An die Redaktion = Leider sind die Fotos nicht gut geraten –werde zu Weihnachten einen neuen Apparat bekommen = schicke deshalb eine ungewöhnlich große Zahl an Fotos = vielleicht können Sie doch welche gebrauchen…. Guter Gruß Alois Osiander Festliches 50-jähriges Jubiläum der St. Wunibald-Kirche GEORGENSGMÜND(ao): Am 18. Dezember 1966 konsekrierte Bischof Joseph Schröffer eine neue Kirche in Georgensgmünd. Viele Besucher von nah und fern feierten dieses Fest mit. Als Weihetermin war der Namenstag des heiligen Wunibald, des Schutzpatrons des Gotteshauses, gewählt worden. Unter den zahlreichen Ehrengästen waren auch drei evangelische Geistliche geladen als „deutliches Zeichen für die Harmonie der evangelischen Glaubensbrüder zur katholischen Kirchengemeinde“, wie die Chronik berichtet. Notwendig war der Bau geworden, da die Zahl der Katholiken im überwiegend evangelisch geprägten Georgensgmünd nach dem zweiten Weltkrieg durch Heimatvertriebene stark gestiegen war und die rund 120 Plätze der alten Kirche nicht mehr ausreichten. In Zusammenwirken mit dem Bistum und der politischen Gemeinde konnte Pfarrer Egid Harrer den ortsansässigen Architekten Wolfgang Gsänger mit der Planung eines Neubaus für mehr als 400 Christen beauftragen. 1963 begannen zunächst die Arbeiten für das Pfarrhaus. Dann wurde der freistehende quadratische Glockenturm mit Spitzturm und vier Geschossen für Jugend-, Werk- und Büchereiräume errichtet.1965 folgten schließlich nach Abriss der alten Kirche die Arbeiten für den Neubau des Gotteshauses. Bereits am 11. Juni 1966 konnten der Richtspruch über den Rohbau und am 14 Juli desselben Jahres die Grundsteinlegung gefeiert werden. Mit einem Festsonntag, zu dem auch Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften herzlich willkommen waren, feierte nunmehr am dritten Advent die Pfarrei St. Wunibald das 50-jährige Jubiläum ihres Gotteshauses. Zum Höhepunkt dieses Freudentages wurde der feierliche Gottesdienst, zu dem Pfarrer Matthäus Ottenwälder zahlreiche Messbesucher – darunter als Ehrengäste die evangelische Pfarrerin Cornelia Meinhard und Bürgermeister Ben Schwarz – begrüßen konnte. Es gelte, „Gott Lob und Dank zu sagen für diesen Gnadenort, in dem alle in Freud` und Leid eine erhebende wie tröstende Einkehr erfahren“ könnten, betonte Ottenwälder die Kostbarkeit eines für jeden offenen Gotteshauses inmitten des Alltagsgetriebes. Der Leiter des Domkapitels, Finanz- und Baudirektor des Bistums, Domdekan Willibald Harrer, der in Conzelebration mit den Pfarrern Matthäus Ottenwälder, Michael Hierl und Josef Handl sowie mit Diakon Robert Ullinger am Altar die Jubiläumsmesse feierte, begrüßte die Festbesucher mit der Frohbotschaft: „Wir orientieren uns an Jesus Christus und damit haben wir Zukunft, denn Christus ist mit uns, und Gott ist der Urgrund und das Ziel unseres Lebens.“ Die folgenden Lesungsworte und die Botschaft des Evangeliums begründeten und bestärkten diese „bleibende Zuversicht“. Mit sehr eindringlichen Worten mahnte Domdekan Harrer in seiner Festpredigt zur Besinnung auf die Bedeutung und „Würde des Gotteshauses“ und zitierte dabei Christi Worte im Evangelium: „Macht das Haus meines Vaters nicht zur Markthalle!“ Es gehe um ein „angemessenes Verhalten angesichts der Würde der Kirche als heiliges Haus, als Haus Gottes“. Eis schleckende oder Döner verzehrende Touristen wahrten nicht die „Würde der Kirche“. Viele benähmen sich in diesen heiligen Stätten, als befänden sie sich nur in einem Museum. Auch gehe es nicht um das magisch abergläubische „Herunterplappern von Gebetsformeln“, sondern der Würde der Kirche entspräche das „In-Sein-in Christus im Geiste und in der Wahrheit“. Und der Domdekan beschwor die Besucher: „’Die innere Beziehung zu Christus gibt dieser St. Wunibaldkirche Sinn. Jesus ist das lebendige Gotteshaus, und wir bilden als lebendige Bausteine die Gemeinschaft derer, die in Verbindung mit Jesus Kirche sind.“ Domdekan Harrer schloss seine eindringlichen Worte mit der Ermunterung: „Der Kontakt zu Jesus garantiert der Kirche und der eigenen persönlichen Existenz Zukunft.“ Diese christliche Botschaft unterstrichen und vertieften im Laufe der Messe eindrucksvoll die begeistert gebotenen Musik- und Gesangsbeiträge der Georgensgmünder Blaskapelle mit ihrem Dirigenten Jens Lohmüller, des Ökumenischen Kirchenchores unter Leitung von Florian Grieshammer, der singenden „Himmelsstürmer“ Petra Blums und des von Michael Heinrich auf der Orgel begleiteten Volksgesangs. Eindrucksvoll von Herzen kamen auch die gemeinsam gesungenen Danklieder und Fürbitten, die sowohl der Wohltäter der Kirche als auch der vielgestaltigen menschlichen Not auf der Welt gedachten. Besonders ergreifend die Art der „Gabenbereitung“, zu der Diakon Robert Ullinger einlud, „alles, was in uns vorgeht, alle unsere Empfindungen voll Vertrauen vor Gott auszubreiten und dabei besonders das ins Auge zu nehmen, was uns mit unserer Kirche verbindet, was uns an ihre Geschichte erinnert und was wir für unsere Gemeinde und Kirche erhoffen“. Und die von Besuchern zum Altar gebrachten Gaben- und Bittsymbole drückten an Eindringlichkeit mehr aus als Worte: Thea Krach im Rollstuhl bat mit einer Krücke für Mitmenschen in ähnlicher Situation. Hildegard Flock dankte mit einer Urkunde für die einstige Unterstützung der Ansiedler durch Pfarrer Egid Harrer. Hildegard Flocks Orgelpfeife hob die Bedeutung von Musik und Gesang zur Ehre Gottes hervor. Michael Gsänger verwies mit einem Ökumenezeichen auf das erreichte und weiterhin anzustrebende Näherrücken der christlichen Gemeinden zueinander. Bella Egerer ermunterte mit einer Krippe aus Kerzen zum „Sich-Einbringen-in-der-Gemeinschaft“. Ein Nest von Birgit und Christine Schreib-Mauerer unterstrich den Wunsch nach Geborgenheit in der Kirche. Sarah Stöckls „Spielende Kinder“ erzählten von der Jugendarbeit in der Pfarrei. Ein Fahrrad Wolfgang Stöckls deutete auf die notwendige Hilfe an Asylanten. Mit Tauf- und Hochzeitskerzen, Brot und Wein dankte Gabi Neubauer für den sakramentalen Gnadensegen durch die Kirche. Ein herzliches Vergelt-es-Gott entbot die evangelische Pfarrerin Cornelia Meinhard für die Einladung und übermittelte die Glücks- und Segenswünsche der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Georgensgmünds: „Wir teilen von ganzem Herzen Ihre Freude, Ihr Lob Gottes und Ihren Dank und wir sind froh, dass die Zeiten sich so gewandelt haben und nunmehr so sind, dass wir uns als evangelische Christen an diesem Festtag der katholischen Pfarrei von ganzem Herzen mitfreuen dürfen“. Es sei ein Glück, dass die alten Geister der Rechthaberei, des gegeneinander gerichteten Trotzes, des Sich-Behauptens und Sich-Übertrumpfens überwunden seien. Mit „Gott will der Emanuel, der Gott-mit-uns sein“ wünschte die Pfarrerin gesegnete Gottesdienste und gesegnete Gemeinschaft im „Haus des Herrn“. Über interessante positive persönliche Erfahrungen und Beziehungen zu beiden Kirchen von der Kindheit bis heute wusste Bürgermeister Ben Schwarz bei seinen Grußworten und guten Wünschen zu erzählen. Nachdrücklich betonte der Bürgermeister seine Freude über die in Georgensgmünd allenthalben spürbare Entwicklung zur „Ökumene mit gegenseitigem Respekt und gutem Miteinander“, würdigte die Verdienste der Kirchen um eine gute gesellschaftliche Entwicklung auch in der Gemeinde und überreichte als Zeichen der Wertschätzung einen finanziellen Beitrag für das Wirken der Pfarrei. Mit herzlichen Dankesworten an alle Besucher und Mitwirkende des Festtages lud abschließend Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rita Meyer zum Stehempfang in den Pfarrsaal. Abends fand sich dann die Festgemeinde noch zu einer Vesper in St. Wunibald ein, um freudigen Herzens Dank zu sagen für die Gnadengaben der Kirche und das kostbare Geschenk dieses gelungenen gemeinsamen Jubiläumstages. (ao) – Text und Fotos: Alois Osiander Bilder 1 = St. Wunibald wurde vor 50 Jahren geweiht. 2 = Blaskapelle Georgensgmünd 3 = Organist Michael Heinrich 4 = Ökumenischer Chor 5 bis 8 = Symbole für die Gabenbereitung 9 = Feierliches Messopfer in Conzelebration 10 = Singende „Himmelstürmer“ 11 = Pfarrerin Cornelia Meinhard 12 = Bürgermeister Ben Schwarz gratuliert Pfarrer Matthäus Ottenwälder Text und Fotos: Alois Osiander
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