Abonnement C, 2. Konzert Freitag 02.12.2016 Sonnabend 03.12.2016 · 20.00 Uhr Sonntag 04.12.2016 · 16.00 Uhr Großer Saal KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN THOMANERCHOR LEIPZIG GOTTHOLD SCHWARZ Dirigent GESINE ADLER Sopran SUSANNE LANGNER Alt TOBIAS HUNGER Tenor TOBIAS BERNDT Bass „Bey des seeligen Kirchensachen kan angeführt werden, daß er devot u. dem Inhalte gemäß gearbeitet habe …“ CARL PHILIPP EMANUEL BACH AN JOHANN NIKOLAUS FORKEL, DEZEMBER 1774 PROGRAMM Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Weihnachts-Oratorium BWV 248 (Teile I-III und VI) ERSTER TEIL (AM 1. WEIHNACHTSTAG): „JAUCHZET, FROHLOCKET, AUF, PREISET DIE TAGE“ ZWEITER TEIL (AM 2. WEIHNACHTSTAG): „UND ES WAREN HIRTEN IN DERSELBEN GEGEND“ PAUSE DRITTER TEIL (AM 3. WEIHNACHTSTAG): „HERRSCHER DES HIMMELS, ERHÖRE DAS LALLEN“ SECHSTER TEIL (AN EPIPHANIAS): „HERR, WENN DIE STOLZEN FEINDE SCHNAUBEN“ Das Konzert am 2.12. erklingt mit freundlicher Unterstützung von und PREMIUMPARTNER Mobiltelefon ausgeschaltet? Vielen Dank! Cell phone turned off? Thank you! Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Weihnachts-Oratorium Zum Jahreswechsel 1734/35 glaubte Johann Sebastian Bach als langjähriger Leipziger Director musices seiner Gottesdienstgemeinde ein neues „Highlight“ bieten zu müssen. Im Gegensatz zu den ehrgeizigen Passionsmusiken nach Johannes (1724) und Matthäus (1727) griff Bach im Falle seines Weihnachts-Oratoriums jedoch auf bereits vorliegende Musik zurück und erweckte zwei „Dramma per musica“ genannte Gratulationsmusiken für das kurfürstlich-sächsische Haus durch Neutextierung der Chöre und Arien zu neuem, nun geistlichem Leben. (Einzig die Rezitative und der kurze Evangelistentext mussten neu vertont werden.) Für den VI. Teil verwendete Bach eine ebenfalls bereits vorliegende Epiphanias-Kantate, die durch Ergänzung des Evangelienberichtes dem „Format“ der übrigen fünf Teile angepasst wurde. LUCAS CRANACH D. Ä.: ANBETUNG CHRISTI, UM 1515 BACH ALS „MODERNER“ KOMPONIST Bach als „moderner“ Komponist KURZ NOTIERT Als Johann Sebastian Bach 1723 von Köthen nach Leipzig übersiedelte, um dort das Kantorat an der Thomasschule zu übernehmen, erwartete ihn ein im Vergleich zu seinen bisherigen Anstellungen neuartiges Arbeitsgebiet. Seine wichtigste Aufgabe war die Leitung der sonntäglichen Kirchenmusiken in den Leipziger Hauptkirchen St. Nikolai und St. Thomas, wobei zu den Aufgaben der Einstudierung der zu musizierenden Werke auch das praktische Management hinzukam: Koordinierung der Sänger auf die vier mit Musik zu versorgenden Kirchen (wobei Bach die Chöre der Qualität der Sänger entsprechend formierte), Zusammenstellung des Orchesters, Herstellung des Aufführungsmaterials etc. Bereits in den Weimarer Jahren wandte sich Bach der neuesten Form der Kantate zu, die vor allem von dem Hamburger Pastor und Poeten Erdmann Neumeister (1671-1756) geprägt wurde: Meist wurde die Kantate durch einen Chorsatz eröffnet, in dem ein Schriftwort vorgetragen und durch die Komposition ausgedeutet wurde, dieser Bibeltext entstammte meist der sonntäglichen Perikopenlesung. Zwischen diesen Chorsatz und den abschließenden, meist sehr schlicht gehaltenen Choralsatz sind Rezitative und Arien eingebaut, in denen die Solisten – gleichsam individuelle Gläubige repräsentierend – die theologische Grundaussage kommentieren. In der Kombination und kommentierenden Durchdringung von Bibelwort, Choralstrophe und freien, madrigalischen Texten und der ausdrucksstarken Vertonung durch die Musik erwächst die Kantate zu einer eindringlichen Predigt mit musikalischen Mitteln - durchaus als Konkurrenz zur gesprochenen Predigt. Jeden Sonntag wurde alternierend in einer der beiden Hauptkirchen eine Kantate musiziert, an Festtagen entsprechend mehr – und die drei großen Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten wurden damals dreitägig gefeiert! Zwar wurde während der liturgischen Bußzeiten (Advent und Passion) EIN WERKZYKLUS keine figurale Kirchenmusik aufgeführt, aber diese wenigen freien Wochen brauchte Bach umso nötiger, um die Feiertage vorzubereiten, war doch Ostern z. B. neben den Kantaten für die drei Festtage auch noch die Passionsaufführung am Karfreitag vorzubereiten, der geistliche und kirchenmusikalische Höhepunkt des ganzen Kirchenjahres. Die modernen Kantatenkompositionen bezogen sich eng auf den Stil der zeitgenössischen Oper – vor allem übernahmen sie die Gegenüberstellung von Rezitativ (als Nachzeichnung der Sprachmelodie durch die Singstimme, meist nur vom Continuo durch Stützakkorde begleitet) und Arie (als primär musikalisch gezeugte, konzertante Form). Diese enge Anlehnung an den weltlichen Opernstil brachte der Kantate nicht nur Freunde und Interessenten unter den der Opern verschriebenen Komponisten, sondern auch ästhetische Gegner und scharfe prinzipielle Kontroversen. Ein Weihnachts-Oratorium als Werkzyklus Hatte sich eine aufwendige oratorische Gestaltung der Passionsmusik im Vespergottesdienst am Karfreitag bereits vor Bachs Amtsantritt eingebürgert und Bach zu seinen ersten den Rahmen eines Gottesdienstes sprengenden Meisterwerken veranlasst (Johannes-Passion 1724, Matthäus-Passion 1727), so beschäftigte sich der Meister erst 1734 in Vorbereitung des Weihnachtsfestes mit einer den Passionsmusiken vergleichbaren oratorischen Durchgestaltung der in den Evangelien überlieferten Weihnachtsgeschichte. Doch während die Passionsmusiken die Geschichte des Leidens und Sterbens Jesu innerhalb einer oratorischen Aufführung absolvieren, so gestaltete Bach sein Weihnachts-Oratorium als Folge von sechs separat aufgeführten Einzelteilen, die zwar zyklisch miteinander verkettet sind, aber an der Stelle der sonst üblichen Kantate im Haupt- bzw. Vespergottesdienst musiziert wurden. KURZ NOTIERT EIN WERKZYKLUS Einbezogen in dieses faszinierende zyklische Konzept ist die Kirchenmusik an den drei Weihnachts-Feiertagen, zum Neujahrstag, zum Sonntag nach Neujahr sowie zum Epiphanias-Fest (Erscheinung des Herrn, 6. Januar) – doch die fromme und andächtige Leipziger Gemeinde kam zumeist gar nicht in den Genuss des Werkganzen, wie es im Kopfe seines Schöpfers existierte, denn die Kantatenaufführung im Hauptgottesdienst wechselte zwischen den beiden Hauptkirchen St. Nikolai (als Predigtkirche des Superintendenten die wichtigste der Leipziger Kirchen) und St. Thomas. War die Kantate im Hauptgottesdienst in St. Thomas, wurde sie allerdings in St. Nikolai in der Vesper wiederholt, so dass man wenigstens dort die Möglichkeit einer „Gesamtaufführung“ wahrnehmen konnte, deren Spieldauer der einer Matthäus-Passion durchaus entsprochen hätte. Was die sechs mitunter auch als „Kantaten“ bezeichneten Teile des Weihnachts-Oratoriums von den sonst üblichen Sonntags-Kantaten abhebt, ist der zyklische Zusammenhang der sechs Teile, die einerseits durch den fortlaufenden Lesetext des Evangeliums (Lk 2,1-21 und Mt 2,3-12) sowie einen in allen Teilen vergleichbaren Zuschnitt des Librettos, andererseits durch eine klare Tonartendisposition aller sechs Teile, die korrespondiert mit der Orchesterbesetzung der einzelnen Teile, erreicht wird. So stehen die Teile I, III und VI in ihren Ecksätzen in strahlendem D-Dur und bieten eine festliche Orchesterbesetzung mit Trompeten und Pauken auf, Teil II ist geprägt durch das G-Dur der Rahmensätze und einen die in diesem Teil bevorzugt agierenden Hirten charakterisierenden Schalmeienklang (je zwei Oboi d‘amore und Oboi da caccia). Teil V (A-Dur) ist mit einem Orchester von Streichern, Continuo und zwei Oboi d‘amore sehr sparsam besetzt, Teil IV ist aus dem Gesamtverband herausgehoben durch die entfernte Tonart (F-Dur) und die außergewöhnliche Orchesterbesetzung mit zwei F-Hörnern und Oboen. ORIGINAL UND PARODIE Originalkomposition und Parodie Doch nicht allein in der künstlerischen Ausformung der Einzelteile und -sätze zu einem alles überspannenden zyklischen Werkganzen zeigt sich Bachsches Planungsgeschick, sondern auch in dem Umstand, wie Bach diese WeihnachtsAufführungen über Jahre hinweg bereits angedacht hatte: In den Jahren 1733/34 hatte Bach mehrfach die Gelegenheit genutzt, sich mit Huldigungskantaten beim sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. (der in Personalunion als August III. König von Polen war) lautstark in Erinnerung zu bringen, um die Bearbeitung seines 1733 dem Landesvater unterbreiteten Gesuches nach Verleihung eines Hoftitels zu beschleunigen. Naturgemäß waren solche Festmusiken textlich dem Anlass angepasst und somit nur für eine Aufführung zu brauchen, es sei denn, Einzelsätze konnten durch Neutextierung einer Wiederverwendung erschlossen werden. Da Bach fast sämtliche Arien und Chorsätze zweier Kantaten aus dem Jahre 1733 („Lasst uns sorgen, lasst uns wachen“ BWV 213 und „Tönet, ihr Pauken“ BWV 214) dem Weihnachts-Oratorium einverleibte, deutet alles darauf hin, dass er bereits bei der Komposition dieser Gelegenheitswerke die spätere geistliche Verwendung im Blick hatte. So sind fast alle die Sätze, die dem Hörer aus dem Weihnachts-Oratorium heraus vertraut, lieb und wert sind, Parodien, d. h. Neutextierungen von bereits vorliegender Musik. Der uns heute namentlich nicht bekannte Dichter der Weihnachtstexte hatte also seine Verse der bereits existierenden Musik anzupassen und auch dem musikalischen Affekt Genüge zu tun, wobei der Komponist diese Arbeit zweifellos beistehend überwachte. Bach nahm dabei in Kauf, dass manche durch den ursprünglichen Text inspirierte Detailmalerei (z. B. der durch den Textbeginn „Tönet, ihr Pauken, erschallet, Trompeten“ motivierte Einsatz der Instrumente ORIGINAL UND PARODIE AUFGEHORCHT im Eingangschor des I. Teiles) im neuen Textzusammenhang unverständlich bleiben muss. Bei einzelnen Arien wurde durch geschickte vokale und instrumentale Umbesetzungen ein neuer Textbezug hergestellt: Aus der die Verführungen der Lust abwehrenden Arie des schwankenden Herkules „Ich will dich nicht hören“ in BWV 213 mit ihrem unwirschen Violinsolo als Obligatinstrument wird im I. Teil des Weihnachts-Oratoriums das den Heiland zärtlich erwartende „Bereite dich, Zion“, dessen Obligatstimme mit der chorischen Violingruppe und Oboe d‘amore nun einen viel freundlicheren Gestus führt. Wurden die Arien und Chöre der ersten fünf Teile des Weihnachts-Oratoriums vor allem aus Huldigungsmusiken der Jahre 1733/34 gewonnen, so bearbeitete Bach als VI. Teil des Weihnachts-Oratoriums eine ältere, in der Urfassung jedoch verschollene Kantate zum Epiphanias-Fest, die vor allem durch die im Rahmen dieser Neubearbeitung erfolgte Einbeziehung des Evangelisten-Berichtes nun in den zyklischen Zusammenhang des Werkganzen integriert wurde. (Bei der Herstellung des Stimmenmaterials für die Oratorienaufführungen verwendete Bach die meisten der ursprünglichen Instrumentalstimmen, in die er die Veränderungen, Erweiterungen und Striche entsprechend hineinkorrigierte.) MUSIK ALS PREDIGT Musik als Predigt Die Textebenen, die Bach in seinem Weihnachts-Oratorium in gegenseitiger Durchdringung, Kommentierung und Ergänzung zu einem Libretto zusammenfügte, entsprechen in der Herkunft denen der großen Passionsmusiken: Das textliche Rückgrat des Librettos bildet der Evangelienbericht, der in vergleichbarer Weise auf „Erzähler“ (Evangelist – Tenor), Soliloquenten (Engel, Herodes – Sopran bzw. Bass solo) und Turbae-Chöre (Hirten, Weisen) verteilt wird. Zu seiner Kommentierung dienen freie Dichtungen, deren Vertonung den Solisten und (in den Eingangs- und ggf. auch Schlusschören) dem Chor anvertraut wird, die vor allem eine individuelle Reflexion des Evangelienberichtes darstellen. Eine dritte Textebene bilden die Kirchenliedsätze, die (in den Gläubigen bekannten und vertrauten Liedstrophen) die Reflexion der Gemeinde darstellen sollen, auch wenn sich Bachs kunstvolle vierstimmige Einkleidung einer Mitwirkung der Gemeinde zweifellos entzieht. Innerhalb des sechsteiligen Werkganzen bilden die ersten drei Teile sowohl von der textlichen als auch von der musikalischen Disposition her einen eigenen Zyklus. (Teilaufführungen gerade der ersten drei Kantaten sind von daher möglich und sinnvoll.) Durch den Tonartenplan (D – G – D) werden die drei Teile miteinander verklammert, nicht zuletzt waren der Eingangschor von Teil I („Jauchzet, frohlocket“) und der Eingangs- und Schlusschor von Teil III („Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“) bereits in der Kantaten-Urgestalt „Tönet, ihr Pauken“ BWV 214 als Eingangs- und Schlusschor miteinander verbunden. Zwischen diese beiden durch festlichen Trompeten- und Paukenklang geprägten Teile (D-Dur) ist der II. Teil mit seiner pastoralen Einfärbung durch den Schalmeienklang der Oboen eingefügt, dessen Rahmentonart als Subdominante von D-Dur gleichsam den Abstieg auf MUSIK ALS PREDIGT Erden versinnbildlichen könnte. (Im Choralsatz „Seht her, da liegt im finstern Stall“ wird mit C-Dur noch die Subdominante von G-Dur erreicht und damit der tiefste „Abstieg“ im ganzen Werk markiert – die Menschwerdung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus im Elend des Stalles von Bethlehem.) Bachs Musik artikuliert sowohl die Freude über die Menschwerdung Gottes, dessen Königtum z. B. im Glanz der Trompeten und Pauken versinnbildlicht ist, aber auch die erbärmliche Armut, in der sich diese Menschwerdung vollzieht – im Elend des Stalles von Bethlehem, mit den Hirten als ersten Gratulanten, die in ihrer eigenen Armut nur sich selbst als Gabe verschenken können (wie es die 1. Strophe von Paul Gerhardts Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“ formuliert, die Bach in den VI. Teil einbeziehen wird). Die „Weisen vom Morgenland“, die ab Teil V ins Geschehen treten, fragen natürlich zuerst im Jerusalemer Palast des Königs Herodes nach dem „neugeborenen König der Juden“, um von den Schriftgelehrten – immer dem Stern nach – in den Stall von Bethlehem gewiesen zu werden, wo sie staunend das Wunder schauen. Über diesem Teil mit dem heuchlerischen Wunsch des Herodes, auch das Kind anbeten zu wollen, schwebt bereits die Bedrohung zukünftiger Tage: Die ermordeten Kinder von Bethlehem (Mt 2,16-18) werden die ersten Blutzeugen des neugeborenen Königs sein. CD-TIPPS Drottningholm Barock Ensemble / Eric Ericson Kammerchor / Eric Ericson, Dirigent / Solisten / Konzertmitschnitt Stockholm 1993 (Label Vanguard Classics); Akademie für Alte Musik Berlin / RIAS Kammerchor / René Jacobs, Dirigent / Solisten / Aufnahme 1997 (Label: harmonia mundi france); Gewandhausorchester und Thomanerchor Leipzig / Georg Christoph Biller, Dirigent / Solisten / Konzertmitschnitt aus der Thomaskirche Leipzig 2009 (Label: Rondeau) DOPPELT FREUDE SCHENKEN Machen Sie sich oder Ihren Liebsten mit einer Patenschaft für einen Stuhl im Großen Saal des Konzerthauses eine besondere Freude! Mit Ihrer Stuhlpatenschaft unterstützen Sie die Nachwuchsförderung des Konzerthauses Berlin. Infos unter Tel. 030 · 20 30 9 2344 oder konzerthaus.de/zukunft-konzerthaus-ev TEXTE Weihnachts-Oratorium 1-3 und 6 (1734) ERSTER TEIL Nr. 1 Chor Jauchzet, frohlocket! Auf, preiset die Tage, Rühmet, was heute der Höchste getan! Lasset das Zagen, verbannet die Klage, Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an! Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören, Lasst uns den Namen des Herrschers verehren! Nr. 2 Rezitativ (Evangelist+Tenor) Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzet und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißet Bethlehem; darum, dass er vom Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Nr. 3 Accompagnato (Alt) Nun wird mein liebster Bräutigam, Nun wird der Held aus Davids Stamm Zum Trost, zum Heil der Erden Einmal geboren werden. Nun wird der Stern aus Jakob scheinen, Sein Strahl bricht schon hervor; Auf, Zion! und verlasse nun das Weinen, Dein Wohl steigt hoch empor. Nr. 4 Arie (Alt) Bereite dich, Zion, mit zärtlichen Trieben Den Schönsten, den Liebsten bald bei dir zu sehn. Deine Wangen müssen heut viel schöner prangen, Eile, den Bräutigam sehnlichst zu lieben. TEXTE Nr. 5 Choral Wie soll ich Dich empfangen, Und wie begegn’ ich dir? 0 aller Welt Verlangen, 0 meiner Seelen Zier l 0 Jesu, Jesu! setze Mir selbst die Fackel bei, Damit, was Dich ergötze, Mir kund und wissend sei. Nr. 6 Rezitativ (Evangelist) Und sie gebar ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippen, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Nr. 7 Rezitativ (Bass) mit Chor Er ist auf Erden kommen arm, Wer kann die Liebe recht erhöhn, Die unser Heiland für uns hegt? Dass er unser sich erbarm, Ja, wer vermag es einzusehen. Wie ihn der Menschen Leid bewegt? Uns in dem Himmel mache reich Des Höchsten Sohn kommt in die Welt, Weil ihm ihr Heil so wohl gefällt, Und seinen lieben Engeln gleich. So will er selbst als Mensch geboren werden. Kyrieleis! Nr. 8 Arie (Bass) Großer Herr und starker König, Liebster Heiland, o wie wenig Achtest Du der Erden Pracht. Der die ganze Welt erhält, Ihre Pracht und Zier erschaffen, Muss in harten Krippen schlafen. Nr. 9 Choral Ach, mein herzliebes Jesulein! Mach Dir ein rein sanft Bettelein, Zu ruhn in meines Herzens Schrein, Dass ich nimmer vergesse Dein. TEXTE ZWEITER TEIL Nr.10 Sinfonia (Hirtenmusik) Nr.11 Rezitativ (Evangelist) Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchten sich sehr. Nr. 12 Choral Brich an, o schönes Morgenlicht, Und lass den Himmel tagen! Du Hirtenvolk, erschrecke nicht, Weil dir die Engel sagen, Dass dieses schwache Knäbelein Soll unser Trost und Freude sein, Dazu den Satan zwingen Und letztlich Frieden bringen. Nr. 13 Rezitativ (Evangelist, Engel) Und der Engel sprach zu ihnen. „Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volke widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Nr. 14 Rezitativ (Bass) Was Gott dem Abraham verheißen, Das lässt er nun dem Hirtenchor Erfüllt erweisen. Ein Hirt hat alles das zuvor Von Gott erfahren müssen. Und nun muss auch ein Hirt die Tat, Was er damals versprochen hat, Zuerst erfüllet wissen. Nr. 15 Arie (Tenor) Frohe Hirten, eilt, ach eilet, Eh ihr euch zu lang verweilet, Eilt, das holde Kind zu sehn. Geht, die Freude heißt zu schön, Sucht die Anmut zu gewinnen, Geht, und labet Herz und Sinnen. TEXTE Nr. 16 Rezitativ (Engel) Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegend. Nr. 17 Choral Schaut hin! dort liegt im finstern Stall, Des Herrschaft gehet überall. Da Speise vormals sucht ein Rind, Da ruhet jetzt der Jungfrau‘n Kind. Nr. 18 Accompagnato (Bass) So geht denn hin, ihr Hirten, geht, Dass ihr das Wunder seht; Und findet ihr des Höchsten Sohn In einer harten Krippe liegen: So singet ihm bei seiner Wiegen Aus einem süßen Ton Und mit gesamtem Chor Dies Lied zur Ruhe vor. Nr. 19 Arie (Alt) Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh, Wache nach diesem für aller Gedeihen! Labe die Brust, empfinde die Lust, Wo wir unser Herz erfreuen. Nr. 20 Rezitativ (Evangelist) Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Nr. 21 Chor Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und Menschen ein Wohlgefallen. Nr. 22 Rezitativ (Bass) So recht, ihr Engel, jauchzt und singet, Dass es uns heut so schön gelinget. Auf denn! Wir stimmen mit euch ein, Uns kann es, so wie euch, erfreun. TEXTE Nr. 23 Choral Wir singen Dir in Deinem Heer Aus aller Kraft: Lob, Preis und Ehr, Dass Du, o langgewünschter Gast, Dich nunmehr eingestellet hast. DRITTER TEIL Nr. 24 Chor Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen, Lass Dir die matten Gesänge gefallen, Wenn Dich Dein Zion mit Palmen erhöht. Höre der Herzen frohlockendes Preisen. Wenn wir Dir jetzo die Ehrfurcht erweisen, Weil unsre Wohlfahrt befestiget steht. Nr. 25 Rezitativ (Evangelist) Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Nr. 26 Chor Lasset uns gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Nr. 27 Rezitativ (Bass) Er hat sein Volk getröst‘t, Er hat sein Israel erlöst, Die Hüll‘ aus Zion hergesendet Und unser Leid geendet. Seht, Hirten! dies hat er getan, Geht, dieses trefft ihr an. Nr. 28 Choral Dies hat er alles uns getan, Sein‘ groß‘ Lieb’ zu zeigen an, Des freu sich alle Christenheit, Und dank ihm des in Ewigkeit. Kyrieleisl TEXTE Nr. 29 Duett (Sopran und Bass) Herr, Dein Mitleid, Dein Erbarmen Tröstet uns und macht uns frei. Deine holde Gunst und Liebe, Deine wundersamen Triebe Machen Deine Vatertreu Wieder neu. Nr. 30 Rezitativ (Evangelist) Und sie kamen eilend, und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesaget war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte, und bewegte sie in ihrem Herzen. Nr. 31 Arie (Alt) Schließe, mein Herze, dies selige Wunder Fest in deinem Glauben ein. Lasse dies Wunder der göttlichen Werke Immer zur Stärke Deines schwachen Glaubens sein. Nr. 32 Rezitativ (Alt) Ja, ja! mein Herz soll es bewahren, Was es an dieser holden Zeit Zu seiner Seligkeit Für sicheren Beweis erfahren. Nr. 33 Choral Ich will Dich mit Fleiß bewahren. Ich will Dir leben hier, Dir will ich abfahren, Mit Dir will ich endlich schweben Voller Freud, ohne Zeit Dort im andern Leben. Nr. 34 Rezitativ (Evangelist) Und die Hirten kehrten wieder um, preiseten und lobten Gott um alles, das sie gesehen und gehöret hatten, wie denn zu ihnen gesaget war. TEXTE Nr. 35 Choral Seid froh dieweil, dass euer Heil Ist hie ein Gott und auch ein Mensch geboren. Der, welcher ist der Herr und Christ In Davids Stadt, von vielen auserkoren. Chor Nr. 24 da Capo SECHSTER TEIL Nr. 54 Chor Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben, So gib, dass wir im festen Glauben Nach deiner Macht und Hülfe sehn. Wir wollen dir allein vertrauen; So können wir den scharfen Klauen Des Feindes unversehrt entgehn. 55. Rezitativ (Evangelist ) Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernet mit Fleiß von ihnen, wenn der Stern erschienen wäre. Und weiset sie gen Bethlehem und sprach: (Herodes) Ziehet hin und forschet fleißig nach dem Kindlein, und wenn ihr‘s findet, sagt mir‘s wieder, dass ich auch komme und es anbete. 56. Rezitativ (Sopran) Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen, nimm alle falsche List, dem Heiland nachzustellen; der, dessen Kraft kein Mensch ermisst, bleibt doch in sichrer Hand. Dein Herz, dein falsches Herz ist schon, nebst aller seiner List, des Höchsten Sohn, den du zu stürzen suchst, sehr wohl bekannt. 57. Arie (Sopran) Nur ein Wink von seinen Händen Stürzt ohnmächt‘ger Menschen Macht. Hier wird alle Kraft verlacht! TEXTE Spricht der Höchste nur ein Wort, Seiner Feinde Stolz zu enden, Oh, so müssen sich sofort Sterblicher Gedanken wenden. 58. Rezitativ (Envangelist) Als sie nun den König gehöret hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, ging für ihnen hin, bis dass er kam, und stund obern über, da das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreuet und gingen in das Haus und funden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und täten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen. 59. Choral Ich steh an deiner Krippen hier, O Jesulein, mein Leben; Ich komme, bring und schenke dir, Was du mir hast gegeben. Nimm hin! es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin, Und lass dir‘s wohl gefallen! 60. Rezitativ (Evangelist) Und Gott befahl ihnen im Traum, dass sie sich nicht sollten wieder zu Herodes lenken, und zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land. 61. Rezitativ (Tenor) So geht! Genug, mein Schatz geht nicht von hier, er bleibet da bei mir, ich will ihn auch nicht von mir lassen. Sein Arm wird mich aus Lieb mit sanftmutsvollem Trieb und größter Zärtlichkeit umfassen; Er soll mein Bräutigam verbleiben, ich will ihm Brust und Herz verschreiben. Ich weiß gewiss, er liebet mich, mein Herz liebt ihn auch inniglich und wird ihn ewig ehren. Was könnte mich nun für ein Feind bei solchem Glück versehren? TEXTE Du, Jesu, bist und bleibst mein Freund; Und werd ich ängstlich zu dir flehn; Herr, hilf! so lass mich Hilfe sehn. 62. Arie (Tenor) Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken; Was könnt ihr mir für Furcht erwecken? Mein Schatz, mein Hort ist hier bei mir! Ihr mögt euch noch so grimmig stellen, droht nur, mich ganz und gar zu fällen, Doch seht! mein Heiland wohnet hier. 63. Rezitativ (Chor) Was will der Hölle Schrecken nun, was will uns Welt und Sünde tun, da wir in Jesu Händen ruhn? 64. Choral Nun seid ihr wohl gerochen an eurer Feinde Schar, denn Christus hat zerbrochen, was euch zuwider war. Tod, Teufel, Sünd und Hölle sind ganz und gar geschwächt; bei Gott hat seine Stelle das menschliche Geschlecht. Im Porträt KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN 1952 als Berliner Sinfonie-Orchester (BSO) gegründet, erfuhr es unter Chefdirigent Kurt Sanderling (1960-1977) seine entscheidende Profilierung und internationale Anerkennung. 1977 wurde Günter Herbig zum Chefdirigenten berufen, 1984 gefolgt von Claus Peter Flor. In diesem Jahr bekam das Orchester als eigene Spielstätte das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt. Unter Michael Schønwandt (1992–1998) wurde das BSO offiziell zum Hausorchester des Konzerthauses Berlin. Nach vier Spielzeiten unter Eliahu Inbal (2001-2005) begann 2006 die Amtszeit von Lothar Zagrosek. Im selben Jahr wurde aus dem Berliner Sinfonie-Orchester das Konzerthausorchester Berlin. Seit der Saison 2012/13 ist Iván Fischer Chefdirigent des Konzerthausorchesters. Ihm zur Seite steht Dmitrij Kitajenko als Erster Gastdirigent. Das Konzerthausorchester Berlin gehört mit seinen über 12.000 Abonnenten zu den Klangkörpern mit der größten Stammhörerschaft in Europa. Es ist nicht nur in über 100 Konzerten pro Saison im Konzerthaus Berlin zu erleben, sondern war auf Konzertreisen in die USA, nach Japan, Großbritannien, Österreich, Dänemark, Griechenland, Holland, Belgien, Italien, Türkei, China und Spanien eingeladen. Regelmäßig gastiert es bei nationalen und internationalen Musikfestivals. Ein besonderes Anliegen ist die Nachwuchsförderung. So wurde 2010 die Orchesterakademie am Konzerthaus Berlin gegründet, in der junge Musiker über den Zeitraum von mindestens einem Jahr eine praxisorientierte Förderung durch die Orchestermusiker erhalten. IM PORTRÄT THOMANERCHOR LEIPZIG Mehr als 800 Jahre umfasst die Geschichte des Thomanerchores, er ist damit die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt Leipzig. Im Jahr 1212 wurde das Augustiner-Chorherrenstift zu St. Thomas gegründet. Zum Stift gehörte eine Klosterschule; Bestandteil der Ausbildung war von Anfang an der liturgische Gesang, um die Sänger in den Wochengottesdiensten einsetzen zu können. Der musikalische Schwerpunkt des Thomanerchores liegt auf der Pflege der „Musica Sacra“. Die Werke von Johann Sebastian Bach, der 1723 in das Amt des Thomaskantors eingeführt wurde und es dann bis zu seinem Tode 1750 ausübte, bilden dabei das musikalische Zentrum des Thomanerchores. Dennoch finden sich in den Programmen Chorwerke aus allen Epochen der Musikgeschichte – von der Gregorianik bis zur Moderne. Die täglichen Proben bereiten die „Motetten“ (musikalische Gottesdienstformen) sowie die Gottes- IM PORTRÄT dienste sonntags in der Thomaskirche mit wöchentlich mehr als 2000 Zuhörern vor. Im 20. Jahrhundert begann auch eine rege Konzerttätigkeit des Thomanerchores, die dem Chor zu weltweiter Berühmtheit verhalf. Regelmäßige Konzertreisen führten ihn in Länder wie die USA und Kanada, Israel, China, Japan, Australien, Brasilien und Argentinien. Die Mitglieder des Chores, die Thomaner, leben, lernen und proben im Thomas-Alumnat und besuchen ab der Gymnasialstufe die gegenüberliegende Thomasschule, ein Gymnasium der Stadt Leipzig. 2013 wurde das rekonstruierte und wesentlich vergrößerte Alumnat eingeweiht. Der Umbau sowie die Ergänzung eines Neubaus bieten Raum für bis zu 120 Thomaner. Bedeutende Kantoren waren Karl Straube und Günther Ramin, Erhard Mauersberger und Hans-Joachim Rotzsch. Von 1992 bis 2014 war Georg Christoph Biller als Thomaskantor Künstlerischer Leiter des Chores. GOTTHOLD SCHWARZ Gotthold Schwarz, 1952 in Zwickau geboren, war in den 1960er Jahren selbst kurze Zeit Mitglied des Thomanerchores. In den 1970er Jahren erhielt er seine kirchenmusikalische Ausbildung an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. In Leipzig erlangte er zusätzlich in den Fächern Gesang (als Schwerpunkt) und Dirigieren fundierte Abschlüsse. 1979 kehrte er als Stimmbildner zum Thomanerchor zurück. Bereits seit den 1990er Jahren vertrat Gotthold Schwarz mehrfach den Thomaskantor. Seit der Amtsniederlegung von Kantor Georg Christoph Biller im Februar 2015 war er amtierender Thomaskantor. Im Juni 2016 wurde Gotthold Schwarz zum 17. Thomaskantor berufen. Er IM PORTRÄT übernahm die Leitung der Motetten-, Kantaten- und Oratorienaufführungen des Thomanerchores, die gottesdienstlichen Aufgaben in der Thomaskirche sowie Konzertreisen im In- und Ausland. Eine umfangreiche Konzerttätigkeit als Sänger führte Gotthold Schwarz frühzeitig in die bedeutenden europäischen Musikzentren und unter anderem nach Japan, Israel, Brasilien, Argentinien sowie in die USA, wo er auch Interpretationskurse zu Werken Bachs gab. Als Oratorien- und Liedsänger sowie als Dirigent erwarb er ein umfassendes Repertoire vom Barock bis zur Moderne. Er dirigierte gemeinsame Konzerte des Thomanerchores mit dem Gewandhausorchester zu Leipzig, der Akademie für Alte Musik Berlin, mit dem Tafelmusik Baroque Orchestra und anderen Ensembles. Zudem leitet Gotthold Schwarz die von ihm gegründeten Ensemble: Concerto vocale Leipzig (1984), das „Sächsische Barockorchester“ (1990) und die „Leipziger Cantorey“, gegründet 2012 als professioneller Chor, bestehend aus Mitgliedern des MDR-Rundfunkchores. Weiterhin ist Gotthold Schwarz Initiator und Leiter des „Bach Consort Leipzig“. SUSANNE LANGNER Die gebürtige Dresdnerin studierte am Mozarteum Salzburg bei Elisabeth Wilke Gesang und absolvierte 2006 mit Auszeichnung. In Meisterkursen unter anderem bei Wolfram Rieger, Axel Bauni und Peter Schreier legte sie den Grundstein für ihren Umgang mit der Musik des Barocks, die heute einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet. Derzeit arbeitet sie verstärkt mit Ute Trekel-Burckhardt. Die mehrfache Preisträgerin und Finalistin internationaler Wettbewerbe verbindet ihre Tätigkeit im RIAS Kammerchor Berlin mit einer umfangreichen Karriere als international IM PORTRÄT gefragte Solistin. Dabei steht sie auch auf der Opernbühne, beispielsweise als Orlando von Händel in Berlin, Venus von Scarlatti in Potsdam oder als Oronte von Vivaldi in Barga, Toskana. Eine besonders intensive Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Thomanerchor Leipzig, den Virtuosi Saxoniae unter Ludwig Güttler, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Leipziger und Dresdner Barockorchester und diversen kammermusikalischen Ensembles. Dabei gastiert sie regelmäßig bei Festivals wie dem Leipziger Bachfest, dem MDR Musiksommer, dem Europäischen Musikfest Stuttgart, den Tagen für Alte Musik Helsinki, Wratislavia Cantans oder den Magdeburger Telemann-Festtagen. GESINE ADLER Die Leipzigerin ist eine gefragte Interpretin vor allem alter Musik. Ihre große Liebe gilt dem Werk Johann Sebastian Bachs, aber auch in der Klassik und in der Romantik fühlt sie sich gesanglich zu Hause und überzeugt ihr Publikum durch ihre musikalische Vielseitigkeit. Gesine Adler sang bereits im GewandhausKinderchor, später im Jugendchor desselben Leipziger Konzerthauses. Nach einem Studium der Germanistik und Musikerziehung absolvierte sie das Grund- und Aufbaustudium im Fach Barockmusik an der Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Zu ihren Lehrern und Meisterkursleitern gehörten Maria Jonas, Marek Rzepka, Jill Feldman und Andreas Scholl. Ihre umfassenden Erfahrungen sowohl im Solofach als auch im Chor- und Ensemblegesang haben Gesine Adlers musikalische Entwicklung entscheidend geprägt. Dass sie hervorragend mit Solistenkollegen, Chören und Orchestern in verschiedenster Besetzung zusammenarbeitet, stellt sie im Rahmen ihrer Konzerttätigkeit im In- und Ausland immer IM PORTRÄT wieder unter Beweis. Auch bei Tonaufnahmen und bei verschiedenen musikalischen Festivals wie dem Bachfest Leipzig oder den Händelfestspielen Halle ist die Sopranistin ein gern gesehener Gast. TOBIAS HUNGER Tobias Hunger begann seine musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und studierte Gesang bei Hermann Christian Polster an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Als international gefragter Konzert- und Oratoriensänger gilt seine besondere Aufmerksamkeit der Interpretation der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Dabei arbeitet er wiederholt mit namhaften Ensembles, Orchestern und Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Georg Christoph Biller, Václav Luks, HansChristoph Rademann, Ludger Rémy, Wolfgang Katschner und Ludwig Güttler. Neben dem gesamten Vokalwerk Johann Sebastian Bachs reicht sein Repertoire von Werken der Renaissance, des Barock und der Klassik bis hin zu Musik der 20er und 30er Jahre sowie der Moderne. So gastierte er erfolgreich bei der Münchner Biennale im Bühnenstück „L’Abcence“ von Sarah Nemtsov als Rabbiner. Im Opernfach sang er weiterhin Partien wie Paolino (Il matrimonio segreto), Caramello (Eine Nacht in Venedig), Don Ottavio (Don Giovanni), Ferrando (Così fan tutte), ACIS (Acis and Galatea) und Basilio/Don Curzio (Le nozze di Figaro). Tobias Hunger absolvierte Meisterkurse bei Peter Schreier, Scot Weir, Gerd Türk, Eva Randová und den King‘s Singers. TOBIAS BERNDT Der gebürtige Berliner begann seine musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor und studierte bei Hermann Christian Polster in Leipzig und bei Rudolf Piernay in Mann- IM PORTRÄT heim. Er lernte außerdem bei Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Quasthoff. Als Konzertsänger arbeitete er mit Dirigenten wie Hans Christoph Rademann, Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling und Sir Roger Norrington und sang Konzerte in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle in Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam, im Leipziger Gewandhaus, im Herkulessaal München und im Tschaikowsky-Saal in Moskau sowie bei internationalen Festivals. So gastierte er 2014 mit dem Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe beim Edinburgh Festival, mit Frieder Bernius und dem Stuttgarter Kammerchor bei den Schwetzinger SWR Festspielen und unter Theodor Currentzis mit Purcells „Dido and Aeneas“ in Paris, Lissabon, Berlin und Athen. Seine Opernpartien sind unter anderem Wolfram im „Tannhäuser“, Argante in „Rinaldo“ und Don Alfonso in „Cosi fan tutte“. Liederabende gab Tobias Berndt unter anderem 2013 gemeinsam mit Thomas Quasthoff als Rezitator in „Die schöne Magelone“ von Brahms beim Heidelberger Frühling. Mit Pianisten wie Alexander Fleischer, Daniel Heide und Eric Schneider war er mit Schubert- und Schumann-Liedern bei verschiedenen Festivals zu erleben. Aktuell Erzählen Sie Ihr schönstes Live-Erlebnis für unsere nächste Saisonbroschüre! Sie lieben unsere Konzerte und möchten von Ihrem ganz besonderen „Live-Erlebnis“ im Konzerthaus Berlin erzählen? Prima! Egal, ob Ihre Erinnerung ganz frisch ist oder das Musikerlebnis schon einige Jahre zurückliegt, egal ob Kammermusik, Sinfoniekonzert im Großen Saal oder eine einmalige Künstlerbegegnung – wir freuen uns sehr auf Ihre Mail mit einigen Stichwörtern und Ihrer Telefonnummer (gegebenenfalls würden wir uns für ein kurzes Interview bei Ihnen melden) bis Ende Dezember an: [email protected] DIE BLUMEN WURDEN ÜBERREICHT VON ZUKUNFT KONZERTHAUS E. V. IMPRESSUM HERAUSGEBER Konzerthaus Berlin, Intendant Prof. Dr. Sebastian Nordmann · TEXT Dr. Dietmar Hiller · REDAKTION Tanja-Maria Martens · KONZEPTION / GESTALTUNG Meta Design AG · ABBILDUNGEN Matthias Knoch (Thomanerchor), Archiv Konzerthaus Berlin · SATZ UND REINZEICHNUNG www.graphiccenter.de · HERSTELLUNG Reiher Grafikdesign & Druck · Gedruckt auf Recyclingpapier · PREIS 2,50 ¤
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