger haben es so gemacht oder sich insgesamt in eine GmbH umgewandelt. Andere Träger sind Vereine geblieben und befürchten nun bei jedem Kontakt mit dem Registergericht, dass ihnen die Löschung im Vereinsregister droht. Nach ausgiebiger Diskussion im FiPP e. V., unterstützt durch Beraterinnen und Berater von außen, beschlossen wir, dem Anliegen des Registergerichts zu widersprechen. Als das Amtsgericht daraufhin unsere Löschung als Verein ankündigte, legten wir Beschwerde beim Kammergericht ein. Das Kammergericht wiederholte in seiner Entscheidung die Auffassung, dass wir kein Verein seien, denn die auf Dauer betriebene entgeltliche Kinderbetreuung sei eine unternehmerische Betätigung. In dieser Weise hatte das Kammergericht auch über andere Vereine geurteilt. Gerichte in anderen Bundesländern haben, bezogen auf den jeweiligen Einzelfall, zum Teil ähnlich, zum Teil aber auch gegensätzlich entschieden, dass nämlich ein Träger die Vereinseigenschaft nicht verliere, wenn er Kitas oder Schulen betreibe. Die gesamte Rechtsproblematik stellt Prof. Judis, der uns bei den BerNovember / Dezember 2016 liner Gerichten vertreten hat, in seinem Beitrag dar. Einen guten Überblick gibt darüber hinaus ein Vortrag von Roland Kern vom DaKS (www.daks-berlin.de/ downloads/verein-140322.pdf ). Das Gericht ließ in unserem Fall zu, dass wir Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einlegen. Das haben wir mit Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin getan. Aktuell warten wir auf die Verhandlung und Entscheidung des BGH. Warum gehen wir diesen Weg? Warum ist es uns wichtig, ein Verein zu sein? Dazu macht ein kleiner historischer Rückblick Sinn sowie die Beschreibung dessen, was FiPP e. V. heute ausmacht. FiPP e. V. als Verein – Handelnde als Mitglieder – gestern und heute Das Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis (FiPP) ist ein gemeinnütziger Verein unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Seine Wurzeln liegen in der Kinderladenbewegung in Westberlin Anfang der 70er Jahre. Junge Künstlerinnen, Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben seinerzeit Projekte realisiert, die von Erzieherinnen und Eltern von Kinderläden und Kindergärten, von Schülerläden und Freizeiteinrichtungen PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: FIPP E. V. für ältere Kinder genutzt wurden. Ein umfangreiches Weiterbildungsangebot für Erzieher wurde in Verbindung mit der zuständigen Senatsverwaltung realisiert, das sich vor allem auf eine zeitgemäße vorschulische Bildung bezog. Ein pädagogisch orientierter Spiel- und Buchladen wurde ausgegründet. 1987 wurde das FiPP mit der wissenschaftlichen Begleitung von zwei Lückekinder-Projekten beauftragt. Von Beginn an war es Ziel des Vereins, Erkenntnisse aus der sozialwissenschaftlichen Theorie mit einer entsprechenden pädagogischen Praxis zu verbinden. Dies war und ist im Namen und in der Satzung niedergelegt. Der Verein verfügte über ein breites Netz an Informationen über die Situation der Kinder in den verschiedenen Stadtteilen und der Menschen, die mit ihnen arbeiteten und lebten. Finanziert hat sich der Verein über Mitgliedsbeiträge, Aufträge der öffentlichen Hand und eigene Projekte. Eine wesentliche Veränderung ergab sich für FiPP e. V. mit der Wende: Das spezielle Knowhow über Elterninitiativen, Kitas und die Situation älterer Kinder wurde in den neuen Bezirken gebraucht. Dementsprechend wirkte der Verein an der Neuausrichtung der Jugendhilfelandschaft in den neuen Bezirken mit. 23 KINDERTAGESSTÄTTEN In den 90er Jahren ergab sich erstmalig die Möglichkeit, eine Kita aus der öffentlichen Trägerschaft zu übernehmen und damit die eigenen Erkenntnisse und Positionen direkt in die Praxis umzusetzen. Umgekehrt konnten Praxiserfahrungen in die Theorie einfließen. Die erste Kita wurde zum Modell für weitere Übernahmen von Kitas und Kinderfreizeiteinrichtungen. Heute ist FiPP e. V. ein großer Jugendhilfeträger von über 50 Einrichtungen und Projekten und beschäftigt etwa 750 Angestellte. Der betriebliche Teil des FiPP e. V. wird von einer Geschäftsführerin und deren Stellvertreterin geleitet. Das geschieht in enger Abstimmung mit dem zurzeit vierköpfigen Vorstand. Auf der Vereinsseite sind wir eher überschaubar. Wir haben etwas über zwanzig Mitglieder. Wa- ren anfangs die Mitglieder direkt pädagogisch Handelnde, also auch Mitarbeitende, besteht der Verein heute aus Mitgliedern, die wichtige Impulse in die pädagogische Praxis einbringen über das alltägliche betriebliche Geschehen hinaus. Einige von ihnen sind gleichzeitig Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter. Über die Zeiten gleich geblieben ist der Wunsch, uns persönlich, mit Profil und Gesicht in Theorie und Praxis der Jugendhilfelandschaft zu zeigen und einzubringen. Dieses Profil entsteht im Durchwirken von Theorie und Praxis. Die einfache Struktur eines Vereins ermöglicht uns die Profilbildung auf allen Ebenen mit dem Ziel größtmöglicher Kongruenz zwischen pädagogischer Praxis und theoretischer Ausrichtung. Theorie eng mit pädagogischer Praxis verbinden: FiPP e. V. FiPP e. V. – das sind die Menschen, die für den Verein tätig und engagiert sind in einem Rahmen, der das zur Geltung bringt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist wichtig, dass ihnen in der Mitgliedschaft und im Vorstand erkennbare Personen gegenüberstehen, an die sie sich informierend, fragend und beratend wenden können. Für die Mitglieder ist wichtig, dass ihre Impulse in der Praxis erkennbaren Niederschlag finden. Für alle im FiPP e. V. sowie für Dritte ist es generell wichtig, dass nachvollziehbar ist, wie Entscheidungen und Positionen des FiPP e. V. zustande kommen und wer in welcher Rolle beteiligt ist. Dies gelingt am besten, wenn das Fortbildungsinstitut für die Pädagogische Praxis ein Verein bleibt. BARBARA TENNSTEDT FOTO: FIPP E. V. Drei Rechtsbeschwerdeverfahren beim Bundesgerichtshof anhängig Zum Stand der Verfahren zur Vereinsproblematik S eit der Fachtagung im November 2013 nach dem Rechtsprechungswandel des damals zuständigen 25. Senats des Kammergerichts, jetzt 22. Senat, sind ziemlich genau drei Jahre vergangen. Das Kammer24 gericht ist von seiner Auffassung, dass Trägern, die Kindertagesstätten, Horte oder Schulen betreiben, die Rechtsform des Idealvereins versperrt ist, bisher nicht abgerückt. Von den anhängigen Beschwerdeverfahren sind inPARITÄTISCHER RUNDBRIEF zwischen drei entschieden, im übrigen ruhen die Verfahren. Und zwar wurden die Beschwerden zurückgewiesen, einmal bei einem relativ großen Träger, der zahlreiche Kindertagesstätten betreibt, einmal bei einem kleineren November / Dezember 2016 KINDERTAGESSTÄTTEN Träger und zum dritten bei einem Träger, der lediglich einen Schulhort betreibt. In allen drei Fällen hat – dies hatten wir in unserem Beitrag im Paritätischen Rundbrief November 2013, Seiten 10 bis 12, angedeutet – der jetzt zuständige 22. Senat mit demselben Berichterstatter wie seinerzeit die Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof zugelassen. In allen drei Fällen ist Rechtsbeschwerde zum Bundesgerichtshof eingelegt worden. Zuständig ist dort der 2. Zivilsenat. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, ist offen. Es liegt lediglich eine – gänzlich unverbindliche – Mitteilung vor, dass der Senat nicht vor dem 19. Juli 2016 über die Rechtsbeschwerden beraten wird. Jedenfalls ist zu erwarten, dass in diesen drei Fällen Entscheidungen ergehen werden, die – obwohl einzelfallentscheidend – von grundsätzlicher Bedeutung sein werden. Die weiter anhängigen Beschwerdeverfahren beim Kammergericht ruhen. Wir stellen auch fest, dass zurzeit das Registergericht (Amtsgericht Charlottenburg) zurückhaltend mit Amtslöschungshinweisen ist, vielmehr auf die Entscheidungen des Bundesgerichtshofs anscheinend wartet. Die Argumentationslinie des Kammergerichts ist unverändert (verkürzt): Wer Kindergärten betreibe, sei normaler Marktteilnehmer. Er verkaufe Betreuungsleistungen, ob er Gewinne mache, sei unerheblich. Damit sei er kein Idealverein, obwohl er ideelle Zwecke verfolge, die Rechtsform des Vereins im Sinne von Paragraf 21 BGB (Idealverein) sei ihm versperrt. Er müsse sich der Rechtsformen des Handelsrechts bedienen. Hier haben wir den Eindruck gewonnen, dass das Kammergericht es sich recht einfach gemacht hat, eine Auseinandersetzung mit den Gegenargumenten findet praktisch nicht statt, vermutlich, weil – immerhin – durch die Zulassung der Rechtsbeschwerde eine Klärung durch den Bundesgerichtshof ansteht. Mit keinem Wort geht das Kammergericht auf die geschichtliche Entwicklung des Vereinsrechts als grundrechtlich geschütztes Partizipationsrecht ein (Forderung des Bürgertums und des 6. Standes schon Mitte des 19. Jahrhunderts, sich niederschlagend in der Paulskirchenverfassung, Artikel 162, restaurativ zurückgedrängt durch die folgende, eher wieder polizeirechtlich geprägte Gesetzeslage, dann schließlich ausgehend von der Entschließung des Rats der Volksbeauftragten vom 12. November 1918, das Vereinsrecht November / Dezember 2016 als Grundrecht erstarkend, Artikel 124 Weimarer Reichsverfassung, Artikel 9 Absatz 1 Grundgesetz und schließlich auch in Artikel 12 Absatz 1 der Europäischen Grundrechts-Charta). Das Kammergericht bleibt auch bei seiner Auffassung, dass Vereinsrecht mit dem Recht der steuerlichen Privilegierung des 3. Abschnitts der Abgabenordnung nichts zu tun hat, auch hier übersehend, dass der Steuerbegünstigungs-Canon (gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke) der Paragrafen 52 bis 54 Abgabenordnung durchaus auf das Vereinsrecht bei frei-gemeinnützigen oder frei-mildtätigen Vereinen durchschlägt. Noch im 2. Entwurf des Bürgerlichen Gesetzbuchs wurde der Verein definiert als Personenvereinigung, die gemeinnützige, wohltätige, gesellige, wissenschaftliche oder künstlerische Zwecke verfolgt. Paragraf 21 Absatz 1 BGB, bekanntlich in Kraft seit dem 1. Januar 1900, fasst dies dann zusammen in der heute noch zu findenden Formulierung: »… dessen Zweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist.« Im Blick des Gesetzgebers waren also allein die oben beschriebenen Zwecke. Gerade diese Zwecke sind aber genau beschrieben in den soeben genannten Paragrafen 52, 53 und 54 Abgabenordnung, sodass hier durchaus – anders als das Kammergericht es sieht – die Nahtstelle zwischen dem Idealverein und dem steuerlichen Privilegierungsrecht zu finden ist. Dementsprechend können Bürger, wenn sie ideelle Zwecke im Sinne des Gemeinnützigkeits- und Mildtätigkeitsrechts verfolgen, sich in Idealvereinen organisieren und müssen nicht auf die Rechtsformen des Handelsrechts ausweichen. Sie können dies natürlich tun, wenn sie dies möchten. Ein anerkannt gemeinnütziger oder mildtätiger Verein verfolgt stets ideelle Zwecke, von Missbrauchsfällen abgesehen. Die weitere Argumentationslinie aufzuzeigen, ist hier nicht der Raum. Die gesellschaftspolitische Dimension, die vielfach hinter rechtlichen Regelungen steht und die zur Auslegung einer Norm mit heranzuziehen ist, transformiert in die jeweilige historische Situation, wird nicht einmal angesprochen: In Vereinen finden sich Bürger zusammen, um Ziele der Gemeinschaft zu verwirklichen. Durch die Vereinsstruktur haben sie direkten Einfluss auf den Willensbildungsprozess. Insofern haben Vereine etwas zutiefst Emanzipatorisches, DemokratiPARITÄTISCHER RUNDBRIEF sches und Partizipatorisches. In Vereinen gilt der Grundsatz »one man – one vote«, bei Kapitalgesellschaften kommt es im Regelfall auf die Mehrheit der Kapitalanteile an. Wir sind gespannt auf die Erwägungen, die der Bundesgerichtshof anstellen wird. Für den Fall, dass die Rechtsbeschwerden zurückgewiesen werden sollten, haben wir eine quasi informelle Absprache mit dem Berliner Registergericht (Amtsgericht Charlottenburg) getroffen. Es bliebe dann genügend Zeit, die entsprechenden Schritte zur organisatorischen Veränderung zu ergreifen. Das Vereinsregister wird nicht unverzüglich zur Löschung schreiten. Erforderlich ist lediglich, sodann anzukündigen, dass der entsprechende Träger auf dem Wege der Umorganisation ist (zum Beispiel Ausgründung, Umwandlung). Wir möchten wiederholen, wie bereits in unserem Beitrag im Rundbrief im November 2013, dass vorsorglich auf rechtspolitischem Wege Einfluss auf den Bundesgesetzgeber genommen werden sollte mit dem Ziele, Paragraf 21 des Bürgerlichen Gesetzbuches klarstellend zu ändern beziehungsweise zu ergänzen, etwa durch die Einfügung eines Absatzes 2 bei Paragraf 21 BGB, zum Beispiel mit folgendem Wortlaut: »Vereine, deren Zweck von den zuständigen Finanzbehörden als gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich anerkannt ist oder die eine Bestätigung der zuständigen Finanzbehörde vorlegen, dass sie als solche anerkannt werden, sobald die Eintragung der von der zuständigen Finanzbehörde geprüften Satzung durch das Registergericht erfolgt ist, sind, solange sie diese Voraussetzungen erfüllen, Vereine, deren Zweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist.« Dies voranzubringen, ist vornehmlich Aufgabe der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Damit nicht die gesamte Entwicklung der Wohlfahrtspflege im frei-gemeinnützigen Bereich seit mehr als 100 Jahren konterkariert beziehungsweise zerschlagen wird: Menschen schlossen und schließen sich gleichberechtigt in Vereinen zusammen, um anderen zu helfen – nicht, um Profite für sich zu machen – und erfüllen damit auch und gerade den Sozialstaatsauftrag unserer Verfassung an den Staat aus Artikel 20 Absatz 1 des Grundgesetzes. PROF. JUDIS, RECHTSANWALT , BERLIN, DEN 31. OKTOBER 2016 25 RUBRIK Hilfen zur Erziehung Kinder und Familien stark machen! 26 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Wichtiger Bestandteil eines sozialen Berlins Die Hilfen zur Erziehung I m Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin engagieren sich an die 100 Mitgliedsorganisationen in dem Bereich der erzieherischen Hilfen, dem drittgrößten Ausgabenbereich (nach Kita und Eingliederungshilfe). Sie bieten zahlreiche Unterstützungsformate an: von ambulanten Hilfen (wie die sozialpädagogische Familienhilfe) über teilstationäre Angebote (Tagesgruppen) bis hin zu stationären Betreuungssettings für junge Menschen. Über die eindrucksvolle Arbeit in all diesen Bereichen erfahren Sie in diesem Rundbrief eine ganze Menge, zahlreiche Organisationen sind unserem Aufruf gefolgt, sich an diesem Rundbrief zu beteiligen. Die Rahmenbedingungen sind im Berliner Rahmenvertrag für Hilfen in Einrichtungen und durch Dienste der Kinder- und Jugendhilfe (BRVJug) festgelegt. Die Diskussion um Entgeltsteigerungen und weiterer Bedarfe hat sich in den vergangenen Jahren durch die Beteiligung der Entgeltstelle für Soziale Dienstleistungen der Senatsverwaltung für Finanzen stark verändert. Diese Veränderungen sind auch in der Diskussion um eine Gesetzesreform des SGB VIII spürbar geworden. Die Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung in sozialräumlichen Bezügen ist ein großes Streitthema, wenn man sich anschaut, was mit Blick auf Steuerung und Auswirkungen auf die Trägerlandschaft damit verbunden wäre. Diese Diskussionsprozesse sind noch nicht zu Ende. Es gilt weiter, die Interessen der Hilfen zur Erziehung in dem Diskurs vertreten zu wissen. Dabei geht es nicht etwa darum, sich der Kombination und Flexibilisierung von Angeboten auch gerade in sozialräumlichen Bezügen verweigern. Im Gegenteil, hier sind die Anbieter von Hilfen zur Erziehung gefordert, sich kooperationsbereit und anschlussfähig zu zeigen. Denn nicht nur Regeleinrichtungen wie Kita und Schule, beispielsweise auch Stadtteilzentren müssen mitbedacht werden. Doch die Grundlage hierfür muss eine Partnerschaftlichkeit sein, wie sie gegenwärtig noch im SGB verankert ist und hoffentlich bleibt. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe steht im Kontrast zu einer Betrachtungsweise, die »teuren« Hilfen zur Erziehung aufgrund finanzieller Erwägungen so schnell wie möglich zu beenden. Nein, entscheidend muss sein, was fachlich notwendig ist – im Sinne der Menschen. Dies gilt nicht nur für die Bundesgesetzgebung, auch im Berliner Koalitionsvertrag finden wir die Weiterentwicklung der Hilfen zur Erziehung und deren Finanzierungsgrundlage als Thema der nächsten Regierung. Immer nur als Kostentreiber gesehen zu werden, zehrt an den Nerven der vielen Sozialarbeiterinnen und Erzieher, die tagtäglich in der Stadt wichtige Arbeit leisten und oft neben Betreuungs- und Unterstützungssettings auch für enormes Management, Koordination und Netzwerkarbeit verantwortlich sind. Um das Arbeitsfeld zukunftsfest zu machen und auch noch in einigen Jahren Menschen für diese Arbeit begeistern zu können, braucht es eine Anerkennungskultur für die HzE-Angebote. Von daher tut es gut, im Koalitionsvertrag unter der Überschrift: »Raum für Jugend und Familie« zu lesen: »Die Koalition ist sich einig, dass Kitas, Jugendfreizeiteinrichtungen, Angebote ambulanter und stationärer Jugendhilfe Teil der sozialen Infrastruktur Berlins sind.« Dies ist schon mal ein Anfang, in einer Zeit, in der Gespräche zum Platzausbau in den HzE laufen beziehungsweise November / Dezember 2016 Andreas Schulz FOTO: MARCUS LUTTMER von Seiten der Berliner Jugendverwaltung der Aufruf schon erfolgt ist und in den vergangenen Monaten mehrere hundert Plätze geschaffen worden sind. Die wachsende Stadt, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge und fehlende Krisen einrichtungen lassen intensive Kontakte zwischen der Liga, den einzelnen Trägern der Angebote und der öffentlichen Seite (Land, Bezirke) entstehen, die dafür Sorge tragen, dass die Aufgabe gemeinsam gestemmt wird. Mit Blick auf den Berliner Rahmenvertrag hat sich in der Qualitätsdebatte der HzE-Angebote in den vergangenen Jahren eine Menge getan. Der Qualitätsdialog zwischen Kostenträger und Leistungsanbieter ist ein wichtiger Beleg für eine funktionierende Partnerschaft in der Jugendhilfe und wurde in verschiedenen Formaten weiterentwickelt (fachliche und regionale Gruppendialoge, Beteiligung von jungen Menschen an den Dialogen, …). Seit einiger Zeit steht das Thema Wirkung der Hilfen auf der Agenda, und es geht aus unserer Sicht auch darum, wie dieses mit der Qualitätsdiskussion verknüpft und weiterentwickelt werden kann. Die Themen rund um die Hilfen zur Erziehung könnten hier weiter fortgesetzt werden – als beispielhafte Stichworte reichen hier Inklusion und die Kooperation von Jugendhilfe und Schule – es wird nicht langweilig werden in diesem Feld der sozialen Arbeit. Dafür sorgen auch die Kooperationspartner auf den verschiedenen Ebenen mit den unterschiedlichen Anforderungen, die freien Träger mit ihrer Kreativität und Innovation – von denen Sie einiges in diesem Rundbrief lesen können – und nicht zuletzt die jungen Menschen und ihre Familien selbst, für die diese Hilfeformen oft wichtige und notwendige Unterstützung sind auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ANDREAS SCHULZ REFERENT FÜR JUGENDHILFE BEIM PARITÄTISCHEN BERLIN 27 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Großes Interesse am Thema Flucht Eröffnungsfeier der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete im KBH Gut besucht: die Eröffnungsfeier der Wohngruppe A m 12. Oktober 2016 fand die Eröffnungsfeier der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Kinder- und Jugendbetreuungshaus (KBH) der contact – Ju- FOTO: CONTACT GGMBH gendhilfe und Bildung gGmbH statt. Neben Vertretern aus dem Jugendamt, Politikerinnen und Politikern, Vormündern, Gemeindemitgliedern und Spendern nahmen Nachbarn, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie selbstverständlich die Kinder des KBH und die Jugendlichen aus der Wohngruppe teil. Das Interesse an einem Haus, das gleichzeitig eine Jugendfreizeiteinrich- Geht’s noch internationaler? Ein Brasilianer, ein Ur-Berliner, zwei Afghanen und zwei Kurden beim Basketballspiel Je näher der 26. Oktober heranrückte, desto häufiger gab es in der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Kinder- und Jugendbetreuungshaus (KBH) der contact – Jugendhilfe und Bildung gGmbH nur ein Thema: Das Basketball-Europacupspiel zwischen Alba Berlin und Khimki Moskau. Anfangs spielten die Jugendlichen der Wohngruppe in den Herbstferien fast jeden Tag Basketball. Sie schienen so hart und ehrgeizig zu trainieren, als würden sie Ende Oktober selbst auf dem Court in der Mercedes-Benz Arena stehen. Gleichzeitig bestürmten sie das Team der Wohngruppe mit vielen Fragen: »Wo spielen die Berliner Basketballer? Ist das eine Halle oder ein Stadion? Wie viele Menschen passen dort rein? In welchem Bezirk steht die Halle? Warum heißt das Spiel ‚Berlin gegen Moskau‘ und nicht ‚Deutschland gegen Russland‘? Welche Betreuer sind dabei?« Ein Jugendlicher plante den Hinweg und übte sich damit gleich für spätere Ausflüge ohne Betreuer: »Wir fahren auf jeden Fall mit der S-Bahn. Wenn wir weniger umsteigen, dauert die Fahrt insgesamt fast eine Stunde. Das ist viel zu lange. Wenn wir öfter umsteigen, können wir viel Zeit sparen.« Die »internationale Reisegruppe« machte sich also auf den Weg in die Mercedes-Benz Arena – ein gebürtiger Brasilianer und ein Ur-Berliner als Betreuer sowie zwei Bewohner aus Afghanistan und zwei aus Kurdistan. Alle Bahnen waren überfüllt, Sitzplätze waren rar. Es hatte den Anschein, als wäre ganz Berlin auf den Beinen und auf dem Weg zum Basketballspiel. Die Sicherheitsvorkeh- rungen der Mercedes-Benz Arena im Eingangsbereich waren beeindruckend und umfangreich, fast schon wie am Flughafen. Wir mussten durch einen Metalldetektor und wurden von der höflichen Security abgetastet. »Hurra! Wir sind drin!« Und mit uns mehr als 9000 andere Basketballfans. Drin angekommen, gab es für alle Cola satt. »Das sind ja Riesenbecher!« Die Jungen waren fasziniert. Die Show in der Arena war spektakulär. Die Fans tobten, als die Spieler von ALBA einzeln zu den Klängen von Seeed »Dickes B« aufgerufen wurden. Die Zuschauer sorgten von der ersten bis zur letzten Minute für beeindruckende Stimmung, auch unsere Reisegruppe feuerte die Berliner lautstark an. Doch leider war das Basketball-Team an dem Abend nicht gut drauf: Am Ende gewann Moskau deutlich mit 102: 72. Wir waren trotzdem bester Stimmung. Als wir mit den anderen Fans die Arena verließen und uns der Warschauer Straße näherten, unterhielten sich zwei der Jugendlichen angeregt mit anderen jungen Afghanen, die ebenfalls das Spiel gesehen haben. Unser fürsorglichster Bewohner achtete währenddessen auf unseren Jüngsten, damit dieser in der Menschenmenge nicht verloren ging. Da alle ziemlich hungrig waren, kehrten wir in einen Imbiss ein. Während die Döner zubereitet wurden, freuten sich die Jugendlichen aus Kurdistan sehr darüber, dass der Imbissbetreiber auch Kurde war. Eine angeregte Unterhaltung fand statt. Berlin zeigte sich an diesem Abend wieder einmal von seiner schönen Seite – international, verrückt und mitteilsam. JENS CHMIELEWSKI, MITARBEITER DER WOHNGRUPPE Wissenswertes Weitere Informationen: contact – Jugendhilfe und Bildung gGmbH | Tel.: 030 84 72 24 70, www.contactgmbh.de, www.inklusiverabenteuerspielplatz.blogspot.de 28 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! tung und eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete ist, war groß: Rund 70 Gäste waren anwesend und kamen miteinander ins Gespräch. Eine Diashow zeigte Impressionen der Umbaumaßnahmen und der Unterstützerinnen und Unterstützer des Umbaus. Die Bewohner staunten, wie viele interessierte Menschen gekommen waren, um sich ein eigenes Bild von ihrer Wohnsituation zu machen und sie zu unterstützen. Von der Berlin International School waren zwei Lehrerinnen anwesend, die mit ihren Schülerinnen und Schülern eine Spende in Höhe von 350 Euro gesammelt haben. Dieses Geld kommt den Jugendlichen für Freizeitaktivitäten zugute. Ebenfalls anwesend war Dr. Carsten Kreklau vom Rotary Club Berlin. Dieser unterstützt mit einer Spende von 3.800 Euro den Bau einer Terrasse und eines Fahrradunterstandes sowie die Materialanschaffung für eine Fahrradwerkstatt. Die Veranstaltung wurde feierlich durch Reden von Uwe Lamm, Geschäftsführer der contact – Jugendhilfe und Bildung gGmbH, von dem stellvertretenden Jugendamtsleiter, Oliver Gulitz, und von der Hausleitung des KBH, Silke Rudolph, eröffnet. Anschließend wurde den Gästen die Wohngruppe präsentiert. Eine Fotoausstellung im Bereich der Wohngruppe zeigte anhand von »Vorher-Nachher-Bildern«, wie sich die einzelnen Zimmer während der Bauphase verändert haben und welche Schritte gegangen wurden, um das KBH zu einer Jugendfreizeiteinrichtung mit einer stationären Wohngruppe zu machen. Die Gäste stellten viele interessierte Fragen: »Woher kommen die Jugendlichen? Wie alt sind sie? Können sie schon deutsch? Wo sind ihre Familien?« Dem Team der stationären Einrichtung verdeutlichte die Feier, wie viele Menschen sich für das Thema Flucht, aber vor allem für die menschlichen Einzelschicksale der Jugendlichen interessieren. Die Eröffnungsfeier mit ihren Gästen strahlte eine Wärme und Herzlichkeit aus, die dem Team Mut machte. Auch durch Unterstützung und Akzeptanz von außen kommen wir in unserer sozialräumlichen Arbeit mit den Geflüchteten voran. Das Team der Wohngruppe freut sich, in der Nachbarschaft so willkommen geheißen zu werden. NETTI AETTNER, TEAMLEITUNG DER WOHNGRUPPE Wissenswertes Bitte vormerken: Am 25. Januar 2017 findet von 17 bis 19 Uhr im KBH ein Informationsabend statt. Nachbarinnen, Nachbarn und weitere Interessenten können dort erfahren, wie sie sich als Privatperson für die Jugendlichen der Wohngruppe engagieren können. Gibt es eine inklusive Lösung für die Kinderund Jugendhilfe? Die Hilfen zur Erziehung in der aktuellen SGB VIII-Reformdiskussion S eitdem Arbeitsentwürfe zur SGB VIII-«Reform« aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vorliegen, ist das Entsetzen über die vorgelegten Formulierungen und ihre Begründungen in der Fachwelt groß. An die Stelle von einklagbaren Rechtsansprüchen auf Hilfe zur Erziehung sollte das Ermessen der Verwaltung treten, die vorrangig sogenannte Infrastrukturoder Regelangebote den Hilfesuchenden verordnen können sollte. Und an die Stelle von Finanzierungsstrukturen, in denen auch die freien Träger Rechte haben, sollte den öffentlichen Trägern ein Wunsch- und Wahlrecht hinsichtlich der Finanzierungsformen eingeräumt werden. Darüber hinaus war vorgesehen, die bisherigen Hilfen zur Erziehung mit den Eingliederungshilfen zu einem »einheitlichen Leistungstatbestand« »Leistungen zur Entwicklung und Teilhabe« zusammenzufassen. Der Hilfebegriff sollte durch den Leistungsbegriff ersetzt werden, was in der Konsequenz bedeutet hätte, dass auch die Begriffe »Kinder- und Jugendhilfe« und »Hilfe zur Erziehung« hätten ersetzt werden müssen. Das war – in groben Zügen – das Tableau des Schreckens, das sich im BMFSFJ zusammengebraut hatte. Mittlerweile gibt es Hoffnung, dass dieses Zerstörungswerk so nicht weiter verfolgt werden kann. Unklar ist, ob es überhaupt noch eine SGB-VIII-Reform in dieser Legislaturperiode geben wird. Ich habe eine Skizze für einen Einstieg in ein inklusives SGB VIII gemacht, bei dem die Dinge, die im Vorfeld eingehender diskutiert worden sind, aufgenommen werden und bei dem man von einer eigenen Leistungssäule für die Eingliederungshilfen ausgeht. Mir scheint das ein gangbarer Weg des Kompromisses zu sein, bei dem die jetzige Struktur der HilNovember / Dezember 2016 fen zur Erziehung beibehalten wird, der Paragraf 36 erhalten bleibt und die Finanzierungsregelungen ebenfalls bleiben, wie sie sind. In der nächsten Legislaturperiode könnte man dann an die Feinarbeiten eines inklusiven SGB VIII gehen. Mittlerweile ist klar, dass es die in den Arbeitsentwürfen vorgelegte SGB VIII-«Reform« nicht geben wird. Da haben die Proteste schon gewirkt. Die Länder haben mittlerweile ein Statement mit verschiedenen Erwägungen zu einer aus ihrer Sicht machbaren Reform an das BMFSFJ geschickt, das einiges an vieldeutiger Diplomatie und sehr unterschiedliche Konkretisierungsebenen enthält. Man wird sehen müssen, welchen neuen Entwurf das BMFSFJ vorlegt, und dann in eine neue Diskussion einsteigen müssen. Es bleibt spannend und es bleibt gefährlich für die Hilfen zur Erziehung. Es macht Sinn, auf der Landesebene die Diskussion um sinnvolle und sinnlose Änderungen im SGB VIII zu führen. Es macht Sinn, schon jetzt solche Diskussionen mit Bundestagsabgeordneten zu führen, die letztlich über ein Gesetz entscheiden. Und wenn es in dieser Legislaturperiode nicht mehr zu einem Gesetzgebungsverfahren kommen sollte, dann wird es darauf ankommen, umgehend mit Vorarbeiten für eine sinnvolle Ausgestaltung eines inklusiven SGB VIII zu beginnen. Dabei wird es darauf ankommen, die Infrastruktur der Kinder- und Jugendhilfe inklusiv weiterzuentwickeln und kluge Verfahren zu ersinnen, durch die Eingliederungshilfen gemäß dem Bedarf im Einzelfall mit den anderen Leistungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe verknüpft werden. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF NORBERT STRUCK REFERENT FÜR JUGENDHILFE BEIM PARITÄTISCHEN GESAMTVERBAND 29 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Careleaver gehen voraus! Zum Übergang von der Jugendhilfe in ein selbständiges Leben Interview mit der Careleaverin Roxan Krummel. Sie ist 23 Jahre alt und Studentin. Außerdem ist sie als Vorstandsmitglied und Referentin für den Careleaver e. V. aktiv. Das Interview führte Astrid Staudinger, Koordinatorin beim Careleaver-Kompetenznetz, das von der Familien für Kinder gGmbH umgesetzt wird. Wie lange hast Du in einer Pflegefamilie gelebt? Roxan Krummel: Ich bin mit 18 Monaten aus meiner Herkunftsfamilie vom Jugendamt herausgeholt worden und habe drei Monate lang in einer Übergangsfamilie gelebt. Danach wurde ich an meine Pflegeeltern weitervermittelt. Bis zum 18. Lebensjahr wurde ich dort vom Jugendamt mitbetreut und habe bis 20 noch Hilfe für junge Volljährige bezogen. Meine Pflegeeltern sind für mich zu meinen Eltern geworden, deswegen finde ich es schwierig zu sagen, wie lange ich tatsächlich bei meinen Pflegeeltern gelebt habe. Seit dem Zeitpunkt, an dem ich 18 Jahre alt geworden bin, war ich rein rechtlich gesehen nicht mehr Pflegekind meiner Eltern. Ich bin noch nicht adoptiert worden und trotzdem sind sie meine Eltern und ich ihr Kind. In welchem Alter und wie hast Du den Übergang in die Verselbständigung erlebt? Roxan Krummel: Kurz vor meinem 18. Lebensjahr wurde in Gesprächen mit meinem Betreuer vom Jugendamt deutlich, dass der 18. Geburtstag einen größeren Einschnitt in meinem Leben bedeuten würde als für alle meine Mitschüler und Freunde, die nicht in einer Pflegefamilie oder einem anderen stationären Jugendhilfesetting aufgewachsen sind. Die meisten freuten sich mit 18 auf den Führerschein, auf Unabhängigkeit und so weiter. Bei mir war da eher ein sehr flaues Gefühl im Magen, mir war klar, dass ich vom Gesetz her ab 18 ein Niemandskind war. Der Pflegekind-Status endete in der Nacht zum 18. Geburtstag und da ich nicht adoptiert worden war, war ich auch nicht offiziell das Kind meiner Eltern. Ich wurde im Sommer vor dem Abitur erwachsen und wusste, dass sich theoretisch nicht viel ändern würde. Die Schule würde ich in Ruhe abschließen und anschließend ein Studium beginnen. Finanziell würden meine Eltern jedoch nicht weiter 30 vom Staat unterstützt, sodass wir Hilfe nach Paragraf 41 SGB VIII beantragten und diese auch bewilligt bekamen. Aufgrund vieler Streitigkeiten mit meinen Pflegeeltern zog ich mit 18,5 Jahren in eine eigene Wohnung, die sich jedoch im gleichen Haus befand wie die meiner Eltern. Bis zum Alter von 20 erhielt ich die Hilfe nach Paragraf 41 SGB VIII und konnte damit meine Mietkosten und sonstigen Ausgaben finanzieren. Da die Leistungen durch Bafög vor den Leistungen der Jugendhilfe stehen, wurde diese Hilfe nach kurzer Zeit im Studium eingestellt, was auch den Wegfall der Betreuung durch das Jugendamt bedeutete. Mit 22 zog ich aus meiner Heimatstadt weg und zog mit meinem Freund zusammen. Insgesamt war meine Verselbständigung ein schleichender Prozess. Altes und Neues hatten jeweils eine Übergangsphase, in der ich mich langsam an das Neue gewöhnen konnte. Wer hat Dich beim Übergang konkret mit welcher Art von Hilfe unterstützt? Was musste beim Übergang alles getan werden? Ging auch etwas schief? Roxan Krummel: Meine Pflegeeltern haben mich während des Übergangs am meisten unterstützt. Trotz vieler Streitigkeiten standen sie mir in jeder Situation beratend zur Seite. Weitere Unterstützung habe ich durch den Psychotherapeuten erhalten, der in Teilen als Mediator fungierte. Auffallend finde ich rückwirkend betrachtet, dass niemand den Übergang beim Namen genannt hat. Verselbständigung war Teil der Erziehung, die ich durch meine Eltern erhalten habe. Welche Rolle spielte das Jugendamt dabei? Roxan Krummel: Das Jugendamt hat nie eine wirklich wichtige Rolle gespielt. Sie haben sich nie aus eigenem Interesse in den Übergang eingemischt und die Marschroute vorgegeben. Die finale Entscheidung, ob und wie noch weiterhin Hilfe gewährt wird, lag natürlich beim Jugendamt. Besondere Unterstüt- Careleaver 16 Handlungsempfehlungen, damit der Übergang in ein selbständiges Leben gelingt Die Handlungsempfehlungen wurden vom Careleaver Kompetenznetz gemeinsam mit Careleavern, Mitglieds organisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin und dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für freie und öffentliche Jugendhilfeträger erarbeitet. 1. Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen und Pflegefamilien stärken und Kinderrechte vermitteln 2. Durch Fort- und Weiterbildungsangebote für Fachkräfte einen hohen fachlichen Standard beim Verfassen von Trägerberichten, Entwicklungsberichten, Stellungnahmen gewährleisten 3. Anträge auf die (Weiter-)Bewilligung von Hilfen grundsätzlich schriftlich stellen 4. Junge Menschen mit eigenem Arbeitseinkommen über die Möglichkeit beraten, dass sie einen Antrag auf Befreiung beziehungsweise Reduzierung der 75 Prozent Kostenheranziehung stellen können 5. In den Hilfeplangesprächen auf realistische Zielvereinbarungen für alle Beteiligten achten 6. Gute Kontakte zu Wohnungsbaugesellschaften und Hausverwaltungen aufbauen und pflegen 7. Das (politische) Problem der Knappheit bezahlbaren Wohnraums benennen und Veränderung einfordern 8. Careleavern, gerade jungen Geflüchteten, das Jugendhilfesystem und ihre Rechte erklären 9. Zum Jugendhilfeende klare Vereinbarungen mit den künftigen Kostenträgern treffen 10. Zum Auszug mit dem jungen Menschen einen Ordner mit den wichtigsten Unterlagen, Kontaktdaten und Anlaufstellen erstellen 11. Willkommenskultur in Konzepten verankern und leben 12. Formalisierte Nachsorge gewährleisten 13. Pflegeeltern nach dem Jugendhilfeende nicht im Regen stehen lassen 14. Careleaver-Netzwerke unterstützen und nutzen und/oder aufbauen 15. In Kontakt bleiben: Careleaver und aktuelle/ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Festen und anderen Veranstaltungen einladen 16. Careleaver-Expertise wertschätzen und einbinden PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Careleaver lernen, eigene Schritte zu gehen. zung gab es jedoch nicht. Insgesamt betrachtet kann ich mich an lediglich zwei Situationen erinnern, in denen sich das Jugendamt positiv empfehlen konnte: jeweils bei der Vermittlung von Experten, um für mich positive Diagnostik zu betreiben. Wie hast Du das Ende der Jugendhilfe erlebt? Welche Unterstützerinnen und Unterstützer hattest Du danach noch? Roxan Krummel: Kurz vor meinem 18. Geburtstag wurde mein jahrelanger Betreuer vom Jugendamt in den Ruhestand verabschiedet und ich bekam eine junge, neue Mitarbeiterin zugewiesen. Zur Kompetenz kann ich leider nicht viel sagen, da sie sich so schnell wie möglich aus meinem »Fall« hinausgeschlichen hat. Selbst eine konkrete Verabschiedung gab es nicht. Wie ist es Dir nach dem Jugendhilfeende ergangen? Roxan Krummel: Da mir die nötigen Ansprechpartner bereits vor Jugendhilfeende vermittelt wurden und auch meine Eltern weiterhin für mich da waren, war es für mich angenehm. November / Dezember 2016 FOTO: PHOTOCASE.DE, MATZE-OTT Würdest Du im Nachhinein sagen, dass die Hilfe zu früh, genau passend oder zu spät beendet wurde? Roxan Krummel: Meiner Meinung nach war der Wechsel der zuständigen Ansprechpartner beim Jugendamt kurz vor dem 18. Geburtstag nicht gerade vorteilhaft. Dennoch erhielt ich weiterhin Unterstützung, wenn auch nicht mehr in der gewohnten Form und auch wesentlich weniger konsequent. Insgesamt betrachtet war der Zeitpunkt aber okay. Welche Rolle spielt es für Dein aktuelles Leben, dass Du mal in der Jugendhilfe warst? Roxan Krummel: Meine Erfahrungen aus der Jugendhilfe sind für mich höchst wertvoll. Ich werde als Expertin in eigener Sache oft für Tagungen und Workshops sowohl für die Fachpraxis als auch für Kinder und Jugendliche sowie ihre Pflegeeltern oder Erziehungsstellen eingeladen. Gemeinsam mit vielen anderen jungen Erwachsenen arbeite ich ehrenamtlich im Careleaver e. V. und bin dort im Vorstand tätig. Wir agieren deutschlandweit und versuchen, Themen wie Partizipation, Schnittstellen im Übergang et cetera in das BewusstPARITÄTISCHER RUNDBRIEF sein der Fachpraxis zu bringen. Auch auf politischen Podiumsdiskussionen werden wir gehört und können auf Augenhöhe und nicht wie sonst als Bittsteller unsere Anliegen vorbringen. Was sollte bei den Übergängen aus den Hilfen heraus verändert oder verbessert werden? Roxan Krummel: Oftmals sind wechselnde Bezugspersonen und Hilfesysteme im Übergang ein riesiges Problem. Das ganze soziale Netzwerk muss einen Wechsel im Lebenslauf mittragen und oftmals sind Careleaver in dem Moment auf sich allein gestellt. Nicht jeder mit stationärer Jugendhilfeerfahrung hat solche Pflegeeltern im Rücken, die sich auch nach 18 noch für ihren Schützling verantwortlich fühlen. Wissenswertes Das Interview mit Roxan Krummel ist ein Auszug aus dem Artikel »Hilfen beim Übergang von Careleavern aus Pflegefamilien in die Selbstständigkeit« von Astrid Staudinger, erschienen in frühe Kindheit, 05/15, S. 44-50, Herausgeber: Deutsche Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft (Initiative gegen frühkindliche Depivation) e. V. 31 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Unterwegs mit Dr. Hund und Prof. Pferd Tiergestützte Pädagogik im SOS-Kinderdorf Berlin W enn Athos, der weiße Schweizer Schäferhund von Veronika Hamann, Therapeutin für tiergestützte Pädagogik, ins SOS-Kinderdorf Berlin kommt, wird er schon sehnsüchtig von Gino erwartet. Denn heute ist wieder der Tag, an dem er mit dem Jungen aus einer SOS-Kinderdorf-Familie zum Spielen und Spazierengehen ins Grüne fährt. Was für Gino in erster Linie Spaß und Spiel ist, heißt für den Hund und seine Halterin tiergestützte Pädagogik, zu der viel Einfühlungsvermögen und lebenslanges Lernen gehören. Heilende Wirkung von Tieren Dass Tiere eine sehr positive Wirkung auf Menschen haben, ist seit langem bekannt. Bereits 1792 haben englische Mönche diesen guten Einfluss bemerkt und die emotionale Hilfe von Tieren ganz bewusst eingesetzt. In den 1960er Jahren schließlich gelang in den USA der Durchbruch dieser Therapieform. Der Kinderpsychotherapeut Boris Levinson machte eher zufällig die Entdeckung, dass Tiere stressmindernd und entspannend wirken. Umso erstaunlicher, dass die tiergestützte Therapie erst seit etwa sieben Jahren in Deutschland wirklich aktuell ist. Das SOS-Kinderdorf hat früh erkannt, dass sich diese Form der Pädagogik sehr gut zur Förderung der Kinder in den Erziehungswohngruppen (nach den Paragrafen 34 und 35a KJHG) eignet, und bietet regelmäßig tiergestützte Pädagogik für Kinder aus den SOS-Kinderdorf-Familien an. Veronika Hamann betreut seit 2012 gemeinsam mit Athos die Jungen Gino und Timo aus den Kinderdorf-Familien. Bevor die Treffen von Mensch und Hund beginnen, wird für jedes Kind ein genauer Förderplan aufgestellt. Die Fortschritte, die Veronika Hamann in der Entwicklung der beiden Schützlinge beobachten kann, sind deutlich und beeindruckend. Gegenseitige Offenheit und Nähe Die Grundlage dafür bietet der Hund, der völlig ohne Vorurteile und wertfrei auf die Menschen zugeht. Dem Tier ist es völlig egal, ob sein Gegenüber alt oder jung, gutaussehend oder hässlich ist, es lässt sich auf den jeweiligen Menschen ein. Wichtig ist nur, dass sich das Kind ihm zuwendet. Menschen, die 32 Athos und Gino beim Spielen im Wald keinerlei Affinität zu Hunden oder gar Tieren haben, können von der tiergestützten Pädagogik nicht profitieren. Falls nötig, ist Athos auch ein guter Zuhörer, dem man die eigenen Ängste und Sorgen anvertrauen kann. Insgesamt stärkt der regelmäßige Umgang mit dem Tier das Selbstwertgefühl der Kinder. »Wenn ein so großer Hund auf mich hört, dann bin ich wer«, bringt Veronika Hamann das stärkende Gefühl auf den Punkt, das entsteht, wenn Gino oder Timo mit dem Hund in Berliner Parks unterwegs sind. Ein Gefühl von Sicherheit aufbauen Aber nicht nur Hunde bieten im SOS-Kinderdorf Berlin den Kindern und Jugendlichen Halt. Auch im sogenannten Körpersprachtraining mit Pferden auf einem Reiterhof im Berliner Umland erhalten die Mädchen aus den SOS-Kinderdorf-Familien Unterstützung. Pferde eignen sich als theMehr Selbstvertrauen durch den Kontakt mit FOTO: SOS-KINDERDORF einem Pferd PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: SOS-KINDERDORF rapeutisches Medium, denn sie spielen eine wichtige Rolle für die physische, psychische und geistige Entwicklung, allein durch ihre Fähigkeit, den Menschen auf dem Rücken zu tragen. Dies lässt das wichtige »Getragen-Werden« nacherleben, das in der frühen Kindheit unter Umständen durch Vernachlässigung und/oder traumatische Erfahrungen gefehlt hat. Durch den Kontakt mit dem Pferd kann eine große Nähe genossen werden, ohne die Angst, missachtet oder misshandelt zu werden. Das Erfolgserlebnis, dass auch ein so großes Tier wie ein Pferd zum Beispiel stehen bleibt oder Abstand hält, wenn sie selbst das durch ihren Körper vermitteln, ist für die Mädchen unvergleichlich. So erlangen sie mit jedem Besuch mehr Selbstvertrauen in sich und die eigene Ausdrucksfähigkeit. Ob Hund oder Pferd – die tiergestützte Pädagogik ist im SOS-Kinderdorf Berlin ein festes Angebot geworden, von dessen Wirkung die Pädagogen und Therapeuten überzeugt sind. Mehr Ausgeglichenheit, größeres Selbstvertrauen und Ruhe – das alles lässt sich an den Kindern und Jugendlichen beobachten. Auch motorische und kognitive Entwicklung wird unterstützt durch das Bauen von Bewegungs-Parcours, Versteckspielen mit dem Hund oder auch ganz einfach durch das Ausrechnen, wie viel Futter Athos heute nach dem Ausflug denn eigentlich noch bekommen darf. BARBARA WINTER November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Elternrolle und Verantwortung stärken Fachkräfte beschreiben die Begleitete Elternschaft Was ist Begleitete Elternschaft? Begleitete Elternschaft ist ein wichtiges Unterstützungsangebot, um Eltern mit Lernschwierigkeiten und deren Kindern ein Zusammenleben zu ermöglichen. Eltern werden bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsverantwortung durch Hilfen zur Erziehung unterstützt. Zudem erhalten sie Teilhabeleistungen im Rahmen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Begleitete Elternschaft muss dabei auf die Lebenssituation der Eltern ausgerichtet sein und gleichzeitig die Absicherung der Bedürfnisse und Entwicklungschancen der Kinder im Blick haben. Im Sinne von Hilfe aus einer Hand wird ein Hilfeprofil umgesetzt, das das Familiensystem im Blick hat und damit die Bedürfnisse von Eltern und Kindern nicht isoliert betrachtet. Wie sieht Familienhilfe bei Eltern mit Lernschwierig keiten aus? Gibt es Unterschiede zu anderen Familien hilfen? Aufgrund der kognitiven Einschränkung der Eltern sind wir Fachkräfte immer wieder gefordert, neben den bekannten Inhalten der Familienhilfe, auch in eine »Dolmetscherrolle« zu gehen, um die Eltern in ihrem Handeln zu stärken. Dabei bedarf es einer hohen Aufmerksamkeit darauf, dass Eltern mit Lernschwierigkeiten nicht durch das Handeln der Fachkräfte entmündigt werden, sondern in der Elternrolle und Verantwortung gestärkt sind. Gleichzeitig kann es zum Wohl der Kinder kompensatorische Aufgaben geben – eine nicht immer einfach zu haltende Balance. Welche Herausforderungen stellen sich in der täglichen Arbeit? Die Arbeit erfordert einen langen Atem, schnelle Erfolge sind selten zu erzielen und es wird die Fähigkeit gebraucht, kleine Schritte, feine Veränderungen wahrnehmen und stärken zu können. Vollziehen sich jedoch Entwicklungsprozesse aufseiten der Eltern sehr viel langsamer, als es das Heranwachsen / die Entwicklung der Kinder erfordert, kommen wir zumindest in den ambulanten Strukturen an Grenzen unseres Angebotes und ar- beiten mit den Eltern an den längerfristigen Perspektiven für sie und ihre Kinder. Die Lebensweltorientierung muss, wie in anderen Familienhilfen auch, im Blick behalten werden. In der täglichen Arbeit sind die eigenen Werte und Haltungen immer wieder auf den Prüfstand zu bringen. Was heißt ausgewogene, altersgerechte Ernährung? Was heißt (aktive) Freizeitgestaltung? Was heißt liebevolle und kindgerechte Ansprache? Was sind die besonderen Momente in der Arbeit mit den Familien? Wenn Eltern und Kind in einem guten Kontakt sind und schöne Erlebnisse miteinander teilen. Wenn Mütter und Väter für Bedürfnisse ihrer Kinder sensibler werden und ihr Handeln darauf ausrichten können. In einer Gruppe hat eine Mutter einer anderen Mutter das Wort Feinfühligkeit erklärt: »Das heißt, wenn dein Kind weint und du schnell hingehst, es ansprichst und es hochnimmst, um es zu beruhigen.« Wenn Kinder trotz manchmal schwieriger Lebensbedingungen Kraft entwickeln, selbstbewusst werden und ihre Möglichkeiten entdecken. Wünsche für die Arbeit mit Eltern und Kindern in der Begleiteten Elternschaft Menschen mit Lernschwierigkeiten haben das Recht auf Elternschaft. Dafür haben sie einen Anspruch auf Hilfe zur Erziehung. Dieses Recht sollte nicht ständig neu erkämpft werden müssen. Eltern mit Lernschwierigkeiten brauchen ein auf ihre Bedarfe abgestimmtes Unterstützungsangebot – gerade auch dann, wenn eine langfristige oder auch intensivere Hilfeform erforderlich wird. Familien werden aktiv an der Hilfeplanung beteiligt. Das heißt: Hilfeplangespräche sind so zu gestalten, dass sie für alle Beteiligten verständlich sind. Die aktuelle Lebenssituation der Familien und ihre tatsächlichen Ressourcen müssen Grundlage für den Hilfeplan sein. Zielrichtungen müssen für die Eltern nachvollziehbar und umsetzbar sein. Die Familien dürfen nicht mit einer Vielzahl an Aufgaben und Zielen überfordert werden. EIN GEMEINSAMER TEXT DER BERLINER TRÄGER COMES, DIE REHA , Mit Unterstützung besser auf Elternschaft vorbereitet November / Dezember 2016 LEBENSHILFE UND BERLINER STARTHILFE FOTO: PIXPLOSION/PIXELIO.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 33 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! »Mein Papa ist jetzt eine Holzfigur« Über die Arbeit mit Kindern aus Suchtfamilien W enn Max nach seinem Vater gefragt wurde, dann antwortete er: »Der ist tot.« Ob er das selbst geglaubt hat, wissen wir nicht. Aber was hätte er auch sagen sollen, es wurde ihm nie ein Vater vorgestellt. Als er auf die Welt kam, war der schon weg. Später gab es einen Mann, der monatelang im Schlafzimmer nebenan lag, weil er drogenabhängig war. Max freute sich, endlich einen Vater zu haben, aber die Beziehung der Eltern war schwer, unberechenbar, chaotisch und alles andere als stabil. Es gab unzählige Rückfälle des Vaters, die Sucht war wieder da. Und dann war der Vater wieder weg. Wie soll ein Kind mit sechs Jahren das alles verstehen? Als Max zu uns in die Tagesgruppe kam, wurde er als nicht beschulbar eingeschätzt. Er lebte in seiner ganz eigenen Welt, zu der wir keinen Zugang hatten und die er uns mit Worten nicht verständlich machen konnte. Er konnte oder wollte nicht sprechen – ob aufgrund der geringen Förderung oder weil er es einfach entschieden hat, wissen wir nicht. Dennoch lebte er sich schnell bei uns ein, bekam viel Zuwendung, Aufmerksamkeit und gezielte Sprachförderung, nur beim »Vaterthema« kamen wir nicht weiter. Das Sprechen darüber war aufgrund seines geringen Sprachvermögens schwer. So kamen wir auf die Idee, eine Aufstellung auf dem Familienbrett mit Max zu machen. Die gesamte Familie räumlich er fassen Die Arbeit mit dem Familienbrett ist eine Methode der systemischen Familientherapie. Auf einem Holzbrett werden kleine Holzfiguren, die die Familienmitglieder darstellen, aufgestellt. Es ist dadurch möglich, Familie in ihrer Gesamtheit zu erfassen, und Beziehungen oder Dynamiken können sichtbar werden. Auch Haustiere, Freunde und tote Familienmitglieder können dabei aufgestellt werden, und die Kinder zeigen und beschreiben, welches Familienmitglied wem wie nahesteht. Auch ihren Wunsch für die Familien stellen die Kinder auf. Max nahm für jedes Familienmitglied eine Figur, auch für seinen Vater. Seine erste Aufstellung zeigte ihn und seine Mama nah beieinander, seinen Va34 In der stationären Wohngruppe Haus auf dem Hügel ter platzierte er am Rand des Holzbrettes. Auf die Frage nach seinem Wunsch, stellte er seine Mama neben seinen Vater und sich in die Mitte. Wir besprachen mit ihm die Diskrepanz zwischen seinem Wunsch und seinem »echten« Leben. Und fanden die Einigung, dass in seinem Leben sein Wunsch nach einer gemeinsamen Familie nur manchmal in Erfüllung geht. Nur dann, wenn sein Vater wiedermal zuhause ist. Mehr ist vielleicht nicht möglich. Noch nicht! Max´ Mama war die ganze Zeit dabei, ihr liefen die Tränen übers Gesicht. Max nicht; er wirkte positiv aufgeregt und strahlte übers ganze Gesicht. Er bat uns, von der Abschlussaufstellung ein Foto zu bekommen, um es in seinem Kinderzimmer aufzuhängen. Er verließ den Raum mit den Worten: »Mein Papa ist jetzt eine Holzfigur!« Die Hindernisse der Sprache wer den überwunden Erfahrungsgemäß zeigen sich die Kinder offen und begeistert beim Aufstellen ihrer Familien und deren Beziehungen zueinander. Mit viel Klarheit werden einerseits Schwierigkeiten innerhalb der Familie deutlich aufgezeigt und andererseits ist der Raum gegeben, um anhand der Figuren Lösungsideen entstehen zu lassen. Von besonderer Bedeutung ist, dass die Sprache der systemischen Arbeit für Kinder verständlich und nachvollziehbar ist. Anhand der Aufstellung ist es möglich, die zentralen Themen der Familie zu erkennen, PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG ohne im Wesentlichen auf Sprache zurückzugreifen. Es ist möglich, familiäre Abläufe in ihrer Gleichzeitigkeit und gegenseitigen Bezogenheit darzustellen und somit das System ganzheitlich zu betrachten. Unsere Erfahrung dabei ist, dass Kinder die Schwierigkeiten in ihrer Familie kennen. Benennen können oder dürfen sie diese aber nicht. Was oft nicht anhand von Sprache zu beschreiben ist, kann aber aufgestellt werden und verliert dadurch das Furchtbare, das Unfassbare. Auch mit Eltern arbeiten wir mit dem Familienbrett. Den Eltern fällt es weitaus schwerer, sich auf diese Arbeit einzulassen. Die meisten Eltern der bei uns betreuten Kinder haben Schwierigkeiten, ihrer Erziehungsverantwortung nachzukommen. Sie haben Erfahrungen mit Hilfesystemen, sind oft misstrauisch. Manchen scheint es vielleicht zu »kindisch«, Familien mit Holzfiguren darzustellen. Eltern wollen Lösungen und keine Spielchen. Gerade Eltern, die schon verschiedene Hilfsangebote, mit verschiedenen Methoden kennengelernt haben, wollen nicht schon wieder ein neues »Experiment«, sondern wie alle Eltern in erster Linie ernstgenommen werden in ihrer Not. Gespräche in verändertem Umfeld Zwanzig Jahre Eltern- und Familienarbeit in unserem Träger hat unsere Einstellung zu Familien und zur FamilienNovember / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Kunsttherapie in der Tagesgruppe Kinderhof FOTO: TANNENHOF BERLIN-BRANDENBURG Faktencheck Tagesgruppen des Tannenhof Berlin-Brandenburg: erste Gruppe eröffnet 1995 inzwischen 5 Tagesgruppen an 3 Standorten zusätzlich 2 stationäre Wohngruppen für Kinder und 1 Kinderhaus für Eltern in Therapie Faktencheck Besonderheiten der Tannenhof-Kindereinrichtungen: sonderpädagogische Beschulung mit Kooperationsschulen Kunst- und Reittherapie gewaltpräventive Sportangebote (unter anderem Raufen nach Regeln, Judo, Fußball oder auch Laufen) Die Autorin: Babett Schott Geschäftsführung Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. seit 2016 Dipl.-Sozialpädagogin, Familientherapeutin/Kinderschutzfachkraft gem. § 8a SGB VIII im Träger seit 1995 Fachteamleitung Tages- und Wohngruppen bis 2015 arbeit verändert. Waren bei uns früher Gespräche das Mittel der Wahl, so sind es heute ganz vielfältige Aktionen, und dazu gehört auch die Arbeit mit dem Familienbrett. Wir reden natürlich noch immer viel mit Eltern, aber die Kontexte haben sich verändert: Wir reden beim gemeinsamen Arbeiten in der Nähstube, in der Werkstatt, beim Kochen oder wenn wir ihre Familien auf dem Familienbrett aufstellen. Unser Ziel hat sich in den Jahren nicht verändert: Eltern in ihrer Erziehungsfähigkeit und ihre Selbstwirksamkeit zu stärken. Wenn die angekündigte SGB VIII-Novellierung in der vorliegenden Form umgesetzt wird, dann wird der Begriff Erziehung durch den Begriff Entwicklung ersetzt. Ein Austausch dieser beiden Begrifflichkeiten würde unserer Arbeit und den Familien nicht gerecht werden. Wir glauben daran, dass sich Elternarbeit perspektivisch verändern muss, da die Lebenswelten von Familien sich verändern. Elternarbeit muss noch viel wertschätzender, partizipativer und aktiver gestaltet werden. Aber es braucht auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und ein SGB VIII, das Sicherheit und Verbindlichkeit für die Familien beinhaltet und die notwendigen sozialpädagogischen Hilfen weiterhin in ihrer gesamten Fülle zur Verfügung stellt. Selbständigkeit stärken – Familien begleiten Die besonderen Herausforderungen der Hilfen zur Erziehung in Familien mit Kindern mit Behinderungen Claudia Freistühler ist Bereichsleiterin der ambulanten Hilfen bei der tandem BQG Kinder- und Jugendhilfe. Da die tandem BQG einen Kompetenzschwerpunkt in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung hat, sind dort viele der Hilfen zur Erziehung in Familien angesiedelt, in denen ein Kind eine Behinderung hat. Neben Kompetenzen in der sozialpädagogischen Familienhilfe benötigen die Fachkräfte deshalb auch umfassende Kenntnisse verschiedener Behinderungsbilder und Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit einer Behinderung. Darüber hinaus ist es wichtig, die »Hilfelandschaft« in Berlin für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen zu kennen, um weitere Angebote vermitteln zu können. Die Fragen stellte Barbara Brecht-Hadraschek. Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie gerade bei der Arbeit mit den Eltern von Kindern mit Behinderungen? Claudia Freistühler: Die Arbeit mit den Eltern ist vielschichtig. Einerseits ist es ganz wichtig, den Familien das Gefühl November / Dezember 2016 des Versagens und des Stigmas zu nehmen, da sie nun Hilfe vom Jugendamt durch die Familienhilfe in Anspruch nehmen müssen. Eltern behinderter Kinder haben oft ein ausgeprägtes schlechtes Gewissen, weil sie das Gefühl haben, der Situation nicht so gerecht werden zu können, wie es angemessen wäre. Gleichzeitig glauben sie, dass niemand anders mit ihrem Kind so gut umgehen kann wie sie selbst. Oft wird das Kind deshalb überbehütet und ihm wird zu wenig zugetraut. »Er kann das nicht, ich muss das für ihn machen«, hören wir oft von Müttern und Vätern über ihren behinderten Teenie, der durchaus zu mehr in der Lage wäre. Das sehen wir ja in der Arbeit mit den Jugendlichen. Mit dieser Haltung stehen die Eltern aber einer alters- und behinderungsangemessenen Entwicklung zur Selbständigkeit und Ablösung vom Elternhaus im Weg – PARITÄTISCHER RUNDBRIEF was ja eines der Hauptziele unserer Arbeit mit Jugendlichen ist. Menschen mit Behinderungen haben hohe Kompetenzen und können viel erreichen – wenn man sie lässt. Diese Botschaft gerade den besorgten und liebenden Eltern zu vermitteln, erfordert wirklich sehr viel Fingerspitzengefühl. Wir können die Kinder nur stärken und auf ihrem Weg zu mehr Selbständigkeit angemessen begleiten, wenn wir die Eltern mitnehmen. Es ist ganz wichtig bei unserer Arbeit mit den Kindern, die Bedürfnisse der ganzen Familie, der Eltern, Kinder und Geschwisterkinder im Blick zu haben. Gerade in Familien, in denen ein Familienmitglied eine geistige oder Mehrfach-Behinderung hat, kommt es oft zu dauerhaften Belastungen. So missachten Eltern häufig ihre eigenen physischen und psychischen Bedürfnisse, zeigen depressive Symptome. Beziehungskrisen 35 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – RUBRIK KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! und emotionale Vernachlässigung von Geschwisterkindern können die Folge sein. Eine wichtige Aufgabe in unserer Arbeit in den Familien ist es deshalb, den Eltern zu vermitteln, dass sie eigene Bedürfnisse wahrnehmen und ihnen den nötigen Raum geben dürfen. Was bedeutet das für Ihre Arbeit mit den Kindern? Claudia Freistühler: Unsere Fachkräfte stärken die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen. Sie unterstützen sie in ihrem Autonomiebestreben und stärken außerfamiliäre Kontakte und Freundschaften. Um eine alters- und reifeangemessene Ablösung zu begleiten, ist eine ressourcenorientierte Elternberatung ebenso wichtig wie die gemeinsame Reflexion der Kompeten- Claudia Freistühler FOTO: BARBARA BRECHT-HADRASCHEK zen und eine Minderung der Gefahrenangst bei den Eltern. Welche Aufgaben müssen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber hinaus angehen? Claudia Freistühler: Häufig ist in diesen Familien ein großes Hilfenetzwerk installiert. Es ist dann die Aufgabe der sozialpädagogischen Familienhilfe, alles miteinander abzustimmen und in Austausch zu bringen, denn ein großes Hilfenetzwerk ist auch anstrengend und kann für die Familie auch eine Überforderung sein. Externe Hilfe zuzulassen, für sich selbst sorgen, sich selbst entlasten – das sind zentrale Themen für die Eltern. Oft kann das nur durch eine langfristige externe Unterstützung getragen werden, zum Beispiel durch Selbsthilfegruppen, Eltern und Geschwisterangebote. Unsere Aufgabe ist es deshalb auch, den Eltern Wege aufzuzeigen, auf sich selbst zu achten und ihre Kinder mit ihren besonderen Begabungen wahrzunehmen und Unterstützung anzunehmen. »Wir sitzen alle in einem Boot« FamilienCoachingReisen geben Orientierung fürs familiäre Zusammenleben Sich in der natürlichen Umgebung besser kennenlernen FOTO: GREGOR DIESSNER/FAMILIE E. V. Familiencoachingreise, was ist das? Die Familiencoachingreise (FCR) ist ein Angebot von familie e. V., einem freien Träger der Jugendhilfe in Berlin. Seit 2006 fahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Trägers mit sechs bis acht Familien für drei Tage in eine Familienfreizeit einrichtung ins Berliner Umland. Seit fünf Jahren gestaltete sich die FCR als ein Multifamilientrainingsangebot (MFT). Mehrheitlich nehmen Familien an der FCR teil, die bereits im Rahmen ambulanter Erziehungshilfen gemäß SGB VIII vom Träger begleitet werden. Vor der Fahrt Im Vorfeld der Reise erarbeitet jede Familie ein Ziel, welches sie an den drei Tagen erreichen will und kann. Dieses sollte sich auf die Verbesserung der Familiendynamik beziehen. 36 Kurz vor Reisebeginn lernen sich alle Familien und das begleitende Team kennen. Schon an diesem Tag erfahren die Familien gegenseitig ihre Anliegen. Wünsche, Erwartungen und Befürchtungen werden in der Gruppe vor Reiseantritt besprochen. Der Austausch und das gegenseitige Kennenlernen stehen bei diesem Termin im Vordergrund. Am Ende des Tages weiß jede Familie, was sie in den drei Tagen erwarten wird. Es geht los Die Familien treffen sich um 10 Uhr in den Beratungsräumen von familie e. V. Die Reise startet mit einer einstündigen Busfahrt zum nahegelegenen Ferienlager. Nach Ankunft beziehen die Familien jeweils ihre Familienzimmer. Über die drei Tage werden alle mit Vollpension versorgt, die Mahlzeiten werden immer gemeinsam in der Gruppe eingenom- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – RUBRIK KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! men. Am ersten Tag findet nach dem Mittagessen eine Multifamilientrainingseinheit statt. In diesen Einheiten schildern die Familien sich gegenseitig ihre Ziele der Reise, beschreiben mit Rollenspielen, Skulpturen und anderen Darstellungsformen ihre Familienthemen. Diese emotional belasteten Phasen werden immer wieder mit Gruppenspielen abgewechselt, sodass die Teilnehmenden entlastet werden und die Kinder dabei sein können. Die weiteren MFT-Einheiten dienen dann der Stärkung der Familienidentität und der Verbesserung der Familienkommunikation. Kooperationsspiele für Familien und die ganze Gruppe intensivieren diesen Prozess. Nach den MFT-Meetings gibt es immer Pausen und anschließend Essen. Der erste Tag endet mit einer Nachtwanderung. Der zweite Tag wird ebenfalls durch die gemeinsamen Mahlzeiten strukturiert. Am Vormittag und am Nachmittag finden weitere Multifamilientrainingseinheiten statt. In den Pausen bietet das Gelände viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung für die ganze Familie. Am Abend wird dann gegrillt und am Lagerfeuer Stockbrot geröstet. Der dritte Tag beginnt erneut mit einer Multifamilientrainingseinheit. Vor dem Kaffeetrinken findet eine letzte Auswertungsrunde statt. Um 16 Uhr startet der Bus wieder Richtung Berlin. Nach der Reise Vier Wochen später begegnen sich alle Familien zum Nach treffen. Die Reise wird in der Gruppe reflektiert. Was hat sich verändert? Wie läuft es jetzt in der Familie? An diesem Nachmittag gestalten sich die Familien einen eigenen Kalender für das kommende Jahr mit Fotos von der Reise. Der Nachmittag endet mit Kaffee, Tee und Keksen. Nach dem Nachtreffen kommen noch einmal die jeweiligen Familien mit der Familienhelferin/dem Familienhelfer und einem Trainer/einer Trainerin des FRC-Teams zusammen, um die Reise für sich auszuwerten: Was konnte die Fa- Aufeinander eingehen: Die Kommunikation in der Familie wird verbessert. FOTO: GREGOR DIESSNER/FAMILIE E. V. milie erreichen? Was war schwierig? Woran will die Familie im Rahmen der Familienhilfe weiterarbeiten? Wozu der Aufwand? In den drei Tagen lernen die Familien neue Seiten an sich kennen. In der Natur wirken die Kinder ausgeglichen und entspannt. Das Einhalten einer festen Tagesstruktur bietet Orientierung und Ordnung im Alltag mit den Kindern. Außerdem bekommen die Familien ein Feedback durch die Gruppe, was Mut und Anerkennung gibt. Die Eltern erfahren positive und liebenswerte Seiten ihrer Kinder und erleben sich selbst als wirksam in ihrer Elternrolle. So machen die Familien häufig zum ersten Mal eine positive Gruppenerfahrung. Sie haben auf der Familiencoachingreise das Gefühl, dazuzugehören und von den anderen akzeptiert zu werden. »Wir sitzen KARIN BRACHT alle in einem Boot« ist der Leitsatz jeder FCR. Wissenswertes Zum Weiterlesen: www.familie-ev.de Beratung in Bewegung Mobilität in der angewandten Traumapädagogik H ilfe-für-Jungs e. V. arbeitet mit Jungen und jungen Männern in Berlin und naher Umgebung, die von sexueller Gewalt bedroht und/oder betroffen sind. Das Projekt Ambulante Hilfen von Hilfe-für-Jungs e. V. begleitet und betreut Jungen im Rahmen der Betreuungs- und Familienhilfe nach den Paragrafen 30, 31 und 35 des SBG VIII. Das Vorgehen des Projekts Ambulante Hilfen richtet sich nach traumaspezifischen Erkenntnissen. Wir arbeiten an der Ich-Stärkung des Jungen und sind darauf bedacht, ressourcenorientiert an den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Jungen zu arbeiten und ihn in seiner Selbstwahrnehmung zu stärken. Bewegung in die Therapie bringen Durch die langjährige Erfahrung in der Einzelarbeit und Betreuungshilfe der Jungen hat sich das Automobil, welNovember / Dezember 2016 ches den Mitarbeitenden von Hilfe-fürJungs e. V. durch ein Carsharing-Unternehmen zur Verfügung gestellt wird, oftmals als sehr hilfreich erwiesen. Das Wort »Mobilität« bekommt hinsichtlich traumaspezifischer Erkenntnisse in diesem Zusammenhang eine ganz neue Bedeutung. Das Auto, das nicht mehr als Mittel zum Zweck dient, um von A nach B zu kommen, wird als solches selbst zum Ziel, wenn man es als traumapädagogisches Hilfsmittel in der alltäglichen Arbeit versteht. Die Benutzung eines Autos in der Betreuungshilfe hat nicht nur eine praktische Komponente, sondern vor allem eine psychosoziale. Durch den niedrigschwelligen und aufsuchenden Ansatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hilfe-für-Jungs e. V. kann die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit des Jungen gestärkt werden. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Dieser darf den Inhalt und den Ablauf seiner Termine mit dem Helfer oder der Helferin größtenteils selbst bestimmen. Die Grundidee von »Ich bestimme mit / Ich entscheide« wird durch die erhöhte Mobilität hinsichtlich des Autos immens verstärkt. Auch den Ort des Geschehens, an dem der Termin stattfindet, darf der Junge selbst wählen. Dies bietet ihm einen großen Entscheidungsfreiraum hinsichtlich der traumapädagogischen Freizeitgestaltung. Diese Möglichkeit der Mitbestimmung orientiert sich an den Bedürfnissen des Jungen und wirkt Ich-stärkend auf dessen Persönlichkeitsentwicklung. Neue Orte und Grenzen erkunden Aufgrund dieser Mobilität und sozialräumlichen Unabhängigkeit in der Betreuungshilfe können freizeit- und traumapädagogische Aktivitäten auch au37 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Hilfen zur Erziehung Zurück auf Los! Die vorgesehene SGB-VIII-Reform stoppen! Stellungnahme des Paritätischen Gesamtverbands: Ein inklusives SGB VIII ist mit dieser Reform so nicht erreichbar. Die vorgesehene Auflösung der individuellen Rechtsansprüche von Eltern auf »Hilfe zur Erziehung« bringt eine tragende Säule des Kinder- und Jugendhilferechts zu Fall. www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/startseite/ aktuelles-detailansicht/article/zurueck-auf-los-1.html Begleitete Elternschaft (2016) Das Empfehlungspapier wurde im Arbeitskreis Begleitete Elternschaft verabschiedet. Es enthält Informationen zur Zielgruppe und zur Finanzierung sowie Empfehlungen für die Umsetzung. www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/startseite/ aktuelles-detailansicht/article/ begleitete-elternschaft-3.html Ambulante Hilfen zur Erziehung in Familien aus Südosteuropa / Roma (2015) Broschüre des Paritätischen Berlin in Kooperation mit AspE e. V. Mit der Veröffentlichung soll ein neuer Impuls zur Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung für Familien aus Südosteuropa gesetzt werden. www.paritaet-berlin.de/fileadmin/user_upload/ Dokumente/Broschueren/ Broschuere_Suedosteuropa_2015.pdf Unsere Mitgliedsorganisationen im Bereich Jugendhilfe Im Referat Jugendhilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbands sind 200 Träger aktiv, davon 100 mit Angeboten der Hilfen zur Erziehung nach SGB VIII. Eine Übersicht der Mitgliedsorganisationen im Referat finden Sie hier: www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/mitgliedsorganisationen.html 38 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Positionspapier Careleaver Gemeinsames Positionspapier des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin und der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Beide Verbände begrüßen die zahlreichen Initiativen und Projekte, die nicht zuletzt von den jungen Menschen selbst getragen werden, und sagen diesen ihre Unterstützung zu. www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/startseite/ aktuelles-detailansicht/article/ positionspapier-careleaver.html Sozialausgaben gemeinsam verantwortungsvoll steuern Stellungnahme des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin zu den Berliner Koalitionsverhandlungen. Die Ausgabensteigerungen im Jugend- und Sozialbereich sind sowohl politisch gewollt als auch Folgen einer wachsenden und sich demografisch verändernden Stadt. www.paritaet-berlin.de/presse/stellungnahmen/stellungnahme-detailansicht/article/sozialausgaben-gemeinsam-verantwortungsvoll-steuern.html November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Materialien im Referat Jugendhilfe zum Thema Hilfen zur Erziehung Beteiligung von jungen Menschen in den ambulanten sozialpädago gischen Erziehungshilfen (2013) Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt in Institutionen schützen (2013) »Betreutes Jugendwohnen« – Qualitätsentwicklung in den Hilfen zur Erziehung (2011) Die Broschüre des Paritätischen Berlin in Kooperation mit Kompaxx Jugendhilfe e. V. thematisiert Fragen wie: Wie ist die Beteiligung der Kinder zu fördern und zu garantieren? Gibt es »bestpractice«-Beispiele und was bedarf es an Haltungen, Herangehensweisen und Voraussetzungen? Handlungsempfehlungen zur Prävention von sexuellem Missbrauch in Institutionen der Jugendhilfe, Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Schule und Kindertagesbetreuungseinrichtungen. Die Broschüre beschäftigt sich genauer mit dem Betreuten Jugendwohnen (BJW) als zentraler erzieherischer Hilfeform zur Verselbständigung von jungen Menschen. www.paritaet-berlin.de/fileadmin/user_upload/ Dokumente/Aktuelles/Sexuelle_Gewalt_Web_130626.pdf www.paritaet-berlin.de/fileadmin/user_upload/ Dokumente/Broschueren/Leitbild_BJW_01_08_2012.pdf www.jugendhilfe-bewegt-berlin.de/uploads/media/2013_ Sept_Beteiligung_von_jungen_Menschen_in_den_ambulanten_HzE.pdf Kinder entdecken ihre Stadt FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKER DES HVD-BB.DE November / Dezember 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 39 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! ßerhalb der Stadtgrenzen stattfinden, an Orten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht oder auch gar nicht zu erreichen sind. Darüber hinaus ist das Erkunden anderer Stadtviertel oder gar des Berliner Umlandes eine für Jugendliche oftmals neue und bisher nicht möglich gewesene Erfahrung. Sie lernen neue Perspektiven und Horizonte kennen und haben die Möglichkeit, ihrem Alltag für eine kurze Zeit zu entfliehen. So stellt sich bei vielen Jugendlichen ein Entspannungsmoment ein, sobald die Stadtgrenze erreicht ist. Es geht ihnen darum, schöne und unbeschwerte Momente in einer für sie vielleicht neuen, aber sicheren Umgebung zu erleben. Gemachte Erfahrungen und Erinnerungen können anschließend mit nach Hause genommen werden. Solche Fahrten haben kein wirkliches Ziel, denn die Fahrt als solche ist schon das Ziel. Des Weiteren kann das »ständig in Bewegung Sein« dem Symptom des Ohnmachtsgefühls, das sich bei vielen traumatisierten Menschen einstellt, konstruktiv und auf ganz prak- tische Art und Weise entgegenwirken. Die Macht des Jungen, über die Route selbst zu entscheiden, erzeugt ein positives Grundgefühl, ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit und kann somit die Handlungskompetenz des Jungen erweitern. Das gemeinsame Ziel im Blick Erfahrungswerte zeigen auch, dass das Auto als sicherer Ort und somit als Ort des Gesprächs, als »Beratungsmobil« genutzt wird. Im Gegensatz zum herkömmlichen therapeutischen oder beraterischen Kommunikationssetting sitzt man in einem Auto nicht vor- sondern nebeneinander. Man schaut in die gleiche Richtung, der Junge und sein Helfer haben somit das gleiche Ziel bildlich vor Augen. Das Setting ist begleitend, nicht konfrontativ. Darüber hinaus bietet die räumliche Begrenzung des Autos während eines Beratungsgesprächs einen geschützten Rahmen gegenüber äußeren Störfaktoren wie dem unerwünschten Zuhören anderer Menschen, schlechtem Wetter oder dem alltäglichen Lärm und Stress einer Großstadt. Der Junge lernt, eigene Grenzen wahrzunehmen und zu artikulieren. Er kann sich entscheiden und darauf achten, seinen Bedürfnissen entsprechend zu agieren. Das Automobil als Beratungsmobil und als Ort der Begegnung und der Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist in unserer Arbeit kaum noch wegzudenken. Es bietet für viele unserer Jungs eine gute Alternative zu herkömmlichen Beratungssettings wie Therapiezentren oder Beratungsräumen, Schulund Jugendamtsräumen oder gar den oftmals vorbelasteten Settings wie dem eigenen Zuhause oder der eigene Kiez. Auch traumatisierte Kinder und Jugendliche wissen sehr wohl, was ihnen gut tut, wie und wodurch sie sich selbst stärken können. Lässt man ihnen die Möglichkeit, werden sie über die Macht der Entscheidung zur Eigenverantwortung und Mündigkeit gelangen und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt. Dies ist eine besonders wichtige Komponente unserer traumapädagogischen Arbeit. MARC-ANDRÉ MÜLLER ERZIEHUNGSWISSENSCHAFTLER TRAUMAZENTRIERTER FACHBERATER (DEGPT / BAG – TP), HILFE-FÜR-JUNGS E. V. »Für die ganze Familie wird ein Ort geschaffen« In Spandau entsteht ein familienhaus mit besonderem Förderangebot Cornelia Piekarski, die Geschäftsführerin des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs Berlin (ASK), berichtet über den Bau des familienhauses in Spandau. Das Interview führte Silke Beuningh, die beim Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin für die Presseund Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Welche Idee steckt hinter dem »familienhaus«-Modell? Cornelia Piekarski: Wir erleben immer wieder, dass sich Lebenssituationen in Familien so entwickeln, dass das Jugendamt das Kindeswohl nicht mehr gewährleistet sieht und die Unterbringung des Kindes oder der Kinder in unseren Kinderdorf-Familien oder anderen Einrichtungen veranlasst. Darunter gibt es durchaus Familien, die die Bereitschaft haben, aktiv an Veränderungen zu arbeiten und eine intensive Unterstützung zulassen würden. In unserer bisherigen Arbeit haben wir immer wieder erlebt, dass es Eltern gibt, die am liebsten mit in die Kinderdorf-Familie ziehen würden und ebenso viel Unterstützung brauchen wie ihre Kinder. Hierzu gehören auch Eltern mit geistiger Beeinträchtigung. Daraus ist im en40 Grundsteinlegung für das familienhaus am 2. September 2016 gen fachlichen Austausch mit dem Jugendamt Spandau die Idee geboren worden, für die ganze Familie einen Ort zu schaffen, wo sie leben und gleichzeig engmaschig in ihrer Erziehungskompetenz unterstützt und gestärkt werden. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: MARIUS SCHWARZ Wie sieht das Angebot im Detail aus? Cornelia Piekarski: Die Familien können zeitlich begrenzt in das familienhaus ziehen. In dem Projekt sind rund um die Uhr sozialpädagogische Fachkräfte November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – RUBRIK KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! tätig, die sowohl die Versorgung und altersgerechte Förderung der Kinder im Blick haben als auch die Erziehungsverantwortung der Eltern ernst nehmen und sie in dieser Aufgabe begleitend unterstützen. Im familienhaus arbeiten die Pädagogen unmittelbar an der Aktivierung der elterlichen Ressourcen. Bei hinreichender Aktivierung der Erziehungsfähigkeit und Alltagsorganisation der Eltern zieht die Familie wieder in ihren eigenständigen Haushalt, gegebenenfalls mit ambulanter Anschlusshilfe. Welche und wie viele Familien erfahren hier Hilfe? Cornelia Piekarski: Wichtigste Voraussetzung für den Einzug und die Hilfe im familienhaus ist die Bereitschaft der Eltern zu aktiver und verbindlicher Beteiligung. Für Eltern, die durch Behinderung bedingte Einschränkungen in der Organisation des Erziehungsalltages aufweisen, besteht durch das familienhaus die Möglichkeit, weiter mit ihrem Kind zusammenzuleben. Es können bis zu neun Familien betreut werden. Das Angebot richtet sich vorrangig an Spandauer Familien, steht aber auch anderen Berliner Bezirken offen, wenn Plätze frei sind. Wie sieht der konkrete Alltag, das pädagogische Konzept aus? Cornelia Piekarski: Die Familien wohnen in den familienhaus-Wohneinheiten. Sie gestalten dort ihren Familienalltag. Jede Familie hat eine Bezugsbetreuerin, die gemeinsam mit den Eltern einen Wochenplan erstellt, der ihnen dabei hilft, die Übersicht zu behalten. Es werden entsprechend der Hilfeplanung kleinteilige Zielstellungen für die Stärkung der Erziehungskompetenz festgelegt und regelmäßig in den Gesprächen reflektiert und modifiziert, entsprechend des Zuwachses an familiären Ressourcen und Kompetenzen. Bei Eltern mit Behinderung kann es auch darum gehen, Eltern einen Teil der Erziehungsaufgabe abzunehmen, aber immer nur so viel wie unbedingt nötig. Eigenständigkeit soll von den Eltern erreicht werden und wird durch praktische Übungen, Bildungsangebote, Reflexionsgespräche und familientherapeutische Angebote gefördert. Alle Eltern sind zur Teilnahme an den wöchentlichen Gruppentreffen verpflich- tet. Die Eltern lernen sich untereinander kennen und tauschen sich unter fachlicher Anleitung über ihre Erfahrungen im Lebens- und Erziehungsalltag aus. Sie erfahren, dass sie mit ihren Fragen und Schwierigkeiten nicht alleine sind, sich aber auch durch das Teilen von Erfolgsgeschichten gegenseitig unterstützen können. Spezielle Situationen können in Rollenspielen nachgespielt werden, um sich in das Erleben der jeweils anderen Familienmitglieder hineinversetzen zu können und veränderte Kommunikations- und Handlungsstrategien auszuprobieren.Die Kinder werden aktiv an allen Prozessen altersgerecht beteiligt: Familiengespräche, familientherapeutische Sitzungen, Hauskonferenzen, gemeinsame Ausflüge oder Feiern der Hausgemeinschaft. Wissenswertes Seit dem ersten Spatenstich im Sommer 2016 wird in Spandau am familienhaus des Albert-Schweitzer- Kinderdorf Berlin e. V. an der Schürstraße gebaut. In neun Wohneinheiten zwischen 43 und 96 Quadratmetern werden voraussichtlich 2017 Familien einziehen, die bei der Erziehung ihrer Kinder Hilfe benötigen. In einer zusätzlichen Betreueretage werden die Fachkräfte untergebracht. Auf flickr begleitet jugendhilfe-bewegt-berlin den Baufortschritt: www.flickr.com/photos/jugendhilfe-bewegt-berlin/ sets/72157668393104274/ Rettet die ambulanten individuellen Hilfen zur Erziehung! Warum Regelangebote nicht zur Unterstützung von Familien ausreichen W as machen gut integrierte Angehörige der Mittelschicht, wenn sie in eine Krise geraten, irgendwo nicht mehr weiterwissen und Unterstützung brauchen, zum Beispiel im Zusammenleben mit ihren Kindern? Sie suchen sich eine möglichst passgenaue individuelle Hilfe im Umfeld von Coaching, Therapie, Lebensberatung entweder für sich selbst oder für ihren Nachwuchs. Sie haben das Geld, um das zu bezahlen, oder sie verfügen über das Wissen und die Fähigkeiten, um im Dschungel der Institutionen, die ihnen zusagenden kostenlosen Angebote zu finden und in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel über die Krankenkassen. Individuelle oder standardisierte Angebote? Welche Möglichkeiten aber haben Eltern, die in prekären Verhältnissen leben, die über keine Kenntnisse darüber verfügen, wie man sich Unterstützungsangebote nutzbar macht, und die schon öfter im Leben die Erfahrung gemacht haben, dass es für sie keine Unterstützung gibt, die auf ihren Bedürfnissen aufbaut? Und die darüber hinaus womöglich noch in einer akuten oder sowieso in einer Dauerkrise stecken? Sollten auch sie, hier eben im Rahmen der Jugendhilfe, das Recht auf eine passgenaue individuelle Hilfe haben – oder reicht für sie der Verweis auf Regelangebote? Jeder, der selbst mal eine ordentliche Krise durchgemacht hat, weiß, dass man in dieser Situation nicht pfeifend auf die Welt zugeht, sich in das nächste Beratungsangebot oder in November / Dezember 2016 eine Gruppe setzt, um das eigene Elend offenzulegen – schon gar nicht, wenn man kein Konzept im Kopf hat, wie Hilfe für einen aussehen könnte. Machen wir uns doch einmal klar, von wem wir hier reden. Gehen die Konstrukteure einer SGB VIII-Reform vielleicht von völlig falschen Voraussetzungen aus? Die Familie, die im Jahr 2016 in einer Stadt wie Berlin eine ambulante HzE bekommt, ist meist auf vielen Ebenen heillos überfordert. Sie steht einer Anhäufung von Problemen materieller, sozialer, psychischer Art gegenüber. Viele Eltern, die eine ambulante Hilfe zur Erziehung bekommen, haben unter psychischen Beeinträchtigungen zu leiden. Zu meinen, man könne diesen Eltern und ihren Kindern mit Regelangeboten helfen, hat schon zynischen Charakter. »Multiproblemfamilien« brauchen besondere Unter stützung Das, woran vielleicht vor 25 Jahren in Bezug auf ambulante Hilfen gedacht wurde – eine Familie hat ein umrissenes, relativ überschaubares Problem, für dessen Beseitigung beziehungsweise Linderung sie sich für eine gewisse Zeit Hilfe holt zum Beispiel in Form einer Familienhilfe, und danach ist alles wieder im Lot –, das gibt es in dieser Form schon lange nicht mehr. Die überwiegende Zahl der ambulanten Hilfen zur Erziehung findet in Familien statt, die größte ökonomische und/ oder Wohnungsprobleme haben, in denen es Gewalterfahrun- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 41 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! gen und Sucht-Verhalten gibt, mit Eltern, die auf vielen Ebenen, eben auch bei der Erziehung ihrer Kinder, heillos überfordert sind, mit Kindern, die ihr Leiden auf vielfältige Art in »auffälliges« Verhalten übersetzen. Für sie wurde das unschöne Etikett »Multiproblemfamilien« geprägt. Das liest mancher so, als ob diese Familien viele Probleme (zum Beispiel viele Kosten) verursachen, gemeint ist natürlich, dass sie ständig diesen Berg von Problemen bewältigen müssen. Oft laufen die Hilfen in diesen Familien unter dem Label »Kinderschutz« beziehungsweise stehen kurz davor. Wer nicht das Interesse verfolgt, aus Kostengründen möglichst viele dieser Eltern, Kinder und Familien von Unterstützungsangeboten fernzuhalten, sondern im Gegenteil möglichst vielen auch von denen, die in schwierigen Lebensumständen stecken, wirksame Unterstützung nahebringen will, muss unbedingt folgende Punkte berücksichtigen: 1. Das Angebot muss so niedrigschwellig sein wie nur irgend möglich. Alle Angebote mit einer »Komm-Struktur« erfüllen diese Voraussetzung nicht. Solche Angebote haben natürlich ihre Berechtigung, erreichen aber nicht die, von denen hier die Rede ist. »Niedrigschwellig« heißt in diesem Zusammenhang, man muss Eltern und Kinder aufsuchen und individuell mit ihnen zusammenarbeiten. 2.Wer Familien mit Unterstützungsbedarf erreichen will, sollte Eltern und Kinder dort abholen, wo sie sich aufhalten, also nicht darauf warten, dass das Jugendamt Kenntnis von ihnen bekommt, sondern aufsuchende Hilfsangebote an Kitas, Schulen, Kinderärzten, Kinderkliniken andocken. Das Jugendamt ist für viele eine große, für manche eine unüberwindbare Hürde. 3. Vom ersten Kontakt an muss ein solches Angebot den Klienten das Gefühl vermitteln, dass es auf ihre Bedürfnisse eingeht. Jede Hilfe, die nicht die Bedürfnisse der Klienten als Ausgangspunkt und Basis nimmt, wird scheitern. Das betrifft auch Hilfen, die eher halb- oder unfreiwillig zustande kommen. 4. Je eher eine passgenaue Hilfe einsetzt, desto größer ist ihre Chance, wirksam zu sein. Erst mal ein Regelangebot ausprobieren, dann irgendeine Gruppe anbieten, und ganz zum Schluss, wenn es nicht mehr anders zu gehen scheint, eine individuelle Hilfe – das ist der beste Garant dafür, möglichst viele Eltern und Kinder durch den Rost fallen zu lassen. Der fachlich sinnvolle Weg verläuft genau anders herum. Wenn Familien in einer individuellen Hilfe Vertrauen und Hoffnung gefasst haben, dann werden sie sich eventuell auch auf andere Angebote einlassen, die die individuelle Unterstützung ablösen oder ergänzen können. Wer kann an den Angeboten teilhaben? Lässt man diese Bedingungen bei der Konstruktion von Hilfsangeboten außen vor, geht es einem womöglich nicht um Unterstützung, sondern im Gegenteil darum, möglichst viel Unterstützung zu verhindern. Sollte jemals Gesetz werden, dass individuelle Hilfsangebote ganz hinten in der Reihe stehen, wäre das ein weiterer Beleg dafür, dass es in diesem Land mittlerweile normal ist, bestimmte Bevölkerungsgruppen von bestimmten Angeboten auszuschließen. Da kann man noch so viel von »Teilhabe« reden, man macht das genaue Gegenteil. Jeden Tag sind in Berlin hunderte Familien- und Betreuungshelferinnen und -helfer unterwegs, um Eltern zu unterstützen, ihren Kindern ein gutes Aufwachsen beziehungsweise Jugendlichen einen guten Start ins eigene Leben zu ermöglichen. Man kann bedauern, dass das notwendig ist, man kann 42 Angebote müssen Eltern und Kinder dort abholen, wo sie sind. FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKER DES HVD-BB.DE über die Kosten stöhnen, die das verursacht, man kann über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnisse lamentieren, die dazu führen, dass viele Eltern den Kontakt zu ihren Erziehungs- und Beziehungsressourcen verloren haben, sodass sie professionelle Hilfe brauchen. Tatsache ist, dass wir in Deutschland noch ein Kinder- und Jugendhilfegesetz haben, in dem das so vorgesehen ist und um das uns viele Länder beneiden. Tatsache ist leider auch, dass die Jugendhilfe in Deutschland in den letzten Jahren immer stärker unter die Bevormundung einer Finanzbürokratie geraten ist, die sie nur unter Kostengesichtspunkten betrachtet. Diese Betrachtung befördert Vorschläge wie die Priorisierung von Hilfsangeboten, die nach meiner Überzeugung letztlich das Gegenteil von Kostenersparnis bewirken wird. Mehr Öffentlichkeit für gute Arbeit! Ambulante Hilfen zur Erziehung sind unter anderem deshalb so leicht zu diskreditieren, weil sie im Gegensatz zur Jugendarbeit, die im Wortsinn offen daliegt, diskret ablaufen und ablaufen müssen. Das erschwert eine Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir können nicht mal eben twittern: »Super! In zehn Minuten beginnt das Gespräch zwischen unserer Familienhelferin Frau Schmidt und Mutter und Vater Müller! Viel Erfolg!« Ein Weg, in eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit zu kommen, könnte sein, Erfolgsgeschichten aus unserer Arbeit nach außen zu tragen. Die gibt es im Kleinen wie im Großen natürlich massenhaft, sie müssen allerdings auch erstmal niedergeschrieben werden. Ein Mitarbeiter von FAB hat das jetzt an einem Beispiel getan. Er schildert in einem spannenden Bericht die erfolgreiche Betreuungshilfe (Paragraf 30 SGB VIII) bei einem asperger-autistischen Jugendlichen mit all ihren V olten und Wendungen. Ohne diese Betreuungshilfe, das wird in diesem Bericht deutlich, hätte das Leben des jungen Mannes wahrscheinlich eine gänzlich andere Richtung genommen und wäre nicht durch seine Ressourcen, sondern durch das Etikett »Autismus« bestimmt worden. DETLEF SCHADE Wissenswertes Sie finden den Link zum Bericht auf der Startseite der FAB-Website (www.fab-ev.de) unter »Erfolgsgeschichten« oder direkt hier: www.fab-ev.de/fileadmin/user_upload/ Themen/Erfolgsgeschichten/Erfolgsgeschichte__David.pdf PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 SCHWERPUNKT: HILFEN ZUR ERZIEHUNG – KINDER UND FAMILIEN STARK MACHEN! Partizipation bei Evin e. V. Beteiligungsformen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schaffen E vin e. V. ist seit 1997 im Bereich der Jugendhilfe in Berlin tätig und betreut unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Im Rahmen der stationären Hilfe zur Erziehung fördern wir die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus verschiedenen Herkunftsländern wie zum Beispiel Syrien, Afghanistan, Gambia oder Serbien in ihrer Entwicklung durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen Angeboten. Entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand der Jugendlichen bieten wir eine auf längere Zeit angelegte Lebensform und bereiten auf ein selbständiges Leben vor. Vor dem Hintergrund zunehmender Radikalisierungstendenzen im Jugendalter halten wir es für unabdingbar, Demokratie für junge Menschen erfahrbar zu machen und ihnen durch partizipative Strukturen mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. So entstand der Gedanke, mit den Jugendlichen gemeinsam zum Thema Partizipation zu arbeiten und eigene Beteiligungsformen im betreuten Wohnen zu entwickeln. Indem Möglichkeiten der Teilhabe innerhalb des Trägers erarbeitet und ausgestaltet werden, sollen den jungen Menschen demokratische Grundprinzipien vermittelt werden. Inhaltlich gelten unter anderem folgende Fragestellungen als Ausgangspunkt: ·· Wie kann langfristig eine Partizipationsstruktur für die Jugendlichen bei Evin e. V. geschaffen werden? ·· Wie können wir gewährleisten, dass die Interessen der Jugendlichen gehört werden? ·· Wie könnte ein Jugendlichenrat bei Evin e. V. installiert werden? Welche Befugnisse könnte dieser Rat haben? Wie sollte er sich konstituieren? ·· Wie können Wünsche und Beschwerden geäußert werden? Wer ist Ansprechperson für diese Anliegen? Wie erfolgt die weitere Umsetzung? Zur Umsetzung dieser inhaltlichen Auseinandersetzung entstand die Idee, mit den Jugendlichen gemeinsam zu einer zweitägigen Klausurtagung zu verreisen, um außerhalb des gewohnten Umfelds ausreichend Zeit und Kreativität für erste Ideen der Beteiligung zu entwickeln. So hat im Mai 2016 zuNovember / Dezember 2016 Selbst aktiv werden, um Mitbestimmung umzusetzen nächst der Standort Reinickendorf mit 28 Jugendlichen sowie neun Mitarbeitenden und der pädagogischen Leitung eine erfolgreiche Klausurtagung durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass in einer geheimen Wahl ein Jugendlichenrat (bestehend aus drei Vertretern) und zwei Partizipationsbeauftragte aus dem Team gewählt wurden. Der Jugendlichenrat trifft sich seitdem regelmäßig einmal im Monat, um aktuelle Anliegen, Wünsche und Beschwerden der Jugendlichen einzubringen und gemeinsam partizipativ zu bearbeiten. Dieses erfolgreiche Projekt stand modellhaft auch für die anderen Standorte von Evin e. V.: So erfolgte zeitnah die Planung einer weiteren Klausurtagung für die Jugendlichen vom Standort Wilmersdorf. Im Oktober 2016 sind daraufhin 13 Jugendliche, fünf Betreu- Brainstorming: Was bedeutet Teilhabe? FOTO: EVIN E. V. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: EVIN E. V. erinnen und Betreuer sowie die zweite pädagogische Leitung zu einer Klausurtagung nach Brandenburg gefahren. Die beteiligten Jugendlichen haben sich auf folgendes Ergebnis geeinigt: Es finden fortan monatliche Treffen in Form einer Vollversammlung aller beteiligten Jugendlichen vom Standort Wilmersdorf statt. Mehrere Jugendliche haben sich bereit erklärt, die Organisation, Terminfindung, Einladung und Durchführung mitzugestalten. Durch die Verbindung dieses Treffens mit einem gemeinsamen Essen wird die nötige Atmosphäre hergestellt, um vertrauensvoll über aktuelle Anliegen, Wünsche und Beschwerden zu sprechen. Mindestens zwei Mitarbeitende sowie die pädagogische Leitung sind bei diesem Gremium ebenfalls eingeladen. Ein Briefkasten wird mit der Hilfe eines Jugendlichen aufgestellt, sodass jeder und jede Jugendliche die Möglichkeit bekommt, anonymisiert Wünsche und Beschwerden, Ideen und Veränderungsmöglichkeiten einzubringen. Wir freuen uns sehr, dass durch einen ersten, richtungweisenden Impuls bereits zwei erfolgreiche Klausurtagungen durchgeführt wurden und konstruktive Ergebnisse entstanden sind. Nun gilt es, diese Ergebnisse auch in Zukunft umzusetzen und partizipative Strukturen dauerhaft zu etablieren. Wissenswertes Kontakt zur pädagogischen Leitung Betreutes Jugendwohnen: Andreas Meißner, Tel.: 0176 41 67 34 68, E-Mail: [email protected] Konstanze Grieben, Tel.: 0176 16 98 16 15, E-Mail: [email protected] 43 KULTUR Keine Kompromisse! Theater RambaZamba feiert 25 Jahre erfolgreiche Theaterarbeit Abschluss-Catwalk zur Inszenierung »Am liebsten zu dritt« FOTO: DAGMAR KRESSMANN E s war ein Abend, der lange im Gedächtnis bleibt: Das Theater RambaZamba feierte sein Jubiläum am 19. November 2016 mit einer opulenten Kostüm- und Maskenschau, einer Theaterpremiere, mit Livemusik, Catwalks und wunderbaren Gästen. Meret Becker und Hans-Eckardt Wenzel steuerten musikalische Geschenke bei, die rund 400 Zuschauer im übervollen Theater waren begeistert. Vom Projekt zum renommiertesten inklusiven Theater Deutschlands Seit 1991 besteht das Theater RambaZamba mit Sitz in der Kulturbrauerei. Die erste Premiere fand noch im Deutschen Theater statt und war ein voller Erfolg. Erstmals standen im wiedervereinten Deutschland Menschen mit Behinderung auf einer großen Bühne und zeigten in der Inszenierung »Prinz Weichherz« (Regie: Gisela Höhne) ihr außergewöhnliches schauspielerisches Potenzial. Es war ein Paukenschlag, dem über 30 abendfüllende Inszenierungen folgen sollten. R amba Zamba hat sich seitdem vom Projekt zum renommiertesten inklusiven Theater Deutschlands entwickelt. Enthusiasmus, Spielwut und höchste künstlerische Qualität sind nur einige der Erfolgsrezepte des Theaters, das laut Noch-Kulturstaatssekretär Tim Renner längst zum »regulären« Kulturbetrieb Berlins gehört. Seinen Platz im Feuilleton und kulturelle Förderung selbstbewusst erarbeitet und erkämpft Als Gesamtkunstwerk befeuerten Höhnes Inszenierungen den Diskurs über inklusives Theater. Dies ist vor allem das Verdienst von Gründerin und Intendantin Gisela Höhne, die das Theater souverän durch schwierige Zeiten steuerte. Denn trotz der enormen künstlerischen Erfolge – die Gruppe wurde bereits in den Anfangsjahren zu Gastspielen in ganz Europa eingeladen – war die Finanzierung des Hauses lange nicht gesichert. Erst nach jahrelangen Kämpfen erhielt RambaZamba, als erstes und einziges inklusives Theater überhaupt, eine Förderung durch die Berliner Senatskanzlei für kulturelle Angelegenheiten. Gisela Höhne erinnert sich: »Man hat uns immer 44 zwischen den Sachverständigen hin- und hergeschoben. Aber wir wollten von Anfang an nie mitleidsheischend in der sozialen Ecke stehen, sondern selbstbewusst im Feuilleton auftreten, dort, wo wir hingehören. Dafür haben wir hart gearbeitet und wir haben es geschafft!« Hoher Leistungsanspruch und größte improvisatorische Offenheit sind das Credo der agilen Regisseurin, die für ihre Theaterarbeit im Jahr 2014 den Caroline-Neuber-Preis erhielt und nun in einem Zug mit modernen Neuberlinerinnen wie Sasha Waltz, Nele Hertling und Jutta Hoffmann genannt wird. In ihren Inszenierungen verbindet sich intensive Ensemblearbeit mit einer spezifischen Ästhetik, hinter der ein eingespieltes Team steckt. Ausstellung »Der Zauber im Detail« zum Jubiläum eröffnet Die Ausstellung »Beatrix Brandler – Der Zauber im Detail« ist Höhnes langjähriger Masken- und Kostümbildnerin Beatrix Brandler gewidmet. Mit ihren speziellen Masken, welche die ungewöhnliche Schönheit der Schauspieler betonen, ohne sie zu überschminken und den Kostümen, die opulent wirken, doch oft aus schlichten Gebrauchsstoffen gefertigt sind, hat Brandler an Höhnes Theaterästhetik wesentlichen Anteil. Auch die phantastisch-schrägen Bühnenräume der Bühnenbildnerin Angelika Dubufé haben sich ins visuelle Gedächtnis der Zuschauer eingeschrieben. Als Gesamtkunstwerk den Diskurs über inklusives Theater befeuernd Sinnlich und berührend werden Gisela Höhnes Inszenierungen oft genannt, manche missdeuten sie als Illusionstheater. Dabei sind sie nie oberflächlich. Sie tragen bei aller Leichtigkeit immer die ethische, politische oder ästhetische Subversion in sich. Auch die neueste Inszenierung »DADA-Diven«, die zum Jubiläum Premiere feierte, ist von dieser Ambivalenz geprägt. Die Schauspieler verknüpfen dadaistische Texte von Ernst Herbeck, Kurt Schwitters, Daniil Charms unter anderem mit kleinen Szenen, deren ausgelassene Verrücktheit unvermittelt umschlagen kann. Eben noch waren die Kon- PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 KULTUR trabassisten im Bühnenhintergrund Witzfiguren, die ihren Instrumenten keinen Ton entlocken können, einen Augenblick später lässt ihr wildes Spiel unwillkürlich Assoziationen zu den Musikanten in Ausschwitz entstehen. Solche Kippeffekte, in denen sich tiefe Poesie überhaupt erst entfaltet, finden sich oft in Höhnes Inszenierungen. Für sie ist die Bühne ein Ort des weltumstürzenden Karnevals und die RambaZambas sind Experten auf diesem Gebiet. Die unbestrittenen Stars des Abends In puncto Inklusion war das Theater seiner Zeit immer einen Schritt voraus. Die Arbeit mit sogenannten »normalen« Profis aus dem Theater-, Musik- und Kunstbereich war von Beginn an Programm. Unter den Mitwirkenden und Gratulanten am Jubiläumsabend finden sich zahlreiche Kollegen aus der Theater- und Musikwelt wie Mikel Ulfik, Bernd Effinger, Stefan Dohanetz, Christof Hanusch, Hans-Eckardt Wenzel und Herbert Fritsch. Artistisch leichtfüßig schwebt Meret Becker neben RambaZamba-Schauspielerin Zora Schemm über die Bühne. Die Zusammenarbeit ist von Empathie und Respekt geprägt, denn die RambaZamba-Schauspieler wissen sehr genau, wer sie sind und legen eine enorme Präsenz an den Tag. Der Schlussapplaus gebührt ihnen, den RambaZambas, die sich in einem minutenlangen Catwalk von ihrem Publikum hingebungsvoll und fröhlich feiern lassen und das zu Recht. Viele von ihnen prägen das Gesicht des Theaters seit 25 Jahren – sie sind die unbestrittenen Stars des Abends. Jubiläums-Catwalk mit Darstellerinnen von RambaZamba FOTO: DAGMAR KRESSMANN Kunstmarkt und Ausstellung im Dezember Die Ausstellung »Beatrix Brandler – Der Zauber im Detail« ist noch bis 22. Dezember 2016 im Theater RambaZamba zu sehen. Ab dem 1. Dezember beginnt der RambaZamba Kunstmarkt. Kunst aus den Ateliers des Theaters kann hier zu günstigen Preisen erworben werden. Öffnungszeiten: werktags von 11 bis 17 Uhr, an Vorstellungstagen von 13 bis 22 Uhr. ESTHER NINGELGEN Wissenswertes Weitere Informationen zum Spielplan und den Aktivitäten des Theaters finden Sie unter: www.theater-rambazamba.org Echt »Altes Eisen« Inge S. steht seit 30 Jahren im Rampenlicht des Seniorentheaters »Wenn Du alt bist oder denkst, Du wirst jetzt alt, dann musst Du etwas finden, woran Du Dein Herz hängst.« nem Grüppchen in Ordnungsliebe erstarrter »Braver Bürger«. Im Februar 2017 gastiert »Altes Eisen«, interkulturell wie eh und je, erneut in der Ufa-Fabrik. Ein Stück über das Alter, die immer währende Sehnsucht nach der großen Liebe und über die Suche nach Ersatzteilen für die müder werdenden Knochen. Erzählt, gesungen und gespielt von rund 40 Seniorinnen und Senioren zwischen 58 und 87 Jahren und einer Live-Kapelle. Zum Lachen, Mitsingen und Nachdenken. 27 Mal war das Musical bereits ausverkauft und Inge immer mittenmang dabei. Nun ist »Altes Eisen« wieder da – bunt, laut und vergnügt. I nges große Liebe wurde das Theaterspielen. Und das Singen – natürlich am liebsten beim Theaterspielen. Und der Humor, der in keinem Stück fehlen darf. Solch eine Liebe rostet eben nicht. Inge Schoubyé, 87, dienstälteste Spielerin im Theater der Erfahrungen, engagiert sich schon seit 1987 in verschiedenen Gruppen, besonders bei den interkulturellen Bunten Zellen. Am 2010 uraufgeführten Musical »Altes Eisen« hat sie selbst mitgeschrieben, sie war bei allen bisherigen Vorstellungen dabei. Für das Publikum und genauso für die alten Spielerinnen und Spieler selbst ist das Musical schon seit Jahren ein absoluter Liebling. Gleichzeitig wird mit der Wiederaufnahme Inges 30-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert, das soll ihr erst mal jemand nachmachen! Im Musical gibt sie die jubilierende Mozartkugel. Es geht hier nämlich um Süßes, aber auch um Bittersüßes, ganz in der Tradition eines kritischen, aber unterhaltsamen Volkstheaters. Es ist die Geschichte eines alten türkischen BäNovember / Dezember 2016 Seit 30 Jahren auf der Bühne: Inge S. FOTO: SAMER AL NASEEF /THEATER DER ERFAHRUNGEN ckers in Berlin, berühmt für seine Törtchen und Baklava. Eines Tages stürzt der Mann, er braucht eine Operation, die er nicht zahlen kann. Also mobilisiert eine heimliche Verehrerin des Bäckers alle Alten aus der Nachbarschaft, die ihm dann sehr unkonventionell helfen – stets gallig kommentiert von eiPARITÄTISCHER RUNDBRIEF Wissenswertes Ab Dezember berichten wir unter www.theater-der-erfahrungen.de regelmäßig vom Probengeschehen und auf der Website finden Sie jede Menge Informationen und Hintergründe zum Musical »Altes Eisen«. Theater der Erfahrungen, Aufführungen: Freitag, 3. Februar 2017, um 16 Uhr Samstag, 4. Februar 2017, um 19 Uhr Sonntag, 5. Februar 2017, um 16 Uhr ufaFabrik, Viktoriastr. 10-18, 12105 Berlin-Tempelhof Tickets: 9/7 Euro, an der Theaterkasse der ufa-Fabrik unter 030 75 50 30 45 KULTUR Opfer der NS-»Euthanasie« dem Vergessen entreißen Abschluss und Preisverleihung des Theaterwettbewerbs andersartig gedenken on stage Die Preisträger von andersartig gedenken on stage W ie kann die schwierige Geschichte der NS-»Euthanasie«-Verbrechen an junge Menschen in der Gegenwart vermittelt werden? Wie kann die junge Generation aus dieser Geschichte lernen? Wie kann sie für ein besseres Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung sensibilisiert werden? Die Arbeitsgemeinschaft gedenk ort-T4.eu schrieb im Herbst 2015 bundesweit den Theaterwettbewerb anders artig gedenken on stage für Schulen und inklusive Theatergruppen aus. Die Aufgabe war es, Biografien von Opfern der NS-»Euthanasie« zu recherchieren und auf der Bühne zu erzählen. Bis Ende Mai 2016 wurden 14 Videomitschnitte und Trailer der selbst entwickelten Theaterstücke beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin, dem Träger der AG gedenkort-T4.eu, eingereicht. Die teilnehmenden Gruppen bewiesen dabei, dass Theater die Kraft besitzt, eine Verbindung zwischen einem Einzelschicksal eines Menschen aus der Vergangenheit mit den Akteurinnen und Akteuren auf der Bühne und den Zuschauern im Publikum herzustellen. Alle Stücke berührten unmittelbar. Die Jury, der unter anderem Sigrid Falkenstein angehörte, bestimmte am 4. Juni die sieben Preisträger: Diese wurden am 1. Oktober bei einer feierlichen Preisverleihung im Kulturcentrum am Wartburgplatz »Die Weisse Rose« geehrt. Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe, begrüßte die rund 130 46 FOTO: MARKO GEORGI Gäste. Das Ziel des Wettbewerbs, eines der 300.000 Opfer der NS-»Euthanasie«-Verbrechen dem Vergessen zu entreißen, beschrieb sie so: »Fast Jeder kennt das furchtbare Schicksal der Anne Frank, aber wer kennt Käthe Spreen?« Die Vorstandsvorsitzende des Paritätischen Berlin, Prof. Barbara John, zitiert den Münsteraner Bischof von Galen, der am 3. August 1941 die Morde der sogenannten »Euthanasie« anprangerte: »Wenn es Recht sein soll, unproduktive Menschen zu töten, dann wehe uns allen, wenn wir einmal alt oder krank werden.« Günther Saathoff, Vorstand der Stiftung EVZ, erinnerte in seiner Ansprache auch an das Schicksal der 350.000 Zwangssterilisierten sowie deren jahrzehntelangen Kampf um Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes. Die Preise 1.Preis Das Schulzentrum Geschwister Scholl aus Bremerhaven für das Theaterstück »KÄTHE – ein Opfer der Euthanasie im Nationalsozialismus« 2. Preis die Kooperation des Carl-Orff Gymnasiums Unterschleißheim und des Heilpädagogischen Centrum Augustinum Oberschleißheim für das Theaterstück »Geheimnisse im Kopf« 3. Preis Ernst-Mach-Gymnasium und Mittelschule Haar PARITÄTISCHER RUNDBRIEF für die Produktion »Spurensuche – was für ein Mensch willst Du sein?« 4. Preis Bandhaus-Theater Backnang für das Theaterstück »Kannst Du schweigen? – Ich auch!« 5. Preis Geschwister Scholl Oberschule Bad Laer für das Theaterstück »Rupprecht Villinger – Recht auf Leben« Ingrid von Randow vergab den Preis der Lebenshilfe Berlin für eine gelungen Umsetzung des Inklusionsgedankens an das Theater 36 aus Hamburg für das Theaterstück »Der Brief – ein Spiel zwischen Gestern und Heute«. Der Gewinner des Förderpreises für die herausragende schauspielerische Einzelleistung, Kai Bosch, vom Bandhaus-Theater Backnang, sagte in seiner Dankesrede: »Ich bin dankbar, dass ich in der heutigen Zeit leben darf. Jedes Leben ist lebenswert. Jeder Mensch hat Fähigkeiten. Jeder Mensch ist einzigartig.« Anschließend wurde der Siegerbeitrag »Käthe« aufgeführt. Eindringlich erzählt das Stück die Geschichte von Käthe Spreen, einer jungen Frau, die in Bremerhaven geboren und in Hadamar 1941 umgebracht wurde. Der Gewinnerbeitrag wurde professionell gefilmt und wird noch in 2016 online frei zugänglich sein. STANA SCHENCK Wissenswertes Kontakt: Stana Schenck, [email protected] Mehr zum Wettbewerb und zu den einzelnen Preisträgern finden Sie unter www.andersartig-gedenken.de. November / Dezember 2016 MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN KULTUR Willkommen im phantastischen Tanz(t)raum! Traumlabor des Theater Strahl spielt mit der Wahrnehmung der Realität Das Theater Strahl präsentiert die Tanzperformance Traumlabor – ein RealitätsCheck. Das Stück, das von Irina Demina choreografiert ist, ist ein Experiment mit der Sehnsucht nach Traumwirklichkeiten, dem Erschaffen von Realitäten, der Flucht aus der Alltagswelt und dem Potenzial von Imagination. Traumlabor ist eine Kooperation mit dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) und konnte mit der Förderung des Fonds Darstellende Künste und der Unterstützung der Ernst Busch Hochschule realisiert werden. Die Uraufführung fand am 23. September 2016 statt. »Das Besondere an dem Stück ist, dass es durch Türen geht und mittels eines engen Zusammenspiels verschiedener Medien ein Experimentierfeld schafft, das dem Traum Leben einhaucht und mit Realitäten spielt«, so Anastasia Ioannidis, Dramaturgin von Traumlabor. »Die Zuschauer werden auf eine Reise mitgenommen, die bis zum Ende unberechenbar zu bleiben scheint, sodass das gewohnte Sehen und Erkennen irritiert und erfrischend neu erlebbar gemacht wird.« »Temporeich begeben sich die drei Tänzer und zwei Tänzerinnen in ein Szenengeflecht, das dem Publikum immer wieder neue Stimmungen präsentiert«, kommentiert die Zitty und bezeichnet das Stück als »ein echtes Sehvergnügen, und das nicht nur für jugendliche Träumer«. Mittwoch, 21. Dezember, 11 und 19.30 Uhr Donnerstag, 22. Dezember, 10 Uhr Tickets: 16 Euro | 10 Euro ermäßigt | 7,50 Euro Schülerinnen und Schüler Spielort: Strahl.Halle Ostkreuz, Marktstr. 9-12, 10317 Berlin Tickets und Infos: 030 69 59 92 22 theater-strahl.de Ein Experiment mit der Sehnsucht nach Traumwirklichkeiten FOTO: JOERG METZNER Wortmeldung aus Marzahn Zum 25. Jubiläum der Lebensnähe gGmbH Die Theatergruppe in Aktion I n diesem Jahr feiert die Lebensnähe ihr 25-jähriges Bestehen. Das vergangene Vierteljahrhundert war dynamisch, brachte viele Veränderungen und Umbrüche mit sich. Lebensnähe entwickelte im Laufe der Jahre aus dem Verein heraus eine leistungsstarke gemeinnützige GmbH in der ambulant-psychiatrischen Versorgung des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf mit einer Vielzahl unterschiedlichster Angebote. Unser Team arbeitet mit und für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und Behinderungen und leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Wir sehen die Klienten und Besucher als »Experten in eigener Sache«, vollziehen gemeinsam den Wandel von der Fürsorge hin zur Teilhabe. Wir initiieren und begleiten Arbeitsgruppen der Klienten, Beiräte, Besucherversammlungen und Selbsthilfegruppen. Unser Name ist uns Verpflichtung: ideenreich und flexibel – »nah am Leben«. Wir reagieren auf die Vorstellungen und Bedürfnisse der Klienten und Besucher, um sie in ihrem selbstbestimmten Leben zu stärken. Jeder Betreuungsprozess ist immer ein Lernprozess – auch für uns! In diesem Sinne stellen wir unsere gesamten Prozesse jährlich im Rahmen der Zertifizierung des Qualitätsmanagements auf den Prüfstand. Teilhabe, gelebtes Empowerment, personenzentrierte Hilfen, Sozialraumorientierung, trialogischer Ansatz, Psychoedukation, Krisenbewältigung, Wohnungslosigkeit und Ehrenamt bilden einen breitgefächerten Rahmen für unsere Projektarbeit in der Eingliederungshilfe. Unsere Angebote im Rahmen Beschäftigung und Belastungserprobung und des Zuverdienstes sowie die Versorgung der Klienten mit Wohnraum prägen heute maßgeblich unsere Betreuungsarbeit. Unsere langjährigen Erfahrungen in der KBS-Arbeit multiplizieren wir mit Unterstützung unseres Paritätischen Landesverbandes und der »Aktion Mensch« in einem Projekt zur Entwicklung von Basisstrukturen der ambulanten gemeindepsychiatrischen Betreuung in Brasov/Kronstadt (Rumänien). Joerg Rodehau, seit 1995 Klient und Besucher der Angebote von Lebensnähe, ist aktives Mitglied der Theatergruppe unserer Tagesstätte. Er unterstützt die redaktionelle Arbeit des Lebensnähe-Newsletters und hat aus Anlass des 25-jährigen Bestehens folgende Gedanken niedergeschrieben. M eine ersten Kontakte mit der Lebensnähe gehen in die 90er Jahre zurück. Ich hatte damals mehrere Krankenhausaufenthalte hinter mir; war gerade berentet und November / Dezember 2016 FOTO: LEBENSNÄHE GGMBH PARITÄTISCHER RUNDBRIEF suchte nach einer neuen Orientierung für mein weiteres Leben, da ich zu dieser Zeit eine schwere persönliche Krise durchlitt. Ich fühlte mich leer und ungebraucht, auch unbe47 MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN »Nah am Leben«: beim Sommerfest 2016 stätigt. Durch eine Sozialarbeiterin im Krankenhaus wurde ich über die Existenz einer Tagesstätte informiert, bei der es sich um eine Einrichtung der Lebensnähe in Marzahn handelte, von der mir vorher nichts bekannt war. Aus eigener Kraft und mit gewissen Vorbehalten meldete ich mich dort und fand Dinge vor, die mir einen neuen Lebenssinn gaben, zumal ich in der Tagesstätte meiner späteren Lebensgefährtin begegnete. Die Vielfältigkeit der Angebote begeisterte mich sehr; es begann eine für mich persönlich positive Entwicklung, da die Lebensnähe nicht nur für psychologische Betreuung und Stabilität, sondern auch für meine Wohnung (be- FOTO: LEBENSNÄHE GGMBH treutes Wohnen) sorgte und mit Struktur wieder Ordnung in mein Leben brachte. Ich sagte es bereits, die Angebote sind breitgefächert. Ich nutze besonders gerne die Sportfactory, seit Neuestem das Schwimmen, das Hundekeksbacken, die Ausflüge der Tagesstätte »Parabel«, die ich momentan besuche, und schätze die Ausdrucksmöglichkeiten der Theatergruppe, für die ich auch schon Texte geschrieben habe und darstelle, sehr hoch. Obwohl ich seit zwanzig Jahren von der Lebensnähe betreut werde, blieben mir Rückschläge und Krisen nicht erspart. Ich war etwa um das Jahr 2010 mehrfach in stationärer Behandlung, habe aber immer an eine positive Entwicklung geglaubt und mit zunehmender Zeit haben sich entscheidende Faktoren verbessert – immer in Zusammenarbeit mit der Lebensnähe (Ermöglichung einer Psychotherapie zum Beispiel). Besonders angenehme Ereignisse in Zusammenhang mit der Lebensnähe bleiben mir im Gedächtnis, so die schönen Sommerfeste mit unseren Theaterauftritten oder die interessanten Ausflüge und Reisen, die ich persönlich wahrscheinlich so gar nicht unternommen hätte, aber auch Foren, Vorträge und Weiterbildungsmöglichkeiten (Psychoedukation und Psychoseseminar), die sich mit der psychischen Krankheit auseinandersetzen, sind schöne und interessante Dinge, die mir vorher nicht bewusst waren. Die zukünftige Ausrichtung meiner Entwicklung soll dahin gehen, dass ich meine Tagesstruktur selbständig aufrechterhalte, mit schwierigen Situationen oder gar Krisen selbstwirksam umgehen kann und mit psychologischer und medikamentöser Unterstützung ein sinnvolles Leben führe und vielleicht anderen Betroffenen Zuversicht und Hoffnung geben kann. Wissenswertes Kontakt: Lebensnähe gGmbH, 12681 Berlin, Allee der Kosmonauten 69 www.lebensnaehe.de MIGRATION / FLÜCHTLINGE »Den Begriff Solidarität wieder mit Leben füllen« Das Patenschafts-Programm »Menschen stärken Menschen« im Unionhilfswerk H ans und Ali sind seit knapp drei Monaten eins von vielen Tandems im Patenschafts-Programm »Menschen stärken Menschen«. Das vom Bundesministerium für Migration geförderte Programm soll Menschen mit Fluchterfahrung das Ankommen in einer für sie fremden Umgebung erleichtern und so einen Beitrag zu Integration leisten. Kennengelernt haben sich die beiden in einer Flüchtlingsunterkunft des Unionhilfswerks in Lichtenberg. In dem rund 9000 Quadratmeter großen, siebenstöckigen Gebäude sind mehr als 450 Flüchtlinge untergebracht. »Ali gehört zu einer kleinen Gruppe von Bewohnern, die, so oft es geht, an den Deutschkursen teilnimmt«, berichtet Hans, der einmal die Woche Deutsch in der Unterkunft unterrichtet, über ihre erste Begegnung. Das Tandem: Ali aus dem Libanon und Hans aus Lichtenberg Ali, der 19 Jahre alt ist und seit Februar 2016 in der Lichtenberger Unterkunft lebt, kommt ursprünglich aus dem Liba48 non, den er mit seiner Familie Anfang 2016 über Syrien und die Türkei verlassen hat. Mittlerweile geht er in Spandau zur Schule und ist glücklich, in Berlin zu sein, auch wenn er sich zunehmend eine eigene Unterkunft für sich, seine drei Geschwister und seine Eltern wünscht. Hans ist seit Oktober 2015 ehrenamtlich im Unionhilfswerk in der Flüchtlingshilfe engagiert. Anfangs organisierte er vor allem Ausflüge und Aktivitäten im Kultur- und Freizeitbereich für die Bewohner. Seit Januar 2015 gibt er in der Flüchtlingsunterkunft mit anderen Freiwilligen regelmäßig Deutschkurse für die Geflüchteten. Geboren und aufgewachsen ist Hans gleich um die Ecke, heute lebt und arbeitet er im benachbarten Friedrichshain. Eine individuelle und sehr persönliche Form des Engagements »Zuerst erfuhr ich von den Mitarbeitern des Unionhilfswerks vom Patenschafts-Programm ‚Menschen stärken Menschen‘. Ich war sofort von der Idee begeistert«, berichtet Hans über PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 MIGRATION / FLÜCHTLINGE seine Teilnahme am Programm. Häufig entstehen die Patenschaften auf Initiative von Mitarbeitern und Ehrenamtlichen. Gerade sie haben einen genauen Blick dafür, welche Bewohner besondere Unterstützung brauchen. Überzeugt von dieser individuellen und sehr persönlichen Form des Engagements, entschied sich Hans schnell für eine gemeinsame Patenschaft mit Ali. »Wir kannten uns ja aus dem gemeinsamen Deutschkurs, verstanden uns gut und redeten häufig miteinander«, erklärt Hans seine Beweggründe. Ali, der eine körperliche Beeinträchtigung hat, war sofort einverstanden: Gemeinsam unterzeichneten sie einen Patenschafts-Vertrag für drei Monate, in dem wesentliche Punkte der Patenschaft festgehalten sind. An das erste Treffen kann sich Hans noch gut erinnern: Ali bat um Unterstützung bei den oft nicht ganz einfachen Abläufen bei seiner Krankenkasse. So fand das erste »offizielle« Tandemtreffen bei der AOK statt. Bald darauf folgten gemeinsame Besuche im Kino, der städtischen Bibliothek oder im Berliner Zoo, den Hans mit Ali und seiner ganzen Familie erkundete. Als Dank wird er dafür gelegentlich von Alis Familie zum Essen eingeladen. Viel voneinander gelernt Hans hat bei den regelmäßige Treffen einiges gelernt: »Ich habe viel über Alis Heimat, über seine Familie, sein Leben und seine Traditionen erfahren.« Er hat eine für ihn neue, andere Perspektive auf die Welt, und vor allem auf die arabische Welt und ihre unterschiedlichen Kulturen erlangt. Und am eindrücklichsten für ihn: »Ich habe festgestellt, wie kompliziert und bürokratisch vieles in Deutschland ist. Wieviel Geduld man für viele Dinge aufbringen muss und dass man vor allem viel Gelassenheit braucht.« Ali beschreibt das mit dem geflügelten Wort »immer langsam«, das in der Unterkunft jeder kennt und das auf den Kontakt mit den Berliner Behörden vorbereitet. Die eigenen Probleme haben sich beim Umgang mit den Problemen der Geflüchteten für Hans relativiert. Und wenn doch mal welche anstehen, hat er durch die Bewohner das Improvisieren gelernt. »Deutschland wird bunter und das tut Deutschland gut«, erklärt Hans die positiven Effekte der Zuwanderung. Gerade der Kontakt zu Menschen aus anderen Kulturen ist für ihn eine echte Bereicherung. Durch die Erfahrung der Dankbarkeit bekommen Werte wieder einen verstärkten Sinn. Patenschaften stärken den solidarischen Gedanken Vor allem der Begriff »Solidarität« wurde für ihn durch das Patenschafts-Engagement wieder greifbar. Voller Überzeugung hält Hans fest: »Patenschaften sind ein Modell für viele gesellschaftliche Bereiche, um den solidarischen Gedanken wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Das Modell kann über die Flüchtlingshilfe hinaus Positives bewirken.« Die Rolle des Unionhilfswerks halten beide, Ali und Hans, für vorbildlich: Das Unionhilfswerk hat das bundesweite Projekt ausgiebig vorgestellt und beworben. Die Infrastruktur für Mitarbeiter und Ehrenamtliche ist gut ausgebaut und die Abläufe sind eingespielt. Direkte Ansprechpartner im Unionhilfswerk organisieren kulturelle Aktivitäten für die Tandems, und bei Problemen, Schwierigkeiten oder Fragen steht den Paten und Patenschaftnehmern die Tür zum Büro der Projektkoordinatorin stets offen. Das Programm können beide vollauf empfehlen, denn Patenschafts-Programme bieten die Chance, direkt und individuell zu helfen, ganz nach dem eigenem Wunsch und den eigenen Ressourcen. Funktionieren gut im Tandem: Hans und Ali FOTO: HANS KOMOROWSKI Wahrnehmen – Deuten – Handeln. Rechtsextremismus in der Sozialen Arbeit keinen Raum bieten Handreichung des Paritätischen Gesamtverbands zum Umgang mit Rassismus und Rechtsextremismus Rechtsextremismus ist leider kein überwundenes Problem unserer Gesellschaft, sondern immer noch präsent. Das fängt an bei der kleinen Beleidigung im Alltag und reicht über Pöbeleien bis hin zur steigenden Zahl von Anschlägen gegen Flüchtlingsunterkünfte und andere Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund; vom Auftreten rechter Terrorgruppierungen wie dem NSU ganz zu schweigen. Menschen mit rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Einstellungen leben inmitten unserer Gesellschaft. Sie gehen einem Beruf nach und nehmen Freizeit- und Kulturangebote in Anspruch, sie treiben Sport und sind in Vereinen und Sozialverbänden ehrenamtlich tätig, sie besuchen Veranstaltungen und lassen sich in Beratungseinrichtungen helfen, sie schicken ihre Kinder in Kitas und Schulen und werden in Vertretungsorgane gewählt. In Zusammenarbeit mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (mbr) hat der Paritätische Gesamtverband unter dem Titel »Wahrnehmen – Deuten – Handeln. Rechtsextremismus in der Sozialen Arbeit keinen Raum bieten« eine Handreichung herausgegeben. Die Broschüre stellt Basiswissen zum Thema Rechtsextremismus und Rassismus zur Verfügung. Orientiert an Praxis und Alltag, werden Tipps und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit rechtsextremen Positionen und Phänomenen gegeben. Ziel der Handreichung ist es, zentrale Ansatzpunkte zu beleuchten, Hilfestellungen zu leisten und auf weiterführende Informationsmöglichkeiten hinzuweisen. Laden Sie die Broschüre auf der Seite des Gesamtverbands herunter: www.der-paritaetische.de/uploads/ tx_pdforder/rechtsextremismus_ web.pdf November / Dezember 2016 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 49 MIGRATION / FLÜCHTLINGE Ein sinnstiftendes und erfüllendes Abenteuer Kick-off der Berliner Aktion Mensch präsentiert Projekte für Geflüchte Austausch beim Kick-off-Treffen A uf Initiative der Integra gGmbH präsentierten sich Anfang September zehn von Aktion Mensch geförderte Ehrenamts-Projekte mit der Zielgruppe »Geflüchtete« im Nachbarschaftshaus Urbanstraße. Gemeinsam eröffnen sie Wege für Integration, Bildungs- und Arbeitsgerechtigkeit und fördern das Verständnis, den Kulturaustausch und das friedvolle Miteinander der Menschen unserer Stadt. Andreas Germershausen, der Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration, Uwe Blumenreich, Leiter der Aktion Mensch Projekt- und Inklusionsförderung, und Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, begrüßten die Gäste. Interessierte Ehrenamtliche sowie Neubürger waren herzlich eingeladen, sich über eine Teilnahme an den Projekten zu informieren. Die syrische Band »Habibi« sorgte für ein musikalisches Rahmenprogramm. Zu den Projekten gehören »Schritt für Schritt – Gemeinsam zum Ziel« der Integra gGmbH und »Parcours Plus« von Xenion Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e. V. Ziel der Projekte ist es, geflüchteten Menschen berufliche Perspektiven aufzuzeigen und Barrieren beim Einstieg in das Arbeitsleben abzubauen. Dafür vermitteln sie Patenschaften zwischen ehrenamtli50 FOTO: HOLGER GROSS chen Mentorinnen und Mentoren und jungen Geflüchten (den Mentees). Die Projekte »Flüchtlingspatenschaften« von Wir Gestalten e. V., »Anstoß« und »Heimspiel« von kein Abseits! e. V. und »FremdeFreunde« von Frecher Spatz e. V. sowie das Projekt »Philos« des Paul Gerhard Stift vermitteln geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Familien Vertrauenspersonen. Kultur L eben Berlin – Schlüssel zur Kultur e. V. organisiert im Rahmen der »Netzwerkstelle Migration – Aufbau einer Koordinierungs- und Vernetzungsstelle für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit zu Ermöglichung von kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe von Geflüchteten in Berlin« Kurz-Patenschaften, um Geflüchteten das kulturelle Erbe Berlins vorzustellen. Das Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. unterstützt mit dem Projekt »Willkommensbüro – Anlaufstelle und Patenprojekt für geflüchtete Menschen in Tempelhof-Schöneberg« geflüchtete Menschen bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Der Gastgeber der Veranstaltung, das Nachbarschaftshaus Urbanstraße, präsentierte das künftige Projekt »Gemeinsam tätig werden – für Teilhabe, Engagement und Selbstorganisation von Geflüchteten«. Neben der Aktion Mensch fördern und unterstützen unter anderem die Stiftung Parität Berlin und der Sozialverband VdK Berlin die Projekte. Nicht PARITÄTISCHER RUNDBRIEF nur die jungen zugezogenen Mitbürger profitieren von dem Engagement der Freiwilligen. Der interkulturelle Dialog, eine Begegnung auf Augenhöhe und begleitende Ehrenamtsschulungen bereichern auch die Einheimischen. Die Erfahrung zeigt: Interkulturelle und/oder generationsübergreifende Beziehungen sind ein Abenteuer, das von den Engagierten immer wieder als äußerst sinnstiftend und erfüllend wahrgenommen wird. Mentorinnen und Mentoren gesucht! Wenn auch Sie, für ein paar Stunden wöchentlich, einen aus seinem Heimatland geflüchteten jungen Menschen auf dem Weg in das Berufsleben begleiten möchten, kontaktieren Sie uns unter der Telefonnummer 030 41 40 73 18 oder per E-Mail an [email protected]. Wir qualifizieren und schulen unsere Ehrenamtlichen für ihre Aufgabe als Mentor oder Mentorin. Über den gesamten Zeitraum der Patenschaft begleiten wir Sie und Ihren Mentee. Wir freuen uns auf Sie! Wissenswertes Kontakt: Integra gemeinnützige GmbH Tel.: 030 41 40 73 18 E-Mail: [email protected] www.integra-berlin.de November / Dezember 2016 PFLEGE Der gläserne Patient – Technik im Gesundheitswesen Serie »Pflege spezial« des Paritätischen Wohlfahrtsverbands I n Zeiten der Smartphone-Apps, Datenbanken, Gesundheitskarten und Wearables (tragbare Computersysteme wie Smartwatches oder Gesundheitsarmbänder) verändert sich das Verhältnis von Arzt und Patient, denn Selbstdiagnosen werden deutlich einfacher. So werden Szenen wie die folgende in Zukunft immer wahrscheinlicher (aus KBV Klartext, 10/2016): »Kommt ein Patient zum Arzt und zeigt sein Fitnessarmband vor. Er habe einen Puls von 200 Schlägen pro Minute. Er habe im Internet recherchiert und gelesen, dass er nun einen Herzinfarkt hätte. Als Therapie wäre eine Stent-Anlage mittels eines Herzkatheters notwendig.« Es hat ein Paradigmenwechsel begonnen, der einerseits Vorteile, andererseits aber auch Risiken birgt. Diese sollen hier anhand von Beispielen einander gegenübergestellt werden. Vorteile für die Gesellschaft liegen hauptsächlich im wirtschaftlichen Bereich. So kann es zu einer Reduzierung der Arztkontakte durch Eigeninformationen kommen. Dazu gehört zum Beispiel ein Modellprojekt, bei dem Blutzuckerwerte bei Diabetikern online über die Testgeräte gleich an den Arzt gesandt werden können. Dieser kann dann sofort die entsprechenden Insulineinheiten festlegen – über Telefonkonferenzen oder Videosprechstunden kann das kostenärmer als bei einem Haus- oder Praxisbesuch erfolgen. Auch Selbstvermessungen sind ohne ärztliche Unterstützung möglich, zum Beispiel bei Schlafdauer, Körperfett-, oder Blutdruckmessung (beispielsweise mit dem neuen Oberarm-Blutdruckgerät von Omron, das die Werte aufs Smartphone weiterleitet). Ein Drittel der Bundesbürger nutzen gesundheitsbezogene Apps oder Armbänder zum Beispiel zur Raucherentwöhnung oder zur Gewichtskontrolle. Apps dieser Art sind zahlreich im Internet verfügbar. Das Berliner Marktforschungsinstitut Research2Guidance hat in einer Studie analysiert, dass weltweit 103.000 neue Gesundheitsapps in den einschlägigen App-Stores publiziert wurden. Rund drei Milliarden Mal seien solche Anwendungen aus den Bereichen Gesundheit, Fitness und Medizin im Jahr 2015 heruntergeladen worden. Das ist fast eine Verdopplung im Vergleich zum Jahr 2013: Damals lag die Zahl der Downloads für mHealth-Anwendungen noch bei 1,7 Milliarden. In Notfallsituationen können die Applewatch oder die Limmex Notruf-Uhr helfen – letztere ist mittlerweile nicht nur beim Roten Kreuz, sondern auch beim Juwelier erhältlich. Mit Knopfdruck kann man direkt Hilfe anfordern und dank eingebauten Mikrofons und Lautsprechers ist im Notfall direkter Kontakt möglich. Dank GPS ist auch zum Beispiel nach einem Sturz eine Ortung innerhalb und außerhalb der Wohnung möglich. Die Limmex Notruf-Uhr ist ab einem Preis von rund 450 Euro erhältlich, zuzüglich eines monatlichen Service-Betrags von 149 Euro. Auch eine App der Deutschen Herzstiftung, die das Herzinfarktrisiko misst, ist für den Einzelnen gegebenenfalls sinnvoll. Für Menschen mit Rücken- und Haltungsproblemen gibt es interessante Lösungen: So hat die Firma Upright ein Patch entwickelt, das am unteren Rücken aufgeklebt wird. Jedes Mal, wenn die Haltung vernachlässigt wird, erinnert ein sanftes Vibrieren daran, diese zu korrigieren. Ähnlich funktioniert eine Einlegesohle der Firma GaitUp. Sie kann in Minuten eine Ganganalyse durchführen und Empfehlungen für November / Dezember 2016 Wie viele Gesundheitsdaten wollen wir preisgeben? FOTO: PIXABAY.COM den Nutzer abgeben. Diese Produkte sind aus Kostengründen auch mietbar. Bekannt sind Spielekonsolen von Nintendo (Wii) oder die Xbox von Microsoft. Auch Pokemon Go bringt heute viele Menschen in Bewegung. Zusätzlich gibt es noch andere Übungstechniken im Reha-Bereich. Hier soll als Beispiel Bimeo von Kinestica genannt werden, das auch zuhause eingesetzt werden kann. Es wird über eine oder beide Hände gestreift, und dann kann das Üben vor dem Monitor beginnen. So können damit zum Beispiel nach einem Schlaganfall Bewegungen wieder gelernt werden. Kleine Helfer im Alltag sind die smarten Pillendosen, die bei der richtigen Einnahme von Medikamenten helfen. Extremer ist die Variante von Protheus Medical, die einen verschluckbaren Sensor in Größe eines Sandkorns anbietet, der meldet, wann ein Medikament im Magen angekommen ist (siehe auch: »das Krankenhaus«, Oktober 2016). Auch der nun ab 1. Oktober 2016 zu erstellende Medikationsplan zuerst in Papierform und später elektronisch, kann dabei helfen, Medikationsfehler durch ungünstige Kombinationen zu verhindern. Doch hier kommen wir schon in den Bereich der Risiken, die sich im Bereich des Datenschutzes aufzeigen. Die elektronische Patientenakte gehört unabdingbar dazu. Bis Ende 2018 sollen nach dem Plan der Bundesregierung alle Arztpraxen und Krankenhäuser Daten digital austauschen können. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie arbeitet an der Umsetzung. Auch Verbraucherschützer warnen vor den vielen Möglichkeiten der Überwachung. Noch sind die meisten Datenangaben freiwillig. Doch Versicherungen (zum Beispiel Generali) und Krankenkassen (wie die TK) liebäugeln damit, Fitness-Tracker in ihren Bonusprogrammen eine Rolle spielen zu lassen und die Kunden mit Vergünstigungen zu locken, um ihre Daten zubekommen. Schon jetzt sammeln Google und Microsoft fleißig Daten, und keiner weiß, mit wem sie ihr Wissen teilen. Bei aller Attraktivität der Datennutzung müssen Standards und Qualitätskriterien auch für digitale Anwendungen erstellt werden. Sonst sind wir ganz schnell bei den Überwachungsszenarien wie im Buch »1984« von Georg Orwell. DR. CHRISTIANE PANKA, QUALITÄTSMANAGERIN, REFERAT PFLEGE UND ALTENHILFE DES PARITÄTISCHEN BERLIN PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 51 QUEER Support – Homosexuelle-und transgeschlechtliche Geflüchtete stärken Ein neues Projekt für Empowerment Milena Jochwed, Leiterin des Projekts »Support« FOTO: LSVD E.V. H omosexuelle- und transgeschlechtliche Geflüchtete sind nicht nur oft in ihren Heimatländern und auf der Flucht Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt, sondern auch nach ihrer Ankunft in Deutschland. Häufig sind sie Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt. auch in den Unterkünften oder Deutschkursen. Die meisten versuchen deshalb ihre sexuelle Orientierung aus Angst vor Übergriffen zu verbergen.« Die aktuelle Situation zeigt, dass LSBT-Geflüchtete somit eine umfassende Unterstützung in ihrer spezifischen Situation brauchen. Neues Projekt nimmt Geflüchtete in den Blick Der Lesben-und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e. V. setzt sich seit 1999 mit dem Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule (Miles) sowohl für Menschen mit migrantischem Hintergrund als auch für Menschen mit Fluchterfahrungen ein. Mit dem neuen Projekt »Support – Homosexuelle- und transgeschlechtliche Geflüchtete stärken« will der LSVD Berlin-Brandenburg e. V. den Fokus auf LSBT-Geflüchtete verstärken. Insbesondere soll es darum gehen, sie auf ihre Rechte hinzuweisen und sie bei der Ankunft sowie beim Einleben in Deutschland zu unterstützen. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds und durch den Kooperationspartner und Drittmittelgeber Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e. V. Die Leiterin des neuen Projekts, Milena Jochwed, bemerkt, dass in den Beratungen verschiedenste Problematiken angesprochen werden: »Oft berichten die Geflüchteten von Diskriminierungen auf der Straße, bei Behördengängen, aber Behörden und Organisationen die Unsicherheit nehmen Das Anliegen des Projekts ist es, den oft negativen Zusammenhang von Flucht und Homosexualität zu brechen und der Zielgruppe ein Bewusstsein zu geben, selbstbewusster ihre Rechte wahrzunehmen und neue Stärken zu entwickeln. »Dies kann dann im Verlauf ihres Asylverfahrens und in ihrem Lebensalltag eingebracht und genutzt werden«, so Jochwed. »Gleichzeitig wollen wir Einrichtungen der Mehrheitsgesellschaft für die spezifischen Problematiken von LSBT-Geflüchteten sensibilisieren«, so Jochwed weiter. Ziel sei es, das Thema bei wichtigen und relevanten Einrichtungen wie Behörden, Polizei, therapeutischen und sozialen Einrichtungen sichtbar zu machen. Die Institutionen und Organisationen sollen sich sicherer fühlen, LSBT-Geflüchteten ausreichende Unterstützung bieten zu können. Im Rahmen des Projekts bietet deshalb der LSVD Berlin-Brandenburg Multiplikatorenschulungen an. Dabei sollen Fragen geklärt werden, die sonst oftmals offen bleiben und deshalb für Verunsicherung auf beiden Seiten sorgen. So wurden bereits bei meh- 52 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 QUEER reren Schulungen wichtige Fragen geklärt und hilfreiche Handlungskompetenzen vermittelt. Aber auch den Klienten und Klientinnen selbst ist oft unklar, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen. Aus diesem Grund gab es bereits im Oktober eine Veranstaltung zusammen mit der Berliner Staatsanwaltschaft. In dieser Veranstaltung erfuhren LSBT-Geflüchtete und Ehrenamtliche, wie sie im Fall von Gewalterfahrungen reagieren können. Dazu erhielten sie eine sogenannte Notfallkarte mit den wichtigsten Punkten in verschiedenen Sprachen, was zu tun sei, und der Notrufnummer der Polizei. »Es ist wichtig, den Klientinnen und Klienten Handlungsweisen an die Hand zu geben, die sie sofort anwenden können, ohne dass sie für jede Situation auf einen Beratungstermin warten müssen«, sagt Jochwed. Aus diesem Grund sind weitere Veranstaltungen geplant. Sexuelle Orientierung als Asylgrund Aufgrund von Furcht vor Stigmatisierung trauen sich LSBT-Geflüchtete bei der Anhö- rung beim BAMF nicht, über ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität zu sprechen. Diese sehr entscheidenden Fluchtgründe werden somit häufig nicht Teil des Asylverfahrens. Deswegen werden ab Dezember konkrete Workshops mit Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen angeboten, die die Geflüchteten auf ihre Anhörung vorbereiten sollen. Außerdem ist ein Deutschkurs ab 16. Januar 2017 in einem geschützten Raum angesetzt. SCHULE Wissenswertes Kontakt: LSVD Berlin-Brandenburg e. V. Kleiststr. 35, 10787 Berlin Tel.: 030 22 50 22 15 Anmeldung zum Deutschkurs für LSBT-Geflüchtete und Terminvereinbarung für Beratungen: [email protected] Mehr als ein Stuhlkreis! Image-Kampagne zur Jungen Selbsthilfe Bunt, jung und hilfreich: ein neues Image für die Selbsthilfe A November / Dezember 2016 Er stand mitten im Leben und sein plötzlicher Tod erinnert daran, wie kostbar und zugleich zerbrechlich unsere Lebenszeit ist. Christopher Steinke wirkte für die Gemeinschaft von Waldorfeinrichtungen. Er führte von 2002 bis 2012 die Geschäfte des Vereins Waldorfpädagogik in Berlin Süd-Ost und war ab 2012 Geschäftsführer der Emil Molt Schule. Daneben war er in verschiedenen anderen Funktionen ehrenamtlich tätig, unter anderem im Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen Berlin-Brandenburg. SELBSTHILFE de, verstaubte Klischees und falsche Informationen über Selbsthilfegruppen! Mit der Kampagne »Mehr als ein Stuhlkreis« möchte das Projekt Junge Selbsthilfe Berlin-Mitte / StadtRand gGmbH junge Menschen für diese Form der gegenseitigen Unterstützung begeistern. Fünf junge Menschen aus fünf unterschiedlichen Selbsthilfegruppen erzählen von ihren eigenen Erfahrungen in der Selbsthilfe und ermutigen andere, es einfach auch mal auszuprobieren. Die Kampagne richtet sich an junge Menschen, die mit ihren Anliegen nicht alleine bleiben möchten, an ihre Freundinnen und Freunde sowie Angehörigen. Außerdem sollen Sozialarbeiter, Psychologinnen, Pädagogen Wir trauern um Christopher Steinke (19. Juli 1965 – 29. Oktober 2016) und andere Fachkräfte für das Thema Selbsthilfe sensibilisiert werden. Zur Kampagne gehören fünf Postkartenund Plakatmotive, die kostenfrei bei StadtRand gGmbH bestellt werden können. Außerdem informiert die Webseite www.mehrals-stuhlkreis.de über Selbsthilfegruppen und verweist auf Selbsthilfekontaktstellen in Berlin sowie bundesweit. Gefördert wird die Kampagne von der AOK und BKK. Wissenswertes Fragen und Rückmeldungen an: Projekt Junge Selbsthilfe Berlin-Mitte / StadtRand gGmbH Franziska Anna Leers [email protected] PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Auch in den Gremien und Arbeitsgruppen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin brachte Christopher Steinke sein Wissen und Können ein. Er war ein stets geschätzter Partner, sowohl den anderen Mitgliedsorganisationen als auch den Mitarbeitern des Verbandes. Seine freundliche und zuweilen ironische Art war eine Bereicherung für wichtige Entscheidungsprozesse. Obwohl im Handeln pragmatisch, verlor er nie den Blick für wichtige Entwicklungsziele sowohl der Waldorfeinrichtungen als auch des Fachbereiches im Ganzen. Er wird uns sehr fehlen. Wir sind dankbar für die Zeit und für die Kraft, die er so bereichernd für die Entwicklungsprozesse der freien Schulen und Kindertagesstätten unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes eingebracht hat. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden, den Kolleginnen und Kollegen sowie den Eltern, den Schülerinnen und Schülern. Wir wünschen allen Kraft und Zuversicht. VORSTAND, BEIRAT, GESCHÄFTSFÜHRUNG, MITARBEITENDE DES PARITÄTISCHEN WOHLFAHRTSVERBANDES BERLIN 53 SOZIALES RUBRIK Wirtschaftliches Handeln mit sozialer Zielsetzung Themenheft »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft« der Berliner Wirtschaftsgespräche D as Themenheft »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft« gibt interessante Einblicke in eine vielfältige Branche, deren Vielfalt und Bedeutung stetig wachsen. Allein der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin hat rund 740 Mitgliedsorganisationen, die sich unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Menschen mit Behinderungen, der Kinderbetreuung und Jugendhilfe, der Unterstützung von Flüchtlingen sowie in der Stadtteilarbeit engagieren. Das breite Spektrum der Angebote und das hohe Maß bürgerschaftlichen Engagements machen die Sozialwirtschaft in Berlin zu einem wichtigen Partner, wenn es um die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen geht – beispielsweise die wachsende Stadt. Unternehmen der Wohlfahrtspflege, entwickeln mit innovativen Ideen Angebote, schaffen Arbeitsplätze, verbessern Sozialstrukturen und erreichen ein besseres gesellschaftliches Miteinander. Eine zunehmende Anzahl von Start-ups zeigt, wie schnell und innovativ in dem Bereich gedacht und gehandelt wird. Über diese Themenfelder informiert die neu veröffentlichte Broschüre »Zukunftsbranche Sozialwirtschaft«. Die Publikation der Berliner Wirtschaftsgespräche entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und unterstützt durch zahlreiche Mitgliedsorganisationen des Paritätischen, die Ihre Themen und Angebote vorstellen. Außerdem gibt die Broschüre einen Überblick über die grundlegenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, die das Handeln sozialer Träger bestimmen. Und nicht zuletzt wagen die Autorinnen und Autoren einen Ausblick in die Zukunft der Sozialwirtschaft. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre! Wissenswertes Bestellen Sie das Themenheft kostenfrei per Mail an [email protected] oder telefonisch (030 86 001-107/-183). Einzelne Exemplare senden wir Ihnen per Post zu, größere Auflagen können direkt in der Landesgeschäftsstelle des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in der Brandenburgischen Straße 80 abgeholt werden. SUCHTHILFE Eine feste Struktur und sinnvolle Beschäftigung Neue Räume für die tageswerkstatt des Notdienst Berlin e. V. A m 11. November 2016 feierte die tageswerkstatt gemeinsam mit Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und vielen geladenen Gästen die Einweihung ihrer neuen Räumlichkeiten in der Kärntener Straße. Unsere Klientinnen und Klienten erhalten hier ein attraktives Angebot an Tagesstruktur, Qualifizierung und Beschäftigung, das durchlässig ist und möglichst jeden dort abholt, wo er gerade steht. Dazu kommt, dass substituierte Klientinnen und Klienten psychosoziale Betreuung vor Ort bekommen können. 54 Wir bieten derzeit 15 Plätze für Tagesstruktur und 25 AGH-Plätze (früher MAE) sowie acht tägliche Plätze über den Europäischen Sozialfond. Doch welche Bereiche gibt es nun in der tageswerkstatt, was genau kann man hier machen? Im Bereich Hauswirtschaft kochen und waschen unsere Klienten für die Krisenwohnung und den Eigenbedarf der tageswerkstatt. Zusätzlich halten wir eine Kleiderkammer vor. In unserer Holzwerkstatt wird geschraubt, gebastelt und repariert. Unsere Klientinnen und Klienten unterstützen hier PARITÄTISCHER RUNDBRIEF nicht nur unsere Vereinseinrichtungen mit der Reparatur von Möbeln, sondern werden auch selbst richtig kreativ, so wurden zum Beispiel aus alten Paletten Tische gebaut. In unserem Bereich Natur und Garten pflegen unsere Klienten Grünflächen in verschiedenen Bezirken Berlins. So zum Beispiel den Nollendorfplatz, den Viktoria-Luise-Platz oder den Pallas-Park, ein Projekt gemeinsam mit den Anwohnern vor Ort. Und nicht zu vergessen – unsere eigene kleine Imkerei. Wo wir unsere Bienenstöcke in der kommenden Saison unterbringen, wisNovember / Dezember 2016 SUCHTHILFE RUBRIK sen wir zwar noch nicht, dass unser Honig aus dem letzten Jahr aber richtig lecker ist, ist unbestritten. Ganz neu ist unser Kreativbereich. Egal ob Siebdruck, Upcycling oder Nähwerkstatt – was unsere Klienten hier zaubern, das kann sich wirklich sehen lassen. Wir sind sehr froh über die vielfältige und kurzfristige Unterstützung, die wir beim Um- und Aufbau unseres neuen Angebots erhalten haben. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Das Referat Suchthilfe hat uns unterstützt und die Stiftung Parität hat uns bei der Finanzierung der diversen Brandschutzauflagen – hier vor allem bei der Fluchttreppe, die wir anbauen mussten – unter die Arme gegriffen. Die Sparkasse hat uns in Form von PS-Mitteln bei der Ausstattung der Waschwerkstatt geholfen. Ohne all diese großartige Unterstützung wäre unsere neue tageswerkstatt nicht möglich gewesen. Vielen Dank dafür! Eröffnung der neuen Räumlichkeiten in der Kärntener Straße FOTO: HEIKE KRAUSE Trockene Alkoholiker helfen bei den ersten Schritten in die Abstinenz Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin bietet ambulante Sechs-Wochen-Therapie an V iele Betroffene kennen und schätzen sie, die in Deutschland einmalige Tagestherapie des A nonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin (AKB) e. V. in Steglitz-Zehlendorf. Hier werden im Rahmen der Entwöhnung abstinenzwillige Alkoholiker und Medikamentenabhängige, aber auch Konsumenten weiterer Drogen, ausschließlich von trockenen oder cleanen Suchtkranken betreut. Ein einmaliges Konzept mit Erfolgsfaktor: Etwa 60 Prozent der Teilnehmer sind nach zwei Jahren noch trocken. Als ich selbst am Anfang des Weges in meine Trockenheit stand, empfahl mir während meiner Entgiftung der damalige Chefarzt der Klinik für Suchthilfe seit 1975: die Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin November / Dezember 2016 FOTO: NINA PERETZ Abhängigkeitserkrankungen in der Drontheimer Straße, Dr. Hansjürgen Keller: »Gehen Sie mal dahin, wo die Fachleute sind, nämlich die trockenen Alkoholiker.« Diesen Rat habe ich befolgt und bin seitdem trocken. Verzicht auf Suchtmittel ist Voraussetzung Wo wird diese Form der Entwöhnung angeboten? Im Jahr 1975 wurde die Anonyme Alkoholkrankenhilfe Berlin gegründet. Damals ging es darum, eine Jugend- und eine Erwachsenenwohngemeinschaft sowie eine Tagestherapie einzurichten. Um an die dafür erforderlichen Mittel zu kommen, war die Vereinsbildung unumgänglich. Nach dem mehrfachen Wechsel des Domizils ist davon die Sechs-Wochen-Therapie übriggeblieben, und der Verein verfügt über ein eigenes Haus in der Gustav-Meyer-Straße 7 in Dahlem. Jeder, der bereit und willens ist, seine Sucht zu stoppen, ist willkommen. Dabei ist der AKB konsequent ausgerichtet: Es geht um Abstinenz, nicht um die heute immer mehr diskutierte Reduktion. Denn die eigenen Erfahrungen der Abhängigen zeigen, dass nur der endgültige Verzicht auf das Suchtmittel langfristig von Erfolg gekrönt ist. Alle anderen Versuche, wie zum Beispiel das »kontrollierte Trinken«, mögen zwar für missbräuchlich Konsumierende, aber nicht für Abhängige ein Weg sein. Dabei kann ein selbstmotivierender Einstieg, seinen Konsum vorerst unter Aufsicht zu reduzieren, der erste Schritt in die lebenslange Abstinenz sein. Die Sechs-Wochen-Therapie aber stellt die Alternative »entweder – oder«. Damit ist sie eine große Herausforderung für jeden Entwöhnungswilligen, lässt aber auch keinen »Spiel«raum. PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 55 SUCHTHILFE RUBRIK Einfacher Zugang und absolute Freiwilligkeit Einer der Vorteile dieser Form der Selbsthilfe ist es, dass weder eine Kostenübernahme durch den Versicherungsträger noch eine ärztliche Einweisung nötig sind: Der oder die Betroffene kommt einfach in den AKB und fängt seine Therapie an. Dabei beträgt der private Unkostenbeitrag zur Zeit 40 Euro in der Woche, für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie den Betreuungsaufwand. Zur Therapie gehören täglich angeleitete Gruppen zu einem vorgegebenen Thema, Gespräche mit den ständigen Gästen des Hauses, tägliche Teilnahme an einer Abendgruppe nach Wahl sowie Reinigungsarbeiten im Haus, um wieder in einen strukturierten Tagesablauf zu finden. Außerdem sollen die sechs Wochen genutzt werden, um sich selbst darüber klar zu werden, weshalb ich hier bin, wo ich zur Zeit stehe und welche Perspektiven ich habe (Introspektion). Dabei entscheidet der Teilnehmer oder die Teilnehmerin jeden Morgen selbst, ob er oder sie die Therapie fortsetzen oder abbrechen will. Das sind erhebliche Herausforderungen für jemanden, der gerade aus dem Entzug kommt oder anderweitig den Entschluss gefasst hat, wieder ein selbstbestimmtes und nicht vom Suchtmittel diktiertes Leben zu führen. Wird doch durch das Verbot des Suchtmittelkonsums direkt in den bisherigen Tagesablauf und die Psyche eingegriffen. Es geht um nichts weniger, als seine Persönlichkeit neu zu formieren. Wer diese Herausforderungen meistert, hat gute Chancen, sein Verhalten zu ändern, vom Objekt (nämlich dem des Suchtmittels) wieder zum Subjekt zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dass es auch hier nicht ohne Rückfälle und Abbrüche geht, ist klar. Aber auch dann besteht die Möglichkeit, nach sechs Monaten erneut zu starten. Suchterkrankung kann jeden treffen Jährlich besuchen etwa 70 Abstinenzwillige die ambulante Sechs-Wochen-Therapie des AKB. In der Regel bleiben sie da- nach dem Verein langjährig verbunden und übernehmen in ihm sogar eine Funktion. Dabei ist das Spektrum der Rehabilitanden im AKB weit gefächert: vom Arbeitslosen über den Handwerker, Polizisten, Lehrer, Arzt bis zum Professor sind alle Schichten vertreten. Diese Mischung ist auch eines der Erfolgsrezepte: So begreift jeder, dass Sucht nicht ein Zeichen von Charakterschwäche oder moralischer Verkommenheit, auch keine Frage der Intelligenz, sondern eine zwar individuelle, aber eben auch klassenübergreifende Krankheit ist, die jeden treffen kann. Damit ist ein wichtiges Feld unserer Arbeit beschrieben. Aber der AKB als einer der wichtigen Berliner Suchtselbsthilfevereine bietet noch weit mehr. Er ist Anlaufpunkt und Schutzraum für alle, die mit Gleichbetroffenen reden oder auch nur eine Tasse Kaffee trinken wollen. Dafür ist das Haus an 365 Tagen im Jahr von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Im selben Zeitraum ist auch eine telefonische Kontaktaufnahme oder persönliche Beratung möglich – auch für Angehörige. Darüber hinaus engagiert sich der Verein in der Präventionsarbeit, zum Beispiel in Schulen und Betrieben, und ist in den Entzugsstationen Berliner Krankenhäuser aktiv. Außerdem gibt es eine Angehörigengruppe, eine Schwulengruppe und eine U35-Gruppe. Für Freizeitaktivitäten stehen ein Holzarbeitszirkel, ein PC-Kurs und die Skatgruppe zur Verfügung. Zum Vereinsleben gehören außerdem ein großes Sommerfest, die Weihnachts- und die Silvesterfeier. Gäste sind uns immer willkommen, gerne auch gemeinsam mit Freunden oder Angehörigen. Wir wissen, dass der erste Schritt oft der schwerste ist, aber es lohnt sich, ihn zu JÜRGEN SCHIEBERT wagen. Wissenswertes Weitere Informationen gibt es unter www.akb-ev.de. Selbsthilfe für Eltern und Angehörige von Suchtgefährdeten und Süchtigen 45 Jahre Elternkreise Berlin-Brandenburg EKBB e. V. A m 16. Oktober feierte der Elternkreise Berlin-Brandenburg EKBB e. V. – Selbsthilfe für Eltern und Angehörige von Suchtgefährdeten und Süchtigen sein 45-jähriges Bestehen mit einem Festakt und zahlreichen Gästen. In einem gemeinsamen Grußwort der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg überbrachte Heike Kaminski, Referentin für Soziale Hilfen, Selbsthilfe und Suchtkrankenhilfe im Paritätischen Brandenburg, die Glückwünsche beider Verbände. Nicht mehr wegzudenken aus der Suchthilfe Sie stelle sich vor, so die Referentin des Paritätischen Brandenburg, dass der 56 Rückblick auf die Arbeit als Elternselbsthilfe seit 1971 bei den Engagierten sicherlich viel Freude und Stolz auf das Erreichte auslöse – vollkommen zu Recht, denn die Elternkreise hätten sich in all den Jahren mit ihrem großen Engagement und ihrer Arbeit viel Anerkennung in der Helferszene, aber auch bei Politik und Verwaltung erworben. In Deutschland gebe es ein vielfältiges Beratungs- und Behandlungsangebot ambulanter und stationärer Hilfen sowie zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten durch die Selbsthilfe. Aber es sei eine enorme Herausforderung für alle direkt und indirekt Betroffenen, sich der Krankheit Sucht zu stellen. Die körperlichen, seelischen und sozialen Belastungen im Umgang mit der PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Krankheit und auch der Weg aus der Suchterkrankung heraus seien groß. Und nicht immer gelinge trotz größter Anstrengungen eine »Heilung« und seien die Bemühungen von Erfolg gekrönt. In all diesen Phasen, betonte Heike Kamsinki, beim Informieren, auf den Weg machen, Gesunden oder auch Scheitern, seien die Elternkreise ein nicht mehr wegzudenkender Baustein in der Helferlandschaft und ein großer Kraftquell und Trost. Für die Eltern und mittlerweile auch Angehörigen von Suchtgefährdeten und Suchtkranken seien die Elternkreise eine sehr wichtige Anlaufstelle. Sie klärten nicht nur kompetent auf, sie gingen vor allem mit Gefühlen um: mit Angst, Unsicherheit, Hilflosigkeit, Schuld. November / Dezember 2016 SUCHTHILFE Szene aus dem Film »Was hat denn das mit mir zu tun?« Gemischte Gefühle: Kampf um Finanzierung Heike Kaminski lobte den Film der Elternkreise mit dem Titel »Was hat denn das mit mir zu tun?«, mit dem es gelungen sei, genau diese Kernbotschaft des Miteinanders zu vermitteln. Weiterhin sprach sie davon, dass zu den unterschiedlichen Gefühlen des Jubiläums wohl neben der Freude auch Enttäuschungen gehörten. Daneben gebe es sicher auch Ärger, vielleicht auch etwas Wut, über die Stolpersteine und Hürden, die den Elternkreisen und deren Engagement gelegentlich von unterschiedlichen Institutionen in den Weg gestellt würden. Neben der eigenen Ar- QUELLE: YOUTUBE beit mit und für Eltern oder Angehörige seien die 45 Jahre auch geprägt vom Ringen um die Finanzierung. Ein nicht geringer Teil der Arbeit und Kraft bestünde darin, Politik und Verwaltung von der Notwendigkeit der Finanzierung solcher Leistungen der Selbsthilfe zu überzeugen und Verantwortung einzufordern. Abschließend betonte Heike Kaminski, dass sie für beide Landesverbände sagen könne: Der Paritätische sei stolz auf seine Mitgliedsorganisation Elternkreise Berlin-Brandenburg EKBB e. V. – Landesverband. In den beiden Ländern Berlin und Brandenburg gebe es unter dem Dach des Paritätischen weit über tausend höchst unterschiedliche gemeinnützige Vereine, Initiativen, Verbände und Einrichtungen. Dazu gehörten große überregionale Vereinigungen und sehr kleine lokale Selbsthilfegruppen – und irgendwo dazwischen lasse sich die Arbeit der Elternkreise als kleiner überregional arbeitender Verein einordnen. Dort würden Menschen in besonders schwierigen Problemlagen beraten und aufgefangen. Man teile dort Erfahrungen eigener Betroffenheit mit anderen. Bei den Elternkreisen werde professionell engagierte Suchtpräventionsarbeit geleistet – direkt auf die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen bezogen. Man arbeite in Netzwerken – die Elternkreise suchten und lebten Kooperation in den Bezirken in Berlin, in den Regionen in Brandenburg, in den Landesstellen für Suchtfragen, in Ländergremien der Suchthilfe und auch in unseren verbandlichen Gremien im Paritätischen. Engagiertes Team, viel Ehrenamt Dies sei nicht zuletzt dem Vorstand und dem kleinen, engagierten und verlässlichen Team in der Geschäftsstelle zu verdanken. Schließlich hob die Referentin nochmals den wichtigen Kern dieses Tuns hervor: dass all dies undenkbar wäre ohne das besondere ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des Vereins. Das Fazit der Vertreterin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands lautete: Nicht nur der Paritätische, auch die Suchthilfe in Berlin und Brandenburg wäre ohne die Aktivitäten der Elternkreise um einen bedeutsamen Anteil ärmer! RITA SCHMID WOHNUNGSLOSENHILFE »Wenn sich die Situation nicht ändert, müssen wir überlegen, welche Projekte wir schließen« Fünf Fragen an Mara Fischer, Projektleiterin Notübernachtung / Spendenmanagement bei mob e. V. Mara Fischer ist durch ein Praktikum während ihres Bachelorstudiums im Jahr 2009 zu mob e. V. gekommen. Schnell merkte sie, dass ihr die Arbeit dort viel Spaß macht. So übernahm sie ehrenamtlich für den Verein das Spendenmanagement. Nach ihrem Masterstudium Nonprofit-Management und Public Governance hat sie die Notunterkunft von Anfang an geplant und aufgebaut und im Oktober 2015 eröffnet. Die Fragen stellte Rita Schmid. Frau Fischer, in diesem Oktober gab es bei mob e. V. Grund zu feiern: Der Verein erhielt zum einen den Sozialen Menschenrechts November / Dezember 2016 preis 2016 der Eberhard-Schulz-Stiftung verliehen. Warum wurde mob e. V. mit diesem Preis geehrt, was zeichnet die Arbeit von mob e. V. aus? Mara Fischer: Die Kriterien für die Auszeichnung sind nachweisbare Aktivitäten im Sinne des Stiftungsziels, der »Unterstützung von Bestrebungen zur Entwicklung des Bewusstseins für soziale Menschenrechte und deren Umsetzung«. Der mob e. V. wurde 1994 gegründet und der Anlass zur Gründung PARITÄTISCHER RUNDBRIEF dieses Vereins besteht nach wie vor: eine wachsende Armut, die sich in ihrer krassesten Form in der Obdachlosigkeit zeigt. Wir setzen uns für Menschen ein, die arm und allein sind. Des Weiteren sind wir bestrebt, Wohnungslosen, Obdachlosen und armen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen. Das Herzstück unserer Arbeit ist das menschliche Miteinander und die Hilfe zur Selbsthilfe. Insgesamt führen wir bei mob e. V. fünf Projekte durch: 57 WOHNUNGSLOSENHILFE die ganzjährige Notübernachtung für Obdachlose, die soziale Straßenzeitung strassenfeger, das Kaffee Bankrott als Tagesaufenthalt, das Sozialwarenkaufhaus Trödelpoint und ein Selbsthilfewohnhaus. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und die Würdigung unserer Arbeit. Ebenso im Oktober konnte das Projekt Notübernachtung, das Sie leiten, auf sein einjähriges Bestehen zurückblicken. Wie würden Sie das Projekt beschreiben und gibt es für Sie Highlights in der Arbeit des vergangenen Jahres? Mara Fischer: Die ganzjährige Notübernachtung ist ein sehr wichtiges Projekt. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe prognostiziert bis zum Jahr 2018 einen drastischen Anstieg auf 536.000 wohnungslose Menschen in Deutschland. Ich bin sehr stolz auf unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter, die den Betrieb der Notübernachtung in den Spät- und Nachtdiensten überhaupt möglich machen. Im März 2016 haben wir ein Familienzimmer eingerichtet, da es in Berlin nicht genügend adäquate Angebote für wohnungslose Familien gibt. Die Zahl der wohnungslosen Familien und Kinder ist eklatant gestiegen. Wir konnten einigen obdachlosen Menschen direkt aus der Notunterkunft sozialversicherungspflichtige Jobs und geeigneten Wohnraum vermitteln. Ehemalige Gäste der Notübernachtung helfen nun auch als Ehrenamtliche aus, weil wir ihnen geholfen haben. Sie möchten uns etwas zurückgeben und anderen Obdachlosen Mut machen. Das ist sehr schön und motiviert. Der Winter naht in großen Schritten und Menschen ohne Wohnung brauchen einen warmen Ort zum Schlafen. Sie wollten weiteren Raum schaffen, um mehr Menschen Platz zu bieten. Auf welche Hindernisse sind Sie dabei gestoßen? Mara Fischer: Seit April sind wir dabei, die Platzkapazitäten in der Notunterkunft von 20 auf 31 Plätze zu erhöhen. Der Antrag hängt beim Bauamt fest, da das Brandschutzkonzept von der Behörde noch nicht entsprechend angepasst wurde. So müssen wir täglich obdachlose Menschen abweisen, obwohl wir freie Betten haben. Das ist sehr frustrierend, für die Ehrenamtlichen und vor allem für die Menschen in Not, die wir wegschicken müssen. Immer wieder wird angemerkt, dass die Unterstützung von Menschen auf der Flucht 58 Projektleiterin Mara Fischer und von Menschen, die hier ihre Wohnung verloren haben und auf der Straße leben, in Konkurrenz stehen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Mara Fischer: Es gibt einen großen Konkurrenzkampf von Menschen in Not um die wenigen vorhandenen Ressourcen, wie einen Platz in einer Notunterkunft, in einem Obdachlosenwohnheim oder um den kaum vorhandenen bezahlbaren Wohnraum. Die wachsende Zuwanderung von EU-Bürgern und Asylbewerbern spielt hier eine Rolle als Katalysator und Verstärker der Problematik. Die wesentlichen Ursachen liegen jedoch in einer seit Jahrzehnten verfehlten Wohnungspolitik in Deutschland in Verbindung mit einer unzureichenden Armutsbekämpfung. Es handelt sich um eine Konkurrenz am Rande der Gesellschaft, unter Menschen aller Nationalitäten, die fast nichts mehr oder gar nichts haben. Gerade EU-Migranten leben in sehr prekären Verhältnissen, da die Regelversorgung bei ihnen häufig nicht greift und sie keinerlei Ansprüche geltend machen können. Die Anzahl der Schutzsuchenden ist signifikant gestiegen. Die sozialen Wohnhilfen in den Bezirken weisen häufig Menschen ab, die nach dem Allgemeinen Sicherheitsund Ordnungsgesetz, kurz ASOG, einen Anspruch auf eine Unterbringung haben. Es gibt einen regelrechten Rückstau auf der Straße, weil die Notunterkünfte voll sind, die Obdachlosenheime ebenso. Da der Wohnungsmarkt sehr angespannt ist, ist es kaum möglich, bezahlbaren Wohnraum zu PARITÄTISCHER RUNDBRIEF FOTO: MOB E. V. finden. Das verstärkt den Rückstau erheblich. Flüchtlinge und EU-Migranten zu versorgen, ist ein zusätzliches Problem und für alle Mitarbeiter von mob e. V. eine enorme Belastung. Die Notübernachtung von mob e. V. sitzt mit einem Flüchtlingsheim des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF) unter einem Dach. Wir haben ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis und schauen, wo wir gemeinsam Synergien bilden können. Was wünschen Sie sich für Ihr Projekt? Wie sehen Ihre Pläne für das kommende Jahr im Hinblick auf Ihre Arbeit aus? Mara Fischer: Wir sind personell und finanziell sehr schlecht ausgestattet. Es ist kaum noch möglich, die Arbeit mit den vorhandenen Ressourcen des mob e. V. zu stemmen. Da wir stark niedrigschwellig arbeiten, spüren wir die wachsende Armut deutlich. In Berlin wird es immer enger. Unser Verein ist ein Kristallisationspunkt der sozialen Herausforderungen der Stadt Berlin. Täglich sehen wir die Wunden sozialer Brüche und Härten. Wir benötigen mehr finanzielle Unterstützung und geschultes Personal. Wenn sich die Situation nicht ändert, müssen wir überlegen, welche Projekte wir schließen. Ich wünsche mir, dass sich die wohnungs- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen nachhaltig ändern. Ressortübergreifende Netzwerke zwischen Politik, Verwaltung und Nonprofit-Organisationen müssen installiert und ausgebaut werden. Zudem hoffe ich inständig, dass wir keine der wichtigen ProNovember / Dezember 2016 WOHNUNGSLOSENHILFE jekte des mob e. V. schließen müssen. Es gibt sehr viele Gelder für Flüchtlingsprojekte, was sehr gut und auch wichtig ist. An die Fördertöpfe kommen wir als Verein, der in der Wohnungslosenhilfe tätig ist, nicht heran. Obwohl wir diesen Personenkreis täglich in unseren Projekten bedienen. Hier braucht es dringend ein Umdenken. Wir planen eine Kampagne mit dem Titel »Sleep out – Berlin«, mit prominenten Unterstützern und Testimonials. Hier wollen wir gezielt auf die Verelendung bestimmter Bevölkerungsgruppen hinweisen und Spenden für unsere Arbeit sammeln. Ob wir dies jedoch mit den vorhandenen Ressourcen umsetzen können, bleibt ungewiss. Wissenswertes Mehr zu mob e. V. erfahren Sie unter: strassenfeger.org Ehrenamtliche in der Spätschicht FOTO: MOB E. V. WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE Jetzt bewerben! Wettbewerbe und Förderpreise Deutscher Jugendvideopreis 2017 Ab sofort können sich Nachwuchsfilmer unter 26 Jahren für den Deutschen Jugendvideopreis 2017 bewerben. Bei den eingereichten Filmproduktionen sind Genre und Technik zweitrangig: Entscheidend ist eine gut erzählte Story und eine interessante Ästhetik. So sind beispielsweise Experimente mit Smartphones und Tablets ebenso möglich wie computergenerierte Animationsfilme, Videoclips oder längere Spielfilme. Ausgezeichnet werden die besten Filme aus vier Altersgruppen mit Prämien von insgesamt 13.000 Euro. Der Wettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und veranstaltet vom Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF). Einsendeschluss ist der 15. Januar 2017. Die Teilnahme-Infos gibt es auf jugendvideopreis.de. Der Hatan-Sürücü-Preis 2017 Auch heute werden leider noch Mädchen und Frauen benachteiligt. Aus diesem Grund haben Bündnis 90 / Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin 2013 den Hatun-Sürücü-Preis initiiert, um diejenigen in den Mittelpunkt zu rücken, die sich tatkräftig und mit viel Herz für Mädchen und junge Frauen engagieren. Verliehen werden insgesamt drei Preise von insgesamt 1000 Euro an Einzelpersonen, InitiatiNovember / Dezember 2016 ven oder Organisationen aus Berlin, die sich für das Recht von Mädchen und jungen Frauen auf Chancengleichheit und Selbstbestimmung einsetzen und sie auf dem Weg dorthin begleiten und fördern. Kandidatinnen und Kandidaten können sich selbst bewerben oder von Dritten vorgeschlagen werden. Voraussetzung ist eine vollständige Bewerbung. Das Engagement, auf das sich die Bewerbung bezieht, sollte aktuell sein (2015/2016). Der Preis ist nach Hatun Sürücü benannt. Sie ist Inbegriff einer starken und mutigen Frau. Die junge Mutter hatte sich aus einer Zwangsehe befreit und führte gegen alle Widerstände ein selbstbestimmtes Leben. Kurz vor Abschluss ihrer Gesellenprüfung zur Elektroinstallateurin wurde sie Opfer eines sogenannten Ehrenmordes: Am 7. Februar 2005 wurde sie von einem i hrer Brüder auf offener Straße erschossen. Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen finden sie unter gruene-fraktion-berlin.de/hsp. Der Einsendeschluss für den Hatun-Sürücü-Preis endet am 15. Januar 2017. Deutscher Generationenfilmpreis 2017 Beim Deutschen Generationenfilmpreis geht es vor allem um persönliche PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Ansichten und Geschichten, um Lebenserfahrungen und Lebensgefühle. Teilnehmen können Filmschaffende ab 50 sowie junge Kreative bis 25, die sich mit dem Thema Alter(n) und Generationen beschäftigen. Und natürlich auch generationen-gemischte Teams. Gesucht werden interessante Storys, ungewöhnliche Umsetzungen und künstlerische Experimente. Filme zu großen und »schweren« Thematiken sind ebenso willkommen wie Filme aus dem vermeintlich trivialen Alltag. Technische Fragen können, je nach Projekt, zweitrangig sein. So spielt es zum Beispiel keine Rolle, ob ein Film mit einer High-End-Kamera oder dem Smartphone gedreht wurde. Ob Erstlingswerk, spontan entstandener Clip oder groß angelegte Projekte – alle können sich bis zum 15. Januar 2017 bewerben. Der Wettbewerb hat zwei Bereiche, in denen Filme eingereicht werden können: Freie Themenwahl und das Jahresthema »Mensch – Maschine – Megabyte«. Mehr unter: video-der-generationen.de Integrationspreis 2017 Zum ersten Mal loben der Deutsche Städtetag, der AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, der GdW Bundesver59 WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE band deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, der vhw-Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung und der Deutsche Mieterbund gemeinsam den bundesweiten Wettbewerb zum »Integrationspreis 2017« aus. Er findet unter dem Motto »Zusammenleben mit neuen Nachbarn« mit Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit statt. Bis zum 23. Januar 2017 können Akteure Projekte einreichen, die beispielhaft zeigen, wie die Integration von Zuwanderern in Nachbarschaften und Wohnquartieren gefördert werden kann. Weitere Informationen erhalten Sie unter: preis-soziale-stadt.de/integrationspreis und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg, Cornelia Prüfer-Storcks, hat erneut die Schirmherrschaft für den mit 20.000 Euro dotierten Preis übernommen. Bewerben können sich alle Teilnehmer in der stationären Krankenversorgung im deutschsprachigen Raum sowie Management- und Beratungsgesellschaften, Krankenkassen oder sonstige Experten. Eine hochrangig besetzte Jury mit namhaften Akteuren aus dem Gesundheitswesen entscheidet über die Vergabe des Preises. Die Preisverleihung wird am 20. September 2017 im Rahmen des 13. Gesundheitswirtschaftskongresses in Hamburg stattfinden. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 28. Februar 2017. Mehr unter: www.lohfert-stiftung.de/lohfert-preis-2017 Lohfert-Preis 2017 Die Lohfert Stiftung lobt für das Jahr 2017 zum fünften Mal den Lohfert-Preis aus. Der Lohfert-Preis 2017 steht unter dem Titel: »Patientenkommunikation: Systeme zur Reduzierung vermeidbarer (Fehl-) Behandlungen«. Die Senatorin für Gesundheit Mein gutes Beispiel 2017 Die Bertelsmann Stiftung und der Verein Unternehmen für die Region e. V. suchen gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks kleine, mittelständische und familiengeführte Unternehmen, die sich gesellschaftlich engagieren und Verantwortung für ihre Region übernehmen. Firmen und Handwerksbetriebe können sich bis zum 13. Januar 2017 mit Projekten bewerben, die einzeln, gemeinsam oder mit Vereinen und Initiativen durchgeführt werden. Interessant sind vor allem Aktivitäten, die nicht auf kurzzeitige Wirkung setzen. Das thematische Spektrum ist breit: Es reicht vom Engagement im Bereich Bildung, Integration, Bekämpfung sozialer Benachteiligung, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bis zum kulturellen Leben. Drei besonders gute Projekte werden ausgezeichnet. Hinzu kommt ein Preis für ein Beispiel aus dem Handwerk. Darüber hinaus wird dieses Jahr ein Sonderpreis zum Thema Gesundheit verliehen. (Infoblatt Sonderpreis). Fünf Preisträger werden am 30. März 2017 in einem Festakt in Berlin geehrt (Save the Date!). Die Ausgezeichneten erhalten professionelle Unterstützung bei der medialen Kommunikation ihres Engagements und die Organisation eines Praxistages in ihrem Unternehmen. www.mein-gutes-beispiel.de FACHGRUPPEN UND ARBEITSKREISE Fachgruppen und Arbeitskreise Beim Paritätischen Wohlfahrtsverband treffen sich Fachgruppen (FG) und Arbeitskreise (AK). Termine und Informationen erhalten Sie über paritaet-alsopfleg.de, im passwortgeschützten Extranet pariextra.de oder telefonisch. FG Ältere Menschen Forum Jugendhilfeausschüsse JHA FG Menschen mit Behinderungen FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung FG Suchthilfe | AK Gesundheit | FG HIV, Aids, STI und Hepatitiden FG Krankenhäuser FG Sozialstationen FG Stationäre pflegerische Versorgung AK Soziale Beratung | AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung | AK Qualität § 67 SGB XII FG Familie, Frauen, Mädchen FG Kita | Integrations-AG FG Jugendberufshilfe | FG Hilfen zur Erziehung | FG Jugendarbeit FG Schulträger FG Betreuung Schulkinder | FG Schulbez. Jugendhilfe | AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich FG Migration AK Straffälligen- und Opferhilfe AK Kultur im Paritätischen AK Ehrenamtskoordination PR-Forum 60 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Telefon: 8 60 01-501 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01-155 Telefon: 8 60 01-555 Telefon: 8 60 01-168 Telefon: 8 60 01-101 Telefon: 8 60 01-503 Telefon: 8 60 01-501 Telefon: 8 60 01-171 Telefon: 8 60 01-176 Telefon: 8 60 01-179 Telefon: 8 60 01-165 Telefon: 8 60 01- 161 Telefon: 8 60 01-166 Telefon: 8 60 01-177 Telefon: 8 60 01-188 Telefon: 8 60 01-183 Telefon: 8 60 01-613 Telefon: 8 60 01-107/ -183 November / Dezember 2016 PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN Paritätische Akademie Berlin Veranstaltungsinformationen Januar bis März 2017 Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei: Paritätische Akademie Berlin Telefon: 030 275 82 82-12, Mail: [email protected] Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer aus Nicht-Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt. Januar 2017 Methoden ohne Ende – für alle, die beraten | Nr.: 091743 | 12. – 13. Januar 2017 | 309 / 359 Euro Teamentwicklung. Potenziale fördern – Zusammenarbeit gestalten – Erfolge erzielen | Nr.: 071710 | 16. – 17. Januar 2017 | 339 / 389 Euro Projektmanagement in sozialen Betrieben – Basiskurs Methodik. Schritt für Schritt zum Projekterfolg | Nr.: 071700 | 18. Januar – 14. März 2017 | 969 / 1.029 Euro Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation für Pflegefachkräfte | Nr.: 071744 | 23. Januar 2017 | 59 / 89 Euro Mensch ärgere dich nicht … | Nr.: 081713 | 24. Januar 2017 | 199 / 239 Euro Umgang mit kultureller Vielfalt in der Altenpflege. Multikulturelle Zusammensetzung der alternden Gesellschaft und Umgangsweisen aus Sicht der Mitarbeitenden | Nr.: 071752 | 25. – 26. Januar 2017 | 309 / 359 Euro Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation für Pflegedienstleitungen, Team- und Wohnbereichsleitungen | Nr.: 071790 | 30. – 31. Januar 2017 | 109 / 129 Euro Februar 2017 Praktikant/-innen und Erzieher/-innen qualifiziert ausbilden – Ein Qualitätsmerkmal des Lernortes Praxis? Eine Aufgabe der Leiter/-innen in sozialpädagogischen Einrichtungen | Nr.: 071702 | 06. – 07. Februar 2017 | 209 / 259 Euro November / Dezember 2016 Basis Anwenderschulung KiQu Datenbank | Nr.: 081743 | 09. Februar 2017 | 145 / 160 Euro Wirkung, Transparenz und Governance – Transparenz als erster Schritt zur wirkungsorientierten Unternehmensführung | Nr.: 071750 | 09. Februar 2017 | 189 / 219 Euro Analphabetismus erkennen und handeln. 1. Sensibilisierungsworkshop 2017 | Nr.: 7501701 | 10. Februar 2017 | 0 / 0 Euro »Stress lass nach« – Achtsamkeit im Job | Nr.: 091751 | 13. – 14. Februar 2017 | 559 / 679 Euro Kulturelle Vielfalt in der Altenpflege. Multikulturelle Zusammensetzung in der Gesellschaft und deren Bedeutung in der Altenpflege aus Sicht der Adressaten und aus Sicht der Mitarbeitenden | Nr.: 071753 | 13. – 14. Februar 2017 | 329 / 379 Euro Basisseminar Interne/r Auditor/in mit Trainingsaudit | Nr.: 081730 | 16. – 17. März 2017 | 360 / 396 Euro Beratende Fachkraft im Kinderschutz, »insoweit erfahrene Fachkraft« nach § 8a SGB VIII. Berufsbegleitender Zertifikatskurs. | Nr.: 071720 | 22. – 18. Juli 2017 | 1.600 / 1.900 Euro Umgang mit herausfordernden Eltern | Nr.: 091758 | 27. – 28. Februar 2017 | 209 / 259 Euro Wie gründe ich einen Verein? | Nr.: 081700 | 27. – 26. Juni 2017 | 555 / 555 Euro März 2017 Humorvoll agieren und reagieren im Führungsalltag | Nr.: 091745 | 02. – 03. März 2017 | 309 / 359 Euro PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Heute stationär, morgen ambulant?! Möglichkeiten der (Neu-)Positionierung in Zeiten von PSG und steigenden Erwartungen | Nr.: 071758 | 02. März 2017 | 179 / 199 Euro Lizenzlehrgang »Interne/r KiQu Evaluator/in« mit neuen BBP Inhalten | Nr.: 081726 | 06. – 17. März 2017 | 720 / 792 Euro Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation für Pflegedienstleitungen, Team- und Wohnbereichsleitungen | Nr.: 071791 | 08. – 09. März 2017 | 109 / 129 Euro Die neue Begutachtungsrichtlinie in der Pflege – Was ändert sich? | Nr.: 071730 | 10. März 2017 | 109 / 169 Euro Intensivworkshop: So werben Sie für Ihre Beratungsleistungen. | Nr.: 081719 | 15. März 2017 | 199 / 236 Euro Prozessentwicklung | Nr.: 081736 | 16. – 17. März 2017 | 445 / 490 Euro Managementbewertung | Nr.: 081733 | 16. März 2017 | 210 / 231 Euro Ein Team leiten. Basiswissen für eine erfolgreiche Teamleitung | Nr.: 091711 | 20. – 22. März 2017 | 379 / 429 Euro Intensivworkshop: Interne Kommunikation – ein lohnender Blick ins Innere | Nr.: 081711 | 22. März 2017 | 199 / 239 Euro Steter Wandel als Kontinuum – das richtige Konzept zur Führung finden | Nr.: 081718 | 27. – 29. März 2017 | 549 / 669 Euro AZAV – QM Entwicklung | Nr.: 081734 | 28. März 2017 | 210 / 231 Euro 61 PINNWAND Pinnwand Sonderkonditionen Günstige Konditionen für Mitglieder des Paritätischen bietet der Stellenmarkt von Meinestadt.de Mitglieder des Paritätischen erhalten einen Sonderrabatt von 30 Prozent auf die Preise der Premium Stellenanzeige. Um von diesem Angebot zu profitieren, melden Sie sich bitte direkt beim Ansprechpartner von MeineStadt.de und geben sich als Paritäter zu erkennen. Frank Stietenroth, meinestadt.de GmbH, [email protected], 0221 995 33-670 Mehr zum Rahmenvertrag des Paritätischen mit MeineStadt.de sowie zu anderen Rahmenverträgen finden Sie unter: der-paritaetische.de/startseite/ rahmenvertraege0 Stellenangebote Die Krisenwohnung neuhland sucht ab sofort eine/n Sozialpädago*in für 30 Stunden/Woche Institution: neuhland Hilfe in Krisen gGmbH Verfügbar ab: sofort Die neuhland Hilfe in Krisen gGmbH ist ein gemeinnütziger anerkannter Träger der Jugendhilfe und der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Unser Schwerpunkt ist die Krisenhilfe. Wir betreiben verschiedene stationäre und ambulante Angebote des therapeutischen Wohnens und der Beratung sowie eine Fortbildungsakademie. Für unsere Krisenwohnung neuhland am Nikolsburger Platz 6 in Berlin-Wilmersdorf suchen wir ab sofort eine/n Sozialpädagog*in oder vergleichbare Ausbildung für 30 Std./Woche (mit flexibler Erhöhung bei Bedarf) für die 24 Std. Betreuung von Jugendlichen in Krisen. Bereitschaft zum Schichtdienst und Wochenendarbeit setzen wir voraus. Die Krisenwohnung neuhland bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen von 13 – 21 Jahren in schweren Krisen eine stationäre Krisenintervention und eine Klärung der Lebenssituation an. Zu Ihren Aufgaben gehören die Organisation und Strukturierung der Betreuung in der Krisenwohnung, die Mitwirkung im Hilfeplanverfahren, die Kooperation mit allen Beteiligten des Hilfeprozesses, die Erstellung und Einhaltung von Förder- und Erziehungsplänen sowie die Organisation und Durchführung von Aktivitäten zur Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten der Klienten*innen. Wir wünschen uns einen kontaktfähigen, teamfähigen und an therapeutischer Arbeit interessierten Mitarbeitenden, gerne mit Migrationshintergrund, der seine beruflichen Erfahrungen mit Jugendlichen in schwierigen psychischen Problemlagen aktiv einbringt. Sie sollten belastbar, humorvoll und flexibel sein, sowie 62 ein hohes Maß an Engagement und Motivation für das Arbeitsfeld mitbringen und bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Notwendige Voraussetzungen sind Einfühlungsvermögen und Wertschätzung für Jugendliche und deren Eltern in schwierigen Lebenslagen. Wir bieten ein interessantes und vielschichtiges Aufgabengebiet in einem angesehenen, fachlich spezialisierten Träger, therapeutisch ausgerichtete und multiprofessionelle Teamarbeit in enger Zusammenarbeit mit dem therapeutischen Team der Beratungsstelle, hohe Qualitätsstandards, klare Strukturen und ein angenehmes Arbeitsklima. Einarbeitung, Fortbildungen, regelmäßige Supervision und laufende Unterstützung unserer Mitarbeiter*innen sind selbstverständlich. Das Fortbildungsangebot der neuhland Fortbildungsakademie kann kostenfrei genutzt werden. Hinweise zur Bewerbung: Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: neuhland Hilfe in Krisen gGmbH z. Hd. Claudia Zschuckelt Nikolsburger Platz 6, 10717 Berlin oder per E-Mail an: [email protected] Dipl.-Sozialpädagogen / Dipl.-Pädagogen / Dipl.-Psychologen für das Projekt »mut zur Zukunft« Institution: HILFE-FÜR-JUNGS e. V. Verfügbar ab: Frühjar 2017 Aus pädagogischen Gründen männliche Dipl.-Sozialpädagogen / Dipl.-Pädagogen / Dipl.-Psychologen (oder vergleichbare Qualifikation) mit therapeutischer Zusatzausbildung, zwei Vollzeitbeschäftige (auch in Teilzeit möglich) als Mitarbeiter mit traumatisierten jungen Männern, die sexuelle Gewalt erlebt haben. Was Sie mitbringen sollten ·· Sie haben Erfahrung in der pädagogischen und therapeutischen Arbeit mit jungen Männern, ·· wollen sich mit den Themen Trauma und sexuelle Gewalt auseinandersetzen, ·· sind engagiert, selbstständig, konflikt- und teamfähig, ·· haben möglichst mehrjährige Berufserfahrung, ·· haben Freude am konzeptionellen Arbeiten und der Entwicklung des Projektes, ·· verfügen möglichst über vielfältige methodische Ansätze (bspw. Traumafachberatung, EMDR, Sexualpädagogik, Transkulturelle Ansätze), ·· sind flexibel (Arbeitszeiten, Krisenintervention), ·· haben einen strukturierten, transparenten und zuverlässigen Arbeitsstil, ·· sind eine gefestigte Persönlichkeit, ·· besitzen eine PKW-Fahrerlaubnis, ·· sind bereit, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen (bei Einstellung, sowie alle 2 Jahre). Wir bieten ·· eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem engagierten Team, PARITÄTISCHER RUNDBRIEF ·· eine angemessene Bezahlung (TV-L Berlin, inkl. Jahressonderzahlung, VWL, Handgeld) ·· wöchentliche Teamsitzungen, Konzeptmitarbeit, kollegialer Austausch, Supervision und Fortbildungen, ·· Bereitschaft zur Teilnahme an einer traumaspezifischen Fortbildung ·· einen Arbeitsplatz bei einem Träger mit vielfältigen Mitgestaltungsmöglichkeiten. HILFE-FÜR-JUNGS e. V. arbeitet mit Jungen, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Um diese Jungen weitestgehend schützen zu können, verlangen wir von zukünftigen Angestellten: ·· dass sie per Unterschrift versichern, noch nie durch strafrechtliche Ermittlungen gegen die eigene Person (also nach einer polizeilichen Anzeige) in Bezug auf das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Menschen (Dreizehnter Abschnitt des StGB) beschuldigt worden zu sein; ·· dass sie per Unterschrift versichern, dass sie, wenn sie durch strafrechtlichen Ermittlungen gegen die eigene Person (also nach einer polizeilichen Anzeige) in Bezug auf das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Menschen (Dreizehnter Abschnitt des StGB) beschuldigt werden, den Arbeitgeber (HILFE-FÜRJUNGS e. V.) unverzüglich davon in Kenntnis setzen; ·· eine schriftliche Einverständniserklärung, dass sich der Geschäftsführer von HILFE-FÜR-JUNGS e. V. mit den letzten Arbeitgebern in Verbindung setzen kann, um ausschließlich das Thema Nähe/Distanz zu Kindern und Jugendlichen zu erfragen. Nachfragen und vollständige Bewerbungsunterlagen nur per E-Mail an: [email protected] Kontakt: Ralf Rötten, Geschäftsführer www.hilfefuerjungs.de Referent_in Fundraising Institution: Humanistischer Verband Berlin Brandenburg e. V. Verfügbar ab: 1. Februar 2017 Arbeitsbereich Spendenakquise: Planung, Durchführung und Auswertung von Spendenaktionen. Betreuung von Einrichtungen des HVD bei fortlaufenden Spenden. Weiterentwicklung des Erbschaftsfundraisings, Betreuung neuer Testamentsspender_innen; Spender_innenbindung und -neugewinnung Arbeitsbereich Online-Fundraising: Fundraisingspezifische Betreuung der HVD-Website inkl. Social Media, Koordinierung der Auftritte auf Spenden- und Online-Shopping-Plattformen, Entwicklung und Vernetzung von FR-ÖA-Kampagnen inkl. Social Media und Crowdfunding-Kampagnen Die 25-Stunden-Teilzeitstelle mit der Gehaltsgruppe 10 nach Haustarif ist vorerst auf zwei Jahre befristet. November / Dezember 2016 PINNWAND Anforderungsprofil: ·· Abgeschlossene Hochschul-oder Fachhochschul-Ausbildung, wünschenswert sind Fundraisingkenntnisse und -Erfahrungen möglichst in den genannten Gebieten ·· souveräner Umgang mit MS-Office, etablierten Online-Anwendungen sowie Social Media etc. ·· sehr gutes schriftliches und mündliches Ausdrucksvermögen ·· ausgeprägte kommunikative Kompetenz und Flexibilität, Belastbarkeit und gutes Zeitmanagement ·· Identifizierung mit den Anliegen des Humanistischen Verbandes www.hvd-bb.de E-Mail: [email protected] Therapeutische Kinderwohngruppe sucht ab sofort eine/n Sozialpädagogen/in oder eine/n Erzieher/in Institution: neuhland Hilfe in Krisen gGmbH Verfügbar ab: sofort Die neuhland Hilfe in Krisen gGmbH ist ein gemeinnütziger anerkannter Träger der Jugendhilfe und der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Unser Schwerpunkt ist die Krisenhilfe. Wir betreiben verschiedene stationäre und ambulante Angebote des therapeutischen Wohnens und der Beratung sowie eine Fortbildungsakademie. Für unsere therapeutische Kinderwohngruppe suchen wir ab sofort eine/n Sozialpädagogen/in oder eine/n Erzieher/in (oder vergleichbare Berufsgruppen) mit einem Stellenanteil von 75 – 100 % mit Bereitschaft zum Schichtdienst und Wochenendarbeit für die Betreuung von 7 Kindern und Jugendlichen. Die Kinderwohngruppe bietet mehrfach traumatisierten Kindern und Jugendlichen von fünf bis vierzehn Jahren ein Betreuungs- und Wohnangebot in einem sozialtherapeutischen Milieu. Zu Ihren Aufgaben gehören: die Organisation und Strukturierung der Betreuung in der therapeutischen Kinderwohngruppe, die Mitwirkung im Hilfeplanverfahren, die Kooperation mit allen Beteiligten des Hilfeprozesses, die Erstellung und Einhaltung von Förder- und Erziehungsplänen sowie die Organisation und Durchführung von Aktivitäten zur Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten der Klienten*innen. Wir wünschen uns: einen kontaktfähigen, teamfähigen und an therapeutischer Arbeit interessierten Mitarbeitenden, der seine beruflichen Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen in schwierigen psychischen Problemlagen aktiv einbringt. Sie sollten belastbar und flexibel sein sowie ein hohes Maß an Engagement und Motivation für das Arbeitsfeld mitbringen und bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Notwendige Voraussetzungen sind Einfühlungsvermögen und Wertschätzung für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen. Wir bieten: ein interessantes und vielschichtiges Aufgabengebiet in einem angesehenen, fachlich spezialisierten Träger, therapeutisch ausgerichtete und multiprofessionelle Teamarbeit unter fachlicher Begleitung einer Psychologin, hohe Qualitätsstandards, klare Strukturen und ein angenehmes Arbeitsklima. Einarbeitung, Fortbildungen, regelmäßige Supervision und laufende Unterstützung unserer Mitarbeiter*innen sind selbstverständlich. Das Fortbildungsangebot der neuhland Den Blick für den Moment entwickeln November / Dezember 2016 Fortbildungsakademie kann kostenfrei genutzt werden. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: neuhland Hilfe in Krisen gGmbH, z. Hd. Herrn Gerd Storchmann Nikolsburger Platz 6, 10717 Berlin oder per E-Mail an: [email protected] Für Rückfragen nutzen Sie bitte die oben angegebene E-Mailadresse. www.neuhland.net Bezugsbetreuung zur Anleitung und Betreuung von psychisch- und suchtkranken Menschen Institution: FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH Verfügbar ab: 1. Januar 2017 Die FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH ist ein Träger der psychosozialen Pflichtversorgung in Spandau und sucht vorerst befristet, für mindestens 30 Std. pro Woche eine/n Mitarbeiter/in im Tagesdienst (Früh-, Spät- und Wochenenddienste) für das Intensiv Betreute Wohnen/ Standort Radelandstraße/Kronprinzenstraße. Qualifikationen: Sozialarbeiter/in, Heilerziehungspfleger/in, Erzieher/ in, Ergotherapeut/in oder andere angrenzende Berufsgruppen des sozialpädagogischen Bereichs. Wir erwarten: Abgeschlossene Ausbildung in den genannten Berufsgruppen des sozialpädagogischen Bereichs oder anderen angrenzenden Professionen. FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKER DES HVD-BB.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 63 PINNWAND Gewünscht sind: Erfahrungen in Arbeitsfeldern der Psychiatrie oder der Suchthilfe, ein besonderes Maß an Toleranz und Empathie, Einsatzbereitschaft und Interesse an Weiterentwicklungen. Wir bieten: Gesonderte Schichtzulage, sowie Feiertags- und Wochenendzuschläge, regelmäßige Teamsitzungen, Supervisionen und Fortbildungsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung, bevorzugt per E-Mail, an: [email protected] oder per Post mit frank. Rückumschlag an: FID Freundeskreis Integrative Dienste gGmbH, Neue Bergstraße 6, 13585 Berlin. www.fid-spandau.de Examinierte/r Krankenschwester / Krankenpfleger Institution: Haus Lenné, Lenné gGmbH Verfügbar ab: sofort Für weitere Informationen zu unserer Arbeit und unseren Leistungen schauen sie sich auf unserer Homepage www.haus-lenne.de um. E-Mail: [email protected] Hausreinigung Institution: Sidonie-Scharfe-Stiftung Verfügbar ab: sofort Gemeinnütziges Damenstift in Zehlendorf sucht eine/ einen Mitarbeiter/in für die Objektreinigung. Umfang: 12 Wochenstunden Weitere Informationen und Bewerbung an Hausverwaltung V+V Busch GmbH, z. Hd. Herrn Schulz, Binger Str. 27, 14197 Berlin bzw. per Mail an [email protected]. Telefonnummer für Rückfragen: 030 824 18 63 Soziale Gruppenarbeit in einer gemeinwesenorientierten Einrichtung Institution: Nachbarschaftsheim Neukölln Verfügbar ab: 1. Dezember 2016 Sozialarbeiter/in / Sozialpädagogen/in, Teilzt. 25 Wst. mit Option auf Aufstockung Aufgaben: Ihre Aufgabe ist die Planung und Durchführung von Hilfen zur Erziehung (HzE), insbesondere Soziale Gruppenarbeit nach §29 SGB VIII für Grundschulkinder. Sie fördern das soziale Lernen insbesondere mit Gesprächen, Ritualen, Rollenspielen und freizeitpädagogischen Angeboten und beraten Kinder und Eltern in Krisenfällen und Konflikten. Sie legen besonderen Wert auf eine individuelle und sorgfältige Hilfeplanung und eine auf die Bedürfnisse jedes Kindes abgestimmte För- 64 derung, arbeiten eng mit den Eltern, dem Jugendamt und weiteren involvierten Fachleuten zusammen und erledigen Berichtswesen und Dokumentation. Die HzE sind in die offenen Angebote für Kinder, Familien und Jugendliche des Nachbarschaftsheims eingebunden. Das Kernteam besteht aus zwei Kolleg/ innen, darüber hinaus wirken weitere Kolleg/innen stundenweise mit. Durch die enge Zusammenarbeit mit den anderen Arbeitsbereichen können Sie meist auf bestehende Beziehungen zu den Adressat/innen aufbauen und sich mit den Kolleg/innen breit austauschen. Wir bieten Teambesprechungen, Supervision und Fortbildung. Sie benötigen einen Abschluss als staatl. anerkannte/r Sozialarbeiter/in oder Sozialpädagoge/in oder gleichwertig. Erfahrung im Bereich Hilfen zur Erziehung, offene Arbeit mit Kindern und Familien sowie Familien- und Erziehungsberatung sind von Vorteil. Eine wertschätzende Grundhaltung und interkulturelle Kompetenz setzen wir voraus. E-Mail: [email protected] Assistenz der Geschäftsführung Institution: Nachbarschaftsheim Neukölln Verfügbar ab: sofort Aufgaben: Zu Ihren Tätigkeiten gehören die Erstellung von Projekt- bzw. kostenstellenbezogenen Finanzplänen und Änderungsfinanzplänen nach Maßgabe unterschiedlicher Förderlogiken; die Erstellung von Finanzierungsund Ausgabenszenarien, Wirtschaftlichkeitsrechnungen unter Berücksichtigung von Förderbestimmungen und weiteren gesetzl. Vorschriften, die Projekt- bzw. kostenstellenbezogene Ausgabenverfolgung, Nachjustierung von Ausgabenplänen und Erstellen von Änderungsanträgen, die Überwachung von Fristen für Antragstellung, Zahlungsabrufe, Verwendungsnachweise, sowie die Mitwirkung bei der Erstellung des Wirtschaftsplanes Erwartet werden ·· Kenntnisse in Betriebswirtschaft u. Controlling ·· Zuwendungsrecht und Entgeltfinanzierung ·· analytisches Denken, Spielräume und Grenzen im Rahmen des Zuwendungsrechts er-kennen ·· Lösungsorientiertes, auf Ökonomie der Abläufe bedachtes Arbeiten ·· Mitdenken und Verantwortung übernehmen E-Mail: [email protected] Exam. Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w) Institution: Drogentherapie-Zentrum Berlin e. V. Verfügbar ab: 1. Dezember 2016 Unsere Fachklinik Lago, Am Großen Wannsee in Berlin Zehlendorf bietet mit 61 Plätzen eine stationäre medizinische Rehabilitation für abhängigkeitserkrankte Menschen ab 18 Jahren an. Sie sind examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger (m/w) und wollen sich beruflich verändern oder neu starten? PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Wir sind überzeugt: Zum unverwechselbaren Charakter des Hauses tragen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Qualität der von ihnen geleisteten Arbeit wesentlich bei! Kommen Sie zu uns und werden Sie Teil unseres Teams Ihre Aufgaben: ·· medizinische Grundversorgung unserer Patienten ·· Pflegedokumentation und Medikamentenausgabe ·· Begleitung der Rehabilitanden im aktiven Tagesgeschehen ·· professioneller Umgang mit Krisensituationen ·· Mitarbeit in einem multiprofessionellen Team Wir erwarten: ·· abgeschlossene Ausbildung ·· gerne Erfahrung in der Arbeit mit suchterkrankten Menschen ·· Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Flexibilität ·· Eigeninitiative und Freude an einer eigenverantwortlichen Arbeitsweise Wir bieten: ·· einen verantwortungsvollen Arbeitsplatz mit vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgaben ·· Fortbildungsmöglichkeiten ·· EDV-gestützte Pflegedokumentation ·· ein 3-Schichtsystem Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Sie! Bitte senden Sie Ihre Kurzbewerbung an: Drogentherapie-Zentrum Berlin e. V. Personalabteilung · Frau Händel Frankfurter Allee 40 · 10247 Berlin Tel.: 030 293 85-472 · [email protected] Weitergehende Informationen zu den Aktivitäten des Vereins erhalten Sie auf unserer Homepage: drogentherapie-zentrum.de E-Mail: [email protected] Therapeutische Kinderwohngruppe sucht eine stellvertretende Leitung Institution: neuhland Hilfe in Krisen gGmbH Verfügbar ab: sofort Die neuhland Hilfe in Krisen gGmbH ist ein gemeinnütziger anerkannter Träger der Jugendhilfe und der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Unser Schwerpunkt ist die Krisenhilfe. Wir betreiben verschiedene stationäre und ambulante Angebote des therapeutischen Wohnens und der Beratung sowie eine Fortbildungsakademie. Für die stellvertretende Leitung unserer therapeutischen Kinderwohngruppen (Stellenanteil 75%) suchen wir ab sofort eine/n Psychologe/in oder Sozialpädagogen/in mit therapeutischer Erfahrung im Kinder- und Jugendbereich. Die Kinderwohngruppe bietet Kindern und Jugendlichen im Aufnahmealter von fünf bis vierzehn Jahren mit schwerwiegenden psychischen Problemen oder Erkrankungen ein Betreuungs- und Wohnangebot an zwei Standorten mit jeweils 7 Plätzen in einem sozialtherapeutischen Milieu. November / Dezember 2016 PINNWAND Zu Ihren Aufgaben gehören: Ständige Vertretung der Bereichsleitung, Sicherstellung und Gewährleistung des pädagogisch-therapeutischen Settings, Leitung der therapeutischen Mitarbeiter_innen, Bearbeitung von Aufnahmeanfragen, Elternarbeit, Zusammenarbeit mit Jugendämtern, fachliche Unterstützung in Krisensituationen. Wir wünschen uns eine/n kontaktfähige/n und teamfähige/n Mitarbeiter/in mit langfristigem Interesse. Sie sollten Berufserfahrung in der stationären Jugendhilfe und mit traumatisierten Mädchen und Jungen mitbringen und möglichst Leitungserfahrung haben. Belastbarkeit und Flexibilität sowie ein hohes Maß an Engagement für das Arbeitsfeld und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sind Voraussetzung für das Aufgabengebiet. Weiterhin sind Einfühlungsvermögen und Wertschätzung für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen, sowie Erfahrungen in der Elternarbeit unerlässlich. Wir bieten ein interessantes und vielschichtiges Aufgabengebiet in einem angesehenen, fachlich spezialisierten Träger, therapeutisch ausgerichtete und multiprofessionelle Teamarbeit, hohe Qualitätsstandards, klare Strukturen und ein angenehmes Arbeitsklima. Einarbeitung, Fortbildungen, regelmäßige Supervision und laufende Unterstützung unserer Mitarbeiter_innen sind selbstverständlich. Das Fortbildungsangebot der neuhland Fortbildungsakademie kann kostenfrei genutzt werden. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: neuhland Hilfe in Krisen gGmbH z. Hd. Herrn Gerd Storchmann Nikolsburger Platz 6 10717 Berlin oder per E-Mail an: [email protected] Für Rückfragen steht Herr Storchmann unter 0179 391 68 77 zur Verfügung. neuhland.net E-Mail: [email protected] Sozialpädagoge/Sozialpädagogin Institution: aktion weitblick gGmbH Verfügbar ab: 1.3.2017 aktion weitblick-betreutes wohnen-gGmbH sucht für den Aufbau des Betreuungsangebotes »Begleitete Elternschaft«, ab 1.3.2017 vorerst befristet für ein Jahr Sozialpädagogin/Sozialpädagogen mit 31,2 StundenWochenarbeitszeit und der Bereitschaft zur Aufstockung. Wir sprechen von Begleiteter Elternschaft, wenn wir für Eltern mit einer sogenannten geistigen Behinderung und ihre Kinder eine Kombination ambulanter Hilfen anbieten, als da sind: Leistungen der Eingliederungshilfe nach §§53/54 SGB XII und Leistungen der sozialpädagogischen Familienhilfe nach §31 SGB VIII. Wir bieten diese Leistungen aus einer Hand an. Inhaltliche Themen der Hilfen sind schwerpunktmäßig: ·· Managen des Alltags: Wohnungsangelegenheiten, Haushaltsstruktur, behördliche Angelegenheiten, Umgehen mit Geld, Mobilität ·· Versorgen der Kinder: Ernährung, Körperpflege, Gesundheitssorge, Kindersicherheit, Fördern der kindlichen Entwicklung, altersentsprechende Aktivitäten, Schulbesuch, Umgehen mit Medien ·· Sichern des Kindeswohls ·· Psychosoziales Begleiten der Eltern: eigene Gesundheitssorge, Familienplanung, berufliche Themen, Freizeitgestaltung, In Bewegung 1: Fotoprojekt Hingucker November / Dezember 2016 ·· soziale Beziehungen, Partnerschaft, Elternrolle, Umgehen mit ·· Beeinträchtigung, Krisenbewältigung ·· Zielgruppenbezogen sind weitere Schwerpunkte: Koordinieren der Hilfen in einem vielfältigen Unterstützungssystem, Übersetzen und Erläutern von Inhalten, um die Eltern in ihrer Verantwortung und ihrem Handeln zu stärken ·· Wir wollen dieses Angebot neu aufbauen und suchen daher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Lust auf neue Ideen haben, neue Herausforderungen suchen und mitgestalten wollen. Ihr Profil: ·· Sie haben ein Studium der Sozialpädagogik / Sozialarbeit abgeschlossen ·· Sie bringen Berufserfahrung in Arbeitsfeldern der Erziehungshilfen, wünschenswert in der Sozialpädagogischen Familienhilfe und ebenso wünschenswert in der Eingliederungshilfe mit ·· Sie zeigen Engagement und Freude an der Arbeit mit dem o.g. Personenkreis ·· Sie trauen sich zu ein neues Angebot mit aufzubauen und zu bewerben ·· Sie verfügen über Flexibilität, Mobilität und die Bereitschaft sich am Bedarf und Willen der Klienten zu orientieren ·· Sie haben die Bereitschaft sich und Ihr berufliches Handeln zu reflektieren ·· Sie sind team- und konfliktfähig Unser Angebot: ·· Anspruchsvolle, verantwortungsvolle und vielfältige Arbeit ·· die Chance ein beim Träger neues Betreuungsangebot mit aufzubauen ·· Mitwirkung beim Aufbau neuer Teamstrukturen FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKER DES HVD-BB.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 65 PINNWAND ·· regelmäßige Supervision, Fortbildungsmöglichkeiten und interne Schulungen ·· selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten ·· eine gute Bezahlung Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 31. Dezember 2016 unter der Kennziffer: 20/16 an die Geschäftsstelle der aktion weitblick - betreutes wohnen - gGmbH, Markelstr. 24 a, 12163 Berlin. Gerne auch an: [email protected] Staatlich anerkannte/r Erzieher/in für Kita Bethaniendamm in Berlin-Kreuzberg Institution: Juwo – Kita gGmbH Verfügbar ab: 9. Januar 2017 Die Juwo – Kita gGmbH ist als Tochtergesellschaft des langjährig etablierten Trägerverbunds Jugendwohnen im Kiez e. V. eng mit den breit aufgestellten Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe vernetzt. Die Kita Bethaniendamm der Juwo – Kita gGmbH liegt in der Nähe des Mariannenplatzes, an der Grenze zwischen Kreuzberg und Mitte. Der Neubau bietet Platz für 120 Kinder, die in einem Elementar- und Nestbereichen betreut und gefördert werden. Ein großzügiger Garten, der angrenzende Kinderbauernhof und viele Spielplätze in der Umgebung machen es leicht, viel Zeit draußen zu verbringen. In unserer Kita spiegelt sich die ganze Vielfalt des Kiezes in den unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen der Kinder, der Eltern und des Teams wider. Dem tragen wir in unserer Haltung und unserer Pädagogik Rechnung: Auf der Grundlage der Offen Arbeit und des Early Excellence Gedankens versteht sich die Kita als ein Ort der Begegnung für die Familien im Kiez. Sie ist eng mit unserem großen Familienzentrum in der Adalbertstraße sowie den sonstigen Jugendhilfeangeboten des Trägerverbunds vernetzt. Im Rahmen der Ausweitung des Kita-Betriebs suchen wir für die Betreuung der Kinder im Nestbereich ab Januar 2017 eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/in in Teil- oder Vollzeit mit mindestens 30 Wochenstunden. Wir bieten: ·· eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem motivierten und fröhlichen Team ·· qualifizierte Unterstützung durch Fachberatung, Supervision und Leitung ·· eine Bezahlung nach der Vergütungsordnung der Juwo-Kita gGmbH (angelehnt an TVL) ·· regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sowie Betriebsausflüge und Teamfahrten ·· die Mitarbeit in einem fachlich innovativen und berlinweit tätigen Trägerverbund mit einem offenen und wertschätzenden Betriebsklima Sie passen zu uns, wenn Sie: ·· Lust darauf haben, ihr fachliches Wissen in die Praxis umzusetzen ·· eine positive und offene Haltung gegenüber allen Familien haben ·· verschiedene Kulturen als Bereicherung unserer Gesellschaft verstehen ·· Erfahrung in der Arbeit mit Kleinstkindern mitbringen Wir setzen voraus: ·· einen Berufsabschluss als staatlich anerkannte/r Erzieher/in bzw. eine vergleichbare Ausbildung ·· Engagement und Freude an der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern und der Arbeit im Team In Bewegung 2: Fotoprojekt Hingucker 66 Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe des Stichworts »ErzieherIn Bethaniendamm Nest« gerne per E-Mail an: [email protected] Sollten Sie eine postalische Bewerbung bevorzugen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Juwo – Kita gGmbH Koordination Personalentwicklung Herr Straßner Hobrechtstr. 55 12047 Berlin juwo-kita.de Sozialpädagoge bzw. Sozialarbeiter im Betreuten Jugendwohnen für unbegleitete minder jährige Asylsuchende (m/w) Institution: Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH Verfügbar ab: 5. Dezember 2016 Die Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH ist ein 1998 gegründeter, anerkannter freier Träger der Jugendhilfe. Neben den Hilfen zur Erziehung und der schulbezogenen Jugendhilfe engagiert sich der Träger mit sozialräumlichen Angeboten im Bereich der Gemeinwesenarbeit und der Kindertagesbetreuung. Für unsere Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (umA) im Rahmen der stationären Jugendhilfe in Berlin-Spandau suchen wir ab sofort bzw. zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n Sozialpädagogen/Sozialarbeiter i. Betreuten Jugendwohnen (m/w) in Teil- bzw. Vollzeit mit mind. 30 Wochenstunden. FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKER DES HVD-BB.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 PINNWAND Wir bieten: ·· eine spannende, abwechslungsreiche Tätigkeit mit hohem fachlichen und ideellem Anspruch ·· eine Bezahlung nach der mit dem Betriebsrat abgestimmten Vergütungsordnung ·· die Zusammenarbeit mit einem engagierten Team ·· fachliche Unterstützung durch Leitung, Team und Supervision ·· die finanzielle und organisatorische Unterstützung von Fort- & Weiterbildung sowie Betriebsausflüge und Teamfahrten ·· die organisatorische Einbindung in einen berlinweit tätigen Träger mit gutem Betriebsklima Zu Ihren Aufgaben zählen: ·· pädagogische Unterstützungs-, Beratungs- und Betreuungsaufgaben gem. §§ 34 und 41 SGB VIII mit besonderem Schwerpunkt auf Herausforderungen, die sich aus dem Ankommen in Deutschland ergeben ·· Mitwirkung an der Ausgestaltung von Hilfeplänen und -zielen ·· Zusammenarbeit mit zuständigen Institutionen, insbesondere dem Jugendamt, Schulen, regionalen Jugendfreizeiteinrichtungen, Migrationsdiensten und anderen ·· Erstellen von Berichten, Dokumentation und Aktenführung Wir setzen voraus: ·· eine staatliche Anerkennung als SozialarbeiterIn bzw. SozialpädagogIn (mit Dipl., B.A., M.A. oder einem vergleichbaren Studienabschluss) ·· eine hohe Motivation für eine Tätigkeit in dem Arbeitsfeld mit jungen Geflüchteten ·· Bereitschaft zur telefonischen Erreichbarkeit auch außerhalb der regulären Arbeitszeit (werktags Mo-Fr), in Not- bzw. Krisenfällen vereinzelt Einsatz am Wochenende ·· Kenntnisse in MS Office Wir wünschen uns: ·· Erfahrungen in den Erziehungshilfen nach SGB VIII, vorzugsweise in der stationären Jugendhilfe, z.B. im Betreuten Jugendwohnen ·· Erfahrungen in der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, bzw. in der Arbeit mit Menschen in Migrationsprozessen ·· Methodenkompetenz und Beratungssicherheit ·· Sprachkenntnisse in den Sprachen unserer Zielgruppe (z.B. Arabisch) bzw. den Amtssprachen der Herkunftsländer wie Französisch, Englisch u.a. Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe des Stichworts »Sozpäd UMA-WG Spandau« gerne per E-Mail an: [email protected] Sollten Sie eine postalische Bewerbung bevorzugen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH Koordination Personalentwicklung, Herr Straßner Hobrechtstr. 55, 12047 Berlin jugendwohnen-berlin.de Freie Mitarbeit auf Honorarbasis Institution: Stop-Stalking Verfügbar ab: 1. Dezember 2016 Die Beratungsstelle Stop-Stalking sucht eine/n psychologische/n bzw. sozialpädagogische/n Berater/in für die psychosoziale Beratung von Menschen, die stalken bzw. die davon betroffen sind. In Bewegung 3: Fotoprojekt Hingucker November / Dezember 2016 Wir suchen eine/n Mitarbeiter/in mit ·· bikultureller Sprach- und Kulturkompetenz (v.a. ostbzw. südosteuropäischer, türkischer bzw. arabischer Hintergrund) ·· Flexibilität und Offenheit für eine ungewöhnliche Klientel ·· mit der Fähigkeit, konträre Realitätskonstruktionen auszuhalten und zu containen ·· mit Lust (und vielleicht sogar Erfahrung) an der Opfer- und an der Täter*innenarbeit Wir bieten ·· spannende Beratungsarbeit nach einem deliktfokussierenden und prozessorientierten Therapieansatz auf dem Hintergrund schematherapeutischer Überlegung ·· fachliche Einführung und Fortbildung zum Thema Stalking ·· multiprofessionelle Teamarbeit, Intervision, Fallsupervision ·· Arbeit im gemischtgeschlechtlichen Beratungsteam mit einem Klient*in ·· Bezahlung nach der Honorarordnung für Justiz des Landes Berlin. Der Umfang der Tätigkeit kann variieren zwischen einem halben Tag und ganzem Tag pro Woche. stop-stalking-berlin.de E-Mail: [email protected] Psycholog/in Institution: Stop-Stalking Verfügbar ab: 1. Januar 2017 Im Rahmen einer Schwangerschaftsvertretung für eine befristete Stelle im Umfang von 19,5 bis 24,5 Wochen- FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKER DES HVD-BB.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 67 PINNWAND stunden (50-62 Prozent Regelarbeitszeit) von 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 sucht die Beratungstelle Stop-Stalking eine Psycholog/in oder einen Psychologen für die psychosoziale und psychotherapeutische Beratung von Menschen, die stalken bzw. die von Stalking betroffen sind. Wir suchen eine Kolleg*in mit ·· Psychologischen und psychopathologischen Fachkenntnissen und gern psychotherapeutischer Weiterbildung ·· Lust (und vielleicht sogar Erfahrung) an der Opferund Täter*innenarbeit ·· Flexibilität und Offenheit für eine ungewöhnliche Klientel ·· Interesse an Konzeptentwicklung, Vernetzungsarbeit, Außendarstellung ·· Interkultureller Kompetenz Wir bieten ·· Opferberatung, die praktische, psychologische und juristische Ansätze verknüpft ·· Täter*innenarbeit mit deliktfokussierendem und prozessorientiertem Fokus und schematherapeutischem Konzept ·· Fachliche Einführung und Fortbildung zum Thema Stalking ·· Mulitprofessionelle und multikulturelle Teamarbeit, Intervision, Fallsupervision ·· Arbeit im Beratungsteam mit einer Klient*in ·· Bezahlung orientiert am TVL Berlin. ·· qualifizierte Unterstützung durch Fachberatung, Supervision und Leitung ·· eine Bezahlung nach der Vergütungsordnung der Juwo-Kita gGmbH (angelehnt an TVL) ·· regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sowie Betriebsausflüge und Teamfahrten ·· die Möglichkeit zur Mitgestaltung beim Aufbau der Einrichtung und bei der Konzeptionsentwicklung ·· die Mitarbeit in einem fachlich innovativen und berlinweit tätigen Trägerverbund mit einem offenen und wertschätzenden Betriebsklima Sie passen zu uns, wenn Sie: ·· es als lohnende Herausforderung betrachten mit Kindern in sozialen Brennpunkten zu arbeiten ·· verschiedene Kulturen als Bereicherung unserer Gesellschaft verstehen ·· eine positive und offene Haltung gegenüber allen Familien haben ·· Lust darauf haben, ihr fachliches Wissen in die Praxis umzusetzen ·· Ihre naturwissenschaftlichen, musischen, künstlerischen, sportlichen o.ä. Hobbys und Fähigkeiten einbringen möchten Wir setzen voraus: ·· einen Berufsabschluss als staatlich anerkannte/r Erzieher/in bzw. eine vergleichbare Ausbildung ·· Engagement und Freude an der Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern und der Arbeit im Team stop-stalking-berlin.de E-Mail: [email protected] Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung, gerne per E-Mail unter Angabe des Stichworts »ErzieherIn Kita Highdeck« an: [email protected] Staatlich anerkannte/r Erzieher/in für unsere neue Kita »Highdeck« in Berlin-Neukölln (m/w) Institution: Juwo – Kita gGmbH Verfügbar ab: 01. Januar 2016 Sollten Sie eine postalische Bewerbung bevorzugen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Die Juwo – Kita gGmbH ist als Tochtergesellschaft des langjährig etablierten Trägerverbunds Jugendwohnen im Kiez e. V. eng mit den breit aufgestellten Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe vernetzt. Unsere Kita Highdeck in Berlin-Neukölln wird Anfang 2017 neu eröffnet. In einem Nest- und einem Elementarbereich werden dort insgesamt bis zu 120 Kinder betreut werden, 42 davon unter drei Jahren. Direkt an der öffentlichen Grünanlage des Heidekampgrabens gelegen, wird der zweigeschossige, 880 m² große Kita-Neubau über eigene Freiflächen mit Wasser-, Sandspiel- und Experimentierbereich, als wichtige Erfahrungsräume für Kinder, verfügen. In der Kita wird sich die ganze Vielfalt des Kiezes spiegeln. Dem tragen wir in unserer Haltung und unserer Pädagogik Rechnung: Auf der Grundlage der Offenen Arbeit und des Early Excellence Gedankens versteht sich die Kita als ein Ort der Begegnung für die Familien im Kiez. Sie ist eng mit den Jugendhilfeangeboten unseres Trägerverbunds vernetzt. Für die Betreuung der Kinder wahlweise im Nest- oder im Elementarbereich suchen wir ab Januar 2017 eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/in (m/w) in Teil- oder Vollzeit mit mindestens 30 Wochenstunden Wir bieten: ·· eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem sich neu bildendem Team 68 Juwo – Kita gGmbH Koordination Personalentwicklung, Herr Straßner Hobrechtstr. 55, 12047 Berlin juwo-kita.de Sozialarbeiter / Sozialpädagoge für Streetwork (m/w) Institution: Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH Verfügbar ab: 5. Dezember 2016 Die Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH ist ein 1998 gegründeter, anerkannter freier Träger der Jugendhilfe. Neben den Hilfen zur Erziehung und der schulbezogenen Jugendhilfe engagiert sich der Träger mit sozialräumlichen Angeboten im Bereich der Gemeinwesenarbeit und der Kindertagesbetreuung. In der Region Tiergarten-Süd halten sich Kinder (ab 8 Jahren) und Jugendliche viel im öffentlichen Raum auf, die kaum Angebote von Freizeiteinrichtungen, Sportvereinen o.ä. wahrnehmen und wenig Förderung durch ihre Eltern erfahren. Für die bereits etablierte mobile Arbeit mit dieser Zielgruppe suchen wir ab sofort bzw. zum frühestmöglichen Zeitpunkt einen Sozialarbeiter / Sozialpädagogen für Streetwork (m/w) in Teilzeit mit 20-30 Wochenstunden (nach Absprache). PARITÄTISCHER RUNDBRIEF Wir bieten: ·· eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einem innovativen Kooperationsprojekt ·· die Zusammenarbeit in einem Zweierteam ·· fachliche Unterstützung und Supervision ·· eine Bezahlung nach der mit dem Betriebsrat abgestimmten Vergütungsordnung ·· die finanzielle und organisatorische Unterstützung von Fort- & Weiterbildung sowie Betriebsausflüge und Teamfahrten ·· die Anbindung an unsere Jugendhilfestation Schöneberg-Mitte und die Einbindung in einen berlinweit tätigen Träger mit gutem Betriebsklima Zu Ihren Aufgaben zählen: ·· aufsuchende und nachgehende Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum ·· Aufbau von losen Gruppen für regelmäßige Aktivitäten, Freizeitangebote, projektorientierte Nachmittage und Ausflüge ·· Konflikt- und Krisenintervention, auch in Zusammenarbeit mit Eltern und Schule ·· Vernetzung und Kooperation mit beteiligten Institutionen wie Schulen, regionalen Jugendfreizeiteinrichtungen, Sportvereinen und anderen Projekten und Fachkräften vor Ort ·· Mitwirkung an der Projektdokumentation Wir setzen voraus: ·· eine staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter/in bzw. Sozialpädagoge/in (mit Dipl., B.A., M.A. oder einem vergleichbaren Studienabschluss) ·· Begeisterung für das Arbeitsfeld ·· Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, gerne in der aufsuchenden Arbeit ·· gute kommunikative Fähigkeiten ·· hohe Teamfähigkeit, Engagement und Flexibilität Wir wünschen uns: ·· sozialräumliche Kenntnisse der Region ·· türkische Sprachkenntnisse ·· Erfahrung in der Arbeit mit MigrantInnen Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe des Stichworts »Sozpäd Streetwork« gerne per E-Mail an: [email protected] Sollten Sie eine postalische Bewerbung bevorzugen, so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht ist. Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH Koordination Personalentwicklung, Herr Straßner Hobrechtstr. 55, 12047 Berlin jugendwohnen-berlin.de Familienpfleger (w/ m) Institution: Ambulanter Pflegedienst des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrums in der ufafabrik e. V. Verfügbar ab: möglichst sofort Für unseren Arbeitsbereich Ambulanter Pflegedienst mit Sitz in der Viktoriastraße in Tempelhof suchen wir engagierte Familienpfleger. Wir wünschen uns freundliche, kompetente und aufgeschlossene Kolleginnen oder Kollegen, die gern in ihrem Beruf arbeiten. November / Dezember 2016 PINNWAND Tätigkeitsschwerpunkte: ·· Grundpflege ·· Haushaltshilfe/ Familienpflege ·· Kinderbetreuung im häuslichen Umfeld oder bei Veranstaltungen ·· Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI Hauswirtschaftliches Coaching Voraussetzungen: ·· Abschluss als staatlich anerkannte/er Familienpflegerin/er (3-jährige Ausbildung) oder mindestens Pflegebasisschein ·· Erfahrung im Bereich Familienpflege, Erfahrung in der Grundpflege erwünscht ·· Fach- und Sozialkompetenz ·· Engagement und Verantwortungsbewusstsein ·· Kommunikations- und Teamfähigkeit ·· Offenheit für neue Ideen und Veränderungen ·· Bereitschaft zum Schichtdienst (früh/ spät/ Wochenende) Wir bieten: ·· leistungsorientiertes Gehalt ·· 30 Tage Urlaub ·· betriebliche Altersvorsorge ·· Fahrtkostenzuschuss ·· Arbeiten in einem freundlichen, kollegialen Team ·· sorgfältige Einarbeitung ·· Chance für Berufswiedereinsteiger/ innen ·· regelmäßige Fortbildung ·· kostenlose Teilnahme an hausinternen Gesundheitskursen ·· Teilnahme an internationalen Begegnungen mit Fachkräften im In- und Ausland Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung vorzugsweise per E-Mail in einer Datei an [email protected]. Wir bitten um Angabe, wo Sie auf diese Anzeige gestoßen sind. Bei postalischer Bewerbung bitte frankierten Rückumschlag beilegen. Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufafabrik e. V. Viktoriastraße 13, 12105 Berlin nusz.de Facherzieher f. Integration od. Heilpädagoge (m/w) für unsere Bruno Therapeutische Gr. 1 ab 1. Dezember 2016 gesucht! Institution: Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH Verfügbar ab: 01. Dezember 2016 Die Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH sucht ab 1. Dezember 2016 eine/n Facherzieher für Integration od. Heilpädagoge (m/w) für unsere Bruno Therapeutische Gr. 1, nach §27 SGB VIII, für Kinder der 3. bis 5. Klassen, welchen aufgrund ihrer Verhaltensphänomenologie ein erfolgreiches Lernen in Gruppen nicht gelingt und die deutliche Schulvermeidungstendenzen zeigen (39h/wöchentlich). Ihre Aufgaben sind: ·· Arbeiten nach dem Hilfeplanverfahren ·· individuelle Entwicklungsförderung und gruppenpädagogische Angebote ·· Vermittlung in Konflikten und Krisenbegleitung November / Dezember 2016 ·· Elternberatung ·· interdisziplinäre Zusammenarbeit an der Schnittstelle Jugendhilfe, Schule und Kinder- u. Jugendpsychiatrie Sie bringen mit: ·· Erfahrungen und Belastbarkeit im Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern im Grundschulalter ·· Teamfähigkeit, Engagement und Verlässlichkeit ·· Bereitschaft, die Zusatzqualifizierung zum ·· Facherzieher für Integration Schule zu absolvieren Die JAO gGmbH ist ein großer Träger der Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit und ein stetig wachsendes Unternehmen. Wir bieten Ihnen spannende und abwechslungsreiche Aufgaben sowie attraktive Rahmenbedingungen: Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegsqualifizierungen, jährliche Gratifikationszahlungen, betriebliche Gesundheitsförderung, wertschätzendes, gesundes Arbeitsklima, Mitarbeitergespräche mit Zielvereinbarung, attraktive Bezahlung, unbefr. Arbeitsverträge, 30 Tage Urlaub. jao-berlin.de E-Mail: [email protected] Familienassistenten (m/w) für Berlin-Adlershof und Berlin-Hellersdorf ab 1. Dezember 2016 gesucht! Institution: Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH Verfügbar ab: 1. Dezember 2016 Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung per mail an: [email protected] oder Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH, PF 520308, 12593 Berlin. Weitere Informationen finden Sie unter: www.jao-berlin.de Die JAO gGmbH ist ein großer Träger der Kinder-, Jugend- und Sozialarbeit und ein stetig wachsendes Unternehmen. Wir bieten Ihnen spannende und abwechslungsreiche Aufgaben sowie attraktive Rahmenbedingungen: Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Aufstiegsqualifizierungen, jährliche Gratifikationszahlungen, betriebliche Gesundheitsförderung, wertschätzendes, gesundes Arbeitsklima, Mitarbeitergespräche mit Zielvereinbarung, attraktive Bezahlung, unbefr. Arbeitsverträge, 30 Tage Urlaub. jao-berlin.de E-Mail: [email protected] Psychologe oder Sozialpädage (m/w) für unsere Therapeutische Mädchengruppe und SGA (Lückekinder) ab 1. Dezember 2016 gesucht! Institution: Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH Verfügbar ab: 1. Dezember 2016 Die Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH sucht ab sofort eine/n Psychologen oder Sozialpädagogen (m/w) für unsere Therapeutische Mädchengruppe und SGA (Lückekinder) für das Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Haus »Aufwind« (ab 25h/wö., Vollzeit möglich). Ihre Aufgaben sind: ·· Durchführung von flexiblen ambulanten Hilfen gemäß § 27 SGB VIII ·· Unterstützung von Familien: ·· bei der Alltagsbewältigung ·· bei der Haushaltsstrukturierung ·· in der wirtschaftlichen Situation ·· bei Ämterangelegenheiten ·· bei der Gesundheitsfürsorge ·· bei der Bedürfniswahrnehmung der Kinder durch die Eltern ·· niedrigschwellige Erziehungs- und Entwicklungsberatung ·· Mitwirkung an der Hilfeplanung des Jugendamtes ·· Berichtswesen, Abrechnung und Dokumentation ·· Teilnahme an Teamsitzungen und an externer Supervision ·· Vernetzung mit den Angeboten der Kinder-, Jugend und Familienzentren Ihre Aufgaben sind: ·· Durchführung von Hilfen zur Erziehung nach § 29 SGB VIII in einer therapeutischen Mädchengruppe und in einer sozialpädagogischen Gruppe von Kindern (10-13 Jahre) im therapeutischen Co-Team im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Hellersdorf »Haus Aufwind« ·· Planung und Gestaltung der Gruppen- und der Einzelarbeit ·· im Rahmen von Gesprächen und freizeitpädagogischen Angeboten zur Förderung des Sozialen Lernens auf der Grundlage von Hilfeplänen ·· Aufbau und Gestaltung wertschätzender Arbeitsbeziehungen, lösungsorientierte Beratung und Begleitung von Kindern bzw. Jugendlichen in persönlichen und familiären Krisen, Vermittlung in Konflikten, ggf. Überleitung in weitere Unterstützungsangebote ·· ressourcenorientierte Erziehungsberatung der Personensorgeberechtigten und Zusammenarbeit mit dem schulischen, familiären und sonstigen sozialen Bezugssystem ·· Mitwirkung an der Hilfeplanung des Jugendamtes ·· Berichtswesen, Abrechnung und Dokumentation ·· Teilnahme an Teamsitzungen und an externer Supervision ·· Weiterentwicklung des zugrunde liegenden Konzeptes in Zusammenarbeit mit der KJFZ-Leitung Sie bringen mit: ·· Staatl. anerkannte Erzieher/in, Familienpfleger/in, Absolventen eines Bachelor-Studienganges Soziale Arbeit ·· wertschätzende Grundhaltung, soziale Kompetenz, Engagement und Belastbarkeit, Selbständigkeit und Flexibilität, Fähigkeit zur Team- und Netzwerkarbeit ·· gerne mit Berufserfahrung Sie bringen mit: ·· Abschluss als Psychologin oder als Sozialpädagogin ·· Therapeutische Zusatzausbildung wünschenswert ·· wertschätzende Grundhaltung, soziale Kompetenz, Engagement und Belastbarkeit, Selbständigkeit und Flexibilität, Fähigkeit zur Team- und Netzwerkarbeit ·· Erfahrung in der Gruppenarbeit, bei der Anwendung von Methoden des Sozialen Lernens und in der Die Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH sucht ab 1. Dezember 2016 Familienassistenten (m/w) für das Familienzentrum Adlershof und Kinder-, Jugend- und Familienzentrum »Aufwind«Hellersdorf (ab 20h/wö., Vollzeit möglich). PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 69 PINNWAND ressourcenorientierten Beratung, möglichst auch in der Durchführung von Hilfen zur Erziehung Chance, sich in einen spannenden Projektaufbau und die konzeptionelle Weiterentwicklung einzubringen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung per mail an: [email protected] oder Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH, PF 520308, 12593 Berlin. Weitere Informationen finden Sie unter: jao-berlin.de Voraussetzungen sind ·· ein Berufsabschluss als staatl. anerkannte/r Erzieher/in, Sozialarbeiter/in; Pädagoge/in ·· Freude an der Arbeit mit jungen Menschen und hohem Partizipationsanspruch ·· persönliche Stabilität, Offenheit und Empathie ·· vorteilhaft sind Berufserfahrung in den Hilfen zur Erziehung im stationären Bereich Aktion´70 - Jugendhilfe im Verbund e. V. sucht Verstärkung! Institution: Aktion´70 - Jugendhilfe im Verbund e. V. Verfügbar ab: 1. Februar 2017 Die angestrebten Arbeitsverhältnisse umfassen Teilzeit- und Vollzeitstellen. Arbeitsverträge werden zunächst auf ein Jahr befristet. Es besteht trägerseitig jedoch das klare Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit. Die tarifliche Grundlage bildet der TV-L Berlin. Zum Ausbau unseres Arbeitsbereiches »Kriseneinrichtungen« an den Standorten Neukölln und Treptow in Berlin suchen wir zu zum 1. Februar 2017 versierte sozialpädagogische Fachkräfte mit guter Balance zwischen Bodenhaftung und Pioniergeist. Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit ist es, die Kinder und Jugendlichen als Personen mit ihrer Problematik anzunehmen und gemeinsam mit ihnen, den Sorgeberechtigten und dem Jugendamt tragfähige Problemlösungen zu erarbeiten. Zielgruppe sind Mädchen und Jungen zwischen 12 und 18 Jahren und ihre Familien. Es handelt sich um zwei vollstationäre Angebote mit 12 und 9 Plätzen. Wir bieten die Anstellung bei einem etablierten und innovativen Träger der Jugendhilfe zu attraktiven Konditionen. Ein wertschätzender Umgang in einem haltgebenden Team ist für uns die Basis erfolgreicher Arbeit. Supervision, Fortbildung und eine selbständige Arbeitsweise innerhalb definierter Qualitätsstandards stellen den Arbeitsprozess sicher. Wir bieten zudem die Hinweise zur Bewerbung: Aussagekräftige Bewerbungen ausschließlich per Mail erbeten. Stichwort: KE1 aktion70.de E-Mail: [email protected] Wir wünschen uns: ·· abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik oder vergleichbare Ausbildung ·· interkulturelle Beratungskompetenz Wir bieten: ·· ein erfahrenes und interdisziplinäres Team ·· ein Kreativität und Innovationen förderndes Arbeitsumfeld mit vielseitigen Aufgabengebieten ·· qualitativ hochwertige, innovative und kultursensible Beratungsarbeit ·· Supervision und Fortbildungsmöglichkeiten Die Stelle hat einen Arbeitsumfang von 31,2 Wochenarbeitsstunden (80 Prozent RAZ) und ist zunächst auf ein Jahr befristet. Sozialpädagoge, Sozialpädagogin für psychosoziale Betreuung Institution: vista gGmbH Verfügbar ab: 1. Dezember 2016 oder später vista ist ein gemeinnütziger Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit mit dem Schwerpunkt Suchtarbeit. Rund 200 vista-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sich gemeinsam dafür stark, Naturerlebnis am Stadtrand 70 Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörigen neue Perspektiven aufzuzeigen. Wir suchen zum 1. Dezember 2016 oder später eine/n engagierte Mitarbeiter/in für die Arbeit mit Menschen mit Suchtproblemen. Das Team von PSB/ BEW Marzahn freut sich auf Verstärkung. Das Tätigkeitsfeld umfasst sowohl die ambulante und wohngestützte Betreuung von Menschen in Substitutionsbehandlung, als auch das therapeutisch Betreute Einzelwohnen nach §§ 53,54 SGB XII. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schicken Sie bitte Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe des Stichworts 16-37 per Post oder als PDF-Dokument per E-Mail an: vista gGmbH Stichwort: Nr. 16-37 Donaustraße 83, 12043 Berlin oder [email protected] FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKERDES HVD-BB.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 PINNWAND Bitte beachten Sie, dass wir Ihnen ihre Bewerbungsunterlagen nur zurücksenden können, wenn Sie einen frankierten und adressierten Rückumschlag beifügen! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! vistaberlin.de Hauswirtschaftskraft (m/w) für Therapeutische Wohngemeinschaft Institution: Förderkreis für seelische Gesundheit e. V. Verfügbar ab: sofort »…denn der Mensch ist ein soziales Wesen. Soll er nicht, wie es in einer Haft geschehen kann, geistig erkranken oder in der krankhaften Isolierung verharren und verkümmern, in die er während eines akuten Prozesses geraten ist, muss er in einer echten menschlichen Gemeinschaft leben.« Margarete Betke Der Förderkreis für seelische Gesundheit e. V. ist als Träger im gemeindepsychiatrischen Bereich in Berlin Wedding tätig. Mit unseren Wohn- und Betreuungskonzepten setzen wir einen Maßstab für Qualität in der Arbeit mit psychisch kranken Menschen. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir für unsere Therapeutische Wohngemeinschaft mit 14 Bewohnern in 4 Wohnungen eine Hauswirtschaftskraft (m/w, 30 Std./Wo.) Ihr Profil: ·· eigenverantwortliches und selbständiges Arbeiten ·· gute Umgangsformen und Verständnis für unser Klientel ·· Belastbarkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit ·· Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie Teamfähigkeit Ihre Aufgaben (in Zusammenarbeit mit den Bewohnern): ·· Reinigungsarbeiten ·· Einkäufe ·· Begleitungstätigkeiten ·· Vorbereitung von Mahlzeiten Wir bieten: ·· eine Tätigkeit bei einem innovativen, wirtschaftlich soliden Träger ·· eine Leistungsgerechte Vergütung ·· ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet ·· eine angenehme Arbeitsplatzatmosphäre in einem engagierten und freundlichen Team Hinweise zur Bewerbung: Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Förderkreis für seelische Gesundheit e. V., Frau Künze Reinickendorfer Str. 46, 13347 Berlin [email protected] E-Mail: [email protected] Rechtlicher Betreuer (m/w) Institution: Betreuungsverein Neukölln e. V. Verfügbar ab: 1.4.2017 Der Betreuungsverein Neukölln e. V. sucht einen Vereinsbetreuer (m/w), Vollzeit, zum 1.4.2017 zur Führung rechtlicher Betreuungen. Die Tätigkeit erfordert November / Dezember 2016 Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, soziale Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent. Sie verfügen über einen einschlägigen Hochschulabschluss oder Fachschulabschluss (Rechtswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Psychologie o.ä.), anwendungsbereite Rechtskenntnisse und die Fähigkeit zur selbstständigen, eigenverantwortlichen und persönlichen Führung von Rechtlichen Betreuungen. Sie sind fortbildungsbereit und bringen MS Office Kenntnisse mit. Idealerweise sind Sie bereits als Berufsbetreuer oder Vereinsbetreuer tätig gewesen. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit frankiertem Rück umschlag bis zum 31. Dezember 2016 an den Betreuungsverein Neukölln e. V., Vorstand, Karl Marx Straße 27, 12043 Berlin btv-neukoelln.de E-Mail: [email protected] Projektmitarbeit »stadt inklusive« Institution: Verband für sozial-kulturelle Arbeit e. V. Verfügbar ab: 1. Januar 2017 Für das Projekt »stadt inklusive!« suchen wir eine*n Projektmitarbeiter*in mit einem Umfang von 19,5h / Woche zum nächstmöglichen Zeitpunkt für Projektbetreuung und - Koordinierung Sie koordinieren und unterstützen die unterschiedlichen Aktivitäten und Partner im Projekt, unter anderem durch ·· Planung und Organisation von Veranstaltungen ·· Mitentwicklung von Konzepten zur Mobilität ·· Erstellen von Schulungs- und Informationsmaterial ·· allg. Büroorganisation Wir erwarten ·· ein abgeschlossenes Studium der sozialen Arbeit oder vergleichbare Qualifikation, ·· Kenntnisse in barrierefreier Veranstaltungsplanung ·· Interesse und Freude am inklusiven Arbeiten ·· fundierte Kenntnisse in MS-Office und allg. Büroplanung Wir bieten ·· Mitarbeit in einem innovativen Projekt ·· Zusammenarbeit mit motivierten Kolleg*innen im Verband und den Mitgliedseinrichtungen ·· Weiterbildungsmöglichkeiten ·· eine Vergütung angelehnt an TVL Berlin EG 9 Die Stelle ist befristet bis zum 30. November 2018. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an Verband für sozial-kulturelle Arbeit e. V. Barbara Rehbehn, Geschäftsführerin Tucholskystr. 11, 10117 Berlin oder per E-Mail an [email protected] Eine ausführliche Projektbeschreibung finden Sie unter: www.vska.de Stellengesuche Verwaltung Ich bin verfügbar ab: nach Absprache Ich suche eine Beschäftigung bei einem sozialen Träger im Bereich Controlling, Budgetverwaltung, allgemeiPARITÄTISCHER RUNDBRIEF ne Verwaltung, Personalwesen, Personalentwicklung aber auch Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Fundraising, Freiwilligenmanagement, gerne auch Qualitätsmanagement. Mein Spezialgebiet ist das Zuwendungsrecht von der Antragstellung bis hin zur eigenständigen Erstellung von Verwendungsnachweisen. E-Mail: [email protected] Projektmitarbeiterin, Gesundheitsförderung Nach meinem erfolgreichen BA-Abschluss im Bereich Pflege und Gesundheitsförderung bin ich nun auf der Suche nach neuen Herausforderungen im Bereich Gesundheitsförderung. Meine Referenzen: Interkulturelle Kompetenzen, mehrsprachig, Kursleiterin PMR, Mitarbeit an diversen BGM Projekten. Nähere Informationen sehr gerne auf Anfrage! Backfisch, Anthea E-Mail: [email protected] Heilerziehungspflegerin im Nachtdienst Ich suche im Raum Berlin-Spandau eine Stelle als Heil erziehungspflegerin im Nachtdienst. Ich bin 51 Jahre alt und von Beruf Heilerziehungspflegerin, ich befinde mich zurzeit in ungekündigter Stellung und bin auf der Suche nach einem neuen beruflichen Wirkungskreis. Ich arbeite seit 30 Jahren in der Betreuung von Menschen mit Behinderung, davon 15 Jahre im Nachtdienst. Zu meinen jetzigen Tätigkeiten im Nachtdienst gehören: ·· Regelmäßige ·· Kontrollgänge ·· Unterstützung der Bewohner bei der Hygiene ·· Unterstützung und Beratung der Bewohner bei Problemen ·· Hauswirtschaftliche Tätigkeiten ·· Medikamentenvergabe Im Umgang mit Menschen mit Behinderung bin ich mehr als vertraut und verfüge über das nötige Einfühlungsvermögen, die nötige Geduld und Professionalität aber auch das nötige Durchsetzungsvermögen gegenüber Menschen mit Behinderung. Außerdem habe ich keine Scheu vor Pflegearbeiten und bin mit diesen vertraut. Die Arbeit mit behinderten Menschen hat mein Leben um viele Erfahrungen bereichert. Als eine offene Persönlichkeit habe ich keine Scheu vor Menschen; in heiklen Situationen behalte ich die Nerven und versuche mit Ruhe und Ausgeglichenheit die Lage zu beruhigen. In bestehende Teams gliedere ich mich durch meine offene und unkomplizierte Art schnell und problemlos ein. E-Mail: [email protected] Kommunikation im Gesundheits- und Sozialwesen Ich bin verfügbar ab: Nach Vereinbarung Ich (w, Migrationshintergrund) habe mehrjährige Berufspraxis in der Kommunikation von Verbänden und Organisationen aus dem Gesundheits- und Sozialwe- 71 PINNWAND sen. Mein Profil: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, (Online-)Redaktion, Fundraising, Projektmanagement. Meine inhaltlichen Kenntnisse umfassen die Bereiche Migration, Gender, Gesundheit, Soziales, Sozial- und Familienrecht. Ich suche eine Vollzeitstelle und freue mich über Angebote. [email protected] Ausbilder für Jugendliche, Flüchtlinge Ich bin verfügbar ab sofort. Ich besitze zwei abgeschlossene Ausbildungen. Eine Kaufmann im Großhandel Ausbildung sowie eine Diplomierte Schauspieler Ausbildung. In den letzten Jahren habe ich einen Fahrradladen geleitet. Da ich den Ausbilderschein für den Kaufmännischen Bereich besitze sowie für den Monteur, hatte ich auch Auszubildende. Des Weiteren habe ich eine Theater AG gegründet für Jugendlichen mit und ohne Migration. Ich Suche eine neue und spannende Teilzeitstelle, am liebsten im sozialen Bereich. Name: Ayalp, Erbil E-Mail: [email protected] Telefon: 0151 44 80 98 97 Verwaltung/Rechnungswesen Ich bin verfügbar ab: 1. November 2016 Rentner, ehem. Prokurist, Leiter Finanzen u. Controlling bei sozialem Träger, sucht bevorzugt geringfügige Beschäftigung! Name: Gust, Reinhard E-Mail: [email protected] Telefon: 01577 256 94 25 Kinder- und Jugendbereich (mit Migrationshintergrund) Ich bin verfügbar ab: sofort Im Rahmen meiner berufsbegleitenden Erzieherausbildung suche ich eine Stelle als pädagogischer Mitarbeiter mit mind. 19,5 h/Woche. Ich verfüge über Erfahrung im offenen Kinder- und Jugendbereich, spreche fließend deutsch, türkisch und englisch, bin engagiert, belastbar und bringe ein hohes Maß an Empathie mit. Über eine Kontaktaufnahme freue ich mich. Name: Unglaub, Anne E-Mail: [email protected] Räume gesucht Name: Demirtas, Cayan E-Mail: [email protected] Rehabilitationspädagogin/ psychosoziale Beratung/Betreuung Ich bin verfügbar ab: ab sofort Mein Name ist Anne Unglaub und im März 2016 habe ich mein Bachelorstudium Rehabilitationspädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin erfolgreich beendet. Mein bisher erworbenes Wissen würde ich in naher Zukunft sehr gerne in der Praxis ausbauen und meinen Fokus auf die Bereiche Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen und/ oder Menschen mit HIV-Erkrankungen legen. Vor meinem Studium absolvierte ich bereits eine 3-jährige Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Zu meinen wesentlichen Persönlichkeitsmerkmalen gehören Empathiefähigkeit, Kontaktfreudigkeit und eine große Flexibilität gegenüber anderen Lebensentwürfen und Kulturen. Eine selbstständige Arbeitsweise In den Gärten der Welt in Marzahn 72 sowie eine schnelle Aneignung von neuen Arbeitsgebieten gehören zu meinen Stärken, genauso wie die Arbeit im Team, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Ich hoffe sehr, Ihr Interesse geweckt zu haben und würde mich über eine Kontaktaufnahme freuen. Räume für Forum Rauchfrei gesucht Benötigt werden zwei Büros für vier Mitarbeiter_innen (60 bis 80 Quadratmeter) in der Zeit von Mo-Fr. 08.00 – 16.00 Uhr. Das Forum Rauchfrei sucht berlinweit nach geeigneten Räumen, die kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Einrichtung wird nicht benötigt, sondern würde mitgebracht werden. Herr Spatz freut sich über Angebote und ist zu erreichen unter Tel. 030 707 15 820 bzw. 0176 244 199 64. Sonstiges Weitergabe von gebrauchten Holzstühlen (200 Stück) und den passenden Tischen (34 Stück) gegen eine Spende. Bei Interesse per E-Mail an uns wenden: [email protected] FOTO: JUGENDFOTOPROJEKT HINGUCKERDES HVD-BB.DE PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 PARITÄTISCHES BILDUNGSWERK Paritätisches Bildungswerk Landesverband Brandenburg e. V. Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Telefon: 0331 748 18-75; Fax: 0331 748 18-77. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt. Unser Bildungsprogramm für 2017 ist auf unserer neuen Homepage pbw-brandenburg.de online! Sie erhalten dort ausführliche Informationen, auch zu den hier genannten Themen. Anmeldungen sind dort direkt möglich. Für Fragen erreichen Sie das Paritätische Bildungswerk unter 0331 748 18 75 oder [email protected]. Dezember 2016 Sozialrechtliche Ansprüche von Menschen mit Behinderungen | Sem.-Nr.: 16-717A | 16. Dezember 2016 – Zusatztermin | 95 Euro SIS – Entbürokratisierung der Pflegedokumentation | Sem.-Nr.: 16-670 | 12. – 14. Dezember 2016 | 435 Euro bei 10-11 Teilnehmern, 280 Euro bei 12–15 Teilnehmern je Person, zzgl. je Person 120–160 Euro (je nach Anzahl der Personen) für 3 Reflexionstreffen Januar 2017 Zertifikatskurs: Praxisanleiter*in Heilerziehungspflege/Heilpädagogik | Kurs-Nr.: 17-700 | Beginn am 26. Januar 2017 | 860 Euro Der sichere Umgang mit dem neuen Begutachtungsassessment (NBA) | Sem.-Nr.: 16-602A | 13. Januar 2017 | 100 Euro SIS – Entbürokratisierung der Pflegedokumentation | Sem.-Nr.: 17-603A | 16.–18. Januar 2017 | 435 Euro bei 10–11 Teilnehmern, 280 Euro bei 12–15 Teilnehmern je Person, zzgl. je Person 120– 160 Euro (je nach Anzahl der Personen) für 3 Reflexionstreffen Komm mir bloß nicht zu nahe! Nähe und Distanz in der Pflegebeziehung (Qualifizierung nach § 87b) | Sem.-Nr.: 16-604 | 25. Januar 2017 | 90 Euro Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Motivation und Widerstand | Sem.-Nr.: 17-801 | 16. – 17. Januar 2017 | 190 Euro November / Dezember 2016 Psychiatrische Krankheitsbilder – Eine Einführung | Sem.-Nr.: 17-802 | 23. – 24. Januar und 06. Februar 2017 (dreitägig) | 260 Euro Februar 2017 Zertifikatskurs: Einrichtungsleitung im Gesundheits- und Sozialwesen | Kurs-Nr.: 17-600 | Beginn am 06. Februar 2017 | 3.700 Euro Schwierige Teambesprechungen effektiv leiten | Sem.-Nr.: 17-101 | 9. – 10. Februar 2017 | 220 Euro Potenziale geflüchteter Menschen nutzen! | Sem.-Nr.: 17-102 | 15. – 16. Februar 2017 | 220 Euro Team-Management-System© – TMS | Sem.-Nr.: 17-103 | 21. – 22. Februar 2017 | 240 Euro Lebensmittelhygiene mal ganz einfach und verständlich | Sem.-Nr.: 17-500 | 08. Februar 2017 | 100 Euro Der sichere Umgang mit dem neuen Begutachtungsassessment (NBA) | Sem.-Nr.: 16-602B | 06. Februar 2017 | 100 Euro Wie soll es weitergehen? – Begleitung von Menschen mit herausforderndem Verhalten | Sem.-Nr.: 17-704 | 16. – 17. Februar 2017 | 190 Euro Behandlungspflege kompakt – Auffrischungsseminar | Sem.-Nr.: 17-705 | 21. Februar 2017 | 95 Euro HMB-W-Verfahren zur Erfassung des Hilfebedarfs für Menschen mit geistiger Behinderung | Sem.-Nr.: 17-706A | 22. Februar 2017 | 95 Euro Denk positiv und handle auch so – ressourcenvolles Arbeiten in der ambulanten Psychiatrie | Sem.-Nr.: 17-803 | 13. Februar 2017 | 95 Euro Gestörte Gefühle, Depressionen und bipolare Störung | Sem.-Nr.: 17-804 | 20. – 21. Februar 2017 | 190 Euro Ernährung und Psyche – Essen zwischen Kopf und Bauch | Sem.-Nr.: 17-805 | 23. Februar 2017 | 95 Euro Validierende Kommunikation | Sem.-Nr.: 17-605A | 15. Februar 2017 | 90 Euro Im Zwang der Zwänge – Umgang mit Zwangserkrankungen | Sem.-Nr.: 17-806 | 27. Februar 2017 | 95 Euro Gehirn- und Körperintegration bei Menschen mit schweren Behinderungen | Sem.-Nr.: 17-703 | 13. – 14. Februar 2017 | 180 Euro Fortbildung für Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter | Sem.-Nr.: 17-900 | 27. Februar und 04. März 2017 | 160 Euro PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 73 TELEFONVERZEICHNIS Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin Brandenburgische Str. 80 10713 Berlin Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 110 Name Bereich/Funktion John, Prof. Barbara Vorstandsvorsitzende -182 -260 [email protected] Abend, Ronald Catering -105 -110 [email protected] Adler-Goerick, Sabine Verwaltungsleitung -112 -240 [email protected] Berg, Volker Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bodrow, Margita Stiftungsmittel -125 -210 [email protected] Böckel, Sabine vom Drittmittel -121 -240 [email protected] Bußler, Anett Mitgliederdatenbank -154 -240 [email protected] Drees, Heike Ref. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids -168 -220 [email protected] Engel, Petra Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -107 -140 [email protected] Freitag, Andrea Empfang -200 -110 [email protected] Grof, Martina Catering -105 -110 [email protected] Groß, Heike -172 -210 [email protected] Herchner, Claudia Sekr. Menschen mit Behinderungen, Soziales/SGB XII, Straffälligen- und Opferhilfe, Schuldner- und allgemeine Sozialberatung Sekr. Geschäftsführung -102 -260 [email protected] Hoyer, Martin Stv. Geschäftsführer -108 -220 [email protected] Kriebel, Elvira Ref. Schulbezogene Jugendhilfe/Bundeskoordination Jugendsozialarbeit Zuwendungsberatung/Stiftungsmittel -166 -220 [email protected] -124 -210 [email protected] -188 -210 [email protected] Mohr, Sabina Ref. Straffälligen- und Opferhilfe, Schuldnerund allgemeine Sozialberatung Sekr. Jugendhilfe/Schulbezogene Jugendhilfe -165 -220 [email protected] Mokanska, Ewa Empfang -200 -110 [email protected] Peretz, Nina Stv. Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -123 -140 [email protected] Pohl, Ulrike Ref. Menschen mit Behinderungen -155 -210 [email protected] Riesmeier, Yvonne Finanzbuchhaltung -113 -240 [email protected] Rose-Kotsch, Petra Sekr. Geschäftsführung/Aufnahmen -103 -260 [email protected] Schlimper, Dr. Gabriele Geschäftsführerin -101 -260 [email protected] Schmid, Rita Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -183 -140 [email protected] Schödl, Regina Ref. Soziales/SGB XII -171 -210 [email protected] Schulz, Andreas Ref. Jugendhilfe -162 -220 [email protected] Selinger, Evelyn Ref. Familie, Frauen, Mädchen -176 -220 [email protected] Spöhr, Holger Ref. Migration -177 -220 [email protected] Stoll, Sandra Sekretariat Kinder und Kindertagesstätten / Schule -163 -220 [email protected] Thielen, Dorothee Referat Kinder und Kindertagesstätten -179 -220 [email protected] Wachholz, Chris Drittmittel/Praktikanten -127 -240 [email protected] Wanke, Hans-Jürgen Personal/Organisationsberatung -186 -260 [email protected] Wehner, Lisa -169 -220 [email protected] Wischnewski-Ruschin, Torsten Sekr. Migration/Familie, Frauen, Mädchen/Suchthilfe/ Gesundheit/HIV Aids Referat Kinder und Kindertagesstätten / Schule -167 -220 [email protected] Zauter, Kathrin Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit -175 -140 [email protected] Personalbüro Personalverw. (Sprechstd. Mi) -135 -240 [email protected] Lange, Bettina Meyer, Irina Telefon Fax [email protected] paritaet-berlin.de -107 / -183 Mail -140 [email protected] Tagungsraum E.04: -117 | Tagungsraum E.05: -118 | Tagungsraum E.06: -119 | Tagungsraum 1.14 -274 | Tagungsraum 5.04: -115 | Keller: -196 74 PARITÄTISCHER RUNDBRIEF November / Dezember 2016 TELEFONVERZEICHNIS Referate Ambulante Pflege und Hospize Stationäre Pflege und Altenhilfe Psychiatrie/Queere Lebensweisen Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 550 Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Name Bereich / Funktion Kalla, Karina Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe, Sekr. Ambulante Pflege und Hospize -500 [email protected] Lüderitz, Alke Sekr. Psychiatrie/Queere Lebensweisen -556 [email protected] Mettin, Beate Ref. Amb. Pflege und Hospize -503 [email protected] Panka, Dr. Christiane Pflegequalität -502 [email protected] Reumschüssel-Wienert, Christian Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen -555 [email protected] Zobel, Dr. Oliver Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe -501 [email protected] Geschäftsstelle Bezirke Telefon Telefon: 030 8 60 01 0 Fax: 030 8 60 01 660 Mail Kollwitzstraße 94–96 10435 Berlin Name Bereich / Funktion Hanjohr, Simone Sekretariat -600 [email protected] Hilla-zur Horst, Renate Bezirksbeauftragte für Pankow und Spandau -619 [email protected] Jeglinski, Anne Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Bezirksbeauftragte für Steglitz-Zehlendorf -601 [email protected] Pleyer, Markus Bezirksbeauftragter für Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf -623 [email protected] Peth, Christian Bezirksbeauftragter für Friedrichshain-Kreuzberg -616 [email protected] Sievert, Christian Bezirksbeauftragter für Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick -613 [email protected] Zagidullin, Anna Stv. Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Reinickendorf -618 [email protected] Stiftung Parität Berlin Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin Telefon Mail Telefon: 030 8 60 01 104 Fax: 030 8 60 01 260 [email protected] Telefonverzeichnis der Paritätischen Akademie Paritätische Akademie Berlin gGmbH | Tucholskystr. 11 | 10117 Berlin Standort Name Telefon / Fax Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin Fax: 8 60 01 240 Wanke, Hans-Jürgen (Geschäftsführung) Tucholskystr.11, 10117 Berlin November / Dezember 2016 Mail 8 60 01 186 [email protected] Fax: 27 59 41 44 Brosk, Ariane 275 82 82-25 [email protected] | [email protected] Brömer, Johanna 275 82 82-13 [email protected] Dreyer-Weik, Heidemarie 275 82 82-15 [email protected] Gallander, Stefanie 275 82 82-26 [email protected] Kant, Ina 275 82 82-28 [email protected] López Illescas, Isabel (Sekretariat) 275 82 82-12 [email protected] | [email protected] | [email protected] Poggemann, Judith 275 82 82-27 [email protected] Raumbuchung/Catering 275 82 82-18 [email protected] Steinmetz, Susanne 275 82 82-14 [email protected] Strittmatter, Viola 275 82 82-24 [email protected] Thurner, Rudi 275 82 82-16 [email protected] Wagner, Dr. Stephan (Geschäftsführung) 0172-391 81 19 [email protected] | [email protected] Yüksel, Dilek 275 82 82-17 [email protected] PARITÄTISCHER RUNDBRIEF 75 ParitaetBerlin paritaet-berlin.de
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