geschäftsbericht 2007

G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 0 07
SGL GROUP - THE C ARBON COMPANY
Generation
Carbon
GESCHÄFT SBERICHT 2007
SGL GROUP: KENNZAHLEN 2007
in Mio. €
2007
2006
Veränderung
Umsatz
1.373,0
1.190,8
15 %
EBITDA (vor Aufwendungen für Kartellverfahren EU)
303,8
223,4
36 %
EBIT (vor Aufwendungen für Kartellverfahren EU)
254,5
170,0
50 %
EBIT
254,5
137,9
85 %
Ergebnis vor Ertragsteuern
189,1
76,4
148 %
Jahresüberschuss
130,9
40,7
222 %
2,06
0,66
212 %
18,5 %
14,3 %
24,2 %
19,8 %
1.505,5
1.260,8
19 %
633,4
445,0
42 %
42 %
35 %
Nettofinanzschulden
285,2
229,1
Verschuldungsgrad 5)
0,45
0,51
Investitionen in Sachanlagen u. Immaterielle Vermögenswerte
130,5
65,2
100 %
Zahl der Mitarbeiter (31.12.)
5.862
5.249
12 %
1)
Ergebnis je Aktie, unverwässert (in €)
Umsatzrendite
ROCE
2)
3)
Bilanzsumme
Eigenkapital der Anteilseigner
Eigenkapitalquote 4)
1)
2)
3)
4)
5)
Nach Minderheitsanteilen
EBIT (vor Aufwendungen für Kartellverfahren EU) zu Umsatz
EBIT (vor Aufwendungen für Kartellverfahren EU) zu gebundenem Kapital
Eigenkapital der Anteilseigner zu Bilanzsumme
Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner
24 %
Generation
Carbon
Carbon ist der Werkstoff der Zukunft. Aufgrund seiner
Produkteigenschaften – wie z. B. Leichtigkeit bei gleichzeitiger Festigkeit, hohe Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Hitze- und Korrosionsbeständigkeit sowie Gleitfähigkeit – bietet er einzigartige Ansätze zur Lösung
der großen Herausforderungen unserer Zeit. Mehr und
Verborgene Stärke mit großer Wirkung. Carbonfasern sind eine ideale
Kombination aus Belastbarkeit und
Leichtigkeit. Verglichen mit Qualitätsstahl wiegen sie nur ein Viertel,
besitzen aber eine rund viermal
höhere Zugfestigkeit.
mehr rücken die Themen Energieeinsparung, Erschließung alternativer Energiequellen sowie der Klima- und
Umweltschutz in den Fokus der Weltbevölkerung. Carbon wird schon heute in einer Vielzahl unterschiedlichster Anwendungen eingesetzt. Und das Spektrum
der Einsatzbereiche wächst infolge des von Energieund Rohstoffknappheit getriebenen Umdenkens beim
Einsatz von Basismaterialien immer weiter. Es ist
unser erklärtes Ziel, als das führende Unternehmen
für innovative Lösungen rund um das Thema Carbon
wahrgenommen zu werden: Carbon = SGL Group.
1
SGL Group –
The Carbon
Company
2
Brief des Vorstands
4
Die SGL Group hat im Geschäftsjahr 2007 ein Rekordergebnis
erzielt und die selbst gesetzten
Ziele teilweise deutlich übertroffen. Auch für die Zukunft
des Unternehmens wurden viele
entscheidende Weichen gestellt.
Gesellschaftliches
Engagement
Corporate Governance steht
bei der SGL Group für verantwortungsvolle und wertorientierte
Unternehmensführung. Die
schriftlich fixierten Grundsätze
werden stetig weiterentwickelt und
an die Erfordernisse angepasst.
I N H A LT
Konzern-Jahresabschluss
103
Konzernstruktur, Geschäftstätigkeit und Strategie
27
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
105
Unternehmenssteuerung
37
Konzern-Bilanz
106
Wirtschaftliche
Rahmenbedingungen
38
Geschäftsentwicklung
2007 im Konzern
15
Die SGL Aktie hat ihren Kurs
im Jahr 2007 nahezu verdoppelt.
Damit zählte sie zu den Top-3Performern unter den MDAXWerten.
Corporate Governance
27
Konzern-Kapitalflussrechnung 108
8
Weltweit engagiert sich die
SGL Group für das soziale Umfeld
ihrer Standorte. Sie unterstützt
dabei eine Vielzahl von Projekten
und Initiativen in den Bereichen
Bildung, Innovation und Sport.
SGL Group am Kapitalmarkt
Konzern-Lagebericht
19
Entwicklung des KonzernEigenkapitals
110
Konzern-Anhang
112
41
Entwicklung der
Geschäftsbereiche
55
Beteiligungsbesitz
180
Vermögenslage
62
Bestätigungsvermerk
182
Finanzlage
65
Technology & Innovation
69
Bericht des Aufsichtsrats
183
Vorstand und Aufsichtsrat
186
5-Jahres-Übersicht
190
Glossar
192
Umweltschutz und
Arbeitssicherheit
73
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
75
Risikobericht
83
Zusätzliche Angaben nach
§ 315 HGB Konzern-Lagebericht 89
Nachtragsbericht
90
Chancenbericht
90
Prognosebericht
92
Erklärung des Vorstands
98
3
B R I E F D E S V O R S TA N D S
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
das Geschäftsjahr 2007 war das erfolgreichste Jahr in unserer Firmengeschichte.
Ein Jahr, in dem wir entscheidende strategische Weichenstellungen für die Zukunft
unseres Unternehmens vorgenommen haben und in dem die SGL Group in eine neue
Phase des Wachstums eingetreten ist. Es ist uns gelungen, den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 15 % auf fast 1,4 Mrd. € und das EBIT, also den operativen Gewinn,
sogar um knapp 50 % auf 255 Mio. € zu verbessern. Die Konzernumsatzrendite stieg von
14 % auf über 18 %. Dazu hat unsere konzernweite SGL Excellence-Initiative mit Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen von rund 27 Mio. € beigetragen. Die erzielten
Ergebnisse zeigen, dass wir auf gutem Kurs sind, unser wichtigstes operatives Ziel –
profitables Wachstum – zu erreichen. Die Neupositionierung sowie die Neufinanzierung
unseres Unternehmens sind die Basis, um unsere Wachstumsstrategie erfolgreich und
nachhaltig profitabel umsetzen zu können, um unsere Vision „We are the leading
Carbon Company“ zu erreichen. Dieser Anspruch spiegelt sich selbstbewusst in unserem neuen Marktauftritt als „SGL Group – The Carbon Company“ wider.
In unseren Kernkompetenzen profitieren wir vom Paradigmenwechsel bei Rohstoffen
und Basismaterialien, dem Trend hin zu alternativen Energien und der Industrialisierung der Schwellenländer Osteuropas, Asiens und Südamerikas. Dabei sind Produkte
und Lösungen gefragt, die angesichts steigender Rohstoff- und Energiepreise den Einsatz von Materialien mit geringem Gewicht und gleichzeitig hoher Festigkeit erfordern
und damit den Substitutionsprozess bei den Basismaterialien durch Carbonfasern und
Carbonfaser-Verbundwerkstoffe weiter beschleunigen werden. Im Rahmen unserer
Wachstumsstrategie werden wir mit Investitionen in neue Produktionsanlagen, strategische Akquisitionen und Joint Ventures unser Produkt- und Leistungsportfolio weiter
ausbauen. Beispielhaft ist der Neubau des voll integrierten Carbon- und Graphit-Zentrums in Malaysia als das größte Investitionsprojekt in der Unternehmensgeschichte,
das weltweit Maßstäbe in puncto Kosteneffizienz und Technologie setzen wird.
Gleichzeitig planen wir im rasant wachsenden Markt für Carbonfasern unsere Produktionskapazitäten bis zum Jahr 2012 zu verdreifachen.
Mit der Einführung der neuen Strategie wurden bereits 2007 wichtige strategische
Maßnahmen eingeleitet. Es ist unser erklärtes Ziel für 2008 und darüber hinaus, die
SGL Group zum klar führenden Unternehmen in unserer Branche zu entwickeln, das
als erste Adresse für innovative und technologisch anspruchsvolle Lösungen rund
um Carbon und Graphit von der Industrie, von Kunden und Geschäftspartnern, dem
Kapitalmarkt sowie von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
4
Brief des Vorstands
Alle drei Geschäftsbereiche mit dynamischem Wachstum
Die hohe Nachfrage aus der Stahl- und Aluminiumindustrie, gestiegene Verkaufspreise
und höhere Absatzmengen, insbesondere bei Kathoden, führten im Geschäftsbereich
Performance Products (PP) trotz höherer Rohstoff- und Strompreise sowie negativer
Währungseffekte zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Unser Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems (GMS) profitiert von neuen Entwicklungen für die
Energiewirtschaft, die Solarindustrie sowie die Umwelt- und Klimatechnik. Der Paradigmenwechsel bei alternativen Materialien und technischen Applikationen zeigt sich
am deutlichsten im Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC), in dem die
SGL Group die gesamte Wertschöpfungskette von der Carbonfaser über Verbundmaterialien bis hin zum Bauteil abdeckt. Dieser Geschäftsbereich ist der Wachstumstreiber
des Konzerns und hat dies bereits 2007 mit einem erheblichen Umsatzsprung unter
Beweis gestellt.
Die Innovationsfähigkeit der SGL Group ist von zentraler Bedeutung für die künftige
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Um für die Zukunft unsere Ressourcen
effizient nutzen zu können, werden wir unsere Forschungs- und Entwicklungskompetenzen am Standort Meitingen bündeln und ausweiten. Durch die Einrichtung eines
Stiftungslehrstuhls für Carbon Composites an der Technischen Universität München
sowie einer Vielzahl an Kooperationen mit Universitäten, Wissenschaftlern und Unternehmen leisten wir einen aktiven Beitrag zur Förderung von Forschung und Innovation.
Die Prämierung der SGL Group als eines der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands sowie die Auszeichnung unseres Standorts Meitingen als „Ausgewählter Ort
2007“ der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ sind sichtbare Erfolge
unserer Arbeit.
2008: Weiteres profitables Wachstum
Wir haben die strategischen Schritte eingeleitet, um unsere Vision – „We are the leading
Carbon Company“ – zu untermauern. Die Dynamik der Weltwirtschaft und die sich
daraus ableitenden Megatrends in Richtung alternativer Energien, Rohstoffe und Materialien kommen uns hierbei immer mehr zugute. Ein Großteil der Anwendungen – wie
z. B. für Windkraftanlagen, Solarenergie und den Flugzeugbau – setzt verstärkt auf
graphit- oder carbonfaserbasierte Lösungen, die mehr und mehr Einzug in unser tägliches Leben halten. Wir sind aufgrund unseres breiten Produktportfolios an all diesen
Innovationen beteiligt und begleiten diese Entwicklungen aktiv.
Die ersten Wochen des Geschäftsjahres 2008 sind sehr erfreulich verlaufen und haben
uns angesichts gut gefüllter Auftragsbücher veranlasst, bereits im Januar eine Umsatzprognose für 2008 zu geben. So erwarten wir, dass der Konzernumsatz um 10 bis 15 %
steigen wird. Beim Ergebnis wollen wir in 2008 erneut deutlich überproportional
wachsen. Darüber hinaus bekräftigen wir auch unsere Mittelfristziele. Danach wird
der Konzernumsatz bei weiterhin hoher Profitabilität innerhalb der nächsten vier
bis fünf Geschäftsjahre überdurchschnittlich wachsen.
5
Wir haben 2007 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und unsere eigenen Ziele
zum Teil deutlich übertroffen. Der Erfolg spiegelt sich auch im Kursanstieg unserer
Aktie um über 90 % wider. Darauf sind wir stolz und ohne den Einsatz und das
Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre diese Entwicklung nicht
möglich gewesen. Auch unseren Kunden und Geschäftspartnern sagen wir Dank für
das Vertrauen, das sie uns entgegengebracht haben.
Die strategische Neuausrichtung und die Neufinanzierung des Konzerns haben wir 2007
erfolgreich umgesetzt. Die Grundlage für weiteres Wachstum ist damit geschaffen.
Nun gilt es, sich darauf zu konzentrieren, dieses Wachstum profitabel und professionell
zu managen. Denn ein exzellentes Management der Wachstums- und Innovationsprojekte ist die Voraussetzung, um nahtlos an die Erfolge aus 2007 anknüpfen zu können.
Dazu werden wir unsere SGL Excellence-Initiative ausweiten und intensivieren.
Wir sind sicher: 2008 wird erneut ein Rekordjahr. Wir würden uns freuen, wenn Sie
uns auf diesem Weg begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand der SGL Group
Robert J. Koehler
6
Sten Daugaard
Theodore H. Breyer
Dr. Hariolf Kottmann
Brief des Vorstands
Auch im Geschäftsjahr 2007 hat
sich der Vorstand der SGL Group
an den internationalen Standorten
umfassend informiert.
Vorstand vor Ort
Beispiel: Der Vorstand zu Besuch
bei der Kümpers GmbH & Co. KG
(untere Bildreihe).
7
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
Weltweites Engagement zum Nutzen der Gemeinschaft
Als international tätiges Unternehmen ist sich die SGL Group der Pflichten bewusst, die
sie gegenüber der Gesellschaft hat. Wirtschaft im Zeichen der Globalisierung bedeutet
für uns mehr denn je, Verantwortung zu übernehmen, auch über nationale Grenzen
hinaus. Daher engagiert sich die SGL Group international für das Umfeld ihrer Standorte und unterstützt eine Vielzahl von Projekten und Initiativen in den Bereichen Bildung, Innovation und Sport. Dabei ist der Schutz der Umwelt für unser Unternehmen
seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit.
Mit den Konzernstandorten verbunden
In den Regionen, in denen die SGL Group Standorte unterhält, fördern wir vornehmlich
Initiativen und Projekte, die das Umfeld stärken. So hat unsere schottische Tochtergesellschaft SGL Carbon Fibers Ltd. im September 2007 den „Award for Excellence in
Corporate Responsibility“ erhalten. Diese Auszeichnung, die jährlich vom Scottish
Council for Development and Industry verliehen wird, ist eine Anerkennung für das
Engagement unserer Tochtergesellschaft für die Gemeinschaft. Dieses Engagement umfasst inzwischen eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter das Projekt „Good Neighbours“,
das die Standortbewohner über Umweltfragen informiert. Darüber hinaus unterstützt
die SGL Carbon Fibers Ltd. unter anderem örtliche Schulen, Jugendclubs und Sportvereine. Im Mai 2007 ist unsere polnische Tochtergesellschaft SGL Carbon Polska S.A.
von der weltweit tätigen Unternehmensberatung Hewitt Associates als bester Arbeitgeber in Polen ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung „The very best Employer“ wird
jährlich vergeben und basiert auf einer von Hewitt Associates durchgeführten Befragung
von Mitarbeitern, Personalabteilungen und Führungskräften.
Stellvertretend für unser Engagement in den Regionen, in denen sich unsere deutschen
Standorte befinden, soll eine Auswahl von Projekten genannt werden, die wir in der
Region Augsburg nicht nur finanziell, sondern auch ideell unterstützen: Als Mitglied
des Fördervereins der Augsburger Wirtschaft begleitet die SGL Group aktiv allgemeine
Themen der Wirtschaftsförderung und Standortsicherung der Region. Mit dem Ziel,
junge Start-up-Unternehmen in der Gründungs- und Markteinführungsphase mit
Kapital, aber auch mit Wissen zu unterstützen, haben wir als Gründungsmitglied die
Startkapitalfonds Augsburg GmbH ins Leben gerufen. Gemeinsam mit anderen Firmen
und der IHK Augsburg haben wir nicht nur die Gründung der Internationalen Schule in
Augsburg gefördert, sondern nutzen selbst das Angebot der Internationalen Schule und
bringen dort Kinder von Mitarbeitern, die wir aus dem Ausland delegiert haben, unter.
8
Gesellschaftliches Engagement
Aktive Mitgliedschaft im Carbon Composites Verein
Die raschen technologischen Entwicklungen im Bereich der Carbonfaser und der Faserverbundtechnologie erfordern einen effizienten Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen führenden Know-how-Trägern aus Forschung, Entwicklung und Produktion. Aus diesem Grund haben wir im März 2007 gemeinsam mit renommierten
Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Süddeutschland, unterstützt von
der Stadt Augsburg und der IHK Schwaben, den Carbon Composites e.V. gegründet.
Als Kompetenznetzwerk hat es sich der Verein zum Ziel gesetzt, die nationale und
internationale Positionierung der Carbonfaser- und Faserverbundtechnologien voranzutreiben und auszubauen. Seit seiner Gründung zählt der Verein bereits 45 Mitglieder, von der Luft- und Raumfahrt über die Automobil- und Automatisierungsgroßindustrie bis hin zu kleineren mittelständischen Unternehmen.
Unterstützung der Zukunftsthemen Innovation und Bildung
Innovationen und Bildung sind Erfolgsfaktoren der Wirtschaft. Deshalb engagiert sich
die SGL Group vor allem im Bildungsbereich und in der Nachwuchsförderung. Dabei
arbeiten wir intensiv mit Universitäten zusammen und unterstützen damit den Austausch zwischen Lehre, Forschung und Praxis. Beispielhaft hierfür ist unsere Förderung
des Anwenderzentrums Material- und Umweltforschung (AMU) der Universität Augsburg. Im vergangenen Jahr haben wir uns dazu entschlossen, einen Stiftungslehrstuhl
für Carbon Composites an der Technischen Universität München einzurichten. Der
„SGL Group-Stiftungslehrstuhl für Carbon Composites“ wird eng mit den Fakultätslehrstühlen für Maschinenwesen, Chemie, Physik und Informatik zusammenarbeiten.
Zielsetzung ist dabei eine ganzheitliche Betrachtung in der Weiterentwicklung carbonfaserbasierter Werkstoffe und ihrer Verarbeitung. Die Einrichtung des Stiftungslehrstuhls ist die Basis für eine längerfristige Kooperation mit der Technischen Universität München im Bereich der Zukunftsmaterialien Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe.
Förderung von qualifiziertem Nachwuchs
Mit dem Ziel, eine praxisnahe Ausbildung zu fördern, unterstützen wir die „Formula
Student“, einen internationalen Konstruktionswettbewerb für Studenten. Ziel des Wettkampfs, für den sich bereits 368 Teams angemeldet haben, ist es, einen Rennwagen
zu entwerfen und ihn anschließend zu bauen. Im Rahmen dieses Projekts können die
Teilnehmer – neben der Verbesserung ihres technischen Wissens – auch erste praktische
Erfahrungen mit Teamwork, Zeit- und Projektmanagement sammeln. Die SGL Group
sponsert insgesamt sechs Teams der Universitätsstandorte München, Karlsruhe,
Kaiserslautern und Stuttgart.
9
Erweiterung des Ausbildungsangebots in Deutschland
Wir möchten möglichst vielen Menschen den Einstieg in die Arbeitswelt ermöglichen.
Im vergangenen Jahr haben wir daher unsere Ausbildungsanstrengungen in Deutschland verstärkt und die Anzahl der Auszubildenden in unserem Unternehmen deutlich
erhöht. Insgesamt haben im vergangenen Jahr 38 junge Menschen ihre Ausbildung in
unseren Werken in Bonn, Griesheim und Meitingen begonnen. Darüber hinaus bieten
wir seit 2007 zwei neue Ausbildungsberufe, unter anderem auf dem Gebiet der Faserverbundtechnik, an, um junge Menschen bereits heute fachlich auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorzubereiten.
Sponsoring des olympischen Radsportteams
Wir haben uns im vergangenen Jahr entschieden, das deutsche Radsportteam bei den
Olympischen Spielen 2008 als Hauptsponsor zu unterstützen. Wir wollen damit eine
olympische Disziplin fördern, die wie kaum ein anderer Hochleistungssport auf
Carbonfaser-Materialien angewiesen ist und sich in Peking beweisen muss.
Nachhaltigkeit im Interesse künftiger Generationen
Die SGL Group bekennt sich zu einem integrierten Umweltschutz, um wirtschaftliche
Ziele mit der ökologischen und sozialpolitischen Verantwortung des Unternehmens
abzugleichen. Die „Responsible Care“-Leitlinien der Chemischen Industrie mit den
Kernelementen Sicherheit für die Umwelt, Sicherheit der Mitarbeiter sowie Prozessund Produktionssicherheit dienen uns dabei als Richtschnur unseres Handelns.
10
Generation
Carbon: Hohe
Stabilität für
null Emission
11
Größe und Leistung von Windturbinen sind rasant gewachsen. Lag die
Leistung einer Turbine vor 15 Jahren
noch bei 200 kW, beträgt sie heute
schon zwischen 1.000 und 2.500 kW.
12
Carbonfasern
in der Windenergie
Größere, leistungsfähigere Windturbinen
stellen immer höhere Anforderungen
an die Rotorblätter. Geringes Gewicht
und Steifigkeit der Konstruktion sind
hier von entscheidender Bedeutung.
Genau aus diesem Grund bestehen die
Rotoren aus carbonfaserverstärkten
Kunststoffen, die außerdem noch unanfällig gegen Korrosion sind.
Prepregs sind die Basis zur
Herstellung von Faserverbundwerkstoffen. Sie bestehen aus
einem Gewebe hochwertiger
Fasern, die mit härtbaren
Harzen imprägniert sind.
13
SGL Aktie
2007:
Kursgewinn
+ 98 %
+98
%
14
D I E S G L G R O U P A M K A P I TA L M A R K T
Ein bewegtes Börsenjahr 2007
Während die Kapitalmärkte in der ersten Jahreshälfte 2007 noch von einem durchweg
positiven Klima geprägt waren und sich die Kurse weltweit kontinuierlich nach oben
bewegten, setzte im zweiten Halbjahr eine Trendwende ein. Auslöser des Stimmungsumschwungs waren in erster Linie die Krise auf dem US-amerikanischen Hypothekenmarkt und die Angst vor einer möglichen Rezession in den USA. Belastend wirkten
sich darüber hinaus die hohen Ölpreise sowie die Stärke des Euro – speziell in Relation
zum US-Dollar – aus. Großer Gewinner des Börsenjahres 2007 im internationalen
Vergleich war der deutsche Leitindex DAX, der einen Anstieg von 22 % verzeichnete.
Der MDAX, in dem die SGL Aktie notiert ist, konnte der guten Entwicklung des DAX
nicht folgen und schloss das Jahr mit einem Plus von nur 5 %. Während der MDAX bis
zur Jahresmitte noch etwa die gleichen Zuwächse wie der DAX erzielte, zogen viele
Investoren infolge der US-Hypothekenkrise ihre Gelder aus Mid-Cap-Werten ab, was
zu regelrechten Kurseinbrüchen im MDAX-Segment führte.
Kurs der SGL Aktie nahezu verdoppelt
Die SGL Aktie konnte sich von dieser Entwicklung klar abkoppeln und bis zum Jahresende ein Kursplus von rund 98 % erzielen. Mit dieser Performance übertraf sie zum
dritten Mal in Folge die wichtigsten Vergleichsindizes und etablierte sich unter den
Top-3-Performern der MDAX-Werte. Mit Kursen im Bereich von 20,00 € relativ ruhig in
das Jahr gestartet, markierte unser Wertpapier bereits am 10. Januar 2007 sein Jahrestief bei 18,21 €. Mit der Bekanntmachung der Jahresergebnisse 2006 und der Neuorientierung der Gesellschaft mit der erstmaligen Veröffentlichung von Mittelfristzielen bis
2011 setzte ab Mitte März eine deutliche Aufwärtsbewegung ein, die das Kursniveau
bis Anfang August auf 38,00 € trieb.
Bedingt durch die allgemeine Marktkorrektur bei den MDAX-Werten fiel die Notierung
dann für kurze Zeit wieder zurück. Ende August folgte ein erneuter kräftiger Aufschwung und der Kurs der SGL Aktie erreichte am 24. Oktober 2007 sein Jahreshoch
von 45,14 €. Dem Abwärtstrend der Aktienmärkte konnte sich dann aber auch die
SGL Aktie nicht entziehen. Der Kurs gab bis auf rund 35,00 € nach und bewegte sich
bis zum Jahresende in einem Korridor zwischen 35,00 und 39,00 €. Am 28. Dezember
2007 ging die SGL Aktie mit 37,02 € aus dem Handel und beendete damit ein sehr
erfolgreiches Börsenjahr 2007.
W SGL Group
Relative Performance der SGL Aktie 2007
260 %
W MDAX
W DAX
220 %
180 %
140 %
100 %
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
15
Marktkapitalisierung und Handelsvolumina deutlich gestiegen
Aufgrund der positiven Kursentwicklung erhöhte sich die Marktkapitalisierung unseres Unternehmens zum Ende des Berichtsjahres auf 2.365,6 Mio. €, nachdem sie zum
Ultimo des Vorjahres noch bei 1.176,7 Mio. € gelegen hatte. Die Anzahl der im Umlauf
befindlichen Aktien erhöhte sich dabei infolge der Ausübung von Optionen des Managements um rund 1 Mio. auf 63.900.405 Stück. Mit dieser Verdopplung der Marktkapitalisierung konnte sich die SGL Carbon AG in der MDAX-Rangliste der Deutsche Börse AG
deutlich auf Position 13 (Vorjahr: 31) verbessern.
Gleiches gilt für das Bewertungskriterium Handelsumsatz, bei dem die SGL Carbon AG
in der aktuellen Statistik der Deutsche Börse AG ebenfalls auf Platz 13 rangiert, nachdem sie im Vorjahr noch auf Position 31 gelegen hatte. Alleine im Xetra-Handel wurden im Berichtsjahr mehr als 212 Mio. SGL Aktien (Vorjahr: 111 Mio.) umgesetzt. Das
entspricht einem Volumen von 843.000 Stück pro Handelstag und somit einer Steigerung um 92 % im Vergleich zum Vorjahr (438.000 Stück).
Freiwilliger Rückzug von der New Yorker Börse
Nach einer eingehenden Kosten-Nutzen-Analyse haben wir uns Ende Mai dazu entschlossen, unsere Notierung an der New Yorker Börse schnellstmöglich zu beenden.
Das Listing unserer American Depositary Receipts (ADRs) wurde am 22. Juni 2007 eingestellt und das Abkommen zur Verwahrung dieser Anteilsscheine am 25. Juni 2007
beendet. Alle ADR-Besitzer hatten bis zum 24. August 2007 die Möglichkeit, ihre ADRs
gebührenfrei in Stammaktien der SGL Carbon AG umzutauschen. Nach diesem Zeitpunkt wurden die verbliebenen ADRs zugunsten ihrer Inhaber verkauft.
Nach den neuen SEC-Regelungen, die am 4. Juni 2007 in Kraft traten, ist das Delisting
eine notwendige Voraussetzung für die Freistellung von den Berichtspflichten gemäß
dem US Securities Exchange-Gesetz von 1934. Die endgültige Deregistrierung, mit der
dann auch die Kosten für diese aufwendige Berichterstattung entfallen, kann nach
Ablauf einer 12-Monats-Frist nach der Kündigung des ADR-Programms erfolgen. Wir
gehen davon aus, dass unsere Deregistrierung im Juni 2008 stattfinden wird.
Kennzahlen zur SGL Aktie
Aktienanzahl am Jahresende (Stück)
Höchstkurs (€)
2006
62.891.778
45,14
20,00
Tiefstkurs (€)
18,21
13,45
Schlusskurs zum Jahresende (€)
37,02
18,71
Marktkapitalisierung zum Jahresende (Mio. €)
Durchschnittlicher Aktienumsatz pro Tag (Stück)
Streubesitz (%)
2.365,6
1.176,7
843.000
438.000
100
100
Ergebnis je Aktie (€)
2,06
0,66
Cashflow je Aktie (€)
-0,01
0,76
9,91
7,08
Eigenkapital je Aktie (€)
16
2007
63.900.405
SGL Group am Kapitalmarkt
Neufinanzierung erfolgreich abgeschlossen
Unsere Finanzierungsstruktur konnten wir im Berichtsjahr durch die Begebung einer
Wandelschuldverschreibung mit einer Laufzeit von 6 Jahren und die Platzierung einer
Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit von 8 Jahren erheblich verbessern. Die unbesicherte Wandelanleihe in Höhe von 200 Mio. € ist mit einem Zinskupon von 0,75 %
ausgestattet und hat einen anfänglichen Wandlungspreis von 36,52 €. Von den Ratingagenturen Moody’s und Standard & Poor’s wurde sie in die Kategorie Ba3 bzw. B+ eingestuft.
Die variabel verzinsliche Unternehmensanleihe (Senior Note), die ebenfalls ein Volumen
von 200 Mio. € hat, ist mit einem Kupon von EURIBOR plus einer Marge von 1,25 % ausgestattet. Dies entspricht einer anfänglichen jährlichen Verzinsung von 5,313 %; der
Ausgabepreis lag bei 100 %. Von Moody’s wurde diese besicherte Anleihe mit Ba1 eingestuft, Standard & Poor’s hob im Juni das ursprüngliche Rating von BB+ auf BBB– an.
Damit hat erstmals in unserer Unternehmenshistorie ein Finanzinstrument der
SGL Group den Status „Investment Grade“ erhalten.
Den Mittelzufluss aus den beiden Anleihen haben wir dazu genutzt, sowohl die
8,5-prozentige Hochzinsanleihe als auch den syndizierten Kredit aus dem Jahr 2004
abzulösen. Durch diese Maßnahme werden sich die zahlungswirksamen Zinsaufwendungen unseres Unternehmens ab dem Jahr 2008 halbieren – bei gleichbleibender
Verschuldung. Dies verschafft uns eine solide finanzielle Grundlage zur weiteren
Umsetzung unserer strategischen Wachstumsziele.
IR-Arbeit weiter intensiviert
Kernziel unserer Investor-Relations-Aktivitäten ist eine angemessene Bewertung der
SGL Aktie durch den Kapitalmarkt. Ein wesentliches Element zur Unterstützung dieses
Ziels ist ein offener, kontinuierlicher und vertrauensvoller Dialog mit den Kapitalmarktteilnehmern. In über 200 Einzelgesprächen mit Finanzanalysten und Investoren im
In- und Ausland haben wir Rede und Antwort gestanden, um ihnen die Einschätzung
unserer aktuellen Geschäftslage und der zukünftigen Unternehmensentwicklung zu
erleichtern.
Stammdaten der SGL Aktie
Handelsplätze
Deutschland
Xetra, Frankfurt, Hamburg,
Stuttgart, Düsseldorf, München,
Berlin-Bremen, Hannover
Kennnummern
WKN 723 530
ISIN DE 000 723 5301
Cusip 784 188 203
Kürzel
Reuters
Xetra
SGCG.DE
Frankfurt
SGCG.F
Bloomberg
Xetra
SGL GY
Deutschland
SGL GR
17
Wir haben den Dialog mit den Kapitalmarktteilnehmern im vergangenen Jahr deutlich
ausgebaut und unser Unternehmen im Rahmen von internationalen Roadshows auch
an für die SGL Group neuen Finanzplätzen präsentiert. Darüber hinaus haben wir den
Kapitalmarktteilnehmern auf zahlreichen Investorenkonferenzen, die von führenden
Kreditinstituten veranstaltet wurden, detaillierte Einblicke in die Positionierung unserer
Geschäftsfelder sowie die strategische Ausrichtung der SGL Group insgesamt gegeben.
Dem Grundsatz des „Fair Disclosure“ folgend, veröffentlichen wir alle finanzmarktrelevanten Informationen unverzüglich im Investor-Relations-Bereich unserer Website
(www.sglcarbon.de). Dies betrifft in erster Linie unsere Quartals- und Geschäftsberichte
sowie Ad-hoc-Mitteilungen und Meldungen über Aktientransaktionen des Managements
(Directors’ Dealings). Darüber hinaus haben wir die Angebote und die Struktur des
Investor-Relations-Bereichs auf unserer Homepage grundlegend überarbeitet und
stellen unseren Investoren nun unter anderem aktuelle Konsensusschätzungen von
Finanzanalysten zur Verfügung.
18
C O R P O R AT E - G O V E R N A N C E - B E R I C H T
Transparente Unternehmensführung im Fokus
Die SGL Group hat sich zur verantwortungsvollen und wertorientierten Unternehmensführung verpflichtet und bereits im Jahr 2002 eigene Corporate-Governance-Grundsätze
eingeführt, die stetig weiterentwickelt und den aktuellen Anforderungen angepasst
wurden. Diese Richtlinien basieren vor allem auf dem deutschen Aktiengesetz sowie
dem Deutschen Corporate Governance Kodex in der jeweils gültigen Fassung. Neben
den gesetzlichen Regelungen enthalten sie gängige Praktiken unseres Unternehmens,
die über Jahre gewachsen sind. Dazu zählen in erster Linie der Verhaltenskodex
(Code of Business Conduct and Ethics), der die geschäftspolitischen Grundsätze und
Verhaltensleitlinien für die Tätigkeit der SGL Group festlegt, sowie die Richtlinien zur
Einhaltung kartell-/wettbewerbsrechtlicher und kapitalmarktrechlicher Vorschriften
sowie zur Sicherheit und sozialen Verantwortung (Corporate Security Policy).
Unsere Corporate Governance ist darauf ausgerichtet, eine verantwortungsvolle und
transparente Unternehmensführung und -kontrolle zu gewährleisten. Diesen Anspruch
unterstützen wir mit einer offenen, zeitnahen Kommunikation und Berichterstattung,
um das Vertrauen unserer Stakeholder, Geschäftspartner und Mitarbeiter in unser
Unternehmen nachhaltig zu fördern.
Enge Kooperation von Vorstand und Aufsichtsrat
Vorstand und Aufsichtsrat der SGL Group arbeiten zum Wohle des Unternehmens eng
zusammen. Der Vorstand, der aus vier Mitgliedern besteht, informiert den Aufsichtsrat
regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle relevanten Entwicklungen im Unternehmen. Hierzu zählen vor allem der aktuelle Geschäftsverlauf, die Planung und das
Risikomanagement.
Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, die grundlegenden unternehmerischen Entscheidungen
des Vorstands zu überwachen und ihn in geschäftlichen Angelegenheiten zu beraten.
Er besteht aus 12 Mitgliedern, von denen – gemäß dem deutschen Mitbestimmungsgesetz – jeweils sechs von den Aktionären sowie von den Arbeitnehmern gewählt werden. In Entscheidungen, die von grundsätzlicher Bedeutung für das Unternehmen sind,
ist der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden. Dies betrifft beispielsweise die Aufnahme
neuer bzw. die Aufgabe bestehender Geschäftsfelder oder die Emission von Anleihen.
Im Berichtszeitraum traten keine Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern auf.
Ausschüsse unterstützen die Arbeit des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat insgesamt sechs Ausschüsse gebildet, die im Einklang mit den
Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie des Aktiengesetzes
agieren. Im Einzelnen sind dies:
W
Ausschuss nach § 27 Abs. 3 MitbestG
Aufgabe dieses Ausschusses ist es, dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von
Vorstandsmitgliedern zu unterbreiten, wenn der erforderliche Stimmanteil von zwei
19
Dritteln im ersten Wahlgang nicht erreicht wurde. Mitglieder des Ausschusses sind
neben Herrn Kley, der diesen Ausschuss leitet, die Herren Prof. Dr. Felcht, Pfeiffer und
Scherer.
W
Personalausschuss
Der Personalausschuss unter Leitung von Herrn Kley berät und entscheidet anstelle des
Aufsichtsrats vor allem über die Regelung der rechtlichen Beziehung zwischen der
Gesellschaft und ihren aktuellen und ehemaligen Vorstandsmitgliedern. Darüber hinaus
legt er die Bezüge der Vorstandsmitglieder fest und bereitet Personalentscheidungen
des Aufsichtsrats vor, indem er Vorschläge zur Bestellung neuer Vorstandsmitglieder
ausarbeitet. Weitere Mitglieder des Ausschusses sind die Herren Scherer und Prof. Dr.
Felcht.
W
Nominierungsausschuss
Aufgabe des Nominierungsausschusses ist die Erarbeitung von Wahlvorschlägen für
Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner durch die Hauptversammlung. Dem Ausschuss unter der Leitung von Herrn Kley gehören alle Anteilseignervertreter des
Aufsichtsrats an.
W
Prüfungsausschuss
Der Prüfungsausschuss besteht aus vier Mitgliedern unter der Leitung von Herrn Simon.
Weitere Mitglieder sind die Herren Kley, Pfeiffer und Scherer. Der Ausschuss befasst
sich unter anderem mit der Rechnungslegung, dem Risikomanagement, der Compliance und mit dem internen Kontrollsystem des Unternehmens. Darüber hinaus ist er
zuständig für die Vorprüfung des Konzernabschlusses der SGL Group und des Jahresabschlusses der SGL Carbon AG. Ein weiterer Aufgabenbereich des Ausschusses ist die
Beziehung der Gesellschaft zum Abschlussprüfer. In diesem Zusammenhang bereitet
er vor allem den Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des
Abschlussprüfers vor. Von zentraler Bedeutung sind dabei einerseits die Qualifikation
und andererseits die Sicherung der Unabhängigkeit des Prüfers. Außerdem legt der
Ausschuss Prüfungsschwerpunkte fest, vereinbart das Prüfungshonorar und bereitet
die Erteilung des Prüfungsauftrags vor.
W
Strategieausschuss
In diesem Ausschuss werden grundlegende Fragen der Unternehmensstrategie erörtert.
Dem Strategieausschuss, der von Herrn Loppion geleitet wurde, gehören neben allen
Anteilseignervertretern die Herren Schilling und Zorn an.
W
Technologieausschuss
Der Technologieausschuss besteht aus vier Mitgliedern unter der Leitung von Herrn
Dr.-Ing. Hendricks. Weitere Mitglieder sind die Herren Dr.-Ing. Lienhard, Scherer und
Zorn. Der Technologieausschuss berät den Vorstand in grundsätzlichen technologischen
Themen wie beispielsweise das Forschungs- und Entwicklungsportfolio sowie künftige
Entwicklungsschwerpunkte und die Technologieposition in einzelnen Arbeitsgebieten.
20
Corporate Governance
Systematisches Risikomanagement
Da der verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken Bestandteil jeder guten Corporate
Governance ist, hat die SGL Group schon frühzeitig ein entsprechendes Kontrollsystem
entwickelt. Das System stellt ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im
Unternehmen sicher. Es ist so konzipiert, dass etwaige geschäftliche oder finanzielle
Risiken frühzeitig erkannt werden und mit entsprechenden Maßnahmen gegengesteuert
werden kann. Das System wird kontinuierlich weiterentwickelt und an veränderte
Rahmenbedingungen angepasst. Über bestehende Risiken und deren Entwicklung
unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat und insbesondere den Prüfungsausschuss
in regelmäßigen Abständen.
Entsprechenserklärung aktualisiert
Am 13. Dezember 2007 haben Vorstand und Aufsichtsrat unseres Unternehmens die
aktuelle Entsprechenserklärung nach § 161 AktG verabschiedet und unterschrieben.
Die SGL Carbon AG entspricht dabei den Empfehlungen des Deutschen Corporate
Governance Kodex in der derzeit gültigen Fassung vom 14. Juni 2007 bis auf wenige
Ausnahmen. Diese sind in der vollständigen Fassung der Entsprechenserklärung aufgeführt, die sich im Anhang dieses Geschäftsberichts unter Anmerkung 33 befindet.
Darüber hinaus ist sie – ebenso wie die Erklärungen aus den Vorjahren – auf der
SGL Website im Internet (www.sglcarbon.de) veröffentlicht.
Vorstandsvergütung setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen
Die Vorstandsmitglieder unseres Unternehmens erhalten eine Gesamtvergütung, die
sowohl feste als auch erfolgsabhängige Komponenten beinhaltet. Feste Bestandteile
sind ein monatliches Fixum, Nebenleistungen und Pensionszusagen. Als variable
Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung kommen Rechte aus Management
Incentive-Plänen hinzu. Dazu zählen Aktienwertsteigerungsrechte (sogenannte Stock
Appreciation Rights – SARs), die Teilnahme an einem Aktien-Plan, Bonuszahlungen in
Abhängigkeit von der Erreichung individueller Leistungsziele sowie Zahlungen im
Rahmen des Long-Term Cash Incentive Plan (LTCI), der an die Einhaltung bestimmter
Performanceziele geknüpft ist.
Über die Struktur dieses Vergütungssystems berät der Aufsichtsrat, der es auch in
regelmäßigen Abständen überprüft. Die Festlegung einer angemessenen Vergütung
je Vorstandsmitglied erfolgt durch den Personalausschuss. Als Kriterien für die Angemessenheit dienen dabei einerseits die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds,
seine persönliche Leistung und die Leistung des Vorstands insgesamt sowie andererseits die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftssaussichten der SGL Group.
Zu den Details der Beteiligungsprogramme und die individualisierte Darstellung der
Vergütung der Vorstandsmitglieder verweisen wir auf den Vergütungsbericht im
Anhang zum Konzernabschluss (Anmerkung 30).
21
Vergütung des Aufsichtsrats in der Satzung geregelt
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder, die durch die Hauptversammlung festgelegt
wird, ist in § 11 der Unternehmenssatzung geregelt. Danach erhalten alle Mitglieder –
neben der Erstattung ihrer Auslagen – eine feste Grundvergütung. Jedes Mitglied eines
Ausschusses erhält darüber hinaus eine Zusatzvergütung pro Teilnahme an einer
Ausschusssitzung. Die individualisierte Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist im
Anhang zum Konzernabschluss (Anmerkung 30) dargestellt.
Aktiengeschäfte von Vorstand und Aufsichtsrat
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sind nach § 15a WpHG dazu verpflichtet, den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren der SGL Carbon AG
offenzulegen, wenn der Gesamtwert dieser Transaktionen innerhalb eines Kalenderjahres den Betrag von 5.000 € übersteigt. Nachfolgende Tabelle zeigt alle von Vorstand
und Aufsichtsrat getätigten Transaktionen, die uns im Berichtsjahr zugegangen sind.
Eine entsprechende Mitteilung ist unverzüglich auf der Website der SGL Group veröffentlicht worden.
Datum des Geschäfts
Name der Person
Art des Geschäfts Preis/Währung
Anzahl Aktien
Geschäftsvolumen
15.015 €
Aufsichtsrat
15. 06. 2007
Hans-Werner Zorn
Verkauf
30,03 €
500
12. 12. 2007
Dr. Hariolf Kottmann
Erwerb
38,31 €
1.060
40.609 €
20. 11. 2007
Dr. Hariolf Kottmann
Erwerb
35,04 €
7.014
245.771 €
08. 11. 2007
Sten Daugaard
Verkauf
41,27 €
456
18.819 €
31. 07. 2007
Sten Daugaard
Verkauf
37,76 €
3.960
149.530 €
02. 04. 2007
Robert J. Koehler
Erwerb
23,86 €
11.818
281.977 €
02. 04. 2007
Sten Daugaard
Erwerb
23,86 €
1.610
38.415 €
02. 04. 2007
Theodore H. Breyer
Erwerb
23,86 €
7.346
175.276 €
02. 04. 2007
Dr. Hariolf Kottmann
Erwerb
23,86 €
4.829
115.220 €
Vorstand
Zum Jahresultimo hielten die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder unseres Unternehmens weder direkt noch indirekt mehr als 1 % der von der Gesellschaft ausgegebenen
Aktien. Ein mitteilungspflichtiger Besitz gemäß Ziffer 6.6 des Deutschen Corporate
Governance Kodex lag damit nicht vor.
22
Generation
Carbon: Mehr
Sicherheit und
Fahrdynamik
für Autos von
morgen
23
Die Senkung des Kraftstoffverbrauchs
ist ein Kernthema der Automobilindustrie. Dieses Ziel ist vor allem
durch einen verstärkten Einsatz von
Leichtbauteilen zu erreichen.
24
Composites
im Automobilbau
Leicht, aber dennoch sicher, stabil
und zuverlässig – so werden die Automodelle der Zukunft aussehen.
Leichtbauteile aus CFK (carbonfaserverstärktem Kunststoff) leisten dazu
einen entscheidenden Beitrag, da sie
nur die Hälfte der heute verwendeten
Materialien wiegen.
Geringes Gewicht und eine
hohe mechanische Festigkeit
sind zwei entscheidende
Argumente für den Stoßfängerträger aus CFK.
25
25
SGL Group
2007:
Umsatz +15 %
EBIT +50 %
26
KO N Z E R N - L AG E B E R I C H T 2 0 07
KO N Z E R N S T RU K T U R , G E S C H Ä F T S TÄT I G K E I T U N D S T R AT E G I E
Unternehmensprofil
Die SGL Group ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten aus dem
Werkstoff Carbon (Kohlenstoff). Zu den Kernkompetenzen der SGL Group gehören ein breites Rohstoffverständnis, die Beherrschung der Hochtemperatur-Herstellungsprozesse und langjähriges Anwendungs- und Engineering-Know-how.
Damit verfügt das Unternehmen über ein umfassendes Technologie- und Produktportfolio, das auf vier Carbon-Werkstoffbereiche – Grobkorngraphit, Feinkorngraphit, expandierter Naturgraphit sowie Carbonfasern und CarbonfaserComposites – ausgerichtet ist. Der Werkstoff Carbon weist einzigartige Materialeigenschaften auf, wie zum Beispiel hohe Strom- und Wärmeleitfähigkeit, Hitzeund Korrosionsbeständigkeit, Gleitfähigkeit sowie Leichtigkeit bei gleichzeitiger
Festigkeit. Hochleistungsprodukte der SGL Group aus diesem Material werden
aufgrund des von Energie- und Rohstoffknappheit getriebenen Paradigmenwechsels nicht nur industriell zunehmend nachgefragt, sondern halten immer mehr
Einzug in den Lebensalltag und substituieren damit traditionelle Werkstoffe.
Die Produkte der SGL Group werden sowohl in etablierten Industriezweigen
wie der Stahl-, Aluminium-, Automobil- und Chemieindustrie eingesetzt als
auch in den jüngeren Wachstumsbranchen wie der Halbleiter-, Solar-, Windenergie-, Batterie-/Akku- und der Umweltschutzindustrie. Auch Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungshersteller sowie die Kernenergie zählen zu den Kunden.
Strategie und Organisation
38 Fertigungsstätten weltweit
Mit weltweit 38 Produktionsstandorten, davon 20 in Europa, 12 in Nordamerika
und 6 in Asien sowie einem Service-Netz in über 100 Ländern ist die SGL Group
global aufgestellt. Mit der Erschließung neuer Standorte, zum Beispiel dem im
Bau befindlichen Standort in Malaysia oder neuen Werken in Indien und China,
passt sich die SGL Group konsequent der fortschreitenden Globalisierung an.
•
•
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W•
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••
••
W
Hauptverwaltung:
Wiesbaden
W
Hauptsitz
Nordamerika:
Charlotte
b
Produktionsstandorte
•
•
•
W
•
•
•
•
27
Erfolgreiche Konsolidierung und Restrukturierung
Nach starken Wachstumsjahren vor und nach dem Börsengang des Unternehmens im Jahr 1995 ist die SGL Group als Folge schwieriger wirtschaftlicher
Rahmenbedingungen und langwieriger Kartellverfahren Anfang dieses Jahrtausends in eine Phase der Konsolidierung und Restrukturierung eingetreten.
In diesem Zusammenhang hat der Konzern einen intensiven Revitalisierungsprozess durchlaufen und dabei seine operative und finanzielle Stärke zurückgewonnen.
Entwicklung SGL Group 2002 bis 2007:
Kontinuierliche Kosteneinsparungen (in %)
Verbesserung der Profitabilität (in %)
Bilanzielle Stärke und Schuldenabbau
Gesamtkosten zu Umsatz
Umsatzrendite
Gesamtkapitalrenta-
Eigenkapitalquote
Nettofinanzschulden
(ROS)
bilität (ROCE)
(in %)
(in Mio. €)
97
24
427
81
19
285
42
3
2002
2007
2002 2007
3
2002 2007
Die SGL Group kann damit nun wieder in eine Entwicklungsphase eintreten,
in der das Unternehmen auf profitables Wachstum setzt und sich neu positioniert.
28
15
2002 2007
2002 2007
Konzern-Lagebericht: Konzernstruktur, Geschäftstätigkeit und Strategie
Solide Basis für profitables Wachstum
Die Ausgangslage für die Zukunft nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2007
stellt sich wie folgt dar:
1. Das Unternehmen hat nach Jahren der Konsolidierung seine operative und
finanzielle Stärke zurückgewonnen und befindet sich am Beginn einer
Wachstumsphase. Dafür wurden in 2007 wichtige strategische Schritte und
Maßnahmen eingeleitet.
2. Die Stahlindustrie als Hauptkunde des etablierten Kernprodukts des Unternehmens, der Graphitelektrode, setzt die Konsolidierung fort. Verbunden
mit dem globalen Wachstum, insbesondere in den Schwellenländern Asiens,
zeigt sich die Industrie sehr robust. Zudem besitzt der Graphitelektrodenmarkt eine weit geringere Zyklizität als der Stahlsektor.
3. Die Energie- und Rohstoffknappheit löst einen zunehmenden Paradigmenwechsel bei den Basismaterialien und damit einen verstärkten Substitutionsprozess für neue Technologien und Materialien wie zum Beispiel Carbonfasern
und Verbundwerkstoffe aus.
4. Der Paradigmenwechsel erfasst auch die Aluminiumindustrie, für deren
Schmelzanlagen die SGL Group ein wesentliches Investitionsgut – die Kathode – anbietet. Aluminium profitiert nicht nur in den westlichen Industrienationen aufgrund seiner Leichtigkeit vom Substitutionsprozess als Folge
der hohen Energiekosten, sondern auch als wichtiges Verpackungsmaterial
von der wachsenden Industrialisierung der Schwellenländer in Asien, Osteuropa und Südamerika.
Damit sind solide Voraussetzungen für ein profitables Wachstum in den kommenden Jahren gegeben.
Neuausrichtung des Unternehmens mit neuer Marke
Die Wachstumsstrategie wird durch ein neues Branding unterstützt. Kernelemente sind die neue Unternehmensmarke „SGL Group – The Carbon Company“
mit der Vision „We are the leading Carbon Company“.
Die Vision soll durch den Unternehmensanspruch (Claim) „Broad Base. Best
Solutions.“ erreicht werden. Dem Markt sollen „Best Solutions“ angeboten
werden, sei es Ideen, Produkte, Lösungen oder Serviceleistungen. Grundlage
dafür bildet die besondere Stärke des Unternehmens, seine „Broad Base“.
Damit sind die Kernkompetenzen gemeint, das umfassende Technologie- und
Produktportfolio, die globale Präsenz und SGL Excellence (Six Sigma) als
Firmenphilosophie der kontinuierlichen Verbesserung.
29
Neue Unternehmensstruktur
Nach dem Grundsatz „structure follows strategy“ wurde auch die Unternehmensstruktur angepasst. Die bisherigen Geschäftsfelder Carbon and Graphite,
Specialties und SGL Technologies wurden ab Februar 2007 durch eine Verschlankung der Strukturen auf zwei Geschäftsfelder Performance Products
und Advanced Materials überführt. Innerhalb dieser beiden Geschäftsfelder
erfolgt das externe und interne Berichtswesen für die drei Geschäftsbereiche
Performance Products (PP), Graphite Materials & Systems (GMS) und Carbon
Fibers & Composites (CFC). GMS und CFC ergeben dabei das Geschäftsfeld
Advanced Materials (AM).
Geschäftsfelder
P E R F O R M A N C E P RO D U C T S
PP
A DVA N C E D M AT E R I A L S
AM
Geschäftsbereiche
PERFORMANCE PRODUCTS
PP
GRAPHITE MATERIALS
& SYSTEMS
GMS
CARBON FIBERS
& COMPOSITES
CFC
Geschäftslinien
GRAPHITE & CARBON ELECTRODES
GCE
GRAPHITE
SPECIALTIES
GS
CARBON
FIBERS
CF
CFL
EXPANDED
GRAPHITE
EG
COMPOSITE
MATERIALS
CM
PT
COMPOSITE
COMPONENTS
CC
BRAKE DISCS
BD
CATHODES & FURNACE LININGS
PROCESS
TECHNOLOGY
Eigenschaften
W
W
W
W
Kernkompetenzen
30
Belieferung der Metallindustrie
Hoher ROCE/Cashflow
Führende Wettbewerbsposition
Stabiles Wachstum
W
W
W
W
Belieferung der verarbeitenden Industrie
Hohes Ertragspotenzial
Innovative Anwendungen im Fokus
Hohes Wachstum
Hochtemperaturtechnologie, Material-, Engineering–, Anwendungs-Know-how
Konzern-Lagebericht: Konzernstruktur, Geschäftstätigkeit und Strategie
Die Geschäftsbereiche
Performance Products
Kernprodukt Graphitelektroden: Profitabel mit stabiler Entwicklung
Im Geschäftsbereich Performance Products (PP) werden überwiegend hochwertige Graphitelektroden für die Stahlerzeugung in Elektrolichtbogenöfen durch
Schrottrecycling hergestellt. Der Anteil dieser Öfen nimmt aufgrund ihrer Kostenstruktur und höheren Flexibilität gegenüber den traditionellen Hochöfen
langfristig zu und liegt derzeit bei etwas über 30 %. Da die SGL Group Hochleistungsprodukte herstellt, die bevorzugt auch in Phasen konjunkturellen Abschwungs eingesetzt werden, ist der Graphitelektroden-Markt weniger zyklisch
als der generelle Stahlsektor. Der Anteil der Elektroden an den Gesamtkosten
der Stahlherstellung ist mit 2 bis 3 % dabei relativ gering, ihr Einsatzverhalten
bestimmt aber maßgeblich die Wirtschaftlichkeit der Stahlerzeugung.
W Hochofenstahl
Entwicklung der weltweiten Stahlproduktion (in Mio. t)
W Elektrostahl
1.000
Quelle: WSD, IISI,
eigene Schätzungen
750
500
250
1974
1978
1982
1986
1990
1994
1998
2002
2006
2010e
Kathoden profitieren vom Wachstumsschub bei Aluminium
Ein zunehmend an Bedeutung gewinnendes Produkt für diesen Geschäftsbereich sind hochwertige Kathoden, die in der Aluminiumproduktion Verwendung finden. Kathoden zeichnen sich im Vergleich zu Elektroden durch eine
längere Lebensdauer von bis zu sieben Jahren in Aluminiumschmelzöfen aus
und sind daher als Investitionsgüter zu betrachten. Für die Branche wird ein
mittelfristiges Wachstum von 4 bis 6 % p. a. erwartet. Aufgrund der Tatsache,
dass sich das jährliche Produktionsvolumen von Aluminium nach Expertenmeinung deutlich dynamisieren soll, rechnet die SGL Group mit einer stark
anziehenden Nachfrage nach Kathoden für Ersatzauskleidungen und für neue
Aluminiumschmelzöfen. Als der größte Carbon- und Graphitproduzent wird
die SGL Group mit ihren wichtigsten Partnern in der Aluminiumindustrie
wachsen und ihre globale Produktionsinfrastruktur einsetzen, um die wachsende Nachfrage nach graphitierten Kathoden zu befriedigen.
31
Darüber hinaus werden im Geschäftsbereich PP Kohlenstoffelektroden zum
Einsatz in Schmelzprozessen anderer metallurgischer Anwendungen (z. B. Siliziummetall, Phosphor) hergestellt. Ofenauskleidungen zur Roheisenherstellung in Hochöfen runden das Portfolio des Geschäftsbereichs ab. Die SGL
Group profitiert hierbei von ihrer Präsenz sowohl in den Industrie- als auch
in den Schwellenländern.
Wachstumsstrategie Performance Products:
Der strategische Fokus im Geschäftsbereich Performance Products liegt auf
den folgenden Maßnahmen:
Mittelfristziele P P
bis 2011:
W
Volumenwachstum
2 bis 3 % p. a.
W
Umsatzrendite
>20 %
1. Stabilisierung der Markt- und Technologieführerschaft bei Graphitelektroden
2. Stärkung der Marktposition bei Kathoden und Ofenauskleidungen
3. Konsequente Umsetzung der Kostensenkungsmöglichkeiten
4. Generierung hoher Cashflows
5. Optimierung der globalen Fertigungsstruktur
Konsequenter Fokus auf Asiens Wachstumsmärkte
Im Geschäftsbereich PP bieten wir für unsere global agierenden Kunden mit
weltweit 13 Produktionsstätten (Europa 8, Nordamerika 4, Asien 1) einen breit
aufgestellten Service. Darüber hinaus wurde 2006 mit dem Bau einer Produktionsstätte in Malaysia begonnen. Die Anlage wird das erste Graphitelektroden- und Kathodenwerk der SGL Group im Wachstumsmarkt Südostasien sein
und über die niedrigste Kostenstruktur innerhalb der Branche verfügen. Sie
dient als Grundlage für ein voll integriertes Carbon- und Graphitzentrum in
Asien, das im zweiten Halbjahr 2008 die Produktion für Graphitelektroden
aufnehmen wird. Die Fertigstellung des voll integrierten Graphitelektrodenund Kathodenwerks wird für 2011 erwartet.
Advanced Materials
Hohes Wachstum durch Substitution traditioneller Basismaterialien
Bedingt durch die Energie- und Rohstoffknappheit findet derzeit ein umfassender Paradigmenwechsel zu leichten, festen, kraftstoff- und energieeffizienten Materialien statt, die von mehr und mehr Industrien nachgefragt werden.
Für diesen Zukunftstrend hat sich die SGL Group vor allem dank des Geschäftsfelds Advanced Materials (AM) hervorragend positioniert. Entscheidend für
den Erfolg dieses Bereichs ist die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen
auf Carbon- und Graphitbasis. AM teilt sich dabei auf die Geschäftsbereiche
Graphite Materials & Systems (GMS) und Carbon Fibers & Composites (CFC) auf.
Dabei nutzt die SGL Group ihre globale Produktions- und Vertriebsstruktur.
32
Konzern-Lagebericht: Konzernstruktur, Geschäftstätigkeit und Strategie
Derzeit ist die SGL Group im Geschäftsfeld AM weltweit in 29 Produktionsstätten (Europa 14, Nordamerika 9, Asien 6) aktiv.
Während der Geschäftsbereich Performance Products organisch wachsen soll,
sind im Geschäftsfeld Advanced Materials gezielte Portfolioerweiterungen
Umsatzanteile
Advanced Materials 2007
W Carbon Fibers & Composites (CFC)
~30 %
bezüglich ergänzender Technologien und Anwendungen von hoher strategischer
Bedeutung. Vor diesem Hintergrund sind 2007 mehrere wichtige strategische
Akquisitionen erfolgt und Joint Ventures geschlossen worden. Ziel ist es, langfristig den Umsatzanteil des Geschäftsfelds AM aufgrund des überdurchschnittlichen Wachstums von heute 40 % auf rund 60 % anzuheben, bei gleichzeitig
positiver Entwicklung des Geschäftsbereichs Performance Products.
W Graphite Materials & Systems (GMS)
~70 %
Graphite Materials & Systems
Breites Spektrum an Hochtechnologieanwendungen
Der Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems (GMS) umfasst eine breite
Palette maßgeschneiderter Produkte auf Graphitbasis. Die Umsätze in der Geschäftslinie Graphite Specialties werden in erster Linie mit Kunden aus der
Energie- und der Halbleiterindustrie, der Automobilindustrie sowie aus den
Bereichen Metallurgie und Hochtemperaturanwendungen realisiert. Der
Schwerpunkt liegt dabei teilweise auf dem Verkauf von Halbzeug, hauptsächlich jedoch auf veredelten Produkten mit einem hohen Wertschöpfungsanteil.
Hierbei werden gemäß den Anforderungen unserer Kunden Bauteile aus Graphit hergestellt, gereinigt, beschichtet oder auf eine andere Art veredelt. Sie
finden zum Beispiel Einsatz in Heizelementen für die Einkristallproduktion in
der Halbleiterbranche und der Solarindustrie. Darüber hinaus werden zunehmend Produkte für eine effiziente Energieerzeugung und -speicherung entwickelt. Mit graphitbasierten Dichtungen sowie Lager- und Pumpenbauteilen
werden Lösungen für den Automobilbau und andere verarbeitende Industrien
angeboten.
In der Geschäftslinie Process Technology werden vor allem Graphitwärmetauscher, Kolonnen sowie Pumpen und Systeme für die Chemische Industrie und
die Umweltwirtschaft gefertigt. Die Hochtechnologieanwendungen mit Graphitfolien, den sogenannten „Expandierten Graphiten“ auf Naturgraphitbasis,
finden ebenfalls Anwendung in einer Vielzahl von Industrien, zum Beispiel in
der Klima- und Wärmetechnik sowie der Chemie- und der Automobilindustrie.
Entscheidend für die Umsetzung der hohen Wachstumspotenziale ist die Inno-
Umsatzanteile
GMS 2007
W neue Produkte ~1/3
vationsfähigkeit des Geschäftsbereichs. So wurde in 2007 mehr als ein Drittel
des Bereichsumsatzes mit Produkten erlöst, die erst in den letzten vier Jahren
eingeführt wurden. Als Beispiele sind hier zu nennen: Graphit für LithiumIonen-Batterien, Tiegel und Formen für die Herstellung von Solaranlagen oder
LEDs, Formen für Keramik-Armierungen, Heizelemente für die Halbleiterindustrie, Expandierte Graphite für die Kälte- und Wärmetechnik und Graphit für
W etablierte Produkte ~2/3
Dieselpartikelfilter.
33
33
Wachstumsstrategie Graphite Materials & Systems:
Der strategische Fokus im Arbeitsgebiet Graphite Materials & Systems liegt
auf den folgenden Maßnahmen:
Mittelfristziele G M S
bis 2011:
W
Umsatzwachstum
6 bis 8 % p. a.
W
Umsatzrendite
10 % bis 15 %
1. Erhöhung der Fertigungspräsenz und Marktanteile in Asien und Osteuropa
2. Vorantreiben von Wachstum durch Innovationen, Substitution und
arrondierende Akquisitionen
3. Anhaltende Kostensenkung und Margenverbesserung
Carbon Fibers & Composites
Insbesondere der Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC) wird in
den kommenden Jahren stark vom Substitutionsprozess bei den Basismaterialien profitieren. Die von CFC produzierten Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften wie Leichtigkeit und Materialsteifheit zunehmend als Substitutionsmaterialien traditioneller Werkstoffe und Materialien nachgefragt. Als einziges europäisches
Unternehmen mit eigener Rohstoffversorgung, Carbonfasertechnologie sowie
einer integrierten Wertschöpfungskette bis hin zum Fertigbauteil setzt die
SGL Group dabei auf ihre Kernkompetenzen im Bereich der Hochtemperaturtechnologie. Dabei profitiert das Unternehmen vor allem von einer rasant
steigenden Nachfrage aus der Luftfahrt-, der Raumfahrt- und der Automobilindustrie sowie von alternativen Energieträgern wie der Windenergie. Der Geschäftsbereich ist in vier Geschäftslinien gegliedert: Carbon Fibers, Composite
Materials, Composite Components und Brake Discs.
Wertschöpfungskette CFC
Materialien l Kerngeschäft
Teile/Komponenten l Joint Ventures
Hitco: Luft- und Raumfahrt
PANPrecursor
l
Carbonfaser
l
Prepreg
Preform
l
Komponenten: Industrie, Energie, Automobilbau
Bremsscheiben: Automobilbau
Kernkompetenzen
W
W
W
Materialien
Technologie
Prozesse
W
W
W
W
34
Erschließung von Anwendungsbereichen
Entwicklung von Fertigteilen/Herstellungstechniken
Marketing
Substitution
Konzern-Lagebericht: Konzernstruktur, Geschäftstätigkeit und Strategie
Einziger Anbieter mit kompletter Wertschöpfungskette
Seit dem Jahr 2000 steigt die Nachfrage nach Carbonfasern aufgrund des
zunehmenden Substitutionsprozesses stetig an. Konservative Schätzungen
erwarten eine Verdopplung des weltweiten Bedarfs von derzeit 30.000 Tonnen
auf 60.000 Tonnen bis 2012.
Weltweit gibt es derzeit nur acht Produzenten von Carbonfasern, dabei ist
die SGL Group das einzige europäische Unternehmen neben drei japanischen,
ebenso vielen amerikanischen und einem taiwanesischen Produzenten.
Aus Carbonfasern werden zunächst textile Zwischenprodukte (Composite
Materials) hergestellt, die anschließend wiederum zu Fertigbauteilen veredelt
werden. Das weltweite Marktvolumen der Composite Materials liegt zurzeit
bei etwa 1,8 Mrd. €, das für Fertigbauteile (Composite Components) bei ca.
13 Mrd. €. Beide Märkte wachsen um jeweils mehr als 10 % pro Jahr.
Ziel der SGL Group ist es, eine führende Position bei Carbonfasern und
Composite Materials aufzubauen. Ein wichtige Voraussetzung ist eine eigene
Rohstoffversorgung (PAN-Precursor), die die SGL Group am Standort Kelheim,
Deutschland, durch ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Lenzing AG
gesichert hat. Damit wird die weltweit starke Position, die die SGL Group als
Lieferant für Materialien in Schlüsselindustrien (z. B. in der Windindustrie) hat,
nachhaltig abgesichert. Im Bereich Komponenten (Composite Components –
Hitco und Brake Discs) soll die Position durch strategische Allianzen beziehungsweise Joint Ventures mit kompetenten Partnern ebenfalls gestärkt werden. Beispielhaft hierfür ist das im Juli 2007 vereinbarte Joint Venture mit
dem Automobilzulieferer Benteler Automobiltechnik, Paderborn, für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Komponenten auf Basis carbonfaserverstärkter Verbundwerkstoffe (CFK) für die Fahrzeugindustrie, wobei die
SGL Group die Material- und Benteler die Automobilkompetenz einbringt. Bei
den Carbon-Keramik-Bremsscheiben arbeitet die SGL Group bereits seit Längerem erfolgreich mit Audi und Porsche zusammen. Durch die US-Tochtergesellschaft Hitco partizipiert die SGL Group als langjähriger Zulieferer von Boeing
mit Strukturbauteilen an dem zunehmenden Einsatz von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen im Flugzeugbau. Durch die jüngsten Investitionen in Automatisierungstechnologien wird eine deutliche Ausweitung der Aktivitäten in
der Luftfahrtbranche ermöglicht.
35
Starker Fokus auf Innovationen
Im Jahr 2005 entschied die SGL Group, ihre gesamten globalen Forschungsund Entwicklungs-(F&E-)Kompetenzen am Standort Meitingen in einem zentralen „Technology and Innovation“-(T&I-)Zentrum zu bündeln. In 2007 wurde
der Neubau eines zentralen T&I-Zentrums beschlossen und am 5. Oktober
2007 das Richtfest gefeiert. Neben der Zusammenarbeit mit verschiedenen
wissenschaftlichen Instituten deutscher Universitäten hat die SGL Group in
2007 auch die Einrichtung des ersten interdisziplinären Stiftungslehrstuhls
für Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe an der Technischen
Universität München beschlossen. Weitere Kooperationen mit Universitäten
oder Forschungseinrichtungen sind geplant.
Wachstumsstrategie Carbon Fibers & Composites
Der strategische Fokus im Arbeitsgebiet Carbon Fibers & Composites liegt
auf den folgenden Elementen:
1. Erweiterung der Carbonfaserkapazitäten auf Basis eines eigenen
PAN-Precursor
2. Deutlicher Ausbau der vorhandenen Carbonfaserkapazitäten an den
Standorten Inverness (UK) und Evanston (USA)
3. Entwicklung von neuen Produkten und Märkten auf Basis eigener
Carbonfaser
4. Unterstützung des organischen Wachstums durch gezielte Partnerschaften
und Akquisitionen zur Entwicklung von Fertigungstechnologien und
neuen Anwendungen
Ausblick und Vision: Die SGL Group im Jahr 2011
Die strategischen Prioritäten für die zukünftige SGL Group stellen sich
wie folgt dar:
1. Fokus auf profitables Wachstum
2. Implementierung der neuen Strategie
3. Erreichen und Leben der Vision „We are the leading Carbon Company“
auf der Grundlage des Claims „Broad Base. Best Solutions.“
36
Mittelfristziele C F C
bis 2011:
W
Umsatzwachstum
>15 % p. a.
W
Umsatzrendite
> 10 %
Konzern-Lagebericht: Unternehmenssteuerung
U N T E R N E H M E N S S T E U E RU N G
Steuerung des Konzerns
Unser Unternehmen ist durch folgende Strukturen und Führungsgrundsätze
(„Guiding Principles“) gekennzeichnet: Der Vorstand bestimmt die strategische
Ausrichtung des Unternehmens. Grundsätzliche Geschäftsentscheidungen
werden auf nur zwei Ebenen getroffen, der Ebene des Vorstands und der Ebene
des Geschäftsbereich-Managements. Das operative Geschäft wird von globalen Geschäftsbereichen (BUs) betrieben, deren Management direkt an den Vorstand berichtet und Entscheidungen gemeinsam trifft. Die Gesellschaften und
Werke stellen die von den BUs benötigte Infrastruktur und Dienstleistungen
zur Verfügung. Die Gruppenfunktionen (Corporate Functions) unterstützen
den Vorstand und erbringen Dienstleistungen für alle BUs und Gesellschaften.
Unsere Führungskultur basiert auf dem „Leadership and Management by
Objectives“–Prinzip. Die erfolgsabhängigen Bonuspläne basieren auf Konzern-, BU- und persönlichen Zielen, die im Rahmen von Zielgesprächen zwischen Vorstand, BUs und den Corporate Functions bestimmt werden. Neben
den „Guiding Principles“ hat die SGL Group auch „Common Values“ definiert.
Diese gemeinsamen Werte bestimmen unsere Unternehmenskultur und unser
Verhalten im Geschäftsleben und spiegeln sich in den SGL Verhaltensrichtlinien („Code of Business Conduct and Ethics“) wider. Unsere Verhaltensrichtlinien unterstreichen die Verpflichtung der SGL Group zur Einhaltung der Gesetze und setzen Standards für ethisches und gesetzeskonformes Verhalten.
Als wichtigste Steuerungsgrößen im Berichtswesen sowie bei der variablen
Vergütung der Mitarbeiter fungieren die Finanzkennziffern Umsatzrendite
(ROS), Gesamtkapitalrendite (ROCE), beide auf Basis des EBIT (Ergebnis vor
Steuern und Zinsen), die Nettoverschuldung zu EBITDA (Ergebnis vor Steuern,
Zinsen und Abschreibungen), der operative Cashflow (vor Zinsen und Steuern)
sowie der Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner). Als Basis für Investitions- und Akquisitionsentscheidungen dient ein
interner Zinssatz vor Steuern, der die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) widerspiegelt. Dieser lag in 2007 bei rund 10 %, d. h. bei allen
relevanten Entscheidungen musste mindestens eine jährliche Minimumrendite
in dieser Höhe erreicht werden. Ausgenommen hiervon sind Investitionsentscheidungen in Sicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen.
Wichtige Frühindikatoren
Wichtigste Frühindikatoren für den Verlauf des operativen Geschäfts sind
neben der generellen konjunkturellen Entwicklung der wichtigsten Absatzmärkte der Auftragseingang und die entsprechende Kapazitätsauslastung.
Diese zeichnen angesichts längerfristiger Lieferzeiten vor allem im Geschäftsbereich Performance Products ein sehr verlässliches Bild für das laufende
37
Geschäftsjahr. So zeichnet sich für das Kernprodukt Graphitelektrode bereits
zu Beginn des Jahres eine Vollauslastung ab; Gleiches gilt auch für Kathoden
für die Aluminiumindustrie. Im Geschäftsfeld Advanced Materials gilt dies für
einige Bereiche ebenso (beispielsweise für Spezialgraphite für die Halbleiterindustrie und Prozesstechnologie für die Chemiebranche). Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Basismaterialien durch Carbonfasern und deren Folgeprodukte substituiert werden, gewinnen für uns auch zunehmend Langfristtrends, zum Beispiel bei der Entwicklung von Carbonfasern und Verbundstoffen
für die Windindustrie sowie Bauteile für die Automobil- und Luftfahrtindustrie,
an Bedeutung. Hier werden bereits jetzt, aber auch in den kommenden Jahren
die Kapazitäten an die stark steigende Nachfrage angepasst.
WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Robustes Wachstum der Weltwirtschaft in 2007
2007 war ein erneutes Wachstumsjahr für die Weltwirtschaft, obwohl die
Auswirkungen der US-Immobilienkrise die Dynamik des konjunkturellen
Aufschwungs deutlich abgebremst hat. So hat der Internationale Währungsfonds (IWF) im Januar 2008 seine Prognose für den Anstieg der Wirtschaftsleistung im Berichtsjahr von zuvor 5,2 % auf 4,9 % gesenkt. Dieses dennoch
sehr robuste Wachstum konnte erzielt werden, obwohl die Volkswirtschaften
und Unternehmen zum Teil hohe Belastungen aus der US-Immobilienkrise und
deutlich steigende Preise auf den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten sowie bei Agrarprodukten zu verdauen hatten. So kletterte der Ölpreis pro
Barrel gegenüber dem Vorjahr zum Jahresende um mehr als 50 % auf ein
neues Rekordhoch von über 95 US-Dollar. Auch die Inflationsraten stiegen auf
ein deutlich höheres Niveau und erreichten in den USA 4,1 % und in Deutschland 2,2 %. Die US-Notenbank war bemüht, vom August 2007 bis Ende Januar
2008 mit insgesamt fünf Zinssenkungen den Belastungen aus der Kreditkrise
entgegenzusteuern, und reduzierte den Leitzins von 5,25 % auf 3,00 %. Auch
währungsseitig kam es aufgrund der Schwäche des US-Dollar zu Belastungen.
So sank der Wert der US-Währung gegenüber dem Euro von 1,32 Ende 2006
auf 1,47 US-Dollar je Euro Ende 2007.
Während die Volkswirtschaften der traditionellen Industrienationen im Berichtsjahr ein eher moderates Wachstum auswiesen, konnten die Schwellenländer
Asiens an die starke Wirtschaftsdynamik der Vorjahre anknüpfen. Der Euroraum zeigte nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Wachstum von 2,6 %. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag das Wachstum des Sozialprodukts in Deutschland
bei 2,5 %. In den USA hat sich die Konjunktur aufgrund der Immobilienkrise
eingetrübt. So rechnet der IWF für das Berichtsjahr mit einem Plus beim Sozialprodukt von 2,2 %. In der japanischen Wirtschaft stieg die Wirtschaftsleistung um 1,9 %.
38
Konzern-Lagebericht: Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Ost- und Südostasien waren wie schon in den vergangenen Jahren die Garanten des Konjunkturaufschwungs. Chinas Wirtschaft expandierte um 11,4 %, die
Indiens um 8,8 %. Auch die zentral- und osteuropäischen Staaten lagen mit
plus 5,8 % deutlich über dem Vorjahr, Russland ragte dabei mit plus 7,0 %
heraus. Die hohen Einnahmen aus der Ölindustrie sorgten auch in den Staaten
des Mittleren Ostens für ein dynamisches Wachstum. Auch Lateinamerika
konnte den Aufwärtstrend aus den Vorjahren fortsetzen.
Branchenentwicklung: Kundenindustrien auch 2007 im konjunkturellen Aufwind
Die günstige Konjunkturentwicklung weltweit hat sich im Berichtsjahr 2007
auch positiv auf die wichtigsten Kundenindustrien der SGL Group ausgewirkt.
Für das Geschäftsfeld Performance Products sind insbesondere die Entwicklung der Stahl-, der Aluminium- und der sonstigen metallurgischen Industrien
relevant. Diese entwickelten sich nach Angaben der IISI (International Iron and
Steel Industry) 2007 auf Rekordniveau. IISI erwartet einen Anstieg der weltweiten Stahlproduktion um 7,5 % auf rund 1,34 Mrd. Tonnen gegenüber 2006. Wie
schon in den Vorjahren setzte sich der Konsolidierungsprozess der vergangenen Jahre fort; Gleiches gilt für die Verschiebung der weltweiten Produktionsanteile in Richtung Ostasien, wo auch die höchste Nachfrage stattfindet. Die
Stahlproduktion Asiens stieg insgesamt um knapp 12 %. Dabei ragte China als
das weltweit größte Stahl produzierende Land mit einem Wachstum von fast
16 % auf 489 Mio. Tonnen heraus. Damit ist der Anteil des Landes an der weltweiten Stahlproduktion auf über 36 % gestiegen. Auch die Entwicklung in den
anderen Wachstumsregionen Zentral- und Osteuropa sowie Südamerika war
dynamisch. Die Europäische Union verzeichnete ein moderates Produktionsplus von rund 2 % auf 210 Mio. Tonnen. Dabei zeigte Deutschland als größte
Stahlnation dieser Region ein Wachstum von knapp 3 % auf 49 Mio. Tonnen.
Die Region Nordamerika (132 Mio. Tonnen) büßte weitere Marktanteile ein, da
die Stahlproduktion nur leicht über Vorjahresniveau ausfiel. In den USA wurde
sogar ein Minus von über 1 % realisiert. Die Bedeutung dieses noch vor wenigen Jahren dominierenden Landes für die Stahlindustrie ist damit Ende 2007
auf rund 7 % gesunken.
Der Anteil der für die SGL Group relevanten Elektrostahlproduktion blieb in
2007 mit etwas über 30 % weltweit relativ stabil. Bei dieser Form der Stahlproduktion wird vor allem Stahlschrott mithilfe der von der SGL Group hergestellten Graphitelektroden geschmolzen. Dieses Segment ist weit weniger
zyklisch als die klassische Hochofen-Stahlherstellung. Der Anteil der Elektrostahlproduktion in Nordamerika und Europa (EU 27) ist aufgrund der besseren
Verfügbarkeit von Stahlschrott mit 58 % beziehungsweise 40 % deutlich höher
als der Anteil in der sich noch entwickelnden Stahlindustrie Chinas, der bei
etwa 12 % liegt.
39
Die zweite wichtige Branche für den Geschäftsbereich PP ist die Aluminiumindustrie. Hier schlug sich in 2007 zum einen die generell gute Weltkonjunktur, zum anderen aber auch die Substitution traditioneller Materialien durch
Aluminium positiv nieder. Entsprechend stieg 2007 die produzierte Menge an
Aluminium um rund 4 % auf rund 24,8 Mio. Tonnen. Die SGL Group stellt für
den Aluminiumherstellungsprozess Kathoden aus Kohlenstoff und Graphit her,
deren Absatz eng mit den Investitions- und Wartungszyklen der Aluminiumschmelzöfen korreliert. Der derzeit signifikante neue Aufbau von Aluminiumproduktionskapazitäten wird sich zusätzlich positiv auf das Geschäft der SGL
Group auswirken. Von der weltweiten Konjunkturbelebung und dem überproportionalen Wachstum in den Schwellenländern profitieren auch die Geschäftslinien Kohlenstoffelektroden und Hochofenauskleidungen der SGL Group, die
insbesondere Kunden aus der Metallurgiebranche beliefern. Die Branchenentwicklung 2007 war eng mit der Konjunktur der Schwellenländer und der dortigen Nachfrage nach metallurgischen Produkten verbunden. Der starke Absatz
in diese Region und die darauf basierende, deutlich anziehende Industrieproduktion in fast allen Wirtschaftszweigen sorgen für steigende Nachfragevolumina der wichtigsten metallurgischen Produkte.
Das Geschäftsfeld Advanced Materials beliefert eine Vielzahl von Industrien.
Die Automobilindustrie profitierte stark vom Nachholbedarf und der daraus
resultierenden hohen Nachfrage aus den Schwellenländern in Fernost, Osteuropa und Südamerika. Insgesamt wurden weltweit mit knapp 72 Millionen rund
4 % mehr Fahrzeuge produziert als im Jahr zuvor. Auch die Chemieindustrie kann
auf ein gutes Jahr 2007 zurückblicken. Die globale Chemieproduktion legte
aufgrund guter Rahmenbedingungen um 4 % zu. Die Flugzeugindustrie profitiert vom Auftragsboom der vergangenen drei Jahre. So verzeichnete sie in
2007 einen Auftragseingang, der dem Dreifachen der Jahresproduktion entspricht. Dabei setzte sich der Trend zu Leichtbaumaterialien, zum Beispiel auf
Carbonfaserbasis, fort. Die unverändert hohe Anzahl geopolitischer Unruhen
sowie eine Vielzahl internationaler Gemeinschaftseinsätze ließen die weltweiten Verteidigungsausgaben 2007 wie schon im Vorjahr über die 1-Billion-USDollar-Grenze steigen. Der für die SGL Group ebenfalls wichtige Energiesektor
profitierte vom weltweiten Wirtschaftswachstum. Der Einsatz alternativer
Energieträger setzte seinen Boom auch in 2007 fort. Dabei profitieren die Solar- und die Windenergie mit erneut zweistelligen Wachstumsraten zunehmend
von den intensiveren Bemühungen der großen Volkswirtschaften weltweit, unabhängiger von den fossilen Rohstoffen zu werden. Diese Bestrebungen schlagen sich auch in einer zu verzeichnenden Nachfrage für den Bau von Atomkraftwerken in 2007 nieder.
40
Konzern-Lagebericht: Geschäftsentwicklung 2007 im Konzern
G E S C H Ä F T S E N T W I C K L U N G 2 0 0 7 I M KO N Z E R N
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Highlights
W
Konzernumsatzwachstum von 15 % auf 1.373 Mio. €
W
Operatives Gewinnwachstum von 50 % übertrifft Zielvorgabe von +40 %
W
Erfolgreiche Refinanzierung optimiert Bilanzstruktur und senkt zukünftige
Finanzkosten
W
Akquisitionen und Joint Ventures stärken Kompetenzen im Geschäftsfeld
Advanced Materials
W
Verdopplung der Investitionen zur effizienten Nutzung der Wachstumspotenziale
Gesamtaussage des Vorstands zur Unternehmensentwicklung in 2007
Für die SGL Group verlief das Geschäftsjahr 2007 sehr erfolgreich. Sowohl
beim Umsatz als auch beim Ergebnis konnten neue Rekordmarken erzielt werden. So lag der Umsatz mit +15 % und 1.373 Mio. € deutlich über der eigenen
Zielgröße von +7 bis 10 %, die wir uns zu Beginn des Berichtsjahres gesteckt
hatten. Beim operativen Gewinn (EBIT) wurde die eigene Zielgröße von
+40 % (vor Kartellaufwendungen in 2006) mit einer Steigerung um 50 % auf
254,5 Mio. € ebenfalls klar übertroffen. Ausschlaggebend hierfür waren die
guten konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie die erfolgreiche Ausrichtung des Konzerns auf Wachstumsbereiche einerseits und effiziente Strukturen andererseits. So konnten alle drei Berichtseinheiten zu dieser positiven
Entwicklung beitragen und beim Gewinn Wachstumsraten im zweistelligen
Prozentbereich ausweisen. Die Kosten wurden im Rahmen unserer SGL Excellence-Initiative um rund 27 Mio. € gesenkt. Darüber hinaus haben wir wichtige
Entscheidungen bezüglich des zukünftigen profitablen Wachstums des Konzerns getroffen und zum Teil bereits umgesetzt. Dies umfasst zum einen die
Neupositionierung in die zwei Geschäftsfelder Performance Products und
Advanced Materials, zum anderen aber auch die Fokussierung auf die klar
definierten Wachstumsbereiche rund um das Thema Carbonfasertechnologie.
Wir haben unsere Innovationskompetenzen hierfür durch den Bau eines neuen
Forschungs- und Entwicklungszentrums am Standort Meitingen gebündelt,
enge Kooperationen mit wichtigen Wissenschaftlern und Universitäten vereinbart und die Wertschöpfungskette von der Carbonfaser bis hin zum fertigen
Bauteil durch Akquisitionen und Joint Ventures optimiert. Um die Wachstumspotenziale nutzen zu können, wurden wichtige Investitionsvorhaben eingeleitet.
41
Die Sachanlageinvestitionen stiegen entsprechend stark von 65 Mio. € im
Vorjahr auf über 130 Mio. € im Jahr 2007. Ein Schwerpunkt der Expansion des
Umsatz nach Geschäftsbereichen
(in Mio. €)
Konzerns liegt dabei auch auf dem Wachstumsmarkt Asien, wo die Baumaßnahmen für unseren neuen Produktionsstandort in Banting, Malaysia, gut
voranschreiten. Durch den erfolgreichen Abschluss einer umfassenden Neu-
163,4
CFC
130,5
GMS
340,3
PP
713,4
finanzierung im Mai 2007 ist es uns gelungen, unsere Finanzierungsstruktur
erheblich zu verbessern und die zukünftigen zahlungswirksamen Zinsaufwen-
364,3
dungen deutlich zu senken.
Dank günstiger Rahmenbedingungen und der eingeleiteten strategischen Maßnahmen wurde die Basis für ein erneutes starkes und profitables Wachstum in
836,2
2008 und den Folgejahren gelegt.
Sonstige
6,6
Umsatzziele in allen Geschäftsbereichen übertroffen
9,1
2006
2007
In 2007 setzte sich der Wachstumskurs für die SGL Group fort. Unsere ursprünglich gesetzten Umsatzziele für 2007 konnten in allen Geschäftsbereichen zum
Teil deutlich übertroffen werden. Ausschlaggebend war der anhaltende Wachs-
Umsatzentwicklung
2003 bis 2007 (in Mio. €)
1.373
tumskurs der Weltwirtschaft sowohl in Asien, Südamerika und Osteuropa als
auch in der Euro-Zone. Der Konzernumsatz stieg um 15 % (währungsbereinigt:
932
944
1.069
1.191
19 %) von 1.190,8 Mio. € in 2006 auf 1.373,0 Mio. € im Jahr 2007. Das Mengenwachstum einschließlich Akquisitionen schlug dabei mit 7 % zu Buche, während
Preissteigerungen einen Anteil von 12 % hatten.
Im Rahmen einer 5-Jahres-Betrachtung konnten wir den Konzernumsatz von
932 Mio. € in 2003 um annähernd 50 % auf 1.373 Mio. € in 2007 steigern.
Wie anlässlich unserer Bilanzpressekonferenz am 8. März 2007 angekündigt
und in den Zwischenberichten in 2007 bereits dargestellt, wurden die Organisations- und Berichterstattungsstrukturen zum 1. Februar 2007 optimiert.
Die Geschäftslinie Expandierter Graphit wurde in den Geschäftsbereich Graphite
2003 2004 2005 2006 2007
Materials & Systems integriert. Die zentralen Aufwendungen für Technology
und Innovation (T&I) wurden den Corporate Costs zugeordnet und werden
dort separat ausgewiesen. Aufgrund dieser Reklassifizierung haben sich die
Umsatz je Geschäftsbereich
(in %)
Umsätze in den Geschäftsbereichen in 2006 wie folgt verändert: PP –2,6 Mio. €,
GMS +39,2 Mio. €, CFC – 40,8 Mio. € und Sonstige +4,2 Mio. €.
CFC
11
12
GMS
29
27
PP
60
61
Der Umsatzzuwachs in 2007 aus der erstmaligen Einbeziehung der Akquisitionen und Joint Ventures SGL Kümpers GmbH & Co. KG (April 2007), Graphite
Chemical Engineering Co. Ltd. (Juni 2007), SGL Quanhai Carbon (Shanxi) Co. Ltd.
(Juli 2007), Dr. Schnabel GmbH & Co. KG (Oktober 2007), SGL epo GmbH
(Dezember 2007) und SGL Carbon Fibers LLC (Dezember 2007) betrug insgesamt 18,6 Mio. € (PP 0,0 Mio. €, GMS +6,6 Mio. €, CFC +12,0 Mio. €).
2006
42
2007
Konzern-Lagebericht: Geschäftsentwicklung 2007 im Konzern
Der Geschäftsbereich Performance Products (PP) profitierte auch in 2007
von der anhaltend guten Stahlkonjunktur. Positive Impulse resultierten darüber
Umsatz nach Herkunft
(in %)
hinaus in 2007 auch aus der starken Nachfragebelebung in der Aluminiumund Siliziumindustrie. Der Umsatz des Geschäftsbereichs konnte um 17 %
(währungsbereinigt: 21 %) gesteigert werden. Über alle Geschäftslinien hinweg
Deutschland
34
35
Übriges Europa
42
42
Nordamerika
23
22
1
1
2006
2007
ergab sich ein Mengeneffekt von +2 % und ein Preiseffekt von +19 %.
Der Umsatzanstieg im Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems (GMS)
belief sich auf 7 % (währungsbereinigt: 11 %). Vor allem die beiden Geschäftslinien Graphite Specialties und Process Technology haben zu diesem Umsatzwachstum beigetragen. Hohe Nachfrage verzeichneten wir aus der Halbleiter-,
Solar-, LED-, Lithium-Ionen-Batterie- sowie aus der Chemieindustrie.
Die höchste Wachstumsrate wies der Geschäftsbereich Carbon Fibers & Com-
Asien
posites (CFC) mit einem Umsatzzuwachs von 25 % (währungsbereinigt: 26 %)
auf. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der gestiegenen Nachfrage
nach Carbonfasern, Verbundmaterialien und Bremsscheiben sowie aus dem
Zugang der Akquisitionen.
Umsatz nach Verbleib
(in %)
Aufgrund des überproportionalen Umsatzwachstums bei PP und CFC haben
Deutschland
15
15
Übriges Europa
34
34
Nordamerika
25
22
Asien
14
Übrige Welt*
12
sich die Umsatzanteile je Geschäftsbereich im Vergleich zum Vorjahr leicht
verschoben.
Mit Blick auf die regionale Entwicklung konnten wir unsere Umsätze in allen
Regionen steigern. Die höchsten Wachstumsraten ergaben sich für Asien mit
+24 % und in der Übrigen Welt (Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten) mit +31 %.
Auftragslage mit positiver Entwicklung
Der Großteil unserer Kundenindustrien profitiert auch weiterhin von den allge-
2006
meinen wirtschaftlichen Entwicklungen. Einen Haupttreiber stellen dabei die
unvermindert hohen Wachstumsraten der Schwellenländer in Asien, Osteuropa
15
14
2007
*Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten
und Lateinamerika dar. Zusätzliche starke Nachfrageimpulse nach unseren Produkten ergeben sich aus dem andauernden Prozess der Materialsubstitution hin
Umsatz nach Regionen
(in Mio. €)
zu leichten, festen, kraftstoff- und energieeffizienten Materialien.
205
Im Geschäftsbereich Performance Products waren unsere Produktionskapazitä-
Deutschland
180
ten für das Jahr 2008 bereits im Februar 2008 ausgebucht. Bei Kathoden für die
Aluminiumindustrie und dem Geschäft mit Hochofenauskleidungen reichen die
469
Übriges Europa 404
Auftragsbestände sogar bis weit in 2009 hinein.
301
Nordamerika
294
Asien
161
Übrige Welt*
152
2006
199
199
2007
*Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten
43
Im Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems verzeichnen wir für 2008
nochmals einen Anstieg beim Auftragseingang und -bestand gegenüber dem Re-
Umsatz nach Kundenindustrie
2007
kordniveau des Vorjahres. Eine anhaltend starke Nachfrage verzeichnen wir aus
der Halbleiter-, Solar- und Lithium-Ionen-Batterie-Industrie.
Das rasante Wachstum spiegelt sich auch in der Auftragslage für unseren
W Stahl
50 %
W Energie/industr. Anwendung
17 %
W Sonst. Metallurgie
13 %
Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites wider. Unsere Faserkapazitäten
sind für 2008 vollständig ausgelastet. Composite Materials haben bei wesentlichen Produkten wie beispielsweise Prepregs für Windkrafträder bereits signifikant höhere Auftragsbestände. Auch die Rahmenaufträge für Bremsscheiben
sehen deutlich höhere Auslieferungen in 2008 gegenüber dem Vorjahr vor.
Die steigende Nachfrage aus der Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie sowie
der erfolgreiche Programmabschluss im Zusammenhang mit Aufträgen für
den Boeing-787-Dreamliner und das Boeing-767-Programm haben die Auftragslage für Composite Components sehr positiv beeinflusst.
Ertragslage - Überproportionales Ergebniswachstum
Unsere im März 2007 veröffentlichten Mittelfristziele konnten wir in 2007
deutlich übertreffen. Die Umsatzrendite erreichte im Berichtsjahr 18,5 % (Vorjahr: 14,3 % vor Kartellaufwendungen) und liegt damit über dem mittelfristigen Zielkorridor von 12 bis 16 %.
Das Ergebnis aus Betriebstätigkeit (EBIT) konnte gegenüber dem Vorjahr (vor
Kartellaufwendungen) um 50 % auf 254,5 Mio. € überproportional zum Umsatzwachstum von 15 % gesteigert werden. Hierzu haben alle Geschäftsbereiche
beigetragen.
Die Reklassifizierung der Geschäftslinie Expandierter Graphit und der zentralen T&I-Kosten hatte in 2006 folgenden Einfluss auf die Segmentergebnisse:
PP +1,7 Mio. €, GMS +4,8 Mio. €, CFC –3,4 Mio. €, zentrale T&I –3,1 Mio. €.
Der erstmals für 2007 angefallene Ergebnisbeitrag aus Akquisitionen und
Joint Ventures belief sich insgesamt auf +0,6 Mio. € (PP 0,0 Mio. €, GMS +1,2
Mio. €, CFC – 0,6 Mio. €) und hatte damit keinen materiellen Einfluss auf die
Ertragslage in 2007.
Kostensteigerungen verzeichneten wir in 2007 insbesondere bei Rohstoffen,
Energien sowie Transporten. Mittels Preisanpassungen, der höheren Auslastung unserer weltweiten Kapazitäten und durch die konsequente Fortführung
unserer Kostensenkungsprogramme im Rahmen der Six Sigma-gestützten
SGL Excellence-Initiative konnten wir in 2007 die Belastungen auf der Kostenseite mehr als ausgleichen.
44
W Chemie
8%
W Automobil/Transport
6%
W Luft-/Raumfahrt/Verteidigung 4 %
W Halbleiter
2%
Konzern-Lagebericht: Geschäftsentwicklung 2007 im Konzern
Gewinn- und Verlustrechnung: Jahresüberschuss verdreifacht
in Mio. €
2007
2006
1.373,0
1.190,8
15 %
254,5
137,9
85 %
Finanzergebnis
-65,4
-61,5
-6 %
Ergebnis vor Ertragsteuern
189,1
76,4
148 %
Steuern vom Einkommen und Ertrag
-57,9
-35,5
Konzern-Jahresüberschuss
131,2
40,9
0,3
0,2
Umsatzerlöse
Ergebnis aus Betriebstätigkeit
Anteile anderer Gesellschafter
Jahresüberschuss der Anteilseigner
Ergebnis je Aktie in €
Veränderung
221 %
130,9
40,7
222 %
2,06
0,66
212 %
Das Ergebnis aus Betriebstätigkeit konnten wir um 85 % auf 254,5 Mio. € steigern
(Vorjahr: 137,9 Mio. € einschließlich der Aufwendungen aus Kartellverfahren
in Höhe von 32,1 Mio. €). Das Finanzergebnis verringerte sich lediglich um
Ergebnis aus Betriebstätigkeit
(EBIT) (in Mio. €)
–3,9 Mio. € auf –65,4 Mio. € (Vorjahr: –61,5 Mio. € einschließlich Zinsaufwand
47,9
aus Kartellverfahren von –12,8 Mio. €) trotz der Einmalbelastungen aus der in
2007 durchgeführten Neufinanzierung des Konzerns in Höhe von –30,8 Mio. €.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich um 148 % auf 189,1 Mio. €. Der
Steueraufwand von –57,9 Mio. € in 2007 (Vorjahr: –35,5 Mio. €) entspricht einer
GMS
36,8
Steuerquote von 30,6 % (Vorjahr: 46,4 %). Konzern-Jahresüberschuss und Jahresüberschuss der Anteilseigner haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als
verdreifacht. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 0,66 € je Aktie in 2006
244,5
PP
172,4
auf 2,06 € je Aktie in 2007.
Die Ausübung von Methoden- und Bewertungswahlrechten sowie von Ermessensspielräumen hatte keinen materiellen Einfluss auf die Darstellung der
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Konzern im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Blick auf die Hauptaufwandsarten und Funktionskostenblöcke in der
Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns zeigt, wie sich die verschiedenen
CFC
3,1
-4,4
T&I
-3,1
Corp.*-31,7
2006
-8,8
-32,2
2007
Positionen im Vergleich zum Umsatzwachstum entwickelt haben.
* Corporate/vor Aufwendungen für Kartellverfahren EU von -32,1 Mio € in 2006
Aufwands- und Ertragskomponenten (in %)
Umsatz
+15 %
Rohstoffe & Energien
+30 %
Personalaufwand
Abschreibungen
Transport
Vertrieb
Forschung & Entwicklung
Verwaltung
+3 %
-8 %
+10 %
+8 %
+20 %
+9 %
45
Beschaffungsmärkte geprägt von steigenden Rohstoffpreisen
Die Hauptrohstoffe in unseren Geschäftsbereichen PP und GMS sind Petroleumkokse, Peche und Anthrazite. Wir beziehen diese Materialien von einer Reihe von
Anbietern, mit denen wir in der Regel langjährige Geschäftsbeziehungen unterhalten. Bedarf und Preise werden in jährlichen Rahmenabkommen festgelegt.
Trotz der begrenzten Verfügbarkeit hochwertiger Rohstoffe kam es in 2007 zu
keinerlei Lieferengpässen. Auch in den Arbeitsgebieten von CFC konnte 2007
die Versorgung ohne Probleme gesichert werden. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Technologieprodukte werden unterschiedliche Hauptrohstoffe
benötigt, zum Beispiel bei den Carbonfasern der PAN-(Polyacrylnitril)-Precursor.
Unseren Energiebedarf (Elektrizität, Gas) decken wir sowohl bei überregionalen
als auch lokalen Energieversorgungsunternehmen. Insgesamt stiegen die Kosten
für Rohstoffe und Energien im Berichtsjahr überproportional um durchschnittlich rund 30 % gegenüber dem Vorjahr an.
Personalaufwand: Anhaltende Optimierung
Der vergleichbar gerechnete Personalaufwand der SGL Group (d. h. ohne
Zugang aus Akquisitionen) stieg im Berichtsjahr deutlich unterproportional
um lediglich 3 % gegenüber dem Vorjahr. Einschließlich Kosten für Boni,
aktienbasierte Vergütungen, Sozialabgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung der Mitarbeiter betrug der weltweite Personalaufwand 330,1 Mio. €
in 2007 (334,3 Mio. € einschließlich Zugang aus Akquisitionen) und stellt damit
rund 29,5 % der Gesamtkosten dar (Vorjahr: 31,3 %).
Abschreibungen unter Vorjahresniveau
Die laufenden Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens von
49,3 Mio. € lagen trotz des deutlich gestiegenen Investitionsvolumens in 2007
unter Vorjahresniveau (53,4 Mio. €). Eine Ursache hierfür ist der Wegfall von
Wertminderungsabschreibungen in 2007. In 2006 nahmen wir auf Basis der
Restrukturierungsmaßnahmen an unseren Standorten in Ascoli, Italien, und
Valencia, USA, noch Wertminderungsabschreibungen auf das Sachanlagevermögen vor. Zudem machten sich Einflüsse aus der Währungsumrechnung positiv bemerkbar. Die hohen Investitionen in 2007 hatten noch keinen oder nur
einen geringfügigen Einfluss auf die Höhe der Abschreibungen in 2007, da
erst mit Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Anlagen die planmäßigen Abschreibungen beginnen.
Steigende Vertriebskosten bedingt durch höhere Auslieferungen und
Preiserhöhungen bei Transporten
Die Vertriebskosten einschließlich der Transportkosten stiegen in 2007 um
9 % auf insgesamt 144,2 Mio. € nach 132,3 Mio. € im Vorjahr. Der Anteil der
Transportkosten (Frachten, Zölle, Versicherungen) liegt dabei bei rund einem
46
Konzern-Lagebericht: Geschäftsentwicklung 2007 im Konzern
Drittel. Angetrieben durch die stark angestiegenen Rohöl- und Energiepreise
mussten wir Preissteigerungen bei Transporten von durchschnittlich 10 % akzeptieren. Dies betraf in erster Linie die europäischen Lkw-Tarife, aber auch die
Frachtraten im Überseeverkehr. Eine zusätzliche Erhöhung resultiert aus den
deutlich gestiegenen Auslieferungen bei Kathoden und Kohlenstoffelektroden
sowie aus den Geschäften bei GMS und CFC.
Forschungskosten getrieben vom beschleunigten Aufbau unserer
Innovationsstrategie
Die deutlich höheren Aktivitäten im Rahmen unserer Innovationsinitiativen
zur Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen schlägt sich in einem
erhöhten Forschungsaufwand von 30,4 Mio. € (Vorjahr: 25,5 Mio. €) nieder.
Dies betrifft in erster Linie die technologische Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios wie auch die Erschließung neuer Markt- und Technologiepotenziale. Die Aktivitäten unserer zentralen Forschungseinheit Technology & Innovation (T&I) wurden in 2007 bereits deutlich ausgebaut. Insgesamt beschäftigten wir in dieser zentralen Serviceorganisation zum 31. Dezember 2007 122 Mitarbeiter (31. Dezember 2006: 106 Mitarbeiter). Zusätzlich
wurde in 2007 eine erste Teilzahlung von Fördergeldern für den interdisziplinären Stiftungslehrstuhl für Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe an der Technischen Universität München geleistet.
Allgemeine Verwaltungskosten nur unterproportional gestiegen
Der Anteil der allgemeinen Verwaltungskosten in Relation zu den Umsatzerlösen blieb mit 4 % im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr konstant (Vorjahr:
4 %). Die Gesamtkosten betrugen 58,7 Mio. € in 2007 (Vorjahr: 51,4 Mio. €).
Dabei beläuft sich der Anteil der erstmals einbezogenen Gesellschaften auf
rund 3 Mio. €. Korrigiert um diesen Zugang, stiegen die allgemeinen Verwaltungskosten mit 9 % nur unterproportional zum Umsatzwachstum. Trotz der
in 2007 abschließend noch angefallenen Aufwendungen im Zusammenhang
mit der Implementierung und Erstprüfung des amerikanischen Sarbanes-Oxley Acts (SOX) ergaben sich hier deutliche Einsparungen gegenüber 2006. Projektbezogene Kosten und externe Beratungsleistungen stiegen gegenüber dem
Vorjahr auf Basis der in 2007 eingeleiteten Wachstumsstrategie sowie in Verbindung mit den Vorbereitungen für die Umsetzung der 8. EU-Richtlinie.
Zusätzliche Belastungen ergaben sich außerdem im Rahmen unserer aktienbasierten Vergütungssysteme, deren Marktbewertung aufgrund des deutlich
gestiegenen Kurses der SGL Aktie zu einer Aufwandserhöhung führte. Zur
Unterstützung des anhaltenden Wachstums der einzelnen Geschäftsfelder
haben wir in 2007 begonnen, die Personalressourcen in den zentralen und
dezentralen Serviceeinheiten anzupassen.
47
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen durch
Wechselkursgewinne positiv beeinflusst
Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ergab in
2007 einen Ertrag von +10,8 Mio. € nach einem Aufwand vor EU-Kartellverfahren von –4,8 Mio. € in 2006. Der Aufwand im Zusammenhang mit EU-Kartellverfahren betrug –32,1 Mio. € in 2006. Die deutliche Verbesserung des Saldos
resultiert im Wesentlichen aus Währungsgewinnen und der Auflösung von
Rückstellungen nach Wegfall der entsprechenden Verpflichtungen.
Finanzergebnis: Wandelschuldverschreibung und Unternehmensanleihe
erfolgreich platziert
Die SGL Carbon AG hat mit Wirkung zum 16. Mai 2007 Wandelschuldverschreibungen in Höhe von 200 Mio. € ausgegeben. Die Wertpapiere mit einem
Nennbetrag von 50.000 € je Schuldverschreibung haben eine Laufzeit von
6 Jahren, einen anfänglichen Wandlungspreis von 36,52 € und sind mit einem
Zinskupon von 0,75 % ausgestattet. Zusätzlich wurde am 16. Mai 2007 eine
8-jährige variabel verzinsliche Unternehmensanleihe in Höhe von 200 Mio. €
emittiert. Die Unternehmensanleihe ist mit einem Kupon von EURIBOR plus einer
Marge von 1,25 % p. a. ausgestattet. Den Zufluss aus den beiden Kapitalmarkttransaktionen hat die SGL Group zur Rückzahlung des aus dem Jahr 2004
stammenden syndizierten Kredits sowie zur Ablösung der im Februar 2004
von der SGL Carbon Luxembourg S. A. begebenen und von der SGL garantierten 8,5-%-Hochzinsanleihe in Höhe von 270 Mio. € verwendet.
Die bilanzielle Ablösung der Hochzinsanleihe aus 2004 erfolgte durch Hinterlegung von Bundesanleihen zur Zahlung von Zinsen, Kapital und Vorfälligkeitsentschädigung bis zum Rückzahlungstermin am 1. Februar 2008. Der mit
der vorzeitigen Rückzahlung der Hochzinsanleihe verbundene Aufwand führte
in 2007 zu erfolgs- und zahlungswirksamen Vorfälligkeitskosten in Höhe von
20,1 Mio. €. Darüber hinaus sind nicht zahlungswirksame Abschreibungen für
die in 2004 abgeschlossene und nunmehr abgelöste Refinanzierung von rund
10,7 Mio. € entstanden.
Neben den beiden Anleihen steht der SGL Group eine neue – gleichrangig mit
der Unternehmensanleihe besicherte – syndizierte Kreditlinie für Betriebsmittel und Investitionen in Höhe von 200 Mio. € zur Verfügung. Der Abschluss der
Kreditvereinbarung erfolgte mit den Kernbanken der SGL Group.
Auf Basis der ausstehenden Verbindlichkeiten wird das neue Finanzierungspaket die zahlungswirksamen Zinsaufwendungen ab dem Geschäftsjahr 2008
halbieren – bei gleichbleibender Verschuldung. Damit ergibt sich ab dem Geschäftsjahr 2008 ein Finanzergebnis von rund –40 Mio. € pro Jahr.
48
Konzern-Lagebericht: Geschäftsentwicklung 2007 im Konzern
Finanzergebnis
in Mio. €
2007
2006
Erträge/Aufwendungen aus At-Equity bewerteten
Unternehmen
1,3
1,2
Zinserträge
6,7
5,3
-22,3
-31,1
-4,5
—
0,0
-14,1
Zinsaufwendungen
Aufzinsungskomponente der Wandelschuldverschreibung
Zinsaufwendungen aus Kartellverfahren
Zinsanteil der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen
-13,9
-13,1
Zinsaufwendungen, netto
-34,0
-53,0
Aufwand für Refinanzierungskosten
-12,4
-3,4
Vorfälligkeitskosten für Hochzinsanleihe
-20,1
0,0
Sonstige
-0,2
-6,3
Sonstiges finanzielles Ergebnis
-32,7
-9,7
Finanzergebnis
-65,4
-61,5
Die zahlungswirksamen Zinsaufwendungen verringerten sich im Vergleich zum
Vorjahr um 8,8 Mio. € auf 22,3 Mio. €. Die Entlastung resultiert im Wesentlichen
Finanzergebnis
(in Mio. €)
aus der im Mai 2007 abgeschlossenen Neufinanzierung. Das durchschnittliche Zinsniveau belief sich in 2007 auf 5,1 % p. a., während es in 2006 auf Basis
der alten Finanzierung noch bei 8,1 % p. a. lag. Eine isolierte Betrachtung des
-48,7
2. Halbjahres 2007 ergibt einen durchschnittlichen Zins von 3,4 % p. a. Neben
dem Zinskupon von 0,75 % p. a. ist für die Wandelanleihe unter IFRS eine nicht
zahlungswirksame Aufzinsungskomponente auszuweisen. Damit wird das bei
-34,6
Bereinigtes
Finanzergebnis
der Bilanzierung der Wandelanleihe zunächst im Eigenkapital ausgewiesene
verdeckte Aufgeld über die Laufzeit der Anleihe wieder erfolgswirksam auf-
-12,8*
-30,8*
gelöst. Bei der Ermittlung wurde ein Marktzins von 5,8 % p. a. unterstellt, zu
dem eine alternative Finanzierung für die SGL Group möglich gewesen wäre.
Im Berichtszeitraum ergibt sich damit erstmals ein nicht zahlungswirksamer
Aufzinsungsaufwand von 4,5 Mio. €. Zinsaufwendungen aus Kartellverfahren
fielen letztmals in 2006 an und beinhalten den Einmaleffekt aus der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von –12,8 Mio. €. Der Zinsanteil
Sondereinflüsse
2006
2007
* 2006: EuGH-Zinsaufwand
* 2007: Einmalkosten Neufinanzierung
der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen lag mit 13,9 Mio. € leicht über
dem Aufwand des Vorjahres (Vorjahr: 13,1 Mio. €).
Das sonstige finanzielle Ergebnis von 32,7 Mio. € in 2007 (Vorjahr: 9,7 Mio. €)
beinhaltet die Einmalkosten der Neufinanzierung aus 2007 (Vorfälligkeitskosten
zur Ablösung der Hochzinsanleihe aus 2004 von 20,1 Mio. € und Abschreibung
der noch abgegrenzten Refinanzierungskosten 2004 von 10,7 Mio. €).
Nach Bereinigung der Einmalbelastungen in 2006 und 2007 ergibt sich für 2007
ein Finanzergebnis von 34,6 Mio. € nach 48,7 Mio. € in 2006.
Konzern-Steuerquote bei 31 %
Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 57,9 Mio. €
im Berichtsjahr (Vorjahr: 35,5 Mio. €) resultiert in einer Steuerquote von 30,6 %
(Vorjahr: 46,4 %). Die Unternehmenssteuerreform in Deutschland führt ab
49
2008 zu einer Absenkung des Steuersatzes von 38,4 % auf 29,2 %. Dies führte
bei der Bewertung der bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuerpositionen gegenüber dem Vorjahresende zu einem einmaligen Aufwand von
7,3 Mio. €. Auf Basis der zum Jahresende neu erstellten Mittelfristplanung der
deutschen Organkreisgesellschaften waren wir in der Lage, zusätzliche aktive
latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 7,3 Mio. € zu bilden, die einen
steuerlichen Ertrag der Berichtsperiode darstellen und damit den Effekt aus
der Steuersatzänderung in Deutschland kompensierten.
Die zahlungswirksamen Steuerzahlungen betrugen in 2007 31,2 Mio. € (Vorjahr:
25,9 Mio. €). Die Cash-Steuerquote lag damit bei 16,5 %, was im Wesentlichen auf
die Nutzung unserer steuerlichen Verlustvorträge in den USA und Deutschland
zurückzuführen ist.
Konzern-Jahresüberschuss verdreifacht
Der Jahresüberschuss vor Minderheitenanteilen konnte im Berichtsjahr um
90,3 Mio. € auf 131,2 Mio. € (Vorjahr: 40,9 Mio. €) gesteigert werden. Nach
Abzug der Anteile anderer Gesellschafter verbleibt ein Jahresüberschuss der
Anteilseigner von 130,9 Mio. € (Vorjahr: 40,7 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie
stieg von 0,66 € in 2006 auf 2,06 € in 2007.
Entwicklung der Ertragslage
in Mio. €
Ergebnis aus
Betriebstätigkeit 1), 2)
- in % vom Umsatz
Jahresüberschuss/-fehlbetrag1), 3)
- in % vom Umsatz
Ergebnis je Aktie in €
2007
2006
2005
2004
2003
254,5
170,0
112,8
59,0
41,8
18,5
14,3
10,6
6,3
4,5
130,9
40,7
28,2
-4,6
-33,1
9,5
3,4
2,6
-
-
2,06
0,66
0,50
–1,66
–2,55
1)
bis 2004 ohne aufzugebende Aktivitäten und Konsolidierungskreis angepasst
vor Aufwendungen für Kartellverfahren und nach Restrukturierung
) nach Minderheitenanteilen
2)
3
Jahresergebnis SGL Carbon AG
Die SGL Carbon AG als Muttergesellschaft des SGL Konzerns erzielte 2007 einen
handelsrechtlichen Jahresüberschuss von 45,6 Mio. € (Vorjahr: 5,6 Mio. €). Aus
den Vorjahren wurde ein Bilanzgewinn von 13,8 Mio. € auf neue Rechnung vorgetragen.
Nach Einstellung von 22,8 Mio. € aus dem Jahresüberschuss des Berichtsjahres
in die Gewinnrücklagen ergibt sich zusammen mit dem vorgetragenen Bilanzgewinn von 13,8 Mio. € für 2007 insgesamt ein Bilanzgewinn von 36,6 Mio. €, der
wiederum auf neue Rechnung vorgetragen wird. Wie bereits im Vorjahr wurden
freie Mittel zur beschleunigten Schuldentilgung bzw. Finanzierung der Konzerngesellschaften eingesetzt.
50
Generation
Carbon:
Reduziertes
Gewicht
für weniger
Verbrauch
51
Weltweit steigende Passagierzahlen
erfordern immer größere Flugzeuge.
Um den Spritverbrauch und damit die
Kosten zu senken, muss das Gewicht
der Flugzeuge drastisch sinken.
52
Composites
im Flugzeugbau
Der Generationswechsel im Flugzeugbau hat schon begonnen. Immer mehr
Konstruktionsteile werden nicht mehr
aus Aluminium, sondern auf Basis
unserer Carbonfaser-Verbundwerkstoffe (Composites) hergestellt. Denn
Composites sind extrem widerstandsfähig und um 30 % leichter.
Mit namhaften Großkunden
in den USA und Europa zählt
die SGL Tochter Hitco zu
den führenden CompositeHerstellern für die Luft- und
Raumfahrt.
53
Entwicklung
der Geschäftsbereiche 2007:
Deutliche
Steigerung der
Ergebnisse
54
Konzern-Lagebericht: Entwicklung der Geschäftsbereiche
Entwicklung der
Geschäftsbereiche
PERFORMANCE
PRODUCT S
PP
Umsatz und Ergebnis erneut gesteigert
in Mio. €
2007
2006
Veränderung
Umsatz
836,2
713,4
17 %
EBITDA
269,3
200,9
34 %
EBIT
244,5
172,4
42 %
29,2
24,2
Vermögensgegenstände
69,0
34,2
102 %
Abschreibungen
24,8
28,5
-13 %
2.213
2.261
-2 %
Umsatzrendite (in %)
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle
Mitarbeiter (Jahresende)
Kernprodukt des Geschäftsbereichs Performance Products (PP) sind Graphitelektroden, die für die Stahlerzeugung in Elektrolichtbogenöfen durch Schrottrecycling benötigt werden. Ein zunehmend an Bedeutung gewinnendes Produkt
für PP sind hochwertige Kathoden, die in der Aluminiumproduktion eingesetzt
werden. Kathoden sind im Gegensatz zu Elektroden, die in wenigen Stunden
verbraucht sind, Investitionsgüter, die über mehrere Jahre in der Aluminiumelektrolyse verbleiben. Darüber hinaus werden im Geschäftsbereich PP Kohlenstoffelektroden zum Einsatz in Schmelzprozessen anderer metallurgischer Anwendungen (z. B. Siliziummetall, Phosphor) hergestellt. Hochofenauskleidungen
zur Roheisenherstellung runden das Portfolio von PP ab. Mit 8 Produktionsstätten in Europa, 4 in Nordamerika und 1 in Asien bietet der Geschäftsbereich
einen umfassenden Service für seine globalen Kunden. Mit der derzeit in Bau
befindlichen hochmodernen Produktionsstätte in Malaysia wird der Geschäftsbereich künftig über ein Graphitelektroden- und Kathodenwerk im wachstumsstarken asiatischen Markt verfügen.
Im Jahr 2007 stieg der Umsatz im Geschäftsbereich PP um 17 % (währungsbereinigt: 21 %) auf 836,2 Mio. € (Vorjahr: 713,4 Mio. €). Die Mengen- beziehungsweise Preiseffekte wirkten sich im Vergleich zum Vorjahr mit +2 % beziehungsweise +19 % auf die ausgewiesenen Umsatzerlöse aus. Die Auslieferungen beim
55
Kernprodukt Graphitelektrode lagen auf Vorjahresniveau. Das gute Absatzniveau des Vorjahres wurde in allen Regionen gehalten, wobei PP die jeweiligen Marktanteile verteidigen konnte. Darüber hinaus konnten in 2007 sowohl
im Euro- als auch im US-Dollar-Raum deutliche Preisanhebungen für unsere
PP: Umsatz nach
Geschäftslinien 2007
W Kathoden u.
Hochofenauskleidungen
17 %
Produkte durchgesetzt werden.
Die unverändert gute Stahlkonjunktur führte zu vollen Auftragsbüchern für
Graphitelektroden am Jahresende 2007. Die Produktverfügbarkeit für hochwertige Graphitelektroden bleibt aufgrund der nach wie vor beschränkten
Verfügbarkeit des wichtigsten Rohstoffs – Nadelkoks – weiterhin angespannt.
Die Versorgung des PP-Geschäfts mit Nadelkoks ist jedoch über feste Verträge
W Graphit- u. Kohlenstoffelektroden
83 %
sichergestellt.
Besonders erfreulich entwickelte sich unser Kathodengeschäft. Getrieben von
einer steigenden Nachfrage nach Aluminium lag der Absatz bei Kathoden
deutlich über dem des Vorjahres. Darüber hinaus war eine weitere Verschie-
PP: Umsatz nach
Kundenindustrien 2007
W Andere metallurgische
Anwendungen
18 %
W Stahl
82 %
bung der Nachfrage von amorphen Kathoden hin zu hochwertigeren graphitierten Kathoden zu verzeichnen.
Sowohl Kohlenstoffelektroden als auch Hochofenauskleidungen profitierten
von einer steigenden Nachfrage bei metallurgischen Anwendungen sowie von
der positiven Entwicklung der Rohstahlindustrie und konnten somit ihren
Absatz steigern.
Das EBIT stieg erneut um 42 % von 172,4 Mio. € im Vorjahr auf 244,5 Mio. € in
2007. Die Umsatzrendite erhöhte sich damit von 24 % in 2006 auf 29 % im
Berichtsjahr. Neben Preiserhöhungen und steigenden Absatzmengen in allen
Geschäftslinien ist dieser Ergebnisanstieg auch auf weitere Netto-Kosteneinsparungen in Höhe von 10 Mio. € im Rahmen unserer SGL Excellence-Initiative
zurückzuführen.
Die neue Produktionsstätte in Malaysia mit niedrigsten Kosten und führender
Technologie wird die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sicherstellen. Durch
den Ausbau des Kathodengeschäfts wird das Portfolio des Geschäftsbereichs
besser balanciert und der Einfluss zyklischer Schwankungen einzelner Industrien weiter reduziert. So können wir z. B. potenzielle konjunkturzyklische
Nachfragerückgänge bei Graphitelektroden durch die starke Entwicklung
unseres Geschäfts mit Kathoden ausgleichen.
56
Konzern-Lagebericht: Entwicklung der Geschäftsbereiche
Entwicklung der
Geschäftsbereiche
GRAPHITE MATERIAL S
& SYSTEMS
GMS
Höhere Nachfrage sorgt für Steigerung bei Umsatz und Ergebnis
Veränderung
in Mio. €
2007
2006
Umsatz
364,3
340,3
7%
EBITDA
62,0
51,2
21 %
EBIT
47,9
36,8
30 %
Umsatzrendite (in %)
13,1
10,8
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle
Vermögensgegenstände
21,1
16,9
25 %
Abschreibungen
14,1
14,4
-1 %
2.469
2.122
16 %
Mitarbeiteranzahl (Jahresende)
Der Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems (GMS) umfasst eine breite
Palette maßgeschneiderter Produkte auf Graphitbasis. Die Umsätze in der Geschäftslinie Graphite Specialties werden in erster Linie mit Kunden aus der
Energie- und der Halbleiterindustrie, der Automobilindustrie sowie aus den
Bereichen Metallurgie und Hochtemperaturanwendungen realisiert. Der Schwerpunkt liegt dabei teilweise auf dem Verkauf von Halbzeug, hauptsächlich jedoch
auf veredelten Produkten mit einem hohen Wertschöpfungsanteil. Hierbei werden gemäß den Anforderungen unserer Kunden Bauteile aus Graphit hergestellt,
gereinigt, beschichtet oder auf eine andere Art veredelt. Sie finden zum Beispiel Einsatz in Heizelementen für die Einkristallproduktion in der Halbleiterbranche und der Solarindustrie. Darüber hinaus werden zunehmend Produkte
für eine effiziente Energieerzeugung und -speicherung entwickelt. Mit graphitbasierten Dichtungsringen sowie Lager- und Pumpenbauteilen werden Lösungen
für den Automobilbau und andere verarbeitende Industrien angeboten.
In der Geschäftslinie Process Technology werden vor allem Graphitwärmetauscher, Kolonnen sowie Pumpen und Systeme für die Chemische Industrie und
die Umweltwirtschaft gefertigt. Die Hochtechnologieanwendungen mit Graphitfolien, den sogenannten „Expandierten Graphiten“ auf Naturgraphitbasis, finden
ebenfalls Anwendung in einer Vielzahl an Industrien zum Beispiel in der Klimaund Wärmetechnik sowie der Chemie- und der Automobilindustrie.
57
Die strategische Ausrichtung des Geschäftsbereichs GMS auf Asien nimmt mehr
und mehr Formen an. Bei Graphite Specialties wurde in 2007 ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Partner zur Herstellung von isostatischem Graphit eingegangen. Das Unternehmen hat seine operative Tätigkeit
GMS: Umsatz nach
Geschäftslinien 2007
W Expanded Graphite
W Process Technology
10 %
21 %
W Graphite Specialties
69 %
bereits im 2. Halbjahr 2007 aufgenommen, ab Anfang 2008 stehen erhöhte
Kapazitäten zur Verfügung, um den starken Bedarf des chinesischen Marktes
besser decken zu können. Beim Aufbau eines Bearbeitungszentrums in Shanghai, China, wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen, ein weiterer Bauabschnitt angestoßen. Aufträge und Auslastung entwickeln sich erfreulich.
Im Bereich Process Technology wurden die Verhandlungen für ein Joint Venture
mit Tokai Carbon in 2007 abgeschlossen. In dem Gemeinschaftsunternehmen
werden die Apparatebauaktivitäten der Partner aus ihren Gesellschaften in
China, Japan und Korea zusammengefasst. Im 4. Quartal 2007 wurde außerdem
GMS: Umsatz nach Kundenindustrien 2007
die Dr. Schnabel GmbH & Co. KG übernommen, ein Hersteller von Bauteilen, die
W Chemie
24 %
mit PTFE (Polytetrafluorethylen) ausgekleidet sind. Damit verbreitert Process
W Sonst. industr. Anwendung
20 %
Technology ihre Materialbasis. Darüber hinaus haben wir Process Technology
W Energie
12 %
mit dem weiteren Ausbau unseres neuen Montage- und Bearbeitungszentrums
W Halbleiter
15 %
Er unterstützt das starke Mengenwachstum bei dieser Technologie. Im Gebiet
W Automobil u. Transport
10 %
von extrudiertem Halbzeug haben wir das Werk Morganton, USA, auf Speziali-
W Metallurgie
7%
täten fokussiert. Die Produktion der bisher dort hergestellten Graphitelektroden
W Werkzeugbau
7%
wurde von unseren anderen Elektrodenwerken übernommen. Am Standort
W Hochtemperaturanwendungen 5 %
in Pune, Indien, operativ verstärkt. Erste Kundenaufträge werden bereits in
Indien gefertigt.
Der von Graphite Specialties bereits im Vorjahr angestoßene Ausbau der Kapazitäten für isostatischen Graphit am Standort Bonn wurde abgeschlossen.
Meitingen, Deutschland, haben wir ein vollständig neues Bearbeitungszentrum
mit Reinraumtechnologie zur Herstellung von Graphitbauteilen für das PBMRGeschäft eingeweiht (Pebble Bed Modular Reactor; Bauteile für einen Nuklearreaktor der neuen Generation in Südafrika).
Der Umsatz des Geschäftsbereichs GMS stieg im Berichtsjahr um 7 % (währungsbereinigt: 11 %) von 340,3 Mio. € im Vorjahr auf 364,3 Mio. €. Vor allem die
beiden Geschäftslinien Graphite Specialties und Process Technology haben zu
diesem Umsatzwachstum beigetragen, wobei insbesondere aus der Halbleiterund Solarindustrie, der Lithium-Ionen-Batterien- sowie der Chemieindustrie eine
hohe Nachfrage zu verzeichnen war.
Das EBIT erhöhte sich von 36,8 Mio. € in 2006 um 30 % auf 47,9 Mio. € im Jahr
2007 aufgrund positiver Preis- und Mengenentwicklungen, einer hohen Auslastung sowie Einsparungen in Höhe von 8 Mio. €. Dabei erhöhte sich die Umsatzrendite von 11 % im Vorjahr auf 13 % im Berichtsjahr. Durch die Erweiterung
unserer Kapazitäten für isostatischen Graphit, die Integration der Gemeinschaftsunternehmen in Asien und der Dr. Schnabel-Aktivitäten sowie die Erhöhung der
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung schaffen wir die Basis für ein
weiteres Wachstum des Geschäftsbereichs GMS.
58
Konzern-Lagebericht: Entwicklung der Geschäftsbereiche
Entwicklung der
Geschäftsbereiche
C ARBON FIBERS &
COMPOSITES
CFC
Starkes Wachstum und positives Ergebnis
Veränderung
in Mio. €
2007
2006
Umsatz
163,4
130,5
25 %
EBITDA
12,2
4,7
160 %
EBIT
3,1
-4,4
Umsatzrendite (in %)
1,9
-3,4
29,7
12,6
9,1
9,1
1.125
814
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle
Vermögensgegenstände
Abschreibungen
Mitarbeiteranzahl (Jahresende)
136 %
38 %
Der Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC) deckt die gesamte
Wertschöpfungskette von Carbonfasern über Verbundmaterialien bis hin zum
Bauteil ab. Die von CFC produzierten Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften wie z. B. Leichtigkeit bei gleichzeitig hoher Festigkeit zunehmend als Substitutionsmaterialien
klassischer Werkstoffe nachgefragt. Dabei profitiert die SGL Group vor allem
von einer rasant steigenden Nachfrage aus der Luft- und Raumfahrt und der
Automobilindustrie sowie von alternativen Energieträgern wie der Windenergie.
Im Jahr 2007 konnte der Umsatz um 25 % (währungsbereinigt: 26 %) von
130,5 Mio. € im Vorjahr auf 163,4 Mio. € gesteigert werden. Wesentliche Treiber
waren die hohen Absatzvolumina bei Verbundmaterialien und Bremsscheiben.
Unterstützt wurde das Wachstum im Bereich CFC auch von den im Jahr 2007
durchgeführten Akquisitionen und abgeschlossenen Joint Ventures. Eine Produktionsstörung der Carbonfaserproduktion in Inverness, UK, im 1. Quartal
2007 führte zu Lieferverzögerungen, die zum Teil noch im Jahr 2007 aufgeholt
werden konnten.
Das EBIT des Geschäftsbereichs CFC stieg von – 4,4 Mio. € im Vorjahr auf
3,1 Mio. € im Jahr 2007. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 2 %. Einsparungen aus der SGL Excellence-Initiative in Höhe von 9 Mio. € konnten die negative
59
Ergebnisauswirkung des Ausfalls in der Carbonfaserproduktion sowie die
Faktorkostensteigerungen für Rohstoffe und Energie kompensieren.
Im Jahr 2007 haben wir eine Vielzahl strategischer Schritte als Basis für
CFC: Umsatz nach
Geschäftslinien 2007
W Carbonfasern
W Composite Materials
26 %
37 %
W Composite Components
W Brake Dics
14 %
23 %
weiteres Wachstum im Geschäftsbereich CFC unternommen. Mit dem Neubau
einer dritten großen Produktionslinie für Carbonfasern an unserem Standort
in Inverness, UK, werden wir unsere dortige Carbonfaserkapazität bis Ende
2008 auf rund 4.000 Tonnen ausbauen. Mit der Übernahme des 50%igen
Anteils von der Aldila Inc. im November 2007 am gemeinsamen Joint Venture
Carbon Fiber Technology LLC (CFT) in Wyoming, USA, konnten wir unsere dortigen Carbonfaserkapazitäten von bisher 500 Tonnen auf 1.000 Tonnen erhöhen. Darüber hinaus haben wir damit begonnen, in Wyoming eine zweite Carbonfaserlinie zu bauen, die Anfang 2009 die Produktion aufnehmen wird. Die
Rohstoffversorgung für sämtliche neuen Kapazitäten ist durch die strategische Kooperation mit Mitsubishi Rayon Corp., Japan, und dem im März 2007
vereinbarten Joint Venture mit der Lenzing AG, Österreich, zur Herstellung
CFC: Umsatz nach
Kundenindustrien 2007
W Automobil
W Luft-/Raumfahrt/Verteid.
30 %
28 %
des Carbonfaser-Rohstoffs (PAN-Precursor) aus unserer deutschen Produktion
in Kelheim abgesichert.
Mit der Mehrheitsbeteiligung am Joint Venture mit der F. A. Kümpers GmbH &
Co. KG haben wir uns innovative Technologien zur Verarbeitung unserer Carbonfasern in sogenannten Multiaxialgelegen verschafft. Ziel des Joint Ventures
mit der Benteler Automobiltechnik, Paderborn, ist die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Komponenten auf Basis carbonfaserverstärkter
Verbundwerkstoffe (CFK) für die Automobilindustrie. Mit der Akquisition der
epo GmbH haben wir einen der führenden europäischen Hersteller von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen übernommen und damit unsere Marktposition im
Bereich der unidirektionalen Carbonfaserhalbzeuge (Prepregs) gestärkt.
60
W Energie
15 %
W Sonst. industr. Anwendungen 27 %
Konzern-Lagebericht: Entwicklung der Geschäftsbereiche
Zentrale T&I-Kosten und Corporate Costs
in Mio. €
Sonstige Umsätze
Zentrale T&I-Kosten
Corporate Costs
Kartellaufwendungen
2007
2006
9,1
6,6
-8,8
-3,1
-32,2
-31,7
-
-32,1
Zur Unterstützung unserer Innovationsstrategie haben wir Ende 2005 unsere
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten innerhalb der Technology and Innovation (T& I) Organisation gebündelt und in den vergangenen zwei Jahren
weiter ausgebaut. Innerhalb Corporate Costs berichten wir über alle Initiativen
und Anlaufkosten, die nicht einem unserer etablierten Geschäfte zugeordnet
werden können. Dies schließt sowohl Grundlagenforschung als auch neue Produktentwicklungen ein, die noch keinen kommerziellen Status erlangt haben.
Solche Aufwendungen werden auf der Corporate-Ebene ausgewiesen, um die
Transparenz zu erhöhen und unsere Geschäftsbereiche nicht mit Kosten zu
belasten, die ihr laufendes Geschäft nicht direkt betreffen. Die zentralen T& IKosten betrugen im Berichtszeitraum 8,8 Mio. € (Vorjahr: 3,1 Mio. €) und befanden sich damit auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahreszeitraum.
Zum einen spiegelt 2006 noch die Umsetzungsphase wider, zum anderen wurden die T& I-Kosten in der Berichtsperiode durch eine erste Teilzahlung von
Fördergeldern für den interdisziplinären Stiftungslehrstuhl für Carbonfasern
und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe an der Technischen Universität München
beeinflusst.
Die Corporate Costs beinhalten die Kosten der Management-Holding und der
zugeordneten zentralen Servicebereiche. Mit insgesamt 32,2 Mio. € in 2007 lagen
sie auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 31,7 Mio. €). Der teilweise Wegfall
der Kosten im Zusammenhang mit unserem Delisting in den USA in 2007 wurde
durch zusätzliche Markt- und Projektkosten, insbesondere in Verbindung mit
den Vorbereitungen für die Umsetzung der 8. EU-Richtlinie, der höheren Bewertung der aktienbasierten Management Incentive-Programme sowie einen graduellen Aufbau unserer zentralen Serviceeinheiten zur Unterstützung der Wachstumsstrategie kompensiert.
Wie bereits im Rahmen des Halbjahresberichts 2007 bekannt gegeben, haben
wir uns zum 22. Juni 2007 freiwillig von der New Yorker Börse zurückgezogen
(Delisting) und das American Depositary Receipt-Programm (ADR/Hinterlegungsscheine für Aktienzertifikate) am 25. Juni 2007 gekündigt. Gemäß den
neuen SEC-Regelungen, die am 4. Juni 2007 in Kraft getreten sind, ist das
Delisting eine notwendige Voraussetzung für die Freistellung von den Berichtspflichten unter dem US Securities Exchange Act von 1934 (Deregistrierung).
Bis zum 24. August 2007 hatten die ADR-Besitzer im Rahmen der Kündigung
61
unseres ADR-Programms die Möglichkeit, ihre ADRs gebührenfrei in Stammaktien der SGL Carbon AG umzutauschen. Die Aktien, die den danach verbliebenen ADRs zugrunde lagen, wurden zugunsten der ADR-Besitzer verkauft.
Wir gehen davon aus, dass wir damit gemäß den neuen SEC-Regelungen im
Juni 2008 deregistrieren können. Mit der Deregistrierung werden die Kosten
für US-amerikanische Berichterstattungspflichten vollständig entfallen.
V E R M Ö G E N S L AG E
Kapitalstruktur weiter verstärkt
Zum 31. Dezember 2007 stieg die Bilanzsumme um 244,7 Mio. € auf 1.505,5 Mio. €
(31. Dezember 2006: 1.260,8 Mio. €). Die Bilanzrelationen konnten auf Basis
des höheren Jahresüberschusses wie auch als Resultat der in 2007 durchgeführten Neufinanzierung deutlich verbessert werden. Als industrielles Produktionsunternehmen hat die SGL Group aufgrund der Anlagenintensität einen
hohen Anteil langfristiger Vermögenswerte, die durch das Eigenkapital fast
vollständig finanziert sind. Der Verschuldungsgrad als Quotient aus Nettoverschuldung zu Eigenkapital der Anteilseigner konnte auf 0,45 weiter abgesenkt
werden (Vorjahr: 0,51).
Die bei der Ermittlung einzelner Bilanzpositionen anzuwendenden Bewertungs- und Methodenwahlrechte wurden stetig angewandt. Ermessensspielräume im Rahmen der Bilanzierung wurden auf Basis der gleichen Verfahren
wie im Vorjahr durchgeführt. Die Anwendung neuer Standards hatte keinen
materiellen Einfluss.
Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente beziehen sich im Wesentlichen
auf einen Erbpachtvertrag, zwei Verwaltungsgebäude sowie auf verschiedene
Bearbeitungsanlagen an zwei Standorten in Deutschland. Die Volumina dieser
Operating-Leasingverhältnisse haben keinen materiellen Einfluss auf die Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage. Details hierzu finden sich
im Anhang unter Anmerkung 25.
Aktiva: Anstieg durch Akquisitionen und wachsendes Geschäftsvolumen
in Mio. €
31. 12. 2007
31. 12. 2006
Anlagevermögen
591,2
454,9
Latente Steuern
100,8
117,6
Vorräte
385,6
316,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
242,9
225,0
Zahlungsmittel
130,0
103,0
Andere Vermögenswerte
Summe Aktiva
62
55,0
43,7
1.505,5
1.260,8
Konzern-Lagebericht: Vermögenslage
Der Anstieg des Anlagevermögens auf 591,2 Mio. € resultiert aus dem Zugang
durch Akquisitionen von 66,9 Mio. € und den deutlich über den Abschreibungen
Entwicklung Aktiva
(in Mio. €)
liegenden Sachanlageninvestitionen von 127,7 Mio. €. Der Rückgang der latenten
Steuern um 16,8 Mio. € auf 100,8 Mio. € spiegelt die Nutzung der steuerlichen
Kurzfristige
Vermögenswerte
Verlustvorträge in den USA und Deutschland wider. Der Anstieg der Vorräte
813
um 22 % auf 385,6 Mio. € folgt dem allgemeinen Wachstum unserer Geschäfte.
688
Demgegenüber konnten wir den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen trotz des Umsatzwachstums durch weitere Optimierungen bei
Außenstandskontrolle und Cash Collection weitgehend auf Vorjahresniveau
halten. Der Zahlungsmittelbestand lag zum 31. Dezember 2007 bei 130,0 Mio. €
(Vorjahr: 103,0 Mio. €). Der Anstieg der anderen Vermögenswerte auf 55,0 Mio. €
Langfristige
VermögensWerte
573
(Vorjahr: 43,7 Mio. €) ist im Wesentlichen auf den Zugang aus Akquisitionen
692
zurückzuführen.
Währungseffekte resultieren im Wesentlichen aus der weiteren Abschwächung
2006
des US-Dollars (–10,5 %) sowie des britischen Pfunds (–8,4 %) gegenüber dem
2007
Euro. Gegenläufig entwickelten sich der kanadische Dollar (+5,8 %) und der
polnische Zloty (+7,0 %). Insgesamt ergab sich aus Währungseffekten eine Bilanzverkürzung von rund –38,7 Mio. € im Vergleich der beiden Bilanzstichtage.
Anstieg des Working Capital folgt den gestiegenen Geschäftsaktivitäten
in Mio. €
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen u. Leistungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen
Working Capital
31.12. 2007
Veränderung
aus Akquisitionen
Währung
Operativ
31.12. 2006
385,6
13,5
-8,7
64,2
316,6
242,9
5,5
-4,1
16,5
225,0
-143,4
-10,2
1,7
-20,7
-114,2
485,1
8,8
-11,1
60,0
427,4
Das Working Capital erhöhte sich im Jahresverlauf 2007 um 57,7 Mio. € (währungsbereinigt: 68,8 Mio. €). Der Einfluss aus Akquisitionen lag bei 8,8 Mio. €.
Bereinigt um Währungseffekte und Akquisitionen lag der Anstieg bei 14 %
gegenüber dem Vorjahresende. Diesem steht eine währungs- und akquisitionsbereinigte Umsatzsteigerung von 18 % gegenüber. Haupteinfluss bilden neben
den deutlich gestiegenen Geschäftsaktivitäten auch die Preiseffekte auf der Beschaffungs- und Absatzseite, die sich direkt in höheren Bilanzwerten widerspiegeln. Die einzelnen Kenngrößen zur Lagerumschlagshäufigkeit und zur
durchschnittlichen Außenstandsdauer der Kundenforderungen konnten auch
in 2007 auf dem Niveau von 2006 gehalten werden.
63
Passiva: Eigenkapitalquote bei 42 %
in Mio. €
31. 12. 2007
31. 12. 2006
Eigenkapital
636,9
447,2
Pensionsverpflichtungen
170,1
167,6
93,5
117,6
Finanzverbindlichkeiten
359,6
319,5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
143,4
114,2
Rückstellungen
Übrige Positionen
Summe Passiva
102,0
94,7
1.505,5
1.260,8
Das Konzerneigenkapital stieg im Jahresverlauf um 189,7 Mio. € auf 636,9 Mio. €
zum 31. Dezember 2007. Dies repräsentiert eine Eigenkapitalquote von 42,3 %
Entwicklung Passiva
(in Mio. €)
(Vorjahr: 35,5 %). Neben dem hohen Jahresüberschuss von 131,2 Mio. € schlägt
280
sich der Eigenkapitalanteil der Wandelanleihe mit 49,0 Mio. € zum 31. Dezember 2007 nieder. Währungseffekte schmälerten das Eigenkapital und betrugen
Kurzfristige
Schulden 275
–18,2 Mio. € in 2007 (Vorjahr: –15,3 Mio. €). Kapitalerhöhungen, IFRS 2 Einstellungen aus aktienbasierten Vergütungsprogrammen und übrige erfolgsneutrale
Veränderungen führten in 2007 zu einer Erhöhung von +27,7 Mio. € (Vorjahr:
+98,2 Mio. €).
588
Langfristige
Schulden 539
Das gezeichnete Kapital erhöhte sich im Berichtsjahr um 2,6 Mio. € von
161,0 Mio. € am 31. Dezember 2006 auf 163,6 Mio. € am 31. Dezember 2007.
Es ist eingeteilt in 63.900.405 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag zu je
Eigenkapital
637
447
2,56 € je Aktie (31. Dezember 2006: 62.891.778).
Die Rückstellungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahresende um
24,1 Mio. € auf 93,5 Mio. €, was im Wesentlichen auf die Barhinterlegung der
letzten EU-Kartellstrafe im Februar 2007 zurückzuführen ist.
Die auf der Passivseite ausgewiesenen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich
im Berichtsjahr auf 359,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 319,5 Mio. €). Bei der
Berechnung der Nettofinanzschulden zum 31. Dezember 2007 haben wir den
verbleibenden, nach IFRS zu buchenden Eigenkapitalanteil für unsere Wandelschuldverschreibung berücksichtigt, um die vollständigen zukünftigen nominalen Verpflichtungen in Höhe von 200 Mio. € widerzuspiegeln. Aufgrund des
Mittelabflusses aus den Akquisitionsaktivitäten und für die Neufinanzierung
stiegen die Nettofinanzschulden zum 31. Dezember 2007 um 56,1 Mio. € auf
285,2 Mio. € (31. Dezember 2006: 229,1 Mio. €).
64
2006
2007
Konzern-Lagebericht: Vermögenslage | Finanzlage
Nettofinanzschulden
in Mio. €
31. 12. 2007
31. 12. 2006
359,6
319,5
Finanzschulden
Verbleibende Aufzinsungskomponente für die
Wandelschuldverschreibung
45,5
-
Saldierte Refinanzierungskosten
10,1
12,6
-130,0
-103,0
285,2
229,1
Zahlungsmittel
Nettofinanzschulden
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum
31. Dezember 2007 im Wesentlichen bedingt durch die zunehmende Investitionstätigkeit auf 143,4 Mio. € (31. Dezember 2006: 114,2 Mio. €).
Entwicklung der Vermögenslage
in Mio. €
2007
2006
2005
2004
2003
1.505,5
1.260,8
1.190,5
1.320,4
1.243,2
633,4
445,0
322,1
267,3
104,4
42,1
35,3
27,1
20,3
8,4
Working Capital
485,1
427,4
386,3
346,5
385,4
Nettofinanzschulden
285,2
229,1
264,7
321,6
451,8
Bilanzsumme
Eigenkapital
Eigenkapitalquote in %
F I N A N Z L AG E
Ausgeglichener Free Cashflow trotz annähernder Verdreifachung der Investitionen
und Zahlungen für Akquisitionen
Das Wachstum des Konzerns durch strategische Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen sowie durch gezielte Akquisitionen konnte in 2007 aus eigener Kraft
finanziert werden. Vor Kartellzahlungen erzielten wir in 2007 einen Free
Cashflow von –0,9 Mio. € (Vorjahr: 47,9 Mio. €).
Konzern-Kapitalflussrechnung (währungsbereinigt)
in Mio. €
2007
2006
Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit
171,9
111,7
-172,8
-63,8
–0,9
47,9
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
Free Cashflow*
Mittelabfluss/-zufluss aus Finanzierungstätigkeit
Kartellzahlungen
Wechselkursbedingte Veränderungen
Zahlungsmittelbestand am 31.12.
51,8
63,2
-22,5
-99,7
-1,4
-1,8
130,0
103,0
**Mittelabfluss/-zufluss aus betrieblicher Tätigkeit vor
Kartellzahlungen abzüglich Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
65
Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit
Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit (vor Kartellzahlungen) erhöhte sich
in 2007 um 60,2 Mio. € und lag damit mit insgesamt 171,9 Mio. € deutlich über
dem Vorjahr (111,7 Mio. €). Der Erhöhung des operativen Ergebnisses und der
Entlastung auf Basis der geringeren Zinszahlungen stand der geschäftsbedingt
notwendige Aufbau des Working Capital gegenüber. Trotz deutlicher Steigerung
des Ergebnisses vor Steuern erhöhten sich die zahlungswirksamen Steuerzahlungen in 2007 lediglich um 5,3 Mio. € auf 31,2 Mio. € (Vorjahr: 25,9 Mio. €).
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr
um 109,0 Mio. € auf 172,8 Mio. €. Die Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände stiegen deutlich um 65,3 Mio. € auf insgesamt
130,5 Mio. € (Vorjahr: 65,2 Mio. €). Die Auszahlungen für Akquisitionen in
2007 betrugen 42,4 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €).
Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit
Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtsjahr 51,8 Mio. €.
Der Nettoaufnahme von Finanzschulden in Höhe von 80,9 Mio. € standen die
Zahlungen für die in 2007 durchgeführte Neufinanzierung mit 12,1 Mio. € und
die Vorfälligkeitskosten für die Ablösung der Hochzinsanleihe mit 20,1 Mio. €
gegenüber. Der hohe Zufluss des Vorjahres von 63,2 Mio. € ist auf die Kapitalerhöhung vom März 2006 zurückzuführen.
Finanzierungsstruktur
Die Zahlungsmittel erhöhten sich im Berichtsjahr auf 130,0 Mio. € per
31. Dezember 2007 (31. Dezember 2006: 103,0 Mio. €). Daneben verfügt die
SGL Group über freie Kreditlinien für Betriebsmittel und Investitionen in Höhe
von rund 216 Mio. €. Zusätzliche Linien zur Finanzierung der Investitionen in
ein integriertes Graphitelektroden- und Kathodenwerk werden derzeit verhandelt. Der Rahmen aus freien Zahlungsmitteln und Kreditlinien verschafft der
SGL Group einen ausreichend großen Liquiditätsspielraum. Die finanzielle Flexibilität des Konzerns ist damit mittelfristig sichergestellt.
Vertragliche Zahlungsverpflichtungen
Die wichtigsten zahlungswirksamen vertraglichen Verpflichtungen umfassen
die Tilgung von Finanzschulden, Einkaufsverpflichtungen sowie Verpflichtungen aus Operating Lease-Verträgen. Die Tilgung bzw. Ablösung der Finanzschulden beläuft sich nominal auf insgesamt 415 Mio. €. Die Fälligkeit der
Unternehmensanleihe von 200 Mio. € liegt in 2015. Die Wandelanleihe von nomi-
66
Konzern-Lagebericht: Finanzlage
nal ebenfalls 200 Mio. € ist in 2013 entweder bar abzulösen oder führt bei
Ausübung des Wandlungsrechts durch die Anleihegläubiger während der
Laufzeit zur Schaffung von bis zu 5.476.451 neuen Inhaberaktien.
Finanzielle Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen, derivativen
Finanzinstrumenten, Finanzierungsleasing und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten belaufen sich per 31. Dezember 2007 auf 168,2 Mio. € (31. Dezember 2006: 137,0 Mio. €). Davon hatten eine Restlaufzeit von über einem Jahr insgesamt 12,4 Mio. € (31. Dezember 2006: 0,5 Mio. €). Ertragsteuerverbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten betrugen am Jahresende 2007 zusätzlich
42,0 Mio. € (31. Dezember 2006: 33,6 Mio. €) und sind fast ausnahmslos kurzfristiger Natur. Weitere Details finden sich im Anhang unter Anmerkung 23.
Zentrales Finanzmanagement
Die SGL Group strebt zur Sicherung der finanziellen Stabilität und Flexibilität
des Konzerns eine ausgewogene Finanzierungsstruktur an, die eine Mischung
verschiedener Finanzierungselemente beinhaltet. Am Berichtsjahresende 2007
lag die Eigenkapitalquote in Bezug auf das Eigenkapital der Anteilseigner bei
42,1 %, der Verschuldungsgrad – definiert als Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner – bei 0,45. Damit hat das Unternehmen
in 2007 die Basis für das zukünftig geplante Wachstum weiter verstärkt. Um
die Finanzierungskapitalkosten zu minimieren, Größenvorteile zu nutzen sowie
Zins- und Wechselkursrisiken optimal abzusichern, erfolgt die Finanzierung
der SGL Group grundsätzlich zentral. Hierdurch wird die Liquidität der Konzerngesellschaften sichergestellt und gesteuert. Neben der Finanzplanung, die
in der Regel über vier bis fünf Jahre ausgerichtet ist, erfolgt die Liquiditätsplanung für das tägliche operative Geschäft auf kurzfristigen Planungsintervallen. Durch die Kombination der Finanz- und Liquiditätsplanungen sowie mittels der zur Verfügung stehenden freien Kreditlinien wird sichergestellt, dass
die SGL Group jederzeit über eine ausreichende Liquiditätsreserve verfügt, um
flexibel auf unterjährige Cashflow-Schwankungen reagieren und Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht nachkommen zu können.
Zur Begrenzung von Zins- und Wechselkursrisiken setzt der Konzern auch
derivative Finanzinstrumente ein. Die SGL Group fokussiert sich beim Währungsmanagement auf die Absicherung des Transaktionsrisikos aus zukünftigen Cashflows. Die wesentlichsten Währungsrisiken der SGL Group resultieren
aus der Entwicklung des US-Dollar, japanischen Yen und des polnischen Zloty
gegenüber dem Euro sowie aus der Entwicklung des kanadischen Dollar und
des britischen Pfund gegenüber dem US-Dollar. Zur Absicherung werden
hauptsächlich Devisentermin- und Optionsgeschäfte als Hedging-Instrumente
eingesetzt. Im Zinsmanagement setzt die SGL Group opportunistisch Zinsswaps
und -optionen als Hedging-Instrumente ein, um die Finanzierungskosten zu
optimieren. Details hierzu und zu den Auswirkungen der Sicherungsgeschäfte
finden sich im Anhang unter Anmerkung 27.
67
Ratings heraufgestuft
Wie im Jahr 2006 haben die beiden Ratingagenturen Moody’s und Standard &
Poor’s (S&P) auch im Berichtsjahr die gute Entwicklung der SGL Group honoriert. Basierend auf den Geschäftszahlen 2006 und der optimierten Finanzierungsstruktur nach Abschluss der Neufinanzierung in 2007 haben die Ratingagenturen ihre Ratings für die SGL Group von BB- auf BB (S&P) bzw. von Ba3
auf Ba2 (Moody’s) heraufgestuft. Die unbesicherte Wandelanleihe in Höhe von
200 Mio. € wurde von Moody’s und Standard & Poor’s in die Kategorie Ba3
bzw. B+ eingestuft. Die ebenfalls mit einem Volumen von 200 Mio. € platzierte
besicherte Unternehmensanleihe wurde von Moody’s mit Ba1 und von Standard & Poor’s mit BBB- eingestuft. Damit erreichte erstmals ein Finanzinstrument der SGL Group den Status „Investment Grade“.
Investitionen und Abschreibungen
Die Investitionen in Sachanlagen lagen im Berichtsjahr mit 127,7 Mio. € rund
82,4 Mio. € über den Abschreibungen. Für immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens wurden im Berichtsjahr rund 2,8 Mio. € (Vorjahr: 3,8 Mio. €) aufgewandt. Dies betraf selbst erstellte und erworbene Software sowie die Aktivierung von Entwicklungskosten. Von den Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögensgegenstände entfielen 53 % auf PP, 16 % auf GMS, 23 %
auf CFC und 8 % auf zentrale Projekte.
An sechs Unternehmen erwarb die SGL Group Anteile bzw. erwarb sie vollständig. Der Zugang dieser Akquisitionen erhöhte das Anlagevermögen im
Konzern um 66,9 Mio. € (davon: GMS 10,3 Mio €; CFC 56,6 Mio. €). Die einzelnen Bestandteile sind im nachfolgenden Anlagespiegel aufgegliedert.
Anlagespiegel
in Mio. €
Immaterielle Vermögenswerte
Goodwill
Sachanlagen
31.12. 2007
Zugang
Akquisitionen
Zugang
operativ
Abschreibung
Währung/
Sonstiges
31.12.2006
23,2
4,2
3,2
-4,0
-0,1
19,9
96,1
37,1
0,0
0,0
-4,9
63,9
449,5
25,6
127,7
-45,3
-7,4
348,9
Sonstige langfristige
Vermögenswerte
22,4
0,0
1,5
0,0
-1,3
22,2
Anlagevermögen
591,2
66,9
132,4
-49,3
-13,7
454,9
Fokus der Investitionstätigkeit stellten in 2007 der Ausbau der Carbonfaserkapazitäten in Inverness, UK, der Aufbau der Fertigung in Malaysia sowie Kapazitätserweiterungen an unseren beiden polnischen Standorten für Kathoden,
Kohlenstoffelektroden und Hochofensteine dar. Einen weiteren Schwerpunkt
bildete der weitere Ausbau unserer asiatischen Standorte (Pune, Indien,
Shanghai und Shanxi, China). Die anhaltend hohe Nachfrage nach Graphitspezialitäten veranlasste uns, gezielte Investitionen in die Kapazitätserweiterung
der existierenden Standorte in Polen, den USA und in Deutschland für isostatische Graphite sowie Graphite für Lithium-Ionen-Batterien vorzunehmen.
68
Konzern-Lagebericht: Technology & Innovation
Bereits heute leistet T&I einen
Beitrag zur Ermöglichung und
Realisierung der Wachstumsziele
der SGL Group.
T E C H N O L O G Y & I N N OVAT I O N
Die 2005 geschaffene zentrale Forschungsorganisation „Technology & Innovation“ (T&I) der SGL Group konnte im Jahr 2007 erste Vorteile der Konzentration realisieren. In direkter Abstimmung mit den strategischen Zielsetzungen
der operativen Einheiten der SGL Group erfolgte eine klare Fokussierung des
Projektportfolios, um auch hier dem Anspruch „Broad Base. Best Solutions.“
Rechnung zu tragen. Durch die Kombination einzigartiger Werkstoffkompetenz und breiter Anwendungserfahrung mit Konzentration auf die Kernmärkte
Energie, Umwelt, Automobil, Elektronik sowie Stahl und Aluminium konnte
T&I auch im vergangenen Jahr einen substanziellen Beitrag zum Wachstum
der SGL Group leisten. Neben Entwicklungsprojekten für die drei Geschäftsbereiche des Unternehmens bereiten wir über gemeinsame Projekte mit Kunden
und Start-ups den Eintritt in neue Märkte vor.
Projekte
Für unseren Geschäftsbereich Performance Products konnten wir beispielsweise gemeinsam mit Kunden aus der Aluminiumindustrie zwei neue Ansätze
zur Optimierung der Energieeffizienz bei der Aluminiumherstellung weiterentwickeln. Damit adressiert unser Kathodengeschäft eine der großen Herausforderungen der Aluminiumindustrie und behauptet seine Position als Technologieführer. Mit dem erfolgreichen Abschluss einer Reihe von Rohstoffprojekten
konnten wir zur Sicherung der Rohstoffbasis und zur Verbesserung der Kostenposition des Geschäftsbereichs beitragen.
Die Strategie des Geschäftsbereichs Graphite Materials & Systems konnten
wir auch 2007 durch innovative Entwicklungen für sämtliche Geschäftslinien
unterstützen.
Die Entwicklung neuer Harze wird uns deutliche Fortschritte bei der Steigerung der chemischen und thermischen Stabilität von Wärmetauschern, einem
der Kernprodukte der Geschäftslinie Process Technology, ermöglichen. Dies
69
erlaubt ein erweitertes Einsatzspektrum und eine deutliche Verbesserung der
Energieeffizienz der Wärmetauscher.
Erste positive Anwendungsergebnisse mit oxidationsstabileren Graphitlagerwerkstoffen für die Automobilindustrie werden zur Sicherung der Technologie- und Marktposition der Geschäftslinie Graphite Specialties beitragen. Darüber hinaus folgen wir mit unseren Kunden aus der Halbleiterindustrie der
Technologie-Roadmap und entwickelten im vergangenen Jahr entsprechend
größere Kristallziehtiegel aus hochreinem CFC (carbonfaserverstärktem Kohlenstoff). Im Jahr 2008 werden wir im Rahmen dieses Projekts in die nächstgrößere Dimension vorstoßen.
Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts entwickelten wir neue
Wärmespeichermaterialien zur Speicherung der Energie solarthermischer
Anzahl T&I-Mitarbeiter
91
106
122
2005
2006
2007
Kraftwerke. In einem Demonstrationsspeicher konnten wir die Leistungsfähigkeit unserer Platten aus expandiertem Graphit in Kombination mit Phasenwechselmaterialien nachweisen. Mit dem Erfolg dieses Latentwärmespeichers
rückt die wirtschaftliche Nutzung von solarthermischen Kraftwerken und von
Sonnenenergie für industrielle Prozesse in greifbare Nähe.
Ein weiterer Schwerpunkt waren Entwicklungsprojekte für unseren wachstumsstarken Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites. Das äußerst vielversprechende Carbonfaser-Geschäft konnten wir durch die Entwicklung einer
verbesserten Polymerprecursorfaser unterstützen. Damit deckt die SGL Group
die gesamte Wertschöpfungskette der Carbonfaser vom polymeren Rohstoff
bis zum Verbundwerkstoff ab und schließt eine letzte strategische Lücke. Weitergehende Entwicklungen in der Carbonfaser-Technologie werden die Strategieumsetzung des Geschäftsbereichs begleiten.
Mit der Entwicklung eines neuen Rohstoffs auf Basis unserer Carbonfaser
F&E Aufwand
(in Mio. €)
18,0
25,5
30,4
2005
2006
2007
tragen wir zur weiteren Verbesserung der Carbon-Keramik-Bremsscheibe bei.
Die dafür aufgebaute Produktion wurde im September 2007 von Porsche
erfolgreich auditiert. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Ausbau
der herausragenden Technologieposition und Marktführerschaft der CarbonKeramik-Bremsscheibe.
Auch in unseren Start-ups konnten wir 2007 entscheidende Fortschritte erzielen.
Seit 2006 haben wir unsere Aktivitäten im Bereich Brennstoffzelle auf die GasDiffusionsschichten-Technologie fokussiert. Davon ausgehend wurden im
vergangenen Jahr Schritte zur Eröffnung neuer Märkte für diese Technologie
unternommen und so eine Portfolioerweiterung eingeleitet.
Aus extrem leichtem, carbonfaserverstärktem Siliziumcarbid haben wir mit
einem namhaften Automobilzulieferer ein ballistisches Schutzsystem entwickelt,
das durch seinen speziellen Aufbau sehr gut in bestehende Karosserien integriert werden kann. Derartige Schutzkonzepte eignen sich neben der Anwendung im zivilen Automobilmarkt insbesondere für den militärischen Bereich.
70
Konzern-Lagebericht: Technology & Innovation
Richtfest für das neue T&I Center
am 5. Oktober 2007 am Standort
Meitingen.
SGL Excellence: Neue Märkte
Die unternehmensweite Initiative Innovation Excellence haben wir in 2007
vorangetrieben. Ein wesentliches Element ist hierbei die Six Sigma-Methode,
mit der Kundenbedürfnisse präzise ermittelt werden und die Projekteffektivität erheblich gesteigert wird. Im Jahr 2007 wurden nahezu alle Projekte nach
diesen Prinzipien umgesetzt. Die disziplinierte Evaluierung neuer Ideen mit
hohem Wachstumspotenzial trägt wesentlich zur Steigerung der Wertschöpfung des Unternehmens bei. Dies führt zur Optimierung unseres Portfolios an
Entwicklungsprojekten und Technologieplattformen. Über gezieltes Roadmapping erkennen wir die Märkte unserer Kunden und sind in der Lage, zukünftige Technologie- und Marktentwicklungen zu antizipieren und unsere Aktivitäten entsprechend auszurichten.
Networking
Die Vernetzung unserer Organisation mit der wissenschaftlichen Forschung
und Lehre ist ein tragendes Element unserer Innovationsstrategie und unserer
Erfolge. Unser nationales Forschungsnetzwerk haben wir in Abstimmung mit
den operativen Einheiten etabliert und unser internationales Netzwerk weiter
ausgebaut. Sichtbares Zeichen dieser Vernetzung ist die Einrichtung eines Stiftungslehrstuhls an der Technischen Universität München. Die SGL Group unterstützt den „SGL Group Chair for Carbon Composites“ mit rund 4,8 Mio. €
über einen Zeitraum von zunächst acht Jahren.
Patente
Unsere globale Patentstrategie zur frühzeitigen Sicherung unserer Technologieund Marktposition haben wir im vergangenen Jahr konsequent umgesetzt. Mit
20 nationalen und 10 internationalen Neuanmeldungen lagen wir dabei sogar
leicht über dem Vorjahresniveau von 28 Neuanmeldungen.
71
T&I Center
Am 5. Oktober 2007 erfolgte am Standort Meitingen das Richtfest des neuen
Forschungsgebäudes der SGL Group. Das T&I Center wird Arbeitsplätze für 120
Forscher und Entwickler sowie Veranstaltungs- und Ausstellungsräume bieten.
Allein 15 Arbeitsplätze sind für die Kooperation mit Hochschulen reserviert.
Die Transparenz des Gebäudes wird zu einem Mehr an Kreativität und Effektivität führen und damit zum Innovationserfolg beitragen. Die Investitionen in
das T&I Center belaufen sich auf 8 Mio. €. Die Fertigstellung ist für Mai 2008
vorgesehen.
Ausblick
Mit der Eröffnung des T&I Centers im ersten Halbjahr 2008 wird die T&I-Organisation den Prozess der Integration und Neuausrichtung abschließen und
auch seitens der Infrastruktur die Basis für nachhaltigen Innovationserfolg
gelegt haben.
Durch das im vergangenen Jahr gegründete Joint Venture SGL Kümpers GmbH
& Co. KG bzw. die Akquisitionen der Firmen epo GmbH und Dr. Schnabel
GmbH & Co. KG hat die SGL Group Zugriff auf weitere technologische Kompetenzen in den Bereichen Faserverbundwerkstoffe (z. B. Gelege und Prepregs)
sowie Korrosionsschutz und stärkt damit auch ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für wichtige Wachstumsgeschäfte des Konzerns.
Bereits heute leistet T&I einen Beitrag zur Ermöglichung und Realisierung der
Wachstumsziele der SGL Group. Weiterhin werden die strategischen Ziele der
operativen Einheiten und die Identifizierung und Erschließung profitabler
Wachstumspotenziale die entscheidenden Zielgrößen der Organisation sein.
72
Konzern-Lagebericht: Umweltschutz und Arbeitssicherheit
U M W E LT S C H U T Z U N D A R B E I T S S I C H E R H E I T
Hauptanliegen der SGL Group im Bereich EHSA (Environment, Health & Safety,
Auditing) ist es, ökonomische, ökologische und sozialpolitische Ziele miteinander abzugleichen und so umzusetzen, dass die Verknüpfung von wirtschaftlichem Erfolg und technologischem Fortschritt gewährleistet ist. Die Sicherheit
der Mitarbeiter, eine hohe Qualität unserer Produkte und ein hoher Sicherheitsstandard bei unseren Produktionsprozessen sind dabei von Vorrang. Darüber
hinaus ist der Schutz der Umwelt für unser Unternehmen seit vielen Jahren
eine Selbstverständlichkeit und wird durch kontinuierliche Verbesserung der
wesentlichen Prozessabläufe sowie der Risikoprävention und Nachhaltigkeit
gewährleistet.
Für die Erreichung dieser Ziele ist unser Corporate EHSA-Management verantwortlich. Im Vordergrund stehen dabei unternehmensweit gültige EHSA-Standards für die Sicherheit unserer Mitarbeiter, Prozesse, Produkte und Umweltmaßnahmen, adäquate Maßnahmen im Krisenfall, die offene Kommunikation von
Problemen und Problemlösungen sowie ein effizientes EHSA-Management-System.
Die funktionalen Partner von Corporate EHSA sind die EHSA-Verantwortlichen
der einzelnen Werke der SGL Group. Gemeinsam mit den Werks- und Abteilungsleitungen tragen sie vor Ort die Verantwortung für Umweltschutz, Gesundheit
und Sicherheit im Rahmen der lokalen gesetzlichen Regelungen. Dabei werden
Jahr für Jahr Schwerpunkte in folgenden Bereichen gesetzt:
W
Proaktive, systematische und umfassende Verringerung von Prozessrisiken
W
Reduzierung von Emissionen und Abfällen und effiziente Nutzung der
Rohstoffe und Energien durch gezielte Investitionen in neue Technologien
W
Verbesserung der Sicherheit durch Systeme, die unsere Mitarbeiter schützen
Sicherheit unserer Mitarbeiter
Die Verbesserung der Sicherheit an den Arbeitsplätzen ist tägliche Anstrengung an den Standorten der SGL Group, begleitet und unterstützt durch
Corporate EHSA. Corporate EHSA wertet die eingehenden Daten zu Unfällen
systematisch aus, zieht Schlüsse und kommuniziert im Folgenden Empfehlungen und Vorbeugemaßnahmen an die entsprechenden Stellen. Mithilfe eines
standardisierten monatlichen und quartalsweisen Reportsystems, die Verteilung von „Safety Alerts“, welche aktuellste Gefahrenschwerpunkte darstellen
und Hinweise zur Vermeidung von Wiederholungsereignissen geben, wird die
Unfallhäufigkeit und die Schwere von Unfällen weiter reduziert. Um ein höchstmögliches Maß an Arbeitssicherheit zu erreichen und die Mitarbeiter proaktiv
in die Vermeidung von Arbeitsunfällen und die Erhaltung der Anlagensicherheit einzubeziehen, werden von den lokalen EHSA-Abteilungen an allen Standorten der SGL Group regelmäßige Schulungen sowie Einweisungen durchgeführt. An Standorten mit erhöhten Unfallzahlen werden gezielt Programme
zur Verbesserung der Arbeitssicherheit durchgeführt. Ein internes, konzern-
73
weites EHSA-Informationszentrum, das derzeit mit Inhalt gefüllt wird, wird
zukünftig allen Verantwortlichen vor Ort schnellstmöglich bei Sicherheitsfragen zur Verfügung stehen und auch für Offenheit und Transparenz sorgen.
Integrierter Umweltschutz
Vorausschauend stellt die SGL Group die Weichen für eine sichere und umweltgerechte Zukunft, indem sie ihren Fokus darauf richtet, die Ressourcenund Energieeffizienz zu verbessern und somit umweltschutzrelevante Kostensenkungspotenziale bei gleichzeitiger Einhaltung verschärfter Gesetzesauflagen auszuschöpfen.
Die Bedeutung und Auswirkung der neuen europäischen Gesetzgebung für
Chemikalienhandel und -anwendung REACH (Regulation, Evaluation and
Authorization of Chemicals) auf unsere Produktions- und Lieferprozesse wurden frühzeitig erkannt und analysiert. Ein Projektteam erarbeitet derzeit für die
europäischen Standorte erforderliche Maßnahmen zur Registrierung REACHrelevanter Chemikalien.
Die Umsetzung neuer und die Einhaltung bestehender Gesetzesauflagen und
die daraus resultierenden gesetzlichen Grenzwerte für Boden, Gewässer und
Luft werden durch lokale und regionale EHSA-Experten überwacht und sichergestellt. Unser Ziel bleibt es, zusammen mit führenden Unternehmen der Abgas- und Abwasserreinigungsbranche innovative Lösungen zu erarbeiten, die
einen in unsere Produktionsverfahren integrierten Umweltschutz möglich machen. Auch in 2007 bildeten Anlagen zur Reinigung von Produktionsabgasen
durch regenerative thermische Oxidation den Schwerpunkt unserer Untersuchungen und Umweltschutzinvestitionen.
Risikomanagement zur Erhöhung der Prozesssicherheit
Die hohe Auslastung unserer Produktionsbetriebe stellt eine besondere Herausforderung für uns dar. Dies erfordert ein erhöhtes Augenmerk auf unsere
Sicherheitsstandards, Arbeits- und Prozessabläufe. Ein systematisches EHSARisikomanagement sorgt dafür, dass Risiken frühzeitig erkannt, identifiziert
und bewertet werden und so geeignete Vorsorge- und Sicherheitsmaßnahmen
zur Verbesserung unserer Arbeits- und Betriebssicherheit getroffen werden
können.
Wesentliche Bestandteile unseres Risikomanagements sind HAZOP-Studien
(Hazardous and Operability Studies), die das Sicherheitsrisiko von Anlagen und
Anlageteilen bewerten und über Verfahrensanweisungen die Mitarbeiter anleiten, derartige Risiken zu reduzieren. Die Umsetzung von identifizierten Vorsorge- und Sicherheitsmaßnahmen zur Risikobegrenzung wird durch weltweit
koordinierte Standortbegehungen und Audits sichergestellt. Regelmäßige Audits,
74
Konzern-Lagebericht: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
die sowohl durch unsere eigene Organisation als auch durch unseren Sachversicherer FM Global durchgeführt werden, ermöglichen frühzeitig Gefahren und
Gefährdungen für Mitarbeiter und Anlagen zu erkennen und zu vermeiden.
Eine konzernweite, regelmäßige Berichterstattung durch unser Corporate EHSAManagement an den Vorstand und an die Geschäftseinheiten liefert die Grundlage für eine effiziente und proaktive Risikobewertung und daraus resultierend
Maßnahmen zur Risikoreduzierung und -prävention.
Unser zentrales Ziel ist die ständige und vorausschauende Verbesserung des
Umweltschutzes sowie der Arbeits- und Prozesssicherheit.
M I TA R B E I T E R I N N E N U N D M I TA R B E I T E R
Zum Jahresende 2007 beschäftigte die SGL Group 5.862 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, 613 mehr als am Ende des Vorjahres. Der starke Anstieg ist in
erster Linie auf die erstmalige Einbeziehung der im Laufe des Berichtsjahres
erworbenen Gesellschaften zurückzuführen (+408 Mitarbeiter).
Die rückläufigen Mitarbeiterzahlen bei PP beruhen im Wesentlichen auf der
Verlagerung unserer Kohlenstoffelektrodenproduktion von Ascoli, Italien, nach
Nowy Sacz, Polen. Bei GMS ist die Erhöhung in erster Linie auf die Zugänge von
SGL Quanhai Carbon Co., China, und der Dr. Schnabel GmbH & Co. KG, Deutschland, zurückzuführen. Auch unser neuer Standort in Minami, Japan, im Rahmen unseres Process Technology Joint Ventures mit Tokai, Japan, hat hierzu
beigetragen. Der starke Anstieg bei CFC resultiert zum einen aus Akquisitionen (SGL epo GmbH, Deutschland, SGL Kümpers GmbH & Co. KG, Deutschland,
SGL Carbon Fibers LLC, USA). Aber auch das generell hohe Wachstum unseres
Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr verlangte personelle Verstärkungen.
Beschäftigte nach Geschäftsfeldern
CFC
GMS
PP
Corporate
814
2.122
2.261
52
Beschäftigte nach Regionen
1.125
2.245
Deutschland
1.976
Übriges Europa
1.985
Nordamerika
1.140
2.469
1.967
2.213
55
31.12. 2006 31.12. 2007
Asien
148
1.266
384
31.12. 2006 31.12. 2007
75
Human Resources
Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Der nachhaltige Erfolg unseres Unternehmens stellt den Bereich Human Resources vor neue, große Herausforderungen. Die SGL Group benötigt insbesondere im technischen Bereich
starke personelle Verstärkungen – talentierte Nachwuchskräfte in technischen
Disziplinen sind aber stark umworben und nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Deshalb müssen wir dieser Zielgruppe das attraktive Profil unseres
Unternehmens als Arbeitgeber (sogenanntes Employer Branding) verstärkt nahebringen. Von großer Bedeutung in diesem Zusammenhang ist die Gründung eines interdisziplinären Lehrstuhls an der Technischen Universität München für
Carbonfasern und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe und die engagierte Förderung von Mitarbeitern und Nachwuchs aus der gesamten SGL Group.
Die Unterstützung unserer Unternehmensstrategie durch People Excellence ist
neben dem Schwerpunkt, neue Mitarbeiter zu gewinnen, ein weiterer wichtiger
Baustein. Dieses Teilziel ist weiterhin ein wesentlicher Bestandteil unserer SGL
Excellence-Initiative.
Mitarbeiter in ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung wirksam zu
unterstützen war auch im Jahr 2007 eine wichtige Aufgabe. Im Mittelpunkt
unseres Führungskräftetrainings stand „Leadership“ als eine entscheidende
Voraussetzung zur Motivation und Ausrichtung unserer Mitarbeiter. Dazu
gehörte auch die Vertiefung von Fähigkeiten im Bereich der Kommunikation
für das gesamte Topmanagement.
Die Identifikation und Förderung von High Potentials gewährleisten wir durch
regelmäßiges Screening sowie über eine systematische Nachfolgeplanung.
Darüber hinaus werden unsere Mitarbeiter fortlaufend in der Qualitätsmanagement-Technik Six Sigma geschult, um auch durch permanente Verbesserung
der Prozesse die Effizienz unseres Unternehmens datenbasiert zu erhöhen.
Einen hohen Stellenwert nimmt der soziale Dialog zwischen Arbeitgeber und
Mitarbeitern sowie deren Arbeitnehmervertretern ein. Im Rahmen eines kontinuierlichen regionalen, europäischen und globalen Informations- und Meinungsaustauschs setzt das Unternehmen den sogenannten SGL Dialog konsequent fort.
Salary Benchmark
Für unser Unternehmen erwarten wir auch in Zukunft starkes Wachstum. Dies
erfordert klare Strukturen und weltweite Transparenz – gerade in der Vergütungssystematik. Unsere „SGL Compensation-Policy“ verlangt, den richtigen Mitarbeiter auf dem richtigen Arbeitsplatz marktgerecht und attraktiv zu bezahlen, und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität als Arbeitgeber.
76
Konzern-Lagebericht: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiter an internationalen
Standorten der SGL Group.
Daher haben wir im Jahr 2007 zunächst die Funktionen aus den beiden oberen Managementebenen in unseren europäischen Standorten unter den Aspekten Vergütung und Tätigkeitsbereich analysiert und mit den jeweiligen lokalen
Marktdaten verglichen. Als nächsten Baustein werden wir 2008 die Funktionen
in den gleichen Managementebenen unserer amerikanischen und asiatischen
Standorte überprüfen.
Gleichzeitig findet weltweit ein Vergütungsbenchmark für die Funktionen in
den mittleren und unteren Managementebenen statt.
Entsendungen und Wissenstransfer
Im Rahmen der Wachstumsstrategie nahmen die Entsendungen in den asiatischen Raum deutlich zu. Neben dem Einsatz von Experten und Führungskräften in China und Malaysia wurde 2007 auch ein Austausch von chinesischen
Mitarbeitern mit Deutschland für das kommende Jahr beschlossen. Hierdurch
soll der Wissenstransfer sichergestellt und die Kommunikation zwischen den
Ländern weiter ausgebaut werden.
Ausbildung
Im Jahr 2007 hat die SGL Group ihre Ausbildungsanstrengungen in den deutschen Werken Bonn, Griesheim und Meitingen deutlich verstärkt. So konnten
38 junge Leute eine Ausbildung in den Werken aufnehmen, dies entspricht
einem Anstieg von 52 % gegenüber dem Vorjahr. Durch die Aufnahme von
zwei neuen Lehrberufen u. a. auf dem Gebiet der Faserverbundtechnik haben
wir uns auch fachlich auf die Herausforderungen der künftigen Jahre eingestellt. Insgesamt werden zurzeit ca. 100 Auszubildende auf den zukünftigen
Beruf in unseren deutschen Werken vorbereitet. Die SGL Group beweist damit
nicht nur ihre sozial- und gesellschaftspolitische Verantwortung, sondern
trifft auch bei schwieriger werdendem Arbeitsmarkt aktiv Vorsorge für den
künftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften.
77
Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat
Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus erfolgsunabhängigen
und erfolgsbezogenen Komponenten zusammen. Die erfolgsunabhängigen
Teile bestehen aus Fixum und Nebenleistungen sowie Pensionszusagen. Die
erfolgsabhängigen Bestandteile sind in Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung aufgeteilt. Zusätzlich beziehen die Vorstandsmitglieder als variable
Vergütungskomponente Rechte aus Management Incentive-Plänen. Dazu gehören die Gewährung von Aktienwertsteigerungsrechten (sogenannte Stock
Appreciation Rights – SARs), die Teilnahme an einem Aktien-Plan, Bonuszahlungen in Abhängigkeit von der Erreichung individueller Leistungsziele sowie
Zahlungen im Rahmen des Long-Term Cash Incentive Plan (LTCI), der an die
Einhaltung bestimmter Performanceziele geknüpft ist.
Aufsichtsratsmitglieder erhalten eine fixe, nach Ablauf des Geschäftsjahres
zahlbare Vergütung. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, sein Stellvertreter
das Eineinhalbfache. Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Aufsichtsratsausschusses eine feste Vergütung pro teilgenommener Ausschusssitzung. Die
Ausschussvorsitzenden erhalten eine höhere Vergütung je Ausschusssitzung.
Darüber hinaus erhalten die Aufsichtsratsmitglieder keinerlei weitere Vergütungskomponenten.
Details zur Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat finden sich im Anhang
unter Anmerkung 30.
78
Generation
Carbon:
Wärmespeicher für
die Energie
der Zukunft
79
Stromerzeugung mit Sonnenenergie
– bei jedem Wetter und sogar
nachts. Das ermöglichen moderne
thermische Solarkraftwerke, die nach
dem Prinzip der Latentwärmespeicherung arbeiten.
80
Spezialgraphit
in Solarkraftwerken
Knapper werdende Energievorräte und
stetig steigende Preise sind Anlass
genug, effiziente Methoden einzusetzen, um alternative Energiequellen
zu nutzen. Thermische Solarkraft-
werke setzen dabei auf die hohe Wärmeleitfähigkeit unseres expandierten
Graphits, um die gewünschte Leistung
zu erzielen.
Wärmespeicher müssen möglichst
schnell ge- und entladen werden,
um leistungsfähig zu sein. Dafür
sorgen hochwärmeleitfähige Platten
aus expandiertem Graphit.
81
82
Konzern-Lagebericht: Risikobericht
R I S I KO B E R I C H T
Risikopolitik
Unsere Risikopolitik ist darauf ausgerichtet, den Unternehmenswert zu schützen, systematisch und kontinuierlich zu steigern und finanzielle Zielgrößen
zu erreichen.
Diese Grundsätze sind in konzerneinheitlichen Richtlinien und Verfahrensanweisungen zum Risikomanagement (RM) niedergeschrieben. Unternehmerische Entscheidungen werden erst nach eingehender Risikoanalyse und -bewertung getroffen. Unüberschaubare oder unangemessen hohe Risiken gehen wir
prinzipiell nicht ein.
Risiko-Management-System
Unser Risiko-Management-System (RMS) versteht sich als globale RM-Organisation und gewährleistet die Umsetzung der Risikopolitik. Dies erfolgt sowohl
durch eine frühzeitige Risiko-Identifikation, -Analyse und -Bewertung als auch
durch die umgehende Ergreifung und Verfolgung von Gegenmaßnahmen.
Das RMS besteht aus einer Vielzahl vernetzter Funktionen und Kontrollmechanismen. Hierzu gehören u. a. die Erfassung, Überwachung und Steuerung der
internen Unternehmensprozesse und Geschäftsrisiken, verschiedene Management- und Kontrollsysteme sowie ein konzernweit einheitlicher Planungsprozess. Die RMS-Komponenten umfassen alle Bereiche des Unternehmens und
werden kontinuierlich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst. Ein weiterer Bestandteil des RMS ist der konzernweit gültige Verhaltenskodex für Mitarbeiter im Rahmen unseres Corporate-Compliance-Programms, mit dem wir
Risiken aus möglichen Rechts- oder Gesetzesverletzungen begrenzen können.
Beispielsweise verpflichten wir unsere Mitarbeiter, an regelmäßigen Antitrustschulungen teilzunehmen.
In den letzten Jahren hat die SGL Group ihr RMS gemäß internationalen Standards kontinuierlich weiterentwickelt. Neben der Überarbeitung der konzernweiten RM-Richtlinie wurden in einem Handbuch für alle organisatorischen
Einheiten die Grundlagen, Begriffsdefinitionen, Berichtswege und Verantwortlichkeiten des RMS umfassend beschrieben und festgelegt. Damit ist die SGL
Group in der Lage, konzernweit ein einheitliches RM-Verständnis sicherzustellen. Spezifische Einzelrisiken der operativen Einheiten und Zentralfunktionen
werden fortlaufend zentral erfasst und verfolgt. Mögliche Kernrisiken und
deren finanzielle Auswirkungen werden quartalsweise auf Basis ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit überprüft und geeignete Gegenmaßnahmen definiert.
Die Ergebnisse werden durch das Konzern-Controlling zusammengefasst und
regelmäßig dem Gesamtvorstand präsentiert. Insbesondere bestandsgefährdende Risiken können so frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen
werden. Darüber hinaus werden mögliche neue Risiken oder der Eintritt bestehender Risiken unabhängig von normalen Berichtsintervallen sofort an den
Vorstand kommuniziert.
83
Der Vorstand informiert regelmäßig den Aufsichtsrat über die Risikosituation
und das Risikomanagement. Zusätzlich überprüfen die Abschlussprüfer und
die interne Konzern-Revision als prozessunabhängige Instanz in angemessenen Zeitabständen alle Komponenten des RMS. Der Zentralbereich Corporate
Planning and Coordination stellt sicher, dass die Kommunikation zum Risikomanagement und dessen Weiterentwicklung weltweit in allen operativen Einheiten und Zentralbereichen erfolgt. Die geschäftliche Verantwortung liegt bei
den Unternehmensbereichen der SGL Group. Folglich ist das operative Risikomanagement in diesen Einheiten verankert.
Als Folge unserer US-Börsennotierung haben wir in 2006 gemäß Section 404
des Sarbanes-Oxley Acts (SOX) die Effektivität unseres internen Kontrollsystems getestet und dokumentiert. Zum 31. Dezember 2006 ergaben sich dabei
keine materiellen Schwachstellen, was auch durch unsere Wirtschaftsprüfer
bestätigt wurde. Nach erfolgtem Delisting im Juni 2007 und der im Juni 2008
zu erwartenden Deregistrierung von der US-Börse unterliegen wir ab diesem
Datum nicht mehr den Prüfungs- und Berichterstattungsanfordungen der
SOX Section 404. In 2007 haben wir die etablierten internen Kontrollsysteme
in der Finanzberichterstattung aufrechterhalten und einem internen wie externen Testing unterzogen. Als Ergebnis wurde wiederum die Wirksamkeit der
Kontrollen bestätigt. Parallel hierzu haben wir unser Internes Kontrollsystem
(IKS) weiterentwickelt. Auf Basis von internen wie externen Best PracticeBenchmarks werden die wesentlichen Geschäftsprozesse weiter analysiert,
falls notwendig angepasst und mit harmonisierten Kontrollen in allen materiellen Geschäftseinheiten der SGL Group implementiert. Ziel ist die nachhaltige Implementierung eines globalen IKS zum Schutz unserer Vermögenswerte
wie auch der Entsprechung regulatorischer Anforderungen.
Risikotransfer durch Versicherungsschutz
Die SGL Group verfügt über ein in Zusammenarbeit mit ihren Versicherern
entwickeltes globales Deckungskonzept für die wesentlichen Unternehmensrisiken. Diese Konzernversicherungen transferieren das Risiko nach Abzug der
getroffenen Selbstbehaltregelung auf den jeweiligen Versicherer. Zum Schutz
unserer Mitarbeiter sowie unserer Gebäude, Anlagen und Maschinen werden
die Maßnahmen zur Schadenverhütung kontinuierlich verbessert. Entsprechende Investitionen in die Risikominimierung werden an allen Standorten
vorgenommen.
Markt- und Umfeldrisiken
Unser Geschäftsumfeld wird durch regionale wie auch weltweite konjunkturelle Bedingungen beeinflusst. Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen und politischen Bedingungen können die Nachfrage nach unseren Produkten beeinträchtigen. Unser Kerngeschäft hängt stark von der Stahlindustrie, insbesondere der Elektrostahlproduktion, ab. Für 2008 erwarten wir einen
anhaltend positiven Nachfragetrend aus der Stahlindustrie und auch aus unse84
Konzern-Lagebericht: Risikobericht
ren anderen wesentlichen Kundenindustrien. Eine gegenläufige Entwicklung
hätte negative Auswirkungen auf unsere Preise und Absatzmengen. Regionalen Nachfrageverschiebungen begegnen wir mit dem forcierten Aufbau unserer Präsenz in der strategischen Wachstumsregion Asien.
Der Volatilität auf den Energiemärkten und über den Plan hinausgehenden
Preissteigerungen bei unseren Hauptrohstoffen begegnen wir durch strukturierte Beschaffungskonzepte und den Abschluss mittel- und langfristiger Rahmenverträge. Mit unseren Hauptlieferanten haben wir hierzu auf Basis der
langjährigen Geschäftsbeziehungen entsprechende strategische Konzepte entwickelt. Angesichts der zu erwartenden stabilen konjunkturellen Entwicklungen in unseren wesentlichen Abnehmerbranchen rechnen wir auch für 2008
damit, steigende Rohstoff- und Energiepreise durch entsprechende Verkaufspreissteigerungen kompensieren zu können.
Fremdwährungsrisiken
Unsere Finanzkennzahlen werden durch Wechselkursschwankungen, die aus
unseren globalen Geschäftstätigkeiten resultieren, beeinflusst. Durch die Optimierung von operativen Geldzuflüssen und Geldabflüssen in einer Fremdwährung reduzieren wir unser transaktionsbezogenes Fremdwährungsrisiko. Für
darüber hinausgehende Währungsrisiken werden Währungssicherungsgeschäfte
mittels derivativer Finanzinstrumente abgeschlossen. Für 2008 sind die wesentlichen transaktionsbezogenen Nettowährungspositionen von US-Dollar, polnischem Zloty und japanischem Yen gegenüber dem Euro sowie von britischem
Pfund und kanadischem Dollar gegenüber dem US-Dollar abgesichert.
Technologierisiken
Zur Stärkung der Innovationskraft aller globalen Geschäftseinheiten sind die
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unternehmensweit in der Organisation Technology & Innovation (T&I) zusammengeführt. Innerhalb dieser Forschungsorganisation wird das umfangreiche Wissen der unterschiedlichen Forschungsabteilungen gebündelt und ist für alle Einheiten zugänglich. So kommt
die Arbeit an Entwicklungsprojekten schneller voran, mit steigender Erfolgsrate. Wir erwarten, dass die Erprobung von technologisch bedeutenden Plattform-Projekten unser Unternehmens-Portfolio weiter stärken wird und wir somit
den Risiken des technologischen Wandels begegnen können.
Die Entwicklung und Nutzung neuer Technologien ist wesentlicher Bestandteil
unserer Wachstumsstrategie. Die damit einhergehenden technologischen Risiken minimieren wir unter anderem durch eine disziplinierte Projektbewertung
und -priorisierung. Entscheidungen über die Fortsetzung einzelner Projekte
werden an vorab definierte Meilensteine geknüpft. Durch die regelmäßige Überprüfung des Projektportfolios anhand technologischer und kommerzieller Kriterien justieren und begrenzen wir mögliche Risikosituationen. Darüber hinaus
erlaubt uns die Einbindung spezialisierter externer Partner bei Technologieprojekten eine angemessene Risikodiversifizierung.
85
Personalrisiken
Die hoch qualifizierten Mitarbeiter und Führungskräfte der SGL Group sind
eine wesentliche Säule unseres Geschäftserfolgs. Durch gezielte nationale und
internationale Personalentwicklungs- und Weiterbildungsprogramme auf allen
Ebenen sichern wir die Qualifikation und Motivation unserer Mitarbeiter. Neben
sehr guten Sozialleistungen und einer leistungsorientierten Vergütung ist ein
breit angelegtes Programm zur Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg elementarer Bestandteil unserer Personalpolitik. Unsere Führungskräfte
nehmen zusätzlich an aktienbasierten Incentive-Programmen teil.
Die ständige Vertiefung der Mitarbeiterbindung stand auch 2007 im Fokus
unserer Personalpolitik. Diesem Ziel dienten ein breit angelegtes Benchmarking der Gehaltsstruktur unserer Top-200-Mitarbeiter, der Einsatz zusätzlicher
personeller und finanzieller Mittel für den Bereich Human Resources sowie
die Schaffung aller Voraussetzungen für ein erfolgreiches Employer Branding
und damit der Positionierung und Sicherung der Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber.
Finanzielle Risiken
Mit der Barhinterlegung der Graphitspezialitätenstrafe im Februar 2007 sind
alle Kartellstrafen bis zu ihrer maximalen Höhe bezahlt oder bei der EU-Kommission bar hinterlegt. Damit und auf Basis der in 2007 durchgeführten Neufinanzierung ergibt sich insgesamt für die SGL Group ein deutlich geringeres
finanzielles Risiko als noch vor wenigen Jahren. Gegenüber Kreditgebern und
unseren Anleihegläubigern müssen wir bestimmte Auflagen einhalten, deren
Nichteinhaltung dazu führen kann, dass diese neu verhandelt werden müssen.
Finanzielle Risiken werden zentral von der Funktion Group Treasury überwacht und gesteuert. Auf Basis einer stringenten Liquiditätspolitik und einer
rollierenden Liquiditäts- und Finanzplanung, die auf den laufenden Ergebnisund Cashflow-Schätzungen der operativen Einheiten basiert, wird sichergestellt, dass auftretende Bedarfsspitzen jederzeit abgedeckt werden. Unser aus
Unternehmens- und Wandelanleihe sowie aus Kreditlinien bestehender Kreditrahmen deckt den Finanzierungsbedarf des Konzerns. Möglichen Forderungsausfällen wirken wir entgegen, indem wir Bonität und Zahlungsverhalten der
Kunden ständig überprüfen und gemäß der konzernweit gültigen Kreditmanagement-Richtlinie entsprechende Kreditlimite festlegen. Bankgarantien und
Kreditversicherungen limitieren darüber hinaus eventuelle Forderungsausfallrisiken. Weitere finanzielle Risiken ergeben sich aus Zins- und Wechselkursänderungen, gegen die wir uns durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente
absichern. Für alle Aktivitäten im Zusammenhang mit diesen Derivaten gilt als
oberster Grundsatz die Risikominimierung. Neben der funktionalen Trennung von Handel und Kontrolle führen wir auch in diesem Bereich regelmäßige Risikoeinschätzungen durch.
86
Konzern-Lagebericht: Risikobericht
Rechtliche Risiken
Die von den Behörden in den 90er-Jahren durchgeführten Kartellverfahren
sind abgeschlossen. Die daraus resultierenden Zahlungsverpflichtungen wurden
in Nordamerika in 2005 vollständig abgelöst. In Europa sind nach Abschluss
der entsprechenden Gerichtsverfahren vor dem EuGH die abschließend festgesetzten Bußgelder im Fall „Graphitelektroden“ (2006) sowie im Fall „Spezialgraphit“ (2007) einschließlich Zinsen an die EU-Kommission gezahlt worden.
Für das Ende 2003 von der EU-Kommission verhängte Bußgeld im Zusammenhang mit mechanischen und elektrischen Kontakten haben wir im Februar
2004 eine Sicherheitszahlung von 23,6 Mio. € geleistet, die gegen diese Entscheidung erhobene Klage ist noch vor dem Europäischen Gericht erster Instanz
anhängig.
Die SGL Group ist mit ihren Konzerngesellschaften im normalen Geschäftsverlauf regelmäßig als Partei an Gerichts- und sonstigen Verfahren beteiligt. Wir
bilden Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, wenn es wahrscheinlich ist,
dass eine Verpflichtung entsteht, und eine adäquate Schätzung des Betrags
möglich ist. Die gebildeten Rückstellungen können sich jedoch als nicht ausreichend erweisen, um die aus den Rechtsstreitigkeiten resultierenden Verluste oder Ausgaben zu decken, und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Gesellschaft erheblich beeinträchtigen.
Veränderungen von steuerlichen und gesetzlichen Regelungen einzelner Länder,
in denen wir unser Geschäft tätigen, können zu einem höheren Steueraufwand
sowie zu höheren Steuerzahlungen führen und Einfluss auf unsere aktiven und
passiven latenten Steuern haben.
Verpflichtungen für Pensionen und Gesundheitsfürsorge
Unsere Pensionsverpflichtungen für die nordamerikanischen Gesellschaften
werden fondsgestützt finanziert. Eventuelle Nachschusspflichten durch eine
negative Entwicklung der Aktienmärkte haben wir in den vergangenen Jahren
angemessen berücksichtigt. Die weitere Erholung der Aktienmärkte in 2007
führte zu einer positiven Entwicklung des Fondsvermögens in den USA. Die
für die USA aufzuwendenden Mittel für die Gesundheitsfürsorge konnten
dahingegen durch Modifizierung der Zusagen entgegen dem allgemeinen Trend
gesenkt werden. Die mittel- und langfristige Sicherung des SGL Konzerns zur
Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen wird von einem speziellen internen Kontrollgremium (SGL Group Pension Governance Committee) überwacht.
Notwendige Anpassungen der Systeme werden hier analysiert und in den verschiedenen Einheiten umgesetzt.
IT-Risiken
Zur sicheren Abwicklung aller Geschäftsprozesse werden die genutzten Informationstechnologien kontinuierlich kontrolliert und angepasst. Die SGL Group
verfügt über eine integrierte und gruppenweit einheitliche IT-Infrastruktur.
87
Globale Sicherungssysteme, Spiegeldatenbanken, Virenschutz und Verschlüsselungssysteme sowie umfassende Zugriffsberechtigungsstrukturen sichern
uns vor Verlust bzw. Manipulation von Daten, basierend auf den verfügbaren
technologischen Standards.
Regulierungsrisiken
Durch das neue EU-Chemikaliengesetz (REACH) werden sich die gesetzliche
Registrierung, die Bewertung und die Zulassung chemischer Substanzen verändern. Nach heutigem Stand kann daraus das Risiko abgeleitet werden, dass
unsere europäischen Fertigungsstätten und auch die unserer Kunden gegenüber den nicht in der EU produzierenden Wettbewerbern durch kostenintensive Test- und Registrierungsverfahren benachteiligt werden. Die daraus resultierenden Kosten sind heute noch nicht quantifizierbar.
Unsere Funktion Corporate EHSA (Environment, Health & Safety, Auditsysteme) ist durch intensiven Behördenkontakt und Verbandskontakte über neueste Entwicklungen und Bestimmungen der REACH-Verordnung stets informiert. Darüber hinaus haben wir in 2007 eine REACH-Projektgruppe fest installiert, die durch eine Beratungsfirma unterstützt wird und über alle Bereiche hinweg die Voraussetzungen für eine lückenlose Registrierung schafft.
Dadurch stellt die SGL Group sicher, dass auf Veränderungen zeitnah und risikominimierend reagiert werden kann.
Risiken aus Fusionen & Unternehmenskäufen und Investitionen
Alle Fusions-, Akquisitions- und Investitionsentscheidungen bergen, bedingt
durch den hohen Kapitaleinsatz und eine langfristige Kapitalbindung, umfangreiche Risiken. Die SGL Group unternimmt deshalb sowohl bei der Vorbereitung und Umsetzung als auch bei der Nachkalkulation dieser Entscheidungen
große Anstrengungen, Risiken zu minimieren. Dies erfolgt durch umfassende
Due Diligence-Aufträge und effizientes Projektmanagement und -controlling.
Unterstützt werden wir dabei von renommierten Beratungsunternehmen und
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und internen Expertenteams, bestehend aus
Vertretern von Controlling, Rechnungswesen, Group Treasury und Fachabteilungen der Geschäftseinheiten. Dennoch kann nicht garantiert werden, dass
jedes erworbene Geschäft zeitnah und erfolgreich integriert werden kann und
sich auch in der Zukunft positiv entwickeln wird. Darüber hinaus können
Akquisitionen zu einem deutlichen Anstieg der Geschäfts- und Firmenwerte
sowie der sonstigen langfristigen Vermögensgegenstände führen. Korrigierende
Abschreibungen auf diese Vermögenswerte aufgrund von nicht vorhergesehenen Geschäftsentwicklungen können unsere Ergebnisse zusätzlich belasten.
Gesamtrisiko-Einschätzung der SGL Group
Die Gesamtwürdigung der genannten Risikofelder resultiert im Wesentlichen
in Marktrisiken in Abhängigkeit von der konjunkturellen Preis- und Mengen88
Konzern-Lagebericht: Risikobericht | Zusätzliche Angaben nach § 315 HGB
entwicklung, sowohl auf der Absatz- wie auch auf der Beschaffungsseite. Interne Prozesse der Leistungserstellung sind demgegenüber deutlich weniger
risikobehaftet. Die finanz- und kartellrechtlichen Risiken haben sich deutlich
verringert und sind nicht signifikant. Auf Basis der aktuell zur Verfügung stehenden Informationen bestehen unserer Einschätzung nach weder gegenwärtig noch in absehbarer Zukunft wesentliche Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden können. Auch die kumulierte Betrachtung der Einzelrisiken gefährdet nicht den Fortbestand der SGL Group. Wir sind davon überzeugt, dass wir die Risiken, die sich aus unserer innovativen, profit- und
wachstumsorientierten Strategie ergeben können, mit unseren Mitarbeitern sowie den einheitlichen Prozessen zur Risikofrüherkennung für 2008 schnell
identifizieren und falls notwendig limitieren können.
Z U S ÄT Z L I C H E A N G A B E N N AC H § 315 H G B KO N Z E R N - L AG E B E R I C H T
W
Die Gesellschaft hatte zum 31. Dezember 2007 ein Grundkapital in Höhe
von 163.585.036,80 €, eingeteilt in 63.900.405 auf den Inhaber lautende
Stückaktien, mit einem pro Aktie anteiligen Betrag in Höhe von 2,56 € am
Grundkapital (siehe Anhang Anmerkung 20).
W
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen,
sind dem Vorstand der SGL Carbon AG nicht bekannt.
W
Eine direkte oder indirekte Beteiligung am Kapital, die 10 vom Hundert der
Stimmrechte überschreitet, ist dem Unternehmen nicht mitgeteilt worden
und auch sonst nicht bekannt.
W
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, sind nicht
ausgegeben.
W
Stimmrechtskontrollen für Arbeitnehmer sind nicht vorgesehen.
W
Die Satzung enthält keine Regeln über die Bestellung oder Abberufung von
Mitgliedern des Vorstands. Nach der gesetzlichen Regelung entscheidet darüber der Aufsichtsrat. Über Änderungen der Satzung beschließt die Hauptversammlung. Solche Beschlüsse bedürfen gemäß § 16 Abs. 3 der Satzung der
einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals,
soweit sie nicht die Änderung des Unternehmensgegenstandes betreffen.
W
Der Vorstand ist befugt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats neue Aktien aus
genehmigtem bzw. bedingtem Kapital auszugeben (siehe § 3 Abs. 6 – 11 der
Satzung). Ferner ist der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats ermächtigt, eigene Aktien nach § 71 Nr. 8 AktG bis zum 27. Oktober 2008 zurückzukaufen (siehe Anhang Anmerkung 20).
W
Für die wesentlichen Finanzierungsverträge (syndizierter Kredit, Firmenanleihe) kann es für das Unternehmen im Falle eines Kontrollwechsels zu einer
Rückzahlungsverpflichtung gegenüber den Darlehensgebern/Anleihegläubigern kommen.
W
Mit den Mitgliedern des Vorstands und dem oberen Führungskreis des
Unternehmens sind Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels getroffen (siehe Anhang Anmerkung 30).
89
N AC H T R AG S B E R I C H T
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Die SGL Group ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2008 setzte sich die positive operative Entwicklung des Konzerns in allen Geschäftsbereichen fort.
Am 11. Januar 2008 haben wir bekannt gegeben, unsere Investitionen in Malaysia deutlich zu erhöhen. Neben der ursprünglich geplanten Graphitelektrodenfertigung werden wir auch Kapazitäten für Kathoden errichten. Dies führt bis
zur vollständigen Inbetriebnahme in 2011 zu Investitionen von ca. 200 Mio. €.
Die Gesamtkapazität unseres neuen Standorts in Banting wird dann bei
60.000 metrischen Tonnen liegen.
Nach der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden starteten die
SGL Group und die Benteler Automobiltechnik, Paderborn, am 20. Februar
2008 ihr Joint Venture zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von
Komponenten auf Basis carbonfaserverstärkter Verbundwerkstoffe (CFK) für
die Automobilindustrie. Beide Unternehmen beteiligen sich hierfür mit jeweils
50 % an dem Gemeinschaftsunternehmen Benteler SGL GmbH & Co. KG mit Sitz
in Paderborn.
CHANCENBERICHT
Chancenmanagement
Die SGL Group hat sich zum Ziel gesetzt, das führende Unternehmen im Carbonbereich zu werden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, werden die
hierfür notwendigen strategischen Maßnahmen zum Ausbau der Markt- und
Technologieführerschaft in allen Geschäftsbereichen erarbeitet und umgesetzt. Alle Bereiche der Organisation und alle Managementebenen sind darauf
ausgerichtet und werden über ihre variablen Gehaltsbestandteile incentiviert,
alle Chancen zu identifizieren, zu analysieren und konsequent zu nutzen, um
den nachhaltigen Erfolg des Konzerns sicherzustellen. Die Konzernzentrale in
Wiesbaden stellt dafür den strategischen Rahmen zur Verfügung und sichert
die Finanzierung und Liquidität des gesamten Unternehmens. Die Planungen
der Berichtseinheiten fließen in die zentrale Planung des Konzerns ein, dies
gilt auch für die Investitionsplanung zur Umsetzung unserer ehrgeizigen Expansionsziele. Als gutes Beispiel für effizientes Chancen- und damit auch Innovationsmanagement wurde die Bündelung der weltweiten Forschungs- & Entwicklungs-(F&E-)Kompetenzen am Standort Meitingen durch den Bau der neuen
T&I-Zentrale eingeleitet.
Durch unsere globale Präsenz und die klare strategische Positionierung unseres Unternehmens als „The Carbon Company“ haben wir die Chance, an vielen
Wachstumsmärkten aktiv zu partizipieren. Dies betrifft sowohl Regionen, wie
zum Beispiel Asien und Osteuropa, als auch den steigenden Bedarf an höherwertigen Materialien und an erneuerbaren Energien. Mit dem konsequenten
90
Konzern-Lagebericht: Nachtragsbericht | Chancenbericht
Ausbau unserer technischen Expertise bei Anwendungen, Verfahren und der
Entwicklung von neuartigen Werkstoffen und Produkten werden wir den steigenden Anforderungen unserer Kunden entgegenkommen.
Grundsätzlich profitiert die SGL Group von zwei fundamentalen Trends. Zum
einen ist die Industrialisierung der Schwellenländer in Asien und Osteuropa
ein starker Antrieb für den globalen Wachstumsmotor. Zum anderen stellt die
globale Beschleunigung von Substitutions- und Innovationsprozessen (zum
Beispiel alternative Energien, umweltfreundliche Materialien und Technologien) eine hohe Herausforderung für die gesamte Welt dar. Die SGL Group ist
dabei mit ihren Produkten und Lösungen hervorragend positioniert.
Chancen in den Geschäftsbereichen
Performance Products
Die ungebrochen starke Nachfrage nach Stahlprodukten, insbesondere in den
BRIC-Staaten, die weitere Entwicklung hin zur Lichtbogentechnik in der Stahlproduktion sowie der Ausbau unserer asiatischen Präsenz durch den Aufbau
des Werks in Malaysia bieten hervorragende Chancen, unsere führende Position bei Graphitelektroden zu stärken. Das hohe Wachstum in der primären
Aluminiumindustrie führt nicht nur zur gesteigerten Nachfrage nach Kathoden, sondern bei der Erneuerung existierender Aluminiumkapazitäten auch
zu einer deutlichen Nachfrageverschiebung hin zu den qualitativ höherwertigen graphitierten Kathoden, bei denen die SGL Group bereits heute mit führend ist.
Graphite Materials & Systems
Im Gebiet der Energieerzeugung und der effizienten Energienutzung ist die
SGL Group mit ihren Produkten im Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems hervorragend positioniert, um die Marktentwicklungen aktiv mit zu begleiten. Mit unserem breiten Portfolio an hochqualitativen Lösungen und Produkten für die Solar- und Nuklearindustrie (zum Beispiel Teile für den PBMR), für
die Batterie- und Lichtstoffindustrie (zum Beispiel Produktionskomponenten
bei der LED-Herstellung) sowie neuartigen „Phase-Change-Materials“ (expandierter Graphit) für Optimierungsansätze in der Klimatisierungstechnologie
werden wir die Chance als Werkstoffspezialist am Weltmarkt nutzen.
Carbon Fibers & Composites
Auch in diesem Geschäftsbereich ist die SGL Group mit Produkten für die
Energieerzeugungstechnik präsent. Unsere Carbonfaser-Produkte werden zum
Beispiel zur Verstärkung großer Windmühlenflügel eingesetzt. Der Trend hin
zu sogenannten „Offshore“-Windfarmen bietet hier eine große Chance. Ein
möglicher kommerziell bedeutender Durchbruch der Carbonfaser in der Automobilindustrie bietet eine weitere Chance für die SGL Group. Hier sind wir mit
91
unserem Joint Venture mit der Benteler AG bestens positioniert. Auch unsere
US-amerikanische Tochter Hitco (Composite Components) profitiert von hohen
Zuwächsen beim Einsatz von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen in der Luftfahrtindustrie. Investitionen in entsprechende Automatisierungstechnologien
für die Weiterverarbeitung von Carbonfasern und Composites eröffnen hohe
Chancen, Subkontrakte von OEMs oder deren Zulieferern zu erhalten.
Für weitere Details zum Thema Chancen siehe auch Strategiekapitel in diesem
Geschäftsbericht.
P RO G N O S E B E R I C H T
Rahmendaten
Keine einheitlichen Prognosen zur Weltkonjunktur in 2008 und 2009
Zu Beginn des Jahres 2008 mehren sich die skeptischen Stimmen bezüglich
der tatsächlichen Auswirkungen der US-Immobilienkrise auf die Geschäftsjahre 2008 und 2009. Während ein Teil der Experten ein düsteres Szenario mit
einer Rezession in den USA und deutlichen Spätfolgen für die Weltwirtschaft
malt, sind andere noch immer zuversichtlich, dass die Weltkonjunktur stark
genug ist, den Risiken zu trotzen.
Für 2009 sind die Prognosen ebenfalls mit großen Unwägbarkeiten behaftet.
Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD)
rechnet damit, dass sich die Negativeffekte aus der US-Immobilienkrise etwas
abschwächen.
Kundenindustrien mit Zuversicht für 2008
Die meisten Kundenindustrien der SGL Group sind für 2008 und 2009 trotz
möglicher US-Rezessionsszenarien zuversichtlich. Volle Auftragsbücher zu
Beginn des Jahres deuten für die SGL Group auf ein weiteres Wachstum in
2008 hin.
Wie bereits in den Vorjahren wird die Stahlindustrie weiter von einer hohen
Nachfrage aus den asiatischen Schwellenländern sowie aus Osteuropa profitieren. Trotz der leicht gedämpften Prognosen für die globale Entwicklung sieht
die Dachorganisation IISI (International Iron and Steel Industry) die Branche
auch 2008 auf Wachstumskurs. So soll der weltweite Stahlverbrauch um 6,8 %
auf 1,28 Mrd. Tonnen zulegen und damit ähnlich stark wachsen wie im Vorjahr. Bedingt durch die Substitution anderer traditioneller Materialien durch
leichtere und energieeffizientere Lösungen sind die Prognosen für die Aluminiumbranche ebenfalls positiv. Die im Markt angekündigten neuen Produktionskapazitäten für Aluminium lassen ein Wachstum von 4 bis 6 % erwarten.
In der Automobilindustrie soll die dynamische Nachfrage aus Ost- und Südostasien und eine stabile Entwicklung auf den traditionellen Absatzmärkten in 2008
zu einem Anstieg der Fahrzeugproduktion um rund 3 % auf knapp 74 Mio. Ein92
Konzern-Lagebericht: Prognosebericht
heiten führen. Auch die Chemieindustrie zeigt sich für das neue Geschäftsjahr
zuversichtlich. So erwartet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) für
2008 eine Ausweitung der Chemieproduktion um 2,5 %. Die Flugzeugproduktion wird geprägt von der Abwicklung des Rekordauftragsbestands aus den
Jahren 2005 bis 2007. Insbesondere der für die SGL Group wichtige Markt für
Bauteile aus Carbonfaser-Verbundwerkstoffen, die immer stärkeren Einsatz in
neuen Flugzeugmodellen finden, dürfte davon profitieren. Ungebrochen ist
auch das Wachstum der alternativen Energieformen. Sowohl die Solar- als auch
die Windenergiebranche dürften in den kommenden Jahren jeweils im zweistelligen Prozentbereich zulegen.
Für das Geschäftsjahr 2009 zeichnen sich derzeit keine verlässlichen einheitlichen Prognosen für die Kundenindustrien der SGL Group ab. Sollte jedoch die
Weltkonjunktur, wie von vielen Wirtschaftsexperten avisiert, weiter zulegen,
dürften davon auch die meisten Industriebranchen profitieren.
Operative Entwicklung der SGL Group
SGL Group in 2008 mit erneuten Rekordmarken bei Umsatz und Ergebnis
Die SGL Group ist aufgrund der guten Auftragssituation und der weiterhin positiven Signale aus den Kundenindustrien sowohl für das Geschäftsjahr 2008 als
auch für die Mittelfristplanung sehr zuversichtlich. Anfang des Jahres zeichnet sich sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis ein signifikanter Zuwachs
ab. So soll im Geschäftsjahr 2008 der Konzernumsatz um 10 bis 15 % verbessert werden. Das EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) soll überproportional
zum Umsatz ansteigen, wenngleich aufgrund der höheren Vergleichsbasis ein
Anstieg wie im Geschäftsjahr 2007 nicht zu erwarten ist. Dank der Refinanzierung des Unternehmens vom Mai 2007 wird das Finanzergebnis gegenüber
dem Vorjahr von –65 Mio. € auf etwa –40 Mio. € deutlich gesenkt, sofern keine
weitere Verschuldung z. B. für Akquisitionen aufgenommen wird. Daher dürften Vor- und Nachsteuergewinn sowie das Ergebnis je Aktie überproportional
zum EBIT-Wachstum zulegen. Die Steuerquote dürfte ähnlich wie in 2007 bei
ca. 30 bis 32 % liegen.
Zuversicht für die kommenden Jahre
Im März 2007 hat die SGL Group erstmals Mittelfristziele bis 2011 veröffentlicht. Für den Konzern ist ein Umsatz geplant, der ein überdurchschnittliches
Wachstum pro Jahr widerspiegelt. Die Umsatzrendite soll unter der Annahme
konservativer Prämissen über die kommenden Jahre mindestens innerhalb der
Bandbreite zwischen 12 und 16 % liegen, die Gesamtkapitalrendite (ROCE) zwischen 17 und 22 %. Dabei soll die Profitabilität von Performance Products das
Niveau jenseits der 20-%-Marke beibehalten, für das Geschäftsfeld Advanced
Materials wurde eine Zielrendite von mehr als 10 % definiert.
93
Geschäftsbereich Performance Products erwartet weiteres Rekordjahr
Die von Experten erwarteten guten Rahmenbedingungen für die Stahl-, Aluminium- und Metallurgieindustrie für 2008 dürften sich positiv auf das operative
Geschäft im Geschäftsbereich Performance Products (PP) auswirken. Wie schon
in den Vorjahren sind die Produktionskapazitäten für das Kernprodukt Graphitelektroden bereits im Februar für das Gesamtjahr 2008 weitestgehend ausgelastet. Daher besteht für das laufende Geschäftsjahr eine relativ hohe Prognosesicherheit. Bei den Kathoden für die Aluminiumindustrie profitiert PP vom anhaltenden Nachfrageboom für Aluminium aufgrund der steigenden Nachfrage insbesondere aus den Schwellenländern Asiens. Hinzu kommt, dass steigende
Rohstoff- und Energiepreise die Substitution traditioneller Materialien und Werkstoffe durch Aluminium vorantreiben. Für die Geschäftslinie Ofenauskleidungen wird erneut ein sehr gutes Jahr mit einer hohen Auslastung der Kapazitäten
erwartet. Die Kohlenstoffelektroden profitieren von der guten Nachfrage aus
metallurgischen Anwendungen wie Siliziummetall und Phosphor.
Graphite Materials & Systems mit stabiler Profitabilität
Der Geschäftsbereich Graphite Materials & Systems (GMS) beliefert eine Vielzahl an Industrien, die fast alle für das Jahr 2008 positive Trendaussagen
gegeben haben. Regional dürfte ein deutliches Umsatzwachstum aus Asien zu
erwarten sein, während Nordamerika und Europa eher stabil gesehen werden.
Besonders aussichtsreich sind die Wachstumschancen im Energiesektor, in
dem die SGL Group vor allem die Solar-, die Batterie-(Lithium-Ionen-) und die
Nuklearindustrie beliefert. Auch die Absatzmärkte Halbleiter und LED bieten
2008 überproportionale Wachstumschancen. Für die Geschäftslinie Process
Technology zeichnet sich dank des Investitionszyklus der Chemieindustrie
eine weiter steigende Nachfrage ab, die durch die Integration der in 2007 erworbenen Aktivitäten der Dr. Schnabel GmbH & Co. KG, einem führenden Hersteller von Fluor-Kunststoff-Apparaten für Korrosionsschutz, mit unterstützt wird.
Carbon Fibers & Composites 2008 mit hoher Wachstumsdynamik
Im Geschäftsbereich Carbon Fibers & Composites (CFC) wird sich im Jahr 2008
die verstärkte Nachfrage nach Carbonfasern sowie nach Materialien und Komponenten auf Carbonfaserbasis deutlich im Umsatz und Ergebnis niederschlagen. Für Carbonfasern wird für das Jahr 2008 erneut mit einem weltweiten
Nachfrageanstieg um rund 10 % auf mehr als 40.000 Tonnen gerechnet. Carbonfaser-Verbundwerkstoffe verfügen über ein noch höheres Wachstumspotenzial. Getrieben wird dieser Nachfrageschub vor allem von der Energieindustrie
– hier insbesondere der Windenergiebranche – sowie von der Luft- und Raumfahrt- sowie der Automobilindustrie.
Die strategische Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs CFC wird auch in
2008 mit dem Fokus auf der konsequenten Vertiefung der Wertschöpfungskette und des technologischen Know-hows fortgesetzt. Dabei fokussiert sich
94
Konzern-Lagebericht: Prognosebericht
CFC neben organischem auch auf weiteres externes Wachstum durch Akquisitionen und Joint Ventures. So wird bei Carbonfasern die Weiterentwicklung
und Eigenversorgung mit dem Rohstoff Precursor und der 50k-Carbonfaser
vorangetrieben. Bei der Geschäftslinie Composite Materials stehen zum einen
der Ausbau des Prepreg- und Preform-Geschäfts, zum anderen die Integration
der in 2007 erworbenen epo GmbH und des ebenfalls in 2007 geschlossenen
Joint Ventures mit dem Textilunternehmen F. A. Kümpers GmbH im Vordergrund. Bei der Geschäftslinie Composite Components werden die vorhandenen
Automatisierungstechnologien für die Produktion erweitert und die Akquisition von Neuaufträgen aus der Luftfahrtindustrie vorangetrieben. Bei den Carbon-Keramik-Bremsscheiben zeigt sich weiteres Potenzial aufgrund neu belieferter Automodelle.
Der Bereich CFC hat das Ziel, mittelfristig pro Jahr mehr als 15 % Umsatzwachstum zu generieren. In 2008 wird dieses Ziel aller Voraussicht nach signifikant übertroffen, nicht zuletzt wegen des in 2008 erstmals für das Gesamtjahr einbezogenen Gemeinschaftsunternehmens mit der F. A. Kümpers GmbH,
der vollständigen Übernahme des Carbonfasergemeinschaftsunternehmens in
Wyoming, USA, sowie der Akquisition der epo GmbH.
Rohstoff- und Energieversorgung trotz hoher Nachfrage sichergestellt
Bezüglich Beschaffung und Produktion ist die SGL Group gut für das kommende Geschäftsjahr aufgestellt. Aufgrund langfristiger Lieferantenbeziehungen gehen wir für 2008 und 2009 davon aus, dass es trotz einer hohen Nachfrage nicht zu Lieferengpässen auf der Beschaffungsseite kommen wird. Dies
gilt für die wichtigsten Rohstoffe (Nadelkoks und Pech) und die Energieversorgung gleichermaßen. In beiden Bereichen ist mit weiteren Kostensteigerungen
zu rechnen, die jedoch bereits in den Preisverhandlungen für das Jahr 2008
mit unseren Kunden berücksichtigt wurden.
Rekordinvestitionen durch hohen Cashflow weitgehend gedeckt
Die gute Entwicklung im Konzern wird sich 2008 positiv auf den operativen
Cashflow auswirken, der wie schon im Vorjahr insbesondere zur Finanzierung
unseres weiteren Wachstums eingesetzt werden soll. Die Investitionen in Sachanlagen dürften angesichts der Vielzahl an Expansionsprojekten in den Jahren
2008 und 2009 erneut deutlich steigen.
Die Entwicklung der Investitionen in Sachanlagen betrifft alle drei Geschäftsbereiche und ist durch neue Projekte sowie die schwerpunktmäßige Ausrichtung unserer Geschäfte auf Asien und auf den Ausbau der Kapazitäten und
der Wertschöpfungskette im Wachstumsbereich CFC bedingt. So liegen die Investitionsschwerpunkte auf dem Bau einer neuen Produktionsstätte in Malaysia
sowie auf der Kapazitätserweiterung bei Carbonfasern. Für Malaysia ist bis 2011
eine Gesamtinvestition von 200 Mio. € vorgesehen. Im Bereich Carbonfasern
sind bis 2012 Investitionen von insgesamt rund 300 Mio. € für den Ausbau der
Kapazitäten auf bis zu 12.000 Tonnen geplant.
95
Weitere Verbesserung der Bilanzstruktur erwartet
Dank des zu erwartenden hohen Bilanzgewinns dürfte sich die Eigenkapitalquote in 2008 weiter verbessern. Der Verschuldungsgrad, also das Verhältnis
von Nettofinanzschulden zum Eigenkapital der Anteilseigner, dürfte mit 0,5
etwa das Niveau des Vorjahres erreichen, sofern keine weiteren Akquisitionen
durchgeführt werden. Die guten Bilanzrelationen, der zur Verfügung stehende
Finanzierungsrahmen sowie die erwartet positive Entwicklung beim Cashflow
gewährleisten auch mittelfristig die Finanzierung der geplanten Unternehmensexpansion.
Starker Fokus auf Forschungs- und Entwicklungsausgaben
Angesichts der hohen Dynamik der Wachstumsgebiete des Geschäftsfelds
Advanced Materials werden die Forschungs- und Entwicklungs-(F&E-)Ausgaben
in 2008 und den darauffolgenden Jahren deutlich steigen. So werden die weltweiten F&E-Aktivitäten der SGL Group am Standort Meitingen innerhalb der
Technology & Innovation Organisation (T&I) gebündelt. Hierfür wird ein neues
T&I Center gebaut, für das im Oktober 2007 das Richtfest stattfand. Insgesamt
werden hierfür rund 8 Mio. € investiert. Die Zahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter in diesem Bereich soll mittelfristig deutlich ausgebaut werden. Darüber
hinaus hat sich die SGL Group im vergangenen Jahr dazu entschlossen, einen
Stiftungslehrstuhl für Carbon Composites an der Technischen Universität in
München einzurichten. Hierfür sind für acht Jahre Gesamtinvestitionen von
rund 4,8 Mio. € budgetiert. Aufwendungen, die wir für die im laufenden Jahr
und in den nächsten beiden Jahren geplanten Umweltschutzmaßnahmen benötigen, werden in etwa auf dem Niveau von 2007 liegen.
Mitarbeiterzahl wächst durch den Ausbau der Wachstumsfelder
2008 ist mit einem erneuten Anstieg der Mitarbeiterzahl zu rechnen. Ausschlaggebend hierfür sind zum einen die steigenden Aktivitäten in Asien – hier insbesondere das Anlaufen der Produktion am Standort Malaysia, zum anderen
führt der Ausbau des Geschäftsfelds Advanced Materials zu einer deutlichen
Aufstockung der Mitarbeiterzahl. Regional wird es aufgrund der verstärkten
Investitionen in Asien zu einem weiteren Ausbau der Belegschaft kommen.
Bezüglich der Personalkosten rechnet die SGL Group mit einer ähnlichen Entwicklung wie in den Vorjahren. So unterliegen zum Beispiel den Planungen in
Deutschland Lohnsteigerungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
96
Konzern-Lagebericht: Prognosebericht
Keine Veränderung der Unternehmens- und Organisationsstruktur geplant
Die Anfang 2007 begonnene Weiterentwicklung und Optimierung der Unternehmens- und Organisationsstruktur ist weitestgehend abgeschlossen.
Bezüglich der Eigentumsverhältnisse zeichnen sich ebenfalls keine Änderungen ab. Derzeit befinden sich 100 % der SGL Aktien im Streubesitz. Vor dem
Hintergrund der internationalen Ausrichtung der SGL Group denken Vorstand
und Aufsichtsrat darüber nach, das Unternehmen in eine Societas Europaea
(SE), eine europäische Aktiengesellschaft, umzuwandeln.
Chancen und Risiken der Zielerreichung
Chancen und Risiken für die zukünftige Geschäftsentwicklung korrelieren
sehr eng mit der generellen konjunkturellen Entwicklung weltweit. Entscheidend hierfür dürften die tatsächlichen und in ihrer Dimension Anfang 2008
noch nicht genau absehbaren Auswirkungen der US-Immobilienkrise auf die
globale Konjunktur sein. Trotz weitreichender natürlicher Hedgings und weiterer Währungssicherungsmaßnahmen würde ein schwacher US-Dollar aufgrund der Translationseffekte negative, vice versa ein starker US-Dollar positive Effekte haben. Chancen könnten sich auf der Rohstoffseite durch rückläufige Rohstoff- und Energiepreise ergeben. Andererseits dürften generell hohe
Preise den Substitutionsprozess traditioneller Materialien durch Produkte auf
Graphit- und Carbonfaserbasis beschleunigen. Auch die Tendenz zu gesetzlich
verordneten Energiesparmaßnahmen sowie die weitere Förderung alternativer
Energien würden der SGL Group zusätzliche Chancen bieten. Darüber hinaus
verweisen wir auf die Kapitel Chancen und Risiken in diesem Lagebericht.
Wiesbaden, den 26. Februar 2008
SGL Carbon AG
Der Vorstand
Unser Geschäftsbericht enthält Aussagen über zukünftige Entwicklungen, die auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen
beruhen und die Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den vorausschauenden Aussagen abweichen können. Die Aussagen über zukünftige Entwicklungen sind nicht als Garantien zu verstehen.
Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren, sie beinhalten verschiedene
Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Dazu zählen
zum Beispiel nicht vorhersehbare Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen,
insbesondere im Umfeld der Elektrostahlproduktion, der Wettbewerbssituation, der Zins- und Währungsentwicklungen, technologischer Entwicklungen sowie sonstiger Risiken und Unwägbarkeiten. Weitere Risiken sehen wir u. a. in Preisentwicklungen, nicht
vorhersehbaren Geschehnissen im Umfeld akquirierter Unternehmen und bei Konzerngesellschaften sowie bei den laufenden Kostenoptimierungsprogrammen. Die SGL Group beabsichtigt nicht, diese vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren.
97
E R K L Ä R U N G D E S V O R S TA N D S
nach §§ 297 Abs. 2 S. 4, 315 Abs. 1 S. 6 HGB
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den angewandten Grundsätzen ordnungsmäßiger Konzernberichterstattung der Konzernabschluss nach
IFRS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage der SGL Group vermittelt, der Lagebericht des
Konzerns den Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und
der Lage des Konzerns so darstellt, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen Chancen und
Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Wiesbaden, den 26. Februar 2008
SGL Carbon AG
Der Vorstand
98
Generation
Carbon:
Wegbereiter
für Leichtgewichte
99
Bei Hochgeschwindigkeitszügen
zählt jedes Kilogramm. Denn weniger Gewicht heißt schnellere Fahrt
und weniger Energieverbrauch. Deshalb ist Aluminium ein wesentliches
Bauelement dieser Züge.
100
Graphit in der
Aluminiumindustrie
Die Aluminiumindustrie erlebt ihre bislang stärkste Wachstumsphase.
Prognosen zufolge wird sich der Bedarf an Aluminium bis 2020 nahezu
verdoppeln. Das eröffnet auch glänzende Perspektiven für den Einsatz
unserer Kathoden, die unverzichtbarer Bestandteil bei der Aluminiumproduktion sind.
Amorphe, graphitische oder
graphitierte Kathoden bilden
den Boden der Wannen, in denen
Aluminiumoxid zu Aluminium
geschmolzen wird.
101
102
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
105
Konzern-Bilanz
106
Konzern-Kapitalflussrechnung 108
Entwicklung des KonzernEigenkapitals
110
Konzern-Anhang
112
Beteiligungsbesitz
180
Bestätigungsvermerk
182
KonzernJahresabschluss
103
104
Konzern-Jahresabschluss
KO N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G
in Mio. €
Umsatzerlöse
Umsatzkosten*
Anhang
2007
2006
28
1.373,0
1.190,8
3
-896,0
-806,8
477,0
384,0
Bruttoergebnis vom Umsatz
Vertriebskosten
3
-144,2
-132,3
Forschungs- und Entwicklungskosten
3
-30,4
-25,5
Allgemeine Verwaltungskosten
3
-58,7
-51,4
Sonstige betriebliche Erträge
4
30,0
15,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen
4
-19,2
-20,0
Aufwendungen im Zusammenhang mit EU-Kartellverfahren
5
0,0
-32,1
254,5
137,9
Ergebnis aus Betriebstätigkeit
Erträge/Aufwendungen aus At-Equity bewerteten Unternehmen
6
1,3
1,2
Zinserträge
6
6,7
5,3
Zinsaufwendungen
6
-40,7
-45,5
Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit EuGH-Urteil
6
0,0
-12,8
Sonstiges finanzielles Ergebnis
6
-32,7
-9,7
189,1
76,4
-57,9
-35,5
131,2
40,9
0,3
0,2
130,9
40,7
Ergebnis vor Ertragsteuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
8
Jahresüberschuss
davon entfallen auf:
Minderheitsanteile
Konzernergebnis (Anteilseigner des Mutterunternehmens)
Ergebnis je Aktie in €
unverwässert (EPS basic) Periodengewinn Konzern
9
2,06
0,66
verwässert (EPS diluted) Periodengewinn Konzern
9
2,01
0,66
* inklusive Erträgen aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von 10,2 Mio. € in 2007
Der beigefügte Konzern-Anhang ist
wesentlicher Bestandteil
des Konzernabschlusses.
105
KO N Z E R N - B I L A N Z
in Mio. €
Anhang
31.12. 2007
31.12. 2006
Geschäftswert
10
96,1
63,9
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte
10
23,2
19,9
Sachanlagen
11
449,5
348,9
Anteile an At-Equity bewerteten Unternehmen
13
6,5
8,0
Andere langfristige Vermögenswerte
12
15,9
14,2
Aktive Latente Steuern
18
100,8
117,6
692,0
572,5
A K T I VA
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
14
385,6
316,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
15
242,9
225,0
Ertragsteueransprüche
16
2,7
2,1
Andere Forderungen und sonstige Vermögenswerte
16
52,3
38,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
17
130,0
103,0
813,5
684,7
0,0
3,6
1.505,5
1.260,8
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
Summe Aktiva
106
19
Konzern-Jahresabschluss
in Mio. €
Anhang
31.12. 2007
31.12. 2006
Gezeichnetes Kapital
20
163,6
161,0
Kapitalrücklage
20
430,5
358,5
39,3
-74,5
(-52,6)
(-34,4)
(3,7)
(2,6)
(130,9)
(40,7)
633,4
445,0
Minderheitsanteile
3,5
2,2
Eigenkapital gesamt
636,9
447,2
PA S S I VA
Eigenkapital
Gewinnrücklagen
(davon aus Währungsumrechnung)
(davon übrige erfolgsneutrale Veränderungen)
(davon Konzernergebnis)
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens
Langfristige Schulden
Pensions- und ähnliche Verpflichtungen
21
170,1
167,6
Andere Rückstellungen
22
11,9
13,0
Verzinsliche Darlehen
23
358,8
319,5
Übrige Verbindlichkeiten
23
12,4
0,5
Passive Latente Steuern
18
35,2
37,9
588,4
538,5
Kurzfristige Schulden
Andere Rückstellungen
22
81,6
104,6
Kurzfristiger Teil der verzinslichen Darlehen
23
0,8
0,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
23
143,4
114,2
Ertragsteuerverbindlichkeiten
23
11,4
7,8
Übrige Verbindlichkeiten
23
43,0
48,1
280,2
274,7
0,0
0,4
1.505,5
1.260,8
Zur Veräußerung gehaltene Schulden
Summe Passiva
19
Der beigefügte Konzern-Anhang ist
wesentlicher Bestandteil
des Konzernabschlusses.
107
KO N Z E R N - K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G
in Mio. €
2007
2006
189,1
76,4
34,0
40,2
Aufwendungen im Zusammenhang mit EU-Kartellverfahren/EuGH-Urteil
0,0
44,9
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens
1,1
-0,4
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
49,3
53,4
Amortisation von Refinanzierungskosten
12,4
3,4
Erhaltene Zinsen
6,7
5,3
Gezahlte Zinsen
-30,2
-31,8
Gezahlte Steuern
-31,2
-25,9
5,2
14,6
Vorräte
-64,2
-46,8
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
-16,5
-34,8
20,7
26,3
-4,5
-13,1
Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit vor Kartellbußgeldzahlungen
171,9
111,7
Zahlungen im Zusammenhang mit Kartellverfahren
-22,5
-99,7
Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit
149,4
12,0
C A S H F L O W AU S B E T R I E B L I C H E R TÄT I G K E I T
Ergebnis vor Ertragsteuern
Überleitung vom Jahresergebnis zum Mittelzufluss, erzielt aus betrieblicher Tätigkeit
Zinsaufwendungen (netto)
Veränderung der Rückstellungen, netto
Veränderung im Nettoumlaufvermögen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Andere betriebliche Aktiva/Verbindlichkeiten
108
Konzern-Jahresabschluss
in Mio. €
2007
2006
-130,5
-65,2
0,1
1,7
- 2,3
-1,4
- 40,1
0,0
0,0
1,1
–172,8
- 63,8
414,5
0,0
-333,6
-18,9
-32,3
0,0
Erlös aus der Kapitalerhöhung
3,2
85,3
Auszahlungen für die Kapitalerhöhung
0,0
-3,2
Mittelzufluss/-abfluss aus Finanzierungstätigkeit
51,8
63,2
Wechselkursbedingte Veränderungen
-1,4
-1,8
Nettoveränderung der Zahlungsmittel
27,0
9,6
Zahlungsmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres
103,0
93,4
Zahlungsmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres
130,0
103,0
C A S H F L O W AU S I N V E S T I T I O N S TÄT I G K E I T
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte
Einzahlungen aus dem Abgang von Sachanlagen und Immateriellen Vermögenswerten
Auszahlungen für sonstige Finanzanlagen
Auszahlungen für den Erwerb von Tochtergesellschaften abzgl. erworbene Zahlungsmittel
Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
C A S H F L O W AU S F I N A N Z I E RU N G S TÄT I G K E I T
Aufnahme von Finanzschulden
Rückzahlung von Finanzschulden
Zahlungen im Zusammenhang mit der Refinanzierung
Zusätzliche Angaben vgl.
Anmerkung 24 im Anhang
Der beigefügte Konzern-Anhang ist
wesentlicher Bestandteil
des Konzernabschlusses.
109
E N T W I C K L U N G D E S KO N Z E R N - E I G E N K A P I TA L S
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
Gewinnrücklagen
in Mio. €
Stand am 31.12. 2005
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Ergebnisvortrag
Konzernergebnis
144,9
280,6
-111,6
28,2
28,2
-28,2
IFRS 2 Einstellung
Kapitalerhöhungen*
3,5
16,1
74,4
Verwendung des
Konzernergebnisses 2005
Konzernergebnis 2006
40,7
Direkt im Eigenkapital erfasste
Ergebnisse
= Gesamtergebnis des Geschäftsjahres
Stand am 31.12. 2006
161,0
358,5
-83,4
40,7
40,7
-40,7
Eigenkapitalkomponente der
Wandelschuldverschreibung**
49,0
IFRS 2 Einstellung
12,3
Kapitalerhöhungen
2,6
10,7
Verwendung des
Konzernergebnisses 2006
Konzernergebnis 2007
130,9
Direkt im Eigenkapital erfasste
Ergebnisse
= Gesamtergebnis des Geschäftsjahres
Stand am 31.12. 2007
163,6
** nach Abzug von Transaktionskosten in Höhe von 3,2 Mio. € (Steuereffekt: 0,0 Mio. €) in 2006
** nach Abzug von Transaktionskosten in Höhe von 1,0 Mio. € (Steuereffekt: 0,0 Mio. €) in 2007
110
430,5
-42,7
130,9
Konzern-Jahresabschluss
Übriges kumuliertes Konzernergebnis
Währungsumrechnung
Cashflow-Hedge
(netto)
Summe
Minderheitsanteile
Eigenkapital
gesamt
–19,1
-0,9
322,1
1,3
323,4
3,5
–15,3
–34,4
-18,2
–52,6
3,5
2,6
1,1
3,7
3,5
90,5
1,0
91,5
40,7
0,2
40,9
–11,8
-0,3
–12,1
28,9
–0,1
28,8
445,0
2,2
447,2
49,0
49,0
12,3
12,3
13,3
1,0
14,3
130,9
0,3
131,2
-17,1
-17,1
113,8
0,3
114,1
633,4
3,5
636,9
111
KO N Z E R N -A N H A N G
1.
Zusammenfassung der Rechnungslegungsmethoden
Beschreibung der Geschäftstätigkeit
SGL Carbon Aktiengesellschaft (SGL Carbon AG) mit Sitz in Wiesbaden, Rheingaustraße 182 (Deutschland), ist zusammen mit ihren Tochtergesellschaften (SGL Group) ein weltweit tätiger Hersteller von
Carbon- und Graphitprodukten. Bezüglich weiterer Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit wird auf Anmerkung 28 verwiesen.
Grundlagen der Darstellung
Der vorliegende Konzernabschluss der SGL Group ist nach den International Financial Reporting
Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden Vorschriften aufgestellt. Alle für das Geschäftsjahr 2007 verpflichtend anzuwendenden Standards wurden berücksichtigt.
Die in 2007 erstmals angewandten Standards sind:
W
IAS 1 Darstellung des Abschlusses – Angaben zum Kapital
W
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben
W
IFRIC 7 Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern
W
IFRIC 8 Anwendungsbereich von IFRS 2
W
IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate
W
IFRIC 10 Zwischenberichterstattung und Wertminderung
Die oben genannten, erstmals für das Geschäftsjahr 2007 neu anzuwendenden Standards hatten keine
wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
IAS 1 „Darstellung des Abschlusses – Angaben zum Kapital“
Ein Unternehmen hat Angaben zu veröffentlichen, die den Adressaten seines Abschlusses eine Bewertung seiner Ziele, Methoden und Prozesse beim Kapitalmanagement ermöglichen. Unternehmen sind
verpflichtet, hinreichende Angaben zum Thema Kapital bzw. Kapitalmanagement zu machen.
IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“
Ziel des IFRS 7 sind verpflichtende Anhangsangaben, anhand deren die folgenden Aspekte bewertet
werden können: (a) die Bedeutung von Finanzinstrumenten für die Finanzlage und die Ertragskraft des
Unternehmens und (b) die Wesensart und das Ausmaß der Risiken, die sich aus den Finanzinstrumenten ergeben und denen das Unternehmen während des Berichtszeitraums und zum Berichtszeitpunkt
ausgesetzt ist, sowie die Art und Weise der Handhabung dieser Risiken.
Die Grundsätze dieses IFRS ergänzen die Grundsätze für den Ansatz, die Bewertung und die Darstellung
von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten in IAS 32 „Finanzinstrumente:
Angaben und Darstellung“ und IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“.
IFRIC 7 „Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern“
Die Interpretation regelt Leitlinien für die Anwendung der Vorschriften von IAS 29 in einem Berichtszeitraum, in dem ein Unternehmen die Existenz einer Hochinflation in dem Land seiner funktionalen
Währung feststellt, sofern dieses Land im letzten Berichtszeitraum nicht als hochinflationär anzusehen
war und das Unternehmen folglich seinen Abschluss gemäß IAS 29 anpasst.
112
Konzern-Jahresabschluss
IFRIC 8 „Anwendungsbereich von IFRS 2“
Die Interpretation findet auf Transaktionen Anwendung, bei denen ein Unternehmen oder die Anteilseigner eines Unternehmens Eigenkapitalinstrumente gewährt/-en oder eine Verbindlichkeit eingegangen ist/sind, aufgrund deren Barmittel oder andere Vermögenswerte in Höhe von Beträgen transferiert
werden, die auf dem Kurs (oder dem Wert) der Aktien oder anderer Eigenkapitalinstrumente des
Unternehmens basieren. Diese Interpretation findet auf derlei Transaktionen Anwendung, wenn die
vom Unternehmen erhaltene (oder noch zu erhaltende) identifizierbare Gegenleistung – Barmittel und
der beizulegende Zeitwert einer identifizierbaren unbaren Gegenleistung (falls vorhanden) – geringer
ist als der beizulegende Zeitwert der gewährten Eigenkapitalinstrumente oder eingegangenen Verbindlichkeiten. Diese Interpretation findet jedoch keine Anwendung auf die gemäß IFRS 2, Paragraphen
3 – 6 vom Anwendungsbereich von IFRS 2 ausgenommenen Transaktionen.
IFRIC 9 „Neubeurteilung eingebetteter Derivate“
Ein Unternehmen beurteilt, ob ein eingebettetes Derivat vom Basisvertrag zu trennen und als Derivat
zu bilanzieren ist, wenn es zum ersten Mal Vertragspartei wird. Eine spätere Neubeurteilung ist untersagt, es sei denn, dass sich die Vertragsbedingungen so stark ändern, dass es zu einer erheblichen
Änderung der Zahlungsströme kommt, die sich ansonsten durch den Vertrag ergeben würden, weshalb
in diesem Falle eine Neubeurteilung verpflichtend ist.
IFRIC 10 „Zwischenberichterstattung und Wertminderung“
Die Interpretation befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen den Anforderungen von IAS 34 und
der Erfassung des Wertminderungsaufwands von Geschäfts- oder Firmenwerten nach IAS 36 und bestimmten in IAS 39 genannten Vermögenswerten sowie mit den Auswirkungen dieses Zusammenhangs
auf spätere Zwischen- und Jahresabschlüsse.
Neu herausgegebene, nicht vorzeitig angewandte Rechnungslegungsvorschriften:
Zum Zeitpunkt der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses per 31. Dezember 2007 waren folgende
Rechnungslegungsstandards, Interpretationen oder Änderungen bestehender Standards vom International Accounting Standard Board (IASB) bereits veröffentlicht, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend anzuwenden:
W
IFRS 8 Geschäftssegmente
W
IAS 1 (überarbeitet) Darstellung des Abschlusses
W
IAS 23 (überarbeitet) Fremdkapitalkosten
W
IFRIC 11 IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen
W
IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen
W
IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme
W
IFRIC 14 Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung.
Aus den oben aufgeführten, noch nicht verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen
waren zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2007 nur IFRS 8
„Geschäftssegmente“ und IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“ in EU-Recht („Endorsement“) übernommen. SGL wird – soweit relevant – die Anwendung
der Standards und Interpretationen zum Zeitpunkt des Inkrafttretens und des entsprechend vorgeschriebenen Datums zur erstmaligen Anwendung umsetzen.
113
IFRS 8 „Geschäftssegmente“
IFRS 8 wird das derzeit gültige IAS 14 „Segmentberichterstattung“ ersetzen. IFRS 8 folgt dem sogenannten Management Approach in der Identifizierung von berichtspflichtigen Segmenten und Bemessung
deren Ergebnisse. Demnach werden die internen Informationen, die dem operativen Management zur
Beurteilung der Ertragskraft der Segmente und zur Allokation von Ressourcen dienen, die Grundlage
der externen Segmentberichterstattung bilden. IFRS 8 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die
am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
IAS 1 (überarbeitet) „Darstellung des Abschlusses“
Nach dem überarbeiteten IAS 1 Standard wird die Darstellung des Konzerneigenkapitals nur noch Eigenkapitalveränderungen aus Transaktionen mit den Aktionären umfassen. Sämtliche anderen, sowohl ergebniswirksame als auch übrige Eigenkapitalveränderungen, werden in einem neuen Abschlusselement
dargestellt, das sowohl zusammengefasst als auch in Form einer Gewinn- und Verlustrechnung und
einer getrennten Darstellung des Gesamtergebnisses aufgestellt werden kann. Der überarbeitete IAS 1
ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
IAS 23 (überarbeitet) „Fremdkapitalkosten“
Nach dem überarbeiteten IAS 23 Standard wird die Aktivierung der mit der Erstellung eines Vermögenswertes zusammenhängenden Fremdkapitalkosten zwingend erforderlich, das von der SGL Group bisher
ausgeübte Wahlrecht zur sofortigen aufwandswirksamen Verrechnung wird entfallen. Der überarbeitete
IAS 23 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
IFRIC 11 (IFRS 2) „Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“
Gemäß IFRIC 11 werden die aktienbasierten Vergütungsformen, bei denen die Begünstigten ein Recht
haben, Eigenkapitalinstrumente der Gesellschaft zu erhalten, auch dann als Vergütungstransaktionen
mit Ausgleich durch Eigenkapital zu behandeln sein, wenn die Gesellschaft diese benötigten Eigenkapitalinstrumente von einem Dritten erwerben kann oder muss oder wenn diese von den Anteilseignern der
Gesellschaft zur Verfügung gestellt werden. Außerdem behandelt die Interpretation die Fragestellung,
wie IFRS 2 „Aktienbasierte Vergütung“ auf aktienbasierte Vergütungen anzuwenden ist, bei denen eigene
Eigenkapitalinstrumente der Gesellschaft oder Eigenkapitalinstrumente einer anderen Gesellschaft
innerhalb des Konzerns gewährt werden. IFRIC 11 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am
oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
Wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus der Anwendung der neu herausgegebenen und nicht vorzeitig angewandten Standards und Interpretationen
werden aus heutiger Sicht nicht erwartet.
Der Konzernabschluss 2007 wurde in Euro (€) aufgestellt. Die Darstellung erfolgt in Millionen Euro
(Mio. €), kaufmännisch gerundet auf eine Nachkommastelle, soweit nicht anders lautend angegeben.
114
Konzern-Jahresabschluss
Konsolidierungsmethoden
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Zum Erwerbszeitpunkt werden die erworbenen Vermögenswerte und Schulden mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Übersteigen die
Kosten des Unternehmenserwerbs die anteiligen beizulegenden Zeitwerte des Nettovermögens, wird
dieser Unterschiedsbetrag als Geschäftswert aktiviert. Geschäftswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen oder – falls Anhaltspunkte für Wertminderungen erkennbar sind –
einem unterjährigen Werthaltigkeitstest unterzogen.
Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) sowie Gesellschaften mit einem Anteil zwischen 20 % und
50 %, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, werden mit dem anteiligen fortgeführten Eigenkapital (Equity-Methode) bewertet.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Gesellschaften, konzerninterne Zwischenergebnisse sowie konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge werden eliminiert. Auf temporäre
Differenzen aus der Konsolidierung werden gemäß IAS 12 latente Steuerabgrenzungen vorgenommen.
Fremdwährungsumrechnung
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten in den Einzelabschlüssen werden zu Mittelkursen
am Bilanzstichtag bewertet.
Der Ausweis der entsprechenden Umrechnungsdifferenzen erfolgt in der Gewinn- und Verlustrechnung
unter den Positionen sonstiger betrieblicher Aufwand und/oder sonstiger betrieblicher Ertrag.
Die Jahresabschlüsse von Gesellschaften außerhalb der Europäischen Währungsunion werden gemäß
IAS 21 „Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse“ in Euro umgerechnet. Bei allen Gesellschaften der SGL Group erfolgt dies auf Basis der jeweiligen Landeswährung als funktionaler Währung, da
die Gesellschaften wirtschaftlich selbstständig sind. Bei nicht in Euro aufgestellten Jahresabschlüssen
werden die Bilanzposten zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet.
Die bei der Umrechnung entstehenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des
Eigenkapitals erfasst. Umrechnungsdifferenzen aus langfristigen konzerninternen Forderungen, die als
Nettoinvestitionen in einem ausländischen Geschäftsbetrieb behandelt werden, werden direkt im Eigenkapital erfasst. Bei der Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs wird der im Eigenkapital
für diesen Geschäftsbetrieb erfasste kumulierte Betrag ergebniswirksam aufgelöst. Im Konzernabschluss
sind keine Jahresabschlüsse aus Hochinflationsländern enthalten.
Die Wechselkurse der für den Konzernabschluss wesentlichen Währungen haben sich wie folgt verändert:
Währungen
ISO-Code
1€=
US-Dollar
USD
Devisenmittelkurse am
Bilanzstichtag
Jahresdurchschnittskurse
31.12. 2007
31.12. 2006
2007
2006
1,4721
1,3170
1,3706
1,2557
Pfund Sterling
GBP
0,7334
0,6715
0,6846
0,6818
Kanadischer Dollar
CAD
1,4449
1,5281
1,4689
1,4242
Polnischer Zloty
PLN
3,5820
3,8312
3,7831
3,8951
Chinesischer Yuan
CNY
10,7524
10,2793
10,4186
10,0090
115
Derivative Finanzinstrumente
Die SGL Group nutzt gängige derivative Finanzinstrumente wie Zinsswaps, Zinsoptionen sowie Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen /-optionspaare nur zu Absicherungszwecken und zur Risikominderung. Ziel ist die Risikominimierung der Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft und den
Zinsrisiken aus den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen.
Derivative Finanzinstrumente werden nach IAS 39 jeweils mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt,
dieser entspricht bei Abschluss in der Regel den Anschaffungskosten. Ebenso werden die gesicherten
Bilanzposten einzeln am Stichtag bewertet. Der Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung orientiert
sich an dem Grundgeschäft. Für zukünftige, erwartete USD-Transaktionen wurde eine Absicherung der
Zahlungsströme (Cashflow-Hedge) vorgenommen, um künftige Cashflow-Risiken aus mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten künftigen Transaktionen zu sichern. Die Gewinne oder Verluste für die effektiven Teile der Sicherungsgeschäfte werden nach Abzug von latenten Steuern direkt im Eigenkapital
erfasst und separat in den übrigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen ausgewiesen. Eine Umbuchung in das Ergebnis erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des gesicherten Grundgeschäfts,
d. h. in dem Zeitpunkt, in dem der betreffende Umsatz realisiert wird. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung der Derivate wird unmittelbar im Ergebnis berücksichtigt. Bei Optionsgeschäften
wird nur der innere Wert für die Sicherungsbeziehung herangezogen. Die Zeitwertkomponente wird
unabhängig davon immer ergebniswirksam gebucht. Für Derivate, die zwar zu Absicherungszwecken
abgeschlossen wurden, für die aber kein Hedge Accounting angewendet wird, wird die Marktwertveränderung unmittelbar ergebniswirksam erfasst. Diese Derivate werden nach IAS 39 als zu Handelszwecken gehalten bilanziert. Bezüglich weiterer Informationen zu Finanzinstrumenten wird auf Anmerkung 27 verwiesen.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus dem
finanziellen Vermögenswert auslaufen. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn diese
getilgt, d. h. alle im Vertrag genannten finanziellen Verpflichtungen beglichen wurden, aufgehoben sind
oder auslaufen. Die SGL Group hat von der Option, finanzielle Vermögenswerte bei ihrem erstmaligen
Ansatz als erfolgswirksame, zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte
anzusetzen, bislang keinen Gebrauch gemacht.
Immaterielle Vermögenswerte
Erworbene Immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten
bewertet. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer amortisiert und auf eine mögliche Wertminderung untersucht, wann immer
es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass der Immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte.
Die Amortisationszeiträume und -methoden für Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzten Nutzungsdauern werden mindestens jährlich überprüft. Die derzeitige Amortisationsdauer für Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer beträgt bis zu 10 Jahre. Aufwendungen für die Amortisation von Immateriellen Vermögenswerten werden in unterschiedlichen Posten in der Gewinn- und
Verlustrechnung, je nach Funktionszugehörigkeit, gegliedert. Immaterielle Vermögenswerte – mit Ausnahme der Geschäftswerte – mit unbestimmter Nutzungsdauer bestehen nicht. Die Geschäftswerte
werden gemäß IAS 36 jährlich oder aber bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung
einem Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen.
Selbst geschaffene Immaterielle Vermögenswerte aus Entwicklungskosten werden nur dann aktiviert,
wenn die technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Immateriellen Vermögenswerts sowie die
Absicht, den Immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,
nachgewiesen werden kann. Ferner muss die Generierung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens
durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen zur Vollendung des Vermögenswerts
und die zuverlässige Ermittlung der zurechenbaren Ausgaben nachgewiesen werden können.
116
Konzern-Jahresabschluss
Forschungskosten stellen keinen Immateriellen Vermögenswert dar und werden als Aufwand in der
Periode erfasst, in der sie angefallen sind. Nicht rückzahlbare öffentliche Zuschüsse werden sofort
ertragswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag vereinnahmt.
Sachanlagen
Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, sind mit ihren
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.
Die Herstellungskosten enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch zurechenbare
Material- und Fertigungsgemeinkosten. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten
einbezogen. Reparaturkosten werden direkt aufwandswirksam erfasst. Kosten für Maßnahmen, die zu
einer Nutzungsdauerverlängerung oder einer Steigerung der künftigen Nutzungsmöglichkeiten der
Vermögenswerte führen, werden grundsätzlich aktiviert. Bei Verkauf oder Verschrottung scheiden die
Anlagegegenstände aus dem Anlagevermögen aus; dabei entstandene Gewinne oder Verluste werden
erfolgswirksam erfasst.
Für die Abschreibungen werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Nutzungsdauer Sachanlagen
Betriebsgebäude
10 bis 41 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen
4 bis 25 Jahre
Andere Anlagen
3 bis 15 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung
3 bis 15 Jahre
Die Restbuchwerte der Vermögenswerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am
Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sofern wesentlich, erfolgt
eine Aufteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf einzelne Komponenten.
Verträge, bei denen der Leasingnehmer alle wesentlichen Chancen und Risiken aus der entgeltlichen
Nutzung des Leasinggegenstands trägt, sind wirtschaftlich als Finanzierung anzusehen (Finance Lease).
Der Vermögenswert aus dem Finance Leasing wird bei erstmaliger Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, sofern die Barwerte der Leasingzahlungen nicht niedriger sind, und anschließend nach
den für das Sachanlagevermögen geltenden Bewertungsmethoden bewertet und über die wirtschaftliche
Nutzungsdauer oder über eine kürzere Vertragslaufzeit, sofern der Eigentumsübergang am Ende des
Vertrages nicht hinreichend sicher ist, abgeschrieben. Die Zahlungsverpflichtung aus dem Leasingvertrag setzt sich aus einer Zins- und Tilgungskomponente zusammen und wird als Leasingverbindlichkeit ausgewiesen. Die Zinskomponente als konstante Verzinsung der restlichen Leasingverbindlichkeit
wird über die Laufzeit des Leasing erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst. Bei Leasingverträgen,
bei denen der Leasinggeber die Chancen und Risiken aus dem Leasingobjekt trägt (Operating Lease),
werden die Leasingraten direkt aufwandswirksam erfasst.
Finanzanlagen
Finanzanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten – gegebenenfalls vermindert um Abschreibungen – bilanziert. Anteile an assoziierten Unternehmen, wie auch gemeinschaftlich geführte Unternehmen, werden zum anteiligen Eigenkapital bewertet. Zinslose und niedrig verzinsliche langfristige
Ausleihungen werden mit einem marktüblichen Satz abgezinst. Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei die Wertänderungen erfolgsneutral im
Eigenkapital bilanziert werden und bei Veräußerung der Wertpapiere in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. Als zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte werden bei der SGL Group
Vermögenswerte eingestuft, die nicht als Kredite und Forderungen oder zu Handelszwecken gehaltene
Vermögenswerte bzw. bis zur Endfälligkeit gehaltene Vermögenswerte klassifiziert worden sind.
117
Vorräte
Der Posten Vorräte umfasst Ersatzteile, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige und fertige Erzeugnisse
sowie bezogene Waren und geleistete Anzahlungen auf Vorräte. Vorräte werden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten nach der Durchschnittsmethode bewertet. Soweit erforderlich, wird der niedrigere
realisierbare Nettoveräußerungswert angesetzt. Der realisierbare Nettoveräußerungswert ergibt sich
als der erwartete Verkaufspreis abzüglich der Kosten für Fertigstellung und Vertrieb. Für Risiken im
Vorratsvermögen werden darüber hinaus spezifische Wertberichtigungen vorgenommen. Die Herstellungskosten enthalten neben den direkt zurechenbaren Kosten auch angemessene Teile der Materialund Fertigungsgemeinkosten. Direkt zurechenbare Kosten enthalten vor allem Kosten für Personal
inklusive Altersversorgung, Abschreibungen und direkt zuordenbares Material. Zinsen auf Fremdkapital
werden nicht aktiviert.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige Forderungen werden bei erstmaliger Erfassung zum beizulegenden Zeitwert und anschließend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Diese Werte entsprechen in der Regel dem Nennbetrag bzw. den Anschaffungskosten abzüglich Boni
und Skonti. Erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf Wertberichtigungskonten erfasst, bei sonstigen Vermögenswerten erfolgt eine direkte Minderung des Bilanzwerts.
Forderungen werden ausgebucht, wenn sie uneinbringlich sind. Wechselforderungen und unverzinsliche
oder niedrig verzinsliche Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr werden abgezinst.
Wertminderung von Vermögenswerten
Sofern sich Anhaltspunkte ergeben, dass der Buchwert eines Vermögenswerts dessen erzielbaren Betrag
übersteigt, wird der Wertansatz des Vermögenswerts überprüft. Der erzielbare Betrag wird als der
jeweils höhere Wert aus Nettoveräußerungswert (= beizulegender Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten)
bzw. Nutzungswert (= Barwert des erwarteten Mittelzuflusses aus dem Vermögenswert) ermittelt. Bei
der SGL Group war der Nettoveräußerungswert höher als der Nutzungswert und ergab somit den erzielbaren Betrag. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, erfolgt eine Abwertung. Können den
einzelnen Vermögenswerten keine eigenständigen Cashflows zugeordnet werden, wird die Werthaltigkeit
auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs)
von Vermögenswerten getestet.
Für den Wertminderungtest wird der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt
den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
zugeordnet. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit oder eine Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, stellt dabei die niedrigste Ebene
innerhalb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für die interne Unternehmenssteuerung überwacht wird, und ist nicht größer als ein Segment, das auf dem primären oder dem
sekundären Berichtsformat des Konzerns basiert, wie es nach IAS 14 „Segmentberichterstattung“
festgelegt ist. Diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, auf deren Ebene die Werthaltigkeit der
Geschäfts- oder Firmenwerte überprüft wird, sind die Geschäftsbereiche Performance Products (PP),
Graphite Materials & Systems (GMS) und Carbon Fibers & Composites (CFC) (nähere Angaben hierzu
erfolgen unter Anmerkung 28).
Der Werthaltigkeitstest für Geschäftswerte wurde auf der Grundlage abgezinster, zukünftig zu erwartender Cashflows vorgenommen. Gemäß IAS 36 erfolgt die Ermittlung des Nutzungswerts auf Basis
einer 5-Jahres-Planung der einzelnen Geschäftsbereiche, die bottom-up erstellt und vom Vorstand der
SGL Group genehmigt wurde. Diese ist Grundlage für die Ermittlung des Nettoveräußerungswerts,
118
Konzern-Jahresabschluss
der mangels eines aktiven Marktes für die Geschäftsbereiche auf Basis einer DCF-Rechnung ermittelt
wird. Die Planung basiert auf internen Erwartungen und Annahmen, die mit externen Informationen
abgeglichen bzw. für Zwecke der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts mit externen Daten objektiviert werden, und enthält für jedes Planjahr und je Geschäftsbereich unter anderem eine Absatz-,
Umsatz- und Kostenplanung sowie eine daraus entwickelte Projektion der Betriebsergebnisse und
Cashflows. Dabei werden Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf Produkt- bzw. Produktgruppenebene
auf Basis der erwarteten Markt-, Wirtschafts- und Wettbewerbsentwicklung für die nächsten fünf Jahre
geplant und auf Geschäftsbereichsebene aggregiert. Nach dem fünften Planjahr wird eine jährliche
Steigerung des Free Cashflow für die etablierten Geschäftsbereiche (PP und GMS) von 1,0 % und für
CFC von 3,0 % unterstellt. Die Wachstumsrate für PP und GMS spiegelt den langfristigen durchschnittlichen Wachstumstrend dieser Geschäfte wider. Bei CFC, wo eine Vielzahl von Produkten erst am Anfang
des Produktlebenszyklus anzusiedeln sind, ist zukünftig von einem durchschnittlich höheren Wachstum auszugehen. Die auf dieser Basis ermittelten Nettoveräußerungswerte übersteigen signifikant die
jeweiligen Buchwerte. Die zukünftigen Cashflows nach Steuern wurden mit den gewogenen durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC = Weighted Average Cost of Capital) in Höhe von 10,2 % abgezinst.
Bei der Bestimmung des WACC wurden neben der Marktrisikoprämie von 4,5 % folgende Parameter
berücksichtigt, die aus einer Gruppe von Unternehmen ermittelt wurden, die zur SGL Group vergleichbar sind: ein 24-Monats-Beta von 1,4, ein laufzeitäquivalenter risikoadjustierter Fremdkapitalkostensatz
von 6,5 % sowie die Finanzierungsstruktur der Vergleichsgruppe.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Kassenbeständen, Schecks und frei verfügbaren Bankguthaben, deren ursprüngliche Laufzeit bis zu drei Monaten beträgt.
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen von leistungsorientierten Plänen werden
nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) unter Berücksichtigung von
zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen und der Korridormethode gemäß IAS 19 bewertet.
Der Zinsanteil an der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen.
Leistungen im Rahmen von beitragsorientierten Plänen werden direkt als Aufwand berücksichtigt.
Übrige Rückstellungen
Nach IAS 37 werden übrige Rückstellungen gebildet, wenn gegenüber Dritten eine auf vergangenen Ereignissen beruhende Verpflichtung besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und eine zuverlässige
Schätzung des Betrags möglich ist. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Restrukturierungsrückstellungen werden gebildet, sofern ein formaler Restrukturierungsplan verabschiedet und ausreichend detailliert öffentlich verkündet wurde. In Anmerkung 31 ist die Bilanzierung und die Rückstellungsbildung für Verpflichtungen aus Aktienplänen beschrieben.
Die SGL Group bildet Rückstellungen für Umweltschutzverpflichtungen, sobald es wahrscheinlich ist,
dass eine solche Verpflichtung besteht und ihr Betrag vernünftig geschätzt werden kann. Mögliche Entschädigungszahlungen von Versicherungen werden bei der Schätzung solcher Verbindlichkeiten nicht
abgesetzt, sondern als separater Vermögenswert, maximal bis zur Höhe der gebildeten Rückstellung,
ausgewiesen, sofern die Erstattung so gut wie sicher ist.
119
Verbindlichkeiten
Verzinsliche Darlehen
Verzinsliche Darlehen umfassen im Wesentlichen Anleihen und Bankverbindlichkeiten und werden
beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert nach Abzug von angefallenen Transaktionskosten bilanziert. Anschließend werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei
Differenzen zwischen den historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag unter Verwendung der Effektivzinsmethode über die entsprechenden Laufzeiten verteilt werden. Unverzinsliche
oder niedrig verzinsliche Darlehen, die eine Ursprungslaufzeit von mehr als einem Jahr haben, werden
auf den Bilanzstichtag abgezinst. Weitere Details zur Bilanzierung der Wandelschuldverschreibung
sind in Anmerkung 23 enthalten.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige übrige Verbindlichkeiten werden zu
fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert und entsprechen in der Regel dem Nennbetrag. Bei den
kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten in der
Regel dem Nennbetrag.
Erträge und Aufwendungen
Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres werden erfasst, wenn sie realisiert sind. Umsatzerlöse
werden zum Zeitpunkt des Gefahrenübergangs, grundsätzlich nach Lieferung der Produkte oder Ausführung der Dienstleistungen, unter Abzug von Skonti und gewährten Rabatten gebucht. Für Fertigungsaufträge gemäß IAS 11 erfolgt die Umsatzrealisierung nach der „Percentage-of-Completion“-Methode
auf Basis des Fertigstellungsgrades als Verhältnis der angefallenen Kosten zu den erwarteten Gesamtkosten. Voraussetzung hierfür ist, dass die entstandenen und die noch anfallenden Auftragskosten,
die Auftragserlöse, der Leistungsfortschritt und das daraus resultierende Auftragsergebnis am Bilanzstichtag verlässlich geschätzt und bewertet werden können. Ein erwarteter Verlust des Auftrages wird
sofort aufwandswirksam erfasst.
Die SGL Group gewährt ihren Kunden Skonti für die frühzeitige Bezahlung von ausstehenden Beträgen.
Außerdem gewährt die SGL Group auch Volumenrabatte an Kunden basierend auf deren Einkaufsvolumen in einem bestimmten Zeitraum. Solche Rabatte werden als Minderung der Umsatzerlöse gebucht.
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer
Verursachung ergebniswirksam. Zinserträge und –aufwendungen werden periodengerecht erfasst. Dividenden werden grundsätzlich zum Ausschüttungszeitpunkt vereinnahmt.
Aufwendungen für Werbung und Verkaufsförderung sowie andere kundenbezogene Aufwendungen
werden unmittelbar ergebniswirksam erfasst. Rückstellungen für geschätzte Aufwendungen im Rahmen
von Gewährleistungen werden nach dem Zeitpunkt des Verkaufs des entsprechenden Produkts gebildet.
120
Konzern-Jahresabschluss
Latente Steuern
Die Latenten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeits-Methode ermittelt. Aktive und passive Latente Steuern werden als separate Posten in der Bilanz
dargestellt, um die künftige steuerliche Wirkung aus zeitlichen Differenzen zwischen den bilanziellen
Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden sowie dem steuerlich beizumessenden Wert zu
berücksichtigen. Für die Ermittlung der aktiven und passiven Latenten Steuern wird von den erwarteten
Steuersätzen zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Realisierung ausgegangen. Wirkungen aus den
Änderungen von Steuersätzen werden zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der gesetzlichen Regelung
ergebniswirksam berücksichtigt. Für steuerliche Verlustvorträge erfolgt eine Aktivierung nur, sofern
eine zukünftige Nutzung wahrscheinlich ist.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen
Die Erstellung der Jahresabschlüsse erfordert in bestimmten Einzelfällen Ermessensentscheidungen
sowie Schätzungen und Annahmen des Managements über die Beträge von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Rückstellungen, die Angabe von Haftungsverhältnissen und Eventualforderungen
bzw. -verbindlichkeiten sowie die ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen.
Faktoren, die dazu führen, dass Erwartungen und Schätzungen nicht eintreten und sich dadurch negativ auf den Konzern auswirken, sind sehr vielfältig. Diese reichen von unerwarteten Veränderungen der
wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, der Wettbewerbssituation,
der Zins- und Währungsentwicklungen, Änderungen von umweltrechtlichen und sonstigen gesetzlichen
Bestimmungen bis hin zu Geschehnissen im Umfeld akquirierter Unternehmen und Konzerngesellschaften. Die getroffenen Annahmen und Schätzungen werden stets nach bestem Wissen und Gewissen
getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.
Wesentliche Annahmen und Schätzungen im Hinblick auf die Erstellung des Konzernabschlusses liegen
in der Festlegung von Nutzungsdauern von Vermögenswerten und der Ermittlung abgezinster Cashflows
im Rahmen von Werthaltigkeitstests bei Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer, in der
Bildung von Rückstellungen, in der Bewertung der aktienbasierten Vergütungsintrumente und den Verpflichtungen aus Pensionsplänen sowie in der Einschätzung hinsichtlich der zukünftigen steuerlichen
Nutzung von Verlustvorträgen und der damit verbundenen Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern.
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Die Abschreibungsdauer bei Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen mit begrenzter
Nutzungsdauer beruhen auf Schätzungen über den erwarteten Zeitraum, in dem diese Vermögenswerte zu Mittelzuflüssen führen werden. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden hingegen nicht planmäßig
amortisiert, sondern mindestens einmal im Jahr auf ihre Werthaltigkeit im Rahmen eines Impairmenttests überprüft. Dabei werden die jeweiligen Immateriellen Vermögenswerte mit für
die Zukunft erwarteten diskontierten Cashflows dieser Vermögenswerte verglichen. Bei Firmenwerten erfolgt dieser Test auf Basis der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Die ermittelten Barwerte der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse basieren stets auf Erwartungswerten über die zukünftige Geschäftsentwicklung, Schätzungen über die Entwicklung der
Kapitalkosten einschließlich der sonstigen möglichen Risiken im Zusammenhang mit dem
jeweiligen Geschäft sowie der Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (siehe
auch Anmerkung zu Wertminderung von Vermögenswerten).
121
Aktienbasierte Vergütung
Die SGL Group verfügt über mehrere aktienbasierte Vergütungsmodelle für Vorstand, Management und Mitarbeiter. Der Personalaufwand aus diesen Programmen bemisst sich gemäß IFRS 2
nach dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Instrumente im Zeitpunkt der Gewährung.
Die Schätzung dieser Zeitwerte ist abhängig von den zugrunde gelegten Bewertungsparametern. Weitere Informationen zu den verwendeten Bewertungsmodellen und Parametern sind in
der Anmerkung 31 enthalten.
Latente Steuern
Die Nutzung von aktivierten latenten Steuern, insbesondere aus steuerlichen Verlustvorträgen,
ist abhängig von Einschätzungen über die in Zukunft zu versteuernden Einkommen. Die Beurteilung der Werthaltigkeit von aktiven latenten Steuern hängt von Einschätzungen und Erwartungen des Managements ab.
Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten
Änderungen in der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer bestehenden Verpflichtung oder des Zahlungszeitpunkts können dazu führen, dass sich die Rückstellungshöhe
verändert oder aber eine bisher nicht bilanzierte Eventualschuld passivierungspflichtig wird.
Pensions- und ähnliche Verpflichtungen
Die Bilanzierung der Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen erfolgt in Übereinstimmung mit
versicherungsmathematischen Bewertungen. Aufgrund der erwarteten Markt- und Wirtschaftstrends werden Prämissen wie der Diskontierungssatz, erwartete langfristige Renditen des Planvermögens, erwartete Gehaltssteigerungen sowie Mortalitäts- und Steigerungsraten für die
Gesundheitsvorsorge nach Eintritt in den Ruhestand festgelegt. Jede Änderung der Annahmen
hat Auswirkungen auf die Höhe der bilanzierten Verpflichtungen und somit auch auf die Nettoaufwendungen der Pensionsverpflichtungen.
2.
Akquisitionen/Desinvestitionen und Konsolidierungskreis
Im Geschäftsjahr 2006 hat die SGL Group zusammen mit der chinesischen Gesellschaft Sinyuan Industrial Material Co. Ltd. ein Unternehmen mit Sitz in Ningbo, südlich von Shanghai, gegründet. Die Vereinbarung beinhaltet die Herstellung von „Expanded Graphite“ für den asiatischen Markt. Die Gesellschaft
firmiert unter dem Namen NINGBO SSG Co. Ltd. und wird zu 60 % von der SGL Group und zu 40 % von
Sinyuan gehalten.
Die zum 31. Dezember 2006 als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte der SGL Carbon S.A.,
Belgien, wurden im Februar 2007 veräußert.
Die SGL Group hat 51 % der Geschäftsanteile der Kümpers GmbH & Co. KG, Deutschland, mit Kaufvertrag vom 28. Dezember 2006 erworben. SGL und Kümpers beabsichtigen, die Wachstumschancen in
Glas- und Carbonfasern gemeinschaftlich zu nutzen. Nach Genehmigung durch die Kartellbehörden
wird die in SGL Kümpers GmbH & Co. KG umfirmierte Gesellschaft seit dem 1. April 2007 in den Konzernabschluss einbezogen.
122
Konzern-Jahresabschluss
Am 24. Mai 2007 haben die SGL Group und Tokai Carbon Co. Ltd., Japan, das Unternehmen SGL Tokai
Process Technology Ltd., Singapur, gegründet und Anteile an bestehenden Gesellschaften eingebracht.
Dieses Unternehmen produziert und vertreibt Prozesstechnologieprodukte für den asiatischen Markt,
insbesondere China, Japan und Südkorea. Die SGL Carbon AG hält 51 % und Tokai Carbon Co. Ltd.,
Japan, 49 % der Anteile an diesem Unternehmen. Im Zuge der Transaktion hat die SGL Carbon AG bzw.
SGL Carbon Beteiligung GmbH ihre 100% ige Beteiligung an der SGL CARBON Graphite Technic Co. Ltd.,
China, bzw. ihre 50,88%ige Beteiligung an der SGL CARBON Karahm Ltd., Südkorea, an diese Gesellschaft
übertragen. Tokai Carbon Co. Ltd. hat ihrerseits ihre 100% ige Beteiligung an der Graphite Chemical
Engineering Co., Ltd., Japan (GCE), an diese Gesellschaft übertragen. Seit dem 1. Juni 2007 wird die
SGL Tokai Process Technology, Ltd. und die Graphite Chemical Engineering Co., Ltd. (GCE) konsolidiert.
Am 4. Juni 2007 hat die SGL Group einen Joint Venture-Vertrag mit dem chinesischen Graphitproduzenten Shanxi Quanhai Graphite Co. Ltd., Shanxi/Zentralchina, zur Gründung von SGL Quanhai Carbon
(Shanxi) Co. Ltd., Shanxi, und Produktion von Spezialgraphit in China unterzeichnet. Nach der erfolgten
Zustimmung der zuständigen Regierungsbehörde in China wird die Gesellschaft seit dem 1. Juli 2007
in den Konzernabschluss einbezogen. SGL hält 75 % der Anteile an der neuen Gesellschaft.
Am 1. Oktober 2007 wurde die Dr. Schnabel GmbH & Co. KG, ein führender Hersteller von Fluor-Kunststoff-Apparaten für Korrosionsschutz mit Sitz in Limburg/Lahn, zu 100 % erworben und seit diesem
Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen. Die Dr. Schnabel GmbH & Co. KG verfügt über innovatives Know-how und produziert mit Fluor-Kunststoff (PTFE = Polytetrafluorethylen) ausgekleidete Rohrleitungen, Schläuche, Kompensatoren, Behälter, Kolonnen (Apparate zur Wärme- und Stoffübertragung)
und Wärmetauscher. Die hochkorrosionsbeständigen Produkte werden vor allem in Anlagen der elektronischen, pharmazeutischen, chemischen und petrochemischen Industrie eingesetzt.
Am 24. Oktober 2007 hat die SGL Group einen Kaufvertrag zum Erwerb von 100 % der epo Gmbh mit Sitz
in Willich, einem der führenden europäischen Hersteller von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen, unterzeichnet und damit ihre Kernkompetenz im Hochleistungs-Materialbereich gestärkt. Die in SGL epo GmbH
umfirmierte Gesellschaft wird seit Dezember 2007 konsolidiert.
Am 28. November 2007 hat die SGL Group mit Aldila Inc. die Vereinbarung getroffen, 50 % der Anteile
am gemeinsamen Joint Venture Carbon Fiber Technology LLC (CFT) Evanston, WY (USA), zur Herstellung
von Carbonfasern zu erwerben, und hat damit den Anteil an CFT auf 100 % aufgestockt. Seit 1999 waren
die SGL Group und Aldila Inc. zu jeweils 50 % am Joint Venture beteiligt. Die bis zum 30. November 2007
At-Equity bewertete Gesellschaft wird seit Dezember 2007 konsolidiert.
Mit Wirkung vom 31. Dezember 2007 wurde die M.G. P. LLC in Sinking Spring, PA (USA), auf die SGL Carbon
LLC, Charlotte, NC (USA), verschmolzen.
123
Bei den oben genannten Akquisitionen im Geschäftsjahr 2007 handelt es sich – auch aus Sicht der
Geschäftsbereiche – eher um kleinere zukunftsgerichtete (Gemeinschafts-)Unternehmen, die aus bilanzieller Sicht einzeln betrachtet keinen materiellen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
haben. Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der erworbenen Unternehmen zum Erwerbszeitpunkt stellen sich zusammenfassend wie folgt dar:
in Mio. €
Beizulegende
Zeitwerte zum
Erwerbszeitpunkt
Buchwerte
Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
4,2
0,1
Sachanlagen
25,6
18,7
Vorräte
13,5
13,4
Andere Vermögenswerte
7,9
6,6
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
4,4
4,4
Aktive Latente Steuern
0,4
0,0
Rückstellungen
3,0
3,0
Verzinsliche Darlehen
4,9
4,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
10,2
10,2
Sonstige Verbindlichkeiten
18,1
5,3
Minderheitenanteile
1,0
0,0
Passive Latente Steuern
1,3
0,0
17,5
19,8
Schulden
Nettovermögen
abzüglich:
Abgang 50 % Joint Venture CFT
-4,2
Neubewertung CFT Aktiva
-0,8
Erworbener Anteil am Nettovermögen
12,5
Firmenwerte aus dem Unternehmenserwerb
37,1
Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten
49,6
davon:
Ausstehende Kaufpreiszahlung
Auszahlung in 2007 für Unternehmenszusammenschlüsse
-5,1
44,5
In 2007 wurden die Gesellschaften SGL TECHNOLOGIES Beteiligung GmbH und SGL Technologies
Composites Holding GmbH, deren Sitz jeweils in Meitingen ist, gegründet. Beide Holdinggesellschaften
werden konsolidiert.
Die SGL Group hat im März 2007 zusammen mit der Lenzing AG ein Joint Venture gegründet, um die
Rohstoffversorgung zur Herstellung von Carbonfasern langfristig abzusichern. Dieses Joint Venture, an
dem die SGL Group 44 % hält und das At-Equity bewertet wird, firmiert als European Precursor GmbH.
Das Joint Venture wird eine spezielle Polyacrylnitrilfaser bzw. den sogenannten PAN-Precursor herstellen – das Ausgangsmaterial für die Carbonfaser.
124
Konzern-Jahresabschluss
Konsolidierungskreis
Alle Tochterunternehmen, die unter Beherrschung der SGL Group stehen, werden in den Konzernabschluss einbezogen. Beherrschung wird angenommen, wenn die SGL Group direkt oder indirekt über
mehr als die Hälfte der Stimmrechte eines Unternehmens verfügt; dies gilt nicht, wenn sich in außergewöhnlichen Umständen eindeutig nachweisen lässt, dass ein derartiger Besitz keine Beherrschung
begründet.
Zum 31. Dezember 2007 wurden neben der SGL Carbon AG zwölf inländische (2006: fünf) und 42
(2006: 41) ausländische Tochterunternehmen konsolidiert. Gegenüber 2006 wurden sieben inländische
und vier ausländische Gesellschaften erstmals konsolidiert, eine ausländische Gesellschaft verschmolzen, eine ausländische Gesellschaft wurde liquidiert sowie ein ausländisches Tochterunternehmen
verkauft. Drei Joint Ventures wurden mit dem anteiligen Eigenkapital (At-Equity) bewertet (2006: drei
Joint Ventures).
Kaufpreisallokation
Die erstmalige Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses erfordert eine Bewertung der
übernommenen Vermögenswerte und Schulden zu Marktwerten und ist innerhalb eines Zeitraums von
12 Monaten, beginnend mit dem Erwerbszeitpunkt, abzuschließen. Da ein wesentlicher Anteil der
Unternehmenszusammenschlüsse der SGL Group erst im 4. Quartal 2007 erfolgte, kann eine Korrektur
dieser vorläufigen Werte im folgenden Geschäftsjahr retrospektiv in den Vergleichszahlen der Vorperiode notwendig werden.
125
E R L ÄU T E RU N G E N Z U R
KO N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G U N D Z U R
KO N Z E R N - B I L A N Z
Die Aufteilung der Umsatzerlöse auf die Geschäftssegmente ist in Anmerkung 28 dargestellt.
3.
Umsatzkosten/Vertriebskosten/F& E-Kosten/Allgemeine Verwaltungskosten
In 2007 hat die SGL Group nach Schäden an zwei Standorten Leistungen aus der Betriebsunterbrechungsversicherung in Höhe von insgesamt 10,2 Mio. € erhalten und diese aufgrund ihres Entschädigungscharakters als Minderung der Umsatzkosten ausgewiesen.
Die Vertriebskosten haben sich in 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Mio. € erhöht. Der Anstieg
resultiert in erster Linie aus der höheren Umsatztätigkeit.
Darüber hinaus haben sich die Transportkosten, die rund ein Drittel der Steigerung ausmachen, angetrieben durch die stark angestiegenen Rohöl- und Energiepreise, überproportional erhöht.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Mio. € erhöht.
Dies betrifft in erster Linie die technologische Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios
wie auch die Erschließung neuer Markt- und Technologiepotenziale.
Im Berichtsjahr sind die Allgemeinen Verwaltungskosten gegenüber dem Vorjahr um 7,3 Mio. € angestiegen. Diese Erhöhung resultiert mit 3,0 Mio. € im Wesentlichen aus den erstmals einbezogenen
Gesellschaften. Ebenso ist ein erhöhter Aufwand aus unseren aktienbasierten Vergütungsprogrammen
(Aktien-Plan und SAR-Plan) zu verzeichnen, da die Bewertungen der diesjährigen Tranchen jeweils aufgrund des deutlich gestiegenen Kurses der SGL Aktie höher ausgefallen sind als im Vorjahr.
Unsere Vertriebsstrukturen basieren weitgehend auf der engen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden, um die Produkteigenschaften und ihren Einsatz beim Kunden stetig zu
optimieren. Im Rahmen der Entwicklung neuer Produkte und Produktanwendungen werden diese ebenfalls in enger Kooperation mit unseren Kunden oder potenziellen zukünftigen Kunden vorgenommen.
Marketingaufwendungen hinsichtlich der Markteinführung neuer Produkte haben daher nur eine nachrangige Bedeutung.
4.
Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen
in Mio. €
2007
2006
14,2
3,0
Sondererträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen
6,4
2,4
Erträge Versicherungsentschädigungen
2,1
3,6
Erträge aus Abgängen von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
0,9
1,6
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen
0,9
1,4
Sonstige betriebliche Erträge
5,5
3,2
30,0
15,2
Kurssicherungsgeschäfte/Währungskursverluste
8,5
4,1
Restrukturierungsaufwendungen
4,4
4,2
Verluste aus dem Abgang von Anlagegegenständen
2,0
1,2
Zuführung zu Rückstellungen
1,5
1,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2,8
9,1
19,2
20,0
Sonstige betriebliche Erträge
Kurssicherungsgeschäfte/Währungskursgewinne
Gesamt
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Gesamt
126
Konzern-Jahresabschluss
5.
Aufwendungen/Zahlungen im Zusammenhang mit EU-Kartellverfahren
Nach der vollständigen bilanziellen Abbildung der Verfahren zu Spezialgraphiten sowie elektrischen
und mechanischen Kontakten zum 31. Dezember 2006 und der erfolgten Barhinterlegung der Graphitspezialitätenstrafe in Höhe von 22,3 Mio. € im Februar 2007 sind ab dem Geschäftsjahr 2007 keine
weiteren Aufwendungen im Zusammenhang mit EU-Kartellverfahren angefallen.
6.
Finanzergebnis
in Mio. €
2007
2006
Erträge aus At-Equity bewerteten Unternehmen
1,3
1,2
Zinsen aus anderen Wertpapieren, sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
6,7
5,3
Zinsen auf Finanzschulden und sonstige Zinsen*
-22,3
-31,1
Zinsanteil der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen
-13,9
-13,1
-4,5
0,0
Aufzinsungskomponente Wandelschuldverschreibung*
Zinsaufwendungen aus Kartellverfahren
Zinsaufwendungen, netto
Amortisation der Refinanzierungskosten (nicht zahlungswirksam)*
0,0
-14,1
-34,0
-53,0
-1,7
-3,4
Abschreibung Refinanzierungskosten, Verlust aus der vorfälligen Ablösung*
-10,7
0,0
Vorfälligkeitskosten für Hochzinsanleihe*
-20,1
0,0
0,0
-0,6
Aufwendungen für Bürgschaften an die Europäische Kommission
Sonstige finanzielle Aufwendungen/Erträge
Sonstiges finanzielles Ergebnis
-0,2
-5,7
-32,7
-9,7
-65,4
-61,5
* Summe der Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten 59,3 Mio. € (Vorjahr: 34,5 Mio. €)
Details zu den Erträgen aus At-Equity bewerteten Unternehmen sind in Anmerkung 13 enthalten.
Die Zinserträge sind aufgrund des durchschnittlich höheren Zahlungsmittelbestands gegenüber
dem Vorjahr von 5,3 Mio. € auf 6,7 Mio. € angestiegen.
Die Zinsaufwendungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 8,8 Mio. € auf 22,3 Mio. €. Die
Entlastung resultiert im Wesentlichen aus der im Mai 2007 abgeschlossenen Neufinanzierung.
Neben dem zahlungswirksamen Zinskupon von 0,75 % p. a. ist für die Wandelanleihe unter IFRS eine
nicht zahlungswirksame Aufzinsungskomponente auszuweisen. Bei der Ermittlung wurde ein vergleichbarer Marktzins von 5,8 % p. a. unterstellt, zu dem eine alternative Finanzierung für die SGL Group
möglich gewesen wäre. Im Berichtszeitraum ergibt sich damit erstmals ein nicht zahlungswirksamer
Aufzinsungsaufwand von 4,5 Mio. €.
Zinsaufwendungen aus Kartellverfahren fielen letztmals in 2006 an und beinhalten den Einmaleffekt
aus der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von 12,8 Mio. €. Der Zinsanteil der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen lag, wegen der in 2006 verglichen zu 2005 höheren Pensionszinssätze, mit 13,9 Mio. € leicht über dem Aufwand des Vorjahres (13,1 Mio. €).
Das sonstige finanzielle Ergebnis von 32,7 Mio. € in 2007 (Vorjahr: 9,7 Mio. €) beinhaltet die Einmalkosten der Neufinanzierung aus 2007, bestehend aus Vorfälligkeitskosten zur Ablösung der Hochzinsanleihe aus 2004 von 20,1 Mio. € und dem Buchverlust aus dem Abgang der Hochzinsanleihe und den
Bankverbindlichkeiten aus 2004 (Abschreibung der noch nicht amortisierten Refinanzierungskosten)
von 10,7 Mio. €.
Das sonstige finanzielle Ergebnis betrifft außerdem Währungsergebnisse aus dem Finanzbereich sowie
insbesondere die Mark-to-Market-Bewertung unserer derivativen Instrumente zur Zins- wie auch zur
korrespondierenden Währungskurssicherung.
127
7.
Sonstige Informationen
Nachfolgend werden ausgewählte Angaben zum Gesamtkostenverfahren gemacht.
Materialaufwand
in Mio. €
2007
2006
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren
227,2
192,4
Aufwendungen für bezogene Leistungen
106,6
102,2
333,8
294,6
Der Materialaufwand ist im Umsatzkostenverfahren in den Umsatzkosten enthalten.
Personalaufwand
in Mio. €
2007
2006
Löhne und Gehälter (inkl. Boni)
271,9
255,4
62,4
64,4
334,3
319,8
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
(davon für Pensionen: 2007 23,4 Mio. €; 2006 24,0 Mio. €)
Abschreibungen
Die Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens von 49,3 Mio. € lagen trotz des deutlich
gestiegenen Investitionsvolumens in 2007 unter Vorjahresniveau (2006: 53,4 Mio. €). Eine Ursache
hierfür ist der Wegfall von Wertminderungsabschreibungen in 2007. In 2006 nahmen wir auf Basis der
Restrukturierungsmaßnahmen an unseren Standorten in Ascoli, Italien, und Valencia, USA, noch Wertminderungsabschreibungen auf das Sachanlagenvermögen vor. Zudem machten sich Einflüsse aus der
Währungsumrechnung positiv bemerkbar. Die hohen Investitionen in 2007 hatten noch keinen oder
nur einen geringfügigen Einfluss auf die Höhe der Abschreibungen in 2007, da erst mit Fertigstellung
und Inbetriebnahme der neuen Anlagen die planmäßigen Abschreibungen beginnen.
Personalaufwand sowie Abschreibungen sind in allen Funktionskosten wie Umsatzkosten, Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Verwaltungskosten enthalten.
Sonstige Angaben
Für Ausgangsfrachten wurden in 2007 insgesamt 33,9 Mio. € (2006: 28,7 Mio. €) und für Werbung
2,8 Mio. € (2006: 1,9 Mio. €) aufgewendet. Für die weltweiten Prüfungskosten für den Konzernabschlussprüfer der Jahresabschlüsse 2007 sind 1,6 Mio. € (2006: 2,0 Mio. €), für Bestätigungs- und Bewertungsleistungen 1,5 Mio. € (2006: 1,6 Mio. €), für sonstige Leistungen 0,1 Mio. € (2006: 0,1 Mio. €) und für
Steuerberatungsleistungen 0,1 Mio. € (2006: 0,1 Mio. €) angefallen. Die Prüfungskosten für den Konzernabschluss und der deutschen Gesellschaften durch den Konzernabschlussprüfer beliefen sich auf
0,7 Mio. €. Für Miet- und Leasingverhältnisse wurden im Geschäftsjahr 24,7 Mio. € (2006: 20,5 Mio. €)
aufgewendet.
Sonstige Steuern werden unter den Aufwendungen der einzelnen Funktionsbereiche ausgewiesen. In den
Geschäftsjahren 2007 und 2006 sind insgesamt 6,9 Mio. € und 7,2 Mio. € angefallen.
128
Konzern-Jahresabschluss
Angaben über Mitarbeiter
Zum Geschäftsjahresende waren im Konzern 5.862 Mitarbeiter beschäftigt (2006: 5.249). Der starke
Mitarbeiteranstieg im Geschäftsjahr 2007 ist in erster Linie auf die erstmalige Einbeziehung der im
Laufe des Berichtsjahres erworbenen Gesellschaften zurückzuführen (+408 Mitarbeiter). Darüber hinaus
verlangte auch das generell hohe Wachstum unseres Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr personelle
Verstärkungen.
Im Jahresdurchschnitt beschäftigten wir in den einzelnen Funktionsbereichen:
Produktion und Hilfsbetriebe
8.
2007
2006
3.908
3.834
Vertrieb
484
451
Forschung
248
216
Verwaltung, übrige Bereiche
813
766
5.453
5.267
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Deutsche Kapitalgesellschaften unterliegen grundsätzlich der Körperschaftsteuer mit einem einheitlichen
Satz von 25 % für ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne. Hinzu kommt ein Solidaritätszuschlag auf
den Körperschaftsteuersatz von 5,5 %. Damit beträgt der verwendete Körperschaftsteuersatz in 2007
und 2006 insgesamt 26,4 %. Zusätzlich fällt in Deutschland Gewerbesteuer an. Die Höhe der Gewerbesteuer ist abhängig davon, in welcher Gemeinde die Gesellschaft Betriebsstätten unterhält. Die Gewerbesteuer beträgt grundsätzlich ca. 15 bis 20 % des steuerpflichtigen Gewerbeertrags, je nach Hebesatz der
Gemeinde. Bei der Ermittlung des körperschaftsteuerpflichtigen Einkommens der Kapitalgesellschaft
ist die Gewerbesteuer noch bis zum Veranlagungsjahr 2007 als Betriebsausgabe abzugsfähig. Dadurch
ergibt sich für uns insgesamt ein Ertragsteuersatz in Deutschland von 38,4 % in 2007 (2006: 38,4 %).
Durch die Unternehmenssteuerreform in Deutschland kommt es ab dem 1. Januar 2008 zu einer Absenkung der anzuwendenden Steuersätze. Der Körperschaftsteuersatz wird auf einheitlich 15 % reduziert.
Nach Hinzurechnung des Solidaritätszuschlags ergibt sich ein anzuwendender Körperschaftsteuersatz
von 15,83 %. Der auf die steuerliche Organschaft in Deutschland anzuwendende Gewerbesteuersatz liegt
ab 2008 bei voraussichtlich 13,4 %. Nach Wegfall der Abziehbarkeit der Gewerbesteuer auch bei der
Körperschaftsteuer ergibt sich für 2008 ein Ertragsteuersatz von 29,2 %. Die Verrechnung vorgetragener
Verluste ist auch weiterhin auf 60 % des laufenden zu versteuernden Jahreseinkommens beschränkt.
Verluste bis zu einem Sockelbetrag von 1 Mio. € jährlich bleiben allerdings bei der Körperschaftsteuer
wie bei der Gewerbesteuer uneingeschränkt abzugsfähig.
Der Ertragsteuersatz für unsere amerikanischen Gesellschaften liegt derzeit bei 38 % (2006: 39 %). Zum
Teil deutlich geringere Ertragsteuersätze ergeben sich für die anderen ausländischen Konzerngesellschaften. Diese lagen in 2007 bei 32,5 % in Spanien (2006: 35 %), 33 % in Italien (2006: 33 %), 33,3 % in
Frankreich (2006: 34 %), 32 % in Kanada (2006: 33 %), 30 % in Großbritannien (2006: 30 %), 25 % in Österreich (2006: 25 %) und 19 % in Polen (2006: 19 %).
Der Steueraufwand/-ertrag stellt sich wie folgt dar:
in Mio. €
2007
2006
-4,6
0,4
-35,4
-23,3
-1,7
-13,7
Ertragsteueraufwendungen
Deutschland
Ausland
Latente Steuerabgrenzungen
Deutschland
Ausland
-16,2
1,1
–57,9
–35,5
129
Der Steueraufwand erhöhte sich im Berichtsjahr auf 57,9 Mio. € (Vorjahr: 35,5 Mio. €) und entspricht
damit einer Steuerquote von 30,6 % (Vorjahr: 46,4 %) in Bezug zu einem Ergebnis vor Ertragsteuern von
189,1 Mio. € (Vorjahr: 76,4 Mio. €).
Neben den laufenden Ertragsteueraufwendungen resultiert der Steueraufwand auch aus Veränderungen der latenten Steuerabgrenzungen. Hauptanteil hatte hierbei die Erhöhung der steuerlichen Verlustvorträge nach Änderung von Steuerveranlagungen für Vorjahre, für die aktive latente Steuern gebildet
werden konnten. Die Absenkung des deutschen Ertragsteuersatzes im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008 führte bei der Bewertung der bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuerpositionen gegenüber dem Vorjahresende zu einem einmaligen Aufwand von 7,3 Mio. € in 2007. Gegenläufig
konnten auf Basis der zum Jahresende neu erstellten Mittelfristplanung der deutschen Organkreisgesellschaften zusätzliche aktive Latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 7,3 Mio. € gebildet
werden, die einen steuerlichen Ertrag der Berichtsperiode darstellen.
Die Auszahlungen für Steuern betrugen in 2007 31,2 Mio. € (Vorjahr: 25,9 Mio. €). Die Cash-Steuerquote
als Verhältnis dieser Auszahlungen zum Ergebnis vor Ertragsteuern lag damit bei lediglich 16,5 % (Vorjahr: 33,9 %), was im Wesentlichen auf die Nutzung unserer steuerlichen Verlustvorträge in den USA
und Deutschland zurückzuführen ist.
Der tatsächliche Steueraufwand weicht von dem auf Basis von 38,4 % ermittelten theoretischen Steueraufwand wie folgt ab:
in Mio. €
2007
2006
Ergebnis vor Ertragsteuern
189,1
76,4
Theoretischer Steueraufwand mit 38,4 %
-72,6
-29,3
Einkommenskorrekturen (in 2006 überwiegend EU-Kartellverfahren)
-3,8
-16,5
Steuersatzunterschiede Ausland
11,0
8,6
Änderung des Steuersatzes in Deutschland
-7,3
0,0
7,3
1,9
Erhöhung/Minderung der Ertragsteuerbelastung durch
Veränderung der Wertberichtigungen
Änderung der Verlustvorträge der Vorjahre
5,9
0,0
Steuerertrag früherer Jahre
0,3
0,7
Sonstige
1,3
-0,9
–57,9
–35,5
Tatsächlicher Steueraufwand
Die nicht abzugsfähigen Aufwendungen und steuerfreien Erträge betreffen in erster Linie die Hinzurechnung von 5 % der in Deutschland erhaltenen ausländischen Dividendenerträge, die hälftige Nichtabzugsfähigkeit von Dauerschuldzinsen bei der deutschen Gewerbesteuer und sonstige nicht abzugsfähige Betriebsausgaben. Da im Ausland andere Ertragsteuerbelastungen bestehen, werden diese Besteuerungsunterschiede in der Überleitungsrechnung separat ausgewiesen. Aufgrund der im Vergleich
zum theoretischen Steuersatz von 38,4 % in Deutschland geringeren steuerlichen Belastung im Ausland
ergibt sich hierfür ein positiver Besteuerungsunterschied von 11,0 Mio. € in 2007 (2006: 8,6 Mio. €).
130
Konzern-Jahresabschluss
9.
Ergebnis je Aktie/Earnings per Share (EPS)
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem Jahresergebnis, das den SGL Carbon AG
Aktionären rechnerisch zusteht (2007: 130,9 Mio. €; 2006: 40,7 Mio. €), dividiert durch die gewichtete
durchschnittliche Anzahl von ausgegebenen Aktien für das Geschäftsjahr (2007: 63.550.463 Aktien;
2006: 61.549.122 Aktien). Die gewichtete durchschnittliche Anzahl von ausgegebenen Aktien ermittelt
sich aus dem Stand der ausgegebenen Aktien am 1. Januar und dem Zugang von ausgegebenen Aktien
aus den Kapitalerhöhungen im Geschäftsjahr (siehe Anmerkung 20).
Für die dargestellten Geschäftsjahre waren für eine mögliche Verwässerung Aktienoptionen und für
das Geschäftsjahr 2007 die Wandelschuldverschreibung als ausstehende Eigenkapitalinstrumente zu
berücksichtigen (siehe Anmerkung 23). Bereinigt um die Zinskosten für die Wandelschuldverschreibung
würde sich das Ergebnis des Konzerns in 2007 nach Steuern um 4,1 Mio. € auf 135,0 Mio. € erhöhen.
Die Anzahl der Aktien in 2007 veränderte sich um 5.476.451 Aktien aus der Wandelanleihe (gewichtet
2.555.677 Aktien).
Aus einer möglichen Ausübung der aktienbasierenden Vergütung im Rahmen des Aktienoptions-Plans
und der Aktienwertsteigerungsrechte sind 352.500 (2006: 386.500) SOP und 1.555.107 SAR (gewichtet
986.196 Aktien; 2006: 360.322) für die Verwässerung zu berücksichtigen. Eine Veränderung des Konzernergebnisses ergibt sich hieraus nicht. Insgesamt sind damit 67.092.336 (2006: 61.909.444) Aktien
für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie in 2007 zu verwenden.
Zur beschlossenen Kapitalerhöhung durch Ausgabe von neuen Aktien an Mitarbeiter im Januar 2008
siehe Anmerkung 20.
131
10.
Immaterielle Vermögenswerte
in Mio. €
Gewerbliche
Schutzrechte,
Software und
ähnliche Rechte
Aktivierte
Entwicklungskosten
Geschäftswert
Insgesamt
43,8
2,4
63,9
110,1
Anschaffungskosten:
Stand am 1. 1. 2007
Veränderung des Konsolidierungskreises
4,2
0,0
37,1
41,3
-0,6
0,0
-4,9
-5,5
Umbuchungen
0,4
0,0
0,0
0,4
Zugänge
1,8
1,0
0,0
2,8
Abgänge
0,0
0,0
0,0
0,0
49,6
3,4
96,1
149,1
26,3
0,0
0,0
26,3
Fremdwährungsumrechnung
Stand am 31. 12. 2007
Aufgelaufene Abschreibungen:
Stand am 1.1. 2007
Fremdwährungsumrechnung
-0,5
0,0
0,0
-0,5
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
4,0
0,0
0,0
4,0
Abgänge
0,0
0,0
0,0
0,0
Stand am 31. 12. 2007
29,8
0,0
0,0
29,8
Nettobuchwert am 31. 12. 2007
19,8
3,4
96,1
119,3
Anschaffungskosten:
Stand am 1. 1. 2006
41,8
0,7
66,8
109,3
Fremdwährungsumrechnung
0,4
0,0
-2,9
-2,5
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
2,1
1,7
0,0
3,8
Abgänge
-0,5
0,0
0,0
-0,5
43,8
2,4
63,9
110,1
22,7
0,0
0,0
22,7
Stand am 31. 12. 2006
Aufgelaufene Abschreibungen:
Stand am 1. 1. 2006
Fremdwährungsumrechnung
0,3
0,0
0,0
0,3
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
3,8
0,0
0,0
3,8
Abgänge
-0,5
0,0
0,0
-0,5
Stand am 31. 12. 2006
26,3
0,0
0,0
26,3
Nettobuchwert am 31. 12. 2006
17,5
2,4
63,9
83,8
Zur Verbesserung der Darstellung haben wir die aktivierten Entwicklungskosten, außer Kosten der
Entwicklung von Software (SGL-ONE), in einer separaten Gruppe ausgewiesen. Gewerbliche Schutzrechte,
Software und ähnliche Rechte bestehen im Wesentlichen aus erworbener und selbst erstellter EDVSoftware. Die Zugänge im abgelaufenen Jahr betrafen bei aktivierten Entwicklungskosten die Entwicklung einer Verbundwerkstofftechnologie mit 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) sowie bei Gewerblichen
Schutzrechten, Software und ähnlichen Rechten überwiegend die Integration weiterer Gesellschaften
in das konzerneinheitliche SAP-System (SGL-ONE). Im Rahmen des SGL-ONE Projekts wurden 0,8 Mio. €
(2006: 0,8 Mio. €) in 2007 aktiviert. Insgesamt wurden in 2007 damit 1,8 Mio. € aus interner Entwicklung
aktiviert (2006: 2,5 Mio. €). Die Nutzungsdauer der aktivierten SGL-ONE Projektkosten (Restbuchwert
132
Konzern-Jahresabschluss
12,7 Mio. €; 2006: 14,1 Mio. €) wurde in 2006 von 7 auf 10 Jahre bis zum April 2014 neu geschätzt, womit sich die
Abschreibungen in 2006 um 0,8 Mio. € mit einem entsprechenden positiven Ergebniseffekt verringert haben.
Geschäftswerte werden entsprechend IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen
Impairment-Test unterzogen. Wertberichtigungen aufgrund des Impairment-Tests waren nicht vorzunehmen.
Die Geschäftswerte sind den Geschäftsbereichen PP mit 11,8 Mio. € (2006: 11,3 Mio. €), GMS mit 18,7 Mio. €
(2006: 20,2 Mio. €) und CFC in Höhe von 65,6 Mio. € (2006: 32,4 Mio. €) zugeordnet.
11.
Sachanlagen
in Mio. €
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte
und Gebäude
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Insgesamt
1.441,0
Anschaffungskosten:
Stand am 1. 1. 2007
315,1
1.005,1
84,2
36,6
Veränderung des Konsolidierungskreises
10,4
12,0
0,7
2,5
25,6
Fremdwährungsumrechnung
-4,3
-16,3
-0,8
-1,7
-23,1
Umbuchungen
2,7*
0,0
0,0
-0,4
2,3
Zugänge
8,3
49,7
4,1
65,6**
127,7
Abgänge
-0,3
-14,5
-2,8
-0,5
-18,1
331,9
1.036,0
85,4
102,1
1.555,4
197,9
819,6
74,5
0,1
1.092,1
-1,1
-12,7
-0,6
0,0
-14,4
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
5,7
36,9
2,8
-0,1
45,3
Stand am 31. 12. 2007
Aufgelaufene Abschreibungen:
Stand am 1. 1. 2007
Fremdwährungsumrechnung
-0,3
-14,1
-2,7
0,0
-17,1
Stand am 31. 12. 2007
Abgänge
202,2
829,7
74,0
0,0
1.105,9
Nettobuchwert am 31. 12. 2007
129,7
206,3
11,4
102,1
449,5
321,7
1.012,7
98,6
19,5
1.452,5
0,0
0,0
0,0
2,6
2,6
-5,7
-27,0
0,7
-0,5
-32,5
Anschaffungskosten:
Stand am 1. 1. 2006
Veränderung des Konsolidierungskreises
Fremdwährungsumrechnung
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
5,6
38,6
2,2
15,0
61,4
Abgänge
-6,5
-19,2
-17,3
0,0
-43,0
315,1
1.005,1
84,2
36,6
1.441,0
199,0
818,0
89,3
0,2
1.106,5
-3,4
-20,7
-0,3
-0,1
-24,5
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
6,0
40,9
2,7
0,0
49,6
Stand am 31. 12. 2006
Aufgelaufene Abschreibungen:
Stand am 1. 1. 2006
Fremdwährungsumrechnung
-3,7
-18,6
-17,2
0,0
-39,5
Stand am 31. 12. 2006
Abgänge
197,9
819,6
74,5
0,1
1.092,1
Nettobuchwert am 31. 12. 2006
117,2
185,5
9,7
36,5
348,9
* Das vormals zur Veräußerung gehaltene Grundstück (2,7 Mio. €) wurde in 2007 ins Anlagevermögen umgegliedert.
** Saldo aus Zugängen von 106,5 Mio. € und Übertragungen auf betriebsbereite Anlagen von 40,9 Mio. €
133
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen haben sich gegenüber dem Vorjahr von 61,4 Mio. € um
66,3 Mio. € auf 127,7 Mio. € im Berichtsjahr erhöht. Fokus der Investitionstätigkeit stellten in 2007 der
Ausbau der Faserkapazitäten in Inverness, UK, der Aufbau der Fertigung in Malaysia sowie Kapazitätserweiterungen an unseren beiden polnischen Standorten für Kathoden, Kohlenstoffelektroden und
Hochofensteine dar. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der weitere Ausbau unserer asiatischen
Standorte (Pune in Indien, Shanghai und Shanxi in China). Die anhaltend hohe Nachfrage nach Graphitspezialitäten veranlasste uns, gezielte Investitionen in die Kapazitätserweiterung der existierenden
Standorte in Polen, USA und Deutschland für Iso-Graphite, Lithium-Ionen-Batterien und in die Vorproduktfertigung vorzunehmen.
Die laufenden Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens von 49,3 Mio. € lagen trotz des
deutlich gestiegenen Investitionsvolumens in 2007 unter Vorjahresniveau (2006: 53,4 Mio. €). Eine Ursache hierfür ist der Wegfall von Wertminderungsabschreibungen in 2007. In 2006 nahmen wir auf
Basis der Restrukturierungsmaßnahmen an unseren Standorten in Ascoli, Italien, und Valencia, USA,
noch Wertminderungsabschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe von 2,5 Mio. € vor. In 2006
und 2007 sind keine weiteren außerplanmäßigen Abschreibungen angefallen, abgesehen von einem
Brandschaden in 2006, bei dem eine Versicherungsentschädigung in Höhe des Neuwerts von 3,6 Mio. €
erfolgte. Zudem machten sich Einflüsse aus der Währungsumrechnung positiv bemerkbar. Die hohen
Investitionen in 2007 hatten noch keinen oder nur einen geringfügigen Einfluss auf die Höhe der
Abschreibungen in 2007, da erst mit Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Anlagen die planmäßigen Abschreibungen beginnen.
Die aktivierten Leasingbeträge betreffen Grundstücke und Gebäude sowie technische Anlagen und
betragen zum 31. Dezember 2007 1,7 Mio. € (2006: 0,9 Mio. €).
134
Konzern-Jahresabschluss
12.
Finanzanlagen
in Mio. €
Anteile an
At-Equity
bewerteten
Unternehmen
Zur
Veräußerung
Sonstige
verfügbare
langfristige
Wertpapiere Vermögenswerte
Insgesamt
Anschaffungskosten:
Stand am 1. 1. 2007
Fremdwährungsumrechnung
8,0
1,4
12,9
22,3
-0,2
0,0
-0,9
-1,1
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
3,4
0,0
3,0
6,4
Abgänge
-4,7
-0,1
-0,3
-5,1
6,5
1,3
14,7
22,5
Stand am 31. 12. 2007
Aufgelaufene Abschreibungen:
Stand am 1. 1. 2007
0,0
0,0
0,1
0,1
Fremdwährungsumrechnung
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
0,0
0,0
0,0
0,0
Abgänge
0,0
0,0
0,0
0,0
Stand am 31. 12. 2007
0,0
0,0
0,1
0,1
Nettobuchwert am 31. 12. 2007
6,5
1,3
14,6
22,4
Anschaffungskosten:
Stand am 1. 1. 2006
7,7
2,4
12,1
22,2
-0,7
-0,1
-0,9
-1,7
Umbuchungen
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
1,0
0,0
1,7
2,7
Abgänge
0,0
-0,9
0,0
-0,9
8,0
1,4
12,9
22,3
Fremdwährungsumrechnung
Stand am 31. 12. 2006
Aufgelaufene Abschreibungen:
Stand am 1. 1. 2006
0,0
0,0
0,1
0,1
Fremdwährungsumrechnung
0,0
0,0
0,0
0,0
Zugänge
0,0
0,0
0,0
0,0
Abgänge
0,0
0,0
0,0
0,0
Stand am 31. 12. 2006
0,0
0,0
0,1
0,1
Nettobuchwert am 31. 12. 2006
8,0
1,4
12,8
22,2
Der Zugang bei den At-Equity bewerteten Unternehmen in 2007 betrifft insbesondere das neu gegründete
Gemeinschaftsunternehmen European Precursor GmbH sowie den Ergebnisanteil des Joint Ventures in
China (Details siehe Anmerkung 13). Wegen der erstmaligen Konsolidierung von SGL Carbon Fibers LLC
(USA) ergibt sich bei den At-Equity bewerteten Unternehmen ein Abgang. Bei Tochtergesellschaften im
Ausland wurden nach lokalen gesetzlichen Vorschriften zur Deckung von Pensionsansprüchen Wertpapiere erworben, die in den Finanzanlagen bzw. in den sonstigen Vermögenswerten enthalten sind und
als „Available-for-Sale“-Wertpapiere qualifiziert sind. Die Wertänderung der Wertpapiere wird erfolgsneutral im Eigenkapital bilanziert. Insgesamt beträgt die gebuchte Wertänderung zum 31. Dezember 2007
–0,1 Mio. € (Vorjahr: –0,2 Mio. €) und ist in der Eigenkapitaldarstellung in der Spalte Cashflow-Hedge enthalten. Andere langfristige Vermögenswerte bestehen überwiegend aus Aktivwerten von Rückdeckungsversicherungen, die nicht als Planvermögen qualifiziert sind. Hierbei handelt es sich um deckungsgleiche Rückdeckungsversicherungen aus der Zusatzversorgung für Mitarbeiter aus Gehaltsumwandlung
in Höhe von 4,4 Mio. € (2006: 4,4 Mio. €). Die sich bei US-Pensionsplänen ergebenden Vermögenswerte
sind nicht mit Pensionsverpflichtungen aus anderen US-Plänen bzw. aus deutschen Plänen saldierbar
und sind daher in den sonstigen langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 9,2 Mio. € (Vorjahr:
7,6 Mio. €) ausgewiesen.
135
13.
Anteile an At-Equity bewerteten Unternehmen
Anteile an At-Equity bewerteten Unternehmen bestehen an der DONCARB GRAPHITE OOO (Doncarb)
in der Russischen Föderation, an der SGL TOKAI CARBON Ltd. (STS) in China sowie seit 1. März 2007 an
der European Precursor GmbH (EPG) in Kelheim, Deutschland, und bis zum 30. November 2007 an der
CARBON FIBER TECHNOLOGY LLC (CFT) in den USA. Der Abschlussstichtag aller vier Gesellschaften ist
der 31. Dezember 2007.
Wesentliche Kennzahlen dieser Unternehmen sind wie folgt:
in Mio. €
EPG**)
CFT***)
STS
Doncarb
44 %
50 %
51 %
50 %
Umsatz*)
0,0
10,3
22,9
2,9
Kosten*)
1,2
9,8
20,2
2,4
-1,2
0,5
2,7
0,5
SGL Anteil
in Mio. €
Periodengewinn*)
Kurzfristige Vermögenswerte*)
2,1
6,2
18,5
1,7
Langfristige Vermögenswerte*)
15,0
3,9
4,3
0,1
Vermögenswerte*)
17,1
10,1
22,8
1,8
Kurzfristige Verbindlichkeiten*)
13,5
2,8
13,9
0,5
Langfristige Verbindlichkeiten*)
0,5
0,0
0,0
0,0
14,0
2,8
13,9
0,5
Schulden*)
*) 100 %-Werte der Gesellschaften
**) EPG ab 1. März At-Equity bewertet
***) CFT für 11 Monate At-Equity bewertet; ab Dezember 2007 konsolidiert
Eventualschulden für At-Equity bewertete Unternehmen bestanden nicht.
14.
Vorräte
in Mio. €
31. 12. 2007
31.12. 2006
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
136,7
99,4
Unfertige Erzeugnisse
190,5
160,6
Fertige Erzeugnisse und Waren
58,4
56,6
385,6
316,6
Der Gesamtbetrag der Vorräte, die zum Nettoveräußerungswert angesetzt wurden, beträgt 0,3 Mio. €
(2006: 9,5 Mio. €). Abwertungen auf den Nettoveräußerungswert in 2007 betragen 0,0 Mio. € (2006:
0,6 Mio. €). Zusätzlich wurden Abwertungen für Lagerrisiken in Höhe von 5,3 Mio. € (2006: 5,0 Mio. €)
sowie sonstige Abwertungen in Höhe von 4,4 Mio. € (2006: 4,0 Mio. €) vorgenommen. Wertaufholungen
oder Zuschreibungen waren nicht materiell.
15.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Mio. €
an Kunden
31. 12. 2007
31.12. 2006
237,3
221,6
davon mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr (2007: 0,0 Mio. €, 2006: 0,2 Mio. €)
an At-Equity bewertete Unternehmen
136
5,6
3,4
242,9
225,0
Konzern-Jahresabschluss
Aus der Bilanzierung von langfristigen Aufträgen nach dem Fertigstellungsgrad (Cost-to-Cost) gemäß
IAS 11 sind in 2007 insgesamt Umsätze in Höhe von 1,1 Mio. € (2006: 4,5 Mio. €) entstanden. Nach Abzug
von Kosten in Höhe von 0,8 Mio. € (2006: 3,3 Mio. €) ermittelt sich ein Ergebnis im Geschäftsjahr von
0,3 Mio. € (2006: 1,2 Mio. €) für diese Aufträge. In der Bilanz wurden die darauf erhaltenen Anzahlungen
von insgesamt 7,5 Mio. € (2006: 6,9 Mio. €) je Auftrag gegen die bestehenden kumulierten Forderungen
verrechnet, sodass sich Verbindlichkeiten von 4,0 Mio. € (2006: Forderungen 0,4 Mio. € und Verbindlichkeiten 2,8 Mio. €) ergaben.
In der nachfolgenden Tabelle sind Informationen über das Ausmaß der in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Kreditrisiken dargestellt:
in Mio. €
31. 12. 2007
31.12. 2006
213,2
195,8
Weder wertgeminderte noch überfällige Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
Überfällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
die nicht einzelwertberichtigt sind
bis 30 Tage
22,4
16,9
31 bis 60 Tage
3,1
3,0
61 bis 90 Tage
0,7
0,6
mehr als 91 Tage
Gesamt
Einzelwertberichtigte Forderungen
Buchwert
0,6
3,3
26,8
23,8
2,9
5,4
242,9
225,0
Der überwiegende Teil unserer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird gemäß der vertraglich vereinbarten Fälligkeit gezahlt. Zum Bilanzstichtag haben wir 213,2 Mio. € (2006: 195,8 Mio. €) an
ausstehenden Forderungen, die weder wertgemindert noch überfällig waren. Im Rahmen unseres
Kreditmanagements wird das Portfolio an ausstehenden Forderungen einer laufenden Qualitätsüberwachung unterzogen. Nähere Einzelheiten hierzu erfolgen unter Anmerkung 27 „Ausfallrisiken“.
Für die im abgelaufenen Geschäftsjahr erworbenen SGL epo GmbH und SGL Kümpers GmbH & Co. KG
bestanden zum Erwerbszeitpunkt jeweils eigenständige Factoringverträge, die einen Forderungsverkauf
zu marktüblichen Konditionen vorsehen. Das Volumen dieser Factoringverträge zum 31. Dezember 2007
beträgt 2,5 Mio. €. Die Abwicklung erfolgte im abgelaufenen Geschäftsjahr reibungslos und hat die
Working-Capital-Finanzierung der Gesellschaften unterstützt. Gemäß IAS 39 erfolgt die Ausbuchung
der verkauften Forderungen, weil das Recht auf Erhalt des Zahlungsstroms daraus vollständig übertragen wurde (offenes Factoring) und sämtliche Chancen und Risiken mit Erhalt der Ausgleichszahlung
vollständig übertragen werden.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum 31. Dezember
2007 4,6 Mio. € (2006: 5,5 Mio. €). Im Folgenden ist die Entwicklung der Wertberichtigungen dargestellt:
in Mio. €
2007
2006
Stand am 1. Januar
5,5
3,7
Erfolgswirksame Zuführungen
0,8
3,8
Auflösungen
-1,0
-1,7
Verbrauch
-0,8
-0,2
Währungsumrechnungsdifferenzen
0,1
-0,1
Stand am 31. Dezember
4,6
5,5
137
16.
Andere Forderungen und Sonstige Vermögenswerte
in Mio. €
Andere Forderungen an At-Equity bewertete Unternehmen
Sonstige Vermögenswerte
31. 12. 2007
31.12. 2006
0,7
0,7
54,3
39,4
55,0
40,1
davon keine mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
Die Sonstigen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche von 20,5 Mio. €
(2006: 12,5 Mio. €), in denen 2,7 Mio. € (2006: 2,1 Mio. €) Ertragsteueransprüche enthalten sind. Darüber
hinaus sind positive Marktwerte von Finanzderivaten von 13,2 Mio. € (2006: 6,4 Mio. €), Rechnungsabgrenzungsposten für vorausbezahlte Mieten oder Versicherungsprämien von 4,1 Mio. € (2006: 4,0 Mio. €),
Erstattungsansprüche an Versicherungen, kurzfristige Darlehensforderungen, Kaufpreisforderungen für
veräußerte Anlagegegenstände und sonstige Forderungen enthalten. Im Geschäftsjahr 2007 wurden direkte
Wertminderungen in den sonstigen Forderungen in Höhe von 0,8 Mio. € (2006: 0,0 Mio. €) vorgenommen.
17.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
in Mio. €
Kassenbestand und Bankguthaben
31. 12. 2007
31.12. 2006
130,0
103,0
Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Zahlungsmittel bei der
SGL Carbon AG aus der in 2007 durchgeführten Refinanzierung und aus dem positiven betrieblichen
Cashflow in der SGL Group zurückzuführen. Die Zahlungsmittel bestehen zu 87 % in Euro (2006: 78 %),
zu 3 % in US-Dollar (2006: 16 %), zu 2 % in britischen Pfund (2006: 3 %) und zu 8 % in anderen Währungen
(2006: 3 %).
18.
Latente Steuern
Eine Aktivierung von Latenten Steuern aus Verlustvorträgen erfolgt im IFRS-Konzernabschluss einheitlich auf Basis einer revolvierenden Planung der erwarteten zu versteuernden Ergebnisse auf Ebene
der Einzelgesellschaften bzw. auf Ebene steuerlicher Organschaften. Unsicherheiten bezüglich der verschiedenen Planprämissen und sonstigen Rahmenbedingungen werden entsprechend berücksichtigt.
Aufgrund der erfolgten Neufinanzierung, der abgeschlossenen Restrukturierungen und des nachhaltig
positiven konjunkturellen Marktumfelds für unsere Geschäftssegmente gehen wir davon aus, dass die
aktivierten Latenten Steuern auf Verlustvorträge in Zukunft genutzt werden können.
Steuerlich nutzbare Verlustvorträge bestehen im Wesentlichen in den USA mit rund 62 Mio. USD
(Vorjahr: 120 Mio. USD) und in Deutschland mit insgesamt rund 249 Mio. € (Vorjahr: 243 Mio. €) an körperschaftsteuerlichen Verlustvorträgen sowie rund 200 Mio. € (Vorjahr: 192 Mio. €) an gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen. Die Erhöhung der steuerlichen Verlustvorträge in Deutschland, im Vergleich
zum Vorjahresende, resultiert – trotz eines körperschaft- und gewerbesteuerlichen Gewinns in 2007 –
aus der Änderung der Steuerveranlagung für Vorjahre. Die Verlustvorträge in Deutschland sind nach
heutigem Gesetzgebungsstand unbegrenzt nutzungsfähig. In den USA verfallen die Verlustvorträge im
Zeitraum von 2020 bis 2023. Zusätzlich bestehen wesentliche steuerliche Verlustvorträge bei unserer
Tochtergesellschaft in Großbritannien in Höhe von 25,8 Mio. GBP (Vorjahr: 22,2 Mio. GBP). Auf insgesamt
bestehende Verlustvorträge von 159 Mio. € (Vorjahr: 209 Mio. €) sind keine Latenten Steueransprüche
gebildet worden.
Auf die Verlustvorträge in den USA und Deutschland haben wir nach Einschätzung ihrer erwarteten Nutzungsmöglichkeit Latente Steueransprüche angesetzt. Darüber hinaus enthalten die aktiven Latenten
138
Konzern-Jahresabschluss
Steuern zeitliche Ergebnisunterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie zeitliche Bewertungsunterschiede bei den Konzerngesellschaften, die sich aus steuerlich nicht abzugsfähigen Drohverlustrückstellungen und sonstigen Bewertungsunterschieden nach IFRS ergeben. Bestehen Zweifel an der
steuerlichen Abzugsfähigkeit von Aufwendungen, wird gegen die ermittelten Latenten Steuern eine
gleich hohe Wertberichtigung gesetzt.
Die passiven Latenten Steuern resultieren aus unterschiedlichen Abschreibungsmethoden in der Steuerbilanz und den IFRS-Abschlüssen, aus aktivierten Finance Leases und aus Bewertungsunterschieden
im Vorratsvermögen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Konzernabschluss. Die Latenten Steuern haben
im Wesentlichen eine Laufzeit von mehr als einem Jahr.
Die aktiven und passiven Latenten Steuern lassen sich wie folgt aus Verlustvorträgen bzw. aus Unterschieden zwischen Steuerbilanz und IFRS-Abschluss herleiten:
in Mio. €
Aktive
Latente Steuern
Passive
Latente Steuern
Aktive
Latente Steuern
Passive
Latente Steuern
31. 12. 2007
31. 12. 2007
31.12. 2006
31.12. 2006
Langfristige Vermögenswerte
8,0
13,2
15,9
14,2
Vorräte
1,5
3,9
2,6
4,6
Forderungen/sonstige Aktiva
0,4
10,0
0,8
11,3
Pensions- und ähnliche Verpflichtungen
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
6,2
0,0
8,2
0,0
15,7
7,6
15,1
7,0
4,2
0,5
2,7
0,8
7,7
0,0
0,3
0,0
Im Eigenkapital
ausgewiesene Steuervorteile
Aus steuerlichen Verlustvorträgen
57,1
0,0
72,0
0,0
100,8
35,2
117,6
37,9
Der Saldo aus aktiven und passiven Latenten Steuern verminderte sich in 2007 um 14,1 Mio. € und beläuft
sich Ende 2007 auf 65,6 Mio. € (31. Dezember 2006: 79,7 Mio. €). Ergebniswirksam waren insgesamt
–17,9 Mio. €. Fremdwährungsbedingt änderten sich die Latenten Steuern um –2,7 Mio. €. Weitere erfolgsneutrale Änderungen in Höhe von 6,5 Mio. € (2006: –0,8 Mio. €) betrafen im Eigenkapital berücksichtigte
Posten aus Cashflow-Hedges, aus zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren und aus Latenten Steuern auf den IFRS 2 Aufwand.
Die im Eigenkapital ausgewiesenen aktiven Latenten Steuern in Höhe von 7,7 Mio. € ergeben sich im Wesentlichen aus zukünftigen Steuervorteilen aus unseren Aktienwertsteigerungsrechten. Auf die absehbaren
zukünftigen Dividendenausschüttungen unserer ausländischen Gesellschaften weisen wir eine latente
Steuerverbindlichkeit in Höhe von 1,2 Mio. € in Deutschland aus. Dieser bilanzielle Ausweis resultiert
aus der 5% igen Nichtabzugsfähigkeit ausländischer Dividendenerträge in Deutschland. Für weitere
theoretisch mögliche Dividendenausschüttungen, die jedoch in absehbarer Zukunft nicht beabsichtigt
sind, würde sich eine zusätzliche latente Steuerverbindlichkeit von 1,2 Mio. € in Deutschland ergeben.
19.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte/Schulden
Gemäß IFRS 5 sind zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte separat in der Bilanz darzustellen.
Die Vermögenswerte der in Belgien veräußerten Gesellschaft wurden im laufenden Jahr übertragen.
Der übrige Teil des Bilanzpostens aus dem Vorjahr in Höhe von 2,8 Mio. €, ein bebautes Grundstück,
wurde wegen Beendigung der Verkaufsabsicht in 2007 in das Sachanlagevermögen umgegliedert.
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten liegen in
2007 nicht vor.
139
20.
Eigenkapital
Das Grundkapital der Gesellschaft beläuft sich zum 31. Dezember 2007 auf 163.585.036,80 € und ist
eingeteilt in 63.900.405 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien), jeweils mit einem auf
eine Stückaktie anteilig entfallenden Betrag des Grundkapitals von 2,56 €. Die Aktien lauten auf den
Inhaber. Die Aktie wird an verschiedenen Handelsplätzen in Deutschland (u. a. Frankfurt) gehandelt.
Am 22. Juni 2007 erfolgte das sogenannte Delisting unserer Aktie von der New York Stock Exchange
(NYSE). Der Handel der American Depository Rights (ADR) wurde am 25. Juni 2007 eingestellt.
Zur Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft bedarf es eines Beschlusses der Hauptversammlung,
der mit einfacher Mehrheit gefasst wird. Darüber hinaus kann durch Beschluss der Hauptversammlung
der Vorstand ermächtigt werden, innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch
Ausgabe von Aktien in einem bestimmten Gesamtbetrag das Grundkapital der Gesellschaft zu erhöhen
(genehmigtes Kapital). Schließlich können die Aktionäre die Schaffung von bedingtem Kapital beschließen, allerdings nur, um damit Gläubigern von Wandelschuldverschreibungen Umtausch- und Bezugsrechte zu gewähren, um den Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen vorzubereiten oder
um Arbeitnehmern und Mitgliedern der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines verbundenen
Unternehmens im Wege des Zustimmungs- und Ermächtigungsbeschlusses Bezugsrechte zu gewähren.
Die genannten Beschlüsse der Hauptversammlung über die Schaffung genehmigten bzw. bedingten
Kapitals bedürfen einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Der Nennbetrag des von den Aktionären geschaffenen genehmigten Kapitals darf die Hälfte des
Grundkapitals, das zum Zeitpunkt der Eintragung des genehmigten Kapitals in das Handelsregister
besteht, nicht übersteigen. Der Gesamtnennbetrag des von den Aktionären geschaffenen bedingten
Kapitals, dessen Ausgabe die Aktionäre genehmigt haben, darf die Hälfte des Grundkapitals, das zur
Zeit der Beschlussfassung über die bedingte Kapitalerhöhung besteht, nicht übersteigen. Der Gesamtnennbetrag des bedingten Kapitals zur Gewährung von Bezugsrechten an Arbeitnehmer und Mitglieder
der Geschäftsführung der Gesellschaft oder eines verbundenen Unternehmens darf 10 % des Grundkapitals, das zur Zeit der Beschlussfassung über die bedingte Kapitalerhöhung vorhanden ist, nicht
übersteigen.
Kapitalstruktur
Die derzeit bestehenden genehmigten und bedingten Kapitalien der Gesellschaft wurden im Rahmen von
unterschiedlichen Hauptversammlungen seit 2000 beschlossen. Im Einzelnen: Das Genehmigte Kapital I
nach § 3 Abs. (6) der Satzung wurde durch die Hauptversammlung vom 30. April 2004 beschlossen.
Das Genehmigte Kapital II nach § 3 Abs. (8) der Satzung wurde durch die Hauptversammlung vom
28. April 2006 beschlossen und das Genehmigte Kapital III nach § 3 Abs. (11) der Satzung wurde zuletzt
durch die Hauptversammlung vom 27. April 2007 beschlossen. Das Bedingte Kapital nach § 3 Abs. (9)
der Satzung zum Zwecke der Bedienung von Bezugsrechten aus dem Aktienoptions-Plan wurde durch
die Hauptversammlung vom 27. April 2000 beschlossen. Das Bedingte Kapital nach § 3 Abs. (7) der Satzung, welches zur Bedienung von Bezugsrechten aus dem SAR-Plan dient, sowie das Bedingte Kapital
nach § 3 Abs. (10), welches der Gewährung von Rechten an Inhaber von Wandel- bzw. Optionsanleihen
dient, wurden durch die Hauptversammlung vom 30. April 2004 beschlossen.
Genehmigtes Kapital
Nach teilweiser Ausnutzung der Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals zum Zweck der Ausgabe von neuen Aktien an Mitarbeiter der Gesellschaft bzw. Konzernunternehmen ist der Vorstand
weiterhin ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 29. April 2009 mit Zustimmung des
Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 20.720.114 neuen Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen
einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 53.043.952,64 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I).
Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung
des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Ferner kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen,
140
Konzern-Jahresabschluss
(I)
soweit dies erforderlich ist, um den Inhabern von Optionsscheinen oder Gläubigern von Wandelanleihen, die von der SGL Carbon Aktiengesellschaft oder ihren unmittelbaren oder mittelbaren
100% igen Beteiligungsgesellschaften ausgegeben werden, ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem
Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Options- bzw. Wandlungsrechte bzw. nach
Erfüllung von Wandlungspflichten zustehen würde.
(II)
um die neuen Aktien an Gläubiger von Wandelanleihen, die von der SGL Carbon Aktiengesellschaft
oder ihren unmittelbaren oder mittelbaren, in- oder ausländischen 100% igen Beteiligungsgesellschaften gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. April 2004 gegen Sacheinlagen
begeben wurden, auszugeben, wenn die Gläubiger ihr Wandlungsrecht ausgeübt oder ihre Wandlungspflicht erfüllt haben.
(III) wenn die neuen Aktien an Mitarbeiter der SGL Carbon Aktiengesellschaft oder mit der SGL Carbon
Aktiengesellschaft i. S. d. §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen ausgegeben werden. Für diesen
Zweck kann jedoch das Grundkapital nur für einen Betrag von insgesamt bis zu höchstens 0,00 €
durch Ausgabe von insgesamt bis zu 0 neuen Stückaktien einmalig oder mehrmals erhöht werden.
(IV) wenn die neuen Aktien an die am Aktien-Plan (Matching Share Plan) der SGL Carbon Aktiengesellschaft teilnehmenden Arbeitnehmer der SGL Carbon Aktiengesellschaft oder mit der SGL Carbon
Aktiengesellschaft i. S. d. §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen ausgegeben werden. Für diesen Zweck kann jedoch das Grundkapital nur für einen Betrag von insgesamt bis zu höchstens 604.615,68 € durch Ausgabe von insgesamt bis zu 236.178 neuen Stückaktien einmalig oder
mehrmals erhöht werden.
(V)
wenn die neuen Aktien bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Beteiligungen an Unternehmen ausgegeben werden.
(VI) für einen Betrag von insgesamt bis zu höchstens 0,00 €, wenn die neuen Aktien bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis
nicht wesentlich unterschreitet.
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 27. April 2011 mit
Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 1.689.004 neuen Stückaktien gegen Bar- und/
oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.323.850,24 € zu erhöhen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die neuen Aktien dürfen nur zur Übertragung an Mitarbeiter der
SGL Carbon Aktiengesellschaft und ihrer mit der SGL Carbon Aktiengesellschaft i. S. d. §§ 15 ff. AktG
verbundenen Unternehmen ausgegeben werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen
(Genehmigtes Kapital II).
Genehmigtes Kapital III
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 26. April 2012 mit
Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe von bis zu 9.325.669 neuen auf den Inhaber lautenden
Stückaktien gegen Bareinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 23.873.251,84 € zu erhöhen
(Genehmigtes Kapital III). Den Aktionären ist ein Bezugsrecht einzuräumen.
Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge vom Bezugsrecht
der Aktionäre auszunehmen. Ferner kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ausschließen, wenn die neuen Aktien bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen
zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und
das rechnerisch auf die ausgegebenen Aktien entfallende Grundkapital insgesamt 10 % des Grundkapitals weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung
überschreitet. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten
der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, festzulegen.
141
Bedingtes Kapital
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2004 wurde das Grundkapital der Gesellschaft
um weitere bis zu 4.096.000,00 € gegen Sacheinlagen bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung
dient ausschließlich der Ausgabe von bis zu 1.600.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit
Gewinnberechtigung ab Beginn des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe zur Bedienung von Bezugsrechten
auf Aktien der SGL Carbon Aktiengesellschaft, die Mitgliedern des Vorstands und Führungskräften der
SGL Carbon Aktiengesellschaft sowie Mitgliedern der Geschäftsführungen und Führungskräften von
mit der SGL Carbon Aktiengesellschaft verbundenen Unternehmen i. S. d. §§ 15 ff. AktG (Konzernunternehmen) einmalig oder mehrmals als Bestandteil von Aktienwertsteigerungsrechten (Stock Appreciation Rights, SAR) auf der Grundlage der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. April 2004 bis
zum 31. Dezember 2009 gewährt wurden. Die Einlagen auf die Bezugsaktien werden durch Einbringung
der Vergütungsansprüche der Bezugsberechtigten aus den ihnen gewährten Aktienwertsteigerungsrechten erbracht, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung von der SGL Carbon Aktiengesellschaft vom 30. April 2004 ausgegeben wurden. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit
durchgeführt, wie Aktienwertsteigerungsrechte aufgrund der von der Hauptversammlung am 30. April
2004 beschlossenen Ermächtigung ausgeben wurden, die Bezugsberechtigten die ihnen gewährten
Bezugsrechte ausgeübt und ihre Vergütungsansprüche in die Gesellschaft eingebracht haben und soweit
die Gesellschaft die Bezugsrechte der Bezugsberechtigten nicht durch eigene Aktien oder eine Geldzahlung erfüllt. Die Bezugsaktien werden zum geringsten Ausgabebetrag von 2,56 € ausgegeben.
Aufgrund dieser bedingten Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 4.096.000,00 € (§ 3 Abs. 7 der Satzung) sind in dem am 31. Dezember 2007 abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals insgesamt 191.830
Bezugsrechte auf 191.830 auf den Inhaber lautende Stückaktien im Gesamtnennbetrag von 491.084,80 €
ausgegeben worden. Durch die Ausgabe dieser neuen Aktien wurde das Grundkapital der Gesellschaft
um 491.084,80 € erhöht und das bedingte Kapital entsprechend auf 3.604.915,20 € reduziert.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. April 2000 wurde das Grundkapital um bis zu nominal 4.096.000,00 € bedingt erhöht. Nach teilweiser Ausübung der Bezugsrechte ist das Grundkapital
der Gesellschaft um nominal bis zu 3.339.520,00 € bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird
nur durch Ausgabe von bis zu 1.304.500 neuen Stückaktien mit einer Gewinnberechtigung ab Beginn
des Geschäftsjahres ihrer Ausgabe und nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Bezugsrechten,
die im Rahmen des Aktienoptions-Plans der Gesellschaft aufgrund der am 27. April 2000 erteilten
Ermächtigung ausgegeben werden, von ihren Bezugsrechten Gebrauch machen.
Aufgrund dieser bedingten Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um bis zu 3.339.520,00 €
(§ 3 Abs. 9 der Satzung) sind in dem am 31. Dezember 2007 abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt
239.000 Bezugsrechte auf 239.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien im Gesamtnennbetrag von
611.840,00 € ausgegeben worden. Durch Ausgabe dieser neuen Aktien wurde das Grundkapital der
Gesellschaft um 611.840,00 € erhöht und das bedingte Kapital entsprechend auf € 2.727.680,00 reduziert.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. April 2004 wurde das Grundkapital der Gesellschaft
um bis zu 38.400.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 15.000.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht.
Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Rechten an die Inhaber von Options- und/oder
Wandelanleihen, die bis zum 29. April 2009 von der SGL Carbon Aktiengesellschaft oder durch eine
hundertprozentige unmittelbare oder mittelbare Beteiligungsgesellschaft der Gesellschaft aufgrund
der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. April 2004 begeben werden. Die Ausgabe der neuen
Aktien erfolgt zu dem jeweils festzulegenden Wandlungs- bzw. Optionspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, als Inhaber von Optionsanleihen von ihren Optionsrechten
bzw. Gläubiger von Wandelanleihen von ihren Wandlungsrechten Gebrauch machen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaber ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen, und soweit die Gesellschaft nicht statt
neuer Aktien eigene Aktien ausgibt oder die Bezugsrechte in Geld erfüllt. Die neuen Aktien nehmen
vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten
142
Konzern-Jahresabschluss
oder durch Erfüllung von Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt,
mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung einer bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Die Gesellschaft hat von dieser Ermächtigung durch die am 2. Mai 2007 unter Ausschluss des Bezugsrechts begebene Wandelanleihe mit einem Emissionsvolumen von 200 Mio. € Gebrauch gemacht. Der
anfängliche Wandlungspreis beträgt 36,52 €. Zur Sicherung der Rechte der Gläubiger der Wandelanleihe
wurden durch Zulassungsbeschluss der Frankfurter Wertpapierbörse vom 27. Juni 2007 bis zu 5.476.451
auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem Gesamtnennbetrag von 14.019.714,56 € zugelassen.
Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien
Der Vorstand wurde durch Beschluss der Hauptversammlung vom 27. April 2007 ermächtigt, bis zum
26. Oktober 2008 Stückaktien der Gesellschaft mit einem auf diese Aktien entfallenden anteiligen
Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu 10 % des am 27. April 2007 bestehenden Grundkapitals
zu erwerben. Dabei dürfen auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit
anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder
die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals entfallen. Der Gegenwert für den Erwerb einer Stückaktie (ohne Erwerbsnebenkosten)
darf den durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem
vergleichbaren Nachfolgesystem) an den letzten fünf Börsenhandelstagen vor dem Erwerb oder der
Verpflichtung zum Erwerb um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Erfolgt der Erwerb aufgrund eines öffentlichen Angebots, so darf der Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den
durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am fünften bis neunten Börsenhandelstag vor der Veröffentlichung des Angebots grundsätzlich
um nicht mehr als bis zu 15 % über- oder unterschreiten. Das Volumen des öffentlichen Angebots kann
begrenzt werden. Soweit im Rahmen des öffentlichen Angebots der Gesellschaft angediente Aktien ein
solches festgelegtes Volumen überschreiten, muss die Annahme im Verhältnis der jeweils angedienten
Aktien erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringerer Stückzahlen bis zu 100 Stück je Aktionär kann
vorgesehen werden. Bei einem öffentlichen Angebot sind die Vorschriften des Wertpapiererwerbs- und
Übernahmegesetzes (WpÜG) zu beachten, sofern und soweit diese Anwendung finden.
Der Vorstand wurde darüber hinaus ermächtigt, eine Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien in
anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionäre vorzunehmen, wenn die Aktien
gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft
gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet; diese Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt höchstens 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft. Dabei sind
andere Fälle des erleichterten Bezugsrechtsausschlusses gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG aufgrund zum
Zeitpunkt dieser Ermächtigung bestehender anderer Ermächtigungen einzubeziehen. Die Gesellschaft
wurde ferner ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der
Aktionäre im Rahmen des von der Hauptversammlung am 27. April 2000 unter Tagesordnungspunkt 8
beschlossenen Aktien-Plans (Matching Shares Plan) Mitgliedern des Vorstands nach Ablauf der zweijährigen Sperrfrist zur Verfügung zu stellen, wobei Angebot und Übertragung der Aktien durch den
Aufsichtsrat erfolgen. Für diesen Zweck können jedoch insgesamt nur bis zu 30.000 Aktien übertragen
werden. Der Vorstand wurde ermächtigt, die erworbenen eigenen Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft oder einem Konzernunternehmen stehen, zum Erwerb anzubieten. Ferner wurde der Vorstand ermächtigt, die erworbenen
eigenen Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss einzuziehen. Die Ermächtigung kann
jeweils ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Der Erwerb eigener Aktien darf in Verfolgung eines oder
mehrerer der genannten Zwecke erfolgen.
143
Der Aufsichtsrat kann bestimmen, dass Maßnahmen des Vorstands aufgrund dieses Hauptversammlungsbeschlusses nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen. Der Vorstand darf von der
Ermächtigung zur Zuteilung erworbener Aktien im Rahmen des Aktien-Plans nur Gebrauch machen,
wenn und soweit der Aufsichtsrat eine solche Bestimmung getroffen und seine Zustimmung erteilt hat.
Kapitalerhöhungen
Der Vorstand hat am 25. Januar 2007 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom 12. Februar 2007 eine
Kapitalerhöhung über insgesamt 577.797 neue Aktien beschlossen, und zwar gegen Geldeinlage um
1.280.000,00 € durch Ausgabe von insgesamt 500.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien und
gegen Sacheinlage in Höhe von insgesamt mindestens 199.160,32 € durch Ausgabe von 77.797 neuen
Aktien. Die neuen Aktien wurden zu einem Ausgabebetrag von jeweils 2,56 € ausgegeben, damit hat
sich das Grundkapital um insgesamt 1.479.160,32 € erhöht. Von den 500.000 neuen Aktien wurden
entsprechend den Bedingungen der vereinbarten Bonussysteme den Mitarbeitern des Unternehmens
insgesamt 465.925 Aktien zum Bezugspreis, der dem Eröffnungskurs im XETRA-Handelssystem am
16. März 2007 entsprochen hat, zur Erfüllung der Bonusansprüche überlassen. 34.075 Aktien, die aufgrund des Kursanstiegs zwischen dem Tag der Beschlussfassung zur Erhöhung des Grundkapitals und
dem 16. März 2007 nicht zur Erfüllung der Bonusansprüche benötigt wurden, hat die Gesellschaft zu
einem Ausgabebetrag von 2,56 € erworben, um diese Aktien künftig Personen, die im Arbeitsverhältnis
zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen, zum Erwerb
anzubieten. Außerdem wurden durch die Kapitalerhöhung im März 2007 nach Ablauf der Sperrfrist insgesamt 77.797 neue Aktien im Rahmen des Matching Share Plans 2005 an Mitarbeiter der Konzernunternehmen ausgegeben. Die am Matching Share Plan 2005 teilnehmenden Mitarbeiter haben dafür ihre
Bonusansprüche in Höhe von insgesamt 1.832.119,35 € gegen die Gesellschaft eingebracht, davon entfielen 199.160,32 € auf das gezeichnete Kapital, der überschießende Betrag von 1.632.959,03 € wurde in
die Kapitalrücklage eingestellt. Im Rahmen der Aktienoptions-Pläne wurden im Laufe des Geschäftsjahres
2007 insgesamt 239.000 Bezugsrechte ausgeübt und im Rahmen des SAR-Plans 191.830 Bezugsrechte.
Insgesamt hat sich damit die Anzahl der Aktien von 62.891.778 zum 31. Dezember 2006 um 1.008.627
auf 63.900.405 Stück zum 31. Dezember 2007 erhöht.
Der Vorstand hat am 29. Januar 2008 beschlossen, unter teilweiser Inanspruchnahme des genehmigten
Kapitals (Genehmigtes Kapital I und II) das Grundkapital insgesamt durch die Ausgabe von 380.787
neuen Aktien um 974.814,72 € zu erhöhen. Die neuen Aktien dienen der Verwendung für Mitarbeiter des
Unternehmens sowie zur Bedienung des Matching Share Plans 2006 und sind für das Geschäftsjahr 2007
gewinnbezugsberechtigt.
Wandelschuldverschreibung
Der Eigenkapitalanteil der Wandelschuldverschreibung, der nach IFRS dem mit der Anleihe verbundenen
Wandlungsrecht zuzuordnen war, ergab sich aus der Differenz zwischen dem nominalen Wert von
200,0 Mio. € und dem unter Zugrundelegung eines marktgerechten Zinssatzes von 5,8 % ermittelten Barwert von 150,0 Mio. € und wurde nach Abzug der darauf entfallenden Transaktionskosten in Höhe von
1,0 Mio. € mit dem Betrag von 49,0 Mio. € in die Kapitalrücklage eingestellt. Dieser IFRS-spezifische Eigenkapitalanteil wird unabhängig vom tatsächlichen Wandlungsverhalten in der Kapitalrücklage verbleiben.
144
Konzern-Jahresabschluss
Kapitalsteuerung
Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung ist es, die optimale Kapitalstruktur in der SGL Group zur Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit zu erreichen und aufrechtzuerhalten.
Diese Steuerung erfolgt anhand verschiedener Kennziffern, die in Bezug auf die Kapitalstruktur bzw.
Eigenkapitalausstattung der SGL Group regelmäßig ermittelt und überwacht werden.
Den wesentlichen Finanzindikator stellt dabei das Gearing als Verhältnis der Nettofinanzschulden
(verzinsliche Darlehen zum Nennwert abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) zum
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens dar. Zum 31. Dezember 2007 lag das Gearing
bei 0,45 (2006: 0,51), was nahezu der langfristigen Zielgröße entspricht.
21.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
in Mio. €
31. 12. 2007
Pensionsrückstellungen für Unternehmenszusagen
davon Deutschland
davon USA
davon sonstige Länder weltweit
Pensionsrückstellungen für Trennungsentschädigungen
Sonstige
31.12. 2006
148,5
145,2
128,4
124,4
5,2
5,2
14,9
15,6
13,3
13,1
8,3
9,3
170,1
167,6
Die Pensionsrückstellungen haben in Höhe von rund 13 Mio. € (2006: 12 Mio. €) eine Laufzeit bis zu
einem Jahr.
In der SGL Group bestehen zugunsten der Mitarbeiter weltweit verschiedene Regelungen für Alters- und
Hinterbliebenenversorgung. Einige dieser Regelungen sind an die Höhe der Vergütung der Arbeitnehmer
gekoppelt, bei den übrigen handelt es sich um feste Beträge, die sich an der Einstufung der Arbeitnehmer (sowohl in Gehaltsklassen als auch in hierarchischen Ebenen) orientieren. Zusätzlich sehen einige
Regelungen zukünftige Steigerungen nach Inflationsindizes vor.
Für die Mitarbeiter der SGL Group in Deutschland wurden die unterschiedlichen Systeme der betrieblichen Altersversorgung zum 1. April 2000 vereinheitlicht. Die Ansprüche der Mitarbeiter aus der betrieblichen Altersversorgung, die vor dem 1. April 2000 entstanden sind, bestehen unverändert. Die finanzielle Verpflichtung daraus ist in der SGL Group verblieben und durch Rückstellungen abgedeckt. Grundlage der geänderten betrieblichen Altersversorgung ist die rechtlich selbstständige Pensionskasse der
Mitarbeiter der Hoechst Gruppe, die mit Mitarbeiterbeiträgen und Firmenbeiträgen finanziert wird.
Die Beiträge der SGL Group zu dieser Pensionskasse stehen in einem bestimmten Verhältnis zu den
Beiträgen, die von den Mitarbeitern in diese Pensionskasse eingezahlt werden.
Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher
oder vertraglicher Bestimmungen Beiträge an Rentenversicherungsträger. Mit der Zahlung der Beiträge
bestehen generell für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die Pensionskasse
Hoechst ist ein leistungsorientierter gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber. Für diesen Pensionsplan stehen keine ausreichenden Informationen zur Verfügung, um ihn als leistungsorientierten Versorgungsplan zu bilanzieren, da sich das Planvermögen nicht auf die beteiligten Unternehmen aufteilen
lässt. Eine Unterdeckung kann es für diesen Pensionsplan nicht geben, da die künftigen Firmenbeiträge
145
so zu bemessen sind, dass es zu keiner Unterdeckung kommt. Bei einer Überdeckung werden die Beiträge der beteiligten Unternehmen entsprechend gesenkt. Die Beiträge der SGL Group an die Pensionskasse betragen aktuell 300 % der Mitarbeiterbeiträge (2006: 300 %). Die laufenden Beitragszahlungen
sind als Aufwand aus beitragsorientierten Plänen im operativen Ergebnis des jeweiligen Jahres erfasst.
Die Rückstellungen für die leistungsorientierten Altersversorgungssysteme werden nach der ProjectedUnit-Credit-Methode (Anwartschaftsbarwertmethode) ermittelt. Grundlage der Bewertung sind die rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Der größte Teil der
Verpflichtungen aus laufenden Pensionen sowie Anwartschaften der betrieblichen Altersversorgung
der europäischen Gesellschaften ist durch die in der Bilanz ausgewiesenen Rückstellungen gedeckt.
In den nordamerikanischen Tochtergesellschaften bestehen jeweils länderspezifische Pensionspläne,
die im Wesentlichen durch Pensionsfonds abgedeckt werden.
In den USA werden Pensionsansprüche traditionell über einen Pensionsfonds abgewickelt. Im USPensionsfonds wird das Planvermögen einzig für den Zweck investiert, den Begünstigten zukünftige
Pensionen zu ermöglichen und dabei die Kosten für die Verwaltung des Planvermögens zu minimieren.
Das Ziel des Pensionsfonds ist insbesondere die Sicherung des Pensionsvermögens bei gleichzeitiger
Maximierung des Planvermögens, sodass an die Begünstigten Pensionszahlungen geleistet werden
können. Die Kosten werden durch ein vorsichtiges Investitionsmanagement minimiert. Um dies zu erreichen, werden die Beiträge der angehörigen US-Gesellschaften in den Pensionsfonds mit einem festgesetzten jährlichen Ertragsziel investiert. Dazu wird eine Strategie gewählt, die in US-Wertpapiere wie
auch in internationale Wertpapiere sowie in festverzinsliche Anleihen investiert, in einem Verhältnis,
welches bei steigenden Märkten Möglichkeiten eröffnet, aber bei fallenden Märkten einen Schutz bietet.
Das Planvermögen wird mit 50 bis 75 % in Aktien und mit 24 bis 49 % in Anleihen verteilt. Zum 31. Dezember 2007 waren 72,5 % des Planvermögens in den USA in Aktien (2006: 71,6 %), 24,9 % in festverzinsliche Anlagen (2006: 25,7 %) und 2,6 % in Bankguthaben angelegt (2006: 2,7 %). Die erwarteten Erträge aus
dem Planvermögen beruhen auf Analysen von externen Finanzexperten und Versicherungsmathematikern,
die historische Ist-Renditen von langfristigen Anlagen wie auch das Zielportfolio von zukünftig erwarteten langfristigen Renditen berücksichtigen, und betragen 8,0 % (2006: 8,5 %).
Bei einigen Unternehmen der SGL Group decken die Rückstellungen auch Beträge für die Gesundheitsfürsorge nach Eintritt in den Ruhestand sowie Trennungs- und Entlassungsentschädigungen. Dabei
werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren
bei vorsichtiger Schätzung der relevanten Einflussgrößen ermittelt. Der Trend für die Erhöhung der
Kosten für die Gesundheitsvorsorge in 2007 ist 0,0 % (2006: 0,0 %). Ein Anstieg des Trends um 1 % hätte
keine wesentliche Auswirkung auf den Dienstzeitaufwand/Zinsaufwand und auf den Anwartschaftsbarwert der Verpflichtung.
Die Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt gemäß der 10-%-KorridorRegel. Die Mitarbeiterfluktuation ist betriebsspezifisch ermittelt. Den versicherungsmathematischen
Bewertungen liegen länderspezifische Sterbetafeln zugrunde.
Folgende Parameter finden in den wesentlichen Ländern Deutschland und USA Verwendung:
Rechnungsgrundlage und Parameter für Pensionsrückstellungen
Deutsche Pläne
2006
2007
2006
Rechnungszins
5,50 %
4,80 %
6,25 %
6,00 %
Entgelttrend
2,75 %
2,75 %
3,00 %
3,00 %
Rententrend
2,00 %
1,75 %
-
-
-
-
8,00 %
8,50 %
Verzinsung des Fondsvermögens
146
US-Pläne
2007
Konzern-Jahresabschluss
Die Veränderungen des Anwartschaftsbarwerts und des Fondsvermögens für die Pensionsrückstellungen
aus unmittelbaren Zusagen ergeben sich wie folgt:
Veränderungen des Anwartschaftsbarwerts
D
USA
Rest
Gesamt
in Mio. €
2007
2007
2007
2007
2006
Stand 1. 1.
168,8
76,2
24,8
269,8
274,6
Dienstzeitaufwand
3,6
1,6
0,6
5,8
6,2
Zinsaufwand
7,7
4,0
1,2
12,9
12,4
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
-9,4
-1,4
-0,6
-11,4
-2,1
Pensionszahlungen
-7,7
-3,1
-1,6
-12,4
-14,2
0,2
0,0
0,0
0,2
2,3
Sonstige Veränderungen
Währungsveränderungen
Gesamt
0,0
-8,0
0,1
-7,9
-9,4
163,2
69,3
24,5
257,0
269,8
Stand 1. 1.
7,5
56,8
6,4
70,7
69,6
Erwartete Erträge des Planvermögens
0,0
4,6
0,3
4,9
4,6
Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
0,0
-0,7
0,0
-0,7
-0,6
Anwartschaftsbarwert 31. 12.
Veränderungen des Planvermögens
Beiträge des Arbeitgebers
Pensionszahlungen
1,4
4,6
0,6
6,6
7,3
-0,1
-3,1
-0,5
-3,7
-3,6
Währungsveränderungen
0,0
-6,0
0,4
-5,6
-6,6
Planvermögen 31. 12.*)
8,8
56,2
7,2
72,2
70,7
154,4
13,1
17,3
184,8
199,1
versicherungsmathematische Verluste
-26,0
-17,1
-2,4
-45,5
-61,5
Bilanzierter Betrag
128,4
–4,0
14,9
139,3
137,6
0,0
9,2
0,0
9,2
7,6
128,4
5,2
14,9
148,5
145,2
Finanzierungsstatus
Noch nicht berücksichtigte
Als langfristige Vermögenswerte ausgewiesen
Pensionsrückstellungen Stand 31. 12.
*) Zusätzlich bestehen 4,4 Mio. € (2006: 4,4 Mio. €) Aktivwerte aus Direktversicherung, die nicht als Planvermögen qualifiziert sind und in den Finanzanlagen
ausgewiesen werden.
Der Anwartschaftsbarwert entfällt in Höhe von 182,9 Mio. € (2006: 176,6 Mio. €) auf Beträge, die nicht
über einen Fonds finanziert werden, sowie in Höhe von 79,4 Mio. € (2006: 85,7 Mio. €) auf Beträge, die
über einen Fonds finanziert werden. Die Ist-Erträge des Planvermögens betragen in 2007 4,2 Mio. € (2006:
4,0 Mio. €). Die Reduzierung der noch nicht berücksichtigten versicherungsmathematischen Verluste von
– 61,5 Mio. € in 2006 auf – 45,5 Mio. € in 2007 ist auf die Veränderung des Abzinsungssatzes insbesondere
in Deutschland zurückzuführen. Ende 2007 beliefen sich die noch nicht berücksichtigten versicherungsmathematischen Verluste in Deutschland auf 26,0 Mio. € (2006: 36,9 Mio. €) und in den USA auf 17,1 Mio. €
(2006: 21,8 Mio. €). Die Verluste, die über dem 10-% -Korridor liegen, d. h. mit ihrem kumulierten Umfang
mehr als 10 % des Anwartschaftsbarwerts bzw. des ggf. höheren Planvermögens ausmachen, werden
über die durchschnittliche Restdienstzeit der Mitarbeiter bis zum Renteneintritt, in unserem Falle
13,6 Jahre (2006: 14,6 Jahre) in Deutschland, amortisiert. Durch die Überschreitung des 10-% -Korridors
in Deutschland ergab sich in 2007 ein Amortisationsaufwand in Höhe von 1,7 Mio. € (2006: 1,9 Mio. €)
in den Pensionsaufwendungen. Dagegen hat sich die Amortisation der versicherungsmathematischen
Verluste in den USA durch die positive Entwicklung des Planvermögens von 2,8 Mio. € auf 1,5 Mio. €
wesentlich reduziert. Die Amortisation der versicherungsmathematischen Verluste im Konzern hat sich
von 4,8 Mio. € in 2006 auf 3,3 Mio. € in 2007 reduziert und begründet im Wesentlichen die Reduzierung
der Pensionsaufwendungen im Konzern in 2007 gegenüber dem Vorjahr.
147
Für die Pensionsverpflichtungen der Gesellschaft gegenüber dem Vorstand wurden Rückdeckungsversicherungen mit zwei großen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen. Zum 31. Dezember 2007
betragen die in den Pensionsrückstellungen berücksichtigten Aktivwerte insgesamt 8,8 Mio. € (2006:
7,5 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2007 wurden weitere Einmalzahlungen an die Rückdeckungsversicherungen in Höhe von 1,4 Mio. € geleistet. Die Ansprüche aus den Rückdeckungsversicherungen wurden
jeweils an die Vorstände verpfändet. Der Aufwand für Altersversorgung für die Vorstände betrug in
2007 1,1 Mio. € und in 2006 1,1 Mio. €.
Die Pensionsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
in Mio. €
2007
Dienstzeitaufwand
2006
5,8
6,2
Zinsaufwand
12,9
12,4
Erwartete Erträge des Fondsvermögens
-4,9
-4,6
Amortisation von versicherungsmathematischen Verlusten
Pensionsaufwendungen aus leistungsorientierten Plänen
Pensionsaufwendungen aus beitragsorientierten Plänen
Pensionsaufwendungen
3,3
4,8
17,1
18,8
6,3
5,2
23,4
24,0
Die erwarteten Arbeitgeberbeiträge in 2008 zum Planvermögen betragen 3,7 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €).
Die in der Zukunft erwarteten Pensionszahlungen der SGL Group an ihre Mitarbeiter bzw. deren Hinterbliebene stellen sich zum 31. Dezember 2007 wie folgt dar:
Pensionszahlungen an Mitarbeiter
Jahr
in Mio. €
Fällig in 2008
13,0
Fällig in 2009
13,6
Fällig in 2010
14,5
Fällig in 2011
15,2
Fällig in 2012
16,0
Entwicklung von erfahrungsbedingten Änderungen
in Mio. €
2007
2006
2005
Anwartschaftsbarwert
257,0
269,8
274,6
Planvermögen
72,2
70,7
69,6
184,8
199,1
205,0
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Schulden des Plans
-2,0
2,4
-1,9
Erfahrungsbedingte Anpassungen der Vermögenswerte des Plans
-0,5
1,7
-2,9
Finanzierungsstatus
22.
Andere Rückstellungen
Steuern
Sonstige
Gesamt
Stand am 1. 1. 2007
1,4
67,0
26,4
22,8
117,6
Veränderung des Konsolidierungskreises
1,0
0,3
0,0
1,7
3,0
Verbrauch
-1,4
-45,1
-26,4
-21,4
-94,3
Auflösung
0,0
-6,4
0,0
-6,8
-13,2
Zuführung
6,5
50,5
3,6
21,6
82,2
Sonstige Änderungen/Wechselkursdifferenzen
0,0
-1,2
-0,2
-0,4
-1,8
Stand am 31. 12. 2007
7,5
65,1
3,4
17,5
93,5
(davon mit einer Laufzeit bis 1 Jahr)
(6,8)
(58,9)
(3,4)
(12,5)
(81,6)
(davon mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr)
(0,7)
(6,2)
-
(5,0)
(11,9)
in Mio. €
148
Restrukturierung und
Kartellrisiken
Personalkosten
Konzern-Jahresabschluss
Die Steuerrückstellungen enthalten Beträge für Steuerrisiken aus noch nicht endgültig veranlagten
Geschäftsjahren. Zu den Personalrückstellungen gehören vor allem Rückstellungen für Jahressonderzahlungen, Jubiläen, Altersteilzeit und nicht genommene Urlaubstage.
Die Rückstellungen für Restrukturierung und Kartellrisiken reduzierten sich im Wesentlichen durch die
im Februar 2007 geleistete Zahlung an die EU-Kartellbehörden um 23,0 Mio. € auf 3,4 Mio. € am Berichtsjahresende.
Der Posten Sonstige beinhaltet Rückstellungen für verschiedene Risiken einschließlich solcher für Boni,
Rabatte und Drohverluste von 5,0 Mio. € (2006: 4,7 Mio. €), für ausstehende Lieferantenrechnungen von
2,3 Mio. € (2006: 2,1 Mio. €), für Gewährleistungen und Garantien 0,5 Mio. € (2006: 2,2 Mio. €) und für
Umweltschutzkosten in Höhe von 0,7 Mio. € (2006: 0,2 Mio. €).
23.
Verbindlichkeiten
in Mio. €
31.12. 2007
Restlaufzeit
> 1 Jahr
31.12. 2006
Restlaufzeit
> 1 Jahr
200,0
200,0
270,0
270,0
Verzinsliche Darlehen/Finanzschulden
Unternehmensanleihe (Vorjahr: Hochzinsanleihe)
Nennwert Wandelschuldverschreibung
200,0
-
-
abzüglich IFRS Eigenkapitalanteil
-50,0
-
-
zuzüglich Aufzinsung nach der
Effektivzinsmethode
Wandelschuldverschreibung
4,5
-
-
154,5
154,5
-
-
15,2
12,7
62,1
62,1
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
und sonstige Finanzschulden
Kosten der Refinanzierung
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-10,1
-8,4
-12,6
-12,6
359,6
358,8
319,5
319,5
143,4
0,0
114,2
0,0
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente
9,6
0,0
11,3
0,0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
1,7
1,4
0,9
0,5
13,5
11,0
10,6
0,0
24,8
12,4
22,8
0,5
Ertragsteuerverbindlichkeiten
11,4
0,0
7,8
0,0
Sonstige übrige Verbindlichkeiten
30,6
0,0
25,8
0,0
569,8
371,2
490,1
320,0
Sonstige übrige finanzielle Verbindlichkeiten
Verzinsliche Darlehen
Die SGL Group hat im Mai des abgelaufenen Geschäftsjahres eine umfassende Neufinanzierung durchgeführt (siehe Anmerkung 27).
Die SGL Carbon AG hat mit Wirkung zum 16. Mai 2007 eine achtjährige variabel verzinsliche Unternehmensanleihe im Nominalwert von 200,0 Mio. € emittiert. Die Unternehmensanleihe ist mit einem Kupon
von Dreimonats-EURIBOR plus einer Marge von 1,25 % p. a. ausgestattet. Dies entsprach einem anfänglichen Zinskupon von 5,313 % p. a. und einem Zinssatz von 5,825 % p. a. am 31. Dezember 2007.
Zusätzlich wurden am 16. Mai 2007 unbesicherte Wandelschuldverschreibungen im Nominalbetrag von
200,0 Mio. € ausgegeben. Die Wertpapiere haben eine Laufzeit von sechs Jahren und sind mit einem
Nennbetrag von 50.000 € je Schuldverschreibung, einem anfänglichen Wandlungspreis von 36,52 € und
einem Zinskupon von 0,75 % p. a. ausgestattet.
149
Gemäß IAS 39 wurde die Verbindlichkeit aus der Wandelanleihe beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bilanziert. Zu diesem Zweck war der Erlös von
200,0 Mio. € auf die Eigenkapitalkomponente, der gemäß IAS 32 das Wandlungsrecht zuzuordnen war,
und die Fremdkapitalkomponente aufzuteilen. Der beizulegende Zeitwert des Fremdkapitalanteils
wurde dabei aus der Betrachtung einer vergleichbaren Anleihe ohne Wandlungsrecht abgeleitet, deren
Zeitwert als Barwert der vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen ermittelt wurde, unter Zugrundelegung eines marktkonformen Zinssatzes. Dieser Zinssatz wurde unter Berücksichtigung der relevanten
Parameter (Laufzeit, Verzinsungsart, Besicherung) mit 5,8 % ermittelt, somit war der Fremdkapitalkomponente der Wandelanleihe ein Wert von 150,0 Mio. € beizulegen. Die Eigenkapitalkomponente ergab
sich als Differenz zum Nennwert in Höhe von 50,0 Mio. € und wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.
Die bilanzierte Anleihenverbindlichkeit wurde anschließend nach der Effektivzinsmethode entsprechend
ihrer Verzinsung in Höhe von 5,8 % (Effektivzins inklusive Amortisation von Refinanzierungskosten
6,14 %) fortentwickelt und zum Bilanzstichtag von 150,0 Mio. € um einen Aufzinsungsbetrag von
4,5 Mio. € auf 154,5 Mio. € erhöht, der sich aus der Differenz zwischen der Kupon- und der Effektivverzinsung ergibt.
Die angefallenen Kosten in Höhe von 12,1 Mio. € für die in 2007 erfolgte Refinanzierung für die syndizierte Kreditlinie für Betriebsmittel und Investitionen, die Wandelschuldverschreibung und die Unternehmensanleihe wurden abgegrenzt und werden jeweils über den voraussichtlichen Darlehenszeitraum
amortisiert (Aufzinsung der jeweiligen Verbindlichkeit nach der Effektivzinsmethode). Davon wurden
1,0 Mio. € erfolgsneutral mit den Kapitalrücklagen verrechnet.
Den Zufluss aus den im Mai 2007 getätigten Fremdkapitalmarkttransaktionen hat die SGL Group zur
Rückzahlung des aus dem Jahr 2004 stammenden syndizierten Kredits sowie zur Ablösung der im
Februar 2004 von der SGL Carbon Luxembourg S.A. begebenen und von der SGL Group garantierten
8,5-%-Hochzinsanleihe in Höhe von 270 Mio. € verwendet.
Die bilanzielle Ablösung der Hochzinsanleihe aus 2004 erfolgte im 2. Quartal 2007 durch Hinterlegung
von Bundesanleihen zur Zahlung von Zinsen, Kapital und Vorfälligkeitsentschädigung bis zum Rückzahlungstermin am 1. Februar 2008. Da die SGL Group durch die unwiderrufliche Hinterlegung von
Bundesobligationen von der Verpflichtung zur Rückzahlung der Hochzinsanleihe rechtlich entbunden
war, erfolgte eine Ausbuchung dieser Verbindlichkeit und der hinterlegten Wertpapiere. Die mit der
vorzeitigen Rückzahlung der Hochzinsanleihe verbundenen Vorfälligkeitskosten führten in 2007 zu
einem erfolgs- und zahlungswirksamen Aufwand in Höhe von 20,1 Mio. €. Darüber hinaus ist dabei
ein Buchverlust aus dem Abgang der abgelösten Verbindlichkeit in Höhe der noch nicht amortisierten Refinanzierungskosten aus 2004 von 10,7 Mio. € entstanden.
Der gewichtete zahlungswirksame Durchschnittszinssatz für Finanzschulden beträgt 5,1 % für das Jahr
2007 (Vorjahr: 8,1 %). Die Verringerung ergibt sich aus der erfolgreichen Refinanzierung, verbunden
mit der Ablösung der mit 8,5 % verzinsten Hochzinsanleihe (High Yield Bond) in Höhe von 270 Mio. €.
Zusammen mit der Aufzinsung der Wandelschuldverschreibung ab Mai 2007 ergibt sich für 2007 ein
gewichteter durchschnittlicher Zinssatz von 6,6 %.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Finanzschulden bestanden zum 31. Dezember 2007 in Höhe von 15,2 Mio. €. Davon waren 6,8 Mio. € festverzinslich und 8,4 Mio. € waren variabel
verzinslich.
150
Konzern-Jahresabschluss
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 in Höhe
von 143,4 Mio. € (2006: 114,2 Mio. €) bestanden nur gegenüber fremden Dritten und waren wie im
Geschäftsjahr 2006 innerhalb eines Jahres fällig.
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten
In den sonstigen übrigen finanziellen Verbindlichkeiten sind die als Fremdkapital bilanzierten Minderheitenanteile an der Kümpers GmbH und Co. KG in Höhe von 5,8 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €), die ausstehenden Kaufpreiszahlungen an die ehemaligen Eigentümer der SGL epo GmbH in Höhe von 5,1 Mio. €
(Vorjahr: 0,0 Mio. €) sowie eine Zinsabgrenzung für die Unternehmensanleihe bzw. die Wandelschuldverschreibung von insgesamt 2,6 Mio. € (Vorjahr: Hochzinsanleihe 9,7 Mio. €) enthalten.
Die Ertragsteuerverbindlichkeiten beliefen sich am Jahresende 2007 auf 11,4 Mio. € (2006: 7,8 Mio. €)
und betrafen die laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag.
Die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten in Höhe von 30,6 Mio. € (2006: 25,8 Mio. €) beinhalten zum
31. Dezember 2007 Verbindlichkeiten für Löhne und Gehälter in Höhe von 9,0 Mio. € (2006: 7,7 Mio. €),
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von 2,9 Mio. € (2006: 2,2 Mio. €), sonstige Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 6,0 Mio. € (2006: 3,8 Mio. €) sowie passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 4,1 Mio. € (2006: 3,5 Mio. €).
In der nachfolgenden Tabelle sind alle zum 31. Dezember 2007 vertraglich vereinbarten Zahlungen für
Tilgungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich der derivativen
Finanzinstrumente dargestellt.
in Mio. €
Restlaufzeit
mehr als fünf
2012
Jahre
2008
2009
2010
2011
12,1
11,3
11,3
11,8
11,8
230,0
1,5
1,5
1,5
1,5
1,5
200,6
3,0
2,1
1,7
0,6
7,8
4,8
0,5
0,4
0,4
0,3
0,1
0,3
143,4
-
-
-
-
5,8
Nicht derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihe
Wandelschuldverschreibung
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstige Finanzschulden
Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige übrige
finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
-
1,8
3,3
-
-
3,2
1,4
1,9
2,4
1,4
-
163,7
18,5
20,1
16,6
22,6
441,5
Die zu erwartenden Zinszahlungen für variabel verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten wurden auf
Basis der Zinsstrukturkurve am Bilanzstichtag ermittelt. Die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten
wurden mit undiskontierten vertraglichen Cashflows für die nachstehenden Geschäftsjahre ermittelt.
Derivative Finanzinstrumente wurden dabei mit undiskontierten Netto-Cashflows einbezogen.
151
E R L ÄU T E RU N G E N Z U R KO N Z E R N - K A P I TA L F L U S S R E C H N U N G
24.
Angaben zur Kapitalflussrechnung
Die Kapitalflussrechnung stellt die Veränderung der Zahlungsmittel der SGL Group durch Mittelzu- und
-abflüsse im Laufe eines Berichtsjahres dar. Die Mittelzu- und -abflüsse werden getrennt nach betrieblicher Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Dabei wurden die Auswirkungen
von Erst- und Endkonsolidierungen sowie nicht zahlungswirksame Währungseffekte eliminiert. Die Darstellung ist ergänzt um eine Überleitung auf die Zahlungsmittel laut Bilanz. Die Beträge ausländischer
Gesellschaften sind in der Kapitalflussrechnung grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Abweichend hiervon wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs umgerechnet.
Im Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit sind Auszahlungen von 44,5 Mio. € für den Erwerb von konsolidierten Gesellschaften und 1,9 Mio. € für Joint Ventures sowie 0,4 Mio. € für andere Finanzanlagen
enthalten (2006: 1,4 Mio. €). Aus den erstmals konsolidierten Gesellschaften wurden Zahlungsmittel
von 4,4 Mio. € zum jeweiligen Erwerbszeitpunkt übernommen.
Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit beinhaltet Zahlungen im Rahmen der Erhöhung des Working Capital von 60,0 Mio. € (55,3 Mio. €), Zinszahlungen von 30,2 Mio. € (2006: 31,8 Mio. €), Steuerzahlungen von 31,2 Mio. € (2006: 25,9 Mio. €), Zahlungen für EU-Kartellverfahren von 22,5 Mio. € (2006:
99,7 Mio. €) sowie Zahlungen aus beitrags- und leistungsorientierten Pensionsplänen von 18,7 Mio. €
(2006: 19,4 Mio. €). Insgesamt ergab sich im Berichtsjahr ein Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit
von 149,4 Mio. € (2006: 12,0 Mio. €).
In 2007 beträgt der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 51,8 Mio. € (2006: 63,2 Mio. €). Die Zuflüsse
resultieren im Wesentlichen aus der Begebung der Unternehmensanleihe und Wandelschuldverschreibung sowie der Inanspruchnahme kleinerer Kreditlinien im Ausland und belaufen sich auf insgesamt
414,5 Mio. €. Der Großteil wurde zur Ablösung der Hochzinsanleihe aus 2004 und zur Ablösung der
syndizierten Darlehen mit insgesamt 333,6 Mio. € verwendet. Die Zahlungen für die Refinanzierung in
2007 einschließlich der Vorfälligkeitskosten zur Ablösung der Hochzinsanleihe betrugen 32,3 Mio. €.
Die Einzahlungen aus der Kapitalerhöhung für ausgeübte Aktienoptionen von Mitarbeitern betrugen
3,2 €. Der Zufluss in 2006 resultierte im Wesentlichen aus der im März 2006 durchgeführten Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte (80,5 Mio. €) sowie Einzahlungen aus der Kapitalerhöhung
für ausgeübte Aktienoptionen von Mitarbeitern (1,6 Mio. €). Ein Teil dieser Zuflüsse wurde in 2006 für
die Rückzahlung der Finanzschulden verwendet (18,9 Mio. €).
Der Bestand der flüssigen Mittel hat sich in 2007 um 27,0 Mio. € auf 130,0 Mio. € zum 31. Dezember 2007
erhöht. Die Wechselkursauswirkung auf den Kassenbestand wirkte sich mit 1,4 Mio. € negativ aus
(2006: –1,8 Mio. €).
152
Konzern-Jahresabschluss
SONSTIGE ANHANGSANGABEN
25.
Eventualverbindlichkeiten/Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Ein Wechselobligo war am 31. Dezember 2007 und im Vorjahr nicht vorhanden. Am 31. Dezember 2007
und 2006 bestanden Bürgschaftsverpflichtungen bzw. Avale in Höhe von 7,3 Mio. € bzw. 8,5 Mio. €.
Außerdem bestanden am 31. Dezember 2007 und 2006 sonstige finanzielle Verpflichtungen aufgrund
von Bestellungen im Zusammenhang mit genehmigten Sachanlageninvestitionen in Höhe von 46,1 Mio. €
bzw. 20,2 Mio. €. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere durch bereits vergebene Bestellungen für das neue Werk in Malaysia bedingt. Die Abwicklung dieser Investitionsvorhaben erstreckt
sich teilweise über mehr als ein Jahr.
Für die bereits im Geschäftsjahr 2005 verkauften Geschäftsbereiche Oberflächenschutz und Kunststofftechnik gewährt die SGL Group bis zum geplanten Auslaufen einzelne Kreditlinien für Avale. Zum
31. Dezember 2007 beträgt der gewährte Avalrahmen 5,0 Mio. €. Die durchschnittliche historische
Inanspruchnahme solcher Avallinien lag unter 1 %. Nach sorgfältiger Abwägung der möglichen zukünftigen Inanspruchnahme haben wir, wie im Vorjahr, zum Jahresende eine entsprechende Rückstellung
bilanziert.
Die SGL Group sichert durch Beschaffungsverträge mit wichtigen Lieferanten die benötigten Rohstoffe
für die Produktion, insbesondere für Nadelkoks. Diese Verträge haben im Normalfall eine Laufzeit von
einem Jahr und enthalten Mindesteinkaufsmengen, die von der SGL Group zu beziehen sind, und werden
durch physische Lieferung erfüllt. Die Preise für die Lieferungen werden auf einem Basispreis, der um
variable Bestandteile angepasst wird (z. B. definierter Parameter des Rohstoffpreises des Nadelkoksherstellers), abgerechnet.
Im Zusammenhang mit der in 2007 erfolgten Refinanzierung wurden auch Verträge über Sicherheiten
mit den Kreditgebern abgeschlossen, die sich aber im Vergleich zur Refinanzierung von 2004 auf die
Verpfändung von Anteilsrechten (Share Pledge Agreements) und/oder Unternehmensgarantien für eine
ausgewählte Anzahl von Konzerngesellschaften beschränken. Grundpfandrechte und sonstige Vermögenswerte wurden nicht als Sicherheiten gegeben. Ferner bestanden am 31. Dezember 2007 und 2006
Verpflichtungen aus Leasingverträgen für Grundstücke und Gebäude, EDV-Ausstattung, Kraftfahrzeuge
und sonstige Sachanlagen in Höhe von 28,0 Mio. € bzw. 29,1 Mio. €. Zum 31. Dezember 2007 verteilen
sich diese auf die folgenden Jahre:
2008
2009
2010
2011
2012
2013 und
später
Gesamt
Operating-Lease-Verträge
7,7
4,5
3,9
3,1
2,5
6,3
28,0
Finance-Lease-Verträge
0,5
0,4
0,4
0,3
0,1
0,3
2,0
- darin enthaltene Abzinsungen
-0,1
-0,1
-0,1
0,0
0,0
0,0
-0,3
= Barwert der Finance Leases
0,4
0,3
0,3
0,3
0,1
0,3
1,7
Zahlungen aus Untermietverhältnissen fielen in den beiden Geschäftsjahren nicht an. Im Rahmen eines
Erbbaurechtsvertrags in Deutschland, der im Jahr 2006 turnusmäßig angepasst wurde, bestehen insgesamt für die nächsten 59 Jahre Zahlungsverpflichtungen von 58,2 Mio. €. Die Finance Leases bestehen
ausschließlich aus geleasten Sachanlagen, die im Rahmen von normalen Leasingverträgen und ohne
besondere Kaufoptionen abgeschlossen wurden. Wesentliche Operating-Lease-Verträge wurden in 2006
abgeschlossen und beinhalten zwei Leasingverträge für ein Bürogebäude sowie für Maschinen für die
153
Bearbeitung eines Großauftrags. Für das Bürogebäude beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund
4,2 Mio. €, die Leasinglaufzeit beträgt 15 Jahre und es besteht eine marktgerechte Kaufoption. Für das
Leasing der Maschinen beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 6,1 Mio. €, die Leasinglaufzeit
beträgt 6 Jahre und es besteht eine marktgerechte Kauf- oder Verlängerungsoption.
Verschiedene Rechtsstreitigkeiten, Gerichtsverfahren und Klageansprüche sind anhängig oder können
in Zukunft eingeleitet oder erhoben werden, einschließlich solcher aus behaupteten Mängeln von Produkten der SGL Group, Mängelgarantien und Umweltschutzangelegenheiten. Zudem können steuerliche
Risiken aus der Konzernstruktur auftreten.
Rechtsstreitigkeiten unterliegen vielen Unsicherheitsfaktoren; der Ausgang einzelner Rechtsstreitigkeiten ist nicht mit Sicherheit vorherzusagen. Es besteht eine begründete Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Klagen möglicherweise zuungunsten der SGL Group entschieden werden. Vorhersehbare Risiken
wurden durch Bildung von entsprechenden Rückstellungen ausreichend berücksichtigt.
Kartellklagen
Die Verfahren vor den Kartellbehörden in den USA und in Kanada sind abgeschlossen. In 2005 haben
wir die ausstehenden Verbindlichkeiten an die Kartellbehörden in den USA und in Kanada vollständig
bezahlt.
Im April 2004 hat das Europäische Gericht 1. Instanz (EuG) das im Jahr 2001 im GraphitelektrodenVerfahren verhängte Bußgeld von 80,2 Mio. € auf 69,1 Mio. € reduziert. Da das Urteil des EuG weder
die gerügten groben Verfahrensfehler noch den international anerkannten Grundsatz des Verbots der
Doppelbestrafung berücksichtigt, haben wir für dieses Verfahren Rechtsmittel beim Europäischen
Gerichtshof 2. Instanz (EuGH) eingereicht. Der EuGH hat das von SGL Carbon AG eingelegte Rechtsmittel
durch rechtskräftiges Urteil vom 29. Juni 2006 zurückgewiesen und das Bußgeld aufgrund des von der
EU-Kommission selbstständig eingelegten Rechtsmittels auf 75,7 Mio. € festgelegt.
Die Europäische Kommission hat im Dezember 2002 ein Bußgeld in Höhe von 27,8 Mio. € wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens bei Spezialgraphiten gegen die SGL Carbon AG verhängt. Gegen den Bußgeldbescheid hat die SGL Group Rechtsmittel beim Europäischen Gericht eingelegt. Das Gericht hat im
Juni 2005 entschieden und das Bußgeld auf 18,5 Mio. € herabgesetzt. Der EuGH hat durch rechtskräftiges Urteil vom 10. Mai 2007 das erstinstanzliche Urteil bestätigt.
Im Dezember 2003 hat die Europäische Kommission ein Bußgeld in Höhe von 23,6 Mio. € wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens bei elektrischen und mechanischen Kohlenstoff- und Graphitprodukten
(„Verfahren EC/MC“) gegen die SGL Carbon AG verhängt. Dagegen haben wir Klage vor dem EuG eingelegt. Die Klage ist nach wie vor beim EuG anhängig, mit einer Entscheidung ist in 2008 zu rechnen.
Sämtliche drei Bußgelder sind in dem (bis Ende 2006) vom Gericht bzw. der Behörde festgestellten
Umfang im Aufwand der Vorjahre berücksichtigt und in vollem Umfang endgültig bezahlt (Verfahren
Graphitelektroden und Spezialgraphit). Der durch die Entscheidung der EU-Kommission im Verfahren
EC/MC festgesetzte Bußgeldbetrag ist vorläufig als Sicherheit an die EU-Kommission hinterlegt. Der
Ausgang des noch anhängigen Verfahrens ist ungewiss.
154
Konzern-Jahresabschluss
26.
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen
Die SGL Group erbringt im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Leistungen für nahestehende Unternehmen bzw. Personen. Umgekehrt erbringen diese Personen und Gesellschaften Lieferungen bzw. Leistungen im Rahmen ihres Geschäftszwecks für den SGL Konzern. Alle diese Transaktionen werden zu
Marktkonditionen abgewickelt. Die Forderungen gegenüber At-Equity bewerteten Unternehmen sind
kurzfristig fällig, ungesichert und betragen 6,3 Mio. € (2006: 4,1 Mio. €). Einzelheiten hierzu finden
sich in den Erläuterungen der jeweiligen Bilanz- und GuV-Posten. Umsätze mit At-Equity bewerteten
Unternehmen in 2007 betragen 13,1 Mio. € (2006: 7,2 Mio. €).
Herr Franz-Jürgen Kümpers ist Geschäftsführer des in 2007 erstmals konsolidierten Unternehmens
SGL Kümpers GmbH & Co. KG in Rheine, Deutschland. 49 % des Unternehmens werden von der Gesellschaft Kümpers GmbH & Co. KG gehalten, an der Herr Kümpers eine Minderheitsbeteiligung hält. Von
dieser Gesellschaft werden im Rahmen von Servicevereinbarungen Dienstleistungen in geringem Umfang erbracht, die zu marktüblichen Bedingungen erfolgen.
Die SGL Group hält eine Mehrheit am Unternehmen NINGBO SSG Co. Ltd. in China. Der Partner in dem
Unternehmen ist Anteilseigner weiterer Gesellschaften, die für die NINGBO SSG Co. Ltd. verschiedene
Dienstleistungen in geringem Umfang zu marktüblichen Konditionen erbringen.
In Spanien hat die SGL Group einen Mietvertrag mit der Gelter S.A. über ein Gebäude in Madrid, in
dem die Tochtergesellschaft Gelter Ringsdorff S.A. ihren Sitz hat, unterzeichnet. Der Eigentümer des
Gebäudes hält die restlichen 36 % der Anteile an dem von der SGL Group konsolidierten Unternehmen.
27.
Informationen zu Finanzinstrumenten
Finanzinstrumente sind nach IAS 32 und IAS 39 Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Vom Unternehmen ausgereichte Kredite und Forderungen sowie finanzielle
Verbindlichkeiten werden, sofern sie nicht in eine wirksame bilanzielle Sicherungsbeziehung (Hedge
Accounting) eingebunden sind, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dabei handelt es sich
um Ausleihungen, verzinsliche Forderungen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen, sonstige kurzfristige operative Forderungen und Verbindlichkeiten sowie kurz- und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten, bei denen ein Marktpreis nicht verfügbar ist. Bei den kurzfristigen Forderungen und finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennwert bzw. dem Rückzahlungsbetrag. Finanzielle Vermögenswerte, die zur
Veräußerung verfügbar gehalten werden, sind grundsätzlich zum Marktwert bewertet. Dabei handelt
es sich um langfristige Wertpapiere. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden bis zur Realisierung
unter Berücksichtigung latenter Steuern gesondert im Eigenkapital ausgewiesen. Sofern kein beizulegender Wert ermittelbar ist, werden die Wertpapiere zu Anschaffungskosten bilanziert. Sofern der Marktwert voraussichtlich dauerhaft unter die Anschaffungskosten sinkt, werden die Wertpapiere ergebniswirksam abgeschrieben. Die Bilanzierung von Wertpapieren erfolgt am Erfüllungstag (Settlement Date).
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen bestehen nicht.
155
Angaben zu Finanzinstrumenten
In der nachstehenden Übersicht sind die Buchwerte und beizulegende Zeitwerte nach den Bewertungskategorien abgebildet:
BewertungsKategorie
nach IAS 39
Buchwert
31.12.2007
Fortgeführte
Anschaffungskosten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
1)
130,0
130,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1)
242,9
242,9
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
2)
1,3
3)
5,9
na
7,3
Unternehmensanleihe (Vorjahr: Hochzinsanleihe)
4)
200,0
200,0
Wandelschuldverschreibung
4)
154,5
154,5
und sonstige Finanzschulden
4)
15,2
15,2
Kosten der Refinanzierung
4)
-10,1
-10,1
na
1,7
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4)
143,4
143,4
Sonstige übrige finanzielle Verbindlichkeiten
4)
13,5
13,5
5)
7,8
na
1,8
in Mio. €
Beizulegender
Zeitwert
erfolgsneutral
Finanzielle Vermögenswerte
1,3
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Derivative ohne Hedge-Beziehung*
Derivative mit Hedge-Beziehung
7,3
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative ohne Hedge-Beziehung**
Derivative mit Hedge-Beziehung
1,8
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
gemäß IAS 39
1)
Kredite und Forderungen
2)
Zur Veräußerung verfügbare
finanzielle Vermögenswerte
3)
1,3
1,3
5,9
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
5)
372,9
Zu Handelszwecken gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
4)
372,9
516,5
Zu Handelszwecken gehaltene
finanzielle Verbindlichkeiten
7,8
* davon 5,0 Mio. € (Vorjahr: 1,8 Mio. €), die bis zur Realisierung der Grundgeschäfte als Cashflow-Hedge klassifiziert waren
** davon 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €), die bis zur Realisierung der Grundgeschäfte als Cashflow-Hedge klassifiziert waren
156
516,5
Konzern-Jahresabschluss
Beizulegender
Zeitwert
erfolgswirksam
Wertansatz
nach IAS 17
Buchwert
31.12.2006
Fortgeführte
Anschaffungskosten
103,0
103,0
225,0
225,0
1,4
5,9
1,8
1,7
1,8
270,0
270,0
62,1
62,1
-12,6
-12,6
0,9
0,9
114,2
114,2
10,6
10,6
10,5
328,0
10,5
0,8
328,0
1,4
7,8
1,4
1,8
444,3
10,5
Wertansatz
nach IAS 17
4,6
0,8
5,9
Beizulegender
Zeitwert
erfolgswirksam
1,4
4,6
7,8
Beizulegender
Zeitwert
erfolgsneutral
1,8
444,3
10,5
157
Die Positionen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Die Buchwerte entsprechen zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Die beizulegenden Zeitwerte der Unternehmensanleihe und Wandelschuldverschreibung betrugen zum
31. Dezember 2007 196,9 Mio. € und 241,5 Mio. €, basierend auf ihren jeweiligen Schlusskursen.
Bilanzierte Werte für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten und stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.
Die Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 stellen sich wie
folgt dar:
in Mio. €
2007
2006
Kredite und Forderungen
-4,3
-7,5
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
-0,1
-0,2
16,1
-0,5
1,5
0,5
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und
finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Nettoergebnisse aus Krediten und Forderungen umfassen Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Auflösungen der Wertberichtigungen bzw. Zahlungseingänge auf bereits
ausgebuchte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zudem sind hierin Kursgewinne und -verluste
aus der Fremdwährungsbewertung enthalten.
Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sind unrealisierte Verluste, die direkt
im Eigenkapital erfasst wurden.
Die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten resultieren aus
der Marktbewertung von derivativen Zins- und Währungsinstrumenten, für die kein Hedge-Accounting
angewendet wurde oder deren Sicherungsbeziehung beim Cashflow-Hedge-Accounting durch die Erfolgswirksamkeit des Grundgeschäfts beendet wurde. Den finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten steht so ökonomisch stets ein Grundgeschäft gegenüber. Die unrealisierten und realisierten Marktwertveränderungen der derivativen Sicherungsgeschäfte werden als Nettoergebnisse erfasst.
In den Nettoergebnissen aus den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Kursgewinne und -verluste aus der Fremdwährungsbewertung enthalten.
Zinsaufwendungen und Zinserträge sind in den Nettoergebnissen nicht enthalten, da sie bereits unter
Anmerkung 6 ausgewiesen werden. Die Wertminderungsaufwendungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind im Einzelnen in der Anmerkung 15 dargestellt.
Refinanzierung
Die SGL Group hat im Mai des abgelaufenen Geschäftsjahres eine umfassende Neufinanzierung durchgeführt. Die gesamte Neufinanzierung besteht aus Wandelschuldverschreibungen, einer Unternehmensanleihe sowie einer Kreditlinie für Betriebsmittel und Investitionen in Höhe von jeweils 200 Mio. €.
Die Neufinanzierung löst die in 2004 unter schwierigen Unternehmensbedingungen vollzogene Refinanzierung vollständig ab und verschafft dem Konzern eine solide finanzielle Grundlage für die Umsetzung
der strategischen Wachstumsziele.
Die SGL Carbon AG hat mit Wirkung zum 16. Mai 2007 unbesicherte Wandelschuldverschreibungen
im Nominalbetrag von 200 Mio. € ausgegeben. Der Börsenkurs der Wandelschuldverschreibungen per
Bilanzstichtag lag bei rund 120 % des Nominalbetrags. Die Wertpapiere haben eine Laufzeit von sechs
158
Konzern-Jahresabschluss
Jahren und sind mit einem Nennbetrag von 50.000 € je Schuldverschreibung, einem anfänglichen Wandlungspreis von 36,52 € und einem Zinskupon von 0,75 % p. a. ausgestattet. Die Ausgabe der Schuldverschreibungen erfolgte zu 100 % des Nominalwerts. Sollten zu einem gegebenen Zeitpunkt während
der Laufzeit weniger als 15 % des Emissionsvolumens ausstehen, hat die SGL Carbon AG als Emittentin
das Recht, alle ausstehenden Wandelschuldverschreibungen zu 100 % zuzüglich aufgelaufener Zinsen
zurückzuzahlen. Darüber hinaus hat die Emittentin das Recht, nach Ablauf von drei Jahren bei Eintritt
bestimmter Aktienkursentwicklungen die Wandelschuldverschreibungen vorzeitig zu 100 % des Nominalbetrags zuzüglich aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Die Rückzahlung bei Endfälligkeit in 2013 muss
zu 100 % des Nominalwerts erfolgen. Die Bedingungen der Wandelschuldverschreibungen sehen des
Weiteren in Deutschland marktübliche Klauseln zum Verwässerungsschutz, Anpassung des Wandlungspreises im Falle von Dividendenzahlungen und Events of Default vor. Die Ratingagenturen Moody’s
und Standard & Poor’s stuften die Anleihe per 31. Dezember 2007 in die Kategorien Ba3 bzw. B+ ein.
Die Wertpapiere sind offiziell an der Luxembourg Stock Exchange im EuroMTF-Segment zum Handel
zugelassen.
Zusätzlich wurde am 16. Mai 2007 eine achtjährige variabel verzinsliche Unternehmensanleihe der
SGL Carbon AG im Nominalwert von 200,0 Mio. € emittiert. Der Börsenkurs der Unternehmensanleihe per
Bilanzstichtag lag bei rund 98 % des Nominalbetrags. Die Unternehmensanleihe ist mit einem Kupon
von Dreimonats-EURIBOR plus einer Marge von 1,25 % p. a. ausgestattet. Dies entsprach einem anfänglichen Zinskupon von 5,313 % p. a. und einem Zinssatz von 5,825 % p. a. am 31. Dezember 2007. Der Ausgabepreis betrug 100 %. Die SGL Carbon AG als Emittentin der Unternehmensanleihe hat nach Ablauf von
zwölf Monaten erstmals das Recht, die Anleihe zu einem Kurs von 102 % zuzüglich aufgelaufener
Zinsen zurückzuzahlen. Nach Ablauf von zwei Jahren kann die Emittentin zu 101 % zuzüglich aufgelaufener Zinsen und nach Ablauf von drei Jahren zu 100 % zuzüglich aufgelaufener Zinsen die Anleihe
kündigen und vorzeitig zurückzahlen. Bei einem Eigentümerwechsel der SGL Carbon AG wird die
Unternehmensanleihe vorzeitig fällig und ist zu einem Kurs von 101 % des Nominalbetrags zuzüglich
aufgelaufener Zinsen zurückzuzahlen. Die Bedingungen der Unternehmensanleihe sehen des Weiteren
marktübliche Financial Covenants, Baskets und Events of Default vor. Die besicherte Unternehmensanleihe wurde im Vergleich zur Hochzinsanleihe aus 2004 von den Ratingagenturen signifikant besser
eingestuft und bekam ein Rating von Ba1 bzw. BBB–. Damit hat die SGL Group erstmals ein Investment
Grade Rating für eines ihrer Finanzierungsinstrumente erhalten. Die Unternehmensanleihe ist offiziell
an der Luxembourg Stock Exchange im EuroMTF-Segment zum Handel zugelassen.
Den Zufluss aus den im Mai 2007 getätigten Fremdkapitalmarkttransaktionen hat die SGL Group zur
Rückzahlung des aus dem Jahr 2004 stammenden syndizierten Kredits sowie zur Ablösung der im
Februar 2004 von der SGL Carbon Luxembourg S.A. begebenen und von der SGL Group garantierten
8,5-%-Hochzinsanleihe in Höhe von 270,0 Mio. € verwendet.
Neben den beiden Anleihen steht der SGL Group eine neue – gleichrangig mit der Unternehmensanleihe besicherte – syndizierte Kreditlinie für Betriebsmittel und Investitionen in Höhe von insgesamt
200 Mio. € bis Mai 2012 zur Verfügung. Der Kredit steht verschiedenen SGL Konzerngesellschaften zur
Verfügung und kann in unterschiedlichen Währungen ausgezahlt werden. Dieser Kreditrahmen wurde
bisher nicht in Anspruch genommen. Bei einem Eigentümerwechsel der SGL Carbon AG wird der Kredit
vorzeitig zur Rückzahlung fällig. Die vereinbarte Kreditmarge passt sich in Abhängigkeit vom Verschuldungsgrad des SGL Konzerns während der Kreditlaufzeit an. Die Bedingungen des syndizierten
Kredits sehen des Weiteren marktübliche Financial Covenants und Events of Default vor. Der Abschluss
der Kreditvereinbarung erfolgte mit den Kernbanken der SGL Group.
Die Besicherung der Unternehmensanleihe und des syndizierten Kredits, die in einem Pari-passuVerhältnis zueinander stehen, erfolgt durch Anteilsverpfändungen und/oder Unternehmensgarantien
ausgewählter SGL Konzerngesellschaften. Im Rahmen der Neufinanzierung wurden den Anleihegläubigern und Kreditgebern keinerlei dingliche Sicherheiten eingeräumt.
159
Originäre Finanzinstrumente
Im Folgenden sind die wesentlichen originären Finanzinstrumente der SGL Group zum 31. Dezember 2007
dargestellt:
Bilanzposten
Nominalwert
lokale
Währung
Währung
Mio.
Nominalwert
Mio. EUR
Laufzeit
Zins
nominal
Zins
effektiv
0,0
0,0
2012
-
-
Finanzschulden
Syndiziertes Darlehen (200,0 Mio. €)
EUR
Unternehmensanleihe
EUR
200,0
200,0
2015
E+1,25 %*
5,96 %
Wandelschuldverschreibung
EUR
200,0
200,0
2013
0,75 %
6,14 %
Sonstige originäre Finanzinstrumente
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
EUR
130,0
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
2008
2007/
EUR
242,9
2008
EUR
143,4
2008
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
* 3-Monats-EURIBOR plus 125 Basispunkte
Bei festverzinslichen Finanzschulden unterliegt die SGL Group einem Fair-Value-Risiko und bei variabel
verzinslichen Finanzinstrumenten unterliegt die SGL Group einem Cashflow-Risiko.
Finanzielles Risikomanagement und derivative Finanzinstrumente
Die SGL Group unterliegt im Hinblick auf ihre Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen finanziellen Risiken, die insbesondere aus der Veränderung von Währungskursen, Zinssätzen
und anderen Marktpreisen resultieren. Risiken aus den Veränderungen von Rohstoffpreisen und sonstige
Risiken werden an dieser Stelle nicht berücksichtigt. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es,
diese Marktpreisrisiken sowie deren Auswirkungen auf den Cashflow der SGL Group durch den Einsatz
geeigneter derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente zu begrenzen. Die Verwendung derivativer Finanzinstrumente erfolgt dabei ausschließlich zur Absicherung der oben genannten risikobehafteten Positionen.
Das Management der Marktpreisrisiken und damit verbunden die Verwendung derivativer Instrumente
ist anhand strenger interner Richtlinien geregelt. Die Einschätzung des Risiko-Exposure sowie die Festlegung von geeigneten Sicherungsstrategien erfolgt turnusmäßig durch ein Financial Risk Committee
unter Vorsitz des Finanzvorstands. Auswirkungen der Marktpreisrisiken auf die Risiko-Exposures
werden anhand von Simulationsrechnungen und Worst-Case-Szenarien ermittelt. Sicherungsstrategien
werden durch den Vorstand genehmigt und überwacht. Bei den von der SGL Group eingesetzten derivativen Sicherungsinstrumenten handelt es sich um Zinsoptions-, Zinsswap-, Devisentermingeschäfte
und Devisenoptionen/-optionspaare.
Währungsrisiko
Die SGL Group ist aufgrund ihrer weltweiten Tätigkeiten bestimmten Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Diese Risiken resultieren im Wesentlichen aus operativen Geschäften, welche nicht auf die
jeweils funktionale Währung denominiert sind, sowie Eigen- und Fremdkapital-Finanzierungsmaßnahmen von Konzerngesellschaften. Fremdwährungsrisiken werden gesichert, sofern diese eine
160
Konzern-Jahresabschluss
Auswirkung auf den Cashflow des Konzerns besitzen. Ungesichert bleiben hingegen grundsätzlich
Fremdwährungsrisiken, die den Cashflow des Konzerns nicht beeinflussen. Hierzu zählen Positionen,
die aus der Währungsumrechnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von ausländischen
Konzerneinheiten in die Berichterstattungswährung der Gruppe resultieren.
Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzerngesellschaften ihre Aktivitäten so weit wie möglich
in der jeweiligen funktionalen Währung ab. Hinsichtlich Zahlungsströmen in nicht funktionaler Währung ist die SGL Group bestrebt, ein Gleichgewicht zwischen Ein- und Auszahlungen herzustellen
(Natural Hedging). Dennoch können darüber hinaus offene Fremdwährungsrisiken durch fremdwährungsdenominierte Kauf- oder Verkaufgeschäfte übrig bleiben. Die wesentlichen Risikopositionen der
SGL Group aus operativer Tätigkeit resultieren dabei aus der Entwicklung des US-Dollar, des japanischen
Yen und des polnischen Zloty gegenüber dem Euro sowie aus der Entwicklung des kanadischen Dollar
und des britischen Pfund gegenüber dem US-Dollar. Am Bilanzstichtag waren die operativen Fremdwährungsrisiken der SGL Group weitestgehend durch Devisenterminkontrakte und Devisenoptionen
mit einem maximalen zeitlichen Horizont von einem Jahr gesichert. Demnach war die SGL Group am
Bilanzstichtag keinen wesentlichen Cashflow-Risiken im Fremdwährungsbereich ausgesetzt.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Nominalwerte der Fremdwährungsderivate sowie die bilanzierten
beizulegenden Zeitwerte zum 31. Dezember 2007 dargestellt. Unter Nominalwert ist dabei der auf die
funktionale Währung denominierte kontrahierte Gegenwert von gekauften oder verkauften Fremdwährungsbeträgen mit konzernexternen Kontraktpartnern zu verstehen.
Nominalwerte
Terminkontrakte
Marktwerte
Kauf
Mio. €
31.12.07
Verkauf
Mio. €
31.12.07
Summe
Mio. €
31.12.07
Summe
Mio. €
31.12.06
Summe
Mio. €
31.12.07
Summe
Mio. €
31.12.06
97,7
94,9
192,6
66,4
4,8
1,9
USD-Devisentermingeschäfte
-
57,2
57,2
37,6
1,0
0,8
GBP-Devisentermingeschäfte
25,7
17,5
43,2
3,8
-0,8
-
PLN-Devisentermingeschäfte
72,0
-
72,0
24,0
3,9
1,1
-
20,2
20,2
1,0
0,7
-
(long position)
–
73,6
73,6
84,9
3,8
3,3
USD-Devisentermingeschäfte
-
52,4
52,4
72,1
3,5
2,7
Sonstige Devisentermingeschäfte
-
21,2
21,2
12,8
0,3
0,6
21,2
13,7
34,9
78,1
–0,3
–0,2
Sonstige Devisentermingeschäfte
Gekaufte Optionskontrakte
Verkaufte Optionskontrakte
(short position)*
USD-Devisentermingeschäfte
Sonstige Devisentermingeschäfte
-
13,7
13,7
65,3
-
-0,2
21,2
-
21,2
12,8
-0,3
-
Kauf
Mio. US-$
31.12.07
Verkauf
Mio. US-$
31.12.07
Summe
Mio. US-$
31.12.07
Summe
Mio. US-$
31.12.06
Summe
Mio. €
31.12.07
Summe
Mio. €
31.12.06
Terminkontrakte
48,2
–
48,2
56,0
1,6
0,6
CAD-Devisentermingeschäfte
25,4
-
25,4
32,2
2,0
-0,4
GBP-Devisentermingeschäfte
22,8
-
22,8
23,8
-0,4
1,0
* Verkaufte Optionskontrakte resultieren aus dem Abschluss von sogenannten Risk Reversals, d. h. aus dem gleichzeitigen Kauf und Verkauf einer
Option, sodass die SGL Group keine ungesicherten Stillhaltepositionen eingeht.
161
Die in der Tabelle aufgeführten Marktwerte stellen finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten
der SGL Group dar. Die Nominalwerte beschreiben hingegen nur das Sicherungsvolumen ausgedrückt
in funktionaler Währung. Die Restlaufzeit sämtlicher derivativer Finanzinstrumente zur Sicherung von
Währungsrisiken betrug zum Bilanzstichtag maximal ein Jahr.
Die Instrumente werden hauptsächlich zur Sicherung von Währungsrisiken eingesetzt. Diese resultieren
aus wechselkursbedingten Wertschwankungen fremdwährungsdenominierter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit zu erwartender zukünftiger Fremdwährungsumsätze. Darüber hinaus sind konzerninterne Finanzierungsmaßnahmen in Fremdwährung
Wechselkursrisiken ausgesetzt.
Die einzelnen Fremdwährungsexposures werden je Währung zu einer Nettoposition aggregiert, welche
dann gesichert wird. Die SGL Group sichert dabei Nettofremdwährungspositionen innerhalb eines
zeitlichen Horizonts von maximal 24 Monaten. Im Vergleich zum Vorjahr ist im abgelaufenen Berichtszeitraum eine Reduktion der US-Dollar-Netto-Position eingetreten. Die Verringerung des operativen
US-Dollar-Währungsexposure ist dabei hauptsächlich auf die Umstellung von Kundenzahlungen von
US-Dollar in Euro, gestiegene Preise der in US-Dollar gehandelten Rohstoffe und auf erhöhte Investitionen in US-Dollar zurückzuführen. Die Sicherungskurse des operativen US-Dollar-Exposure für das
Geschäftsjahr 2008 liegen zwischen 1,315 US-Dollar je Euro und 1,395 US-Dollar je Euro. Neben dem
Risiko aus der zukünftigen Entwicklung des US-Dollar-Wechselkurses ist die SGL Group insbesondere Kursveränderungen des polnischen Zloty gegenüber dem Euro ausgesetzt. Dieses Risiko ist für
das Geschäftsjahr 2008 mit Terminkontrakten gesichert. Die Sicherungskurse hierfür liegen zwischen
3,76 polnische Zloty je Euro und 3,86 polnische Zloty je Euro.
Bilanzierung derivativer Finanzinstrumente
Bei der Bilanzierung von derivativen Finanzinstrumenten zur Sicherung von Wechselkursen wendet
die SGL Group die IFRS-Vorschriften zum Cashflow-Hedge-Accounting an. Die Veränderung der Marktwerte von Sicherungsgeschäften hinsichtlich des jeweiligen operativen Fremdwährungsexposure für das
laufende Geschäftsjahr wurde am Abschlussstichtag daher erfolgsneutral in die Sicherungsrücklage im
Eigenkapital unter Berücksichtigung Latenter Steuern eingestellt. Die durch Cashflow-Hedge gesicherten
Grundgeschäfte in Form von künftigen Fremdwährungsumsätzen werden voraussichtlich in den Monaten Februar bis Dezember 2008 eintreten und werden bei ihrer Realisation ergebniswirksam gebucht.
Die als Cashflow-Hedges designierten Sicherungsgeschäfte orientieren sich mit ihrer Laufzeit an den
Grundgeschäften. Sie besitzen zum 31. Dezember 2007 positive Marktwerte von 7,2 Mio. € (2006: 4,6 Mio. €)
und negative Marktwerte von 1,8 Mio. € (2006: 0,8 Mio. €).
Marktwertveränderungen von Sicherungsgeschäften, die realisierten Grundgeschäften zugeordnet und
nicht mehr als Cashflow-Hedge designiert werden, sind zum Abschlussstichtag erfolgswirksam ausgewiesen. Hierbei belaufen sich die positiven Marktwerte auf 5,0 Mio. € (2006: 1,8 Mio. €) und die negativen Marktwerte auf 0,5 Mio. € (2006: 0,2 Mio. €). Die in der Sicherungsrücklage im Eigenkapital hierfür
kumulierten Beträge wurden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Die Restlaufzeit dieser
derivativen Finanzinstrumente liegt zwischen einem und fünf Monaten.
Die Wirksamkeit von designierten Sicherungsbeziehungen wird prospektiv anhand der Critical-TermsMatch-Methode gemäß IAS 39 ermittelt. Quantitative Effektivitätstests werden retrospektiv anhand der
Dollar-Offset-Methode durchgeführt. Hierbei wird die kumulative Wertänderung antizipierter Cashflows
162
Konzern-Jahresabschluss
von Grundgeschäften auf der Basis der jeweiligen Terminkurse der Marktwertänderung der Devisentermingeschäfte gegenübergestellt. Aus den Marktwertänderungen von Devisenoptionsgeschäften
wird ausschließlich die Veränderung des inneren Werts in die Sicherungsbeziehung einbezogen.
Veränderungen des Zeitwerts werden als ineffektiv erachtet und aus der Designation der Sicherungsbeziehung von vornherein ausgeschlossen. Veränderungen der Zeitwerte werden somit stets erfolgswirksam abgebildet.
Quantitative Effektivitätsmessungen werden an jedem Bilanzstichtag vorgenommen. Grundsätzlich wird
von einer effektiven Sicherungsbeziehung ausgegangen, wenn die Marktwertänderungen der Sicherungsgeschäfte die Veränderungen der Cashflows der Grundgeschäfte nahezu ausgleichen (80 bis 125 %).
Zum Abschlussstichtag liegen die Wertänderungsverhältnisse von allen Sicherungs- und Grundgeschäften nahe 100 %.
Der Marktwert von derivativen Finanzinstrumenten ist der Preis, zu dem eine Partei die Rechte und/oder
Pflichten von einer anderen Partei übernehmen würde. Die Marktwerte werden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und nach marktgängigen Bewertungsmethoden
ermittelt. Währungsterminkontrakte werden so auf der Basis der am Abschlussstichtag festgestellten
Referenz(wechsel)kurse und Diskontfaktoren bewertet. Der Marktwertermittlung von Devisenoptionen
liegen marktübliche Optionspreismodelle zugrunde. Die Bestimmung der Marktwerte erfolgt standardisiert innerhalb des bestandsführenden SAP-Systems.
Das Kontrahentenrisiko für die SGL Group besteht darin, dass eine konzernexterne Vertragspartei ihren
Zahlungsverpflichtungen aus den oben aufgeführten Sicherungsgeschäften nicht nachkommen kann.
Zur Minimierung dieses Risikos wurden und werden derartige Kontrakte nur mit Kontrahenten einwandfreier Bonität eingegangen.
Zur Darstellung von Marktwertrisiken von Finanzinstrumenten sind nachfolgend Sensitivitätsanalysen
aufgeführt, in denen die Auswirkungen hypothetischer Änderungen relevanter Risikoparameter auf
das Ergebnis und Eigenkapital dargelegt werden.
In dieser Analyse sind neben den derivativen Sicherungsgeschäften im operativen Bereich auch sämtliche originäre Finanzinstrumente (im Wesentlichen flüssige Mittel, Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen, verzinsliche Finanzschulden und unverzinsliche Verbindlichkeiten)
der SGL Group einbezogen. Ebenso wurden ergebnis- bzw. eigenkapitalwirksame Fremdwährungseffekte
aus konzerninternen Finanzierungsmaßnahmen zusammen mit den korrespondierenden derivativen
Sicherungsinstrumenten berücksichtigt. Es wird unterstellt, dass der Bestand am Abschlussstichtag
repräsentativ für den jeweiligen Berichtszeitraum ist. Als dem Währungsrisiko ausgesetzt gelten so
grundsätzlich alle Finanzinstrumente, welche nicht in der jeweiligen funktionalen Währung der
SGL Konzerngesellschaften denominiert sind. Änderungen des Wechselkurses führen dabei zu Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts und haben Auswirkungen auf das Ergebnis oder die Sicherungsrücklage der SGL Group. Die folgende Tabelle stellt einen Vergleich zu den Berichtswerten vom 31. Dezember 2007 bzw. 31. Dezember 2006 her. Dieser basiert auf der hypothetischen Annahme einer 10% igen
Aufwertung des Euro gegenüber den jeweiligen Fremdwährungen am Bilanzstichtag.
Hypothetischer
Wechselkurs
in Mio. €
Veränderung Marktwert/Eigenkapital
davon: Veränderung
Ergebnis
davon: Veränderung
Sicherungsrücklage
31.12.07
31.12.06
31.12.07
31.12.06
31.12.07
31.12.06
31.12.07
USD
1,6193
1,4487
3,0
5,4
-1,6
-4,5
4,6
31.12.06
9,9
PLN
3,9402
4,2143
-4,7
-1,0
0,4
1,3
-5,1
-2,3
GBP
0,8067
0,7386
-3,2
-1,2
0,0
-0,2
-3,2
-1,0
CAD
1,5894
1,6809
-0,7
0,1
0,4
1,7
-1,1
-1,6
163
Bei einer hypothetischen 10% igen Abwertung des Euro gegenüber den jeweiligen Währungskursen
würden sich die in der Tabelle dargestellten Effekte auf das Eigenkapital, das Ergebnis und die Sicherungsrücklage der SGL Group mit einem negativen Vorzeichen beobachten lassen.
Zinsrisiko
Zinsrisiken der SGL Group resultieren hauptsächlich aus in Euro denominierten finanziellen Verbindlichkeiten. Zinsänderungsrisiken werden mithilfe von Zinsderivaten gesteuert, deren Einsatz vom Vorstand
genehmigt ist. Die SGL Group führte am Abschlussstichtag zinssensible finanzielle Verbindlichkeiten
mit einem Nominalvolumen von 415,2 Mio. € (2006: 332,1 Mio. €) im Bestand. Hiervon besitzen Verbindlichkeiten i. H. v. 208,4 Mio. € (2006: 61,4 Mio. €) eine variable Verzinsung. Die verbleibenden Verbindlichkeiten i. H. v. 206,8 Mio. € (2006: 270,7 Mio. €) haben einen festen Zinssatz. Dem standen Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente von 130,0 Mio. € (2006: 103,0 Mio. €) gegenüber.
Am Bilanzstichtag befanden sich die in der folgenden Tabelle aufgeführten derivativen Zinsinstrumente
im Bestand der SGL Group.
Restlaufzeit
in Mio. €
Nominalvolumen
Marktwerte
31.12. 2007
31.12. 2006
31.12. 2007
31.12. 2006
Derivative Zinsinstrumente
Zinsswaps
> 3 Jahre
20,0
60,0
-7,3
-9,2
Zinsoptionsgeschäfte (Zinscaps)
> 1 Jahre
40,0
-
0,1
-
Zinsoptionsgeschäfte (Zinscaps)
> 3 Jahre
160,0
-
0,9
-
Änderungen der Marktwerte dieser Zinsderivate werden im Finanzergebnis abgebildet. Die Marktwertermittlung der derivativen Zinsinstrumente basiert auf marktüblichen Bewertungsmodellen. Der Marktwert ergibt sich dabei als Erwartungswert aller diskontierten zukünftigen Zahlungsströme des jeweiligen Zinsinstruments auf der Basis der am Abschlussstichtag vorliegenden Marktparameter.
Im Geschäftsjahr 2007 wurden Zinsswaps über ein Nominalvolumen von 40 Mio. € ergebniswirksam
aufgelöst. Am Bilanzstichtag waren Cashflows der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten im Nominalwert von 200 Mio. € durch den Einsatz von Zinscaps mit einer Obergrenze gesichert, das CashflowRisiko aus der Erhöhung des Zinsniveaus ist damit ausgeschlossen. Beim Absinken des Zinsniveaus
würden die Zinszahlungen und die Marktwerte der Zinscaps hingegen abnehmen.
Zur quantitativen Ermittlung der mit den genannten Finanzschulden und Zinsderivaten verbundenen
Zinsänderungsrisiken wurden Sensitivitätsanalysen gemäß IFRS 7 durchgeführt. Anhand derer lassen
sich die Ergebnis- und Eigenkapitaleffekte der jeweiligen Finanzinstrumente bei einer parallelen Verschiebung der gesamten Zinsstrukturkurve am Abschlussstichtag nach oben (unten) darstellen.
Dabei können Marktzinssatzänderungen nur Auswirkungen auf beizulegende Zeitwerte von festverzinslichen originären Finanzinstrumenten haben und die entsprechenden Buchwerte nur beeinflussen,
sofern diese Instrumente zum beizulegenden Zeitwert bilanziert sind.
Demnach unterliegt weder der Buchwert der variabel verzinslichen Unternehmensanleihe noch der
Buchwert der festverzinslichen Wandelschuldverschreibung, die mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurde, dem Zinsrisiko gemäß IFRS 7. In der nachfolgenden Analyse wirken sich daher
ausschließlich die derivativen Zinsinstrumente aus.
Es wird unterstellt, dass die hypothetische Veränderung der Zinsstruktur nach oben (unten) keinen
Einfluss auf die Marktwerte von Währungsderivaten besitzt.
164
Konzern-Jahresabschluss
So ergibt sich ein hypothetischer positiver bzw. negativer Ergebnis- und Eigenkapitaleffekt von 0,3 Mio. €
in 2007 (2006: 0,6 Mio. €), wenn das Marktzinsniveau am Abschlussstichtag um 100 Basispunkte höher
bzw. niedriger gewesen wäre, wie in folgender Tabelle dargestellt:
in Mio. €
31. 12. 2007
31.12. 2006
Zinsoptionsgeschäfte
0,2
0,0
Zinsswapgeschäfte
0,1
0,6
Total
0,3
0,6
Liquiditätsrisiko
Im zentralen Finanzmanagement des SGL Konzerns hat die ausreichende Versorgung des Konzerns mit
liquiden Mitteln oberste Priorität. Dieses Ziel wird durch das Vorhalten einer angemessenen Liquiditätsreserve sichergestellt, die es der SGL Group stets ermöglicht, ihren Zahlungsverpflichtungen zeitgerecht
nachzukommen. Die Angemessenheit der Liquiditätsvorsorge wird primär von drei Faktoren bestimmt:
vom Ausmaß der zu erwartenden Zahlungsmittelzu- und -abflüsse, liquider Aktiva und von freien
Kreditlinien sowie möglichen Refinanzierungsmöglichkeiten im Kapital- und Bankenmarkt.
Die Zentralfunktion Group Treasury ist verantwortlich für die Überwachung und Steuerung der Liquidität innerhalb des Konzerns. Zur Sicherung der finanziellen Stabilität wird eine ausgewogene Finanzstruktur angestrebt, die eine Mischung verschiedener Finanzierungselemente (inkl. Bankdarlehen und
Kapitalmarktinstrumente) beinhaltet. Neben der Finanzplanung, die in der Regel über vier bis fünf Jahre
ausgerichtet ist, erfolgt die Liquiditätsplanung für das tägliche operative Geschäft in kurzfristigen Intervallen. Durch die Kombination der Finanz- und Liquiditätsplanungen sowie mittels der zur Verfügung
stehenden freien Liquidität und Kreditlinien wird sichergestellt, dass die SGL Group jederzeit über eine
angemessene Liquiditätsreserve verfügt.
Zum Bilanzstichtag beliefen sich die frei verfügbaren liquiden Mittel auf 130,0 Mio. € (2006: 103,0 Mio. €)
und die freien zugesagten Kreditlinien auf 216,6 Mio. € (2006: 64,0 Mio. €). Von den freien Kreditlinien wurden der SGL Group zwei Kredittranchen in Höhe von zusammen 200,0 Mio. € im Rahmen der
Neufinanzierung von ihren Kernbanken eingeräumt. Die Kreditlaufzeit betrug ursprünglich fünf Jahre
und läuft Mai 2012 aus. Damit verfügt die SGL Group über eine angemessene Liquiditätsvorsorge zur
Vermeidung von Liquiditätsrisiken. Bezüglich der Fälligkeitsanalyse der finanziellen Verbindlichkeiten
verweisen wir auf Anmerkung 23.
Ausfallrisiken
Durch die Gewährung von Zahlungszielen gegenüber Kunden ist die SGL Group marktüblichen Ausfallrisiken ausgesetzt. Die Forderungen aus dem Geschäftsbereich Performance Products betreffen vorwiegend Kunden im Bereich Stahl- und Aluminiumerzeugung. Die Geschäftsbereiche GMS und CFC
beliefern Kunden aus einer Vielzahl von Branchen wie u. a. Halbleiter-, Energieerzeugungs- oder Luftfahrtindustrie. Insgesamt sind die Forderungen der SGL Group auf eine große Anzahl von Kunden
verteilt, wobei der größte Einzelkunde im Geschäftsjahr 2007 weniger als 9 % (Vorjahr: 9 %) vom Umsatz
darstellte. In den vergangenen drei Jahren sind keine signifikanten Ausfälle eingetreten. Einzelwertberichtigungen von Forderungen werden kontinuierlich im Einklang mit den konzernweiten Bilanzierungsrichtlinien vorgenommen. Das maximale Ausfallrisiko entspricht bei den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen sowie den sonstigen finanziellen Vermögenswerten dem Buchwert zum Bilanzstichtag.
Bezüglich der Altersstrukturanalyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verweisen wir
auf Anmerkung 15.
165
Zur Steuerung der Kundenausfallrisiken verfügt die SGL Group über eine Kreditmanagement-Organisation, die auf Basis einer globalen Kreditmanagement-Richtlinie alle wesentlichen KreditmanagementProzesse initiiert und begleitet sowie Kreditmanagement-Maßnahmen einleitet. Die KreditmanagementRegelungen sehen in Abhängigkeit von Größe und Bedeutung der Kunden für die SGL Group einen
angepassten Kreditprozess vor, der eine Klassifizierung der Kunden in verschiedene Risikoklassen wie
„Hoch“, „Mittel“ oder „Niedrig“ und eine entsprechende Kreditlimitvergabe beinhaltet.
Die Einstufung der Kunden in die Risikoklassen und die Vergabe von Kreditlimiten erfolgt über das
Kreditmanagement in der Zentralfunktion Group Treasury. Unter Berücksichtigung der Größenordnung
von potenziellen Auswirkungen auf den Konzern erfolgt die Vergabe von Kreditlimiten im Rahmen
eines internen Kreditprüfungsprozesses. Hierbei führen die Ergebnisse einer strukturierten Bonitätsanalyse und die Auswertung von externen Informationen wie Ratings und Bonitätsauskünften zu einer
Kundenklassifizierung und Kreditlimitgewährung.
Die internen, individuellen Kreditlimite werden durch verschiedene Faktoren wie u. a. historische Zahlungserfahrungen, Versicherungsschutz und Bonitätsanalyse bestimmt. Die Genehmigung der Kreditlimite erfolgt in Abhängigkeit von Höhe und Risikoklasse durch verschiedene Kompetenzstufen innerhalb der Kreditmanagement-Organisation bis hin zum Gesamtvorstand der SGL Group. Die Kreditlimite
und Risikoklassen sind systemseitig mit den logistischen Prozessen verbunden, sodass bei Limitüberschreitungen gegebenenfalls sofortige, geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können.
In Ergänzung zu den Regelungen der Kreditmanagement-Richtlinie arbeitet die SGL Group mit einem
Kreditversicherer zusammen und sichert Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber
Kunden zum großen Teil durch eine Kreditversicherung ab. Unter Würdigung der jeweiligen Einzelrisiken und Länderrisiken werden Kundenumsätze teilweise gegen Vorauskasse oder Akkreditive getätigt.
Der Vorstand der SGL Group wird quartalsweise über die Risikostruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und über das aktuelle Kundenportfolio informiert. Im Bedarfsfall wird der Finanzvorstand zudem ad hoc über wesentliche Veränderungen von Kundenbonitäten und/oder Zahlungsverzögerungen informiert.
166
Konzern-Jahresabschluss
28.
Segmentberichterstattung
Durch eine weitere Entwicklung und Optimierung der Organisationsstruktur wurde das interne und
externe Reporting ab dem 1. Februar 2007 mit den Geschäftsbereichen Performance Products (PP),
Graphite Materials & Systems (GMS) und Carbon Fibers & Composites (CFC) neu aufgebaut. Performance
Products löst das bisherige Geschäftsfeld Carbon and Graphite (CG) ab. Die zum ehemaligen Geschäftsfeld SGL Technologies (T) gehörende Geschäftslinie Expandierte Graphite wird zusammen mit dem ehemaligen Geschäftsfeld Specialities (S) in dem Segment GMS gebündelt. Das verbleibende Geschäftsfeld
der SGL Technologies wird sich ausschließlich auf die zukunftsträchtigen Arbeitsgebiete Carbonfasern
und Carbonfaser-Verbundwerkstoffe, das neue Segment CFC, fokussieren. Darüber hinaus wurden die
zentralen T& I-Aktivitäten in 2007 dem Geschäftssegment Sonstiges zugeordnet. Die Vorjahreszahlen
wurden entsprechend angepasst.
Die Hauptaktivitäten der Geschäftssegmente der SGL Group gliedern sich wie folgt:
P E R F O R M A N C E P RO D U C T S ( P P )
Graphitelektroden und Carbonprodukte (Elektroden,
Kathoden, Ofenauskleidungen),
GRAPHITE MATERIALS & SYSTEMS (GMS)
Expandierte Graphite und Erzeugnisse für industrielle
Anwendungen, Graphitfolien, Maschinenelemente,
Produkte für die Halbleiterindustrie, Verbundwerkstoffe sowie Prozesstechnologie
und
CARBON FIBERS & COMPOSITES (CFC)
Carbonfasern, kohlefaserbasierende Gewebe, Verbundwerkstoffe, Strukturbauteile und Carbon-KeramikBremsscheiben.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Informationen zu Erträgen und Ergebnissen sowie zu Vermögenswerten und Schulden der Geschäftssegmente der SGL Group. Die externen Umsatzerlöse betreffen fast
ausschließlich Umsätze aus Lieferungen von Produkten. Handelsumsätze oder sonstige Umsätze sind
nur in geringem Umfang vorhanden. Umsätze zwischen den Segmenten erfolgen generell auf Basis von
marktorientierten Verrechnungspreisen, abzüglich Kosten für Vertrieb und Verwaltung. In Ausnahmen
ist die Verwendung von kostenbasierten Verrechnungspreisen möglich. Der Bereich Sonstige enthält
Gesellschaften, die im Wesentlichen für die anderen Geschäftsfelder Dienstleistungen erbringen, sowie
die SGL Carbon AG. Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen betreffen in 2007 insbesondere
die Abschreibung der Refinanzierungskosten mit 10,7 Mio. € im Segment Sonstige sowie die Abwertung
einer Forderung im Segment PP mit 0,8 Mio. € und im Vorjahr außerplanmäßige Anlagenabschreibungen
im Segment PP mit 2,5 Mio. €. Die Investitionen und Abschreibungen beziehen sich auf die Immateriellen
Vermögenswerte (ohne Geschäftswerte) und Sachanlagen. Konsolidierungsmaßnahmen betreffen die
Eliminierung der Lieferungen und Leistungen zwischen den Geschäftsfeldern. Nachfolgend werden
einige Informationen zu den Geschäftsfeldern der SGL Group gegeben (Primäres Berichtsformat gemäß
IAS 14.50 ff.).
167
in Mio. €
Sonstige
Konsolidierungsmaßnahmen
SGL Group
1.373,0
PP
GMS
CFC
836,2
364,3
163,4
9,1
0,0
24,9
7,3
0,8
68,0
-101,0
0,0
Umsatzerlöse insgesamt
861,1
371,6
164,2
77,1
-101,0
1.373,0
Ergebnis aus Betriebstätigkeit (EBIT)
244,5
47,9
3,1
-41,0
0,0
254,5
69,0
21,1
29,7
10,7
0,0
130,5
66,9
2007
Umsatzerlöse
Umsätze zwischen den Segmenten
Investitionen
Zugänge langfristiger
Vermögenswerte aus
Unternehmenszusammenschlüssen
Abschreibungen
Capital Employed
0,0
10,3
56,6
0,0
0,0
24,8
14,1
9,1
1,3
0,0
49,3
522,1
244,8
253,7
33,3
0,0
1.053,9
Segmentvermögen*
653,1
302,0
282,9
36,6
0,0
1.274,6
Segmentschulden*
267,0
147,0
54,8
5,1
0,0
473,9
1,4
0,2
-0,3
0,0
0,0
1,3
713,4
340,3
130,5
6,6
0,0
1.190,8
19,9
7,2
5,1
57,5
-89,7
0,0
Umsatzerlöse insgesamt
733,3
347,5
135,6
64,1
-89,7
1.190,8
Ergebnis aus Betriebstätigkeit (EBIT)
172,4
36,8
-4,4
-66,9
0,0
137,9
34,2
16,9
12,6
1,5
0,0
65,2
Ergebnis aus
At-Equity bewerteten Unternehmen
2006
Umsatzerlöse
Umsätze zwischen den Segmenten
Investitionen
Abschreibungen
Capital Employed
28,5
14,4
9,1
1,4
0,0
53,4
447,2
211,4
182,1
19,6
0,0
860,3
Segmentvermögen*
556,9
255,8
207,3
20,3
0,0
1.040,3
Segmentschulden*
253,6
152,6
47,0
3,0
0,0
456,2
0,7
0,2
0,3
0,0
0,0
1,2
Ergebnis aus
At-Equity bewerteten Unternehmen
* Zahlungsmittel und aktive latente Steuern in Höhe von 230,8 Mio. € (2006: 220,5 Mio. €) wurden nicht den Segmentvermögen zugeordnet.
Verzinsliche Darlehen und passive latente Steuern in Höhe von 394,8 Mio. € (2006: 357,4 Mio. €) wurden nicht den Segmentschulden
zugeordnet.
Das sekundäre Berichtsformat des Konzerns erfolgt gemäß IAS 14.69 auf Basis der geografischen
Regionen, die für die SGL wesentlich sind, und stellt sich wie folgt dar:
in Mio. €
Deutschland
Übriges
Europa
Nordamerika
Sonstige
SGL Group
2007
Umsatzerlöse (nach Zielort)
205,0
469,1
301,2
397,7
1.373,0
Umsatzerlöse (nach Sitz des Unternehmens)
481,3
576,1
298,5
17,1
1.373,0
Segmentvermögen
468,3
459,0
286,4
60,9
1.274,6
25,5
58,0
24,1
22,9
130,5
Investitionen
2006
Umsatzerlöse (nach Zielort)
179,9
403,6
293,8
313,5
1.190,8
Umsatzerlöse (nach Sitz des Unternehmens)
399,0
501,5
279,7
10,6
1.190,8
Segmentvermögen
363,3
376,6
269,8
30,6
1.040,3
31,6
23,3
9,4
0,9
65,2
Investitionen
168
Konzern-Jahresabschluss
29.
Aufstellung des Anteilsbesitzes
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist Bestandteil des Einzelabschlusses der SGL Carbon AG. Dieser wird
beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und dort elektronisch bekannt gemacht. Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird außerdem in der Hauptversammlung der SGL Carbon Aktiengesellschaft
am 25. April 2008 gesondert ausgelegt.
30.
Bezüge von Vorstand und Aufsichtsrat der SGL Group
Nachfolgender Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festlegung der Vergütung
des Vorstands der SGL Carbon AG Anwendung finden, und erläutert Höhe und Struktur des Vorstandseinkommens. Außerdem werden die Grundsätze und die Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats
beschrieben.
Dieser Vergütungsbericht richtet sich nach den Vorgaben des Gesetzes über die Offenlegung der
Vorstandsvergütung (VorstOG) und ist Bestandteil des Anhangs nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB bzw.
des Lageberichts nach § 315 Abs. 2 Nr. 4 HGB.
Vergütung des Vorstands
Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Personalausschuss des Aufsichtsrats zuständig, dem
der Aufsichtsratsvorsitzende Max Dietrich Kley, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Josef
Scherer sowie das Aufsichtsratsmitglied Prof. Dr. rer. nat. Utz-Hellmuth Felcht angehören.
Die Festlegung der Vergütung der Mitglieder des Vorstands der SGL Carbon AG orientiert sich an der
Größe und der globalen Tätigkeit des Unternehmens, seiner wirtschaftlichen und finanziellen Lage
sowie der Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung bei vergleichbaren Unternehmen. Die Vergütung
ist so bemessen, dass sie am Markt für hoch qualifizierte Führungskräfte wettbewerbsfähig ist und
Anreiz für erfolgreiche Arbeit in einer High-Performance-Kultur gibt. Die Vergütung setzt sich aus vier
Komponenten zusammen:
(I) einem festen Jahresgehalt, (II) einem variablen Bonus, (III) einer aktienbasierten Vergütung und (IV)
einer Ruhegeldzusage.
Im Einzelnen bestehen folgende Vergütungsbestandteile:
W
Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt gezahlt.
W
Der jährliche erfolgsbezogene Bonus ist abhängig vom Erreichen bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres durch den Personalausschuss des Aufsichtsrats fixierter Jahresziele und wird jährlich neu im
Personalausschuss festgelegt. Neben den Ergebniszielen Gewinn vor Steuern, Jahresüberschuss und
Free Cashflow sind Zielgrößen in Bezug auf die Nettoeinsparungen (Net Savings) sowie die Vermögensrendite (ROCE) definiert.
W
Um die mittel-/langfristige Entwicklung des Unternehmens auf profitables Wachstum auszurichten
und zu verfolgen, wird ein variabler Long-Term Cash Incentive (LTCI) Bonus gewährt. Die Höhe
hängt von der Zielerreichung in Bezug auf das Verhältnis Netto-Verschuldung zu EBITDA über einen
Dreijahreszeitraum ab. Der LTCI kommt erst nach Ablauf von 3 Jahren gemäß dem Zielerreichungsgrad zur Auszahlung (zum LTCI siehe Anmerkung 31).
169
W
Die aktienbasierte Vergütung besteht aus Aktien-Wertsteigerungsrechten (Stock Appreciation Rights –
SAR), die zu den Bedingungen des von der Hauptversammlung der SGL Carbon AG am 30. April 2004
verabschiedeten SGL Stock Appreciation Rights Plan 2005 ausgegeben werden. Der SAR-Plan hat den
im Jahr 2004 ausgelaufenen Aktienoptions-Plan abgelöst. Ferner kann der Vorstand entsprechend den
Bedingungen des von der Hauptversammlung am 27. April 2000 beschlossenen Aktien-Plans jedes
Jahr Aktien der SGL Carbon AG (sogenannte Matching Shares) erhalten (für nähere Informationen zu
den SGL Group-Aktienplänen siehe Anmerkung 31).
W
Die Angabe der Bezüge aus aktienbasierten Vergütungen erfolgt in 2007 entsprechend dem Deutschen
Rechnungslegungs Standard 17 (DRS 17) vom 7. Dezember 2007 in Höhe des Gesamtwerts zum Zeitpunkt der Gewährung. Während die SARs im Vorjahr bereits entsprechend DRS 17 angegeben wurden,
erfolgte die Angabe der Bezüge aus dem Matching Share Plan in Höhe des im Geschäftsjahr erfassten
Aufwands. Zwecks konsistenter Angabe der Gesamtbezüge aus aktienbasierten Vergütungen wird
DRS 17 in 2007 auch auf den Matching Share Plan angewendet, sodass die ausgewiesenen Bezüge
den Marktwert der Aktien zum Zeitpunkt ihrer Gewährung repräsentieren. Die Vorjahreswerte der
Bezüge aus dem Matching Share Plan und damit auch die Höhe der Gesamtbezüge des Vorjahres
wurden entsprechend angepasst.
W
Die Altersversorgungszusage bemisst sich nach der für die Mitglieder des Vorstands geltenden Ruhegeldregelung. Die Höhe des jeweiligen Ruhegelds richtet sich dabei nach der Anzahl der Bestellperioden
sowie der Jahre der Zugehörigkeit zum Vorstand und des zuletzt erhaltenen festen Monatsgehaltes.
Die Bezüge des Vorstands, ohne Sachbezugsaufwendungen und Pensionsaufwendungen, betragen für
2007 bzw. für 2006 im Einzelnen:
W
Das erfolgsunabhängige Jahresgehalt betrug in 2007 für Robert J. Koehler 470 T€ (Vorjahr: 470 T€)
und für die Vorstandsmitglieder Theodore H. Breyer, Sten Daugaard und Dr. Hariolf Kottmann jeweils
320 T€ (Vorjahr: 320 T€).
W
Der erfolgsbezogene Jahresbonus belief sich in 2007 für Robert J. Koehler auf 964 T€ (Vorjahr: 564 T€)
und für die anderen Vorstandsmitglieder auf jeweils 664 T€ in 2007 (Vorjahr: jeweils 384 T€).
W
Für den vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2007 laufenden LTCI-Plan werden Zielerreichungsgrad
und Auszahlung bei den Vorstandsmitgliedern im Rahmen der abschließenden Beurteilung durch
den Personalausschuss des Aufsichtsrats in 2008 festgelegt. Entsprechend der erwarteten Zielerreichung wurden in 2006 und 2007 entsprechende Rückstellungen aufwandswirksam gebucht.
In 2007 wurden insgesamt weitere 707 T€ (2006: 747 T€) zugeführt. Auf den Vorstandsvorsitzenden
Robert J. Koehler entfielen hiervon 236 T€ in 2007 (2006: 249 T€) und auf die anderen Vorstandsmitglieder jeweils ein Betrag von 157 T€ in 2007 (2006: jeweils 166 T€).
W
Im Rahmen des Aktien-Plans können die Vorstandsmitglieder bis zu 50 % ihres Jahresbonus in Aktien
der Gesellschaft zum jeweils gültigen Tageskurs investieren. Die Zahlungen für diese Aktien erfolgen
dabei aus dem versteuerten Netto-Einkommen des einzelnen Vorstandsmitglieds. Nach einer zweijährigen Haltefrist wird die gleiche Anzahl von Aktien gewährt, wobei die Versteuerung dieses zusätzlichen geldwerten Vorteils mit dem Stichtagskurs am Zuteilungsdatum vorgenommen wird. In 2007
ergab sich für die Beteiligung des Vorstands an den laufenden Aktien-Plänen insgesamt eine Vergütung
von 610 T€ (2006: 440 T€). Auf Robert J. Koehler entfielen in 2007 insgesamt 282 T€ (2006: 212 T€),
auf Theodore H. Breyer in 2007 insgesamt 175 T€ (2006: 154 T€), auf Sten Daugaard in 2007 insgesamt
38 T€ (2006: 0 T€) und auf Dr. Hariolf Kottmann in 2007 insgesamt 115 T€ (2006: 74 T€).
170
Konzern-Jahresabschluss
W
In 2006 und 2007 erhielten die Vorstandsmitglieder Aktienwertsteigerungsrechte (sogenannte Stock
Appreciation Rights – SARs) gewährt. Nach der zweijährigen Sperrfrist ist die Ausübung dieser SARs
an definierte Performanceziele geknüpft. Diese Performanceziele bemessen sich an einer mindestens
15% igen Steigerung des Kurses der SGL Aktie gegenüber dem Kurs am Ausgabetag der SARs sowie
mindestens einer Entwicklung der SGL Aktie in Höhe der MDAX-Entwicklung für den Zeitraum
vom Ausgabetag bis zur Ausübung der SARs. Vom Bruttoerlös bei Ausübung müssen wiederum
15 % über einen Zeitraum von 12 Monaten in SGL Aktien investiert bleiben.
W
Den Vorstandsmitgliedern wurden in 2006 und 2007 jeweils 140.000 SARs gewährt. Die mathematische Wertermittlung (sogenannte „Monte-Carlo-Simulation“ unter Verwendung von SGL Group-spezifischen Bewertungsparametern) ergab dabei für die in 2006 gewährten SARs einen Wert von 6,87 €/SAR
und für die in 2007 gewährten SARs einen Wert von 8,76 €/SAR. Somit ergibt sich in 2006 ein Gesamtwert von 962 T€ und in 2007 ein Gesamtwert von 1.227 T€ für die gewährten SARs. Für den
Vorstandsvorsitzenden Robert J. Koehler ergibt sich für die in 2007 gewährten SARs ein Gesamtwert von 438 T€ (2006: 344 T€) und für die anderen Vorstandsmitglieder für die in 2007 gewährten SARs jeweils ein Gesamtwert von 263 T€ (2006: jeweils 206 T€). Die Werte dieser SARs zum
Ausübungszeitpunkt werden sich von diesen theoretisch ermittelten Werten unterscheiden und
können höher oder niedriger sein.
Für das Geschäftsjahr 2007 betragen die Vorstandsbezüge inklusive Sachbezugsaufwendungen,
Bonusansprüchen sowie aktienbasierter Komponenten insgesamt 7.022 T€ (2006: 5.386 T€).
Die Gesamtbezüge der ehemaligen Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betragen 0,6 Mio. € (2006: 0,4 Mio. €). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung und ihren Hinterbliebenen sind 8,2 Mio. € (2006: 6,2 Mio. €) zurückgestellt
worden.
Im Falle eines „Change in Control“ – d. h., wenn (I) der SGL Carbon AG das Erreichen oder Überschreiten
von 25 % der Stimmrechte an der Gesellschaft mitgeteilt wird, sofern die Präsenz in der letzten ordentlichen Hauptversammlung der SGL Carbon AG bei unter 50 % lag, (II) ein Dritter allein und/oder zusammen mit ihm zuzurechnenden Stimmrechten mindestens 30 % oder, bezogen auf die Präsenz der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, die Mehrheit der Stimmrechte an der SGL Carbon AG hält,
(III) die SGL Carbon AG als abhängiges Unternehmen einen Unternehmensvertrag i. S. d. §§ 291 ff. AktG
abschließt oder eingegliedert wird, sowie (IV) grundsätzlich, wenn die SGL Carbon AG auf ein anderes
Unternehmen verschmolzen oder in eine andere Rechtsform umgewandelt wird, es sei denn es handelt
sich um einen Formwechsel in eine Societas Europaea, – haben die Mitglieder des Vorstands jeweils das
Recht zur Kündigung ihres Anstellungsvertrags. Mit Ausübung des Sonderkündigungsrechts hat das
kündigende Vorstandsmitglied einen Anspruch auf Auszahlung des Jahreseinkommens für die restliche
Vertragslaufzeit sowie auf eine Abfindung in Höhe von drei Jahreseinkommen. Das Jahreseinkommen
setzt sich dabei aus dem Grundgehalt sowie dem Durchschnittsjahresbonus der letzten zwei Jahre vor
Abschluss der Vereinbarung zusammen. Die Gesamtzahlung ist auf maximal fünf Jahreseinkommen
begrenzt. Ein vergleichbares Sonderkündigungsrecht haben 35 Führungskräfte der oberen Leitungsebene. Davon erhalten 15 bei Ausübung dieses Rechts eine Abfindung in Höhe von drei Jahreseinkommen, die übrigen in Höhe von zwei Jahreseinkommen. Ein Zahlungsanspruch besteht nicht, soweit
das Vorstandsmitglied/die Führungskraft im Zusammenhang mit einem Change in Control vergleichbare Leistungen von bestimmten Dritten erhält.
171
Vergütung des Aufsichtsrats
Jedes Aufsichtsratsmitglied erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung von 30 T€. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte,
sein Stellvertreter das Eineinhalbfache. Jedes Mitglied eines Aufsichtsratsausschusses erhält bei
Teilnahme 2 T€ pro Ausschusssitzung. Der Vorsitzende des Personal-, Strategie- und Technologieausschusses erhält 3 T€, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält 5 T€ pro Sitzung.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen insgesamt 477 T€. In 2007 wurden folgende Beträge aufwandswirksam:
AR-Mitglied
seit
Grundvergütung
Zusatzvergütung
Insgesamt
Max Dietrich Kley, Vorsitzender 1
2004
60,0
15,6
75,6
Josef Scherer, stellvertretender Vorsitzender
2005
45,0
12,6
57,6
Prof. Dr. rer. nat. Utz-Hellmuth Felcht
1992
30,0
7,5
37,5
Dr.-Ing. Claus Hendricks 2
1996
30,0
5,6
35,6
-
9,6
2,2
11,8
1996
30,0
4,6
34,6
-
30,0
2,3
32,3
in T€
Jürgen Kerner (bis 27. April 2007)
Dr.-Ing. Hubert Lienhard
Jacques Loppion 3
Michael Pfeiffer (ab 27. April 2007)
2007
20,5
2,4
22,9
Günter Piechowski
2006
30,0
0,5
30,5
Edelbert Schilling
2003
30,0
2,6
32,6
Andrew H. Simon 4
1998
30,0
12,6
42,6
Heinz Will
2005
30,0
0,6
30,6
Hans-Werner Zorn
2003
Gesamt
30,0
2,5
32,5
405,1
71,6
476,7
1 auch
Vorsitzender des Personalausschusses
Vorsitzender des Technologieausschusses
3 Vorsitzender des Strategieausschusses, verstorben im Januar 2008
4 Vorsitzender des Prüfungsausschusses
2
31.
Management- und Mitarbeiter-Beteiligungsprogramme
Die SGL Group verfügt zurzeit über insgesamt vier verschiedene Management- und Mitarbeiter-Beteiligungsprogramme. Der aktuelle Long-Term Cash Incentive Plan gilt für den Zeitraum 2005 – 2007
(der ,,LTCI-Plan 2005 – 2007‘‘) und hat den Ende 2004 ausgelaufenen LTCI-Plan 2002 – 2004 abgelöst.
Des Weiteren wurde am 27. April 2000 auf der Hauptversammlung der Gesellschaft die Einführung
eines Aktien-Plans (Share Plan bzw. Matching Shares Plan, der ,,Aktien-Plan‘‘) und eines AktienoptionsPlans (Stock Option Plan, der ,,Aktienoptions-Plan‘‘) beschlossen. Der Aktien-Plan wurde im März 2001
eingeführt. Der im Juli 2000 umgesetzte Aktienoptions-Plan löste den SAR-Plan 1996, dessen Erwerbsperiode im Jahr 2001 abgelaufen ist, als dessen Nachfolger ab und ist auf einen Zeitraum von fünf
Jahren ausgelegt. Als Nachfolgeplan für den Ende 2004 ausgelaufenen Aktienoptions-Plan hat die
Hauptversammlung am 30. April 2004 die Einführung eines Stock Appreciation Rights Plan (der „SARPlan 2005“) für den Vorstand und die oberen drei Managementebenen beschlossen. Dieser ermöglicht,
ab dem 1. Januar 2005 über einen Zeitraum von fünf Jahren Aktienwertsteigerungsrechte (Stock Appreciation Rights, „SARs“) auszugeben, deren Wertsteigerung zum Bezug von SGL Carbon Aktien berechtigt.
172
Konzern-Jahresabschluss
Long-Term Cash Incentive Plan (LTCI)
LTCI-Plan 2005 - 2007
Im Rahmen des LTCI-Plans 2005 – 2007 können Vorstandsmitglieder und 39 Führungskräfte der
SGL Group Bonuszahlungen in bar in Abhängigkeit von der Einhaltung bestimmter Performanceziele
über einen Zeitraum von drei Jahren erhalten. Die gegenwärtige Planperiode läuft vom 1. Januar 2005
bis 31. Dezember 2007. Insgesamt können höchstens 7,4 Mio. € an Boni ausgezahlt werden. Das Performanceziel, das die SGL Group erreichen muss, damit die begünstigten Führungskräfte und Vorstandsmitglieder ein Anrecht auf die maximale Bonussumme gemäß dem LTCI-Plan haben, wurde auf ein
Verhältnis von 3,4 zu 1 von Netto-Verschuldung zu EBITDA zum 31. Dezember 2005, 2,7 zu 1 von NettoVerschuldung zu EBITDA am 31. Dezember 2006 und 2,3 zu 1 von Netto-Verschuldung zu EBITDA am
31. Dezember 2007 festgelegt. Der Plan sieht ferner vor, dass bei Erreichen des Performanceziels zum
31. Dezember 2005 20 % des Maximalbetrags, bei Erreichen des Performanceziels zum 31. Dezember
2006 30 % und bei Erreichen des Performanceziels zum 31. Dezember 2007 50 % des Maximalbonus
erreicht werden können.
Die Begünstigten aus dem LTCI-Plan 2005 – 2007 müssen aus den Nettoerlösen der LTCI-Prämie einen
Betrag, der 15 % des Bruttoerlöses entspricht, für den Kauf von Aktien der Gesellschaft auf dem Aktienmarkt aufwenden. Zu diesem Zweck wird die Gesellschaft ein Kreditinstitut beauftragen, die Aktien auf
Rechnung und im Namen des jeweiligen Begünstigten zu erwerben. Die Gesellschaft wird die finanziellen Mittel für den Aktienkauf direkt dem Kreditinstitut aus einbehaltenen Bonuszahlungen zur
Verfügung stellen. Diese Aktien werden anschließend für zwölf Monate von einem Kreditinstitut für
den Begünstigten verwahrt. Die übrigen Erlöse werden am 30. April 2008 zur Zahlung fällig.
Zum 31. Dezember 2006 wurde das Performanceziel von 2,7 zu 1 von Netto-Verschuldung zu EBITDA
erreicht. Bereits zum 31. Dezember 2005 bzw. 31. Dezember 2006 wurden die Performanceziele von
3,4 zu 1 bzw. 2,7 zu 1 von Netto-Verschuldung zu EBITDA erreicht. Die Planteilnehmer haben somit
bereits einen Anspruch auf 100 % des maximalen Bonus erworben. Die erworbenen Bonusansprüche
wurden mit insgesamt 7,4 Mio. € (Vorjahr: 5,1 Mio. €) zurückgestellt.
Aktien-Plan („Matching Shares Plan“)
Im März 2001 führte die SGL Group für die Vorstandsmitglieder und die ersten drei Managementebenen
unter dem Vorstand den Aktien-Plan ein, unter dem die Teilnehmer bis zu 50 % ihres jährlichen Bonus
in Aktien der Gesellschaft anlegen können und – wenn sie diese Aktien mindestens zwei Jahre halten –
die gleiche Anzahl von Aktien gegen Einlage eines Sonderbonus in entsprechender Höhe erhalten
(Matching Shares).
Der Aktien-Plan der Gesellschaft wurde von den SGL Aktionären auf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. April 2000 beschlossen und trat zum 31. März 2001 in Kraft. Zur Umsetzung des AktienPlans waren ursprünglich maximal 250.000 neue Aktien aus genehmigtem Kapital vorgesehen. Nach
der im Jahr 2004 durchgeführten Refinanzierung der SGL Group und nach entsprechender Anpassung
des genehmigten Kapitals durch die ordentliche Hauptversammlung am 30. April 2004 standen insgesamt 350.000 neue Aktien zur Bedienung zukünftiger Aktien-Pläne zur Verfügung. Zur Bedienung
des Aktien-Plans 2005 wurden 77.797 Aktien in 2007 aus einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem
Kapital in Anspruch genommen.
Im Berichtsjahr haben Vorstandsmitglieder und 119 Führungskräfte an dem erneut angebotenen
Aktien-Plan 2007– 2009 teilgenommen und insgesamt 94.192 SGL Aktien aus ihrem versteuerten Einkommen zu einem Kurs von 23,86 € pro Aktie an der Börse erworben.
Der Marktwert je ausgegebener Aktie von insgesamt 94.192 Stück des Aktien-Plans in 2007 beträgt
23,86 € und ermittelt sich aus dem Aktienkurs am Tag der Ausgabe. Der Aufwand für den Aktien-Plan in
2007 beträgt 1,8 Mio. €. Die Rückstellung für den Aktien-Plan zum 31. Dezember 2007 beträgt 2,2 Mio. €
(2006: 1,6 Mio. €).
173
Aktienoptions-Plan
Die SGL Aktionäre billigten den Aktienoptions-Plan auf der ordentlichen Hauptversammlung vom
27. April 2000. Für die Bedienung des Aktienoptions-Plans sind maximal 1.600.000 neue Aktien aus
bedingtem Kapital vorgesehen. Die Optionen konnten bis Ende 2004 ausgegeben werden. Der Aktienoptions-Plan trat im Juli 2000 in Kraft.
Der Aufsichtsrat verwaltet den Plan für die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft. Gemäß dem Aktienoptions-Plan ist der Aufsichtsrat ermächtigt, den Vorstandsmitgliedern Aktienoptionen zu gewähren.
Der Vorstand verwaltet den Aktienoptions-Plan für ungefähr 160 Führungskräfte und leitende Angestellte der Gesellschaft und deren Konzerngesellschaften. Dazu ist der Vorstand gemäß dem Aktienoptions-Plan ermächtigt, den von ihm selbst bestimmten Führungskräften der Gesellschaft bzw. Mitgliedern der Geschäftsleitung und leitenden Angestellten von verbundenen Unternehmen Optionen zu
gewähren. In beiden Fällen wird der Aufsichtsrat bzw. der Vorstand bei Ausübung der Optionen neue
Aktien aus dem zu diesem Zweck eingerichteten bedingten Kapital anbieten und übertragen.
Die Aktienoptionen werden wie folgt verteilt:
W
Vorstand bis zu 30 %;
W
Leitende Angestellte der Gesellschaft bis zu 20 %;
W
Mitglieder der Geschäftsleitung von Konzernunternehmen bis zu 20 % und
W
Verbleibende leitende Angestellte der Konzernunternehmen bis zu 30 %.
Wird einer der oben genannten Gruppen nicht die maximale Anzahl an Optionen gewährt, können die
verbleibenden Optionen an die Begünstigten der nächsten oder vorangehenden Gruppe verteilt werden,
und zwar zusätzlich zur maximalen Anzahl der Optionen für diese Gruppe, damit das gesamte Volumen
an Bezugsrechten ausgeschöpft wird. Der Vorstand bzw. der Aufsichtsrat (sofern Vorstandsmitglieder
betroffen sind) wird über die Zuteilung etwaiger verbleibender Optionen entscheiden. Jedoch dürfen
den Mitgliedern des Vorstands nicht mehr als 30 % der erhältlichen Optionen gewährt werden.
Die Optionen haben eine Laufzeit von zehn Jahren ab dem Tag ihrer Gewährung und verfallen ohne Entschädigung, wenn sie nicht vor Ablauf dieses Zeitraums ausgeübt werden. Die Optionen können erst
nach Ablauf einer zweijährigen Sperrfrist ausgeübt werden. Diese Frist beginnt am Tag nach Gewährung
der Option, sodass ein Ausübungszeitraum von acht Jahren entsteht. Während des Ausübungszeitraums können die Optionen nur an Handelstagen während festgelegter Handelsfenster ausgeübt werden. Für jede Tranche der Optionen gibt es Handelsfenster von jeweils zehn Tagen, in denen die Optionen nach Vorlage der Geschäftsergebnisse der Gesellschaft ausgeübt werden können. Diese Handelsfenster werden vom Aufsichtsrat festgelegt, wenn Vorstandsmitgliedern Optionen gewährt werden bzw.
vom Vorstand für solche Optionen, die den übrigen Teilnehmern gewährt wurden. Optionen können nur
dann ausgeübt werden, wenn die SGL Group zum Zeitpunkt der Ausübung seine Performanceziele
erreicht hat. Das Performanceziel ist die Steigerung des Total Shareholder Return der SGL Aktie. Der
Aktienoptions-Plan definiert diesen als die Summe von Aktienkurs plus thesaurierte Dividenden plus
Wert der Optionen. Der Total Shareholder Return muss um mindestens 15 % gegenüber dem Ausübungskurs steigen, damit die Optionen ausgeübt werden können.
Der von den Begünstigten im Rahmen des Aktienoptions-Plans zu zahlende Bezugspreis wird auf Basis
des laut XETRA-System der Frankfurter Wertpapierbörse ermittelten amtlichen Mittelkurses der Aktien
an den letzten 20 Handelstagen vor Gewährung der betreffenden Option errechnet, ohne Berücksichtigung der Anschaffungsnebenkosten.
Die Optionen unterliegen bestimmten Verkaufsbedingungen: So müssen die Begünstigten für weitere
zwölf Monate Aktien der Gesellschaft im Wert von mindestens 15 % des Bruttoerlöses (Differenz zwischen Bezugspreis und Ausübungspreis aller vom Teilnehmer ausgeübten Optionen) aus dem Verkauf
der bezogenen Aktien halten.
174
Konzern-Jahresabschluss
Die Bedingungen des Aktienoptions-Plans sehen ferner einen Verwässerungsschutz vor. Danach ermäßigt
sich der Bezugspreis der Optionen, sofern während der Laufzeit der Optionen das Grundkapital der
SGL Carbon AG durch Ausgabe neuer Aktien unter Einräumung eines Bezugsrechts an die Aktionäre
erhöht wird, um den Betrag, der sich aus dem Durchschnittskurs des den Aktionären zustehenden
Bezugsrechts an allen Handelstagen an der Frankfurter Wertpapierbörse errechnet. Der Durchschnittskurs der Bezugsrechte auf neue Aktien während der Bezugsfrist für die von der außerordentlichen
Hauptversammlung am 15. Januar 2004 beschlossene Kapitalerhöhung betrug 4,74 €.
Die Anzahl der gewährten Optionen und ihr jeweiliger Bezugspreis vor bzw. nach verwässerungsbedingter Anpassung stellen sich somit wie folgt dar:
W
zum 3. Juli 2000 wurden Vorstandsmitgliedern und 151 Führungskräften 234.500 Optionen zu
einem Bezugspreis von 72,45 € gewährt, nach verwässerungsbedingter Anpassung beträgt der
Bezugspreis nunmehr 67,71 €;
W
zum 16. Januar 2001 wurden Vorstandsmitgliedern und 155 Führungskräften 257.000 Optionen
zu einem Bezugspreis von 57,82 €, nunmehr 53,08 €, gewährt;
W
zum 16. Januar 2002 wurden Vorstandsmitgliedern und 170 Führungskräften 261.000 Optionen
zu einem Bezugspreis von 25,00 €, nunmehr 20,26 €, gewährt;
W
zum 12. August 2002 wurden Vorstandsmitgliedern und 154 Führungskräften 247.000 Optionen
zu einem Bezugspreis von 17,65 €, nunmehr 12,91 €, gewährt;
W
zum 16. Januar 2003 wurden Vorstandsmitgliedern und 168 Führungskräften 258.500 Optionen
zu einem Bezugspreis von 8,35 €, nunmehr 3,61 €, gewährt und
W
zum 16. Januar 2004 wurden Vorstandsmitgliedern und 161 Führungskräften 254.000 Optionen
zu einem Bezugspreis von 13,43 €, nunmehr 8,69 €, gewährt.
Insgesamt wurden im Rahmen des Aktienoptions-Plans 1.512.000 Optionen gewährt, von denen
286.500 Optionen aufgrund von Beendigung des Arbeitsverhältnisses von Planteilnehmern durch
Fluktuation entschädigungslos verfallen sind. Im Jahr 2006 wurden von den Teilnehmern insgesamt
167.000 Optionen ausgeübt: 53.000 Optionen aus dem Jahr 2002 zu 12,91 €, 18.000 Optionen aus dem
Jahr 2003 zu 3,61 € und 96.000 Optionen aus dem Jahr 2004 zu 8,69 €. Im Geschäftsjahr 2007 wurden
von den Teilnehmern insgesamt 239.000 Optionen ausgeübt: 86.500 Optionen aus dem Jahr 2002/
Januar zu 20,26 €, 60.500 Optionen aus dem Jahr 2002/August zu 12,91 €, 24.000 Optionen aus dem
Jahr 2003 zu 3,61 € und 68.000 Optionen aus dem Jahr 2004 zu 8,69 €. Danach stehen insgesamt noch
691.000 Optionen zur Ausübung aus.
Stock Appreciation Rights Plan 2005 (SAR-Plan)
Die SGL Aktionäre billigten den SAR-Plan 2005 auf der ordentlichen Hauptversammlung vom 30. April
2004. Dieser sieht vor, Aktienwertsteigerungsrechte (SARs) auszugeben, deren Wertsteigerung zum
Bezug von Aktien der Gesellschaft berechtigen. Für die Bedienung des SAR-Plans 2005 sind maximal
bis zu 1.600.000 neue Aktien aus bedingtem Kapital gegen Sacheinlage vorgesehen. Die SARs können
bis Ende 2009 ausgegeben werden. Der SAR-Plan 2005 trat am 1. Januar 2005 in Kraft.
Der Aufsichtsrat verwaltet den Plan für die Vorstandsmitglieder der Gesellschaft. Gemäß dem SAR-Plan
ist der Aufsichtsrat ermächtigt, den Vorstandsmitgliedern SARs zu gewähren. Der Vorstand verwaltet
den SAR-Plan für ungefähr 160 Führungskräfte und leitende Angestellte der Gesellschaft und deren
Konzerngesellschaften und ist ermächtigt, diesen SARs zu gewähren.
Von den bis zu insgesamt 1.600.000 Bezugsrechten, die durch Ausgabe der SARs den Bezugsberechtigten
gewährt werden können, entfallen auf die Mitglieder des Vorstands der SGL Carbon Aktiengesellschaft
maximal bis zu 30 % und auf die am SAR-Plan teilnehmenden Mitglieder der Geschäftsführungen von
Konzernunternehmen maximal bis zu 20 %. Auf die übrigen am SAR-Plan teilnehmenden Führungskräfte
175
der SGL Carbon Aktiengesellschaft und der Konzernunternehmen entfallen die restlichen 50 % der
Bezugsrechte. Soweit Bezugsrechte für die am SAR-Plan teilnehmenden Mitglieder des Vorstands der
Gesellschaft bzw. der Geschäftsführungen der Konzernunternehmen in den vorgenannten Volumen
nicht ausgeschöpft werden, können diese Bezugsrechte an die übrigen Führungskräfte des Konzerns
gewährt werden. Bezugsberechtigte, die mehreren der vorstehenden Gruppen angehören, können
Bezugsrechte nur als Mitglied einer der Gruppen und aus dem Anteil der Bezugsrechte gewährt werden,
der für die betreffende Gruppe vorgesehen ist.
Die SARs berechtigen die Bezugsberechtigten an einer Kurssteigerung der SGL Aktien im Zeitraum
zwischen ihrer Gewährung und ihrer Ausübung zu partizipieren. Ein SAR berechtigt den Bezugberechtigten, von der Gesellschaft eine variable Vergütung in Höhe der Differenz („Wertsteigerung“) zwischen
dem Kurs der SGL Aktien bei Gewährung („Basiskurs“) und bei Ausübung des SAR („Ausübungskurs“)
zuzüglich in diesem Zeitraum von der Gesellschaft gezahlter Dividenden und dem Wert von Bezugsrechten zu verlangen sowie die Zahl von SGL Aktien zum Ausübungskurs zu beziehen, deren Kurswert
der Wertsteigerung entspricht. Jeweils ein SAR berechtigt den Bezugsberechtigten zum Bezug des Bruchteils einer neuen SGL Aktie, der sich aus der Division der Wertsteigerung durch den Ausübungskurs
ergibt, jedoch maximal zum Bezug von einer SGL Aktie.
Der Basiskurs errechnet sich aus dem Durchschnitt der an den letzten 20 Börsenhandelstagen vor dem
Tag der jeweiligen Gewährung der SARs im XETRA-Wertpapierhandelssystem (oder eines an seine Stelle
tretenden Nachfolgesystems) festgestellten Schlusskurse der SGL Aktien; der Ausübungskurs errechnet
sich in gleicher Weise wie der Basiskurs, jedoch mit der Maßgabe, dass an die Stelle der letzten 20 Börsenhandelstage vor dem Tag der jeweiligen Gewährung der SARs die letzten 20 Börsenhandelstage vor
dem Tag der Ausübung der SARs treten.
Die SARs haben eine Laufzeit von bis zu zehn Jahren, gerechnet ab ihrer Gewährung. Sofern die SARs
nicht während ihrer Laufzeit ausgeübt wurden, verfallen sie entschädigungslos.
Die Gewährung der SARs an die Bezugsberechtigten ist nur innerhalb definierter jährlicher Zeiträume
möglich (die „Bezugsfenster“). Als Bezugsfenster können jeweils die Zeiträume von bis zu zehn Börsenhandelstagen nach dem Abschluss eines Geschäftsjahres sowie nach öffentlichen Berichtsterminen der
SGL Carbon Aktiengesellschaft für das erste, zweite oder dritte Quartal festgesetzt werden.
Die Ausübung der gewährten SARs ist frühestens nach Ablauf einer Wartefrist von zwei Jahren, gerechnet
ab der jeweiligen Gewährung der SARs möglich („Sperrfrist“) sowie nur in definierten Zeiträumen (die
„Ausübungsfenster“) zulässig. Ausübungsfenster sind jeweils bis zu zehn Börsenhandelstage, beginnend
am Tag nach der Berichterstattung der Gesellschaft für das erste, zweite sowie das dritte Quartal.
Die Ausübung der SARs ist ferner nur möglich, wenn nach Ablauf der Sperrfrist zu Beginn des jeweiligen
Ausübungsfensters die in den SAR-Bedingungen festgelegten Erfolgsziele erreicht wurden. Für 75 % der
jedem Bezugsberechtigten gewährten SARs ist das Erfolgsziel die Steigerung des Total Shareholder Return
(„TSR“) der SGL Aktie („absolutes Erfolgsziel“). Für die restlichen 25 % der SARs gilt ausschließlich ein
relatives Erfolgsziel. Dieser Teil der SARs kann nur ausgeübt werden, wenn die Entwicklung der SGL Aktie
mindestens der des MDAX entspricht.
Der TSR ist definiert als die absolute Kurssteigerung der SGL Aktien in der Zeit zwischen Gewährung
der SARs und deren Ausübung zuzüglich der von der Gesellschaft in diesem Zeitraum ausgeschütteten
Dividenden und des Werts von Bezugsrechten. Der TSR muss mindestens 15 % des Basiskurses betragen,
damit das Erfolgsziel erfüllt ist.
Das relative Erfolgsziel ist definiert als die relative Kurssteigerung der SGL Aktien in der Zeit zwischen
Gewährung der SARs und deren Ausübung zuzüglich der von der Gesellschaft in diesem Zeitraum
ausgeschütteten Dividenden und des Werts von Bezugsrechten im Vergleich zu der Entwicklung des
Referenzindexes in dem gleichen Zeitraum. Referenzindex ist der MDAX der Deutschen Börse bzw. ein
176
Konzern-Jahresabschluss
an seine Stelle tretender Auswahlindex für Mid-Cap-Werte. Die relative Kurssteigerung der SGL Aktie
muss sich mindestens im gleichen Verhältnis wie der Referenzindex entwickelt haben, damit das
Erfolgsziel erfüllt ist.
Ist in einem Ausübungsfenster eines der beiden Erfolgsziele nicht erfüllt, können die SARs, deren
Erfolgsziel erfüllt ist, dennoch ausgeübt werden; die SARs, für die das Erfolgsziel in dem Ausübungsfenster nicht erfüllt ist, können in einem späteren Ausübungsfenster innerhalb der Laufzeit ausgeübt
werden, wenn dann ihr Erfolgsziel erfüllt ist.
Schließlich müssen die Bezugsberechtigten von den bei der Ausübung der SARs bezogenen Aktien
mindestens die Anzahl der Aktien der SGL Carbon Aktiengesellschaft für weitere zwölf Monate halten,
die wertmäßig dem Betrag von 15 % des Bruttoerlöses entsprechen.
Die Entwicklung der Aktienprogramme ist wie folgt:
Zugang
Verfall
Rückgabe
AktienoptionsPlan
Anzahl
AktienoptionsPlan
Ø-Preis in €
30,12
SAR 2005
Ø-Preis in €
1.220.700
12,17
216.066
12,67
933.000
668.700
18,74
94.192
23,86
0
0,00
0
0,00
0
0,00
-3.000
31,20
-10.400
16,22
0
0,00
0
0,00
SAR 2005
Anzahl
Stand 1.1. 2007
AktienPlan
Ø-Preis in €
AktienPlan
Anzahl
Ausübung
-323.893
9,74
-113.343
10,10
-239.000
13,44
Stand 31.12. 2007
1.555.107
15,48
196.915
19,50
691.000
35,88
Bandbreite der
Ausübungspreise in €
Verfalltermine
9,74 bis
15,50 bis
3,61 bis
18,74
23,86
67,71
Dez. 14/16
März 08/09
2010-2013
33,5
7,3
8,5
Beizulegender innerer
Wert 31.12.2007/Mio. €
Im Berichtsjahr wurden am 15. Januar 2007 insgesamt 668.700 SARs zu einem Basiskurs von 18,74 €
ausgegeben. Im Jahr 2006 wurden insgesamt 630.200 SARs zu einem Basiskurs von 14,51 € ausgegeben.
Ausgabetag war der 13. Januar 2006. Insgesamt wurden im Rahmen des SAR-Plans bisher 1.904.400 SARs
ausgegeben, von denen jedoch 25.400 SARs aufgrund der Beendigung des Arbeitsverhältnisses von
Planteilnehmern entschädigungslos verfallen sind.
Die Tranchen aus dem Aktienoptions-Plan aus Januar und August 2002, aus 2003 und aus 2004 mit
einem Bezugspreis von 20,26 €, 12,91 €, 3,61 € bzw. 8,69 € sind zum Jahresende 2007 im Geld und
haben bei einem Aktienkurs von 37,02 € zum 31. Dezember 2007 einen inneren Wert von 16,76 €, 24,11 €,
33,41 € bzw. 28,33 €. Dies entspricht einem Gesamtwert von 8,5 Mio. €. In 2007 wurden insgesamt
239.000 Optionen aus dem Aktienoptions-Plan ausgeübt. Die Ausübung fand an vier Handelsfenstern
in 2007 statt, an denen ein durchschnittlicher Aktienkurs im Geschäftsjahr 2007 für den AktienoptionsPlan Januar 2002 von 33,38 €, für den Aktienoptions-Plan August 2002 von 29,58 €, für den Aktienoptions-Plan 2003 von 28,12 €, für den Aktienoptions-Plan 2004 von 28,54 € und für den SAR-Plan 2005
von 25,09 € bestand. Am Bilanzstichtag sind 274.107 SARs zu 9,74 € und 352.500 Aktienoptionen zu
durchschnittlich 12,82 € ausübbar.
Die durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit der SARs 2005 beträgt 8,1 Jahre, des Aktien-Plans 0,7 Jahre
und des Aktienoptions-Plans 3,8 Jahre. Der gewichtete durchschnittliche Ausübungspreis für den
Aktienoptions-Plan beträgt zum 31. Dezember 2007 35,88 € bzw. zum 31. Dezember 2006 30,12 € und
15,48 € (2006: 12,17 €) für den SAR-Plan. Am Ausgabetag der SARs am 15. Januar 2007 betrug der
Schlusskurs der SGL Aktie 19,56 € und am 13. Januar 2006 15,46 €.
177
Als Eigenkapitalinstrumente sind die nach dem 7. November 2002 neu gewährten Instrumente, bestehend
aus den Aktienoptions-Plänen 2003, 2004 sowie des SAR 2005, nach IFRS 2 zu bilanzieren. Im Geschäftsjahr 2007 ist aus dem SAR insgesamt ein Aufwand von 5,0 Mio. € entstanden (2006: 3,3 Mio. €, für SAR
2006 und SAR 2005). Die Bewertung der SARs wurde zum Tag der Gewährung der Pläne auf Basis einer
Monte-Carlo-Simulation erstellt und berücksichtigt direkt die oben beschriebenen Marktbedingungen
(TSR-Steigerung und MDAX-Index). Dabei werden SGL Group-spezifische Bewertungsparameter und
ein spezielles Ausübungsverhalten von Mitarbeiteroptionen unterstellt. In die Bewertung gehen verschiedene Bewertungsparameter ein, die den Wert der Optionen beeinflussen, wie u. a. erwartete
zukünftige Dividenden, die für die 2007er-Tranche des SAR ab 2010 mit 0,01 € und danach ansteigend
bis zu 0,07 € in 2016 bzw. für die 2006er-Tranche des SAR ab 2009 mit 0,01 € und danach ansteigend
bis zu 0,07 € in 2015 ermittelt wurden. Die angenommenen risikolosen Zero-Zinssätze belaufen sich
für den SAR 2007 auf 3,98 % und für den SAR 2006 auf 3,22 %. Für die Bestimmung der Volatilitäten
wurde auf den Zeitraum vom 1. Juni 1995 bis zum 15. Januar 2007 bzw. 1. Juni 1995 bis zum 13. Januar
2006 zurückgegriffen. Wegen der im Zeitraum von 1998 bis 2002 eröffneten Kartellverfahren und
Bekanntgabe von Bußgeldbescheiden wurden die Volatilitäten um die in diesem Zeitraum vorhandenen
Kursschwankungen bereinigt. Für die SAR-Tranche in 2007 wurde eine Volatilität von 42,01 % und für
die SAR-Tranche in 2006 wurde eine Volatilität von 41,38 % ermittelt. Der Marktwert der ausgegebenen SARs in 2006 beträgt 6,87 € je SAR und in 2007 8,76 € je SAR.
32.
Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB
Die folgenden Gesellschaften, die in den Konzernabschluss der SGL Carbon AG einbezogen sind, haben
von der Vorschrift nach § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:
33.
W
SGL CARBON GmbH, Meitingen
W
SGL CARBON Beteiligung GmbH, Wiesbaden
W
SGL TECHNOLOGIES GmbH, Meitingen
W
SGL BRAKES GmbH, Meitingen
W
SGL TECHNOLOGIES Beteiligung GmbH, Meitingen
Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 Aktiengesetz zum Deutschen Corporate
Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil
des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission
Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der Fassung vom 14. Juni 2007 (Bekanntmachung vom
20. Juli 2007) entsprochen wird. Vorstand und Aufsichtsrat erklären weiter, dass seit Abgabe der letzten
Erklärung am 15. Februar 2007 den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate
Governance Kodex“ entsprochen wurde. Davon gelten folgende Ausnahmen:
W
Kodex-Ziffer 3.8 Abs. 2:
Die von der Gesellschaft für Vorstand und Aufsichtsrat abgeschlossene Haftpflichtversicherung
(D & O-Versicherung) enthält keinen Selbstbehalt. Wir sind der Auffassung, dass die Vereinbarung
eines Selbstbehalts grundsätzlich nicht geeignet ist, verantwortungsvolles Handeln von Vorstand und
Aufsichtsrat zu verbessern. Zudem ist ein Selbstbehalt im Ausland und auch bei vielen deutschen
Unternehmen unüblich.
W
Kodex-Ziffer 4.2.5 Abs. 2 und Abs. 3:
Es erfolgt keine individualisierte Angabe der jährlichen Zuführung zu den Pensionsrückstellungen
oder Pensionsfonds bei Versorgungszusagen für Vorstandsmitglieder und keine Angabe zur Art der
von der Gesellschaft an Vorstandsmitglieder erbrachten Nebenleistungen. Der Anhang des Konzernabschlusses enthält gemäß den Vorgaben des Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetzes bereits
detaillierte Angaben zur Vergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder.
178
Konzern-Jahresabschluss
W
Kodex-Ziffer 5.4.3 Satz 1:
Listenwahlen zum Aufsichtsrat werden aus unserer Sicht der Gesamt verantwortung des Aufsichtsrats besser gerecht. Außerdem kann so eine ausgewogene Besetzung des Aufsichtsrats besser gewährleistet werden. Die Hauptversammlung kann jederzeit Einzelwahlen beschließen und nach einem
mehrheitlichen Votum für diese Form der Wahl auch umgehend durchführen.
W
Kodex-Ziffer 5.4.3 Satz 3:
Den Aufsichtsratsvorsitzenden wählen nach dem Gesetz die Mitglieder des Aufsichtsrats in
freier Abstimmung aus ihrer Mitte. Wir meinen, dass die Aufsichtsratsmitglieder bei ihrer Entscheidung frei bleiben müssen und nicht einer möglicherweise unzulässigen Beeinflussung von
Dritten ausgesetzt werden dürfen. Die Veröffentlichung von Kandidaten könnte dem zuwiderlaufen.
Im Übrigen erscheint es wenig praktikabel, dass Kandidatenvorschläge für den Aufsichtsratsvorsitz
zu einem Zeitpunkt gemacht werden sollen, zu dem noch gar nicht feststeht, ob die Kandidaten in
den Aufsichtsrat gewählt werden.
W
Kodex-Ziffer 5.4.7:
Die Satzung der SGL Carbon AG sieht eine feste Vergütung für Aufsichtsratsmitglieder sowie
eine zusätzliche Vergütung für die Mitarbeit in Ausschüssen vor. Wir sind der Ansicht, dass diese
Regelung für unser Unternehmen geeignet ist, sich in der Vergangenheit bewährt hat und damit auf
absehbare Zeit beibehalten werden soll.
Die Corporate-Governance-Grundsätze der SGL Carbon AG erfüllen darüber hinaus fast ausnahmslos
die nicht obligatorischen Anregungen des Corporate Governance Kodex.
34.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Am 11. Januar 2008 hat die SGL Group bekannt gegeben, dass ein neues Werk für Kathoden in Banting
(Malaysia) errichtet wird. Durch die Erweiterungsinvestition wird Banting zu einem voll integrierten
Carbon- und Graphit-Hub mit einer Gesamtkapazität von ca. 60.000 Tonnen p. a. Die Baumaßnahmen
für die Kathodenherstellung haben bereits begonnen. Die Inbetriebnahme ist für 2011 vorgesehen.
Nach der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden starteten die SGL Group und die
Benteler Automobiltechnik, Paderborn, am 20. Februar 2008 ihr Joint Venture zur Entwicklung,
Herstellung und Vermarktung von Komponenten auf Basis carbonfaserverstärkter Verbundwerkstoffe (CFK) für die Automobilindustrie. Beide Unternehmen beteiligen sich hierfür mit jeweils 50 %
an dem Gemeinschaftsunternehmen Benteler SGL GmbH & Co. KG mit Sitz in Paderborn.
Wiesbaden, den 26. Februar 2008
SGL Carbon AG
Der Vorstand
179
B E T E I L I G U N G S B E S I T Z D E R S G L C A R B O N AG Z U M 31. D E Z E M B E R 2 0 07
Kapitalanteil
gehalten
über
Meitingen
100,0 %
1
3. Dr. Schnabel GmbH & Co. KG
Limburg
100,0 %
2
4. Plastica Handelsgesellschaft mbH
Limburg
100,0 %
2
5. SGL CARBON Beteiligung GmbH 1
Wiesbaden
100,0 %
1
Meitingen
100,0 %
1
7. SGL BRAKES GmbH 1
Meitingen
100,0 %
6
8. SGL epo GmbH
Willich
100,0 %
6
Meitingen
100,0 %
6
Meitingen
100,0 %
6
A. Vollkonsolidierte Tochtergesellschaften
a) Inland
1. SGL CARBON AG
2. SGL CARBON
Wiesbaden
GmbH 1
6. SGL TECHNOLOGIES
GmbH 1
9. SGL Technologies Composites Holding GmbH 1, 2
10. SGL TECHNOLOGIES Beteiligung
GmbH 1, 2
11. SGL Kümpers Verwaltungs-GmbH
Rheine
51,0 %
10
12. SGL Kümpers GmbH & Co. KG
Rheine
51,0 %
10
13. SGL INFORMATION-SERVICES GmbH i. L.
Augsburg
100,0 %
1
14. SGL CARBON Holding S.L.2
La Coruña, Spanien
100,0 %
5
15. SGL CARBON S.A.
La Coruña, Spanien
99,9 %
14
16. Gelter Ringsdorff S.A.
Madrid, Spanien
64,0 %
14
17. SGL CARBON S.p.A.
Mailand, Italien
99,9 %
14
18. SGL CARBON do Brasil Ltda.
Diadema, Brasilien
100,0 %
14
19. SGL CARBON India Pvt. Ltd.
Pune, Indien
100,0 %
1
20. SGL CARBON GmbH & Co.
Steeg, Österreich
100,0 %
1
21. SGL CARBON GmbH
Steeg, Österreich
100,0 %
1
22. SGL CARBON Holdings B.V.2
Rotterdam, Niederlande
100,0 %
5
23. SGL CARBON Polska S.A.
Racibórz, Polen
100,0 %
22
24. SGL CARBON Luxembourg S.A.
Luxemburg, Luxemburg
100,0 %
1
25. SGL CARBON S.A.S.
Passy (Chedde), Frankreich
100,0 %
1
26. SGL CARBON Technic S.A.S.
Saint-Martin d’Heres, Frankreich
100,0 %
5
27. SGL CARBON Ltd.
Alcester, Großbritannien
100,0 %
1
28. David Hart (Feckenham) Ltd.3
Alcester, Großbritannien
100,0 %
27
Alcester, Großbritannien
100,0 %
28
30. RK Carbon International Ltd.2
Wilmslow, Großbritannien
100,0 %
6
31. RK Technologies International Ltd.3
Wilmslow, Großbritannien
100,0 %
30
b) Ausland
29. GRAPHCO (UK)
180
Ltd.3
Beteiligungsbesitz
Kapitalanteil
gehalten
über
32. SGL Carbon Fibers Ltd.
Muir of Ord, Großbritannien
100,0 %
31
33. P. G. Lawton (Industrial Services) Ltd.3
Halifax, Großbritannien
100,0 %
30
34. SGL CARBON LLC
Charlotte, NC, USA
100,0 %
5
Montreal, Quebec, Kanada
100,0 %
34
36. SPEER CANADA Inc.
Kitchener, Ontario, Kanada
100,0 %
35
37. SGL Technologies North America Corp.2
Charlotte, NC, USA
100,0 %
34
38. HITCO CARBON COMPOSITES Inc.
Gardena, CA, USA
100,0 %
37
39. SGL TECHNIC Inc.
Valencia, CA, USA
100,0 %
37
40. SGL CARBON FIBERS AND COMPOSITES Inc.2
Charlotte, NC, USA
100,0 %
37
41. SGL Carbon Fibers LLC
Evanston, WY, USA
100,0 %
40
42. SGL CARBON Technic LLC
Strongsville, USA
100,0 %
34
43. SGL CANADA Inc.
Lachute, Quebec, Kanada
100,0 %
1
44. SGL CARBON Far East Ltd.
Shanghai, China
100,0 %
1
45. SGL CARBON Japan Ltd.
Tokio, Japan
100,0 %
1
46. SGL CARBON Korea Ltd.
Seoul, Korea
70,0 %
1
47. SGL CARBON Asia-Pacific Sdn. Bhd.
Kuala Lumpur, Malaysia
100,0 %
1
48. SGL CARBON Sdn. Bhd.
Kuala Lumpur, Malaysia
100,0 %
14
Nantong, China
75,0 %
2
50. NINGBO SSG Co. Ltd.
Ningbo, China
60,0 %
6
51. SGL Quanhai Carbon (Shanxi) Co.
Shanxi, China
75,0 %
5
52. SGL Tokai Process Technology Pte. Ltd.2
Singapur
51,0 %
1
53. SGL CARBON KARAHM Ltd.
Sangdaewon-Dong, Korea
50,9 %
52
54. SGL CARBON Graphite Technic Co. Ltd.
Shanghai, China
100,0 %
52
55. Graphite Chemical Engineering Co.
Yamanashi-Ken, Japan
100,0 %
52
Kelheim
44,0 %
6
57. DONCARB GRAPHITE OOO
Nowotscherkassk, Russland
50,0 %
5
58. SGL TOKAI Carbon Limited
Shanghai, China
51,0 %
1
35. Quebec
Inc.2
49. Nantong SGL Nanbao Graphite Equipment
Co. Ltd.
B. Beteiligungen über 20 %
a) Inland
56. European Precursor GmbH
b) Ausland
1
2
3
Ergebnisabführungsvertrag besteht
Holding
Teil des Teilkonzerns
181
B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K D E S A B S C H L U S S P R Ü F E R S
„Wir haben den von der SGL CARBON AG, Wiesbaden, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie
den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 geprüft. Die Prüfung der
Entsprechenserklärung zum „Deutschen Corporate Governance Kodex“ war nicht Gegenstand unserer Prüfung.
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden
sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie
die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des
Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Eschborn/Frankfurt am Main, den 26. Februar 2008
Ernst & Young AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
182
Ruppel
Bösser
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Bericht des Aufsichtsrats
B E R I C H T D E S A U F S I C H T S R AT S
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
das Jahr 2007 war das bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte der SGL Group: Sowohl der Umsatz als auch
das Ergebnis vor Steuern erreichten Höchststände. Das neue Unternehmens-Branding und die Neuorientierung der
Gesellschaft hin zu Innovation und Wachstum kennzeichnen die strategische Weiterentwicklung der SGL Group.
Der Aufsichtsrat der SGL Carbon AG hat sich daher im Berichtsjahr intensiv mit der Entwicklung des Unternehmens befasst. Wir haben den Vorstand hierbei beratend begleitet und die Führung der Geschäfte sorgfältig
überwacht. In Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung waren wir frühzeitig eingebunden. Der Vorstand
hat uns regelmäßig, zeitnah und umfassend unterrichtet. Sofern zu einzelnen Geschäften und Maßnahmen
des Vorstands nach Gesetz oder Satzung Entscheidungen des Aufsichtsrats erforderlich sind, haben wir darüber
Beschluss gefasst.
Der Aufsichtsrat tagte im Berichtsjahr viermal, am 7. März, 27. April, 6./7. September und 13. Dezember. Vor den
Sitzungen hat der Vorstand vertiefende Gespräche mit den Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer
geführt. Zwischen den Sitzungen berichtete der Vorstand über wesentliche Geschäftsvorgänge. Außerdem erhielten wir in monatlichen Abständen und ergänzend zu den Quartalsabschlüssen eine Zusammenfassung
des Echos der Medien und Finanzmärkte. Ich selbst stand in regelmäßigem Dialog zur Geschäftslage mit dem
Vorstand und den Mitgliedern des Aufsichtsrats.
Beratungsschwerpunkte
In allen Sitzungen wurde die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Gesellschaft erörtert. Dazu gehörte
insbesondere die Entwicklung der operativen und finanziellen Kennzahlen des Konzerns und der einzelnen
Geschäfte, Maßnahmen zur Risikosteuerung im Rahmen des Risiko-Management-Systems sowie der Geschäftsausblick.
Nach der Konsolidierungsphase in den Jahren 2002 bis 2006 begrüßt und unterstützt der Aufsichtsrat die
Neuorientierung der Gesellschaft hin zu Innovation und Wachstum. Über das strategische Konzept mit neuem
Unternehmens-Branding wurden wir ausführlich in der Märzsitzung informiert. Die im Mai abgeschlossene
Neufinanzierung als wesentliche Unterstützung des neuen Wachstumskurses wurde in der Sitzung vom
27. April im Grundsatz beraten. Die einzelnen Finanzierungsmaßnahmen wurden durch den dafür gebildeten
Finanzierungsausschuss am 1./2. Mai bzw. am 16. Mai genehmigt.
In der September- und Dezembersitzung haben wir uns eingehend über die operative und mittelfristige Planung
auf Basis der Neuausrichtung des Unternehmens unterrichten lassen und strategische Optionen auf Konzernund Geschäftsebene diskutiert. Die Sitzung im September fand in Polen statt. Durch Besichtigung der Fertigungsanlagen und durch Gespräche mit dem lokalen Management der SGL Carbon Polska S.A. in Nowy Sacz
konnte sich der Aufsichtsrat ein persönliches Bild von der Entwicklung des Standorts und den Umbaumaßnahmen für den Ausbau der Kathodenproduktion machen.
Auf Basis von Überlegungen des Vorstands haben wir – ebenfalls in der Sitzung im Dezember – über die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Umwandlung der SGL Carbon AG in eine Societas Europaea (SE) beraten.
Neben dem Prüfungsausschuss wurde der gesamte Aufsichtsrat laufend über den Stand der Überlegungen der
Gesellschaft zum Delisting von der New York Stock Exchange und zur Deregistrierung von der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC informiert. Der Aufsichtsrat unterstützt die Maßnahmen und die Entscheidung der
Gesellschaft, die am 22. Juni 2007 zum Delisting von der New York Stock Exchange geführt haben.
183
Corporate Governance
Im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom
14. Juni 2007 haben wir die Corporate-Governance-Grundsätze der SGL Carbon AG aktualisiert und die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG im Dezember 2007 verabschiedet. Sie ist im Anhang dieses Geschäftsberichts
und auf der Website des Unternehmens veröffentlicht.
Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde in der Dezembersitzung
auch ein Nominierungsausschuss gebildet, der den Aufsichtsrat für Wahlvorschläge an die Hauptversammlung
unterstützen soll.
Aktivitäten der Ausschüsse
Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat neben dem neuen Nominierungsausschuss
insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet, deren Besetzung im Corporate-Governance-Bericht enthalten ist. Die
Ausschussvorsitzenden haben in den Plenarsitzungen ausführlich über die Themen und Ergebnisse der Ausschusssitzungen berichtet.
Der Prüfungsausschuss tagte in 2007 zweimal, anlässlich der März- und der Dezembersitzung. An den Sitzungen nahmen auch die Wirtschaftsprüfer teil, um Prüfungsorganisation, Prüfungsschwerpunkte und wesentliche
Feststellungen zeitnah zu besprechen. Der Prüfungsausschuss wurde stets vor Veröffentlichung über die
Quartalsergebnisse der Gesellschaft informiert. Der Vorsitzende des Ausschusses ließ sich außerdem laufend
mündlich und schriftlich über Stand und Entwicklung der Prüfung, der Dokumentation und Absicherung der
Kernprozesse für das interne Kontrollsystem im Rahmen der Finanzberichterstattung unterrichten.
Schwerpunkte der Beratung und Kontrolle waren neben dem Jahresabschluss und Konzernabschluss das Risikoerfassungs- und Überwachungssystem im Unternehmen, Stand und Entwicklung des internen Kontrollsystems
im Rahmen der Finanzberichterstattung, die Prüfungsgebühren 2007, die in 2007 durchgeführten Prüfungen und
wesentlichen Prüfungsfeststellungen der internen Revision mit dem Prüfungsplan 2008 sowie Stand und Entwicklung der Pensionsverpflichtungen des Konzerns. Der Prüfungsausschuss hat sich auch über den Status der
Steuern sowie über die Abwicklung der derivativen Finanzinstrumente im Jahresverlauf und deren Stand am Ende
des Berichtsjahres informieren lassen. Der Prüfungsausschuss begleitet das Vorhaben der Gesellschaft, das
interne Kontrollsystem – auch im Hinblick auf die Anforderungen der 8. EU-Richtlinie – weiterzuentwickeln.
Der Personalausschuss tagte im Berichtsjahr insgesamt dreimal. Kernthemen der Beratung und Beschlussfassung
waren Zielvereinbarungen mit dem Vorstand, die Wiederbestellung eines Vorstandsmitglieds und die Anpassung
der Grundgehälter des Vorstands ab Januar 2008. Vergleichsuntersuchungen haben ergeben, dass die bisherigen Grundgehälter des Vorstands unterhalb des MDAX-Durchschnitts lagen. Außerdem hat der Personalausschuss
über mögliche Strukturen des Long-Term Cash Incentive Plans für die Jahre 2008 bis 2010 beraten.
Der Strategieausschuss hat sich in seiner Sitzung am 6. September 2007 mit den Zielen und Strategien des
Geschäftsbereichs Carbon Fibers & Composites befasst. Der Strategieausschuss konnte sich ein umfassendes
Bild von den strategischen Wachstumsüberlegungen des Vorstands machen und unterstützt die geplanten
Maßnahmen.
Der Technologieausschuss hat in seiner Sitzung am 8. Januar 2007 vor allem die Technologieposition der
SGL Group bei Carbon Fibers & Composites behandelt. Darüber hinaus wurde der Ausschuss über die technologischen Fortschritte informiert, die im Bremsscheibengeschäft seit der letzten Sitzung am 16. Januar 2006
erzielt werden konnten.
Der im Dezember neu gebildete Nominierungsausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt.
184
Bericht des Aufsichtsrats
Jahres- und Konzernabschluss 2007
Der Aufsichtsrat hat sich sowohl im Prüfungsausschuss als auch in der Plenarsitzung am 11. März 2008 davon
überzeugt, dass die Buchführung, der Einzelabschluss der SGL Carbon AG und der Konzernabschluss zum
31. Dezember 2007 sowie die Lageberichte der SGL Carbon AG und des Konzerns von Ernst & Young Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen wurden. Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der für
den Abschlussprüfer handelnden Personen überzeugt und den Prüfungsauftrag gemäß dem Beschluss der
Hauptversammlung vom 27. April 2007 erteilt. Die Prüfungsberichte des Konzern- und des Jahresabschlusses
wurden uns rechtzeitig zugeleitet. Der Prüfungsausschuss hat sich intensiv mit diesen Unterlagen beschäftigt;
das Aufsichtsratsplenum hat diese ebenfalls geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis durch den Prüfungsausschuss und unserer eigenen Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat die vom
Vorstand aufgestellten Abschlüsse gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des
Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns stimmen wir zu.
In seiner Sitzung am 11. März 2008 hat sich der Aufsichtsrat darüber hinaus mit den Erläuterungen gemäß
§ 315 Absatz 4 HGB befasst. Auf die entsprechenden Erläuterungen im Lagebericht (Seite 89) wird verwiesen.
Der Aufsichtsrat hat die Erläuterungen geprüft und deren Vollständigkeit festgestellt.
Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand
Die Wiederbestellung von Herrn Theodore H. Breyer zum Mitglied des Vorstands der SGL Carbon AG für die
Dauer von drei Jahren, vom 1. Juli 2008 bis zum 30. März 2011, wurde vom Aufsichtsrat im September 2007
einstimmig beschlossen.
Herr Jürgen Kerner hat sein Aufsichtsratsmandat zum Ablauf der Hauptversammlung am 28. April 2007 niedergelegt. Auf Vorschlag der IG Metall und durch Beschluss des Amtsgerichts Wiesbaden wurde Herr Michael
Pfeiffer zum Nachfolger bestellt. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Kerner für seine 5-jährige, stets konstruktive
und vertrauensvolle Mitarbeit im Aufsichtsgremium der SGL Carbon AG.
Am 25. Januar 2008 verstarb im Alter von 68 Jahren unser Aufsichtsratsmitglied Herr Jacques Loppion, der dem
Aufsichtsrat seit 1993 angehörte. Durch seine langjährige Tätigkeit im Aufsichtsrat und Industrieerfahrung hat
Jacques Loppion maßgeblich die Entwicklung der Gesellschaft mitgestaltet. Wir sind dem Verstorbenen in tiefer
Dankbarkeit verbunden.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretern
aller Konzerngesellschaften für ihre Arbeit, ohne die die positive Unternehmensentwicklung der SGL Group im
Geschäftsjahr 2007 nicht möglich gewesen wäre.
Wiesbaden, den 11. März 2008
Der Aufsichtsrat
Max Dietrich Kley
Vorsitzender
185
V O R S TA N D U N D A U F S I C H T S R AT
186
Vorstand und Aufsichtsrat
V O R S TA N D
Robert J. Koehler, Vorsitzender
Theodore H. Breyer
W
Verantwortlich für:
Konzernentwicklung
Konzernkommunikation
Interne Revision
Personalwesen
Recht
Führungskräfte-Entwicklung
W
Verantwortlich für:
Performance Products
Konzernsicherheit und Umwelt,
Gesundheit,
Arbeitsschutz und technische Audits
Materialwirtschaft
Nord- und Südamerika
W
Externe Aufsichtsratsmandate:
Benteler AG 1, Paderborn
Demag Cranes AG, Düsseldorf
Heidelberger Druckmaschinen AG,
Heidelberg
LANXESS AG, Leverkusen
Pfleiderer AG, Neumarkt/OPF.
W
Konzern-Aufsichtsratsmandate:
HITCO CARBON COMPOSITES Inc.,
Gardena, USA
SGL CARBON LLC., Charlotte, USA
Dr. Hariolf Kottmann
W
Verantwortlich für:
Graphite Materials & Systems
Carbon Fibers & Composites
SGL Excellence
Technologie & Innovation
Asien, Osteuropa
W
Konzern-Aufsichtsratsmandate:
SGL CARBON ASIA PACIFIC Sdn
Bhd1, Kuala Lumpur, Malaysia
SGL CARBON Far East Ltd.1,
Shanghai, China
SGL CARBON Graphite Technic Co.
Ltd.1, Shanghai, China
SGL CARBON Japan Ltd.1,
Tokio, Japan
SGL CARBON Sdn Bhd1,
Kuala Lumpur, Malaysia
SGL TOKAI CARBON Ltd.1,
Shanghai, China
Sten Daugaard, Finanzvorstand
W
W
Verantwortlich für:
Konzerncontrolling
Konzernfinanzierung
Konzernrechnungslegung
Finanzberichterstattung
Informationstechnologie
Steuern
Westeuropa
Konzern-Aufsichtsratsmandate:
SGL CARBON GmbH 1, Meitingen
SGL CARBON Holding S.L.,
La Coruña, Spanien
SGL CARBON Luxembourg S.A.1,
Luxemburg
SGL CARBON Polska S.A.,
Racibórz, Polen
SGL CARBON S.A.,
La Coruña, Spanien
SGL CARBON S.p.A., Mailand, Italien
1
Aufsichtsratsvorsitzender
187
188
Vorstand und Aufsichtsrat
AU F S I C H T S R AT
Max Dietrich Kley, Vorsitzender
Ehem. Mitglied des Vorstands der
BASF AG, Ludwigshafen
Vorsitzender der Börsensachverständigenkommission (BSK)
Präsident des Deutschen Aktieninstituts e.V., Frankfurt (DAI)
Mitglied im Board of Trustees der
International Accounting Standards
Committee Foundation (IASCF)
W
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Mitbestimmungsausschuss (Vorsitzender), Nominierungsausschuss (Vorsitzender), Personalausschuss (Vorsitzender), Prüfungsausschuss, Strategieausschuss
Externe Aufsichtsratsmandate:
BASF AG, Ludwigshafen
Heidelberg Cement AG, Heidelberg
Infineon Technologies AG 1, München
Schott AG, Mainz
UniCredit S.p. A., Mailand, Italien
(Verwaltungsrat)
Dr.-Ing. Claus Hendricks
Ehem. Mitglied des Vorstands der
Thyssen Krupp Steel AG, Duisburg
W
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Nominierungsausschuss, Strategieausschuss, Technologieausschuss
(Vorsitzender)
Externe Aufsichtsratsmandate:
Pro Lean Consulting AG, stellv.1,
Düsseldorf
Schumag AG, Aachen
TSTG mbH, Duisburg
Jacques Loppion
(verstorben am 25. Januar 2008)
Ehem. Président du Conseil
d’Administration der Groupe
SNPE S.A., Paris, Frankreich
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Nominierungsausschuss, Strategieausschuss (Vorsitzender)
W
Externes Aufsichtsratsmandat:
KME AG, Osnabrück
Michael Pfeiffer (ab 27. April 2007)
Politischer Sekretär der IG Metall Verwaltungsstelle Augsburg, Augsburg
Jürgen Kerner (bis 27. April 2007)
1. Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Augsburg, Augsburg
W
Externe Aufsichtsratsmandate:
Eurocopter GmbH, Donauwörth
KUKA Aktiengesellschaft, Karlsruhe
MAN AG, München
MAN Diesel SE, Augsburg
MAN Roland AG, Offenbach
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Mitbestimmungsausschuss,
Prüfungsausschuss
Heinz-Günter Piechowski
Standort- und Personalleiter
SGL CARBON GmbH, Bonn
Edelbert Schilling
Josef Scherer, stellv. Vorsitzender
Dr.-Ing. Hubert Lienhard
Mitglied des Vorstands der Voith AG,
Heidenheim
Chemielaborant,
SGL CARBON GmbH, Meitingen
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Mitbestimmungsausschuss,
Personalausschuss, Prüfungsausschuss, Technologieausschuss
Prof. Dr. rer. nat. Utz-Hellmuth Felcht
Geschäftsführer und Partner der
One Equity Partners Europe GmbH,
Frankfurt
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Mitbestimmungsausschuss, Nominierungsausschuss, Personalausschuss,
Strategieausschuss
W
Externe Aufsichtsratsmandate:
Ciba SC AG, Basel, Schweiz
(Verwaltungsrat)
CRH plc, Dublin, Irland
1
Aufsichtsratsvorsitzender
Bei Mandaten außerhalb Deutschlands ist das
entsprechende Land angegeben.
W
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Nominierungsausschuss, Strategieausschuss, Technologieausschuss
Externe Aufsichtsratsmandate:
Sulzer AG, Winterthur, Schweiz
(Verwaltungsrat)
Voith Fuji Hydro K.K., Kawasaki-shi,
Japan
Voith Paper Holding
Verwaltungs GmbH, Heidenheim
Voith Siemens Hydro Kraftwerktechnik GmbH & Co. KG, Heidenheim
Voith Siemens Hydro Power Generation Ltda., São Paulo, Brasilien
Voith Siemens Hydro Power
Generation Shanghai Ltd.,
Shanghai, China
Voith Siemens Hydro Power
Generation Inc., Montreal, Kanada
Voith Siemens Hydro Power
Generation GmbH & Co. KG,
St. Pölten, Österreich
Voith Siemens Hydro Power
Generation Inc., York, USA
Voith Turbo Beteiligungs GmbH,
Heidenheim
Geschäftsführer der
K & W Europe GmbH, Montabaur
W
Mitglied des Strategieausschusses
Andrew H. Simon OBE MBA
Berater und Aufsichtsratsmitglied
verschiedener Unternehmen
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Nominierungsausschuss,
Prüfungsausschuss (Vorsitzender),
Strategieausschuss
W
Externe Aufsichtsratsmandate:
Azelis S.A. Luxembourg, Luxemburg
Dalkia UK plc, London,
Großbritannien
Finning International Inc.,
Vancouver, Kanada
Management Consulting Group plc,
London
Travis Perkins plc, Northampton
(beide Großbritannien)
Heinz Will
Elektroinstallateur,
SGL CARBON GmbH, Frankfurt
Hans-Werner Zorn
Maschinenbautechniker,
SGL CARBON GmbH, Bonn
W
Mitglied in folgenden Ausschüssen:
Strategieausschuss,
Technologieausschuss
189
5-JAHRES-ÜBERSICHT
in Mio. €
E R T R AG S L AG E
Umsatz
davon Ausland
davon Inland
EBITDA
EBIT
Ergebnis vor Ertragsteuern
Jahresüberschuss/-fehlbetrag
Umsatzrendite
ROCE
Ergebnis je Aktie, unverwässert (in €)
V E R M Ö G E N S L AG E
Eigenkapital der Anteilseigner
Bilanzsumme
Nettofinanzschulden
Eigenkapitalquote
Verschuldungsgrad
F I N A N Z L AG E
Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte
Abschreibungen
Nettoumlaufvermögen
Free Cashflow
Zahl der Mitarbeiter (31.12.)
1) vor Aufwendungen für Kartellverfahren und nach Restrukturierung
2) nach Minderheitsanteilen
3) EBIT (vor Aufwendungen für Kartellverfahren und nach Restrukturierung) zu Umsatz
4) EBIT (vor Aufwendungen für Kartellverfahren und nach Restrukturierung)
zu gebundenem Kapital
5) Eigenkapital der Anteilseigner zu Bilanzsumme
6) Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner
7) Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Aufwendungen für Kartellverfahren
abzgl. Cashflow aus Investitionstätigkeit
190
5-Jahres-Übersicht
ohne aufzugebende Aktivitäten/
Konsolidierungskreis angepasst
Anmerkung
2007
2006
2005
2004
2003
1.373,0
1.190,8
1.068,8
944,0
931,5
85 %
85 %
87 %
85 %
85 %
15 %
15 %
13 %
15 %
15 %
1)
303,8
223,4
177,9
126,6
110,0
1)
254,5
170,0
112,8
59,0
41,8
189,1
76,4
47,2
-2,9
-51,4
2)
130,9
40,7
28,2
-4,6
-33,1
3)
18,5 %
14,3 %
10,6 %
6,3 %
4,5 %
4)
24,2 %
19,8 %
13,8 %
7,5 %
4,7 %
2,06
0,66
0,50
-1,66
-2,55
633,4
445,0
322,1
267,3
104,4
1.505,5
1.260,8
1.190,5
1.320,4
1.243,2
285,2
229,1
264,7
321,6
451,8
5)
42,1 %
35,3 %
27,1 %
20,3 %
8,4 %
6)
0,45
0,51
0,82
1,21
4,33
130,5
65,2
44,7
46,3
43,9
49,3
53,4
65,1
67,6
68,2
485,1
427,4
386,3
346,5
385,4
-0,9
47,9
57,1
56,8
-6,6
5.862
5.249
5.263
5.265
5.603
7)
191
GLOSSAR
Anleihe
Sammelbegriff für verzinsliche Schuldverschreibungen mit vertraglich fixierter Tilgung. Anleihen
werden entweder vom Staat oder von Privatunternehmen emittiert und über Kreditinstitute verkauft.
Sie dienen der längerfristigen Bereitstellung von Fremdkapital.
Corporate Governance
Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und
Überwachung deutscher börsennotierter Unternehmen dar und enthält internationale Standards guter
und verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Derivative Finanzinstrumente
Termingeschäfte, deren Wert sich von einem bereits vorhandenen (originären) Marktwert ableiten lässt.
So ist beispielsweise eine Währungsoption ein derivatives Instrument, dessen Preis (Optionsprämie)
wesentlich vom Optionskurs, der Laufzeit sowie von der Volatilität dieser Währung abhängt.
Due Diligence
Sorgfältige Analyse, Prüfung und Bewertung eines Kaufgegenstands, insbesondere im Falle eines Unternehmenskaufs. Ziel der Due Diligence ist die Ermittlung und Einschätzung der Stärken und Schwächen
des Unternehmens sowie die Bestimmung der Risiken und Opportunitäten der vorliegenden Transaktion. Deshalb umfasst eine Due Diligence unter anderem auch die Prüfung der Geschäftsunterlagen
und die Befragung des Managements.
EBIT
(Earnings before Interest and Taxes) Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Das EBIT ist eine wichtige Kennzahl zur Beurteilung der operativen Ertragskraft von Unternehmen.
EBITDA
(Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen. Der Fokus beim EBITDA liegt eher auf der zahlungswirksamen Ertragskraft.
Eigenkapitalquote
Anteil des Eigenkapitals der Anteilseigner am Gesamtkapital. Je höher die Eigenkapitalquote ausfällt,
desto unabhängiger ist ein Unternehmen von externen Kapitalgebern. Darüber hinaus gilt die Eigenkapitalquote als ein Indikator für die Kreditwürdigkeit und Robustheit von Unternehmen.
Equity-Methode
Verfahren zur Bewertung und Bilanzierung von Beteiligungen, die sich nicht im Mehrheitsbesitz des
Konzerns befinden, im Konzernabschluss. Nach der Equity-Methode sind solche Beteiligungen zunächst
mit ihren Anschaffungskosten anzusetzen. In den Folgejahren verändern sich diese Beteiligungen dann
entsprechend dem Anteil an den Periodenergebnissen der Beteiligungsunternehmen.
192
Glossar
Expandierter Graphit
Speziell veredelter Naturgraphit, der über eine sehr gute thermische und elektrische Leitfähigkeit
verfügt. Expandierter Graphit ist darüber hinaus leicht und hochflexibel, umweltverträglich, nicht
brennbar und alterungsbeständig. Seine Hauptanwendungsbereiche sind u. a. als Folie in der Dichtungsund Hochtemperaturtechnik.
Extrudierter Graphit
Graphit, der im Strangpress-Verfahren hergestellt wird. Im Vergleich zu isostatischem Graphit hat
extrudierter Graphit eine geringere Festigkeit, dafür aber eine höhere thermische und elektrische Leitfähigkeit. Extrudierter Graphit wird vorwiegend in elektronischen, industriellen und Hochtemperaturanwendungen eingesetzt.
Faserverbundwerkstoffe
Die Materialien der Zukunft. Faserverbundwerkstoffe entstehen durch das Zusammenfügen mehrerer
Werkstoffe, z. B. Carbonfaser und Kunststoff. Sie sind eine ideale Werkstoff-Kombination mit weitaus
geringerem Gewicht bei höherer Festig- bzw. Steifigkeit. Diese Produkteigenschaften werden vor allem
im Maschinen- und Apparatebau, für Sportgeräte (z. B. Golfschläger), in der Fahrzeugindustrie, in der
Luft- und Raumfahrt und in der Windenergiebranche genutzt.
Free Cashflow
Saldo des Cashflows aus betrieblicher Geschäftstätigkeit und des Cashflows aus Investitionstätigkeit.
Der Free Cashflow spiegelt somit jenen Betrag wider, der dem Unternehmen beispielsweise zur Schuldentilgung oder für Dividendenzahlungen zur Verfügung steht.
Graphitelektroden
Kerngeschäft des Geschäftsbereichs Performance Products. Graphitelektroden werden bei der Stahlproduktion in Elektrolichtbogenöfen eingesetzt. Sie können im Ofen Temperaturen von bis zu 3.500 °C
standhalten und sind deshalb der Schmelz-„Motor“ des Recycling-Prozesses von Eisen- und Stahlschrott
zu neuem Stahl. Graphitelektroden verbrauchen sich im Herstellprozess von sogenanntem Elektrostahl
innerhalb von 5 bis 8 Stunden.
Hedging
Absicherungsstrategie zur Begrenzung bzw. Ausschaltung von Preis- und Kursrisiken. Hedging ist eine
gängige Praxis der Marktteilnehmer an den Kapitalmärkten, um vorhandene Risiken durch entsprechende
Gegengeschäfte zu kompensieren.
IFRS
Abkürzung für „International Financial Reporting Standards“. Die IFRS sind ein umfangreiches Regelwerk zur Bilanzierung, die auch die früheren IAS „International Accounting Standards“ umfassen. Die
Bilanzierungsrichtlinien nach IFRS werden von einem unabhängigen Gremium (IASB) aktualisiert und
veröffentlicht. Die IFRS sind in Europa der Standard für die Aufstellung von Konzernabschlüssen.
193
Isostatischer Graphit
Feinstkörniger Spezialgraphit für spezifische Anwendungsgebiete. Seine Bezeichnung ist aus der
Herstellungsart (isostatisches Pressen; homogenischer Druck durch Wasser) abgeleitet. Isostatischer
Graphit zeichnet sich vor allem durch hohe Festigkeit, eine hohe Dichte und durch ein isotropisches
Gefüge aus. Deshalb kommt er überall dort zum Einsatz, wo die mechanischen Eigenschaften herkömmlicher Graphite nicht ausreichen.
Kathoden
Unverzichtbarer Bestandteil bei der Erzeugung von Primäraluminium. Kathodenblöcke sind Investitionsprodukte und bilden den Boden der großen Schmelzwannen, in denen Aluminiumoxid mit der
sogenannten „Schmelzflusselektrolyse“ geschmolzen wird. Im Verlauf der Elektrolyse scheidet sich an
diesen Blöcken dann das Aluminium ab.
Marktkapitalisierung
Tagesaktuelle Kennziffer, die Auskunft über den Börsenwert einer Aktiengesellschaft gibt. Sie errechnet
sich durch Multiplikation der Aktienanzahl mit dem aktuellen Aktienkurs.
Mid Caps
Englische Bezeichnung für Nebenwerte. Gemeint sind damit diejenigen Aktiengesellschaften, die im
MDAX bzw. dem TecDAX vertreten sind und dementsprechend geringere Börsenumsätze und Marktkapitalisierungen aufweisen als die sogenannten „Blue Chips“ des DAX.
PAN-Precursor
Kunststofffaser aus Polyacrylnitril (PAN). PAN-Precursor ist das Ausgangsmaterial bei der Herstellung
von Carbonfasern.
Prepreg/Preform
Bei Prepreg handelt es sich um ein zweidimensionales bzw. bei Preform um ein dreidimensionales
Gewebe aus hochwertigen Fasern, die mit härtbaren Harzen imprägniert sind. Prepregs bzw. Preforms
sind die Basis zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen. Neben einer langen Haltbarkeit zeichnen
sich diese Bauteile vor allem durch ihre Resistenz gegen chemische Substanzen, eine hohe Temperaturund Witterungsbeständigkeit sowie durch ein deutlich geringeres Gewicht gegenüber herkömmlichen
Materialien aus.
Rating
International anerkannte Kriterien zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Schuldners bzw. Unternehmens. Ratings werden nach standardisierten Verfahren von darauf spezialisierten Agenturen ermittelt und an die Emittenten von festverzinslichen Wertpapieren (Unternehmen, Länder, internationale
Organisationen etc.) vergeben. Eine Bewertung mit „AAA“ bedeutet beispielsweise größte Wahrscheinlichkeit auf Rückzahlung, während „C“- und „D“-Ratings eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit auf
Rückzahlung signalisieren. Ratings werden u. a. von den großen Agenturen Moody’s und Standard &
Poor’s veröffentlicht.
194
Glossar
ROCE
(Return on Capital Employed) Verhältnis von EBIT zu gebundenem Kapital. Diese prozentuale Kennzahl
gibt Auskunft über die Verzinsung des durchschnittlichen Vermögens, das von einem Unternehmen
in einem bestimmten Zeitraum eingesetzt wurde.
Streubesitz
Summe der Aktien, die sich nicht im Besitz von Großanlegern (wie z. B. der Muttergesellschaft eines
Unternehmens) befinden. Der Streubesitz verteilt sich auf eine Vielzahl von Aktionären und kann deshalb auch von vielen Personen ge- und verkauft werden. In aller Regel lässt die Höhe des Streubesitzes
daher auch auf die Handelbarkeit einer Aktie schließen.
Umsatzrendite
Verhältnis von EBIT zu Umsatz. Die Umsatzrendite wird auch Return on Sales (ROS) genannt und gibt
Auskunft darüber, wie viel operativen Gewinn ein Unternehmen in Prozent vom Umsatz im betrachteten
Zeitraum erzielt hat. Eine hohe Umsatzrendite signalisiert eine hohe Ertragskraft des Unternehmens.
Verschuldungsgrad
Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital der Anteilseigner. Der Verschuldungsgrad, auch
„Gearing“ genannt, ist eine Kennzahl für die Finanzkraft und reflektiert die Abhängigkeit eines Unternehmens von seinen externen Gläubigern. Je höher diese Verhältniszahl ausfällt, umso höher ist auch
die theoretische Abhängigkeit.
Wandelschuldverschreibung
Unternehmensanleihe, die ein Optionsrecht einschließt. Das Optionsrecht besagt, dass diese Schuldverschreibung unter bestimmten Voraussetzungen gegen Aktien des Unternehmens eingetauscht
(„gewandelt“) werden kann. Der Tausch gegen Aktien ist innerhalb einer gesetzten Frist zu einem festgelegten Preis möglich. Der Tauschkurs liegt in der Regel über dem Kurs der Aktie zum Zeitpunkt der
Emission der Anleihe.
Working Capital
Vorräte plus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen minus Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen. Die Kennzahl beschreibt den Anteil des Umlaufvermögens, der für das Unternehmen
eher kurzfristig arbeitet, ohne Kapitalkosten im engeren Sinn zu verursachen. Je niedriger das Working
Capital, desto besser stellt sich die Liquiditätslage eines Unternehmens dar.
Zinsswap
Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern, feste und variable Zinszahlungen für einen festgelegten
Zeitraum miteinander zu tauschen. Unternehmen setzen Zinsswaps ein, um sich gegen das Risiko von
Zinssatzänderungen abzusichern.
195
Impressum
Herausgeber:
SGL Carbon AG, Hauptverwaltung, Wiesbaden
Konzeption, Gestaltung und Produktion:
GFD-Finanzkommunikation, Frankfurt am Main
Auftragsfotografen:
Norbert Miguletz (Umschlag, S. 13, 25, 81),
Peter Sondermann (S. 101), Uwe Dettmar (S. 186, 188)
Bildagenturen:
dpa Picture-Alliance Huber/Orient (S. 100/101),
F1 Online (S. 80/81), FreeLens Pool/Rainer Weisflog (S. 12/13),
MPI (S. 24/25), Polaris/laif (S. 52/53)
Übrige Fotos: SGL Carbon AG
Dieser Geschäftsbericht ist auf umweltfreundlichem, FSC-zertifiziertem (FSC = Forest Stewardship Council) Papier gedruckt.
196
SGL GROUP: FINANZKALENDER 2008
12. 03.
Geschäftsbericht 2007
23. 04.
Bericht über das 1. Quartal 2008
25. 04.
Hauptversammlung
31. 07.
Bericht über das 1. Halbjahr 2008
30. 10.
Bericht über das Dreivierteljahr 2008
SGL GROUP: INVESTOR REL ATIONS KONTAK T
SGL C ARBON AG · Rheingaustraße 182 · D-65203 Wiesbaden
Telefon +49 611 60 29 -100 · Fax +49 611 60 29 -101 · E-Mail [email protected]
Die folgenden Unterlagen können schriftlich angefordert werden bei:
SG L C AR BON AG · Corporate Communications · Rheingaustraße 182 · D-65203 Wiesbaden
• Geschäftsbericht (deutsch/englisch)
• Berichte über das 1., 2. und 3. Quartal (deutsch/englisch)
Diese und weitere Informationen sind auch im Internet abrufbar unter www.sglcarbon.de
SGL CARBON AG
Rheingaustraße 182
D- 65203 Wiesbaden
T +49 611 60 29-0
F +49 611 60 29-305
www.sglcarbon.de