PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.931 Euro 1 Euro = 1.074 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY DEC 10, 2016 50 02 Versandt am 6. 12. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 163rd Year – No. 2359006 • Sunday, December 04 – Saturday, December 10, 2016 Männer, die auf Kühe starren Niederlande verbieten Burkas Seite 4 Seite 2 Reden befreit die Seele: Mit Eltern über Kriegserlebnisse sprechen Seite 5 NACHRICHTEN - Kompakt Seiten 7, 8 &15 Bärbele-Treiben im Allgäu Düsseldorf plant Böllerverbot an Silvester in Altstadt Düsseldorf (dpa). Als Folge von Zwischenfällen in den vergangenen Jahren sollen Böller in der Silvesternacht in der Düsseldorfer Altstadt erstmals verboten werden. Ein Sprecher der Stadt bestätigte, es gebe solche Pläne, die der Öffentlichkeit noch vorgestellt würden. Das Verbot solle einen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten und das „allgemeine Sicherheitsgefühl“ der Menschen an Silvester erhöhen, sagte der Sprecher. Geplant sei außerdem ein „Security Point“ als Anlaufstelle am zentralen Burgplatz, der Platz soll auch besser ausgeleuchtet werden. Merkel bedauert angekündigten Rücktritt Renzis Berlin (dpa). Bundeskanzlerin Angela Merkel bedauert die Ankündigung des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi, nach der Niederlage beim Verfassungsreferendum zurückzutreten. Die Kanzlerin habe mit Renzi „sehr gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet“ und seinen Reformkurs unterstützt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Zugleich habe die Bundesregierung großen Respekt vor der demokratischen Entscheidung in Italien. Auch der nächsten italienischen Regierung werde sie eine „enge Zusammenarbeit in Freundschaft und Partnerschaft“ anbieten. Gefängnisstrafe für Fahrdienstleiter von Bad Aibling Traunstein (dpa). Nach dem verheerenden Zugunglück von Bad Aibling mit zwölf Toten ist der Fahrdienstleiter zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Bahnmitarbeiter ist der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig, wie das Landgericht Traunstein befand. Bei dem Zusammenstoß zweier Züge am 9. Februar in Oberbayern waren außerdem fast 90 Menschen teils lebensgefährlich verletzt worden. Zu Prozessbeginn hatte der Bahnmitarbeiter gestanden, bis kurz vor dem Unglück ein Fantasy-Rollenspiel auf seinem Handy gespielt zu haben. Deutsche gehen am liebsten mit Smartphones ins Netz Wiesbaden (dpa). Die Menschen in Deutschland gehen inzwischen am liebsten mit Smartphones ins Internet. Von den rund 62 Millionen Internetnutzern nehmen 81 Prozent ihr Smartphone oder Handy, um sich mit dem weltweiten Netz zu verbinden, wie das Statistische Bundesamt für das erste Quartal 2016 ermittelt hat. Laptops und Desktop-Computer sind auf die folgenden Plätze verdrängt. Die Konsumenten schauen im Netz Videos und hören Musik über Streamingdienste, während TV-Streams mit 39 Prozent noch weniger verbreitet waren. Spaziergänger finden versenktes Postauto in Kanal Biederitz (dpa). Spaziergänger haben in einem Kanal in Biederitz in Sachsen-Anhalt ein versenktes Postauto gefunden. Der gelbe Transporter stand komplett unter Wasser - etwa 15 Meter vom Ufer entfernt. Vermutlich wurde das Fahrzeug zuvor gestohlen und in dem zugefrorenen Gewässer entsorgt. Briefe und Pakete waren komplett aufgeweicht. Wo der Wagen gestohlen wurde, war zunächst unklar. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 Kinder müssen am 04.12.2016 in Unterthalhofen bei Fischen (Bayern) vor den sogenannten Bärbele ein Gebet sprechen. Beim Bärbele-Treiben verkleiden sich im Allgäu unverheiratete Frauen am Tag der Heiligen Barbara mit Masken und Lumpengewand und ziehen mit Glocken behangen von Haus zu Haus. Foto: dpa Österreich-Wahl: Sieg des Berechenbaren gegen den «schlafenden Bären» Vom politischen «Jackpot» ist in Österreich die Rede. Gemeint ist der Sieg des Grünen-nahen Alexander Van der Bellen bei der Präsidentenwahl. Die FPÖ hat ihre Ambition aufs Kanzleramt aber keinesfalls begraben. Von Matthias Röder Wien (dpa) - Der Sieg von Alexander Van der Bellen bei der Präsidentenwahl in Österreich hat dem Höhenflug der Rechtspopulisten in Europa einen Dämpfer verpasst. Der ehemalige Grünen-Chef triumphierte mit - laut Hochrechnung - 53,3 Prozent unerwartet deutlich. Doch die rechte FPÖ mit ihrem Kandidaten Norbert Hofer will sich von diesem Rückschlag nicht entmutigen lassen. Die 46,7 Prozent bedeuten nach den 49,65 Prozent in der ersten Stichwahl im Mai das bisher zweitbeste Ergebnis der Rechtspopulisten in Österreich. Der Sturm auf die Hofburg ist abgeblasen, am Tor des Kanzleramts rüttelt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache weiterhin. Auch die AfD in Deutschland sieht keine generelle Trendwende zu ihren Ungunsten. Der 72-jährige Wirtschaftsprofessor Van der Bellen verkörperte letztlich den berechenbaren Kandidaten, der im Inland nicht gleich alles auf den Kopf stellt und Österreich im Ausland würdig vertreten wird. Daneben war das stärkste Wahlmotiv seine ProEU-Haltung. Eine starke Unterstützergruppe waren die Frauen. 62 Prozent der kommentierte die Gratiszeitung «heute». Generell wird darauf hingewiesen, dass Van der Bellen versuchen muss, die politischen Gräben im Land zuzuschütten. Hat das Ergebnis Konsequenzen für die FPÖ? Jein. Die aktuell populärste politische Kraft sieht sich Der Wahlsieger der Präsidentenwahl Alexander Van der Bellen. Foto: dpa Wählerinnen votierten für ihn. Außerdem gelang es ihm, seine Schwäche auf dem Land abzumildern. In fast allen Gemeinden legte er auch dank seiner «Heimat»-Kampagne zu. Hofer dagegen agierte zwischen Baum und Borke: Seiner Kern-Klientel wurde er zu zahm, den Wählern der Mitte war er noch zu aggressiv. Die Medien reagierten in ihren Berichten teilweise fast euphorisch. «Für Österreichs Ruf im Ausland ist dieses Wahlergebnis ein Jackpot», heißt es im Wiener «Kurier». Oder: «Statt ein Hort des Bösen sind wir für Europa nun plötzlich tolle Madln und Burschen», weiter auf dem Weg ins Kanzleramt. Und Strache reklamierte noch am Wahlabend seinen Führungsanspruch. Das kam nicht von ungefähr: Mit Hofer ist eine zweite FPÖ-Größe herangewachsen, die für viele Bürger wählbarer scheint als der wenig geschmeidige Strache. Hofer selber will nicht nur 2022 wieder fürs Präsidentenamt kandidieren, sondern sagte: «In mir wurde ein schlafender Bär geweckt, und du HeinzChristian, hast jetzt einen prominenten Wahlhelfer gewonnen.» Das kann man als Versprechen oder Drohung sehen. Das Grünen-nahe künftige Staatsoberhaupt hat im Wahlkampf immer wieder betont, er wolle eine FPÖ-Regierung mit allen Mitteln verhindern. Eine Vereidigung von FPÖ-Chef Strache schloss er praktisch aus. In den letzten Auftritten und am Wahlabend relativierte er dieses kategorische «Nein». Es komme ihm darauf an, dass eine österreichische Regierung pro-europäisch sei. Die FPÖ hat mit Hofer bereits das Aufweichen ihres Anti-EUKurses eingeleitet. Die Regierung bekommt die Chance zu einem neuen Anlauf. Die arg zerstrittene Koalition von sozialdemokratischer SPÖ und konservativer ÖVP wäre von Hofer wohl drangsaliert worden. Van der Bellen will mit seinem klassischen Amtsverständnis die Regierung in Ruhe arbeiten lassen. «Die Menschen wollen ernsthafte Regierungsarbeit sehen, keine billigen Pointen und Redeschlachten», meinte Kanzler Christian Kern. Die Möglichkeit vorgezogener Wahlen - eigentlich stehen die nächsten Parlamentswahlen erst im Herbst 2018 an - ist aber nicht vom Tisch. Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry sieht trotz des aktuellen Scheiterns von Hofer die FPÖ weiter auf der Siegerstraße. Auch die eigenen Chancen bei der Bundestagswahl 2017 seien nicht geschmälert worden. Die Bewegung gegen die etablierte Politik werde sich fortsetzen und weiter an Stärke gewinnen.
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