Waldzustandsbericht 2016

Waldzustandsbericht 2016
Forstliches Umweltmonitoring
in Thüringen
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
wer in diesem Jahr mit offenen Augen durch den Wald gegangen ist, dem sind
vielleicht die Blüten und der starke Fruchtbehang an vielen Waldbäumen
aufgefallen. Das war eine sehr eindrucksvolle Reaktion auf den Witterungsverlauf der letzten Jahre und insbesondere auf die Trockenheit 2015. Vor
allem die Buche trug so viele Bucheckern wie noch niemals zuvor. Für die
vollständige Ausbildung der Blätter haben die im Waldboden zur Verfügung
stehenden Wasser- und Nährstoffvorräte vielerorts nicht gereicht und der
Buche fehlte im Landesdurchschnitt mehr als ein Viertel ihrer Blattmasse.
Insgesamt konnten 2016 nur noch 20% aller Waldbäume Thüringens anhand
ihres Kronenzustands als gesund angesprochen werden. Das ist der
geringste Anteil gesunder Bäume seit 1993! Der Anteil deutlich geschädigter
Bäume ist um 6% gestiegen und liegt jetzt bei 37%. Dieses Ergebnis macht
deutlich, dass der Klimawandel mit seinen Folgen in Thüringens Wäldern
immer offensichtlicher wird!
Thüringen ist ein waldreiches Land, rund ein Drittel der Fläche ist mit Wald
bedeckt. Dieser Wald schützt den Boden und reinigt das Wasser, er dient
zahlreichen Pflanzen- und Tierarten als Lebensraum, dem Menschen als
Erholungsort und ist nicht zuletzt unser wichtigster Rohstofflieferant! Wir
müssen uns langfristig darauf einstellen, dass sich der Zustand des Waldes
verändern wird, denn nicht nur die zunehmende Trockenheit und überdurchschnittliche Temperaturen, sondern auch Luftschadstoffe und forstliche
Schadinsekten und -pilze machen dem Wald zu schaffen. Langzeitbeobachtungen wie das Forstliche Umweltmonitoring, die Dokumentationen zu
den forstlichen Schaderregern und regelmäßige Waldwachstumsuntersuchungen liefern uns diesbezüglich wertvolle Informationen und bilden die
Grundlage für forstbetriebliche Maßnahmen und politische Entscheidungen.
Es ist Ziel der Landesregierung, den Wald in Thüringen zu erhalten, zu
schützen und generationsübergreifend nachhaltig zu bewirtschaften. Dazu
gehört die Schaffung artenreicher, mehrschichtiger Dauerwälder ebenso wie
eine ressourcenschonende Holzernte, der verantwortungsvolle Umgang mit
dem Waldboden, die Fortführung der Kompensationskalkung, aber eben
auch die weitere Forcierung umweltpolitischer Maßnahmen zur Senkung von
Luftschadstoff-Emissionen.
Auch in diesem Jahr haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Thüringer Forstämter und des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrums Gotha die landesweite Waldzustandserhebung wieder engagiert
und zuverlässig durchgeführt. Ihnen sei an dieser Stelle von ganzem Herzen
gedankt!
Birgit Keller
Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft
Inhalt
Hauptergebnisse
3
1.
Langzeitbeobachtungen im Wald
7
2.
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2016
11
3.
Einflüsse auf den Waldzustand
27
4.
Fazit/Ausblick
39
5.
Anhang - Bewertung des Waldzustandes nach Baumarten
43
Hauptergebnisse
Im Rahmen der Waldzustandserhebung (WZE) 2016 wurden 8.376 Bäume an 349 WZE-Punkten begutachtet. Die
vorliegenden Ergebnisse sind für Fichte, Kiefer und Buche statistisch gesichert.
sonst. Lbh.
11%
Eiche
5%
Fichte
43%
Buche
19%
sonst. Ndh.
3%
Abb. 1:
Baumartenanteile an der Waldzustandserhebung-Gesamtstichprobe 2016
Kiefer
19%
Der Zustand des Waldes hat sich verschlechtert. Nur 20% aller Waldbäume konnten in diesem Jahr als gesund
eingestuft werden, 43% zeigten leichte Vitalitätsverluste und 37% waren deutlich geschädigt (Abb. 2). Das ist der
höchste Anteil deutlich geschädigter Bäume seit 1997.
alle Baumarten
deutlich geschädigt
leichter Vitalitätsverlust
gesund
100%
80%
19 17 17 22 24
21 23 26 23 23 26 23 21 20
27 24 28 29 30 28 30 28 24 24 22 23
31 30 33
60%
33
37 36 38
41 42 42 44
45 44
43
44 48
42 42 43 42 45 42 42 41 45
44
40%
0%
Abb. 2:
Zustand des Waldes in Thüringen
50 53 50 45
39 37 38
34 34 35 35 34 35 32 36 32 30 33 31 37
31 29 28 28
25 28
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
20%
*1996 Unterstichprobe im 8x8 km Raster
3
Fichte
Fichte
Der Zustand der Fichte hat sich
weiter verschlechtert, der Anteil der
Bäume mit deutlichen Schäden ist
auf 29% gestiegen (Abb. 3). Die
mittlere Kronenverlichtung lag mit
21% auf dem bislang höchsten
Niveau seit 1997 (Abb. 15).
deutlich geschädigt
leichter Vitalitätsverlust
gesund
100%
80%
24 22 22 27
31
44
29 29
31 29 35
32 35
39 41 39 41 40 36 35 33
40 36 35 37 34
28 34
60% 29
31
34
38
25
34
39 40 41
37 37 39
41 38
38 42
38
42
38 40 42 41
44 42
27 24 22 22
25 25 26 31 29 27 22 24 23 22 24 27 29
18 22
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
50 44
42
20% 47
35
0%
34
31
40%
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km-Raster
Abb. 3: Zustand der Fichte
Kiefer
Kiefer
Rund 48% aller Kiefern wurden als
deutlich geschädigt eingestuft, das
sind 5% mehr als im Vorjahr. Nur 8%
der Kiefern waren gesund (Abb. 4).
Im Gegensatz zu anderen Baumarten
sind jüngere und ältere Kiefern
gleichermaßen betroffen.
deutlich geschädigt
leichter Vitalitätsverlust
100%
12 13
80%
24
20 20 22 17 18 22 22 23 23
32
32 34
60%
43
42 44
gesund
4 5 8 6 7 8 8 9 8
11 10 10 13
18 16
51
46 46 50 49 53
51 50 50 47
45 49
48 49 52 50 53 48 44
40%
64
0%
55
48 46
35
41 38
32 32 27 28 29 33 38
40 40 40
51 46
44 45 41 42 39 43 48
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
20%
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km-Raster
Abb. 4: Zustand der Kiefer
Buche
Buche
deutlich geschädigt
100%
leichter Vitalitätsverlust
gesund
11 16 12
11 6 7 15 12 14 17
13 12 12 13 17 15 14 9 12
20 16 18 15 22 24
20
80%
31 32
40
38 40 46
42
60%
43 47
45 49
37 42 43
39
48
53
45 44
41
48
44 49
48
45
56
40%
63 61
20%
0%
49
47 48
40 41 35 35 39 38
33 32
50 46 45
39
30
41 37
52
40
48
32
43
28
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Die Buche hat in diesem Jahr
ungewöhnlich stark geblüht und
fruktifiziert.
Rund 72% aller Buchen zeigten
einen Fruchtbehang (Abb. 24), das
ist die bislang höchste
Fruktifikationsrate seit Beginn der
Waldzustandserhebung 1991.
Gleichzeitig fehlte der Buche durchschnittlich 26,2% ihrer Blattmasse
(Abb. 23) und der Anteil
gesundheitlich beeinträchtigter
Bäume stieg um 15% an (Abb. 5).
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km-Raster
Abb. 5: Zustand der Buche
4
Eiche
Eiche
Der Zustand der Eiche hat sich im
Vergleich zum Vorjahr nur
geringfügig verändert. Der Anteil
gesunder Eichen lag nach wie vor bei
nur 7% (Abb. 6) und die Eiche bleibt
die am stärksten geschädigte
Baumart in Thüringen.
deutlich geschädigt
leichter Vitalitätsverlust
gesund
100%
6 8 12 1 5
7 7
9 9 12 15
14 13 9 11 14
13
16 14 14 14 16 11
17 16
21 15
18 18
80%
35
29 27
26
27
40
28 30 36 36
26 26
48 49
43
46
37 37 43 43
28
46
47
60%
40%
86
76 74
62
57 58
60
0%
62 61 58
51 57 56 51 55 46
40 45 44
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
20%
51
47 49 43 43
37 43
*1996 Unterstichprobe im 8x8 km - Raster
Abb. 6: Zustand der Eiche
Sonstige Nadelbäume
Bei den sonstigen Nadelbäumen
(Lärche, Douglasie u. a.) ist der Anteil
deutlich geschädigter Bäume im
Vergleich zum Vorjahr um 12%
gestiegen und beträgt jetzt 41%
(Abb. 7). Maßgeblich für diesen
Anstieg waren die teilweise sehr
starken Nadelverluste bei der Lärche.
sonstige Nadelbäume
deutlich geschädigt
100%
80%
7 12
15 14
33 22
leichter Vitalitätsverlust
45
25 26
33 34
24 23
33 32 36 34
23
30 31
23 24 25 25 23 24
44
43
31 34
52
26
gesund
11
39
60%
40%
3
37
47 51
42
39 39
43 41
54
33
36
46
39
35
45 48
35
71
58
43
0%
33
43
45 44 40
30
24 29 26 28 29 21 25 23
37
30
41
30
40
30 29
41
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
20% 41
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km- Raster
Abb. 7: Zustand der sonstigen Nadelbäume
Sonstige Laubbäume
sonstige Laubbäume
deutlich geschädigt
100%
23 18
10
80%
60%
34
leichter Vitalitätsverlust
gesund
22 22 22 21 26 22 25 19 26 20 20 22 17 22 23 24 27 27 26
29 28 26 23
39
40
38 42 38 41
42
52
51 52 51 52 48 48 47
45 51 50
45 40 45 42 40 45
50
40 36 40 38
29 27 25 29 24 29 28 27 31 30 29 29 28 33 29 29 32 29 35
40%
20% 37
0%
48 51
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Bei den sonstigen Laubbäumen
(Esche, Ahorn, Linde u. a.) nahm der
Anteil deutlicher Schäden um 6% zu
und liegt jetzt bei 35% (Abb. 8). Das
ist der höchste Anteil seit 1997 und
vor allem auf die eingeschränkte
Blattbildung und durch den starken
Fruchtbehang bei Ahorn, Hainbuche
und Linde zurück zu führen.
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km-Raster
Abb. 8: Zustand der sonstigen Laubbäume
5
6
Kapitel 1
Langzeitbeobachtungen im Wald
1. Langzeitbeobachtungen im Wald
Umwelteinflüssen. 26 Aufnahmepunkte der Wald- und
Bodenzustandserhebung und fünf Wald- und Hauptmessstationen sind in das internationale Kooperationsprogramm zur Untersuchung der Auswirkungen von
Luftverunreinigungen auf Wälder (ICP-Forests)
eingebunden. Dieses Programm ist seit 1985 Bestandteil
der Genfer Luftreinhaltekonvention (CLTRP).
Grundsätzlich bestimmen Klima und Boden die Verbreitungsareale von Waldbäumen. Darüber hinaus werden
ihr Wachstum, ihr Zustand und ihre Entwicklung von
zahlreichen natürlichen und anthropogenen Faktoren
beeinflusst. Die Analyse dieser Faktoren und die Bewertung von deren Auswirkungen erfordert das Zusammenfügen einer Vielzahl von Beobachtungsergebnissen. Die
im Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK)
Gotha durchgeführten Langzeitbeobachtungen ermöglichen neben der Erfassung aktueller Zustände auch
Aussagen zur Entwicklung des Waldes und der Baumarten. Fachlich aufeinander abgestimmte und zum Teil
vernetzte Verfahren stellen regelmäßige Informationen
für den Forstbetrieb und für politische Gremien bereit.
1.1
1.1.1 Waldzustands-/ Bodenzustandserhebung
Die Waldzustandserhebung (WZE) wird in Thüringen seit
1991 an 353 Stichprobenpunkten im 4 x 4 km-Raster
(Abb. 9) durchgeführt und liefert jährlich aktuelle Daten
zum Zustand des Waldes sowie langfristig aussagefähige
Zeitreihen zu dessen Entwicklung.
Forstliches Umweltmonitoring
An jedem vierten WZE-Punkt (8 x 8 km-Raster) erfolgten
in den Jahren 1992/93 und 2006/07 umfassende
Bodenuntersuchungen im Rahmen der Bodenzustandserhebungen (BZE I und II). Diese Daten ermöglichen
Aussagen zum Nährstoffpotenzial und zur Produktivität
der Waldböden, zur Ernährung der Waldbestände, zum
Bodenwasserhaushalt, zur Trockenstressgefährdung, zur
Kohlenstoffspeicherung sowie zum Grad der
Bodenversauerung und Stickstoffsättigung.
Das in Thüringen auf Grundlage des Bundeswaldgesetzes durchgeführte Forstliche Umweltmonitoring ist ein
europaweit etabliertes Verfahren und liefert mit der
Waldzustandserhebung (WZE), der Bodenzustandserhebung (BZE) und den intensiven Untersuchungen an
Wald- und Hauptmessstationen (HMS/WMS) wertvolle
Informationen zum Zustand des Waldes und Waldbodens sowie zur Art und Stärke von Witterungs- und
Abb. 9:
Lage/Verteilung der WZE-/
BZE-Punkte in Thüringen
8
1.1.2 Intensiv-Monitoring an Wald- und
Hauptmessstationen (WMS/HMS)
Um Veränderungen im Waldökosystem angemessen
bewerten zu können, ist die langfristige Messung,
Beobachtung und Dokumentation abiotischer Einfluss-,
Stress- und Schadfaktoren unerlässlich. An den 14
repräsentativen Wald- und Hauptmessstationen werden
regelmäßig Witterungsparameter, Luftschadstoffkonzentrationen und die Stoffeinträge mit dem Niederschlag
erfasst und deren Auswirkungen auf den Wald- und
Bodenzustand untersucht. Die Verknüpfung von
Zustands- und Einflussgrößen ermöglicht Aussagen zu
den potenziellen Risiken und dient der Gefahrenabwehr.
Fünf Intensivmessstationen werden im Kontext zu den
Vorgaben des ICP-Forests als Level II-Flächen bezeichnet.
Das gesamte Untersuchungs- und Auswertungsspektrum
an den Wald- und Hauptmessstationen ist in Abbildung
10 dargestellt.
Abb. 10:
Mess-/Untersuchungsparameter an Thüringer Wald- und Hauptmessstationen
1.2
Waldschutzmonitoring
Dürreschäden und Waldbrände dokumentiert. Die
periodischen Waldschutzmeldungen aus den Thüringer
Forstämtern und den Bundesforstbetrieben dienen zur
Analyse der aktuellen Waldschutzsituation und fließen in
zahlreiche forstbetriebliche Maßnahmen ein. Die
Ergebnisse der Waldzustandserhebung werden jährlich
mit den Daten aus dem Waldschutzmeldedienst abgeglichen.
Die Überwachung forstlicher Schaderreger ist ein
wichtiges Element der Langzeitbeobachtungen im Wald
und wird anhand mehrstufiger, situationsangepasster
Verfahren durchgeführt.
1.2.1 Waldschutzmeldedienst
Der Waldschutzmeldedienst ist seit 1947 ein bewährtes
Instrument der Risikovorsorge und erfolgt auf Ebene der
Forstreviere. Regelmäßig werden die Art und Stärke
biotischer Schadfaktoren, wie z. B. Insekten, Mäuse und
Pilze sowie durch abiotische Einflüsse verursachte
Schäden wie Wurf- und Bruchholz, Frost- oder
1.2.2 Spezielle Überwachungsverfahren
Neben dem Waldschutzmeldedienst wird die
Entwicklung und Ausbreitung forstlicher Schaderreger
überwacht. Die auf den jeweiligen Schaderreger abgestimmten Überwachungsverfahren beinhalten u. a. die
9
Bodensuche nach Larven und Puppen, Pheromonfallenfänge, die Feststellung von Eibesatzdichten,
Schwarmflugüberwachungen und Probefänge. Daraus
leiten sich Prognosen zur Schadentwicklung und zur
Vorbereitung von Gegenmaßnahmen ab.
1.5
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt gewinnt angesichts der sich verändernden Umweltbedingungen zunehmend an Bedeutung. Eine der Nachhaltigkeit und der
Vielfachfunktionen des Waldes verpflichtete forstliche
Bewirtschaftung muss deshalb auch den Schutz der
genetischen Ressourcen einschließen. Im Rahmen der
Umsetzung eines landesspezifischen Generhaltungsprogramms werden baumartenorientierte Untersuchungen sowie bei Bedarf generhaltende Maßnahmen
durchgeführt. Die Arbeiten konzentrieren sich derzeit auf
die Beobachtung und Erhaltung von Weißtanne, Eibe,
Elsbeere, Breitblättriger Mehlbeere, Speierling, Wildobst,
Bergulme, Schwarzpappel, Hochlagenfichte und
Höhenkiefer.
Darüber hinaus werden zahlreiche waldbauliche Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse in forstbetriebliche Leitlinien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einfließen. In der Hauptsache sind das
Untersuchungen zur Baumartenwahl, Baumarteneignung
und Baumartenmischung, Versuchsreihen zu verschiedenen Herkünften sowie zur Pflege und Verjüngung von
Waldbeständen.
1.2.3 Überwachung von Forstlichen
Quarantäneschädlingen
Im Rahmen des Waldschutzmeldedienstes und bei der
jährlichen Waldzustandserhebung werden auch forstlich
relevante Quarantäneschädlinge, wie z. B. der Asiatische
Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis), der
Chinesische Laubholzbockkäfer (Anoplophora
chinensis), die Kiefernholznematode (Bursaphelenchus
xylophilus), der Pechkrebs der Kiefer (Fusarium
circinatum), der Asiatischen Eschenprachtkäfer (Agrilus
planipennis) und der Schaderreger Phytophthora
ramorum überwacht.
1.3
Monitoring in Naturwaldparzellen
Naturwaldparzellen sind gesondert ausgewiesene Waldgebiete, in denen der Wald sich selbst überlassen bleibt.
Ziel der Untersuchungen in den Naturwaldparzellen ist
die Erforschung der natürlichen Entwicklung von Wäldern
ohne jegliche Bewirtschaftung. Die 14 Thüringer Naturwaldparzellen repräsentieren nach Standort, Baumartenzusammensetzung und Bodenvegetation die häufigsten
natürlichen Waldgesellschaften Thüringens. Standardaufnahmen, wie z. B. regelmäßige Stichprobenerhebungen zum Waldwachstum, Totholzinventuren und
Vegetationsaufnahmen sowie faunistische Spezialuntersuchungen dokumentieren die Entwicklung jeder
Naturwaldzelle über einen langen Zeitraum hinweg und
liefern wertvolle Erkenntnisse über ungestörte Prozessabläufe im Wald.
1.4
Forstgenetische und waldbauliche
Untersuchungen
1.6
Wildschadensmonitoring
Seit 1994 werden im dreijährigen Turnus flächendeckend für alle Waldeigentumsformen Verbiss- und
Schälschadenserhebungen durchgeführt. Bewertet
werden an insgesamt 2.850 Flächen (Quadranten) der
prozentuale Anteil verbissener junger Bäume durch
wiederkäuendes Schalenwild sowie an ca. 60% der
Quadranten zusätzlich die Schälschäden durch Rot- und
Muffelwild. Die Ergebnisse dieser Beobachtungen sind
die Grundlage für alle Maßnahmen zur Regulierung der
Wilddichte und vor allem in Hinblick auf die Schaffung
artenreicher Mischbestände von großer Bedeutung.
Waldwachstumsuntersuchungen
Der Bereich der Waldwachstumsforschung untersucht
die quantitativen und qualitativen Wachstumsvorgänge
von Einzelbäumen und Waldbeständen unter
Berücksichtigung natürlicher Faktoren (z. B. Boden und
Standort), menschlicher Einflüsse (z. B. Art und Stärke
forstliche Eingriffe) und unter dem Aspekt sich verändernder klimatischer Rahmenbedingungen. Einen
wesentlichen Beitrag leisten dabei langfristige Versuchsflächen, die auf verschiedenen Standorten und mit unterschiedlichen Baumarten betrieben werden. Hier werden
die Effekte forstlicher Eingriffe unter kontrollierten Bedingungen ebenso beobachtet und analysiert wie das
Wachstum der Bäume unter sich ändernden Umweltbedingungen. Die regelmäßigen Datenerhebungen dienen
der Ableitung und Verifizierung von Zusammenhängen.
1.7
Klimafolgenforschung
Im Rahmen der Klimafolgenforschung werden Ergebnisse
der Langzeitbeobachtungen mit entsprechenden Klimainformationen verknüpft. Ziel ist es, die Risiken des
Klimawandels und deren Auswirkungen auf den Wald zu
identifizieren und Maßnahmen zur Erhaltung und zum
Schutz des Waldes abzuleiten. Dazu gehören Baumartenund Waldstrukturempfehlungen, Empfehlungen zur
Sturmflächenwiederbewaldung, die Identifikation von
sommerlichen Unwetterregionen sowie Jahrring- und
Zuwachsanalysen. Momentan liegt ein Schwerpunkt auf
der Eignungsprüfung von sorgfältig ausgewählten fremdländischen Baumarten (z. B. Baumhasel, Edelkastanie,
Hickory) auf Versuchsflächen mit zum Teil jahrzehntelanger Beobachtungsdauer.
10
Kapitel 2
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2016
2. Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2016
Die Waldzustandserhebung (WZE)
wird alljährlich bundesweit als
terrestrische Stichprobeninventur
auf einem permanenten systematischen Netz durchgeführt. Dabei
dient der Kronenzustand als Weiser
für die Vitalität der Wälder. In Thüringen erfolgte die WZE in diesem
Jahr in der Zeit vom 10. Juli bis zum
3. August durch geschulte Mitarbeiter der Thüringer Forstämter, des
Nationalparks Hainich und des
Bundesforstes. Langjährige WZEErfahrungen der meisten Mitarbeiter
und Qualitätskontrollen an 41 WZEPunkten garantieren eine sehr gute
Datenqualität.
Bild 1:
Schulung der WZE-Aufnahmetrupps 2016
durch das Forstliche Forschungs- und
Kompetenzzentrum
Bild 2:
Ministerin Birgit Keller mit Ines Chmara vom
FFK Gotha bei der Waldzustandserhebung
Ÿ Ursache und Intensität biotischer Einflüsse (Insekten-
Insgesamt wurden 8.376 Bäume an 349 Aufnahmepunkten begutachtet. An vier Punkten sind derzeit keine
bzw. keine begutachtungsfähigen Bäume vorhanden.
Diese Punkte ruhen solange, bis die nachwachsenden
Bäume eine Mindesthöhe von 60 cm erreicht haben.
Folgende Parameter wurden an den jeweils 24 dauerhaft
markierten Bäumen pro Aufnahmepunkt aufgenommen:
oder Wildschäden, Pilzbefall),
Ÿ Ursache und Intensität abiotischer Einflüsse (z. B.
Schäden durch Sturm, Schnee, Frost oder
Trockenheit, Fällschäden usw.),
Ÿ ausgefallene Stichprobenbäume/Ausfallursache.
Ÿ Baumart, Alter, soziologische Stellung nach KRAFT,
Ÿ
Ÿ
Ÿ
Ÿ
Die 2016 erhobenen Daten liefern statistisch gesicherte
Ergebnisse zum aktuellen Kronenzustand der Baumarten
Fichte, Buche und Kiefer. Für die Eiche sind die Ergebnisse aufgrund des zu geringen Stichprobenumfangs
statistisch nicht gesichert. Die Auswertung der
Ergebnisse erfolgte im FFK Gotha.
Traufbaumstatus,
Nadel-/Blattverlust in 5%-Stufen (Kronenverlichtung),
Nadel-/Blattverfärbungen nach Intensitätsstufen,
Anzahl der Nadeljahrgänge (nur bei Kiefer),
Blüte/Fruchtbehang nach Intensitätsstufen,
12
2.1
Gesamtergebnisse
Die Dichte einer Baumkrone und die Farbe der Nadeln und Blätter zum Zeitpunkt der Aufnahme gelten als wichtige
Indikatoren für den aktuellen Gesundheitszustand eines Baumes. Langjährige Zeitreihen weisen auf Veränderungen,
Risiken und Gefahren hin.
Der Zustand der Baumkronen hat sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant verschlechtert. Im Durchschnitt fehlte den
Bäumen in diesem Jahr 23,9% ihrer Nadel- oder Blattmasse (2015: 22,4%). Das ist der höchste prozentuale Verlust
an Nadeln und Blättern seit 1995 (Abb. 11).
Die Baumkronen älterer Bäume (> 60 Jahre) waren auch in diesem Jahr wieder deutlich stärker verlichtet, es fehlten
rund 10% mehr Nadeln oder Blätter als bei jüngeren Bäumen (< 60 Jahre). Allerdings ist der Nadel-/Blattverlust auch
bei den jüngeren Bäumen weiter angestiegen und lag mit 17,5% auf dem bislang höchsten Niveau seit 1994
(Abb. 11).
25
20
15
10
0
Abb. 11:
Prozentualer Verlust an Nadeln/Blättern über
alle Baumarten (mittlere Kronenverlichtung)
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
5
32,8
34,5
32,5
30,5
29,6
29,7
28,4
26,2
25,4
24,9
25,3
23,8
25,0
27,2
27,3
27,3
27,7
26,5
27,0
25,2
27,5
26,3
24,9
26,0
25,8
27,2
30
20,5
22,4
20,9
18,7
16,4
15,3
16,7
14,2
13,8
13,2
13,7
13,8
14,4
16,2
16,1
16,2
15,8
17,4
17,1
15,3
16,0
15,4
15,0
15,1
16,0
17,5
Mittl. Kronenverlichtung [%]
35
Im Rahmen des
und bei der
alleWaldschutzmeldedienstes
Baumarten
jährlichen Waldzustandserhebung werden auch forstlich
Altersklassen
<=wie
60 Jahre
> 60 Jahre
relevantealle
Quarantäneschädlinge
z. B. der Asiatische
Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis), der
27,5
29,1
27,5
25,5
24,1
23,3
23,7
21,4
20,8
20,2
20,7
19,9
20,9
22,8
23,0
23,0
23,0
22,9
23,1
21,7
23,3
22,4
21,4
22,2
22,4
23,9
40
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km- Raster
Rund 45% der Waldbäume haben in diesem Jahr geblüht oder trugen Früchte. Verfärbungen an Nadeln oder Blättern
wiesen 5,6% der Stichprobenbäume auf, rund 14% waren von forstlichen Schadinsekten oder -pilzen befallen und
4% zeigten Schäden oder Reaktionen nach Witterungseinflüssen. Stammschäden infolge von Fäll- oder Rückearbeiten wurden an 4,5% aller Bäume festgestellt.
Aus dem prozentualen Nadel-/Blattverlust und der Intensität der Verfärbung/Vergilbung wird für jeden Baum eine
Stufe zur Bewertung seines Zustandes errechnet (Tab. 1).
Tab. 1: Stufen zur Bewertung des Baum- und Waldzustandes
Nadel-/Blattverlust
[%]
0-10
11-25
26-60
61-99
100
Anteil vergilbter Nadeln/Blätter [%]
0-10
0
1
2
3
4
11-25
0
1
2
3
-
Stufe 0 - gesunder Baum
Stufe 1 - Baum mit leichten Vitalitätsverlusten
Stufe 2, 3 und 4 - Baum mit deutlichen Schäden
13
26-60
1
2
3
3
-
61-100
2
2
3
3
-
Nach dieser Bewertung waren 2016:
Ÿ 20% aller Waldbäume in Thüringen gesund (Stufe 0),
Ÿ 43% hatten leichte Vitalitätsverluste (Stufe 1) und
Ÿ 37% aller Waldbäume wiesen deutliche Schäden bzw. Gesundheitseinbußen auf (Stufen 2 bis 4).
Der Kronenzustand der Laubbäume war erneut schlechter als der der Nadelbäume. Nur 15% der Laubbäume konnten
in diesem Jahr als gesund eingestuft werden, bei den Nadelbäumen waren es immerhin noch 22%. Die langjährigen
Zeitreihen zeigen bei den Nadelbäumen eine Phase der Erholung von 1991 bis 2002, danach nimmt der Anteil
deutlich geschädigter Bäume wieder zu und liegt derzeit bei 36% (Abb. 13). Bei den Laubbäumen ist diese Entwicklung ebenfalls sichtbar, unterliegt aber stärkeren Schwankungen (Abb. 12). Diese Schwankungen werden in erster
Linie von der Fruktifikationsrate der Buche, aber auch von den Fraßaktivitäten forstlicher Schadinsekten bestimmt.
Laubbäume
deutlich geschädigt
100%
gesund
8
16 11
16 15 14 16 21 18 19 16 22 21 14 15 13 16 19 18 18 15 16 22 17 18 15
80%
31
60%
leichter Vitalitätsverlust
32
37
35 38 37 41
48
44 47 45
47 46
42 42 43 44
39
45
48
42 44
33
40 38 46 39
42
45
45
51
40%
0%
Abb. 12:
Kronenzustand von Laubbäumen
58 60
49 47 49 43
35 35 36 36 31 33
44 43 44 40
33
41
31
40
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
20% 47
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km- Raster
Nadelbäume
deutlich geschädigt
leichter Vitalitätsverlust
gesund
100%
21 19 21 24
80%
60%
28 29 34
33
22 26
23 22
28 34 27 31 34
29 28 27 26
30 27 26 28 26
36 34 34 33
37
40%
0%
Abb. 13:
Kronenzustand von Nadelbäumen
51 52 45
43
37
40 39
40 42 44 42
42 42 43
41 43 41
46
41 42 45 44 46
42
36
35 31 36 29
35 33 29 31 29
28 28 31
27 24 24 22 25 29 30 30 33
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
20%
35
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km - Raster
14
2.2
Regionale Ergebnisse
Die regionale Auswertung der Ergebnisse nach Forstlichen Wuchsgebieten zeigt für 2016 eine Zunahme der deutlichen
Schäden in allen Regionen des Landes. Forstliche Wuchsgebiete sind länderübergreifende, fachspezifische
Gliederungseinheiten auf geologisch-morphologischer Basis mit vergleichbaren klimatischen Bedingungen. Die im
jeweiligen Wuchsgebiet dominierende Baumart ist in Abbildung 14 durch das beigefügte Symbol gekennzeichnet.
Nordthüringisches Trias-Hügelland
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
leichter Vitalitätsverlust
deutlich geschädigt
30 3
24 6
38
3
36
4
36
5
32
12
36
17
29
19
36
16
34
24
33
17
37
14
34
18
32
15
24
20
15 19
22
20
39
20
34
15
30
18
33
16
29
14
42
15
37
16
50
18
42
19
deutlich geschädigt
67
70
59
60
59
56
47
52
48
42
50
49
48
53
56
66
58
41
51
52
51
57
43
47
32
39
leichter Vitalitätsverlust
9
30
61
10
30
60
9
37
54
12
43
45
21
38
41
11
37
52
19
40
41
28
43
29
22
50
28
24
47
29
21
52
27
30
47
23
33
45
22
24
49
27
20
50
30
18
50
32
19
43
38
20
48
32
25
39
36
25
42
33
19
42
39
19
44
37
26
41
33
19
39
42
20
47
33
10
48
42
gesund
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
gesund
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Mitteldeutsches Trias-Berg- und Hügelland
Ostthüringisches Trias - Hügelland
7
10
5
11
11
10
12
12
6
deutlich geschädigt
18
18
23
28
26
24
22
26
26
25
26
22
20
15
16
15
18
leichter Vitalitätsverlust
25
27
31
27
32
27
36
38
41
42
41
47
51
47
47
45
41
49
47
44
44
52
45
53
49
45
38
40
38
42
45
46
43
40
41
39
41
43
45
48
42
51
53
53
56
46
36
33
33
31
33
42
42
47
51
43
34
25
37
31
30
24
24
22
28
35
34
38
36
36
29
25
34
29
23
31
30
34
gesund
57
55
46
45
42
49
42
36
33
33
33
31
29
38
37
40
41
44
48
46
45
37
45
35
39
49
deutlich geschädigt
25
20
18
24
24
39
25
29
32
34
31
32
29
25
25
23
23
21
26
27
24
20
24
16
14
20
leichter Vitalitätsverlust
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
gesund
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Südthür.- Oberfränkisches Trias-Hügelland
Vogtland
deutlich geschädigt
25
23
20
25
23
17
23
28
36
42
37
35
39
29
31
27
36
31
30
39
40
38
37
44
40
35
leichter Vitalitätsverlust
37
34
31
33
41
38
48
45
43
42
43
44
42
43
44
48
46
43
44
44
40
43
45
37
36
35
deutlich geschädigt
gesund
38
43
49
42
36
45
29
27
21
16
20
21
19
28
25
25
18
26
26
17
20
19
18
19
24
30
leichter Vitalitätsverlust
19
33
48
11
30
59
15
37
48
21
36
43
28
37
36
36
41
23
25
35
40
27
44
29
29
42
29
31
41
28
29
45
26
36
43
21
29
42
29
30
38
32
29
40
31
28
43
29
27
39
34
26
43
31
34
35
31
35
37
28
31
36
33
32
36
32
36
37
27
30
38
32
26
44
30
27
38
35
gesund
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Thüringer Gebirge
Abb. 14: Kronenzustand der Waldbäume in den großflächigen Forstlichen Wuchsgebieten Thüringens
Der höchste Anteil und gleichzeitig der stärkste Anstieg deutlich geschädigter Bäume ist in den Kieferngebieten des
Ostthüringischen Trias-Hügellandes zu verzeichnen. Fast die Hälfte der begutachteten Bäume war hier stark verlichtet,
nur noch 6% konnten als gesund eingestuft werden.
In Nord-, Nordwest- und Mittelthüringen dominieren Buche und Eiche. Nach einer Verbesserung des Kronenzustandes
im Vorjahr hat der Anteil deutlich geschädigter Bäume in diesem Jahr wieder zugenommen. Grund dafür war die starke
Fruktifikation der Buche, die mit einem erheblichen Verlust an Blattmasse verbunden war.
Der Anteil gesunder Bäume war auch 2016 in den Fichtengebieten des Thüringer Gebirges und des Vogtlandes am
größten. Allerdings nahm hier der Anteil deutlicher Schäden weiter zu.
15
2.3
Ergebnisse Fichte
Es wurden 3.604 Fichten begutachtet. Davon waren 1.432 Bäume jünger als 60 Jahre (jüngere Fichten) und
2.172 Bäume älter als 60 Jahre (ältere Fichten).
Der Kronenzustand der Fichte hat sich verschlechtert. Der prozentuale Verlust an Nadelmasse ist weiter angestiegen
und lag mit 21% (2015: 20,1%) auf dem höchsten Niveau seit 1997. Jüngere und ältere Fichten sind von dieser
Entwicklung gleichermaßen betroffen.
30
25
< =60 Jahre
> 60 Jahre
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0
13,4
12,0
11,0
10,4
10,9
10,5
11,0
12,3
12,3
13,1
14,0
14,9
14,0
11,9
12,0
12,2
11,6
12,0
13,0
14,0
10
9,8
15
18,2
19,6
18,8
16,6
14,1
20
5
Abb. 15:
Prozentualer Verlust an Nadelmasse bei
Fichte (mittlere Kronenverlichtung)
alle Altersklassen
25,7
27,0
25,0
24,1
22,0
17,2
21,3
19,5
18,1
17,5
17,9
17,0
18,0
19,1
19,1
19,4
20,8
20,3
19,6
17,6
18,7
18,6
18,1
18,7
20,1
21,0
Mittl. Kronenverlichtung [%]
35
Fichte
33,3
35,4
31,7
31,6
30,1
26,6
29,2
26,7
24,8
24,3
24,4
22,9
24,3
25,5
25,2
25,1
27,0
25,3
24,9
22,3
24,1
23,9
23,1
23,7
25,2
26,0
40
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km-Raster
Rund 32% der Fichten haben in diesem Jahr geblüht oder zeigten Zapfenbehang (Abb. 16).
100
schwache Blüte/Fruktifikation
90
mittlere bis starke Blüte/Fruktifikation
70
60
50
40
30
20
10
0
Abb. 16:
Blüh- und Fruktifikationsrate bei Fichte
1991 13
1992 7
1993 3
1994 1
1995
15 6
1996 5 1
1997 4
1998
19
13
1999 12 5
2000
14 5
2001 10 3
2002 3
2003 0
2004
29
15
2005 7 2
2006
39
21
2007
19 5
2008 5 1
2009
29
23
2010 12 5
2011
35
26
2012
17 4
2013 12 3
2014
24
11
2015
31
15
2016 10
22
Anteil Blüte/Fruktifikation in %
80
Auffällige Verfärbungen oder Nadelvergilbungen wurden an 2,3% der Bäume festgestellt, rund 12% der begutachteten
Fichten sind rotfaul (siehe Punkt 3.2.3) und 6% wiesen Rindenverletzungen aufgrund von Fäll- oder Rückeschäden
auf.
16
Jüngere Fichten
Der Anteil gesunder jüngerer Fichten nahm weiter ab und beträgt derzeit nur noch 50%. Deutliche Schäden zeigten
11% der jüngeren Fichten, das sind 3% mehr als im Vorjahr.
Jüngere Fichten (<= 60 Jahre)
100%
gesund
leichter Vitalitätsverlust
deutlich geschädigt
68
57
59
65
66
63
64
65
59
58
54
50
46
53
62
61
59
61
57
51
50
70%
41
37
37
46
53
90%
80%
50%
40%
30%
20%
10%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0%
30
29
33
30
37
26
32
22
32
15
25
7
29
14
32
9
27
8
27
7
29
8
30
6
28
7
30
11
32
10
35
11
37
13
39
15
33
14
28
10
30
9
32
9
32
7
36
7
41
8
39
11
60%
Abb. 17:
Zustand jüngere Fichten
Ältere Fichten
Der Anteil stark geschädigter älterer Fichten ist auf 43% gestiegen. Nur noch 13% der älteren Fichten konnten als
gesund eingestuft werden.
Ältere Fichten (> 60 Jahre)
70%
60%
30%
20%
10%
65
72
62
62
56
48
54
44
38
37
35
30
35
39
38
40
47
41
40
32
35
34
33
35
40
43
50%
40%
deutlich geschädigt
39
38
44
47
46
49
51
47
47
47
46
40
45
43
47
49
50
48
47
46
44
80%
leichter Vitalitätsverlust
6
5
6
7
8
13
8
12
15
17
16
19
18
14
15
14
13
14
17
21
16
16
19
18
14
13
90%
gesund
29
23
32
31
36
100%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0%
Abb. 18:
Zustand ältere Fichten
17
2.4
Ergebnisse Kiefer
Es wurden 1.579 Kiefern begutachtet. Davon waren 452 Bäume jünger als 60 Jahre (jüngere Kiefern) und
1.127 Bäume älter als 60 Jahre (ältere Kiefern).
Der Kronenzustand der Kiefer hat sich weiter verschlechtert, durchschnittlich fehlten in diesem Jahr 27,1% der
Nadelmasse (2015: 26,0%). Im Gegensatz zu den anderen Baumarten sind die Baumkronen jüngerer und älterer
Kiefern in etwa gleichstark verlichtet.
Kiefer
38,2
34,9
20,5
31,1
19,8
29,5
17,7
27,5
20,6
31,0
20,7
27,7
17,9
26,1
16,8
25,4
16,8
24,5
16,3
25,7
19,8
24,5
20,7
26,7
23,6
27,6
23,9
28,5
23,4
28,2
21,9
28,0
27,0
30,3
26,2
28,6
25,6
27,0
25,6
28,1
23,7
26,7
25,4
26,6
23,8
26,0
24,0
26,9
26,3
27,5
45
alle Altersklassen
35
30
> 60 Jahre
27,0
26,4
25
< =60 Jahre
20
15
10
5
33,4
31,3
26,7
25,8
23,8
26,4
25,0
23,0
22,3
21,7
22,1
22,8
24,5
26,2
26,9
26,5
25,9
29,2
27,7
26,6
27,4
25,8
26,2
25,4
26,0
27,1
Mittl. Kronenverlichtung [%]
40
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0
Abb. 19:
Prozentualer Verlust an Nadelmasse bei
Kiefer (mittlere Kronenverlichtung)
2016 haben erneut rund 66% der begutachteten Kiefern zum Teil sehr stark geblüht oder zeigten einen Zapfenbehang
(Abb. 20).
100
schwache Blüte/Fruktifikation
90
mittlere bis starke Blüte/Fruktifikation
70
50
36
24
4
5
0
Abb. 20:
Blüh- und Fruktifikationsrate bei Kiefer
2
2
10
11
20
26
30
24
9
20
7
19
5
5 15
20
8
35
15
21
4
30
7
25
9
40
49
14
48
7
42
9
54
17
40
14
53
18
27
5
43
15
39
10
34
5
42
24
60
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Anteil Blüte/Fruktifikation in %
80
Rund 12% der Kiefern wiesen sichtbare Verfärbungen auf, Insektenbefall wurde an 3% der Kiefern festgestellt,
Rindenverletzungen durch Fällung und Rückung ebenfalls an 3%.
18
Jüngere Kiefern
Der Anteil deutlicher Schäden ist bei den jüngeren Kiefern um 11% gestiegen und liegt mit 48% momentan auf dem
höchsten Niveau seit Beginn der Waldzustandserhebung. Nur 11% aller jüngeren Kiefern waren gesund.
Jüngere Kiefern (<= 60 Jahre)
50%
40%
13
11
41
50
70%
60%
deutlich geschädigt
24
22
31
36
30
38
37
40
43
29
44
28
42
36
48
36
48
38
42
42
52
26
51
26
50
18
53
15
54
16
50
21
5
52
8
51
51
10
50
10
52
13
47
11
8
60
90%
80%
leichter Vitalitätsverlust
29
37
100%
gesund
10%
47
41
33
32
23
28
28
22
16
14
16
22
23
32
32
30
29
43
41
39
40
35
42
32
37
48
30%
20%
0%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Abb. 21:
Zustand jüngere Kiefern
Ältere Kiefern
In diesem Jahr wiesen rund 48% der älteren Kiefern deutliche Benadelungsdefizite auf, das sind 3% mehr als im
Vorjahr. Dem gegenüber standen 7% gesunde Bäume.
Ältere Kiefern (> 60 Jahre)
60%
41
44
48
44
51
54
54
51
51
48
48
44
41
48
48
48
52
51
51
47
45
70%
48
80%
deutlich geschädigt
20
90%
29
33
35
100%
leichter Vitalitätsverlust
4
6
8
10
10
7
12
13
14
14
11
13
10
7
7
6
9
3
3
6
4
4
6
8
8
7
gesund
30%
20%
42
52
44
39
42
35
35
33
39
42
45
46
47
56
49
46
48
44
43
41
45
48
40%
76
65
59
55
50%
10%
Abb. 22:
Zustand ältere Kiefern
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0%
19
2.5
Ergebnisse Buche
Es wurden 1.554 Buchen begutachtet. Davon waren 296 Bäume jünger als 60 Jahre (jüngere Buchen) und 1.258
Bäume älter als 60 Jahre (ältere Buchen).
Der Kronenzustand der Buche hat sich deutlich verschlechtert. Die Buche hat in diesem Jahr extrem stark geblüht und
ungewöhnlich viele Bucheckern gebildet. Das führte zu einer eingeschränkten Blattbildung und es fehlten im
Durchschnitt 26,2% der Blattmasse (2015: 22,7%).
0
28,9
29,7
27,5
26,9
25,0
25,1
25,8
26,0
24,1
23,9
29,4
29,0
29,2
27,2
24,5
27,6
26,1
30,5
28,0
24,6
29,5
24,1
27,9
> 60 Jahre
27,5
31,8
31,1
26,2
27,6
25,3
24,7
23,0
23,1
23,8
24,1
22,1
21,6
27,3
26,7
26,8
25,0
22,6
25,6
24,2
28,6
25,9
22,7
27,1
22,7
26,2
10
<= 60 Jahre
16,8
19,0
17,4
14,2
12,2
13,8
14,3
14,2
11,4
11,3
17,9
15,9
16,1
15,6
15,1
17,0
15,9
20,4
16,4
14,6
16,4
16,7
18,8
15
20,0
20
5
Abb. 23:
Prozentualer Verlust an Blattmasse bei
Buche (mittlere Kronenverlichtung)
29,6
25
25,4
22,5
30
alle Altersklassen
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Mittl. Kronenverlichtung [%]
35
33,9
33,3
Buche
40
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km- Raster
Rund 44% aller Buchen zeigten einen mittleren bis sehr starken Fruchtbehang, 28% trugen wenig und nur 28% keine
Früchte (Abb. 24). Das ist die bislang höchste Fruktifikationsrate seit Beginn der Waldzustandserhebung im Jahr
1991.
80
schwache Fruktifikation
mittlere bis starke Fruktifikation
70
35
29
44
32
31
17
18
3
8
11
13
2
14
1
1
6
2 8
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0
16
20
39
27
21
30
21
22
40
10
Abb. 24:
Fruktifikationsrate bei Buche
28
29
27
50
20
Anteil Fruktifikation in %
60
20
Abbildung 25 unterstreicht den Zusammenhang zwischen der Fruktifikationsrate und dem Kronenzustand der Buche.
Je stärker der Fruchtbehang, desto ausgeprägter sind die über den Kronenzustand angesprochenen Vitalitätsverluste.
Nur 2% der stark fruktifizierenden Buchen waren gesund, dem gegenüber wiesen 71% erhebliche Blattverluste und
Verfärbungen auf.
8
43
80%
27
30
90%
deutlich geschädigt
2
leichter Vitalitätsverlust
4
gesund
100%
53
70%
60%
48
50%
71
40%
39
52
30%
22
20%
10%
0%
Abb. 25:
Zustand der Buchen mit Fruchtbehang
keine Früchte
wenig Früchte
viele Früchte
sehr viele
Früchte
Der Befall durch den Buchenspringrüssler hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgenommen, nur noch 20% der
Bäume zeigten die entsprechenden Symptome (Abb. 26).
40
geringer Befall
mittlerer bis starker Befall
30
15
25
20
1
4
2
9
3
1
5
32
10
2
13
2
4
2
4
13
2 6
2 6
2 8
4 15
12
5
24
5
15
7
18
29
8
4 16
15
3
Buchenspringrüssler - Befall (%)
35
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0
Abb. 26:
Buchenspringrüssler-Befall an WZE-Punkten
Rund 10% aller Buchen hatten dürre Äste im Kronenbereich und teilweise sehr kleine Blätter, 8% zeigten auffällige
und für die Jahreszeit untypische Blattverfärbungen. Fäll- oder Rückeschäden wurden an 6% der Bäume festgestellt.
21
Jüngere Buchen
Der Anteil gesunder jüngerer Buchen hat in diesem Jahr weiter abgenommen und lag bei 37%. Rund 23% aller
jüngeren Buchen zeigten starke Vitalitätseinbußen, das sind 8% mehr als im Vorjahr.
Jüngere Buchen (<= 60 Jahre)
gesund
leichter Vitalitätsverlust
deutlich geschädigt
35
50%
44
60%
40%
47
35
20%
32
30%
10%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0%
37
31
26
49
57
50
47
46
58
62
41
50
47
43
46
41
35
26
42
48
47
40
37
37
70%
14
49
23
46
8
66
16
35
12
31
10
40
11
42
14
40
9
33
12
26
24
35
23
27
23
30
17
40
16
38
24
35
15
50
28
46
18
40
11
41
17
36
15
45
23
40
80%
33
90%
16
21
100%
Abb. 27:
Zustand jüngere Buchen
Ältere Buchen
Der Anteil älterer Buchen mit deutlichen Vitalitätseinbußen nahm um 17% zu. Besonders betroffen waren Bäume mit
einem mittleren bis sehr starken Fruchtbehang (Abb. 25). Nur 7% der älteren Buchen konnten als gesund eingestuft
werden.
Ältere Buchen (> 60 Jahre)
70%
60%
11
7
deutlich geschädigt
3
9
8
11
10
13
9
12
9
15
15
7
5
5
6
10
9
10
5
5
14
3
leichter Vitalitätsverlust
35
38
41
44
48
51
43
48
48
48
37
45
45
49
57
46
48
37
50
50
42
59
46
80%
41
90%
29
29
100%
4
3
gesund
30%
20%
10%
55
68
68
56
54
48
46
39
40
45
43
37
37
56
50
50
45
33
45
42
58
45
36
55
30
47
50%
40%
Abb. 28:
Zustand ältere Buchen
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0%
22
2.6
Ergebnisse Eiche
Es wurden 458 Eichen begutachtet. Davon waren 88 Bäume jünger als 60 Jahre (jüngere Eichen) und 370 Bäume älter
als 60 Jahre (ältere Eichen).
15
0
> 60 Jahre
30,4
32,0
29,1
29,7
26,8
29,3
30,7
34,9
34,3
34,1
31,6
34,2
34,1
33,2
35,2
31,3
29,1
30,9
30,1
31,8
<= 60 Jahre
28,8
29,4
36,6
36,5
31,8
42,0
32,6
26,3
27,8
25,4
26,6
24,3
26,6
28,2
31,4
29,8
28,8
26,6
29,5
29,5
29,3
31,1
27,6
25,7
28,6
28,2
10
alle Altersklassen
17,3
19,2
17,8
20,0
19,2
20,7
23,2
23,8
20,0
16,5
15,4
18,4
15,1
16,9
18,3
16,1
14,7
19,1
20,1
20
17,1
22,4
25
5
Abb. 29:
Prozentualer Verlust an Blattmasse bei Eiche
(mittlere Kronenverlichtung)
29,3
30,1
30
23,2
35
34,6
33,1
40
Eiche
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Mittl. Kronenverlichtung [%]
45
25,8
50
40,1
40,7
36,2
45,2
35,6
Der Kronenzustand der Eiche hat sich leicht verbessert, die mittlere Kronenverlichtung lag in diesem Jahr bei 28,2%
(2015: 28,6%). Diese Verbesserung war ausschließlich bei den älteren Eichen zu verzeichnen und ist auf die geringen
Fraßaktivitäten der Eichen-Schädlinge zurückzuführen.
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km - Raster
Insektenbefall wurde in diesem Jahr nur an 9% aller begutachteten Eichen festgestellt (siehe auch Punkt 3.2.2).
Blattverfärbungen traten an 7% aller Eichen auf, rund 9% hatten Trockenschäden oder dürre Äste und Zweige in der
Baumkrone. Stammverletzungen aufgrund von Fäll- und Rückeschäden waren an 2% der Bäume feststellbar.
Jüngere Eichen
Nur noch 17% der jüngeren Eichen konnten in diesem Jahr als gesund eingestuft werden, das ist der geringste Anteil
seit 1997. 16% der jüngeren Eichen waren deutlich geschädigt.
Jüngere Eichen (<= 60 Jahre)
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Abb. 30:
Zustand jüngere Eichen
51
16
43
56
26
18
55
26
19
38
28
34
5
55
40
35
50
15
27
35
38
28
35
37
28
36
36
22
48
30
25
36
39
24
48
28
41
37
22
42
33
25
29
35
36
22
31
47
16
25
59
25
31
44
13
37
50
13
48
39
13
56
31
10
54
36
10
41
49
13
64
23
16
67
17
70%
deutlich geschädigt
19
80%
leichter Vitalitätsverlust
30
41
90%
gesund
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
100%
23
Ältere Eichen
Der Anteil deutlich geschädigter älterer Eichen ist leicht gesunken und lag bei 50%. Der Anteil gesunder Bäume ist auf
5% gestiegen.
Ältere Eichen (> 60 Jahre)
gesund
deutlich geschädigt
2
4
15 0
13 0
25 2
4
0
28
6
39
3
38
3
46
6
41
5
52
4
45
2
41
1
28
24 1
26 0
4
30
3
26
3
28
5
33
2
30
3
40
3
48
3
45
5
45
100%
leichter Vitalitätsverlust
29
32
90%
80%
70%
69
64
40%
30%
20%
55
59
51
53
43
51
57
71
75
74
66
71
69
62
68
57
49
52
50
50%
85
87
73
96
72
60%
10%
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
0%
Abb. 31:
Zustand ältere Eichen
2.7
Ergebnisse sonstige Laubbäume
Es wurden 913 sonstige Laubbäume (Eschen, Birken, Hainbuchen, Ahorn-, Linden- Pappel- und Erlen-Arten)
begutachtet. Davon waren 394 Bäume jünger als 60 Jahre und 519 Bäume älter als 60 Jahre.
Der Kronenzustand der sonstigen Laubbäume hat sich weiter verschlechtert, die mittlere Kronenverlichtung lag in
diesem Jahr bei 23,4% (2015: 22,1%).
25,5
25,0
26,8
19,0
17,6
16,5
24,4
16,1
2013 20,8
2014 21,3
26,2
17,6
17,2
2011 22,3
24,9
>60
2012 21,4
23,6
25,2
18,8
17,0
2009 22,3
26,4
24,6
18,6
2008 21,9
25,1
21,1
<=60
16,8
2006 23,4
24,7
24,2
21,7
2005 23,1
23,9
23,3
21,7
2004 23,3
22,3
23,5
22,1
19,8
20,8
1999 21,7
15
19,8
22,6
23,1
22,6
20,1
1998 21,6
27,3
25,5
Alle Altersklassen
24,8
23,4
21,1
20
*1996 Unterstichprobe im 8 x 8 km-Raster
24
2016 23,4
2015 22,1
2010 20,9
2007 22,1
2003 23,6
2001 22,8
2002 21,2
2000 21,2
1997 25,1
1996* 25,4
1995 23,8
1994 24,9
1993 30,2
0
1992 27,6
10
5
Abb. 32:
Prozentualer Verlust an Blattmasse bei
sonstigen Laubbäumen (mittlere
Kronenverlichtung)
26,5
32,3
23,6
28,2
26,0
Mittl. Kronenverlichtung [%]
30
25
Sonstige Laubbäume
26,4
29,4
35
Ein besonderes Augenmerk galt auch in diesem Jahr wieder der Esche. Das Eschentriebsterben (siehe Punkt 3.2.3) hat
weiter zugenommen, rund 48% aller begutachteten Eschen wiesen die entsprechenden Symptome auf (Abb. 33).
60
48
46
39
40
29
30
23
20
0
2009
0
0
12
10
2008
Bäume mit Eschentriebsterben (%)
50
2.8
2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
0
Abb. 33:
Anteil Eschen mit Eschentriebsterben
Ergebnisse sonstige Nadelbäume
Es wurden 268 sonstige Nadelbäume (Lärche, Douglasie, Weißtanne, Eibe) begutachtet. Davon waren 123 Bäume
jünger als 60 Jahre und 145 Bäume älter als 60 Jahre.
Der Kronenzustand der sonstigen Nadelbäume hat sich verschlechtert, die mittlere Kronenverlichtung lag in diesem
Jahr bei 23,3%. Dies ist vor allem der Lärche geschuldet, der rund 27% der Nadeln fehlten (2015: 23%).
Sonstige Nadelbäume
41,1
45
0
1991
1992
1993
1994
1995
1996*
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Abb. 34:
Prozentualer Verlust an Nadelmasse bei
sonstigen Nadelbäumen (mittlere
Kronenverlichtung)
22,9
35,4
27,0
23,8
25,1
29,2
25,6
23,6
23,0
20,0
19,1
21,3
20,6
20,4
20,2
18,4
18,9
20,5
21,5
20,8
24,7
21,1
22,4
20,9
21,0
23,3
10
5
>60
12,9
14,9
9,1
9,4
14,6
14,3
11,7
11,5
11,1
11,3
15,3
13,6
14,1
15,0
15,3
15,7
14,8
14,5
17,5
15
18,4
20
20,9
17,2
18,5
25
25,0
21,2
31,6
26,7
30
28,8
Mittl. Kronenverlichtung [%]
35
<=60
26,7
29,6
32,4
27,8
30,5
28,3
27,2
25,9
26,2
26,4
28,6
28,3
26,6
27,2
25,8
29,6
26,7
33,0
26,0
28,2
26,2
26,7
28,3
Alle Altersklassen
40
*1996 Unterstichprobe im 8x8 km-Raster
25
2.9
Ausfallraten/Ausfallursachen
In diesem Jahr fielen 156 Stichprobebäume (1,9%) aus. Der größte Teil wurde planmäßig genutzt oder war im
Kronenraum nicht mehr mitherrschend (Abb. 35). Die ausgefallenen Bäume wurden durch in unmittelbarer
Nachbarschaft stehende Bäume ersetzt.
300
Umsetzen in Kraft'sche Klassen 4 oder 5
außerplanmäßige Nutzung (biotischer oder abiotischer Einfluss)
250
Baum planmäßig genutzt
Anzahl Ausfallbäume
sonst. Gründe
54
200
51
150
57
18
12
13
35
22
2
25
100
98
49
52
11
99
98
77
84
26
53
35
26
2016
31
2014
2012
0
44
2013
52
2011
Abb. 35:
Ersatz von Stichprobenbäumen/
Ausfallursachen
2015
50
Foto: Verena N. / PIXELIO
Kapitel 3
Einflüsse auf den Waldzustand
3. Einflüsse auf den Waldzustand
Die Einflüsse auf den Wald sind vielschichtig. Während sich eine kurzzeitige
intensive Störung meist unmittelbar auf den Zustand der Bäume auswirkt,
führen die sich wandelnden Rahmenbedingungen zu langfristigen
Veränderungen im gesamten Ökosystem. Im Folgenden werden die
Auswirkungen der Witterung 2015/16, die Einflüsse forstlicher Schaderreger
und aktuelle Ergebnisse zur Belastungssituation durch hohe Stickstoffeinträge dargestellt.
3.1
Bild 3:
Trockenschäden bei Buche
Einfluss von Klima und Witterung
Seit 1961 haben sich in Thüringen die klimatischen Verhältnisse spürbar
verändert. Die Jahresmitteltemperatur nahm im Durchschnitt um 1,0 °C zu,
die Anzahl heißer Tage (Tmax > 30 °C) hat sich verdoppelt. Die Jahresniederschlagsmenge blieb zwar weitestgehend unverändert, auffallend ist jedoch
eine Niederschlagsabnahme zu Beginn und während der Vegetationszeit,
insbesondere im April und teilweise auch im Juni. Im Gegensatz dazu hat sich
im Juli die Niederschlagsmenge um 30 % erhöht. Allerdings fällt gerade in
den Sommermonaten ein Großteil der Niederschläge zunehmend als Starkregen und fließt häufig oberflächlich ab, so dass dem Wald diese höheren
Niederschläge kaum zur Verfügung stehen (Quelle: TLUG Jena, Thüringer
Klimaagentur).
Die saisonalen Niederschlagsdefizite wirken sich je nach Intensität entweder
sofort oder zeitlich verzögert auf den Zustand der Waldbäume aus. Bei
starker Trockenheit sind vor allem bei Laubbäumen relativ rasch partielle
Welke- oder Absterbeerscheinungen zu beobachten, meist werden die
Auswirkungen von Trockenperioden aber erst in den Folgejahren sichtbar
oder messbar.
Bild 4:
Hagelschaden 2015 im Thüringer
Forstamt Gehren
Bild 5:
Sturmschaden bei der Wechmarer Hütte im
Thüringer Fortsamt Finsterbergen
So kann die in diesem Jahr auffallend starke Blüte vieler Waldbaumarten als
eine deutliche Reaktion auf den Witterungsverlauf der letzten Jahre und
insbesondere auf die Trockenheit 2015 gewertet werden. Nach sommerlichen
Trockenperioden in den Jahren 2013 und 2014 war in der Hauptvegetationszeit 2015 (April bis September) erneut ein landesweites Niederschlagsdefizit
von rund 25 % (Quelle: Deutscher Wetterdienst) zu verzeichnen. Besonders
betroffen waren das Thüringer Becken und Teile des Thüringer Waldes. So fiel
beispielsweise die im Rahmen des Forstlichen Umweltmonitoring untersuchte Waldquelle an der Hauptmessstation Großer Eisenberg (Thüringer
Wald) erstmals seit Messbeginn 1996 trocken und lieferte kein Wasser mehr.
Im Juli und August 2015 war es dazu noch überdurchschnittlich warm und
zahlreiche Gewitterstürme sorgten vor allem im Norden und in der Mitte des
Landes für rund 80.000 Festmeter (fm) Wurf- und Bruchholz. Laut Aussagen
der Thüringer Klimaagentur (TLUG) ist in den nächsten Jahrzehnten eine
Zunahme dieser Unwetterereignisse zu erwarten, die sich auch auf den
Zustand des Waldes auswirken wird. Es muss mit mehr Wurf- und Bruchholz
im Sommer und lokalen Baumschäden (Nadel-, Blatt-, Astverluste) durch
Hagelschlag gerechnet werden.
Nach relativ niedrigen Temperaturen und einem kurzzeitigen Wintereinbruch
im Oktober war es von November 2015 bis Februar 2016 erneut deutlich zu
warm. Vor allem im November und Dezember lagen die Monatsmittel-
28
temperaturen um bis zu 5,8 °C über dem langjährigen Mittel und es fiel nur 65 % des für diesen Zeitraum üblichen
Niederschlages (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Es gab zahlreiche phänologische Auffälligkeiten. Hasel und Leberblümchen blühten teilweise im Dezember und bereits Anfang Februar war in geschützten Lagen der erste Huflattich zu
sehen. Die Borkenkäferarten (vgl. Punkt 3.2.1) fanden aufgrund der warmen Witterung bis in den Spätherbst hinein
optimale Entwicklungsbedingungen vor. Die letzte Käfergeneration konnte sich unter der Rinde fast vollständig
ausbilden und war im Frühjahr 2016 sofort ausflugbereit.
Im Gegensatz zu anderen Gebieten regnete es im November 2015 in Nord- und Südthüringen überdurchschnittlich
viel. Der Waldboden konnte die Niederschläge recht gut aufnehmen, in der Hainleite wurde in dieser Zeit im Hauptwurzelbereich (75 cm Tiefe) ein Anstieg der Bodenwassergehalte um bis zu 15 % gemessen (Abb. 36 und 37).
60
35 cm Tiefe
Vol. Wassergehalt in %
50
40
30
20
10
2016
2015
2014
2003
0
Abb. 36:
Bodenwassergehalte an der Hauptmessstation Possen (Hainleite) in 35 cm Tiefe
1.
1.
1.
1.
1.
1.
Jan.
Feb.
Mrz.
Apr.
Mai.
Jun.
1.
Jul.
1.
1.
1.
1.
1.
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
60
75 cm Tiefe
Vol. Wassergehalt in %
50
40
30
20
10
Abb. 37:
Bodenwassergehalte an der Hauptmessstation Possen (Hainleite) in 75 cm Tiefe
2016
2015
2014
2003
0
1.
1.
1.
1.
1.
1.
Jan.
Feb.
Mrz.
Apr.
Mai.
Jun.
1.
Jul.
1.
1.
1.
1.
1.
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
Ab Januar 2016 regnete es zunehmend häufiger und der Februar war landesweit ein überdurchschnittlich feuchter
Monat. Aufgrund der milden Wintertemperaturen bildete sich nur im Thüringer Wald eine geschlossene Schneedecke.
Diese blieb dort bis Ende März liegen und sorgte nach der Tauphase für einen gut gefüllten Bodenwasserspeicher. Der
März 2016 war relativ kühl, brachte aber erneut ein Niederschlagsdefizit von rund 20 %. Ende März/Anfang April
schneite es in West-, Mittel- und Ostthüringen noch einmal ungewöhnlich stark und es bildete sich eine bis zu 15 cm
hohe Schneedecke. Diese taute innerhalb kurzer Zeit wieder weg, brachte aber vor allem im Thüringer Becken
zumindest eine leichte Entspannung und einen Anstieg der Bodenwassergehalte (Abb. 38 und 39).
29
Zu Beginn der Vegetationszeit 2016 (April/Mai) fiel erneut nur 80 % des für diese Zeit üblichen Niederschlages, die
Temperaturen wichen dabei nur unwesentlich vom langjährigen Mittel ab (Quelle: Deutscher Wetterdienst). Da der
Wasserbedarf der Bäume mit zunehmender Blattentwicklung bzw. nach Austrieb des neuen Nadeljahrgangs rasch
anstieg, reichte vor allem im Thüringer Becken der Wasservorrat des Bodens nicht aus, um den Bedarf der Vegetation
vollständig zu decken. Im Hauptwurzelraum (Abb. 39) stand den Bäumen hier weniger Wasser zur Verfügung als im
Extremsommer 2003 und bereits Mitte Juli waren erste Trockenschäden sichtbar. Daran änderten auch die
überdurchschnittlichen Niederschläge im Juni und die durchschnittlichen Niederschläge im Juli nur wenig. Diese fielen
wiederum sehr häufig als Starkniederschläge und flossen zumeist oberflächlich ab.
35
20 cm Tiefe
Vol. Wassergehalt in %
30
25
20
15
10
5
2016
2015
2014
2003
0
Abb. 38:
Bodenwassergehalte an der Waldmessstation
Steiger (Thüringer Becken) in 20 cm Tiefe
1.
1.
1.
1.
1.
Jan.
Feb.
Mrz.
Apr.
Mai.
1.
1.
Jun. Jul.
1.
1.
1.
1.
1.
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
60
100 cm Tiefe
Vol. Wassergehalt in %
50
40
30
20
10
Abb. 39:
Bodenwassergehalte an der Waldmessstation
Steiger (Thüringer Becken) in 100 cm Tiefe
2016
2015
2014
2003
0
1.
1.
1.
1.
1.
1.
Jan.
Feb.
Mrz.
Apr.
Mai.
Jun.
1.
Jul.
1.
1.
1.
1.
1.
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
Kurz nach Abschluss der Außenaufnahmen zur Waldzustandserhebung setzten ab Mitte August vor allem bei der
Buche, aber auch bei Ahorn und Hainbuche eine massive Herbstfärbung und ein vorzeitiger Blattabfall ein, so dass
sich Anfang September viele Bäume bereits in einem herbstlichen Zustand zeigten.
30
3.2
Einflüsse durch forstliche Schadinsekten und -pilze
Forstliche Schadinsekten und -pilze können sowohl einzeln als auch im Zusammenspiel erhebliche Vitalitätsverluste und
irreversible Schäden an Einzelbäumen oder in ganzen Waldarealen verursachen. Der überwiegende Teil dieser Schaderreger sind heimische Arten und auf natürliche Weise mit unseren Hauptbaumarten vergesellschaftet. Bei bestimmten
Witterungs- und Umwelteinflüssen kann es jedoch zu Massenvermehrungen mit einem hohen Schadpotenzial kommen.
3.2.1 Holz- und rindenbrütende Insekten
Rindenbrüter zerstören durch die Anlage von Brutsystemen im Rinden- und Bastbereich wichtige, für den
Stoffkreislauf notwendige Leitungsbahnen. Bei einer hohen Besiedlungsdichte führt das zum Absterben der Bäume.
Holzbrüter befallen vorzugsweise vorgeschädigte bzw. bereits geschlagene Bäume und erzeugen durch ihre tief im
Holzkörper liegenden Brutbilder in erster Linie technische Schäden und damit Wertverluste.
Tab. 2: Wichtige holz- und rindenbrütende Insekten
Baumart
unter der Rinde brütende Insekten
im Holz brütende Insekten
Fichte
Großer Buchdrucker (Ips typographus)
Kupferstecher (Pityogenes chalcographus)
Blauer Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea)
div. Borkenkäferarten (Ips spec.)
Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae)
Gestreifter Nutzholzborkenkäfer
(Trypodendron lineatum)
Kleiner Buchenborkenkäfer
(Taphrorychus bicolor)
Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis)
Eichenprachtkäfer (Agrilus biguttatus)
Eichensplintkäfer (Scolytus intricatus)
Laubnutzholzborkenkäfer
(Trypodendron domesticum)
Kiefer
Lärche
Rotbuche
Eiche
Bild 6:
Großer Buchdrucker (Ips typographus)
Ungleicher Holzbohrer
(Xyleborus dispar)
Sägehörniger Werftkäfer
(Hylecoetus dermestoides)
Bedingt durch den hohen Fichtenanteil zählt in Thüringen der Große Buchdrucker (Ips typographus) zu den wichtigsten rindenbrütenden Schädlingen.
Seine jährlichen Entwicklungszyklen vom Ei über die Larve zum Käfer werden
maßgeblich vom aktuellen Witterungsverlauf beeinflusst, das Ausmaß der
Schäden unterliegt jedoch noch zahlreichen weiteren Faktoren. So blieb 2015
der Befall stehenden Holzes trotz ähnlicher Witterungsbedingungen wie im
Extremsommer 2003 deutlich unter dem damaligen Niveau (Abb. 40).
Ursächlich dafür war die große Menge des durch Gewitterstürme gebrochenen
oder geworfenen Nadelholzes. In diesen liegenden Bäumen fand der Buchdrucker optimale Brutbedingungen vor, so dass stehende Bäume zu großen
Teilen verschont blieben. In diesem Jahr fielen bis Ende Juli nur 1.600 fm Wurfund Bruchholz an und mit 14.200 fm war deutlich mehr Stehendbefall zu
verzeichnen war als im Vergleichszeitraum 2015 (Abb. 41). Da der Stehendbefall regional und meist nur kleinflächig erfolgt ist, widerspiegeln die Ergebnisse der Waldzustandserhebung die aktuelle Borkenkäfersituation nicht.
350.000
300.000
250.000
200.000
154.822
150.000
150.907
113.925
91.240
100.000
67.886
Borkenkäferjahre [Mai - Juni]
31
*2016
2015
2014
2013
14.162
2012
2011
2010
2009
16.719
2008
0
36.469
34.771
50.000
2007
Abb. 40:
Jährlicher Stehendbefall 2007 bis 2016
385.958
400.000
2003
Zugang Stehenbefall durch Buchdrucker [fm]
473.384
450.000
* Stand 31.07.2016
Zugang Stehendbefall Buchdrucker im Gesamtwald
[fm]
35.000
Borkenkäfer-Jahr 2012
Borkenkäfer-Jahr 2013
Borkenkäfer-Jahr 2014
Borkenkäfer-Jahr 2015
Borkenkäfer-Jahr 2016
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
5.000
0
Abb. 41:
Monatlicher Stehendbefall 2012 bis 2016
Juni
Juli
August September Okt.-Dez. Jan.-Mrz.
Meldeperiode
April
Mai
3.2.2 Blatt- und nadelfressende Insekten
Phyllophage Insekten ernähren sich ausschließlich von Blättern und Nadeln. Massenvermehrungen können zu erheblichen Blatt- und Nadelverlusten, mitunter sogar zum vollständigen Kahlfraß führen. Als Folge dieser Fraßschäden
kann es zu einer Einschränkung der Assimilationsfähigkeit bis hin zum vollständigen Ausfall der Photosynthese
kommen. Laubbäume können die Blattverluste durch Insektenfraß in der Regel noch im gleichen Jahr durch Regenerationstriebe kompensieren, erst nach mehrjährigen starken Fraßereignissen kommt es zu deutlichen Vitalitätseinbußen und einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber sekundären Schädlingen. Bei Nadelbäumen besteht diese Gefahr
schon im aktuellen Jahr des Fraßschadens.
Tab. 3: Wichtige blatt- und nadelfressende Insekten
Baumart
Blatt- und nadelfressende Insekten
Fichte
Große Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis)
Nonne (Lymantria monacha)
Forleule (Panolis flammea)
Nonne (Lymantria monacha)
Kiefernspanner (Bupalus piniaria)
Buschhornblattwespen (Diprion spec.)
Lärchenminiermotte (Coleophora laricella)
Buchenspringrüssler (Rhynchaenus fagi)
Buchenfrostspanner (Operophtera fagata)
Kleiner Frostspanner (Operophtera brumata)
Grüner Eichenwickler (Tortrix viridana)
Schwammspinner (Lymantria dispar)
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
Kiefer
Lärche
Buche
Eiche
Im Laubholz sind vor allem die Vertreter der Eichenfraßgesellschaft von Bedeutung, die bis 2012 für zum Teil erhebliche Blattverluste und Vitalitätsdefizite bei der Eiche sorgten. In den letzten Jahren sind die Fraßaktivitäten stark
zurückgegangen, 2016 wurden nur ca. 10 ha Schadfläche gemeldet (Abb. 42). Das schlägt sich auch in den Ergebnissen der Waldzustandserhebung nieder, der Anteil alter Eichen mit starken Blattverlusten ist von 2012 bis 2016 um
18% gesunken (Abb. 31).
32
merkl. und starke Fraßschäden an Eiche [ha]
2494
2.500
Grüner Eichenwickler
2.000
1302
1100
229
100
77
70
47
102
6
5
2013
2014
2015
2016
640
567
440
174
238
500
417
1.000
860
1109
1.500
1336
Frostspanner-Arten
2012
2011
2010
2009
2007
2008
0
Abb. 42:
Schäden durch die Eichenfraßgesellschaft
Die Schäden in Nadelholzbeständen beschränkten sich 2016 auf ca. 20 ha Fraß durch die Lärchenminiermotte
(Abb. 43). Das zeigt sich auch in den Ergebnissen der Waldzustandserhebung. Während 2011 noch rund 14% der
begutachteten Lärchen durch die Lärchenminiermotte (Coleophora laricella) befallen waren, wurde seitdem kein
nennenswerter Befall mehr festgestellt.
387
400
350
300
250
200
122
100
74
68
46
50
34
2015
2014
2013
2012
2010
2009
2008
2011
10
0
20
2016
150
178
135
2007
Abb. 43:
Schäden durch die Lärchenminiermotte
Fraßschäden durch Lärchenminiermotte [ha]
450
Der Buchenspringrüssler (Rhynchaenus fagi) trat nach starken Aktivitäten in den Jahren 2014/15 in diesem Jahr nur
noch auf 390 ha in Erscheinung und hatte damit kaum noch Einfluss auf den Kronenzustand der Buche. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung zeigen ebenfalls einen deutlichen Rückgang des Buchenspringrüssler-Befalls
(Abb. 28).
3.2.3 Pilzliche Schaderreger
Pilze, insbesondere parasitisch lebende Arten, können die Wurzeln, das Holz sowie Nadeln oder Blätter besiedeln.
Häufig werden dabei wichtige Leitungsbahnen und Gefäße in ihrer Funktion gestört, so dass Vitalitätseinbußen durch
Welke- und Absterbeerscheinungen auftreten können.
33
Tab. 4: Wichtige pilzliche Schaderreger
Baumart
Wurzelpilze
Stammpilze
Nadel-/Blattpilze
Fichte
Wurzelschwamm
(Heterobasidion annosum)
Hallimasch (Armillaria spec.)
Wurzelschwamm
(Heterobasidion annosum)
Kiefern-Feuerschwamm
(Phellinus pini)
Grauschimmel
(Botrytis cinerea)
Diplodia-Triebsterben
(Diplodia pinea)
Buche
Wurzelhalsfäule
(Phytophthora spec.)
Hallimasch (Armillaria spec.)
Zunderschwamm
(Fomes fomentarius)
Buchenblattbräune
(Apiognomonia errabunda)
Eiche
Hallimasch (Armillaria spec.)
Kiefer
Esche
Eichen-Feuerschwamm
Eichenmehltau
(Phellinus robustus)
(Microsphaera alphitoides)
Falsches Weißes Stengelbecherchen
(Hymenoscyphus fraxineus)
Der bedeutendste pilzliche Schaderreger in Fichtenbeständen ist der Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum). Nach der Infektion des Baumes im
Wurzelbereich bzw. durch Wunden an den Wurzelanläufen verursacht dieser
Pilz eine im Stamm aufsteigende Holzfäule (Bild 7), die zur Holzentwertung
und damit zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen kann. Darüber
hinaus wird der Baum in seiner Stabilität geschwächt und anfällig gegenüber
Wurf und Bruch. 2015 waren rund 67.000 fm der eingeschlagenen Fichten
rotfaul. Bei der Waldzustandserhebung wurden sowohl im vergangenen als
auch in diesem Jahr rund 12% der begutachteten Fichten als rotfaul
angesprochen.
Bild 7:
Rotfäule bei der Fichte
Bild 8:
Falsches Weißes Stengelbecherchen
(Hymenoscyphus fraxineus)
Durch die Arten des Hallimasch-Komplexes (Armillaria spec.), welche ein
sehr großes Wirtsspektrum besitzen, sind potenziell alle (Haupt)baumarten
gefährdet. Der Pilz befällt neben der Wurzel auch die unteren Stammteile und
schädigt das Kambium. Das führt zu Vitalitätsverlusten bis hin zum Absterben der betroffenen Bäume. Bedeutung gewinnen diese Arten vor allem nach
Trockenjahren oder in vorgeschädigten Beständen. Im vergangenen Jahr
wurden von den Forstämtern nur rund 9 ha Schäden durch Hallimaschbefall
gemeldet, aufgrund der Niederschlagsdefizite 2015 könnte das Schadpotenzial in diesem Jahr deutlich höher sein. An den Stichprobenbäumen der
Waldzustandserhebung war 2016 kein Hallimaschbefall zu verzeichnen.
Einen erheblichen Einfluss auf den Gesundheitszustand der Esche hat der
seit 2009 in Thüringen auftretende und aus Asien stammende Kleinpilz
Falsches Weißes Stengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus). Als Erreger
des Eschentriebsterbens ist dieser Pilz (Bild 8) für den z. T. flächigen Ausfall
dieser Baumart verantwortlich. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung
zeigen eine deutliche Zunahme befallener Eschen in den letzten Jahren
(Abb. 33).
Der Eichenmehltau, als Besiedler frischer Eichenblätter, steht in seinem
Auftreten im Zusammenhang mit den Schäden durch die Eichenfraßgesellschaft (siehe Punkt 3.2.2) und wirkt sich bei massivem Befall auch auf den
Blattverlust aus. Mit 50 ha lag die Befallsfläche 2016 erwartungsgemäß
niedrig, an den Stichprobenbäumen der Waldzustandserhebung trat kein
Befall auf.
Bild 9:
Eichenmehltau
(Microsphaera alphitoides)
Bei der Buche zeichnet sich zunehmend das einzelstamm- bzw. truppweise
Auftreten von Wurzelhalsfäulen, hervorgerufen durch eine PhytophthoraInfektion (nachgewiesen P. cambivora), ab. Eine solche Infektion beeinflusst
maßgeblich die Vitalität der betroffenen Buchen und fördert den Befall mit
sekundären Schädlingen (Holzbrüter, holzzersetzende Pilze). Inwieweit sich
das auf die Ergebnisse der Waldzustandserhebung auswirkt, wird erst in den
kommenden Jahren ersichtlich sein.
34
3.3
Belastung des Waldökosystems durch hohe Stickstoffeinträge
Neben klimatischen Veränderungen, Witterungsextremen und forstlichen Schaderregern stellen Luftschadstoffe und
deren Umwandlungsprodukte eine große Belastung für das gesamte Waldökosystem dar. Sie gelangen direkt über
Nadeln und Blätter und/oder indirekt über den Waldboden in den Stoffkreislauf der Bäume und beeinflussen zahlreiche ökosystemspezifische und baumbiologische Prozesse.
Im Rahmen des Forstlichen Umweltmonitoring werden an den 14 Thüringer Wald- und Hauptmessstationen regelmäßig die Art und Menge von Stoffeinträgen mit dem Niederschlag bestimmt und an den drei Hauptmessstationen die
Konzentrationen der Luftschadstoffe Schwefeldioxid, Ozon und Stickoxide gemessen. Darüber hinaus wird sowohl an
den Wald- und Hauptmessstationen als auch im Rahmen der Bodenzustandserhebung/Bodendauerbeobachtung
regelmäßig die Konzentration von Stoffen im Boden untersucht.
Die aktuellen Untersuchungsergebnisse weisen einmal mehr auf eine Belastung durch zu hohe Stickstoffeinträge hin.
Stickstoff ist für alle Pflanzen lebendnotwendig und entsteht bei der mikrobiellen Zersetzung abgestorbener Tiere,
Pflanzen, Blätter, Nadeln oder Zweige. In vom Menschen unbeeinflussten Regionen steht Stickstoff den Bäumen und
Pflanzen in limitierter, aber ausreichender Menge zur Verfügung. In besiedelten Gebieten werden zusätzlich große
Mengen an Stickstoff aus landwirtschaftlichen Quellen (Dünger, Viehhaltung) und bei Verbrennungsvorgängen
(Verkehr, Industrie, Haushalte) freigesetzt, in der Atmosphäre teilweise über weite Strecken transportiert und unter
anderem im Kronenraum des Waldes oder auf dem Waldboden abgelagert.
Die kritischen Belastungsgrenzen des Waldes wurden 2014 und 2015 durch den hohen Eintrag von Stickstoff an allen
Wald- und Hauptmessstationen überschritten (Abb. 44). Kritische Belastungsgrenzen (Critical Loads) sind ökosystemspezifische Grenzen für den Eintrag von Schad- oder Nährstoffen aus der Atmosphäre. Ihre Einhaltung garantiert nach
heutigem Wissensstand, dass weder akute noch langfristige Schäden auftreten. Im Thüringer Wald und dessen
südwestlichem Vorland, in der Hainleite, im Thüringer Holzland, im Harz und im Hainich ist der Grad der Überschreitung in den letzten beiden Jahren zum Teil wieder deutlich gestiegen. Das lässt auf höhere Emissionen oder zusätzliche Emittenten schließen. Im Thüringer Becken, im Leinawald, im Kyffhäusergebirge und im Schiefergebirge blieb
die Überschreitungsmenge in etwa gleich.
Abb. 44:
Kritische Belastungsgrenzen und deren Überschreitung an Wald- und Hauptmessstationen
35
Die anhaltend hohen Stickstoffeinträge widerspiegeln sich auch im Ernährungszustand der Waldbäume. Die im
Rahmen der zweiten Bodenzustandserhebung (BZE II) durchgeführten Nährstoffanalysen zeigten an 56 der insgesamt
98 WZE/BZE-Standorte (8 x 8 km Raster) eine überdurchschnittliche Stickstoffversorgung (Abb. 45).
Abb. 45:
Überdurchschnittliche Stickstoffversorgung
der Bäume an WZE/BZE-Punkten
Vor allem Buchen und Eichen wiesen zum Zeitpunkt der Erhebung teilweise sehr hohe Stickstoffgehalte in den
Blättern auf, während die Kiefer überwiegend normal versorgt war. Bei der Fichte ergibt sich in Abhängigkeit vom
jeweiligen Standort ein differenzierteres Bild (Abb. 46 bis 49).
Buche
Fichte
23
20
15
10
25
Anzahl WZE/BZE - Punkte
Anzahl WZE/BZE-Punkte
25
8
5
23
20
15
11
10
5
0
0
N-Mangel
normale N-Versorgung
N-Überschuss
N-Mangel
N-Überschuss
25
23
Anzahl WZE/BZE -Punkte
Anzahl WZE/BZE-Punkte
25
normale N-Versorgung
Eiche
Kiefer
20
20
15
15
10
5
23
12
10
7
3
5
2
0
0
N-Mangel
normale N-Versorgung
N-Mangel
N-Überschuss
Abb. 46 bis 49:
Stickstoffgehalte in Nadeln/Blättern
36
normale N-Versorgung
N-Überschuss
Das widerspiegelt sich auch an den Wald- und Hauptmessstationen. Die untersuchten Buchen zeigen im gesamten
Zeitraum überwiegend eine luxuriöse Stickstoffversorgung, vor allem im Kyffhäusergebirge wurden extrem hohe
Stickstoffgehalte in den Buchenblättern festgestellt (Abb. 50).
N-Konzentration (%) in Buchenblättern
3,2
3
2,8
2,6
2,4
Grenze
2,2
Überschuss
2
1,8
WMS Hohe Sonne
WMS Hainich
HMS Possen
WMS Kyffhäuser
WMS Harz
1,6
1,4
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2007
2005
2002
2000
2004
1,2
1998
Abb. 50:
Stickstoffversorgung der Buche an Wald- und
Hauptmessstationen
WMS Vessertal
Bei der Fichte sind vor allem in den Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes hohe Stickstoffgehalte zu verzeichnen, während sich im Thüringer Holzland und im südwestlichen Vorland des Thüringer Waldes die Stickstoffgehalte im Normalbereich befinden (Abb. 51). Erstaunlich ist ein Stickstoffmangel bei der Fichte an der WMS Lehesten
(Schiefergebirge), während die Weißtanne auf dem gleichen Standort normal versorgt ist. Hier werden weitere
Untersuchungen Aufschluss geben.
1,8
1,7
1,6
Grenze
Überschuss
1,5
1,4
1,3
Grenze
Mangel
1,2
WMS Dillstädt
1,1
WMS Pfanntalskopf
WMS Lehesten
HMS Holzland
HMS Gr. Eisenberg
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2007
2005
2004
2002
2000
1998
1
1994
Abb. 51:
Stickstoffversorgung der Fichte an Wald- und
Hauptmessstationen
1996
N- Konzentration (%) in Fichtennadeln
(erster Nadeljahrgang)
1,9
Die Kiefern im Thüringer Holzland (HMS Holzland und WMS Paulinzella) zeigen im gesamten Untersuchungszeitraum
eine normale Stickstoffversorgung. Die Eiche weist im Altenburger Land (WMS Leinawald) sehr hohe Stickstoffgehalte
auf, im Thüringer Becken (WMS Steiger) liegen die Stickstoffgehalte bislang noch im oberen Normalbereich.
Der Stickstoffbedarf eines Baumes beträgt je nach Baumart und Baumalter zwischen 5 und 15 Kilogramm pro Hektar
und Jahr, mehr Stickstoff können Waldbäume in der Regel nicht aufnehmen. Wird der zur Verfügung stehende
Stickstoff von der Vegetation nicht benötigt, dann reichert er sich vorübergehend im Boden an und wird später mit
dem Sickerwasser in Form von Nitrat in die Grund- und Oberflächengewässer verfrachtet. Die Ergebnisse der zweiten
Bodenzustandserhebung zeigen an 18 der 98 WZE/BZE-Punkte hohe bis sehr hohe Stickstoffvorräte im Waldboden,
an 11 Punkten wurden erhöhte Nitratkonzentrationen im Bodensickerwasser gemessen.
Die Quellwasseruntersuchungen an den Wald- und Hauptmessstationen zeigen einen Anstieg der Nitratkonzentrationen an fünf der acht untersuchten Waldquellen. Die stärksten Anstiege sind an den Waldquellen der HMS Großer
Eisenberg und der WMS Hohe Sonne zu verzeichnen (Abb. 52 und 53).
37
Waldquelle HMS Gr. Eisenberg
12
NO3 in mg/l
10
8
6
4
2
Abb. 52:
Nitrat-Konzentration Waldquelle
Großer Eisenberg
2016
2015
2013
2014
2011
2011
2012
2009
2010
2009
2010
2007
2008
2005
2006
2004
2002
2003
2001
1999
2000
1998
1997
1995
1996
0
Waldquelle WMS Hohe Sonne
35
30
NO3 in mg/l
25
20
15
10
5
2016
2014
2015
2012
2013
2007
2008
2005
2006
2004
2002
2003
2001
2000
1999
1997
1998
1995
0
1996
Abb. 53:
Nitrat-Konzentration Waldquelle
Hohe Sonne
Die Ergebnisse des Forstlichen Umweltmonitoring belegen erneut das anhaltende Überangebot an Stickstoff. Der
zusätzliche Stickstoff wirkt im Wald wie eine permanente Düngung und begünstigt in Kombination mit den
klimatischen Veränderungen die häufige Blüte und Fruktifikation und den gestiegenen Zuwachs vieler Waldbäume.
Das stärkere Baumwachstum und die erhöhte Blüte-/und Fruktifikationsaktivität gehen allerdings langfristig mit
einem Mehrbedarf an Wasser und anderen Nährstoffen einher. Dieser Mehrbedarf kann nicht überall gedeckt werden,
so dass vor allem Waldbestände auf trockenen und nährstoffärmeren Standorten gefährdet sind und zunehmend
empfindlicher auf Witterungs- und Umwelteinflüsse reagieren dürften.
38
Kapitel 4
Fazit/Ausblick
4. Fazit/Ausblick
Der Zustand des Waldes hat sich gegenüber dem Vorjahr
deutlich verschlechtert. In diesem Jahr waren nur noch
20% aller Waldbäume gesund, die Buche fruktifizierte so
stark wie noch niemals zuvor, die Fichte wies den
stärksten Nadelverlust der letzten 20 Jahre auf, jüngere
und ältere Kiefern zeigen kaum noch Unterschiede im
Kronenbild und ab Mitte August setzte eine massive
Herbstfärbung ein. Diese Ergebnisse zeigen, dass der
Klimawandel in Thüringens Wäldern immer deutlicher in
Erscheinung tritt!
Umwelteinflüsse und forstliche Schaderreger. Die hohen
Stickstoffeinträge regen die Blüh- und Fruktifikationsaktivitäten zusätzlich an und verstärken diesen Prozess.
Da die Buche in Thüringen auf den meisten Standorten
optimale Bedingungen vorfindet, können diese Belastungen derzeit noch kompensiert werden. Forstliche
Maßnahmen, wie z. B. die Förderung der Naturverjüngung und eine dem Dauerwaldprinzip entsprechende
Bewirtschaftung unterstützen das.
Bei der Kiefer hat sich die Blüh- und Fruktifikationsrate
seit dem Extremsommer 2003 mehr als verdoppelt. Von
1991 bis 2003 blühten im Durchschnitt jährlich nur rund
24% der begutachteten Kiefern, im Zeitraum von 2004
bis 2016 waren es 52%. Die zunehmende Intensität der
Blüte wirkt sich auf die Benadelungsdichte aus und
beeinflusst somit wichtige Stoffwechselvorgänge. Die
Kiefer ist im Hinblick auf die Nährstoffversorgung eine
relativ anspruchslose Baumart und kommt auch in
trockeneren Regionen in der Regel gut zurecht. In
Thüringen stockt sie vor allem auf Buntsandsteinstandorten im Osten und Südwesten des Landes, zeigt hier
aber zum Teil erhebliche Vitalitätsdefizite. Vor allem
junge Kiefern sind ungewöhnlich stark verlichtet. Es liegt
die Vermutung nahe, dass sich Niederschlagsdefizite
und Trockenperioden bei der Kiefer gegebenenfalls
stärker auf den Kronenzustand auswirken als bisher
angenommen. Hier sind weitere Untersuchungen notwendig, die sowohl das jeweilige Standortpotenzial als
auch die hohen Stickstoffeinträge mit einbeziehen.
Während bis Mitte der 1990er Jahre versauernd wirkende
Luftschadstoffe den Gesundheitszustand des Waldes
maßgeblich prägten, beeinflussen heute vor allem
Witterungsextreme den Zustand und das Wachstum der
Bäume. Die Ergebnisse der Langzeitbeobachtungen im
Wald belegen das. So wirken sich Niederschlagsdefizite
und überdurchschnittliche Temperaturen unmittelbar vor
und während der Vegetationszeit auf zahlreiche baumphysiologische Prozesse aus und begünstigen die Entwicklung forstlicher Schaderreger. Trockenphasen im
Herbst und eine fehlende Schneedecke im Winter führen
hingegen zu einer eingeschränkten Grundwasserneubildung. Sommerliche Unwetterereignisse und starke
Stürme hinterließen in den letzten Jahren teilweise sehr
viel Wurf- und Bruchholz und boten je nach Jahreszeit
ideale Brutbedingungen für den Borkenkäfer.
Auf Trockenheit und überdurchschnittliche Temperaturen
reagiert jede Baumart spezifisch, auffallend ist jedoch
die Häufung starker Blüte- und Fruktifikationsjahre bei
allen Baumarten, die als Sicherungsmaßnahme zum
Fortbestand der jeweiligen Art verstanden werden muss.
Die Fichte stockt vorzugsweise in den kühl-feuchten
Mittelgebirgsregionen Thüringens und verfügt hier in der
Regel über ausreichend Wasser. Sie ist an eine komfortable Wasserversorgung angepasst und reagiert deshalb
auf Trockenheit und Hitze empfindlicher als andere
Baumarten. Latente Wasserdefizite sind allerdings erst
relativ spät am Zustand der Baumkrone erkennbar, im
Vordergrund stehen eine ausgeprägte Prädisposition
gegenüber Borkenkäferbefall und Zuwachseinbußen. Die
seit 2004 um das Dreifache gestiegene Blüh- und Fruktifikationsrate und die zunehmenden Nadelverluste
weisen auf sich verändernde Rahmenbedingungen hin
und müssen weiter beobachtet werden. Besonders
gefährdet ist die flachwurzelnde Fichte auch bei anderen
Witterungsextremen wie z. B. Sturm oder Nassschnee.
Zur Verbesserung der Gesamtsituation werden im
Rahmen von Waldumbaumaßnahmen tiefwurzelnder
Baumarten wie Buche oder Weißtanne der Fichte beigemischt, so dass langfristig eine Risikostreuung und eine
optimale Ausnutzung des Nährstoffpotenzials stattfinden
können. Zur Stabilisierung des Bestandesgefüges kann
Bei der Buche hat die Anzahl der Mastjahre pro Jahrzehnt
deutlich zugenommen. Während im Zeitraum von 1991
bis 2000 nur eine stärkere Buchenmast auftrat, waren es
von 2001 bis 2010 bereits vier. Seit 2011 wurden
bislang drei Mastjahre und die höchsten Fruktifikationsraten seit Beginn der Waldzustandserhebung registriert.
Prinzipiell bilden Mastjahre bei der Buche die Grundlage
der natürlichen Verjüngung und sind damit aus forstbetrieblicher Sicht begrüßenswert. Allerdings werden zur
Frucht- und Samenbildung auch große Mengen an Nährstoffen und Assimilaten benötigt. Der Baum braucht sehr
viel Energie und kann in dieser Zeit keine Reservestoffe
einlagern. Andere Prozesse, wie zum Beispiel die Blattbildung oder der Holzzuwachs laufen nur unvollständig
ab. Das wiederum beeinträchtigt wichtige Stoffwechselvorgänge. Häufen sich die Mastjahre, dann werden die
notwendigen Regenerationsphasen immer kürzer, der
Baum wird schwächer und damit anfälliger für
40
auch die Eberesche beitragen, die vor allem in stark
aufgelichteten Beständen die mangelnde Regenerationsfähigkeit der Fichte ausgleicht.
Forstliche Maßnahmen allein reichen jedoch nicht aus.
Forst- und Umweltpolitik sollten gemeinsam darauf
ausgerichtet sein, Wald und Boden zu erhalten und seine
Funktionen zum Wohle der Gesellschaft sicher zu stellen.
Dafür sind gesetzliche Vorgaben zur Senkung der Treibhausgase ebenso notwendig, wie die weitere Reduzierung von Luftschadstoffen. Vor allem die hohen
Stickstoffeinträge in den Wald müssen deutlich und
dauerhaft reduziert werden, um eine Versauerung des
Bodens, instabile und anfällige Waldbestände und die
zunehmende Nitratbelastung vor allem des Grundwassers zu vermeiden.
Die Eiche kann aufgrund ihres ausgeprägten Pfahlwurzelsystems zusätzliches Wasser aus tieferen Bodenschichten erschließen und kommt deshalb in der Regel
mit Trockenperioden gut zurecht. Das setzt allerdings ein
intaktes Wurzelsystem und Wasservorräte in den
entsprechenden Bodentiefen voraus. Liegen hier
Störungen vor, dann reagiert die Eiche mit Blattverlusten
und partiellen Absterbeerscheinungen. Der schlechte
Zustand jüngerer Eichen in den letzten beiden Jahren
könnte ein erstes Indiz dafür sein und auch ältere Eichen
zeigen trotz des rückläufigen Befalls durch den Grünen
Eichenwickler (Tortrix viridana) und die FrostspannerArten (Operophtera brumata, Erannis defoliaria) noch
immer starke Blattverluste. Forstliche Maßnahmen
sollten sich deshalb am Wasser- und Nährstoffbedarf der
Eiche orientieren und eine gute Ausbildung der
Baumkrone zulassen.
Die Ergebnisse des Forstlichen Umweltmonitoring tragen
seit 1991 dazu bei, die Vorgaben zur Reduzierung von
Luftschadstoffen wirksam zu kontrollieren und bilden
eine solide Basis für forstbetriebliche Entscheidungen.
Der Schutz und die Erhaltung des Waldes als Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen werden dabei
immer an erster Stelle stehen.
Die Schaffung von Dauerwäldern unterstützt die Anpassung der Baumarten an sich verändernde Umweltbedingungen. Naturnahe Dauerwälder sind ungleichaltrige,
mehrstufige und artenreiche Bestände, die einer regelmäßigen Bewirtschaftung unterliegen. Hier werden:
Ÿ Kahlschläge vermieden und Waldpflegemaßnahmen
Ÿ
Ÿ
Ÿ
Ÿ
Ÿ
nach dem Ausleseprinzip durchgeführt,
die Gesundheit und Werteentwicklung der
Auslesebäume vom Erntealter bestimmt,
standortgerechte Naturverjüngungen immer den
Vorrang haben,
Schäden an Wald und Boden vermieden und
Naturschutzziele berücksichtigt,
das Selbstregulierungsvermögen des Waldes durch
Waldschutzmaßnahmen und die Schaffung
vertretbarer Wildbestände gestärkt und
ökosystemare Prozesse gebührend berücksichtigt.
Eine besondere Bedeutung kommt aber auch einer am
Nährstoffpotenzial des Waldbodens ausgerichteten
Holzerntestrategie zu, denn optimale Wachstums- und
Entwicklungsbedingungen herrschen für den Wald nur
dann, wenn die zur Verfügung stehenden Nährstoffe vom
aufstockenden Bestand langfristig und nachhaltig
genutzt werden können. Die in den letzten Jahrzehnten
durch hohe Säureeinträge induzierten Nährstoffverluste
sind vor allem auf den nährstoffarmen Standorten noch
nicht wieder ausgeglichen, hier ist ein Verbleib nährstoffreicher Kronenteile auf dem Waldboden zwingend
notwendig. Darüber hinaus helfen Kompensationskalkungsmaßnahmen, versauernd wirkenden
Immissionen, der Gefährdung des Grundwassers sowie
der weiteren Zerstörung des Bodengefüges entgegenzuwirken.
41
42
Anhang
Bewertung des Waldzustandes nach Baumarten
Anhang
Bewertung des Waldzustandes nach Baumarten
Baumart
Jahr
0
1
gesund
leichter
Prozentuale Anteile nach Stufen
2
3
mittlerer
starker
4
2 bis 4
abgestorben
deutlich
Vitalitätsverlust Vitalitätsverlust Vitalitätsverlust
2007
Fichte
Kiefer
31
38
29
2
geschädigt
0
31
2008
29
43
27
1
0
28
2009
35
38
26
1
0
27
2010
40
38
21
1
0
22
2011
36
40
23
1
0
24
2012
35
42
22
1
0
23
2013
37
41
21
1
0
22
2014
34
42
23
1
0
24
2015
29
44
26
1
0
27
2016
28
42
29
1
0
30
2007
13
46
38
2
1
41
2008
4
45
48
2
1
51
2009
5
49
45
1
0
46
2010
8
48
43
1
0
44
2011
6
49
44
1
0
45
2012
7
52
41
0
0
41
2013
8
50
41
1
0
42
2014
8
53
38
1
0
39
2015
9
48
41
2
0
43
2016
8
44
46
2
0
48
2007
34
41
25
0
0
25
2008
23
54
23
0
0
23
2009
30
33
37
0
0
37
2010
31
39
30
0
0
30
2011
sonstige
Nadelbäume 2012
23
36
37
4
0
41
24
46
30
0
0
30
2013
24
36
40
0
0
40
2014
25
45
30
0
0
30
2015
23
48
28
1
0
29
2016
24
35
40
1
0
41
2007
26
41
31
2
0
33
2008
22
43
33
1
1
35
2009
26
41
32
1
0
33
2010
30
41
28
1
0
29
2011
alle
Nadelbäume 2012
27
42
30
1
0
31
26
45
28
1
0
29
2013
28
43
28
1
0
29
2014
26
46
28
0
0
28
2015
23
46
30
1
0
31
2016
22
42
34
2
0
36
44
Prozentuale Anteile nach Stufen
Baumart
Jahr
0
1
2
3
4
2 bis 4
gesund
leichter
mittlerer
starker
abgestorben
deutlich
Vitalitätsverlust Vitalitätsverlust Vitalitätsverlust
Buche
Eiche
sonstige
Laubbäume
alle
Laubbäume
geschädigt
2007
13
48
36
3
0
39
2008
17
53
29
1
0
30
2009
15
44
40
1
0
41
2010
14
49
36
1
0
37
2011
9
39
51
1
0
52
2012
12
48
39
1
0
40
2013
20
48
31
1
0
32
2014
11
41
47
1
0
48
2015
16
56
26
2
0
28
2016
12
45
41
2
0
43
2007
14
27
58
1
0
59
2008
21
28
50
1
0
51
2009
15
28
54
3
0
57
2010
14
30
53
3
0
56
2011
13
36
49
2
0
51
2012
9
36
52
3
0
55
2013
11
43
44
2
0
46
2014
14
46
38
2
0
40
2015
7
48
40
5
0
45
2016
7
49
39
5
0
44
2007
22
49
28
1
0
29
2008
23
48
28
1
0
29
2009
24
47
27
2
0
29
2010
27
45
27
1
0
28
2011
27
40
32
1
0
33
2012
26
45
28
1
0
29
2013
29
42
28
1
0
29
2014
28
40
31
1
0
32
2015
26
45
27
2
0
29
2016
23
42
33
2
0
35
2007
16
44
38
2
0
40
2008
19
48
32
1
0
33
2009
18
42
38
2
0
40
2010
18
44
36
2
0
38
2011
15
39
45
1
0
46
2012
16
45
37
2
0
39
2013
22
45
32
1
0
33
2014
17
42
40
1
0
41
2015
18
51
28
3
0
31
2016
15
45
38
2
0
40
45
Prozentuale Anteile nach Stufen
Baumart
Jahr
0
1
2
3
4
2 bis 4
gesund
leichter
mittlerer
starker
abgestorben
deutlich
Vitalitätsverlust Vitalitätsverlust Vitalitätsverlust
alle
Baumarten
geschädigt
2007
23
42
33
2
0
35
2008
21
45
33
1
0
34
2009
23
42
34
1
0
35
2010
26
42
31
1
0
32
2011
23
41
35
1
0
36
2012
23
45
31
1
0
32
2013
26
44
29
1
0
30
2014
23
44
32
1
0
33
2015
21
48
30
1
0
31
2016
20
43
36
1
0
37
46
Impressum
Herausgeber:
Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)
Referat Presse, Öffentlichkeitsarbeit
Werner-Seelenbinder-Straße 8
Telefon: 0361 37-91740
Telefax: 0361 37 91749
99096 Erfurt
www.tmil.info
Redaktion:
Referat Forst-, Jagd- und Fischereipolitik
Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha
Fotos:
Verena N./PIXELIO
Fotolia
Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL)
Thüringen Forst AöR
Druck:
Landesamt für Vermessung und Geoinformation
Stand: Dezember 2016