Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK

SKK Landschaftsarchitekten AG - Postfach - Lindenplatz 5 - CH-5430 Wettingen 1 - Tel. 056 437 30 20 - Fax 056 426 02 17
[email protected] - www.skk.ch
Stadt Lenzburg
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK
Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
14. Dezember 2016
Version 2
F:\Aufträge\1651-1675\1670\Berichte\20161130_Bericht_Interventionen FLEK_Mitwirkung.docx
2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
3
1.1
Übergeordnete Ziele
3
1.2
Raumstruktur
4
1.3
Konflikte
8
1.4
Fokusräume
9
2
Fokusraum Bergfeld / Wildenstein
11
2.1
Bild / Charakter
11
3
Bodefeld / Hornerfeld
14
3.1
Bild / Charakter
14
4
Gofi / Schlossberg
16
4.1
Bild / Charakter
16
4.2
Spezialzone Gofi
16
5
Boll / Lindfeld
19
5.1
Bild / Charakter
19
6
Länzert
22
6.1
Bild / Charakter
22
7
Wegenetz Übersicht
23
Beilagen
1
Verzeichnis Text
Versionsgeschichte
Nr.
Datum
Inhalt
1
21. Okt. 2016 Entwurf Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK
2
14. Dez. 2016 Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK
Autor
RA
RA
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen
Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung von SKK Landschaftsarchitekten AG.
© SKK Landschaftsarchitekten AG
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
3
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1
Einleitung
In der Räumlichen Entwicklungsstrategie (RES) aus dem Jahr 2015 wurden die
siedlungsumgebenden Landschaftsräume in einer ungenügenden Tiefe bearbeitet, was von
den Teilnehmern in der öffentlichen Mitwirkung bemängelt wurde. Als konzeptionelle
Vorarbeit für die Revision der Nutzungsplanung, im speziellen des Kulturlandplans, werden
die Landschaftsräume um Lenzburg nun einer vertieften Betrachtung unterzogen. Der
raumplanerische Auftrag "Innen- vor Aussenentwicklung" lässt die Siedlungsfreiräume
vermehrt unter Druck geraten, womit auch dem Umgang mit der offenen Landschaft als Freiund Erholungsraum in Zukunft mehr Beachtung geschenkt werden muss. Die Betrachtungsund Handlungsebenen sollen nicht wie bisher auf die landschaftsrelevanten
Partikularinteressen der Landwirtschaft, der Waldwirtschaft oder der Ökologie abgestimmt
sein, sondern unter Einbezug von naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen,
landschaftsästhetischen und funktionalen Aspekten für die Erholungsnutzung integral
weiterentwickelt werden.
Mit dem Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept (FLEK) wird für die Stadt Lenzburg
ein konsistentes Zukunftsbild der Landschaft entworfen. Dabei sind die in den vorhandenen
Grundlagen (inkl. aktualisiertes Natur- und Landschaftsinventar vom Oktober 2016)
getroffenen Analysen und Ziele zur Natur und Landschaft zusammenzuführen, aufeinander
abzustimmen und inhaltlich weiter zu entwickeln.
1.1
Übergeordnete Ziele
−
Erarbeitung einer thematisch und räumlich angepassten Entwicklungsstrategie, die als
behördenverbindliches Instrument richtungsweisenden Charakter hat
−
Erhalt und Aufwertung der vielfältigen, siedlungsumgebenden Kulturlandschaftsräume
mit identitätsstiftendem Charakter ("Grüner Ring" um Lenzburg, Staufen und Niederlenz)
−
Stärkung und erlebbar machen der naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen,
landschaftsästhetischen und funktionalen Aspekten der Landschaft
−
Entwickeln eines robusten Entwicklungskonzeptes unter Einbezug der relevanten Akteure
in der Landschaft (Landwirtschaft, Waldwirtschaft und Ökologie)
−
Herstellen von Tangentialverbindungen rund um das Siedlungsgebiet §von Lenzburg und
Staufen (Verbindung Ost-West-Richtung über den Aabachraum nach Staufen)
Nachfolgend werden die relevanten Analysen über den Gesamtraum sowie Ziele und
Massnahmen des FLEK pro Fokusraum (vgl. Kap 1.4 Fokusräume) beschrieben. Die
beschriebenen Massnahmen sind im beigelegten Entwurf des Syntheseplans verortet. Die
Stärken, Schwächen und Potenziale sind der Fotodokumentation in der Beilage zu entnehmen.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
4
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1.2
Raumstruktur
Kulturhistorische "Raumkonstanten" in der Landschaft wie beispielsweise das Schloss, der
Weiler Wildenstein oder die historischen Bauernhöfe am Hangfuss des Gofi treten als
identitätsstiftende Elemente prominent in Erscheinung. Auch die historischen Verkehrswege
die gut in die Landschaft eingebettet sind und sternförmig nach Lenzburg führen, sind heute
noch les- und erlebbare kulturgeschichtliche und landschaftsästhetische Aspekte. Hingegen
stellen die jüngeren, nationalen Verkehrsinfrastrukturen wie die Autobahn oder die Eisenbahn,
sowie die Kantonsstrassen mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen, trennende Elemente in der
Landschaft dar.
Der Siedlungskörper und somit auch die Siedlungsränder haben sich in ihrer Ausdehnung seit
dem Bauboom der 60er und 70erJahre nur unwesentlich verändert. Seit dieser Zeit entwickelte
sich die Siedlungsfläche von Lenzburg eher nach innen und hat sich nur im Bereich des
Hornerfelds und Länzert flächenrelevant in die Landschaft ausgebreitet. Im südlichen Bereich
der Gemeinde wie auch auf dem Gemeindegebiet von Staufen, wurden zahlreiche Bauten und
Anlagen in der Landschaft gebaut, die ausserhalb des eigentlich kompakten Siedlungskörpers
liegen und keine Verbindung zu diesem haben (teilweise funktionsbedingt).
Abb. 1.1
Lenzburg nach dem Bauboom der 60er und 70er Jahre (Ausschnitt Landeskarte 1975)
Seit dem Bauboom sind die heutigen Siedlungsränder von Lenzburg im Ansatz erkennbar (Quelle: www. map.admin.ch)
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
Abb. 1.2
Lenzburg im Jahr 2013 (Ausschnitt Landeskarte 2013)
Die Siedlungsentwicklung der Stadt Lenzburg hat seit dem Bauboom der 60er und 70er Jahre grösstenteils innerhalb des
bestehenden Siedlungskörpers stattgefunden. Aktuelles Beispiel dafür ist das Umstrukturierungsgebiet des ehemaligen
Heroareals oder die Wohnüberbauung Widmi. Das im Bau befindliche Widmiareal ist auf der Karte noch nicht abgebildet,
wie auch das neue Herogelände am östlichen Stadtrand beim Hornerfeld (vgl. dazu Abbildung 1.5). (Quelle: www.
map.admin.ch)
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
5
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
Abb. 1.3
Zerschneidung der Landschaft. Autobahnbau in den 60er Jahren
Blick von Hunzenschwil nach Lenzburg im Hintergrund. Der Bau der Autobahntrasse der A1 zieht sich als eindrückliche
Schneise durch Wälder und offenes Landwirtschaftsland (Quelle: ETH Bildarchiv)
Abb. 1.4
Industrie- und Autobahnbau in den 60er Jahren
Die Autobahntrasse ist bis zur Gabelung der bestehenden Gleisanlagen vorbereitet. Im Länzert werden die ersten
Industriehallen gebaut (Quelle: ETH Bildarchiv).
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
6
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
7
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
.Abb. 1.5 Raumstruktur heute
Zwischen den Siedlungsrändern und dem Waldrand als prägende Raumkulisse spannen sich die offenen, landwirtschaftlich
genutzten Flächen auf. Besonders im südlichen Teil ist diese klare Raumabfolge (Siedlung, offene Landschaft und Wald)
durch zahlreiche Bauten in der Landschaft überformt und nicht erlebbar. Im nordwestlichen Teil sind es die Wälder, oder
besser gesagt das Waldgesetz, die das Siedlungswachstum begrenzt haben.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
8
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1.3
Konflikte
Die erwähnten Verkehrsinfrastrukturen, die beispielsweise Räume wie das Lindfeld mit dem
Boll-Wald isolieren oder abrupte Übergänge von Siedlung und Landschaft, stellen im Bereich
der Landschaftsästhetik sowie funktionalen Aspekten wie ökologischer und
erholungsbezogener Vernetzung die grössten Konflikte dar (Siedlungsränder und lineare
Infrastrukturen mit trennender Wirkung).
Abb. 1.6
Übersichtskarte räumlicher Konflikte
Entlang der Verkehrsinfrastrukturen konzentrieren sich Konflikte mit Trennwirkung. Im Süden besteht im Bereich der JVA die
Gefahr, dass durch die Einzonung (ÖB) die Gebäude bis an den Waldrand gebaut werden könnten.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
9
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1.4
Fokusräume
Als Grundsatz soll ein "Grüner Ring" bestehend aus offenem Landwirtschaftsland und Wäldern
rund um Lenzburg, Staufen und Niederlenz erhalten und aufgewertet werden. Die wichtigen
Bausteine die im Hoheitsbereich der Stadt Lenzburg liegen, werden nachfolgend beschrieben.
Abb. 1.7
"Grüner Ring"
Der "Grüne Ring" um Lenzburg, Niederlenz und Staufen soll als Grundsatz in den Planungsinstrumenten verankert und durch
das Beheben von Querungshindernissen für die ökologische und erholungsbezogene Vernetzung aufgewertet werden.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
10
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
Abgeleitet von den landschaftlichen und topografischen Leitlinien und abgestimmt auf das
Gemeindegebiet der Stadt Lenzburg, werden in der Folge fünf Fokusräume vertieft betrachtet.
Die Einteilung in Fokusräume erlaubt jeweils die Profilierung der kulturgeschichtlichen,
landschaftsästhetischen und funktionalen Qualitäten und eine differenzierte, den Räumen
angepasste Formulierung von Entwicklungszielen und Massnahmen.
5
4
2
3
1
Abb. 1.8
Fünf Fokusräume FLEK
Die fünf Fokusräume Bergfeld/Wildenstein (1), Bodefeld/ Hornerfeld (2), Gofi/Schlossberg (3), Boll/Lindfeld (4) sowie Länzert
(5), lassen eine spezifische Betrachtungsweise zu. Der Aabachraum als sechster Fokusraum ist Bestandteil des Masterplan
Aabach.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
11
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
2
Fokusraum Bergfeld / Wildenstein
2.1
Bild / Charakter
Dieser Fokusraum spannt sich zwischen dem Aabachraum im Westen, den Siedlungsrändern
im Norden, dem Berg-Wald im Süden und einem sanften, topografisch einprägsamen
Geländeübergang zum Fokusraum Bodefeld/Hornerfeld im Osten auf. Die Vielfalt zwischen
offenen und intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie strukturreichen, gewässeroder strassenparallel verlaufenden Gehölzen und Baumreihen gliedern den Raum. Der Weiler
Wildenstein lässt den kulturgeschichtlichen Aspekt mit zahlreichen bäuerlichen Elementen wie
Höfe, Weiden, Brunnen oder siedlungsumgebende Hochstammobstbäumen exemplarisch
weiterleben und prägt den Fokusraum als identitätsstiftende Raumkonstante. Zudem bestehen
attraktive Blickbezüge über die offene Landschaft zum Gofi. Durch die lockere Bebauung mit
einem hohen Durchgrünungsgrad am Hangfuss des Gofi, ist ein "fliessender" Übergang von
der flach ausgeprägten Landschaft des Bergfeld zu den strukturreichen Südhängen des
Umlaufbergs erlebbar. Diese Qualität macht die Entstehungsgeschichte dieser
naturgeschichtlichen/geologischen Besonderheit von Lenzburg bis heute erlebbar und bietet
vielfältige Landschaftserlebnisse auf engstem Raum. Mit wenigen Massnahmen kann der
Erlebniswert dieser kulturhistorischen und landschaftsästhetischen Aspekte gesteigert werden.
Ziele
−
Erhalt des zusammenhängenden und offenen Landschaftsraumes zwischen
Siedlungsgebiet und Wald im Süden
−
Erlebbar machen der kulturhistorischen und landschaftsästhetischen Aspekte durch einen
Bergfeld/Wildenstein Rundweg (Weg entlang Siedlungsrand und Waldrand)
−
Herstellen einer Tangentialverbindung über des Gelände des ehemaligen Werkhofs der
Justizvollzugsanstalt (JVA) und den Aabachraum nach Staufen (vgl. Bericht Masterplan
Lebensader Aabach Kap. 7)
−
Wiederherstellen eines zusammenhängenden, offenen Landschaftsraumes Bergfeld
Aabachraum (Erhalt im übergeordneten Kontext des siedlungsumgebenden Landschaftsund Freiraumbandes ("Grüner Ring") um Lenzburg, Staufen und Niederlenz)
Erläuterungen
Die Vielzahl der Besonderheiten an naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen,
landschaftsästhetischen und funktionalen Aspekten des Fokusraums macht dessen Eigenart
aus. Mehr noch sind die landschaftlichen und topgrafischen Leitlinien dafür verantwortlich,
dass das Bergfeld als komplett eigenständiger und auch abgeschiedener Landschaftsraum
wahrgenommen werden kann. Sozusagen im "Hinterzimmer" des Lenzburger
Siedlungskörpers kann dieser Landschaftsraum für die Erholungsnutzung in Wert gesetzt
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
werden und einen wichtigen Bestandteil für die landschaftsbezogene Freiraumversorgung
leisten. Zudem könnten die heute durch Erholungssuchende stark frequentierten Wälder
entlastet werden (attraktives Angebot am Siedlungs- und Waldrand).
Das ehemalige Werkhofareal der JVA erweist sich bei einer teilweise Rekultivierung und
anschliessender Rückzonung in Landwirtschaftsland als zentraler Baustein beim Erhalt einer
zusammenhängenden Landschafts- und Freiraumverbindung im Süden von Lenzburg. Dies
vor allem bei einer Umsetzung der geplanten Massnahmen zur Überquerung der
Seonerstrasse und der Gleisanlagen der Seetalbahn westlich des Aabachraums (vgl.
Masterplan Lebensader Aabach Kap. 7).
Teilkonzept und Massnahmen
Abb. 2.1
Übersichtsskizze Interventionen Bergfeld/Wildenstein
Ein eigenständiger Rundweg (Siedlungsrand- und Waldrandweg) sowie die Anbindung an den Aabacharum im Westen,
können den Fokusraum mit punktuellen Massnahmen in einem relevanten Mass in Wert setzen.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
12
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
13
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1. Wiederherstellung der Landschaftsverbindung durch Rekultivierung der Kiesgrube
(Umnutzung ehemaliges Werkhofareal / Verhandlungen mit dem Kanton / vgl. Masterplan
Lebensader Aabach)
2. Akzentuierung des historischen Verkehrswegs (Bergfeldweg) durch Anlegen einer
Baumreihe (verlängern Baumreihe Ammerswilerstrasse / innerstädtisch und historischer
Bergfeldweg / Verknüpfung Siedlung und Landschaft)
3. Renaturierung Zufluss Stadtbach / Anlegen naturnahes Ufergehölz als
raumstrukturierendes, lineares Element. Konflikt mit Baumschule (räumlich und nicht
zonenkonform wenn Landschaftsschutzzone / Bestandsgarantie)
4. Aufheben Materiallager Gartenbau. Möglicher Ersatzstandort? (nicht zonenkonform wenn
Landschaftsschutzzone)
5. Neuer Übergang Ammerswilerstrasse (Rundweg Bergfeld) beim Parkplatz Fünfweiher (allg.
Umgang prüfen mit Parkplätzen)
6. Neue Obstbaumpflanzungen zur Stärkung des Weilercharakters Wildenstein (Konzept zur
Veredelung und Vermarktung der landwirtschaftlichen Produkte)
7. Gestaltung Siedlungsrand zur ökologischen und erholungsbezogenen Vernetzung
(Vernetzung Waldrandbiotope und Heckenlebensräume / Lückenschluss für Rundweg
Bergfeld / Pflege und Bewirtschaftung durch Landwirtschaft, Abgeltung über LQ-Beiträge)
8. Übergang zum Fokusraum Bodefeld / Hornerfeld gestalten (geprägt durch Topographie /
Sattel)
9. Wiederherstellung der charakteristischen Landschaftsform der eiszeitlichen
Schmelzwasserrinne Keelenmatte durch entfernen des verbindenden Waldstücks zwischen
den Wäldern Lütisbuech und Berg (Keelenmatte im geologischen Inventar des Kantons
Aargau als Objekt von kantonaler Bedeutung vermerkt.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
14
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
3
Bodefeld / Hornerfeld
3.1
Bild / Charakter
Dieser Fokusraum spannt sich zwischen der unverbauten Südostflanke des Gofi im Westen,
den Bahngeleisen im Norden, und den Waldrändern des Rain im Osten und LütisbuechEichholz im Süden auf. Die Ebenen des Bodefeld und Hornerfeld sind geprägt von intensiver
Landwirtschaft. Die Ränder des Fokusraums sind vor allem am Übergang zu den Hanglagen
des Gofi, im Sandrisi und am Waldrand des Lütisbuech-Eichholz Walds extensiv genutzt und
weisen einen hohen ökologischen Wert auf. Die Gehöfte am Bannhaldenweg sowie der
Bühlhof stellen aus kulturgeschichtlicher Sicht wertvolle "Raumkonstanten" dar. Zudem tragen
Nutzungen wie der Verkauf von Produkten direkt ab Hof und die Kulturlandschaftselemente
(Hecken und Hochstammobstbäume) im direkten Umfeld der Höfe einen wichtigen Beitrag zur
Landschaftsqualität und somit dem Identifikationswert des Raumes bei. Hingegen sind der
Reithof und das direkt angrenzende Einfamilienhausquartier schlecht in die Landschaft
eingegliedert und stellen einen Fremdkörper im Fokusraum dar. Über die Hendschikerstrasse,
die das trennende Element zwischen Bodefeld und Hornerfeld darstellt, sind Blickbezüge zum
grossen Waldgebiet Lind im Norden möglich. Die ökologische und erholungsbezogene
Vernetzung nach Norden ist jedoch wegen der Hendschikerstrasse und der Bahnlinie nicht
gewährleistet.
Ziele
−
Erhalt des zusammenhängenden und offenen Landschaftsraumes zwischen Gofi und den
Waldrändern im Süden, Osten und Norden
−
Verbesserung der ökologischen Vernetzung in West-Ost-Richtung. Vom Gofi über das
Bodefeld und dem Waldrand des Lütisbuech-Eichholz (Möglichkeit für Trittstein im Moos)
−
Stärkung des südlichen und östlichen Teils des Bodefeld mit den Waldgebieten
Lütisbuech-Eichholz und Rain als ruhige, wenig frequentierte Zonen in Lenzburg (grosses
ökologisches Aufwertungspotenzial an den Waldrändern)
−
Verbesserung der ökologischen und erholungsbezogenen Vernetzung nach Norden über
die Hendschikerstrasse und die Bahngeleise
−
Bessere Eingliederung des Reithofs und des direkt angrenzende Einfamilienhausquartiers
in die Landschaft durch landschaftsgestalterische Massnahmen
Erläuterungen
Das grundsätzliche Fehlen von Wanderwegen und sonstigen grossen Infrastrukturen für die
Erholungsnutzung machen besonders das Bodefeld attraktiv für ökologische
Aufwertungsmassnahmen. Die Wälder Lütisbuech-Eichholz und Rain könnten als
Komplementärräume zum stark frequentierten Berg-Wald (Fokusraum Bergfeld/Wildenstein
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
mit den Hot-Spots Fünfweiher und Esterliturm) gelesen und weiter entwickelt werden. Vor
allem die Ruhe in diesem Raum kann als Qualität erhalten werden, wenn die
Nutzungsschwerpunkte gezielt auf andere Fokusräume gelegt werden. Im Sinne des Grünen
Rings um Lenzburg muss aber zwingend die Nord-Süd-Vernetzung verbessert werden.
Teilkonzept und Massnahmen
Abb. 3.1
Übersichtsskizze Interventionen Bodefeld/Hornerfeld
Besonders die ökologische Vernetzung in West-Ost-Richtung und die ökologische und erholungsbezogene Vernetzung in
Nord-Süd-Richtung stehen im Fokus.
1. Übergang zum Fokusraum Bergfeld gestalten
2. Ökologische Aufwertung Waldränder (gestufte Waldränder, Feuchtstandorte in den
Randbereichen)
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
15
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
16
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
3. Wiederanlegen / Wiedererstellen des historischen Moosweiers (Trittsteinbiotop zwischen
Gofi und Sandrisi / sorgfältiger Umgang mit Fruchtfolgeflächen (FFF) / optimierte
Standortwahl)
4. Prüfen der Pflegeverträge des bestehenden Vernetzungsstreifens im
Landschaftsentwicklungsprogramm (LEP) (allfällige Aufwertungsmassnahmen vorsehen)
5. Akzentuierung des historischen Verkehrswegs (Bühlweg) durch Anlegen einer Baumreihe.
Verlängern Baumreihe Steinbrüchliweg / innerstädtisch und historischer Bühlweg /
Gestalten der Übergänge Siedlung und Landschaft
6. (6a und 6b)Bessere Eingliederung des Einfamilienhausquartiers und des Pferdehofs in die
Landschaft durch landschaftsgestalterische Massnahmen am Siedlungsrand (ev. in
Zusammenhang mit Massnahme 5). Prüfen ob Pferdeinfrastrukturen besser gebündelt
werden können (fördern des offenen Landschaftscharakters am Übergang zum Hornerfeld)
7. Aufwerten Trockenstandorte Sandrisi / Prüfen der Pflegeverträge LEP / Ausweitung durch
veränderte Bewirtschaftung prüfen
8. Akzentuieren Siedlungsbegrenzung zum Hornerfeld / Gestaltung Siedlungsrand durch
Pflanzung einheimischer Arten in lockeren Gruppen (Pflanzungen im landschaftlichen
Kontext, keine Reihen)
4
Gofi / Schlossberg
4.1
Bild / Charakter
Dieser Fokusraum kann in Bezug auf die naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen,
landschaftsästhetischen und funktionalen Aspekte der Landschaft von Lenzburg als zentraler
Ort betrachtet werden. Die markant in Erscheinung tretenden Umlaufberge sind im
geologischen Inventar des Kantons Aargau als Objekte von nationaler Bedeutung verzeichnet
und sind aufgrund der Präsenz im Raum und dem Schloss weit über die Region hinaus
bekannt. Sie können zusammen mit der Altstadt und der Schützenmatt als wichtigstes
Identifikationsmerkmal für die Lenzbuger Bevölkerung bezeichnet werden.
4.2
Spezialzone Gofi
Aufgrund dieser einzigartigen Charakteristik wurde im Kulturlandplan der Stadt Lenzburg eine
Spezialzone Gofi ausgewiesen. Der dazugehörige Text in der BNO trägt dazu bei, dass die
Qualitäten des Fokusraums schon heute in bestmöglichem Ausmass gesichert werden.
Dennoch haben verschiedene im FLEK formulierte Verbesserungsmassnahmen das Ziel, das
Erscheinungsbild des Fokusraums zu erhalten und weiter zu entwickeln. Beispielsweise soll
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
17
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
eine Extensivierung der Nordhänge oder eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem
Plateau des Gofi angestrebt werden. Zudem ist besonders an den Übergängen der Spezialzone
(Übergang freie Landschaft und Siedlung) die Bautätigkeit am Hangfuss des Gofi durch eine
Präzisierung der Zonenordnung zu lenken. Die durchgrünten Strukturen und die lockere
Körnung der Baukörper ist zu erhalten resp. mit allergrösster Sorgfalt weiter zu entwickeln
(Verbot von Terrassenhäusern).
Teilkonzept und Massnahmen (Skizze anpassen)
Abb. 4.1
Übersichtsskizze Interventionen Gofi/Schlossberg
Die Lenzburger Bevölkerung ist bezüglich Umgang mit den Wahrzeichen Gofi und Schlossberg sensibilisiert. Alle sind sich
einig, dass das Ensemble in seiner Ganzheit erhalten werden muss. Dennoch besteht in den Randbereichen mit einer
unkoordinierten Bautätigkeit das Risiko, dass die ästhetische aber auch rein funktionale Verbindung der Umlaufberge mit
dem Umland gekappt wird.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
18
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1. Erhalten und weiterentwickeln der extensiven Strukturen am Südosthang vom Gofi
(Zusammenarbeit mit Bewirtschafter / fördern von Massnahmen für den Erhalt der
ökologisch wertvollen Rebmauern)
2. Extensivieren der Mähwiesen und Weiden am Nordwesthang vom Gofi
(Bewirtschaftungswechsel und verbesserte Vernetzung mit Schlosshügel)
3. Erhalt der Fruchtfolgeflächen (FFF) und der entsprechenden Bewirtschaftungsformen auf
dem Plateau des Gofi
4. Aufwerten der den FFF angelagerten Randbereiche (Rundweg mit wegbegleitender
Blumenwiese und attraktiven Aussichtslagen. Aufenthalt in der Fläche ermöglichen mit z.B.
Spielwiese beim Aufenthaltsbereich im Süden)
5. Perforierung oder gar Rückbau von Zäunen (beengen den Weg zwischen FFF und
Aussichtskante / Erschweren die Bezüge gegen aussen / Rückbau Stacheldraht bei Rebhang
/ Stacheldrahtzäune im südlichen Bereich des Gofi verhindern eine eigentliche
"Kanzelsituation" mit attraktiver Aussichtslage gegen Süden. Der ganze Bereich zwischen
Rebmauer und Grillstelle hat das Potenzial, zu einem einmaligen, multifunktional nutzbaren
Aufenthaltsbereich auf dem Gofi zu werden)
6. Umgang mit Baumschule prüfen (bricht extensives Nutzungsmuster am Südosthang des
Gofi / Konflikt mit landschaftsästhetischen Aspekten)
7. Rebflächen am Gofi: Zuweisen einer zweckmässigen Zonierung (z.B. Rebbauzone)
8. Familiengärten Bannhalde: Zuweisen einer zweckmässigen Zonierung (z.B. Grünzone)
9. Umgang Zone öffentliche Bauten und Anlagen beim Parkplatz zwischen Schlossberg und
Gofi prüfen (was ist baulich möglich / Parkplatz Erweiterung oder gar andere Bauten bei
den noch nicht genutzten Flächen? Eventuell Auszonung prüfen)
10. Umgebungsschutz Gofi: Erhalt der kleinkörnigen, stark durchgrünten Siedlungsstruktur an
den Hanglagen des Gofi («Villenquartier» fügt sich mit grosszügigen Gärten gut in die
strukturreichen Hanglagen ein / sanfter Übergang Siedlung/Gofi und offene Landschaft /
verbot von Terrassenhäusern prüfen. Aspekt der Innenentwicklung resp. Verdichtung an
diesem Ort ist nicht angebracht)
11. Verknüpfung des inneren (Siedlung) und des äusseren (Landschaft) Freiraumsystems am
Hangfuss des Gofi und Schlossberg (Übergänge von der Siedlung in die Landschaft
gestalten und als wichtige Scharniere im Freiraumsystem entwickeln)
12. Inwertsetzung Bölli im Zusammenhang mit Punkten 8, 10 und 11 (integrale Entwicklung)
13. Gestaltung Siedlungsrand zur ökologischen und erholungsbezogenen Vernetzung
(Vernetzung mit dem inneren Freiraumsystem / Entwicklung aus der Logik und Leseart des
Gofi (vgl. Massnahme 7, Teilkonzept und Massnahmen Bergfeld))
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
19
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
5
Boll / Lindfeld
5.1
Bild / Charakter
Das Lindfeld mit dem Wald Boll wird gegen Süden, Osten und Norden von unüberwindbaren,
nationalen Verkehrsinfrastrukturen begrenzt. Die in einem Einschnitt verlaufende
Bahninfrastruktur trennt den Fokusraum gegen Süden vom restlichen Gemeindegebiet von
Lenzburg ab. Im Osten des Fokusraumes stellt der Autobahnzubringer eine Barriere dar. Im
Norden verläuft die Autobahn in Ost-West-Richtung. Die Zerschneidungseffekte der
Verkehrsinfrastrukturen führen zu einer Isolation des ganzen Fokusraumes. Dies zeigt sich
exemplarisch an isolierten Tierpopulationen im Waldstück Boll. Auch die fussläufige
Verbindung zur historischen und heute noch bedeutsamen Festwiese Schützenmatte ist
unbefriedigend. Die ehemalige, direkte Anbindung der Altstadt an die Schützenmatte wurde
durch den Bahnausbau gekappt. Der Zugang für den LV verläuft mit einem umständlichen
Umweg über den Dammweg. Der Dammweg selbst mündet ohne sicheren Übergang auf der
Niederlenzerstrasse. Der heutige Hauptzugang über den Römerweg zur Schützenmatte ist
funktional und gestalterisch schlecht gelöst. Nach dem Bahnübergang macht ein Reitplatz mit
vorgelagerten Parkplätzen und einem Erdhügel im Hintergrund den undefinierten Auftakt zur
Schützenmatte. Der westliche Rand der Schützenmatte wird durch Familiengärten begrenzt.
Von den nördlich angrenzenden Waldrändern des Boll haben Erholungssuchende einen
eindrücklichen Blick auf das Schloss und den Gofi. Eine Besonderheit des Fokusraums stellt
das römische Theater dar. Es stösst allerdings direkt an den Autobahnzubringer an und ist
schlecht erreichbar.
Ziele
−
Verbesserung der fussläufigen Erreichbarkeit der Schützenmatte und Gestaltung
respektive Klärung der Ränder (klare Adresse schaffen die der Bedeutung der Festwiese
gerecht wird)
−
Verbesserte Anbindung des römischen Theaters ins LV Netz. Allgemein visuelle und
gestalterische Inwertsetzung des kulturhistorischen Objekts
−
Entflechtung der ökologischen und erholungsbezogenen Vernetzung der Wälder Boll und
Lind (Aufwertung der Unterführungen unter dem Autobahnzubringer hindurch)
Erläuterungen
Die Vielzahl der Besonderheiten an naturgeschichtlichen (z.B. kleiner Römerstein im BollWald), kulturgeschichtlichen (römisches Theater), landschaftsästhetischen (Baumreihe entlang
Römerweg) und funktionalen Aspekten (Allmend Schützenmatte und Aufenthaltsbereiche am
Waldrand Boll) des Fokusraums macht dessen Eigenart aus. Die beschriebenen
Besonderheiten sind in ihrer Ausprägung als einzelne Bausteine im Fokusraum eindrücklich
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
20
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
und einprägsam, jedoch sind sie in der Summe nicht als ganzes erlebbar. Der heute isolierte
Fokusraum hat das Potenzial durch eine gestalterische Aufwertung und einer besseren
Vernetzung der beschriebenen Elemente untereinander, wie auch einer verbesserten
Vernetzung mit den angrenzenden Quartieren, zu einem qualitativ hochwertigen
Naherholungsraum in Lenzburg zu werden. Der Erlebniswert des Fokusraums kann mit
wenigen Aufwertungsmassnahmen deutlich verbessert werden.
Teilkonzept und Massnahmen
Abb. 5.1
Übersichtsskizze Interventionen Boll/Lindfeld
Die Schützenmatte und das römische Theater sind wichtige Orte im Fokusraum die in Wert gesetzt werden müssen. Zudem
hat man von den südlichen Waldrändern des Boll den besten Ausblick auf das Schloss und den Gofi.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
21
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
1. Definieren der Ränder im Übergang zur Schützenmatte / Prüfen von Hecken oder Baumreihe
als raumgliederndes Element / Stärkung des Allmendcharakters / Eventuell Erweiterung
Familiengärten gegen Süden prüfen
2. Ankunftsort; Bezüge über den Springplatz zur Allmend stärken. Adresse als Ankunftsort und
Auftakt zur Festwiese schaffen (ÖB; definieren was baulich möglich ist)
3. Gestaltungskonzept für die Allmend erarbeiten (Absprache Gemeinde)
4. Verbesserung der fussläufigen Verbindung mit der Altstadt (prüfen einer Unter- oder
Überführung der Gleisanlagen bei der ehemaligen, historischen Verbindung)
5. Anfang / Ende der Baumreihe am Römerweg mit Brunnen und Aufenthaltsbereichen am
Waldrand durch Platzgestaltung akzentuieren / Stärkung Blickbezüge zum Schloss (linearer
Bezug). Erholungsbezogene Aufwertung der Waldränder (gestufte Waldränder, attraktive
Aufenthaltsbereiche in den Randbereichen) Verbindung entlang des Waldrands zum
römischen Theater prüfen
6. Stärkung des axialen Bezugs römisches Theater und Römerstein durch Schaffung einer
direkten Wegverbindung unter dem Autobahnzubringer hindurch / Unterführung koppeln
an Ausgleichs- und Ersatzmassnahmen an die Neugestaltung des Autobahnanschlusses
(Synergien nutzen Astra)
7. Verlegen Hochspannungsmasten aus dem römischen Theater (prüfen Betriebsdauer und
Sanierungszyklus)
8. Aufwertung Aufenthaltsbereich Römerstein als Gegenpool zum Theater (Anlegen eines
linearen Weges zum Theater (prüfen lineare "Rückegasse" um Blickbezug zu stärken)
9. Aufwertung der heutigen Unterführung unter dem Autobahnzubringer als
Wildtierunterführung (bestmögliche Entflechtung Wildtiere und Erholungssuchende. Ersatz
für Erholungssuchende im Bereich römisches Theater oder Ausbau des bestehenden,
jedoch sehr beengten Durchgangs südlich des römischen Theaters)
10. Niedrig halten der dem römischen Theater vorgelagerten Baumschule (Blick auf das
römische Theater als Auftakt zur Stadt Lenzburg stärken)
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision -
22
Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
6
Länzert
6.1
Bild / Charakter
Das grosse Waldstück Länzert, das die Kiesgrube der Lenz AG von drei Seiten umschliesst,
wird von der Autobahn und der Eisenbahn durchschnitten. Eine erholungsbezogene und
ökologische Vernetzung im direkten Umfeld der Kiesgrube ist somit schlecht möglich. Auch
die Zugänglichkeit auf Stadtebene ist aufgrund der dem Wald und der Kiesgrube
vorgelagerten Industrie-und Gewerbegebiets nur erschwert gewährleistet und für den LV
wenig attraktiv ausgestaltet. Verkehrsinfrastrukturen und Gewerbegebiet isolieren den ganzen
Bereich Länzert für die Naherholungsnutzung.
Ziele
−
Bessere Anbindung des Waldstücks Länzert in das übergeordnete System des "Grünen
Rings" rund um Lenzburg, Staufen und Niederlenz
Erläuterungen
Grundsätzlich ist der Betrieb der Kiesgrube über das strenge Planungsinstrument der Abbauund Rekultivierungsplanung geregelt. Darin enthalten sind beispielsweise Aussagen zu
ökologischen Ausgleichsmassnahmen oder zu Abbauetappen und -richtung des Kiesabbaus.
Sie sind für alle weiteren Planungen im Zuge des Kiesabbaus massgebend.
Die Kiesgrubenbetreiber lassen Gestaltungswille erkennen und zeigen exemplarisch auf, wie
Landschaftsgestaltung und Ökologie kombiniert werden können (z.B. grosse Steineidechsen
als Attraktion am Südrand der Kiesgrube). Eine Nutzung, die in der freien Landschaft eher als
störend empfunden würde, wie beispielsweise der Schiesstand, ist durch die Einbettung in die
Kiesgrube ideal von der Umgebung abgeschottet und in ökologisch wertvolle Flächen
eingebettet.
Entwicklungsziele und Massnahmen betreffen aufgrund der laufenden Abbau- und
Rekultivierungsplanung nicht das Kiesgrubenareal selbst, sondern fokussieren auf die
Verbesserung der Zugänglichkeit der umgebenden Waldflächen. Dies ist besonders wichtig,
da das grosse Waldstück Länzert ein elementarer Baustein im System des "Grünen Rings"
rund um Lenzburg, Staufen und Niederlenz darstellt. Da die Ziele und Massnahmen nur die
Vernetzung im übergeordneten Kontext betreffen, wurde kein eigenständiges Teilkonzept mit
Massnahmen erarbeitet. Die Massnahmen rund um das Kiesabbaugebiet können direkt dem
Syntheseplan FLEK und Masterplan Lebensader Aabach in der Beilage entnommen werden.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
Freiraum- und Landschaftsentwicklungskonzept FLEK - Textbausteine zuhanden Nutzungsplanungsrevision Kurzbericht - Fassung für die öffentliche Mitwirkung
Wegenetz Übersicht
Abb. 7.1
Übersichtskarte Wegenetz
Mit wenigen, teils punktuellen Interventionen kann das LV-Netz wesentlich verbessert werden.
- Wettingen - 14. Dezember 2016 - Version 2
23