12.12. Verleihung der Wilhelm-HausensteinEhrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung an Axel Tangerding Preisverleihung: Michael Krüger und Dieter Dorn Das Spiel ist der Grund unseres Seins. Das Spiel findet überall statt: in Theatern, in Kirchen, auf der Straße, im Netz, in Museen, in Abbruchhäusern, im Parlament, auf dem Papier, in der Natur, im öffentlichen Raum, in der U-Bahn … Was neue Kunst braucht sind neue Räume New Spaces for New Art. Take a risk. Programm des Abends siehe folgende Seite Montag, 12.12. 2016 Beginn 19 Uhr Nach beruflichen Anfängen als Architekt, beeinflußt von der klaren Formensprache der Bauhaustradition, gab es für Axel Tangerding zwei Orientierungspunkte: Ellen Stewart und ihr La Mama Experimental Theatre in New York und Jerzy Grotowskis Teatr Laboratorium in Wroclaw, Polen. Auf der Suche nach einem Theater, in dem sich Bewegung, Sprache, Musik, Raum eigenständig durchdringen und etwas von ihrem Geist offenbaren, stößt Axel Tangerding auch auf die verschiedenen Formen des traditionellen fernöstlichen Theaters.1980 gründete er das Meta Theater, unter dessen künstlerischer Leitung Produktionen erarbeitet, internationale Tourneen organisiert und durchgeführt werden. Dabei spielt der Austausch mit außereuropäischen Künstlern eine bedeutende Rolle. 2002 wird Axel Tangerding in Anerkennung seines interkulturellen und internationalen künstlerischen Engagements mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2011 erscheint die Publikation »Take a risk« anläßlich des 30-jährigen Jubiläums. 2012 erhält er den Tassilo Kulturpreis der SZ für das nachhaltige, erfolgreiche Engagement zugunsten einer interdisziplinären Kultur. Unter seiner Regie entsteht das Musiktheater »Musicophilia« nach Oliver Sacks Bestseller über Gehirn und Musik. Die Produktion erhält 2016 den »Music Theatre NOW« Award vom Internationalen Theaterinstitut (ITI), einer Unesco Organisation. Abbildung: Axel Tangerding © P. Hinz-Rosin Vergiss das Theater und sieh auf das Nô, vergiss das Nô und sieh auf den Spieler, vergiss den Spieler und sieh auf das Herz, vergiss das Herz, und du wirst Nô verstehen. Verleihung der Wilhelm-HausensteinEhrung Programm: Takasago von Zeami Motokiyo Tanz: Akira Matsui Flöte: Kinuyo Kama Kotsuzumi/chorus: John Oglevee Rockaby von Samuel Becket Tanz: Akira Matsui Stimme: Marion Niederländer Schaukelstuhl: John Oglevee Regie: Axel Tangerding Zwei Produktionen des Meta-Theaters unter der künstlerischen Leitung von Axel Tangerding Montag, 12.12. 2016 Beginn 19 Uhr Das Nô Theater ist im Theaterleben Japans nach wie vor lebendig. Es ist ein Gesamtkunstwerk aus Wort, Musik und Tanz und trägt noch starke Züge alter kultischer Handlungen. Mit minimalsten Bewegungen kann der Nô Spieler größte Wirkung erzielen. Nô Tanz unterscheidet sich grundlegend von westlichen Tanzstilen. »Takasago« (Das Federkleid) stammt aus der Feder des berühmten No– Dramatikers Zeami Motokiyo und ist ein Meisterwerk des shugen-no– – (feierliches No-Stück). Nô Meister Akira Matsui gibt mit seinem Solo Tanz Einblicke in die 600 Jahre alte Kunst des Nô Theaters. Matsui gehört der renommierten Kita Nô Schule an. 1992 kam er auf Einladung des Meta Theaters zum ersten Mal nach Deutschland, 1993 kam es dann zu einer ersten Zusammenarbeit mit Axel Tangerding. Dies ist für einen klassischen Nô Schauspieler wie Matsui, der u.a. im Negorodera Tempel und im Nichizuyu Schrein in Wakayama spielt, höchst ungewöhnlich. Matsui will die Wandlungsfähigkeit des Nô zeigen, vom traditionellen bis hin zu einem zeitgenössischen Stil: Ich versuche, den Stil des Nô unversehrt zu lassen, doch ich will Nô in einer anderen Form aufführen, so wie es noch nie zuvor gemacht wurde, ich will Nô konfrontieren mit neuen Ausdrucksmöglichkeiten. (A. M.) Abbildung: Akira Matsui © Meta Theater, Alira Matsui
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