Artikel Schulz: "Wir sollten den Mut haben, für diese Union zu kämpfen" [15-12-2016 - 13:57] In seiner letzten Rede als Parlamentspräsident auf einer Tagung des Europäischen Rates hob Martin Schulz hervor, wie wichtig Kooperation und Solidarität seien. Die Staats- und Regierungschefs tagen heute (15.12.) in Brüssel. Schulz appellierte an sie: "Sie alle waren sich einig, dass Sie die EU brauchen, dass wir nur gemeinsam die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen können. Dieser Geist sollte nie in Vergessenheit geraten, und er sollte Ihr Handeln in den kommenden Jahren leiten." EU-Parlamentspräsident Martin Schulz forderte die Staats- und Regierungschefs dazu auf, Fortschritte in Bereichen wie Verteidigung, bei der Bankenunion, bei der Bewältigung der Migrationskrise und Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit sowie im Hinblick auf Russland zu erzielen. In seiner Ansprache ging Präsident Schulz auch auf den Brexit ein. Hier sei nun "loyale Zusammenarbeit" nötig. "Wir dürfen uns nicht von unseren Emotionen leiten lassen, noch darf der Prozess zu einem juristischen Labyrinth werden, aus dem herauszufinden nahezu unmöglich ist. Wir dürfen den unbegründeten Behauptungen von Populisten, die EU sei die Quelle allen Übels, keinen Nährboden geben." Das Europäische Parlament müsse in die Brexit-Verhandlungen voll eingebunden werden, so Schulz. Werde das Parlament nicht in angemessener Form beteiligt, so Schulz, dann "werden wir uns möglicherweise außerstande sehen, unsere Zustimmung zu erteilen. Dann stünde das Vereinigte Königreich vor dem härtesten Brexit, den man sich vorstellen kann." Der Parlamentspräsident forderte außerdem mehr Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen: "Der Brexit hat der Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich Verteidigung einen neuen Impuls gegeben. Ich sehe unter Ihnen viele, die diese Initiative vorantreiben, und dies stimmt mich optimistisch, dass nach vielen Jahren der leeren Rhetorik endlich konkrete Maßnahmen getroffen werden. Ich appelliere an Sie, diese Initiativen auch weiterhin voranzutreiben." Ein weiterer Gegenstand der Rede des Parlamentspräsidenten waren die dramatischen Entwicklungen in Syrien. "Mehr denn je müssen wir alle Mitglieder des UNSicherheitsrates dringend auffordern, ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten und im Namen der Humanität zu handeln." Schulz betonte zudem, dass Solidarität notwendig sei, um die Flüchtlingskrise bewältigen zu können. "Seit mehr als einem Jahr stellen Flüchtlings- und Migrationsbewegungen die schwierigste Herausforderung für die Europäische Union dar - eine Herausforderung, die wir nur bewältigen werden, wenn wir einander helfen und uns solidarisch beistehen." Des Weiteren rief Parlamentspräsident Schulz die Staats- und Regierungschefs dazu auf, zu helfen, die EU zu verbessern: "Was wir [...] wirklich brauchen, das ist Führungskraft. Führungskraft, um Probleme zu lösen, bevor sie zu groß und unlösbar werden. Die EU braucht Führungspersönlichkeiten, die ihren Überzeugungen folgen, auch wenn dies nicht immer sofort zu Beliebtheit führt." Die EU solle nicht für alles verantwortlich gemacht werden, so Schulz: "Das Brüssel-Bashing muss endlich ein Ende haben." Martin Schulz sprach heute zum letzten Mal als Präsident des EU-Parlaments vor dem Europäischen Rat. Er schloss seine Rede mit den Worten: "Ich habe diese Union als die größte zivilisatorische Errungenschaft des vergangenen Jahrhunderts bezeichnet, und ich bin immer noch der Meinung, dass dies der Wahrheit entspricht. Wir sollten den Mut DE Pressedienst Direktion Medien Direktor - Sprecher : Jaume DUCH GUILLOT Referenz-Nr.:20161209STO55359 Press switchboard number (32-2) 28 33000 1/2 Artikel haben, für diese Union zu kämpfen." Am Rande des EU-Gipfels traf EU-Parlamentspräsident Martin Schulz zudem den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras und den dänischen Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen zu Gesprächen. Links • • • Webseite von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz: http://www.europarl.europa.eu/the-president/de/ EP Think Tank Briefing zum EU-Gipfel (EN): https://epthinktank.eu/2016/12/14/outlook-for-the-15december-2016-european-council/ Rede von EU-Parlamentspräsident Schulz: http://www.europarl.europa.eu/thepresident/de/presseraum/rede-des-pr%C3%A4sidenten-des-europ%C3%A4ischen-parlaments-martinschulz-beim-europ%C3%A4ischen-rat-am-15-dezember-2016 20161209STO55359 - 2/2
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