Magdeburg, 15. Dezember 2016 Hugo-Junkers-Preis Preisträger 2016: Kurzprofile Innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung Innovationstitel: Energetische und immunologische Strategien der Aggressivität beim Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle Bewerber: apl. Prof. Dr. Dr. Alexander Eckert, Prof. Dr. Barbara Seliger, Prof. Dr. Claudia Wickenhauser Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, MundKiefer-Gesichts-Chirurgie Das Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle ist eines der zehn häufigsten bösartigen Tumoren des Menschen. Jährlich ist von weltweit von mehr als 500.000 Neuerkrankungen auszugehen, das 5Jahres-Überleben stagniert in den letzten Dekaden bei etwa 40 – 55%. Für eine immer wichtiger werdende individuelle Prognosekalkulation reichen klassische Systeme wie das TNMSystem und das Grading schon lange nicht mehr aus. Eine vollkommen neue und einzigartige Möglichkeit zur Prognosekalkulation und Therapiestratifizierung entwickelte das interdisziplinäre Forschungsteam der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie in Verbindung mit den Instituten für Pathologie und Medizinische Immunologie der Martin-Luther-Universität Halle in Kooperation mit dem Robert W. Franz Cancer Research Center und dem Earle A. Chiles Research Institute (Portland, USA): Dabei etablierte das Forscherteam einen innovativen Ansatz zur Charakterisierung der Aggressivität von Mundhöhlenkarzinomen. Das sogenannte multispektrale Imaging hat den Vorteil, aus nur einer Gewebeprobe den Verlauf der Tumorerkrankung zu prognostizieren. Dieses neue Verfahren erkennt tumorspezifische Eigenschaften im Gewebe und analysiert simultan das bisher wenig erfasste immunbiologische Niveau in Form von Zusammensetzung, Frequenz, Verteilung und räumlicher Lokalisation immunkompetenter und immunsuppressiver Zellen. Dabei ist es essentiell, dass nur ein einziger Gewebeschnitt erforderlich ist, um simultan Tumorparameter, TumorImmunzellinteraktionen und die räumliche Verteilung immunregulatorischen Zellpopulationen zu erfassen. Anhand dieser Information durch Kenntnis des Aggressionsmusters können frühzeitig alternative oder zusätzliche Therapiemaßnahmen für die Behandlung von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle eingeleitet werden. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: Tiermodell Gedächtnisforschung Bewerber: Neuroplastinmutante zur Priv. Doz. Dr. rer. nat. habil. Dirk Montag Leibniz-Institut für Neurobiologie LIN Posttraumatische Belastungsstörungen, Gedächtnisverluste und Autismus sind Krankheiten, die die Psyche des Menschen belasten und nur schwer behandelbar sind. Oftmals leiden die Patienten ihr Leben lang unter dieser Last. Es gibt immer wieder Forschungen, die sich mit diesem Thema auseinander setzen. So hat sich auch das Leibniz-Institut für Neurobiologie aus Magdeburg dem Problem angenommen. Die Forscher entwickelten zu Aufklärung von Lern- und Gedächtnismechanismen ein Mausmodell, bei dem retrograde Amnesien gezielt genetisch ausgelöst werden können. Dabei fanden sie heraus, dass es ausreicht, das Neuroplastingen auszuschalten, um assoziative Erinnerungen zu löschen. Dieses Mausmodell ist nützlich zur Identifizierung der verantwortlichen Hirnregionen, Nervenzellen und molekularen neuronalen Vorgänge, die dem Gedächtnis zugrunde liegen. Diese Forschung kann Lösungsansätze zur Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung psychischer Störungen bieten. Innovationstitel: Bloodline - Blutfluss im Herzen Bewerber: Preim Dr.-Ing. Benjamin Köhler, Prof. Dr.-Ing. Bernhard Otto-von-Guericke Universität, Fakultät für Informatik Etwa 40% der Todesfälle in Deutschland werden durch kardiovaskuläre Erkrankungen verursacht. Diese umfassen alle HerzKreislauf-Krankheiten, wie z.B. Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkte. Ein möglicher Grund für den Ausbruch und das Fortschreiten bestimmter Krankheiten, bspw. Aneurysmen, sind Verwirbelungen des Blutflusses nahe den Herzgefäßwänden. Die Untersuchung dieser Verwirbelungen könnte tiefergehende Erkenntnisse über die Krankheit selbst und deren Diagnose geben, von welchen dann die Behandlung abhängt. Das Team um Dr. Benjamin Köhler der Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke Universität entwickelte dafür, in Kooperation mit dem Herzzentrum Leipzig, die Software "Bloodline", welche die mittels MRT gemessenen Blutflüsse im Herzen darstellt und Verwirbelungen im Detail analysiert. Dadurch wird den Ärzten ermöglicht, die Diagnose präziser zu stellen und bestimmte Krankheitsverläufe besser zu verstehen. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovativste Projekte der angewandten Forschung Innovationstitel: Membran-Technik zur Stickoxidminderung von Dieselmotoren Bewerber: Prof. Günther Gern, Dr. Roland Pittermann, Dipl.Ing. Tobias Ehrler WTZ für Motoren- und Maschinenforschung Roßlau gGmbH Mit der weiteren drastischen Verschärfung der Stickoxidgrenzwerte für Großdieselmotoren durch nationale und internationale Vorschriften wird die Einführung inner- bzw. außermotorischer Maßnahmen auch für diese Motorenkategorie unabdingbar. Dies stellt für die Motorenhersteller erhebliche konstruktive und finanzielle Herausforderungen dar. Daher läuft die Suche nach kostengünstigen, innovativen Verfahren auf Hochtouren. Eine Senkung der Stickoxidemission ist z. B. durch die Verringerung des Sauerstoffanteils in der Verbrennungsluft (Ladeluft) möglich. Ein bekanntes Verfahren, das diesen Effekt ausnutzt, ist die Abgasrückführung. Dabei ist aber ein erheblicher Aufwand zur Verdichtung und Reinigung des Abgases notwendig. Die inzwischen weit verbreitete SCR-Technologie verursacht darüber hinaus wegen eines zusätzlich notwendigen Betriebsstoffes (AdBlue) zusätzliche Betriebskosten, sowie einen erhöhten Wartungsaufwand wegen einer regelmäßigen Reinigung des abgasbeaufschlagten Katalysators. Eine Alternative, die im WTZ Roßlau erforscht wurde, ist die direkte Änderung der Ladeluftzusammensetzung durch den Einsatz einer stofftrennenden Membran-Einheit. Dabei konnte an einem 1-ZylinderForschungsdieselmotor nachgewiesen werden, dass mit dieser Technik eine innermotorische Stickoxidminderung von bis zu 80 % gegenüber dem Ausgangszustand möglich ist. Die besondere Herausforderung bestand darin, einen Anstieg des Kraftstoffverbrauchs und die Verschlechterung des Rauchverhaltens zu unterbinden. Für moderne Common-Rail-Motoren ist dies durch eine Kombination von hohem Raildruck, Mehrfacheinspritzung und Optimierung des Einspritzbeginns möglich. Für Motoren mit PumpeLeitung-Düse-Einspritzung ist die Kombination von Membran-Technik und Kraftstoff-Wasser-Emulsion eine hervorragende Möglichkeit, ein äußerst niedriges Emissionsniveau bei hohem Wirkungsgrad zu erreichen. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: Innovatives Reibschweißverfahren Anwendung in der Automobilindustrie Bewerber: für die Dr.-Ing. David Schmicker, Dr. Andreas Krüger, Prof. Dr. Frank Trommer IFA Rotorion Holding GmbH Bedingt durch die stetig steigenden Anforderungen der Automobilindustrie, im Hinblick auf Qualität und Kosten bei sich verkürzenden Entwicklungszeiten, ist die Zulieferindustrie heute umso mehr gefordert, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Innovationen und Technologievorsprung zu sichern. Vor diesem Hintergrund wurde durch IFA Rotorion Holding GmbH, ein Kooperationsprojekt mit Forschungseinrichtungen der Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal, initiiert. Zielstellung des Projektes war die Entwicklung eines innovativen Schweißverfahrens, welches sich von konkurrierenden Verfahren hinsichtlich der Erfüllung der Anforderungen, bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit, deutlich abhebt. Das Verfahren basiert dabei auf dem im industriellen Umfeld häufig angewendeten Reibschweißen. Mit dem entwickelten Verfahren können, durch konstruktive Anpassungen der Schweißteile und des Prozessablaufes, signifikante Steigerungen in der Qualität und der Anwendungsbreite, unter Beibehaltung der Kostenund Ressourceneffizienz, erreicht werden. Das Verfahren, welches bereits schutzrechtlich angemeldet wurde, besitzt allein in der IFA Rotorion ein Anwendungspotential von mehr als 1 Millionen Schweißungen pro Jahr. Es liefert einen wichtigen Beitrag zur technologischen Differenzierung gegenüber den Marktbegleitern, zur Erhöhung der Wertschöpfung im Land und damit zur langfristigen Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit der IFA Rotorion. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: ex-vivo Lungen-VentilationsPerfusionsmodel für thoraxchirurgische Forschung Bewerber: und Dr. med. Patrick Zardo, Dr. rer. nat. George Kensah, M. Sc. Jan Pietras Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie Jährlich werden weltweit bis zu 120 Millionen Wirbeltiere für die Forschung benötigt. Davon entfallen in Deutschland ca. 20% auf die Entwicklung von medizinischen Produkten, was erhebliche Kosten und ethische Bedenken mit sich bringt. Moderne Ansätze könnten helfen, diesen Bedarf signifikant zu reduzieren. Daher hat die Klinik der Herzund Thoraxchirurgie der Universitätsklinik Magdeburg, in enger Kooperation mit dem Bereich Ur- und Umformtechnik des Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung der Otto-vonGuericke-Universität, ein System entwickelt, in dem eine isolierte Lunge für die Dauer einer üblichen Lungenoperation außerhalb des Körpers durchblutet und belüftet wird, um in realitätsgetreuer Umgebung Experimente durchzuführen. So ist es den Ärzten bspw. möglich Kleber, die für den intraoperativen Einsatz am Menschen entwickelt werden, realitätsnah auf ihre Funktionalität zu testen. Die ausschließliche Verwendung von Schlachtabfällen macht den Einsatz von Versuchstieren dabei überflüssig. Die modulare Konstruktion und der Einsatz additiver Fertigungsverfahren in der Prototypenphase erlaubt zudem die gezielte Modifikation des Systems für alternative Anwendungen. So wird die Apparatur als OP-Simulator mit „lebendem“ Organ eingesetzt. Mithilfe spezieller Deckeleinsätze können minimalinvasive, thoraxchirurgische Eingriffe realitätsnah simuliert werden und somit die motorischen Fähigkeiten kosteneffizient geschult werden. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovativste Allianz Innovationstitel: FeatureIDE Bewerber: Prof. Dr. Habil. Gunter Saake, M. Sc. Sebastian Krieter Otto-von-Guericke Universität, Fakultät für Informatik Prof. Dr. Thomas Leich Metop GmbH Dr. Thomas Thüm TU Braunschweig Aufgrund der fortschreienden Digitalisierung ist Software ein fester Bestandteil der Produktlandschaft und betrifft alle Bereiche, von Consumer- bis Industrie-Produkten. Daraus resultiert, dass Software auf die Produkte angepasst wird und eine Vielzahl an Varianten entsteht. Hohe Kosten bei der Entwicklung und Wartung sowie Probleme im Management der Varianten sind die Folge. Mit FeatureIDE wird eine Entwicklungsumgebung vorgestellt, die die Variabilität einer Software handhabbar gestaltet und die Individualisierung durch die Produktlinientechnologie erleichtert. Hierbei werden Features zur Beschreibung der Variabilität einer Software verwendet und individuelle Varianten durch gezielte Wiederverwendung generiert. FeatureIDE beinhaltet Werkzeuge für die Modellierung von Features, Implementierung, Feature-Selektion und automatische Generierung von Varianten, die vollständig integriert oder einzeln verwendet werden können. FeatureIDE geht aus einer Kooperation der Universitäten Magdeburg, Passau, Braunschweig und Pittsburgh sowie der METOP GmbH hervor. Die enge Zusammenarbeit führt zu einer stetigen Erweiterung des Portfolios. Laut Statistiken belegt FeatureIDE Platz 3 im Bereich Werkzeugunterstützung für Software-Produktlinien und ist hinter den kommerziellen Systemen die beste OpensourceEntwicklungsumgebung. Sie wird aktuell in mehr als 50 Forschungseinrichtungen und Firmen weltweit eingesetzt. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: Netzwerk InDiWa - Metaallianz zur Entwicklung und Vermarktung von Innovationen zur automatisierten Inspektion von Rotorblättern Bewerber: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH), M.A. Sigrid Salzer ZPVP Zentrum für Produkt-, VerfahrensProzessinnovation GmbH – Experimentelle Fabrik und Das Arbeiten im digitalen Zeitalter erfordert, aufgrund steigender technischer Komplexität, sowie immer kürzer werdender Produktzyklen, neue Arbeitsorganisation und neue Geschäftsmodelle. Das Netzwerk „InDiWa“ bietet insbesondere KMU neue Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit, der Erweiterung des eigenen Produktportfolios und der Produktvermarktung. Seit über 4 Jahren arbeiten 16 KMU und 8 Forschungseinrichtungen koordiniert durch die ZPVP GmbH / Experimentelle Fabrik als polyzentrische Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft interdisziplinär als Metaallianz zusammen. Bislang sind 70 FuE-Mitarbeiter involviert. Die FuE-Arbeit ist in Projekten organisiert. Unter dem Dach des Netzwerkes „InDiWa“ werden in 10 Kooperationsprojekten mit insgesamt 38 Teilprojekten innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zur zerstörungsfreien und automatisierten Inspektion, Diagnostik und Wartung von Windenergieanlagen erforscht und entwickelt. Die Entwicklungen zur Verbesserung der Arbeits- und Prozesssicherheit stellen absolute Innovationen dar. Jedes Projekt erzeugt eine Wertschöpfung für die beteiligten Partner. KMU können durch Wissensvorteile einen ökonomischen Wertbeitrag erzielen. Wissenschaftliche Partner realisieren gleichwertige Ergebnisse durch wissenschaftliche Verwertung der Forschung. Über das Netzwerk, als Zusammenschluss mehrerer Allianzen, können die sich ergänzenden Entwicklungen als ganzheitliches Produkt- und Dienstleistungsportfolio am Markt angeboten werden. Das Netzwerk bindet, zur Gewährleistung praxisrelevanter Entwicklungen, Anwender (potentielle Kunden) als assoziierte Partner ein und ist offen für weitere Partner. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: Konsortium des Projekts "CPPSprocessAssist" Bewerber: Dr.-Ing. Nico Zobel Fraunhofer-Institut für automatisierung IFF Fabrikbetrieb und - Wachstum in der Prozessindustrie kann derzeit, im Wesentlichen durch Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz bestehender Anlagen, generiert werden. Es gilt, Methoden zu entwickeln und einzusetzen, welche die Aufwände für die Instandhaltung der Produktionsanlagen deutlich reduzieren. Zu diesem Ziel soll im Rahmen des seit Januar 2016 laufenden FuE-Projekts "CPPSprocessAssist" ein Assistenzsystem für Instandhaltung entwickelt und in vier Anwendungsszenarien in KMUs aus dem Bereich der Prozessindustrie eingehend getestet werden. Das Assistenzsystem soll den Anwendern folgende Mehrwerte schaffen: Reduzierung ungeplanter, technisch bedingter Stillstandzeiten im Betrieb befindlicher prozesstechnischer Anlagen sowie die automatische Dokumentation von Wartungsund Instandsetzungsarbeiten (Compliance). Das Konsortium des Projekts "CPPSprocessAssist", welches zur Hälfte aus Unternehmen aus Sachsen-Anhalt besteht, besitzt ein Alleinstellungsmerkmal: es ist das einzige im Rahmen einer bundesweiten Fördermaßnahme, welches thematisch im Bereich der Prozessindustrie verortet ist. Damit trägt das Konsortium dazu bei, die Innovationsstärke Sachsen-Anhalts im Leitmarkt Chemie und Bioökonomie zu untermauern und bundesweit sichtbar zu machen. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovativste Produktentwicklung Innovationstitel: Aktiv bidirektionales Batteriemanagementsystem Bewerber: B.Eng. Tjorven Niels Graßnick, Simon Schandert TESVOLT GmbH Um kritische Zustände von Batteriezellen zu vermeiden, ist die Einhaltung eines definierten Ladebereichs über einen Ladungsausgleich – dem sogenannten Balancing - notwendig. Die am Markt verfügbaren Lithium-Stromspeichersysteme setzen hierfür ein Batteriemanagementsystem (BMS) mit stark verlustbehafteten Verfahren ein. Zum einen wird das Verfahren des passiven Balancings angewandt, was bedeutet, dass die überschüssige Energie über Widerstände „verbrannt“ wird. Zum anderen das aktiv unidirektionale Balancing, bei dem die Energie von Zellen mit höheren, über alle Zellen in Reihe in jene mit niedrigeren Ladezuständen geleitet wird. Der Verlust je Zelle beträgt hier bis zu 10 %, bei einem mittleren Wirkungsgrad von 70 bis 75 %. TESVOLT hat erstmals ein aktiv bidirektionales BMS entwickelt, welches - um Fehler und Schäden an den Zellen vorzubeugen - die Überwachung der Temperatur, der Spannung und des Stroms jeder Zelle, auch im Verbund, übernimmt. Dabei wird ein neuartiges bidirektionales "Active Flyback" eingesetzt. Jede einzelne Zelle kann hier mit der Ladung der anderen Zellen geladen oder in diese entladen werden. Dies vermeidet wiederrum Verluste. Damit wird ein Wirkungsgrad von 92 % sowie ein Gesamtwirkungsgrad inkl. Batterieladeregler von 78 bis 83 % erzielt. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: Pflanzenpathogenen auf der Spur – Ein neuartiger Pflanzenscanner erkennt die Krankheit, bevor sie ausbricht Bewerber: Hon-Prof. Dr.-Ing. Udo Seiffert, Dr. Backhaus Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb automatisierung IFF Andreas und - Dr. Sandra Fischer, Dr. Jessica Knüfer Strube Research GmbH & Co. KG Der Weg zur gesunden Zuckerrübe ist lang: Im Gewächshaus werden die Pflanzen auf ihre Resistenz gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen geprüft. Erst nach Ausprägung von Symptomen kann die Resistenzleistung der Pflanze bewertet werden. Nun haben Wissenschaftler des Fraunhofer IFF Magdeburg in Kooperation mit dem Saatgutunternehmen Strube Research GmbH & Co. KG einen Pflanzenscanner entwickelt, der bereits frühzeitig, bevor die Krankheit ausbricht, den Gesundheitszustand der Pflanze erkennt. Die Messmethodik beruht auf der Messung der spezifischen Änderungen des Stoffwechsels (Abwehrreaktion) im Blatt, dem Ort der Photosynthese, nach Pathogenbefall. Diese Änderungen der biochemischen Zusammensetzung des Blattes sind für das menschliche Auge nicht sichtbar, können jedoch mit Hyperspektralmesstechnik, einer Art digitalen Fingerabdruck des konkreten Stoffwechselzustandes, aufgenommen werden. Um hieraus diejenigen Merkmale herauszufiltern, die durch eine beginnende Infektion verursacht werden, wurden spezielle mathematische Verfahren entwickelt. Da der Zusammenhang zwischen Infektion und Änderungen des Stoffwechsels sehr komplex und in den wenigsten Fällen biochemisch bekannt ist, kommen hier Methoden des maschinellen Lernens zum Einsatz. Trotz der Verwendung eines innovativen Messprinzips und ausgefeilter Mathematik, ist das Produkt für den Anwender denkbar einfach benutzbar - ein Handscanner, gesteuert über eine Smartphone App, der es einer Zuckerrübenpflanze innerhalb von einer Sekunde "ansieht", ob sie gesund oder krank ist. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: SEPO: Saubere Spiele 2016 Bewerber: Dr. Jan Heise NH DyeAGNOSTICS GmbH Die Verwendung von verschiedenen Dopingmitteln ist im Spitzen- und Leistungssport weit verbreitet. Gerade zu den olympischen Spielen 2016 ist dieses Thema erneut in den Vordergrund gerückt. Aber auch die Dopinguntersuchungen der World-Anti-Doping-Agentur rückten in den Fokus der Kritiker, da Transparenz und gewissenhafte Arbeit nicht immer ersichtlich wurden. Im Ausdauersport spielt vor allem das sogenannte EPO-Doping, welches die Sauerstoffsättigung des Blutes steigert, eine zentrale Rolle. Dabei wird dem Sportler EPO (ein spezielles Glykoprotein) gespritzt, was zu einer Steigerung der Produktion von roten Blutkörperchen führt. Wird EPO nur in sehr geringen Mengen dafür aber häufiger appliziert (Mikrodosen-Doping), so ist dieses nicht nachweisbar. Das Unternehmen DyeAGNOSTICS GmbH entwickelte eine neuartige Technologie, welche auch kleinste Veränderungen der Elektromobilität der verschiedene EPOGlycoproteine detektiert und so den (Mikrodosen-) Doping-Nachweis präzise und korrekt durchführen kann. Ermöglicht wird dieses durch die Zugabe von speziellen fluoreszierenden Polypeptiden (SEPOs) mit denen die Laufeigenschaften der EPOs bestimmt werden. Zusätzlich kann nun der komplette Analyseablauf überwacht und falsche Ergebnisse ausgeschlossen werden. Im Kombination mit einer verbesserten Sensitivität wird das EPO-Nachweisfenster erhöht und gleichzeitig mehr Vertrauen in die Doping-Analyse geschaffen. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Sonderpreis IKT Innovationstitel: Indoor Navigation Bewerber: Florian Thürkow INABE UG Sich vom Smartphone ins richtige Zugabteil, an das gesuchte Supermarktregal oder zum richtigen Flughafengate führen zu lassen und das ganz ohne WLAN oder GPS und auch noch anonymisiert. Das klingt wie ein Traum, ist es aber nicht, wie das Unternehmen INABE UG zeigt: mithilfe der iBeacon-BluetoothTechnologie und einer eigens entwickelten Software kann sich der Nutzer indoor vom Smartphone navigieren lassen. Die Orientierung in unübersichtlichen Gebäuden wie z.B. Supermärkten oder Krankenhäusern wird damit zum Kinderspiel und auch die Barrierefreiheit für behinderte Menschen kann erhöht werden. Die iBeacons sind deutlich effizienter und günstiger als herkömmliche WLAN-Module. Weiterhin kann diese Technologie, entwickelt von Florian Thürkow aus Halle, für Unternehmen interessant sein, die die Laufwege ihrer Kunden analysieren wollen. Bewegungsprofile auf Messen, Festivals oder Flughäfen können zudem zur Optimierung von Wegeleitsystemen genutzt werden. Aber auch für Museen wird das digitale Leitsystem - ähnlich eines Guides - nutzbar und ermöglicht dem Besucher einen attraktiven, interaktiven Besuch, z.B. durch das Zuspiel von Informationen, Videos usw. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: 3DQR-Plattform und App Bewerber: Daniel Anderson, Martin Brand, Jing Chen 3DQR GmbH 3DQR ist ein neu entwickeltes Verfahren zur einfachen und flexiblen Nutzung von Augmented Reality. AR bezeichnet die Überlagerung realer Szenen mit virtuellen 3D-Inhalten im Live-Kamerabild von Smartphones, Tablets oder VR-Brillen. Damit ist es zum Beispiel möglich, sich ein neues Möbelstück vor dem Online-Kauf virtuell im eigenen Wohnzimmer anzusehen oder gedruckte Werbeanzeigen direkt vor Ort mit interaktiven 3D-Produktansichten zu erweitern. Die ersten Augmented Reality Lösungen dieser Art existieren schon seit einigen Jahren, allerdings war die Entwicklung solcher Systeme bisher mit großem, individuellem Aufwand verbunden und unterlag einigen technischen Einschränkungen. Die 3DQR GmbH hat nun eine Lösung entwickelt, die durch Verknüpfung mit der existierenden QR-CodeTechnologie den Aufwand zur Erstellung einzelner AugmentedReality-Inhalte drastisch reduziert. Mit 3DQR wird die Erstellung einer Augmented-Reality-Einblendung einfacher als die Erstellung einer Website. Damit legt unsere Entwicklung den Grundstein dafür, dass Augmented-Reality-Einblendungen bald ein vielfältig nutzbares Element des täglichen Lebens werden können. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected] Innovationstitel: Telematik-Lösung für Entsorgungsunternehmen enwis)Plus Mobile App Bewerber: Flegel Dipl. Kfm. Jochen Kranich, Dipl. Kfm. Matthias mse Halle GmbH Die mse Halle GmbH hat eine innovative Telematik-Lösung entwickelt, mit der eine direkte Verbindung zwischen ERP-System und mobilem Endgerät im Fahrzeug realisiert werden kann. Funktionen wie Auftragsmanagement mit Online-Statusverfolgung, Navigation und Spuraufzeichnung, Reklamationsbearbeitung mit Fotos, Unterschriften und Containerverwaltung sparen Zeit und Ressourcen. Das Alleinstellungsmerkmal: Die Übermittlung von aktuellen Geschäftsdaten erfolgt ohne den Umweg über einen Kommunikationsserver eines Dritten, also direkt zwischen dem ERPSystem und den Mitarbeitern des Kunden. Möglich wird das durch einen Web-Server und den von der mse Halle entwickelten NAV2Mobile Connector. Dieser Connector ermöglicht eine bisher unerreichte Flexibilität der Datenkommunikation. Durch Einstellungen im ERP-System werden die zu übertragenden Daten ausgewählt und der Funktionsumfang der App flexibel angepasst. Dadurch wird eine einfache Adaption der Lösung auch für andere Branchen möglich. Die „enwis)Plus Mobile App“ wird seit Anfang 2016 bei dem ersten Kunden mit sechs Fahrzeugen produktiv eingesetzt, weitere Kundenprojekte (auch international) sind bereits in der Umsetzung. Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6 39104 Magdeburg Telefon +49 391 568 99 0 Telefax +49 391 568 99 50 Presse: Frauke Flenker-Manthey Telefon +49 391 568 99 71 Mobil +49 151 52 62 64 69 Telefax +49 391 568 99 51 [email protected]
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