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290/2016
3. Dezember 2016
KVB stellt den Betrieb der Linie 133 auf E-Busse um
Zehnmonatiges Testprogramm wurde erfolgreich abgeschlossen
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben am 3. Dezember die Bus-Linie 133 auf
den Betrieb mit E-Bussen umgestellt. Auf der rund sieben Kilometer langen Linie,
die den Breslauer Platz am Hauptbahnhof mit dem Südfriedhof in Zollstock verbindet,
fahren nun regulär im täglichen Liniendienst bis zu acht batteriebetriebene Gelenkbusse. Die bisher eingesetzten Dieselbusse werden auf der Linie 133 nur noch
fahren, wenn aufgrund von Unfällen, Fahrzeuguntersuchungen oder ähnlichem nicht
genug E-Busse zur Verfügung stehen.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Mit dem heutigen Tag betritt die
KVB technologisch Neuland. Zwar sind wir schon seit 1901 mit unseren Stadtbahnen
elektromobil unterwegs, aber mit batteriebetriebenen Bussen gehen wir einen völlig
neuen Weg.“
Mit der Umstellung dieser Linie auf E-Mobilität unternimmt die KVB den nächsten
Schritt für den Klimaschutz und baut ihren Umweltvorteil gegenüber anderen
Verkehrsmitteln aus. Durch den Einsatz der E-Busse wird der Ausstoß von jährlich
etwa 520 Tonnen Kohlendioxid (CO2) vermieden, die bisher durch den Einsatz von
Diesel-Bussen entstanden sind. Die KVB kommt insgesamt auf einen CO2-Ausstoß
von rund 26 Gramm je Fahrgast-Kilometer. Laut DEKRA stößt ein Kleinwagen mit
einem Verbrauch von 5,9 Litern Benzin auf 100 Kilometer dagegen bereits rund 117
Gramm CO2 je Personen-Kilometer aus.
Die E-Busse bieten, genauso wie die konventionellen Gelenkbusse der KVB, den
Fahrgästen 43 Sitz- und 82 Stehplätze. Sie besitzen drei Türen und sind durchgängig
barrierefrei. Die Fahrgäste profitieren insbesondere davon, dass die E-Busse wesentlich
leiser sind als Busse mit Verbrennungsmotor. Das erhöht den Fahrkomfort
deutlich und wurde bereits in der Testphase von den Fahrgästen honoriert.
Im Stadtbild fallen E-Busse des Herstellers VDL durch ihr typisches Außendesign
auf, das sich von den Bussen anderer Hersteller unterscheidet.
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Der Erwerb der acht E-Busse kostet 5,6 Millionen Euro. Ein batteriebetriebener
Gelenkbus kostet 696.000 Euro; ein herkömmlicher Gelenkbus mit Dieselantrieb rund
300.000 Euro. Hinzu kommen Kosten zur Anpassung der Infrastruktur in der Werkstatt
und wissenschaftliche Beraterleistung.
Die Investition für die Linie 133 war nur möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen
das Projekt mit einer Förderung von 1,92 Millionen Euro unterstützt hat.
Michael Groschek, Verkehrsminister des Landes NRW: „Das in dieses Projekt investierte
Geld ist gut angelegt. Durch die Innovationsfreude der KVB werden die Bürgerinnen
und Bürger von der Alltagstauglichkeit elektrischer Antriebe überzeugt und andere
Verkehrsunternehmen motiviert, ebenfalls in diese Technologie zu investieren“.
Vor der Umstellung der Linie 133 wurden die E-Busse und ihr Einsatz auf dem konkreten
Linienweg ausgiebig getestet. Im mehrstufigen, rund zehn Monate andauernden,
Testprogramm stand zunächst die fehlerfreie Herstellung und Zuverlässigkeit der
Fahrzeuge auf dem Prüfstand. Im Anschluss wurden die E-Busse auf dem Linienweg
eingesetzt, wobei in den vergangenen Monaten bereits Fahrgäste mitfahren konnten.
Jörn Schwarze, Vorstand
unseres E-Bus-Projektes
derungen immer nur zu
Nach Abschluss unseres
erfolgreich verlaufen ist.“
Technik der KVB: „Entwicklungspartnerschaften wie die
sind immer spannend. Am Anfang sind die Herausforerahnen und das Detail entscheidet über den Erfolg.
Testprogramms können wir feststellen, dass alles sehr
In der Testphase haben über 1.200 Fahrten stattgefunden. Die E-Bus-Flotte legte
hierbei über 35.000 Kilometer zurück. Lediglich bei 15 Fahrten, vor allem am Anfang
der Tests, konnte ein E-Bus nicht mehr weiterfahren. Die Herausforderungen lagen
hierbei insbesondere in der optimalen Einstellung der Software und verschiedener
klassischer Fahrzeugfunktionen.
Die Reichweite der E-Busse hat sich in den Tests als größer herausgestellt als
ursprünglich kalkuliert. Theoretisch können die E-Busse 90 Kilometer weit fahren.
Praktisch werden sie jedoch maximal nur 45 Kilometer ohne Nachladung eingesetzt,
um das Ladevolumen der Batterien nicht unter 30 Prozent abzusenken. Im Normalfall
werden die E-Busse jeweils an den beiden Endhaltestellen der Linie 133 nachgeladen,
also stets nach rund sieben Kilometern. Auf dem Betriebshof Nord der KVB erfolgt
nachts die vollständige Nachladung.
Die RheinEnergie ist ein wesentlicher Partner im E-Bus-Projekt. Die Konzernschwester
der KVB hat den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur zur Versorgung der
E-Busse mit elektrischer Energie übernommen. Das Projekt ist der Einstieg der RheinEnergie in die DC-Schnellladetechnik mit Leistungen von 50 bis 240 Kilo-Watt (kW).
Auch die Ladeinfrastruktur der RheinEnergie hatte alle Tests erfolgreich bestanden.