Hugo-Junkers-Preis - Investieren in Sachsen

Magdeburg, 15. Dezember 2016
Hugo-Junkers-Preis
Preisträger 2016: Kurzprofile
Innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung
Innovationstitel: Energetische und immunologische Strategien
der Aggressivität beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle
Bewerber:
apl. Prof. Dr. Dr. Alexander Eckert, Prof. Dr.
Barbara Seliger, Prof. Dr. Claudia Wickenhauser
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, MundKiefer-Gesichts-Chirurgie
Das Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle ist eines der zehn
häufigsten bösartigen Tumoren des Menschen. Jährlich ist von
weltweit von mehr als 500.000 Neuerkrankungen auszugehen, das 5Jahres-Überleben stagniert in den letzten Dekaden bei etwa 40 –
55%.
Für
eine
immer
wichtiger
werdende
individuelle
Prognosekalkulation reichen klassische Systeme wie das TNMSystem und das Grading schon lange nicht mehr aus. Eine
vollkommen
neue
und
einzigartige
Möglichkeit
zur
Prognosekalkulation und Therapiestratifizierung entwickelte das
interdisziplinäre Forschungsteam der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie
in Verbindung mit den Instituten für Pathologie und Medizinische
Immunologie der Martin-Luther-Universität Halle in Kooperation mit
dem Robert W. Franz Cancer Research Center und dem Earle A.
Chiles Research Institute (Portland, USA): Dabei etablierte das
Forscherteam einen innovativen Ansatz zur Charakterisierung der
Aggressivität
von
Mundhöhlenkarzinomen.
Das
sogenannte
multispektrale Imaging hat den Vorteil, aus nur einer Gewebeprobe
den Verlauf der Tumorerkrankung zu prognostizieren. Dieses neue
Verfahren erkennt tumorspezifische Eigenschaften im Gewebe und
analysiert simultan das bisher wenig erfasste immunbiologische
Niveau in Form von Zusammensetzung, Frequenz, Verteilung und
räumlicher Lokalisation immunkompetenter und immunsuppressiver
Zellen. Dabei ist es essentiell, dass nur ein einziger Gewebeschnitt
erforderlich
ist,
um
simultan
Tumorparameter,
TumorImmunzellinteraktionen
und
die
räumliche
Verteilung
immunregulatorischen Zellpopulationen zu erfassen. Anhand dieser
Information durch Kenntnis des Aggressionsmusters können frühzeitig
alternative oder zusätzliche Therapiemaßnahmen für die Behandlung
von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle eingeleitet
werden.
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Innovationstitel:
Tiermodell
Gedächtnisforschung
Bewerber:
Neuroplastinmutante
zur
Priv. Doz. Dr. rer. nat. habil. Dirk Montag
Leibniz-Institut für Neurobiologie LIN
Posttraumatische Belastungsstörungen, Gedächtnisverluste und
Autismus sind Krankheiten, die die Psyche des Menschen belasten
und nur schwer behandelbar sind. Oftmals leiden die Patienten ihr
Leben lang unter dieser Last. Es gibt immer wieder Forschungen, die
sich mit diesem Thema auseinander setzen. So hat sich auch das
Leibniz-Institut für Neurobiologie aus Magdeburg dem Problem
angenommen. Die Forscher entwickelten zu Aufklärung von Lern- und
Gedächtnismechanismen ein Mausmodell, bei dem retrograde
Amnesien gezielt genetisch ausgelöst werden können. Dabei fanden
sie heraus, dass es ausreicht, das Neuroplastingen auszuschalten, um
assoziative Erinnerungen zu löschen. Dieses Mausmodell ist nützlich
zur Identifizierung der verantwortlichen Hirnregionen, Nervenzellen
und molekularen neuronalen Vorgänge, die dem Gedächtnis zugrunde
liegen. Diese Forschung kann Lösungsansätze zur Entwicklung von
Medikamenten zur Behandlung psychischer Störungen bieten.
Innovationstitel: Bloodline - Blutfluss im Herzen
Bewerber:
Preim
Dr.-Ing. Benjamin Köhler, Prof. Dr.-Ing. Bernhard
Otto-von-Guericke Universität, Fakultät für Informatik
Etwa 40% der Todesfälle in Deutschland werden durch
kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht. Diese umfassen alle HerzKreislauf-Krankheiten, wie z.B. Herzrhythmusstörungen oder
Herzinfarkte. Ein möglicher Grund für den Ausbruch und das
Fortschreiten bestimmter Krankheiten, bspw. Aneurysmen, sind
Verwirbelungen des Blutflusses nahe den Herzgefäßwänden. Die
Untersuchung
dieser
Verwirbelungen
könnte
tiefergehende
Erkenntnisse über die Krankheit selbst und deren Diagnose geben,
von welchen dann die Behandlung abhängt. Das Team um Dr.
Benjamin Köhler der Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke
Universität entwickelte dafür, in Kooperation mit dem Herzzentrum
Leipzig, die Software "Bloodline", welche die mittels MRT gemessenen
Blutflüsse im Herzen darstellt und Verwirbelungen im Detail analysiert.
Dadurch wird den Ärzten ermöglicht, die Diagnose präziser zu stellen
und bestimmte Krankheitsverläufe besser zu verstehen.
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Innovativste Projekte der angewandten Forschung
Innovationstitel: Membran-Technik zur Stickoxidminderung von
Dieselmotoren
Bewerber:
Prof. Günther Gern, Dr. Roland Pittermann, Dipl.Ing. Tobias Ehrler
WTZ für Motoren- und Maschinenforschung Roßlau
gGmbH
Mit der weiteren drastischen Verschärfung der Stickoxidgrenzwerte für
Großdieselmotoren durch nationale und internationale Vorschriften
wird die Einführung inner- bzw. außermotorischer Maßnahmen auch
für diese Motorenkategorie unabdingbar. Dies stellt für die
Motorenhersteller
erhebliche
konstruktive
und
finanzielle
Herausforderungen dar. Daher läuft die Suche nach kostengünstigen,
innovativen Verfahren auf Hochtouren. Eine Senkung der
Stickoxidemission ist z. B. durch die Verringerung des
Sauerstoffanteils in der Verbrennungsluft (Ladeluft) möglich. Ein
bekanntes Verfahren, das diesen Effekt ausnutzt, ist die
Abgasrückführung. Dabei ist aber ein erheblicher Aufwand zur
Verdichtung und Reinigung des Abgases notwendig. Die inzwischen
weit verbreitete SCR-Technologie verursacht darüber hinaus wegen
eines zusätzlich notwendigen Betriebsstoffes (AdBlue) zusätzliche
Betriebskosten, sowie einen erhöhten Wartungsaufwand wegen einer
regelmäßigen Reinigung des abgasbeaufschlagten Katalysators. Eine
Alternative, die im WTZ Roßlau erforscht wurde, ist die direkte
Änderung der Ladeluftzusammensetzung durch den Einsatz einer
stofftrennenden Membran-Einheit. Dabei konnte an einem 1-ZylinderForschungsdieselmotor nachgewiesen werden, dass mit dieser
Technik eine innermotorische Stickoxidminderung von bis zu 80 %
gegenüber dem Ausgangszustand möglich ist. Die besondere
Herausforderung
bestand
darin,
einen
Anstieg
des
Kraftstoffverbrauchs und die Verschlechterung des Rauchverhaltens
zu unterbinden. Für moderne Common-Rail-Motoren ist dies durch
eine Kombination von hohem Raildruck, Mehrfacheinspritzung und
Optimierung des Einspritzbeginns möglich. Für Motoren mit PumpeLeitung-Düse-Einspritzung ist die Kombination von Membran-Technik
und Kraftstoff-Wasser-Emulsion eine hervorragende Möglichkeit, ein
äußerst niedriges Emissionsniveau bei hohem Wirkungsgrad zu
erreichen.
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Innovationstitel: Innovatives Reibschweißverfahren
Anwendung in der Automobilindustrie
Bewerber:
für
die
Dr.-Ing. David Schmicker, Dr. Andreas Krüger,
Prof. Dr. Frank Trommer
IFA Rotorion Holding GmbH
Bedingt durch die stetig steigenden Anforderungen der
Automobilindustrie, im Hinblick auf Qualität und Kosten bei sich
verkürzenden Entwicklungszeiten, ist die Zulieferindustrie heute umso
mehr gefordert, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Innovationen und
Technologievorsprung zu sichern. Vor diesem Hintergrund wurde
durch IFA Rotorion Holding GmbH, ein Kooperationsprojekt mit
Forschungseinrichtungen der Universität Magdeburg und der
Hochschule Magdeburg-Stendal, initiiert. Zielstellung des Projektes
war die Entwicklung eines innovativen Schweißverfahrens, welches
sich von konkurrierenden Verfahren hinsichtlich der Erfüllung der
Anforderungen, bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit, deutlich abhebt.
Das Verfahren basiert dabei auf dem im industriellen Umfeld häufig
angewendeten Reibschweißen. Mit dem entwickelten Verfahren
können, durch konstruktive Anpassungen der Schweißteile und des
Prozessablaufes, signifikante Steigerungen in der Qualität und der
Anwendungsbreite,
unter
Beibehaltung
der
Kostenund
Ressourceneffizienz, erreicht werden. Das Verfahren, welches bereits
schutzrechtlich angemeldet wurde, besitzt allein in der IFA Rotorion
ein Anwendungspotential von mehr als 1 Millionen Schweißungen pro
Jahr. Es liefert einen wichtigen Beitrag zur technologischen
Differenzierung gegenüber den Marktbegleitern, zur Erhöhung der
Wertschöpfung im Land und damit zur langfristigen Absicherung der
Wettbewerbsfähigkeit der IFA Rotorion.
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Innovationstitel:
ex-vivo
Lungen-VentilationsPerfusionsmodel für thoraxchirurgische Forschung
Bewerber:
und
Dr. med. Patrick Zardo, Dr. rer. nat. George
Kensah, M. Sc. Jan Pietras
Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Herz- und
Thoraxchirurgie
Jährlich werden weltweit bis zu 120 Millionen Wirbeltiere für die
Forschung benötigt. Davon entfallen in Deutschland ca. 20% auf die
Entwicklung von medizinischen Produkten, was erhebliche Kosten und
ethische Bedenken mit sich bringt. Moderne Ansätze könnten helfen,
diesen Bedarf signifikant zu reduzieren. Daher hat die Klinik der Herzund Thoraxchirurgie der Universitätsklinik Magdeburg, in enger
Kooperation mit dem Bereich Ur- und Umformtechnik des Institut
für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung der Otto-vonGuericke-Universität, ein System entwickelt, in dem eine isolierte
Lunge für die Dauer einer üblichen Lungenoperation außerhalb des
Körpers durchblutet und belüftet wird, um in realitätsgetreuer
Umgebung Experimente durchzuführen. So ist es den Ärzten bspw.
möglich Kleber, die für den intraoperativen Einsatz am Menschen
entwickelt werden, realitätsnah auf ihre Funktionalität zu testen. Die
ausschließliche Verwendung von Schlachtabfällen macht den Einsatz
von Versuchstieren dabei überflüssig. Die modulare Konstruktion und
der Einsatz additiver Fertigungsverfahren in der Prototypenphase
erlaubt zudem die gezielte Modifikation des Systems für alternative
Anwendungen. So wird die Apparatur als OP-Simulator mit
„lebendem“ Organ eingesetzt. Mithilfe spezieller Deckeleinsätze
können minimalinvasive, thoraxchirurgische Eingriffe realitätsnah
simuliert werden und somit die motorischen Fähigkeiten
kosteneffizient geschult werden.
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Innovativste Allianz
Innovationstitel: FeatureIDE
Bewerber:
Prof. Dr. Habil. Gunter Saake, M. Sc. Sebastian
Krieter
Otto-von-Guericke Universität, Fakultät für Informatik
Prof. Dr. Thomas Leich
Metop GmbH
Dr. Thomas Thüm
TU Braunschweig
Aufgrund der fortschreienden Digitalisierung ist Software ein fester
Bestandteil der Produktlandschaft und betrifft alle Bereiche, von
Consumer- bis Industrie-Produkten. Daraus resultiert, dass Software
auf die Produkte angepasst wird und eine Vielzahl an Varianten
entsteht. Hohe Kosten bei der Entwicklung und Wartung sowie
Probleme im Management der Varianten sind die Folge. Mit
FeatureIDE wird eine Entwicklungsumgebung vorgestellt, die die
Variabilität einer Software handhabbar gestaltet und die
Individualisierung
durch
die
Produktlinientechnologie
erleichtert. Hierbei werden Features zur Beschreibung der Variabilität
einer Software verwendet und individuelle Varianten durch gezielte
Wiederverwendung generiert. FeatureIDE beinhaltet Werkzeuge für
die Modellierung von Features, Implementierung, Feature-Selektion
und automatische Generierung von Varianten, die vollständig integriert
oder einzeln verwendet werden können. FeatureIDE geht aus einer
Kooperation der Universitäten Magdeburg, Passau, Braunschweig und
Pittsburgh sowie der METOP GmbH hervor. Die enge
Zusammenarbeit führt zu einer stetigen Erweiterung des
Portfolios. Laut Statistiken belegt FeatureIDE Platz 3 im Bereich
Werkzeugunterstützung für Software-Produktlinien und ist hinter den
kommerziellen
Systemen
die
beste
OpensourceEntwicklungsumgebung. Sie wird aktuell in mehr als 50
Forschungseinrichtungen und Firmen weltweit eingesetzt.
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Innovationstitel: Netzwerk InDiWa - Metaallianz zur Entwicklung
und Vermarktung von Innovationen zur automatisierten
Inspektion von Rotorblättern
Bewerber:
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH), M.A. Sigrid Salzer
ZPVP Zentrum für Produkt-, VerfahrensProzessinnovation GmbH –
Experimentelle Fabrik
und
Das Arbeiten im digitalen Zeitalter erfordert, aufgrund steigender
technischer
Komplexität,
sowie
immer
kürzer
werdender
Produktzyklen, neue Arbeitsorganisation und neue Geschäftsmodelle.
Das Netzwerk „InDiWa“ bietet insbesondere KMU neue Möglichkeiten
der interdisziplinären Zusammenarbeit, der Erweiterung des eigenen
Produktportfolios und der Produktvermarktung. Seit über 4 Jahren
arbeiten 16 KMU und 8 Forschungseinrichtungen koordiniert durch die
ZPVP GmbH / Experimentelle Fabrik als polyzentrische Kooperation
von Wissenschaft und Wirtschaft interdisziplinär als Metaallianz
zusammen. Bislang sind 70 FuE-Mitarbeiter involviert. Die FuE-Arbeit
ist in Projekten organisiert. Unter dem Dach des Netzwerkes „InDiWa“
werden in 10 Kooperationsprojekten mit insgesamt 38 Teilprojekten
innovative
Produkte,
Verfahren
und
Dienstleistungen
zur
zerstörungsfreien und automatisierten Inspektion, Diagnostik und
Wartung von Windenergieanlagen erforscht und entwickelt. Die
Entwicklungen zur Verbesserung der Arbeits- und Prozesssicherheit
stellen absolute Innovationen dar. Jedes Projekt erzeugt eine
Wertschöpfung für die beteiligten Partner. KMU können durch
Wissensvorteile
einen
ökonomischen
Wertbeitrag
erzielen.
Wissenschaftliche Partner realisieren gleichwertige Ergebnisse durch
wissenschaftliche Verwertung der Forschung. Über das Netzwerk, als
Zusammenschluss mehrerer Allianzen, können die sich ergänzenden
Entwicklungen als ganzheitliches Produkt- und Dienstleistungsportfolio
am Markt angeboten werden. Das Netzwerk bindet, zur
Gewährleistung praxisrelevanter Entwicklungen, Anwender (potentielle
Kunden) als assoziierte Partner ein und ist offen für weitere Partner.
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Innovationstitel: Konsortium des Projekts "CPPSprocessAssist"
Bewerber:
Dr.-Ing. Nico Zobel
Fraunhofer-Institut
für
automatisierung IFF
Fabrikbetrieb
und
-
Wachstum in der Prozessindustrie kann derzeit, im Wesentlichen
durch Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz bestehender
Anlagen, generiert werden. Es gilt, Methoden zu entwickeln und
einzusetzen, welche die Aufwände für die Instandhaltung der
Produktionsanlagen deutlich reduzieren. Zu diesem Ziel soll im
Rahmen des seit Januar 2016 laufenden FuE-Projekts
"CPPSprocessAssist" ein Assistenzsystem für Instandhaltung
entwickelt und in vier Anwendungsszenarien in KMUs aus dem
Bereich der Prozessindustrie eingehend getestet werden. Das
Assistenzsystem soll den Anwendern folgende Mehrwerte schaffen:
Reduzierung ungeplanter, technisch bedingter Stillstandzeiten im
Betrieb befindlicher prozesstechnischer Anlagen sowie die
automatische
Dokumentation
von
Wartungsund
Instandsetzungsarbeiten (Compliance). Das Konsortium des Projekts
"CPPSprocessAssist", welches zur Hälfte aus Unternehmen aus
Sachsen-Anhalt besteht, besitzt ein Alleinstellungsmerkmal: es ist das
einzige im Rahmen einer bundesweiten Fördermaßnahme, welches
thematisch im Bereich der Prozessindustrie verortet ist. Damit trägt
das Konsortium dazu bei, die Innovationsstärke Sachsen-Anhalts im
Leitmarkt Chemie und Bioökonomie zu untermauern und bundesweit
sichtbar zu machen.
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Innovativste Produktentwicklung
Innovationstitel: Aktiv bidirektionales
Batteriemanagementsystem
Bewerber:
B.Eng. Tjorven Niels Graßnick, Simon Schandert
TESVOLT GmbH
Um kritische Zustände von Batteriezellen zu vermeiden, ist die
Einhaltung
eines
definierten
Ladebereichs
über
einen
Ladungsausgleich – dem sogenannten Balancing - notwendig. Die am
Markt verfügbaren Lithium-Stromspeichersysteme setzen hierfür ein
Batteriemanagementsystem (BMS) mit stark verlustbehafteten
Verfahren ein. Zum einen wird das Verfahren des passiven Balancings
angewandt, was bedeutet, dass die überschüssige Energie über
Widerstände „verbrannt“ wird. Zum anderen das aktiv unidirektionale
Balancing, bei dem die Energie von Zellen mit höheren, über alle
Zellen in Reihe in jene mit niedrigeren Ladezuständen geleitet
wird. Der Verlust je Zelle beträgt hier bis zu 10 %, bei einem mittleren
Wirkungsgrad von 70 bis 75 %. TESVOLT hat erstmals ein aktiv
bidirektionales BMS entwickelt, welches - um Fehler und Schäden an
den Zellen vorzubeugen - die Überwachung der Temperatur, der
Spannung und des Stroms jeder Zelle, auch im Verbund,
übernimmt. Dabei wird ein neuartiges bidirektionales "Active Flyback"
eingesetzt. Jede einzelne Zelle kann hier mit der Ladung der anderen
Zellen geladen oder in diese entladen werden. Dies vermeidet
wiederrum Verluste. Damit wird ein Wirkungsgrad von 92 % sowie ein
Gesamtwirkungsgrad inkl. Batterieladeregler von 78 bis 83 % erzielt.
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Innovationstitel: Pflanzenpathogenen auf der Spur – Ein
neuartiger Pflanzenscanner erkennt die Krankheit, bevor sie
ausbricht
Bewerber:
Hon-Prof. Dr.-Ing. Udo Seiffert, Dr.
Backhaus
Fraunhofer-Institut
für
Fabrikbetrieb
automatisierung IFF
Andreas
und
-
Dr. Sandra Fischer, Dr. Jessica Knüfer
Strube Research GmbH & Co. KG
Der Weg zur gesunden Zuckerrübe ist lang: Im Gewächshaus werden
die Pflanzen auf ihre Resistenz gegenüber Krankheitserregern und
Schädlingen geprüft. Erst nach Ausprägung von Symptomen kann die
Resistenzleistung der Pflanze bewertet werden. Nun haben
Wissenschaftler des Fraunhofer IFF Magdeburg in Kooperation mit
dem Saatgutunternehmen Strube Research GmbH & Co. KG einen
Pflanzenscanner entwickelt, der bereits frühzeitig, bevor die Krankheit
ausbricht, den Gesundheitszustand der Pflanze erkennt. Die
Messmethodik beruht auf der Messung der spezifischen Änderungen
des Stoffwechsels (Abwehrreaktion) im Blatt, dem Ort der
Photosynthese, nach Pathogenbefall. Diese Änderungen der
biochemischen Zusammensetzung des Blattes sind für das
menschliche
Auge
nicht
sichtbar,
können
jedoch
mit
Hyperspektralmesstechnik, einer Art digitalen Fingerabdruck des
konkreten Stoffwechselzustandes, aufgenommen werden. Um hieraus
diejenigen Merkmale herauszufiltern, die durch eine beginnende
Infektion verursacht werden, wurden spezielle mathematische
Verfahren entwickelt. Da der Zusammenhang zwischen Infektion und
Änderungen des Stoffwechsels sehr komplex und in den wenigsten
Fällen biochemisch bekannt ist, kommen hier Methoden des
maschinellen Lernens zum Einsatz. Trotz der Verwendung eines
innovativen Messprinzips und ausgefeilter Mathematik, ist das Produkt
für den Anwender denkbar einfach benutzbar - ein Handscanner,
gesteuert
über
eine
Smartphone
App,
der
es
einer
Zuckerrübenpflanze innerhalb von einer Sekunde "ansieht", ob sie
gesund oder krank ist.
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Innovationstitel: SEPO: Saubere Spiele 2016
Bewerber:
Dr. Jan Heise
NH DyeAGNOSTICS GmbH
Die Verwendung von verschiedenen Dopingmitteln ist im Spitzen- und
Leistungssport weit verbreitet. Gerade zu den olympischen Spielen
2016 ist dieses Thema erneut in den Vordergrund gerückt. Aber auch
die Dopinguntersuchungen der World-Anti-Doping-Agentur rückten in
den Fokus der Kritiker, da Transparenz und gewissenhafte Arbeit nicht
immer ersichtlich wurden. Im Ausdauersport spielt vor allem das
sogenannte EPO-Doping, welches die Sauerstoffsättigung des Blutes
steigert, eine zentrale Rolle. Dabei wird dem Sportler EPO (ein
spezielles Glykoprotein) gespritzt, was zu einer Steigerung der
Produktion von roten Blutkörperchen führt. Wird EPO nur in sehr
geringen Mengen dafür aber häufiger appliziert (Mikrodosen-Doping),
so ist dieses nicht nachweisbar. Das Unternehmen DyeAGNOSTICS
GmbH entwickelte eine neuartige Technologie, welche auch kleinste
Veränderungen der Elektromobilität der verschiedene EPOGlycoproteine detektiert und so den (Mikrodosen-) Doping-Nachweis
präzise und korrekt durchführen kann. Ermöglicht wird dieses durch
die Zugabe von speziellen fluoreszierenden Polypeptiden (SEPOs) mit
denen die Laufeigenschaften der EPOs bestimmt werden. Zusätzlich
kann nun der komplette Analyseablauf überwacht und falsche
Ergebnisse ausgeschlossen werden. Im Kombination mit einer
verbesserten Sensitivität wird das EPO-Nachweisfenster erhöht und
gleichzeitig mehr Vertrauen in die Doping-Analyse geschaffen.
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Innovationstitel: Indoor Navigation
Bewerber:
Florian Thürkow
INABE UG
Sich vom Smartphone ins richtige Zugabteil, an das gesuchte
Supermarktregal oder zum richtigen Flughafengate führen zu lassen und das ganz ohne WLAN oder GPS und auch noch
anonymisiert. Das klingt wie ein Traum, ist es aber nicht, wie das
Unternehmen INABE UG zeigt: mithilfe der iBeacon-BluetoothTechnologie und einer eigens entwickelten Software kann sich der
Nutzer indoor vom Smartphone navigieren lassen. Die Orientierung in
unübersichtlichen Gebäuden wie z.B. Supermärkten oder
Krankenhäusern wird damit zum Kinderspiel und auch die
Barrierefreiheit für behinderte Menschen kann erhöht werden. Die
iBeacons sind deutlich effizienter und günstiger als herkömmliche
WLAN-Module. Weiterhin kann diese Technologie, entwickelt von
Florian Thürkow aus Halle, für Unternehmen interessant sein, die die
Laufwege ihrer Kunden analysieren wollen. Bewegungsprofile auf
Messen, Festivals oder Flughäfen können zudem zur Optimierung von
Wegeleitsystemen genutzt werden. Aber auch für Museen wird das
digitale Leitsystem - ähnlich eines Guides - nutzbar und ermöglicht
dem Besucher einen attraktiven, interaktiven Besuch, z.B. durch das
Zuspiel von Informationen, Videos usw.
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Innovationstitel: 3DQR-Plattform und App
Bewerber:
Daniel Anderson, Martin Brand, Jing Chen
3DQR GmbH
3DQR ist ein neu entwickeltes Verfahren zur einfachen und flexiblen
Nutzung von Augmented Reality. AR bezeichnet die Überlagerung
realer Szenen mit virtuellen 3D-Inhalten im Live-Kamerabild von
Smartphones, Tablets oder VR-Brillen. Damit ist es zum Beispiel
möglich, sich ein neues Möbelstück vor dem Online-Kauf virtuell im
eigenen Wohnzimmer anzusehen oder gedruckte Werbeanzeigen
direkt vor Ort mit interaktiven 3D-Produktansichten zu erweitern. Die
ersten Augmented Reality Lösungen dieser Art existieren schon seit
einigen Jahren, allerdings war die Entwicklung solcher Systeme bisher
mit großem, individuellem Aufwand verbunden und unterlag einigen
technischen Einschränkungen. Die 3DQR GmbH hat nun eine Lösung
entwickelt, die durch Verknüpfung mit der existierenden QR-CodeTechnologie den Aufwand zur Erstellung einzelner AugmentedReality-Inhalte drastisch reduziert. Mit 3DQR wird die Erstellung einer
Augmented-Reality-Einblendung einfacher als die Erstellung einer
Website. Damit legt unsere Entwicklung den Grundstein dafür, dass
Augmented-Reality-Einblendungen bald ein vielfältig nutzbares
Element des täglichen Lebens werden können.
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Innovationstitel: Telematik-Lösung für
Entsorgungsunternehmen enwis)Plus Mobile App
Bewerber:
Flegel
Dipl. Kfm. Jochen Kranich, Dipl. Kfm. Matthias
mse Halle GmbH
Die mse Halle GmbH hat eine innovative Telematik-Lösung entwickelt,
mit der eine direkte Verbindung zwischen ERP-System und mobilem
Endgerät im Fahrzeug realisiert werden kann. Funktionen wie
Auftragsmanagement mit Online-Statusverfolgung, Navigation und
Spuraufzeichnung, Reklamationsbearbeitung mit Fotos, Unterschriften
und Containerverwaltung sparen Zeit und Ressourcen. Das
Alleinstellungsmerkmal:
Die
Übermittlung
von
aktuellen
Geschäftsdaten
erfolgt
ohne
den
Umweg
über
einen
Kommunikationsserver eines Dritten, also direkt zwischen dem ERPSystem und den Mitarbeitern des Kunden. Möglich wird das durch
einen Web-Server und den von der mse Halle entwickelten
NAV2Mobile Connector. Dieser Connector ermöglicht eine bisher
unerreichte Flexibilität der Datenkommunikation. Durch Einstellungen
im ERP-System werden die zu übertragenden Daten ausgewählt und
der Funktionsumfang der App flexibel angepasst. Dadurch wird eine
einfache Adaption der Lösung auch für andere Branchen möglich. Die
„enwis)Plus Mobile App“ wird seit Anfang 2016 bei dem ersten Kunden
mit sechs Fahrzeugen produktiv eingesetzt, weitere Kundenprojekte
(auch international) sind bereits in der Umsetzung.
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