Projektflyer 3D-Seismik - Helmholtz

Datenauswertung am GFZ in Potsdam. (Foto: GFZ)
Forschungsplattform Groß Schönebeck, 2014. (Foto: GFZ)
Datenauswertung. Die Auswertung der Daten erfolgt
am Deutschen GeoForschungsZentrum. Mit speziellen
Computerprogrammen werden hochauflösende Abbilder des Untergrundes erzeugt. Sie geben Aufschluss
über die Lage und Struktur der Gesteinsschichten bis in
eine Tiefe von ca. 4.000 Metern. Mit dem Wissen können Rückschlüsse auf die hydraulischen Eigenschaften
des Untergrundes und damit auf eine mögliche Nutzung
tiefer Erdwärmeressourcen gezogen werden. Bohrpfade können noch genauer geplant und somit unnötige
Eingriffe in den Untergrund vermieden werden.
Projektleitung
Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Telegrafenberg, 14473 Potsdam
Das Symbol der Messkampagne.
Wo immer Sie dieses Symbol sehen,
finden Sie Informationen zum
Forschungsvorhaben „3D-Seismik
Schorfheide“ des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ.
(Abb.: I. Koulakov)
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GFZ plant 3D-seismische
Messungen in der Region
Prof. Charlotte Krawczyk
Direktorin Department
Geophysik
(Fotos: GFZ)
Haben Sie noch Fragen?
Telefon: 0331 - 288 1571 , Angela Spalek
Email:
[email protected]
Webseite: www.gfz-potsdam.de/3D-Schorfheide
11 / 2016
Wir freuen uns, wenn Sie das Forschungsvorhaben
unterstützen. Sie werden Gelegenheit haben, sich vor
Ort die Technik anzuschauen und sich den Ablauf der
Messungen erklären zu lassen. Über die Gemeinden
und die regionalen Zeitungen werden wir Sie über die
Forschungsarbeiten informieren.
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Prof. Ernst Huenges
Leiter Sektion
Geothermische Energiesysteme
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© GGL
3D-Seismik – Fenster in den Schorfheider Untergrund
Das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ ist das nationale Zentrum für die Erforschung der festen Erde. Gegenstand der Forschung ist
u.a., wie der geologische Untergrund umweltverträglich
und nachhaltig für die Energieversorgung genutzt werden
kann. Seit 2002 führt das GFZ dazu an der Forschungsplattform Groß Schönebeck Untersuchungen zur Nutzung
geothermischer Ressourcen des Norddeutschen Beckens
durch, die weltweit Beachtung finden. In einem nächsten
Schritt sind in der Region seismische Messungen an der
Oberfläche sowie in den am Forschungsstandort Groß
Schönebeck existierenden zwei Bohrungen geplant. Ähnlich der medizinischen Ultraschalluntersuchung wird dabei
der Untergrund mit Wellen durchstrahlt, um die inneren
Strukturen hochauflösend abzubilden. Die Messungen unterliegen dem Bundesberggesetz. Vorgaben zum Natur-,
Vogel- und Wasserschutz werden strikt eingehalten.
Messverfahren. Zum Einsatz kommt die Reflexionsseismik, ein gängiges Verfahren der Angewandten Geophysik,
um die obere Erdkruste grafisch abzubilden. Nebenstehende Skizze zeigt, wie dabei an der Oberfläche künstlich erzeugte niederfrequente Schallwellen durch den Untergrund
laufen, von den unterschiedlichen Gesteinsformationen
reflektiert und an der Erdoberfläche von sog. Geophonen
registriert werden. Die Geophone leiten die Schallwellen
digital an einen Messwagen weiter. Aus Ankunftszeit und
Form der zurückgeworfenen Echos kann ein detailliertes
Bild des Untergrundes berechnet werden.
Prinzip der Reflexionsseismik. (Abb.: GFZ)
Markierung.
Messkabel, Geophone.
Messwagen.
Ablauf. Nach Einholen der Betretungserlaubnisse sowie
Einmessen und Markieren der Anregungs- und Empfangspunkte werden Messkabel und Geophone ausgelegt. Die
Anregungen werden von Vibratorfahrzeugen über eine
auf den Boden gepresste Metallplatte in den Untergrund
eingestrahlt. Die Stärke der Vibrationen entspricht in etwa
derjenigen eines auf Kopfsteinpflaster fahrenden LKW. In
Ausnahmefällen sind in schwer zugänglichen Gebieten
leichte sprengseismische Anregungen vorgesehen. Die
Messungen dauern ca. 4 Wochen, die vorbereitenden und
nachbereitenden Arbeiten beanspruchen ca. 3 Wochen.
(Fotos: A. Schuck)
© BKG
Das Messgebiet schließt die Gemeinde Schorfheide sowie Randgebiete der Gemeinden Joachimsthal und Marienwerder ein. Südlich reicht
es bis zum Oder-Havel-Kanal und zur Wandlitzer Gemeindegrenze.
(Abb.: GGL)
Vibratorfahrzeuge.
Erschütterungsmessung.
(Fotos: A. Schuck, M. Vormbaum)
Datenerfassung.
Vorsorge und Schutz. Die Anregungen werden im unmittelbaren Umfeld der Vibratorfahrzeuge als schwache Vibrationen empfunden. Sie dauern je Messpunkt ca. 2 Minuten
und sind ungefährlich für Mensch, Gebäude und Umwelt.
Begleitende Kontrollmessungen sorgen dafür, dass die
Schwingungen innerhalb der vorgegebenen Normen bleiben. Vorübergehende Beeinträchtigungen, wie z.B. Verschmutzungen, werden umgehend beseitigt. In Schutzgebieten werden Belange des Natur- und Artenschutzes durch
eine ökologische Begleitung sichergestellt. Während der
Messungen stehen vor Ort und am GFZ Ansprechpartner zur
Verfügung.