Sportakrobaten - Sportclub Hoyerswerda eV

12.12.16 14:25:37
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Für Lara Ziemer und Stefan Höntsch endete am Samstag eine beeindruckende gemeinsame Karriere. Während Lara in einer Damengruppe beim SC weitermacht, wird für Stefan
noch eine neue Partnerin gesucht. Wie das Mixed-Paar starteten 2016 auch Pia Schütze und Gina Lee Nickler bei der WM in China.
Fotos: Gernot Menzel (4)
Sportakrobaten begeistern
Die Mädchen und Jungen des SC Hoyerswerda sorgten am Samstag gleich zweimal für eine volle Lausitzhalle.
liegt Hoyerswerda damit mit 29-mal Edelmetall vor den beiden anderen großen
sächsischen Vereinen – dem Dresdner SC
(22) und Riesa (11).
Von Hagen Linke
A
m Ende flogen von der Bühne der Lausitzhalle kleine Wattebälle ins Publikum und wieder zurück. Es war ein lustiger
Abschied nach über 90 Minuten Show. Erstmals hatten die Sportakrobaten des SC
Hoyerswerda gleich zweimal ihr Jahresabschlussprogramm auf die Bühne gebracht.
Die Nachmittagsaufführung war sehr
schnell ausverkauft, bei der zweiten Weihnachtsshow blieben nur vereinzelt Plätze
frei. Und es hatte sich gelohnt. Was an
sportlichen Höchstleistungen und originellen Show-Elementen geboten wurde, begeisterte. Tageblatt war bei der 2. Aufführung dabei.
Kurz vor Showbeginn sahen die Zuschauer Fotos und Videos aus dem Training
auf der Bühnenleinwand. Und auf der Matte, zwischen zwei Weihnachtsbäumen,
wurde dann gezeigt, worauf es bereits bei
sehr jungen Sportakrobaten ankommt.
Schon wer fünf Jahre alt ist, trainiert für die
Sprungreihen. Wieder und wieder. Überschläge vorwärts, Flick-Flack, Rondat-Salto.
Die Sprungreihen sind in den TempoÜbungen der Wettkämpfe später Pflicht.
„Freiräder sind nicht zum Probieren geeignet“, warnte Moderatorin Daniela Fünfstück mit einem Augenzwinkern ins Publikum. Aber die Sportakrobaten üben so etwas fast jeden Tag. „Der Salto geht hundertmal durch die Hände des Trainers“.
Einige der Akrobaten zeigten am Samstag zum ersten Mal vor Zuschauern ihr
Können, entsprechend kostümiert bei der
Käfer-Blumen-Zwerge-Übung. Schon wesentlich rasanter ging es bei der
Rock’n’Roll-Show der „Großen“ zu. Beeindruckend auch, was später zum Beispiel zu
Abba-Klängen gezeigt wurde oder bei der
James-Bond- oder Charlie-Chaplin-Choreografie.
Emotionaler Abschied
Die Showteile der
Gruppen waren
sehr abwechslungsreich. Unter
anderem drehten
sich auf der Lausitzhallen-Bühne
viele Regenschirme.
Dieses Mixed-Paar
hatte 2016 Wettkampfpremiere
und bekam auch
am Samstag viel
Applaus. Tara Engler ist erst fünf
Jahre, Julius Schöne ist zehn Jahre
alt.
Zu sehen waren natürlich auch viele
Wettkampfübungen. Das Jahr 2016 war in
der Breite der Leistungsspitze das erfolgreichste der SC-Akrobaten. Bei deutschen
Meisterschaften von der Schülerklasse bis
zu den Senioren gewann der Verein 15-mal
Gold, neunmal Silber und fünfmal Bronze.
Im deutschlandweiten Medaillenspiegel
Höhepunkt des Jahres für die Hoyerswerdaer war die Weltmeisterschaft in China mit
vier Formationen. Für das Mixed-Paar Stefan Höntsch und Lara Ziemer, die dort
Sechste wurden, gab es am Samstag einen
sehr emotionalen Abschied. Weil die zwölfjährige Lara für den 17-jährigen Stefan
mittlerweile zu groß geworden ist, endet
die gemeinsame Karriere. In der Show zuvor wurden beide als Sportler des Jahres
durch den Kreissportbund Bautzen ausgezeichnet. Stefan holte sich dann noch Daniela Fünfstück, Trainer Sergej Jeriomkin,
Choreographin Ana Matyskina und Abteilungsleiterin Karin Fünfstück mit auf die
Matte. Vier von vielen Unterstützern. „Wir
sind euch unendlich dankbar“, so Höntsch.
Ein großer Dank ging auch an das gesamte Netzwerk-Team. Allein 16 Trainer
kümmern sich in den verschiedenen Leistungsklassen um die Akrobaten. Und ohne
die vielen Förderer wäre der Leistungssport
auf diesem hohen Niveau nicht machbar,
wie sich am Samstag zeigte. Jörg Scharfenberg, Geschäftsführer des Lausitzer Seenland-Klinikums überreichte dem Verein einen symbolischen Scheck der Lausitzer
Seenland Stiftung über 12 000 Euro.
Die Show endete mit einem gekonnten
Bändertanz um einen Weihnachtsbaum.
Das Jahr 2017 bringt eine EM in Polen im
Herbst und viele andere internationale
Wettkämpfe, die jetzt schon geplant werden. Es ist nicht so, dass die beiden Auftritte in der Lausitzhalle den sportlichen Jahresabschluss für die Akrobaten bildeten,
weil ja schon in 14 Tagen Weihnachten ist.
Trainiert wird natürlich weiter!