69. Jahrgang des Die Zeitschrift der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Ausgabe 4 Dezember 2016 4 IN BAYERN Gemeinsam stark: in Amberg Landeskonferenz LAG Mali: Gärten der Solidarität Landesverband: Abschied und Neubeginn „Bei Euch ist immer was los“: AWO Ortsverein Trostberg im Porträt Ausgabe Oberbayern BEWÄHRT • SICHER • ZUVERLÄSSIG AUCH IN IHRER NÄHE Kostenfrei anrufen: 0800 5888 654 Markentreppenlifte zum günstigen Preis • • • • • • • • • • • ab 0,– Euro bei Pflegestufe 1 passt praktisch überall für gewendelte und gerade Treppen 24-Std.-Service bis 5 Jahre Garantie neu oder gebraucht auch Miete oder Finanzierung kurze Lieferzeit fachgerechter Einbau freundliche Beratung kostenloses & unverbindliches Angebot 0800 5888 654 www.bavaria-treppenlift.de Bavaria Treppenlift Karl-Gayer-Str. 7 80997 München Editorial Liebe AWO Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder, erstmals darf ich Euch an dieser exponierten Stelle unseres Mitgliedermagazins begrüßen, nachdem mich die Delegierten der Bezirkskonferenz am 9. Juli in Altötting zur Präsidentin der oberbayerischen AWO gewählt haben. Viel ist in den wenigen Wochen bereits passiert, in denen ich versucht habe, das Unternehmen und den Mitgliederverband besser kennenzulernen: die Kolleginnen und Kollegen im Präsidium, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Münchner Geschäftsstelle, die in Oberbayern verstreuten Gliederungen. Bei einigen Ortsvereinen und Kreisverbänden war ich bereits zu Gast, ebenso auf der AWO Landeskonferenz in Amberg, wo Prof. Thomas Beyer mit großer Mehrheit als Landesvorsitzender bestätigt wurde. Überall wurde ich ausgesprochen positiv und herzlich aufgenommen, was mich sehr gefreut hat und wofür ich mich bei allen bedanken möchte. Trotzdem wird es freilich noch eine ganze Weile dauern, bis das neue Präsidium die Organisationsabläufe perfekt beherrscht. Bestens unterstützt werden wir dabei vom langjährigen Bezirksgeschäftsführer Andreas Niedermeier, den wir gemäß Satzungsänderung zum Vorsitzenden des nunmehr hauptamtlichen Vorstands berufen haben (s. Seite 17). Gleiches gilt für Cornelia Emili. Die bisherige stellvertretende Geschäftsführerin ist nun stellvertretende Vorsitzende der AWO Oberbayern. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit und möchte Euch, liebe AWO Freundinnen und Freunde, ausdrücklich ermuntern, an unserer Mitgliederzeitung mitzuwirken und Eure Ideen und Anregungen, ebenso wie interessante Projekte vor Ort mitzuteilen. Herzlichst Eure Nicole Schley Inhalt Präsidentin der AWO Oberbayern AWO in Bayern AWO in Oberbayern Landeskonferenz 2016 in Amberg: Ausflugstipp zur Halsbacher Gemeinsam stark 4 Waldweihnacht 11 Weitere vier Jahre: Interview mit Thomas Beyer 7 Im Porträt: AWO Ortsverein Trostberg 12 Nachrichten aus der AWO 8 Hintergrund: Fachabteilung Altenhilfe 14 Interview verkehrt herum: Abschied von Redakteurin Anke Sauter 9 LAG Mali: Mit Gemüseanbau in eine bessere Zukunft 4 10 Rezept: Kalbsbäckchen, in Spätburgunder 16 Kurz gemeldet: Nachrichten aus dem Verband 17 12 Ganz im Zeichen der AWO stand das Amberger Congress Centrum am 16. und 17. September. Für die Schönheit der Stadt – rechts die so genannte „Amberger Stadtbrille“ – blieb am Rande der Landeskonferenz auch noch etwas Zeit. (Fotos, wenn nicht anders gekennzeichnet: Michael Sommer, Amberg) 26. Landeskonferenz in Amberg Gemeinsam stark Ein strammes Programm hatten die rund 180 Delegierten bei der Landeskonferenz zu bewältigen. Dank der guten Organisation war das aber kein Problem. 4 Gestärkt und „Seit‘ an Seit‘“ ist die bayerische Arbeiterwohlfahrt aus ihrer 26. Landeskonferenz hervorgegangen, die Mitte September im Congress Centrum in Amberg stattfand. Durch eine Satzungsänderung haben die Kreisverbände auf Landesebene mehr Gewicht bekommen, insgesamt 21 Anträge schärfen das Profil der AWO in Bayern. Und AWO-Chef Thomas Beyer geht nach einem überzeugenden Sieg in seine vierte Amtszeit. AWO „Lobby für Benachteiligte“ Die Fünf von der Konferenzleitung: René Rosenzweig (von links), Stefan Wolfshörndl, Brigitte Protschka, Kathrin Sonnenholzner und Siegfried Depold. Wahlen, Wahlen, Wahlen: Alexandra Kournioti vom Landesverband musste mehr als einmal durch die Reihen gehen und die abgegebenen Stimmzettel einsammeln. Die Arbeit der AWO sei wichtiger denn je, betonte Brigitte Bachmann (SPD), stellvertretende Landrätin in AmbergSulzbach, in ihrer Begrüßung: Zwar gehe es vielen so gut wie nie, „aber hinter den Kulissen brodelt es“. Alleinerziehende, Behinderte, Kinder und Senioren seien benachteiligt, und nirgendwo stehe, dass Reiche immer reicher werden müssten. Die AWO als „Lobby für Benachteiligte“ sei in Amberg herzlich willkommen, das Bachmann, selbst aus NRW, als „Ruhrgebiet des Mittelalters“ bezeichnete. Von den Schönheiten Ambergs konnten sich die Delegierten bei Plättenfahrt und Stadtrundgang überzeugen. Auch die beiden Landtagsvertreter hoben in ihren Grußworten die Rolle der AWO für die Wohlfahrtspflege hervor. Es sei eine Freude, das Engagement der AWO in vielen sozialen Bereichen zu sehen, sagte Doris Rauscher (SPD), stellvertretende Vorsitzende des sozialpolitischen Ausschusses im Landtag. „Gemeinsam mit Ihnen geht es am besten“, so Rauscher. Und Johannes Hintersberger (CSU), Staatssekretär im Sozialministerium, betonte, die AWO sei „ein starker Pfeiler für das soziale Netz in Bayern“ und ein „ausgesprochen geschätzter Partner unseres Hauses“. Der Landesverband bringe sich zuverlässig ein, und der Streit um die beste Lösung sei stets konstruktiv. AWO in Bayern 4-2016 Über mehr als 20 Anträge und eine geänderte Satzung stimmten die Delegierten ab. Das Themenspektrum reichte von Bildung und Gesundheit über Altenhilfe und Armut bis hin zur Asylpolitik. Wolfgang Stadler, Vorsitzender des Vorstands des AWOBundesverbandes, mahnte, die Sonderstellung der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland nicht für selbstverständlich zu halten. „Diese besondere Rolle müssen wir auch präsentieren“, so Stadler. Dies sei bei steigenden Mitarbeiter- und sinkenden Mitgliederzahlen nicht immer leicht, und es sei wichtig, das Ehrenamt zu stärken und zu fördern. Bayerns Engagement sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt sei vorbildlich. Borchert: Demokratie gefährdet Hauptredner Dr. Jürgen Borchert, ehemaliger Vorsitzender Richter am Hessischen Landessozialgericht und Autor des Buches „Sozialstaatsdämmerung“, malte ein düsteres Bild. Unter dem Titel „Wackelt der Sozialstaat, wankt die Demokratie“ beschrieb er, was in Deutschland falsch laufe. Statt starke Schultern mehr tragen zu lassen, lebten die Reichen auf Kosten der Armen. Hohe Einkommen würden nicht genug besteuert, die Reichen liehen ihr Geld dem Staat und erhielten die Zinsen vom Steuergeld der Armen. Dabei seien Sozialstaat und Demokratie, frei nach Heribert Prantl, siamesische Zwillinge. Dass es wieder Existenzängste gebe, sei am Erstarken der Rechten zu spüren. Die AWO Bayern indes nahm in 21 Anträgen aus allen Bezirken und Gliederungsebenen alle relevanten Themen in den Fokus und zeigte eine große Bereitschaft, sich selbst in die Pflicht zu nehmen. Einstimmig angenommen wurde das Positionspapier zum Thema Inklusion, das deutlich macht, wie wichtig die Leitidee der Inklusion für Selbstverständnis und Arbeit der AWO ist. Auch eine Resolution gegen Rechts fand breite Zustimmung. Nicht nur hier fielen in Amberg klare Worte. „Die AWO muss die Kraft sein, dem elenden heraufziehenden Wettbewerb, wer mehr zurückgestellt werden soll, etwas entgegenzusetzen“, so Thomas Beyer, der mit überwältigender Mehrheit erneut zum Landesvorsitzenden gewählt wurde. Folgen für die künftige Verbandsstruktur hat die beschlossene Satzungsänderung: Künftig werden die Kreisverbände AWO in Bayern 4-2016 „Wackelt der Sozialstaat, wankt die Demokratie“: Hauptredner Jürgen Borchert legte in seinem Vortrag die Finger in die Wunden unserer modernen Gesellschaft. „Gemeinsam mit der AWO geht es am besten“: Doris Rauscher, seit 2013 für die SPD im Landtag. „Die AWO ist ein zentraler Teil der Wohlfahrtspflege in Bayern“: Johannes Hintersberger, MdL und Staatssekretär im Bayerischen Sozialministerium. 5 „Großes Engagement in Haupt- und Ehrenamt“: Wolfgang Stadler, Vorsitzender des Vorstands des AWO-Bundesverbandes, dankt dem Landesverband Bayern. Nachdenklicher Blick: Ehrenvorsitzender Seban Dönhuber (l.) verfolgt aufmerksam die Konferenz. Das Mitgliedermagazin war auch mit von der Partie (M.). Über den ein oder anderen Antrag diskutierten die Delegierten intensiv. mit zwei Vertretern am Landesvorstand beteiligt. Der Landesausschus wird aufgewertet, die Landesgeschäftsführung wird Teil des BGB-Vorstandes. Zünftiges Musikkabarett Reimen bis zur Schmerzgrenze: Die „Altneihauser Feierwehrkapell‘n“ ließ es richtig krachen. (Foto: Bartesch) 6 Für Heiterkeit sorgte am Freitagabend auf Einladung des Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz die „Altneihauser Feierwehrkapell‘n“. „Ein seltsames Panoptikum für rustikales Publikum, aufmarschiert, um mit Gedichten, die Konferenz zugrund‘ zu richten“, so deren Selbstbeschreibung. Das gelang freilich nicht, stattdessen hatten die Delegierten viel Spaß mit den respektlosen Versen des Kommandanten und seiner Truppe. Geschichte und Gegenwart der AWO wurden durch den Kakao gezogen, auch die bayerischen „Stämme“ gaben eine gute Vorlage für Possen. Die Führungsfiguren der Bezirksverbände wurden ebenso bedichtet wie der Landeschef, was Thomas Beyer (fast) spontan zu einem Gegengedicht animierte. Geschafft: (von links) Wolfgang Schindele, Margit Berndl (Vs. Freie Wohlfahrtspflege), Barbara Gross (Präsidentin Volkshilfe Österreich), Thomas Beyer freuen sich über die erfolgreiche Konferenz. Sechs neue Würdenträger „Langjähriges Engagement allein reicht nicht“: Die Anforderungen an Kandidaten für die Hans-WeinbergerUrkunde sind hoch. Ist es doch die höchste Auszeichnung, die der Landesverband zu vergeben hat. Dennoch sei es nicht schwer gefallen, in diesem Jahr sogar fünf Kandidaten zu finden, sagte Landeschef Thomas Beyer bei der Landeskonferenz. Sie haben die AWO in ihren Ortsvereinen, Kreis- und Bezirksverbänden weitergebracht: Erich Köllner (ehem. Kv Tirschenreuth), Christina Sachs (Ov Höchberg), Oskar Schmidt (Be Ober- und Mittelfranken), Günter Vogt (Kv Aichach/Friedberg) und Thea Zimmer (Kv Dachau). Der frühere Landesgeschäftsführer Kaspar Apfelböck wurde mit der Verdienstmedaille Die neuen Würdenträger und der Landeschef: Günter Vogt (von links), Oskar Schmidt, Erich Köllner, Thea Zimmer, Christina Sachs, Kaspar Apfelböck mit Thomas Beyer. des Bundesverbandes ausgezeichnet. AWO in Bayern 4-2016 „Eine gegenseitige Liebe“ Interview mit Thomas Beyer zur Wiederwahl Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl. Hatten Sie mit einem so guten Ergebnis gerechnet? Was davon hat oberste Priorität? Wichtig ist es, die verschiedenen Funktionen miteinander zu verknüp- Ich habe darauf gehofft. Damit zu rechnen, wäre vermessen. fen. Wir sind nur zukunftsfähig, wenn Was sind die wichtigsten Themen für Ihre vierte Amtszeit? stützen können, zugleich aber pro- Nach außen müssen wir die AWO auch weiterhin als wichtige Stimme in der sozialpolitischen Diskussion halten. Und nach innen geht es darum, die Strukturen weiter auszubauen. Das Projekt „Engagement macht Schule“ hat viel bewirkt, da wollen wir weitermachen. Was hat sich durch Ihre neue Tätigkeit wir uns weiter auf aktive Mitglieder fessionelle Angebote vorhalten. als Professor für Recht in der Sozialen Arbeit für die AWO geändert? Es ist eine gute Verbindung: Die Studenten schätzen es, dass ich meine praktischen Erfahrungen einbringe, und die AWO wiederum profitiert von meiner wissenschaftlichen Arbeit. Und auf der fachlichen Ebene? Mir fällt auf: Seit ich nicht mehr Da geht es um die großen Themen Inklusion und Pflege. Durch die neue Gesetzgebung, aber auch weil die Menschen sich das wünschen, müssen wir neue Wohnformen ausbauen. aktiver Politiker bin, werde ich noch häufiger für Interviews angefragt. Meine Glaubwürdigkeit als AWOVorsitzender hat offenbar nicht gelit- Strahlender Sieger: Mit fast 98 Prozent ist Thomas Beyer im Amt als AWO-Landesvorsitzender bestätigt worden. Hätten Sie bei Ihrem ersten Amtsantritt 2004 gedacht, dass Sie so lange AWO-Vorsitzender sein würden? Eher nicht. Aber ich denke, man merkt, dass das eine gegenseitige Liebe ist. Ich identifiziere mich sehr mit dieser Art der Sozialen Arbeit. Deshalb war es für mich keine Frage, dass ich auch noch ein viertes Mal antrete. Die Fragen stellte Anke Sauter. ten (lächelt). Zwei neue Stellvertreter für Thomas Beyer Brigitte Protschka und Kathrin Sonnenholzner neu im engeren Landesvorstand Zwei neue Gesichter gibt es im engeren Landesvorstand: Nachdem Ute Braun und Herbert Franz nicht mehr als stellvertretende Vorsitzende kandidierten, haben sich Brigitte Protschka und Kathrin Sonnenholzner für dieses Amt zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorstand Siegfried Depold und Landesschatzmeister Max von Heckel, die beide im Amt bestätigt wurden, werden sie zusammen mit Thomas Beyer die Geschicke des Landesverbands in den nächsten vier Jahren lenken. „AWO nötiger als je zuvor“ „Ich möchte Rahmenbedingungen schaffen, die das Ehrenamt stärken“, kündigte Brigitte Protschka den Konferenzteilnehmern an. Die Füssenerin arbeitet als freie Der engere Landesvorstand nach der Wahl: Max von Heckel (von links), Brigitte Protschka, Siegfried Depold, Kathrin Sonnenholzner und Thomas Beyer. (Fotos (2): Sauter) PR-Beraterin in Füssen und war bisher bereits Beisitzerin im Landesvorstand. „Die AWO ist nötiger als je zuvor“, sagte Als Beisitzer wurden gewählt: Martin Seibert, Rudolf SchoKathrin Sonnenholzner. Die Medizinerin und langjährige ber, Nicole Schley, Heinz Münzenrieder und Stefan WolfsSPD-Landtagsabgeordnete will sich besonders für eine hörndl. Als deren Stellvertreter fungieren künftig: Gertrud Wiederaufnahme der Investitionskostenförderung für Se- Mehrl, Karin Hirschbeck, Gerhard Wimmer, Petra Fischer niorenheime einsetzen und für ein Psychischkrankengesetz. und Harald Schneider. AWO in Bayern 4-2016 7 Infos aus der AWO Herbert Franz feiert 80. Geburtstag Herbert Franz (Foto: Sommer) ist am 7. Oktober 80 Jahre alt Ans Aufhören denkt Schindele, der etliche Projekte auf den Weg gebracht hat, noch nicht konkret: „Ich habe noch Lust und Ideen.“ geworden. Der Bericht zur Bundeskonferenz Landesverband „Solidarität für alle. Die AWO“ – unter gratulierte herzlich. Nach seiner Lehre als Maschinenschlosser studierte Herbert Franz Ingenieurwesen. Bei seinem Arbeitgeber war er als Betriebsrat aktiv, 1980 bis 1984 war er Geschäftsführer der IG Metall-Verwaltungsstelle Würzburg. Von 1981 bis 1998 saß er für die SPD im Landtag, 1992 bis 2008 fungierte er als AWO-Bezirksvorsitzender in Unterfranken. Von 2008 bis 2016 8 Oberbayern Referent für Altenhilfe. diesem Motto fand von 25. bis 27. Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes November 2016 die Bundeskonferenz Roth-Schwabach (Foto: AOK). Begon- der AWO in Wolfsburg statt. Alle vier nen hat alles mit einem Vortrag im Jahre kommen gut 700 Delegierte Jahr 2007, der die Mitarbeiter über die und Gäste der Arbeiterwohlfahrt zu Änderungen im Krankenkassensystem einer ordentlichen Bundeskonferenz informieren sollte. Daraus hat sich in zusammen, sie ist das höchste Be- neun Jahren ein systematisches Ge- schlussorgan der Arbeiterwohlfahrt. sundheitsmanagement für Mitarbeiter Über die wichtigsten Diskussionen entwickelt mit Entspannungstagen, und Beschlüsse berichten wir in der Rückenkursen und Ernährungsschu- nächsten Ausgabe. lungen. Die Mitarbeiter selbst können Vorschläge einbringen. war Franz stellvertretender Landes- Staatsmedaille für Hubert Joppich vorsitzender. Für sein herausragendes Hubert Joppich ist mit der Bayerischen politisches und ehrenamtliches Enga- Staatsmedaille für soziale Verdienste „Zusammenhalt und Teilhabe“ lautet gement als Betriebsrat, Kreisrat, Land- ausgezeichnet worden. Der Vorsit- der Titel eines weiteren Projekts, an tagsabgeordneter, bei AWO und Rotem zende des Kreisverbandes Coburg dem die AWO Bayern mitwirkt. Ein Kreuz hat Franz 2014 die Bayerische nahm die Ehrung Mitte September in Novum ist, dass sie als Projektpartner Verfassungsmedaille in Gold erhalten. München entgegen. Die Medaille wird der Georg-von-Vollmar-Akademie „Menschen wie Herbert Franz sind für jährlich an nur 20 Persönlichkeiten in auftritt. Für die AWO ist das Projekt einen großen Wohlfahrtsverband wie Bayern vergeben, die sich ehrenamt- die logische Fortsetzung von „Enga- die bayerische AWO unverzichtbar“, lich im sozialen Bereich engagieren. gement macht Schule“: Die politischen so Landesgeschäftsführer Schindele. „Ich sehe das nicht nur als Anerken- Bildungsangebote füllen die Werte 65 Jahre Wolfgang Schindele nung für mich persönlich, sondern der AWO mit Leben und ermöglichen AWO-Ortsvereinen und Kreisverbän- Auch der Lan- auch für die ehrenamtliche Arbeit vieler bei der AWO“, sagt Joppich be- den, ein aktuelles gesellschaftliches scheiden. Der heute 66-Jährige war in Thema vor Ort zu diskutieren. In der Jugendarbeit aktiv, war Gewerk- diversen Veranstaltungsformaten desgeschäftsführer feierte einen wichtigen Geburtstag: Am 23. September w u r de Wo l f - AWO Partner der Vollmar-Akademie schaftsfunktionär, SPD-Stadtrat – und geben Referentinnen und Referenten steht seit 1990 an der Spitze des AWO- der Vollmar-Akademie in Räumen der Kreisverbandes Coburg (Oberfranken). AWO ihr Fachwissen weiter – etwa zum Asylrecht oder „Rhetorik gegen gang Schindele Gold für Roth-Schwabach 65 Jahre alt. Schindele ist 2012 Gesunde Mitarbeiter sind wichtig für die Teilnehmer kostenlos. Auch kurzfristig als Nachfolger von Andrea für ein Unternehmen. Das hat der Kurse für Geflüchtete sind geplant, Ziegler eingesprungen, er war damals AWO-Kreisverband Roth-Schwabach sie können in muttersprachlichen Geschäftsführer des Bezirksverbands erkannt. Für sein betriebliches Ge- Seminaren „Deutschland verstehen Oberbayern. Der gebürtige Attenkir- sundheitsmanagement ist er nun mit lernen“. Auf AWO-Seite ist Brigitte chener (Landkreis Freising) blickt auf dem „Gold-Status“ zertifiziert wor- Limbeck für die Koordination zustän- eine vielfältige AWO-Vergangenheit den. Vergeben wird das Gütesiegel von dig, sie wird das Projekt noch in den zurück: Als Student unterrichtete er der Deutschen Gesellschaft zur Zerti- Gliederungen vorstellen. Ein ausführ- schon an der Hans-Weinberger-Aka- fizierung von Managementsystemen licher Bericht folgt in der nächsten demie, 1986 übernahm er die Leitung gemeinsam mit der AOK Gesundheits- Ausgabe. des Seniorenzentrums Landsberg, und kasse. Unser Bild zeigt Norbert Kett- Kontakt: brigitte.limbeck@awo- 1988 wurde er beim Bezirksverband litz (AOK, l.) und Hartmut Hetzelein, unterfranken.de Stammtischparolen“. Das Angebot ist AWO in Bayern 4-2016 Redakteurin Anke Sauter sagt „AWO in Bayern“ Lebewohl Abschied nach neun Jahren Wegen anderer beruflicher Ver- Was kann ein Mitgliedermagazin für pflichtungen gibt Dr. Anke Sauter einen Verband wie die AWO leisten? die Redaktion von „AWO in Bayern“ auf. Neun Jahre lang hat sie für ihre Texte viele Gespräche und Interviews geführt, etliche mit dem Landesvorsitzenden Dr. Thomas Beyer. Zum Abschied wird der Spieß umgedreht: Beyer interviewt Sauter. Ein gut gemachtes Verbandsmagazin ist Wertschätzung für die Mitglieder. Es ermöglicht Einblicke in die Arbeit der AWO in ganz Bayern; das inspiriert und schafft Zusammengehörigkeitsgefühl. Letztlich waren die Leser aber stets sehr zurückhaltend mit Mei- Wie fühlt es sich an, mal auf der an- nungsäußerungen. Von daher kann deren Seite zu sein, als Interviewte ich nur hoffen, auch wirklich ihren und nicht als Interviewerin? Geschmack getroffen zu haben. Schrecklich fühlt sich das an. Ich weiß Wie unabhängig und journalistisch ja nicht, was auf mich zukommt. kann und muss eine Verbandszeit- Aber ich fühle mich auch geehrt, schrift wie „AWO in Bayern“ sein? vom Landesvorsitzenden interviewt zu werden. „Eine Persönlichkeit plastisch werden lassen“ für Sie als Journalistin, aber auch als Leserin? Der Interviewte sollte als Persönlichkeit plastisch werden. Dazu muss man ihm die richtigen Fragen stellen, auf Antworten spontan reagieren, um nicht nur das Erwartbare zu erfahren. plexes System ist, in das man unbedingt immer wieder Licht bringen sollte. Und dass es in unserem Land sehr viele Menschen gibt, die nicht zuerst an sich selbst denken, sondern aus Idealismus anderen helfen, denen es schlechter geht. Gibt es ein Ereignis oder ein Thema aus den vergangenen neun Jahren, Eine Verbandszeitschrift sollte klar die an das Sie sich besonders erinnern? Interessen des Verbandes vertreten, Warum? aber kein Verlautbarungsorgan sein. Ist das Ganze nicht nach journalistischen Regeln seriös gemacht, wendet sich der Leser ab. Was macht ein gutes Interview aus, Dass das Sozialwesen ein sehr kom- Halten Sie eine Verbandszeitung in „Beeindruckendes Engagement für Flüchtlinge“ Papier in Zeiten des Webs für über- Oh, es gibt einige. 2015 hat mich be- holt? sonders Angelika Würner beeindruckt, Nein. Ich bin der Meinung, dass Print auch weiterhin seine Daseinsberechtigung hat. Es ist etwas ganz anderes, auf dem Sofa in einer Zeitschrift zu blättern, als sich am Bildschirm durch Sie haben als Redakteurin von Tages- einen Blog zu klicken. Aber das ist und Wochenzeitungen viele Inter- vielleicht auch eine Generationen- views geführt. Gab es da zu „AWO in frage. die sich von früh bis spät für Flüchtlinge einsetzt. Spannend war auch das Interview mit Georg Ringsgwandl, der die AWO unterstützt, weil er sie „eher unspektakulär“ findet. Dabei sei ihre Arbeit viel wichtiger für die Gesellschaft als die vielen bunten Vögel im Showbiz. Bayern“ Unterschiede? Welche Frage hätten Sie sich noch Ja, klar. Wenn man für eine Verbands- gewünscht? zeitschrift schreibt, sollte man die Dinge auch aus der Perspektive des „Licht bringen in ein komplexes System“ Verbandes beleuchten. Das ist Public Sie haben seit 2008 unserem Magazin Relations im eigentlichen Sinne – journalistisches Profil verliehen. Sie nach innen und außen. Aber es ist mir haben viele sozialpolitische Themen nie schwergefallen, die Perspektive begleitet, Kontakte zu den Menschen der AWO einzunehmen, da ich ihre in der AWO geknüpft. Was nehmen Ziele unterschreiben kann. Sie für Ihren weiteren Berufsweg mit? AWO in Bayern 4-2016 Ich bin mit Ihren Fragen sehr zufrieden. Als Journalistin interessiere ich mich ja eher für Antworten. Liebe Frau Sauter, ich danke Ihnen für dieses Gespräch. Die AWO wünscht Ihnen für die Zukunft alles Gute! Die Fragen stellte Dr. Thomas Beyer. 9 Die Gartenbauprojekte der LAG Mali tragen Früchte (großes Bild). Indem sie die gleiche Kleidung tragen, zeigen die Malierinnen ihre Zusammengehörigkeit – auch mit Gudrun Kahl (kleines Bild, 3. v. r.). Weihnachtsspendenaktion des AWO-Landesverbandes Gärten der Solidarität in Mali Prall gefüllte Säcke mit Weißkraut stehen für den Transport zum Wochenmarkt bereit. Sechs Euro pro Sack bringt die offensichtlich reiche Ernte den Produzentinnen ein – für mittellose malische Frauen ist das viel Geld. Es ist auch Erntezeit für die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Mali der bayerischen Arbeiterwohlfahrt: Den Garten, in dem die Kohlköpfe wuchsen, hat die LAG vor acht Jahren im Dorf Awala aufgebaut. 10 „Wenn möglich, besuche ich nicht nur laufende Projekte, sondern auch solche, die wir bereits vor längerer Zeit gefördert haben. Schließlich soll die Unterstützung nachhaltig sein.“ – Gudrun Kahl, Projektleiterin der LAG Mali, reist einmal im Jahr in das westafrikanische Land. 19 Dörfer in unterschiedlichen Regionen standen bei der jüngsten Reise im März 2016 auf dem Programm. Ihr Fazit: Es gibt viele Beispiele dafür, dass die „Hilfe zur Selbsthilfe“ der LAG Mali ankommt. Beeindruckende Eigeninitiative Beeindruckt war Kahl auch von der Eigeninitiative der Dorfbewohner. Im Ort Barila haben sie eine kleine Dorfapotheke errichtet. In einem anderen Ort gibt es jetzt einen Dorfladen. Im Gartenprojekt bei Yanfolila, das 2015 von AWO International unterstützt wurde, legten die männlichen Dorfbewohner zusätzliche traditionelle Brunnen an und erleichterten den Frauen so die Gartenarbeit. Die 180 am Projekt beteiligten Frauen erwirtschafteten dort jährliche Einnahmen zwischen 53 und 191 Euro – je nach Eigenkonsum der Familie. Die Vorteile des Gemüseanbaus liegen auf der Hand: Die Frauen steigern die lokale Nahrungsmittelproduktion und sorgen für mehr Lebensmittelvielfalt. Die Erträge verbessern die Ernährungssituation der Familien, durch den Gemüseverkauf kommt Geld in die Haushaltskasse. In schlechteren Jahren können sie mit diesem Geld Grundnahrungsmittel zukaufen. Somit sichern die Gärten die Ernährung der Familien. Nun will die LAG Mali auch in der Kommune Namala den Aufbau zweier Gemüsegärten unterstützen. Namala liegt im Landkreis Kita, etwa 200 Kilometer im Nordwesten der Hauptstadt Bamako. Die Gemeinde ist in der Regenzeit nur schwer erreichbar. Bislang war dort kaum eine Hilfsorganisation aktiv. Die Einwohner von Namala leben überwiegend von der Landwirtschaft. 225 Euro im Jahr zum Leben Nach einer Studie von „Aktion gegen Hunger“ lebt der überwiegende Teil (58 Prozent) der ländlichen Bevölkerung im Kreis Kita von weniger als 225 Euro im Jahr. Migration ist für die verarmten Bauern oft der einzige Ausweg, zumal in schlechten Erntejahren. Von den Auswirkungen der letzten Dürre 2011 haben sich die bäuerlichen Familien erst vor kurzem erholt. Zusammen mit ihrem langjährigen Partner Stop Sahel plant die LAG Mali hier zwei Gemüsegärten von jeweils einem Hektar. Die Gärten werden mit stabilem Maschendrahtzaun eingefriedet, zwei 20 Meter tiefe und massive Schachtbrunnen sorgen für nachhaltige Bewässerung. Die Kosten für Einfriedung und Brunnen liegen bei insgesamt 17.340 Euro pro Garten. Je 80 Frauen können einen Garten bewirtschaften. Bei Anbau und Organisation werden die Frauen beraten. Für dieses Projekt ruft der AWO Landesverband Bayern zu Spenden auf und bittet seine Mitglieder und Gliederungen um Unterstützung. Spenden unter dem Stichwort „Gärten der Solidarität“ an: VR meine Bank eG - Fürth/Neustadt/Uffenheim IBAN: DE65 7606 9559 0003 2590 05, BIC: GENODEF1NEA Kontakt: LAG Mali e.V., Karl-Bröger-Str. 9, 90459 Nürnberg Tel:+49(0)911-4501373 (Di-Do, 9.30-12.30h) Email: [email protected] www.lag-malihilfe.de AWO in Bayern 4-2016 Adventsausflug zur Halsbacher Waldweihnacht Obwohl von uns aus meh- in weihnachtliche Stimmung – ob mit oder ohne Schnee. rere schöne und berühm- Darüber hinaus bieten die Veranstalter ein umfangreiches te Christkindlmärkte gut Kulturprogramm an. Chöre und Musikgruppen – von erreichbar sind, z.B. in Alphorn- und Jagdhornbläsern über Zithermusik bis hin Salzburg, Burghausen oder zu Jugend- und Kinderchören – geben auf verschiede- auf der Fraueninsel im nen Bühnen ihr Stelldichein. Kinder erwarten meist mit Chiemsee, führt mein Tipp Spannung den stündlichen Wichtl-Tanz oder bestaunen Sie zur Halsbacher Wald- die Lebend-Krippe, wo die Hirten im Stall Geschichten weihnacht. Halsbach ist erzählen und sie die Schafe sogar streicheln dürfen. die kleinste Gemeinde im Helga Hörner AWO Trostberg Nachbarlandkreis Altötting, aber die Waldweihnacht ist weit über die Landkreis- grenzen hinaus bekannt und beliebt. Kein Wunder, denn der Waldmarkt ist wie der Name schon sagt, mitten im Wald und tatsächlich etwas ganz Besonderes. Unzählige Lichter erhellen zwischen den Bäumen im „Labyrinth des Lebens“ die Wege zu urigen Hütten und festlich geschmückten Ständen. Dort bieten mehr als hundert Händler außer den typischen weihnachtlichen Leckereien wie Glühwein, Bratwurst, Schokolade und gebrannten Mandeln viele selbstgemachte kulinarische Spezialitäten und Kunsthandwerk in allen Variationen feil. Wer die Halsbacher Waldweihnacht besuchen möchte, darf sich aber nicht allzu lange Zeit lassen, denn der Markt geht nur von Freitag, den 2., bis Sonntag, den 18. Dezember 2016. Immer montags bis freitags, jeweils von 17:00 bis 21:00 Uhr; Samstag und Sonntag sowie an Maria Empfängnis (8.12.) von 13:00 bis 21:00 Uhr. An den Wochenenden gibt es einen kostenlosen Bustransfer sowohl von Burgkirchen als auch von Halsbach aus im 15-Minuten-Takt (Haltestelle jeweils im Ortszentrum). Ferner hält der Shuttlebus am Werksparkplatz der Firma InfraServ, Industrieparkstr. 1, 84508 Burgkirchen, wo man das Auto kostenfrei abstellen kann. Unter der Woche fährt der Bus nur von Burgkirchen aus. Der Eintritt zum Weihnachtsmarkt kostet 5 Euro. Zum Beispiel Weihnachtsschmuck, Schnitzereien, Krippen, Gestricktes, Kerzen, Holzspielzeug und vieles andere mehr. Wenngleich es auch im Wald manchmal sehr voll wird, versetzt die traumhafte Kulisse weit ab von Einkaufspassagen und Kaufhäusern die Besucher ganz schnell AWO in Bayern 4-2016 Apropos: Wer über Oberndorf anreist, sollte unbedingt einen Stopp einlegen und die Stille-Nacht-Kapelle besichtigen, und natürlich sind auch Trostberg und Tittmoning mehr als einen Spaziergang wert! 11 Der Vorstand (v. re.): Wolfgang Trzecziak, Vorsitzende Gabriele Griesbeck, Peter Heigermoser, stv. Vorsitzende Gerda Wolf, Toni Zeitlmayr, Rudi Seehuber, stv. Vorsitzender Horst Pfannenstein, Peter Berg Die Helferinnen der Klawotte mit Gast „Bei Euch ist immer was los!“ Der AWO Ortsverein Trostberg im Porträt 2017 kann die Trostberger AWO ihr 70-jähriges Bestehen seit nunmehr einem Vierteljahrhundert ein interessan- feiern, so wie viele andere AWO Gliederungen, die nach tes und geselliges Programm offeriert. „Wir trennen bei dem 2. Weltkrieg 1946/47 wiedergegründet wurden. Der unserer Tätigkeit strikt nach dem geschäftlichem Bereich, Ortsverein Trostberg gehört aber sicherlich zu den aktivsten, wozu eine Schulkinderbetreuung, ein Familienstützpunkt die unser Verband in Oberbayern zu bieten hat. Das Para- und ein Sozialkaufhaus gehören, und dem ´normalen´ debeispiel sozusagen einer lebendigen und erfolgreichen Ortsverein“, erläutert die Vorsitzende. Unterstützt wird Mitgliederorganisation. Wie so oft ist der Erfolg vor allem 67-Jährige dabei von einem 8-köpfigen Vorstandsteam den Ideen, dem ehrenamtlichen und rund 60 aktiven ehrenamtlichen Helferinnen und Engagement und der Hartnäckig- Helfern, die sich verschiedene Aufgaben wie z. B. die Pfle- keit des oder der Vorsitzenden zu ge der Homepage, die Herstellung der Mitgliederzeitung, verdanken: in diesem Fall Gaby die Organisation des Seniorentreffs oder den Betrieb des Griesbeck, ehemalige Betriebs- Sozialkaufhauses teilen. 12 und Stadträtin, die „ihre“ AWO seit nunmehr 25 Jahren fest im Gaby Griesbeck Griff hat. Ein Gesellschaftsmensch und Energiebündel mit Organisa- tionstalent und ausgeprägtem sozialen Gewissen, begeisterungsfähig, selbstbewusst und selbstlos zugleich. Die AWO Schulkinderbetreuung, die 1989 mit einer Hortgruppe in einem kleinen Haus begann, bezog 2006 einen attraktiven Rundbau direkt an der Trostberger Heinrich-Braun-Grundschule mit Bewegungsraum, Hausaufgaben- und Chill-Areas, Kreativräumen und schönem Außenbereich. Gabi Muthmann, Erzieherin und Leiterin Bereits ihr Vorgänger, Max Wagmann senior, hat den Orts- der Einrichtung, war von Anfang an dabei und ist stolz auf verein bestens aufgestellt und z. B. die Zahl der Mitglieder das besondere Konzept, das mit einem integrativen Hort, in wenigen Jahren vervielfacht, betont Griesbeck. Trotz de- einer Mittagsbetreuung und der Offenen Ganztagschule mographischer Entwicklung profitiert der Verein mit 1.150 inklusive Ferienbetreuung alle Formen der Schulkinder- Mitgliedern in Trostberg, Altenmarkt und Tacherting noch betreuung unter einem Dach vereint. 120 Schülerinnen heute davon. Die Mitglieder bleiben der AWO aber auch und Schüler wuseln manchmal gleichzeitig durch das deshalb treu, weil die gelernte Industriekauffrau ihnen freundliche Gebäude und wer wohin gehört, wissen nur die Ausflug zum Motorradwerk KTM nach Österreich AWO in Bayern 4-2016 Gabi Muthmann Spaß in der Schulkinderbetreuung Frauengruppe beim Filzen Eingeweihten. Viele Eltern schätzten das flexible Betreu- Weihnachts- oder Geburtstagsfeiern – zusammen mit ih- ungsangebot der AWO, so dass auch Kinder von außerhalb ren Helferinnen und Helfern sorgt die quirlige Vorsitzende nach Trostberg gebracht würden, freut sich Muthmann. dafür, dass „bei der AWO immer was los ist.“ 2012 wurde der Ortsverein im Landkreis Traunstein mit ei- Besonders gefragt und beliebt sind schließlich die zahl- nem der ersten Familienstützpunkte in Bayern betraut, der ebenfalls in ihrem Büro angesiedelt ist. Aktuell bemühen reichen Tagesausflüge und Reisen des Ortsvereins, die – wenig überraschend – Griesbeck ebenfalls selbst plant sich Muthmann und Griesbeck um die Bewilligung einer und organisiert. „Nur bei den großen Reisen arbeite ich Förderung für die Bildung, Erziehung und Betreuung von mit Agenturen zusammen und hole mir entsprechende Asylbewerberkindern. Eine Lehrerin wurde hierfür bereits Angebote ein“, erzählt die Vorsitzende. „Mal geht es zum eingestellt, die das gut 40 Fachkräfte umfassende Mitar- Spargelstechen nach Schrobenhausen, mal zum Predigt- beiter/innenkontingent des Ortsvereins weiter aufstockt. stuhl nach Reichenhall oder in die Großmarkthalle in Nur wenige Meter von der Schule entfernt eröffnete der München, mal ein Museum oder das Motorradwerk KTM. Ortsverein 2013 das Sozialkaufhaus Klawotte. „Trotz Doch egal ob Wellness, Wandern oder Weiterbildung im Beratung und Unterstützung durch den erfahrenen AWO Vordergrund stehen, unser Bus wird eigentlich immer Kreisverband München Land war das Vorhaben ein ziem- voll“, freut sich Griesbeck. Selbst teurere Reisen wie z. B. liches Risiko“, erinnert sich Ortsvorsitzende Griesbeck. eine Flusskreuzfahrt nach Holland und Belgien seien in „Ich musste den 200 Quadrameter großen Laden anmie- der Regel ausgebucht. Über Ausflüge und Reisen könnten ten, bevor auch nur ein einziges Kleidungsstück oder ein auch die meisten neuen Mitglieder geworben werden, so einziger Helfer zur Verfügung stand.“ Dank eines breit Griesbecks langjährige Erfahrung. gestreuten Aufrufs in Flyern und Zeitungen fand Griesbeck „Was auch immer der Ortsverein einnimmt, das Geld wird aber schnell genügend Sachspenden und einen Stamm wieder für die AWO und andere soziale Zwecke verwen- von 25 bis 35 ehrenamtlichen Helferinnen, die aus dem det“, verspricht die Vorsitzende. Selbstverständlich auch bereits seit Jahren verwaisten Geschäft mit viel Engage- die Spenden, die bei den landesweiten Haussammlungen ment, Kreativität und großer Professionalität ein beliebtes eingehen, an denen sich der Ortsverein nach wie vor mit und gut frequentiertes Sozialkaufhaus gemacht haben. rund 20 freiwilligen Sammlern beteiligt. Menschen in Not Koordiniert von einer hauptamtlichen 450-Euro-Kraft, werden flexibel unterstützt, freut sich Griesbeck, seien es Claudia Salomon, sortieren und verkaufen die Damen von mittellose Senioren, die ihre Stromrechnung nicht zah- der Bevölkerung gespendete Kleider, Schuhe, Spielsachen, len können, oder Familien mit Kindern aus der Region, Geschirr und vieles mehr so erfolgreich, dass jährlich rund Erdbebenopfer in Nepal oder Hochwassergeschädigte in 8.000 Euro für soziale Zwecke, z. B. die Trostberger Tafel, Simbach. „Stets arbeiteten der Ortsverein und die Einrich- das Altenheim, den Helferkreis Armut oder die Schulkin- tungen dabei Hand in Hand, was hoffentlich noch viele derbetreuung, übrig bleiben. Jahre so sein wird“, hofft Griesbeck. Was Griesbeck im Unterschied zum Geschäftsbetrieb bescheiden den „normalen Ortsverein“ nennt, ist nichts weniger als ein ambitioniertes Bildungs- und Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt, das sie immer wieder neu zusammenstellt, organisiert und meist auch selbst begleitet. Dazu gehören regelmäßige Vorträge, der wöchentliche Seniorentreff und Schafkopfspielen im „AWO Stüberl“, das Seniorenturnen und der monatliche Kinobesuch, für den Griesbeck mit dem Stadtkino einen Sonderpreis ausgehandelt hat. Zum „normalen“ Ortsverein gehören für Griesbeck aber selbstverständlich auch gemeinsame Feste: Ob Sommer-, Wein- oder Oktoberfest, Faschings-, AWO in Bayern 4-2016 AWO Ortsverein Trostberg e.V. Vorstand: Gaby Griesbeck (Vorsitzende), Horst Pfannenstein u. Gerda Wolf (stv. Vorsitzende), Anton Zeitlmayr (Schriftführer), Peter Heigermoser (Kassier), Peter Berg, Rudolf Seehuber, Susanne Landgraf u. Wolfgang Trzecziak (Beisitzer) Geschäftsstelle: Helga Heigermoser, Hauptstr. 57 83308 Trostberg, Tel: +49 8621 6 28 23 www.awo-trostberg.de 13 Serie: Blick hinter die Kulissen Eingespieltes Team (von links): Mirjam Diez, Ingrid Haase, Jutta Schumann, Susanne Preisenhammer, Manuel Bayerlein, Birgit Kennerknecht und Katharina Wurm Die Fachabteilung Altenhilfe 14 „Wir bieten Ihnen Unterstützung, die sich an modernsten haft sein können für andere Häuser. Jedes hat aber auch Pflege- und Betreuungskonzepten orientiert“, verspricht Schwächen, die man auf lange Sicht natürlich soweit als die Website des AWO Bezirksverbands Oberbayern. Um möglich beheben sollte. Regelmäßige Qualitätskontrolle, diesen hohen Anspruch trotz immer schwieriger wer- Beratung, aber auch Krisenmanagement gehören des- dender gesetzlicher und ökonomischer Rahmenbedin- halb zu den Hauptaufgaben der Fachabteilung Altenhilfe, gungen dauerhaft zu erfüllen, ist ein großes Maß an der neben Leiterin Susanne Preisenhammer seit vielen Professionalität erforderlich: in den Seniorenzentren Jahren Birgit Kennerknecht, Mirjam Diez Reiter, Ingrid vor Ort, aber auch in der Fachabteilung Altenhilfe, die Haase und Jutta Schumann angehören. die Pflegeeinrichtungen und -dienste in Oberbayern unterstützt und begleitet. Aus ihrer eigenen Zeit als Einrichtungsleiterin kennt sie den Druck, der von der FQA (ehemals Heimaufsicht), dem „Von der Pieke auf gelernt“ Medizinischem Dienst der Krankenkassen und anderen Susanne Preisenhammer hat die verantwortungsvolle wie belastend es gelegentlich ist, die Versorgung der Stelle als Leiterin der Fachabteilung Altenhilfe zwar Bewohner trotz hohem Krankenstand beim Personal erst Anfang dieses Jahres angetreten, doch dank ihres sicherzustellen. Sie kennt die Konkurrenzsituation vor beruflichen Werdegangs ist sie mit allen Facetten der Ort ebenso wie die vielen Vorurteile in der Öffentlichkeit Pflege vertraut. So arbeitete die gelernte Kranken- und die teils heftigen Reaktionen der Presse auch bei schwester zunächst viele Jahre als Fachpflegekraft in kleineren Beschwerden in den Pflegeheimen. einer psychiatrischen Einrichtung, bevor sie sich für Diesen Druck spüre sie in ihrer neuen Funktion nun nicht eine weitere Qualifizierung entschied und mit 35 Jahren ein Pflegemanagement-Studium an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München absolvierte. Als Diplom-Pflegewirtin leitete sie anschließend 13 Jahre lang den AWO Seniorenwohnpark Moosburg, um schließlich von dort mit Hündchen Moritz in die Geschäftsstelle des Bezirksverbands nach München zu wechseln. Behörden auf die Leiter/innen ausgehen kann, und mehr unmittelbar, sagt Preisenhammer, aber genau deshalb sei sie bestrebt, mit ihrem Abteilungsteam die Einrichtungen vor Ort in ihrer Arbeit „sehr engmaschig zu begleiten und so gut wie möglich zu entlasten und zu unterstützen.“ Sei es in betriebswirtschaftlichen und finanziellen Fragen, in personal- oder pflegefachlichen Angelegenheiten, bei der Umsetzung neuer gesetzlicher Etliche Seniorenzentren ihrer Kolleginnen und Kolle- Bestimmungen, bei der Öffentlichkeitsarbeit oder eben gen kannte sie bereits, andere noch nicht, weshalb bei der Kommunikation mit den einschlägigen (Auf- sich die 55-Jährige zunächst einmal einen Überblick sichts-)Behörden. Ihre langjährigen Erfahrungen aus der über alle Einrichtungen verschaffte. Ihr Fazit: Jedes Psychiatrie, was Menschenkenntnis, Gesprächsführung Seniorenzentrum hat seine Besonderheiten, bestimmte und Führungsstil betrifft, kämen ihr dabei durchaus Bereiche, die besonders gut funktionieren und beispiel- zugute, ist Preisenhammer überzeugt. AWO in Bayern 4-2016 AWO Seniorenzentren Oberbayern (Auswahl) Fürstenfeldbruck Burghausen Susanne Preisenhammer, Leiterin der Fachabteilung, mit Hündchen Moritz Vernetzung von Altenhilfe und Sozialpsychiatrie Preisenhammers beruflichem Werdegang kommt es auch entgegen, dass der Bezirksverband bereits vor vielen Jahren den besonderen Bedarf von älteren Menschen Waldkraiburg mit seelischen Behinderungen erkannt und mit entsprechenden Spezialangeboten reagiert hat. „Wenn ein Erwachsener, der beispielsweise an Schizophrenie erkrankt und bisher in einer sozialpsychiatrischen Einrichtung gelebt hat, alt und körperlich pflegebedürftig wird, gibt es für diesen zusätzlichen Hilfebedarf anderswo bislang kaum geeignete Angebote“, so Preisenhammer. Andere Menschen entwickelten erst im Alter eine psychische Erkrankung, z. B. eine Altersdepression, die zur körperlichen Diessen Pflegebedürftigkeit hinzukäme. Die AWO Oberbayern hat als Träger von Altenhilfeund sozialpsychiatrischen Einrichtungen den Vorteil, langjährige Erfahrungen und Kompetenzen aus beiden Bereichen bestmöglich nutzen und verknüpfen und für diesen Personenkreis passgenaue Hilfsangebote bereitzustellen zu können. „Die beiden Fachabteilungen arbeiten hier eng und konstruktiv zusammen“, freut sich Preisenhammer. Landsberg „Extrem hohes Niveau“ Insgesamt trügen ihre Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle, besonders natürlich ihr Mitarbeiterteam in der Fachabteilung Altenhilfe, entscheidend dazu bei, dass ihr die Arbeit so großen Spaß mache, sagt Preisenhammer. „Ich bin hier auf ein tolles und unwahrscheinlich kompetentes Team gestoßen, mit dem ich auf einer Wellenlänge bin und hervorragend zusammenarbeite.“ Traunreut Schon im Seniorenwohnpark Moosburg legte sie großen Wert auf ein gutes Betriebsklima und gemeinsame Entscheidungen im Team. Hier beim Bezirksverband werde sie diesen Führungsstil fortsetzen, denn nur wer an seinem Arbeitsplatz glücklich und zufrieden ist, so ihre Überzeugung, kann auch besonders viel leisten. Moosburg Die Fachabteilung Altenhilfe > > > > 22 Stationäre Einrichtungen/Seniorenzentren 4 Ambulante Dienste, 3 Solitäre Tagespflegen Eingestreute Tagespflegeplätze in jedem Seniorenzentrum Ingolstadt AWO in Bayern 4-2016 15 n, in Spätb Kalbsbäckcherto ffelpüree (und pre Ochsen verwend geschmort, auf Ka n Zutaten für 4 Persone Kalbsbäckchen: 100 g Butterschmalz m 4 Kalbsbäckchen (bei ) Metzger vorbestellen rzelWu ltes ürfe 300 g gew tten, gemüse (Zwiebel, Karo Sellerie) Mühle Salz, Pfeffer aus der ½ l Kalbsfond 2 EL Tomatenmark am 1 Flasche Rotwein, der besten Spätburgun Balsamico mian einige Stängel Thy chzwei kleine Knoblau zehen uzinerKap ein paar Blätter en (oder kresse zum Garnier el) eine Hand voll Kerb Dieses Rezept finden Sie in: WITZIGMANN & FREUNDE 50 g Butter Pfifferlinge: 300 g Pfifferlinge 2 EL Olivenöl • Salz Kartoffelpüree: 500 g mehlig ln kochende Kartoffe Salz 200 ml Milch 50 g Butter Muskatnuss EINFACH GENIESSEN Glasierte Möh etwa 400 g ju kleine Möhre (mit Grün) 50 g Butter 40 g Zucker 1/8 l Wasser 1 TL Salz 1 EL Butter von allen Seit . In Butterschmalz und Pfeffer würzen eben, anschwitzen sbäckchen mit Salz en. Tomatenmark zug öst Kalbsbäckchen: Kalb anr mit und Backofen üse hinzufügen und im vorgeheizten anbraten. Wurzelgem Thymian zugeben her auffüllen. Bäckchen d schen, Knoblauch und sfon ablö in Kalb We dem dem mit nötig, mit fetten un ch schmoren. Wenn Mit Küchenkrepp ent en. sier pas ca. zwei Stunden wei Sieb ein n nötig, di Schmorfond durch chmecken und, wen warm stellen und den und Balsamico abs en. Mit Salz, Pfeffer Drittel einkochen lass wasse a 20 Minuten in Salz der Butter binden. schneiden und etw fen; durch eine Kar eln schälen, in Stücke ämp toff abd Kar e: eln üre toff elp Kar Kartoff erhitzen. tig umrühr Muskatnuss und Salz rücken und vorsich Milch mit der Butter, toffelstampfer zerd unter fließ n oder mit einem Kar en lassen. Möhren steh on dav r in die Milch drücke ete Zentim Zucker darin abschneiden, zwei Butter erhitzen, den die f Top Möhren: Das Grün iten bre eit bedeckt sind. Salz r schaben. In einem gerade mit Flüssigk ser abbürsten ode sser zugeben, bis sie Wa . Kochflüssigkeit be n, sten ege dün einl n sam hre lassen. Mö ner Flamme lang zugedeckt auf klei und en lass n. hen che aufkoc s gut mis ter hinzufügen, alle luss salzen. einkochen lassen. But e garen, erst zum Sch und bei mittlerer Hitz Pfifferlinge: Putzen en sbäckchen aufschneid Sockel anrichten. Kalb en und mit Kapuz in der Tellermitte als teilen, Sauce angieß ver Das Kartoffelpüree dum run n hre inge und Mö und auflegen. Pfifferl n. oder Kerbel garniere Ein kulinarischer Lichtblick für jeden Tag Festeinband, mit vielen Farbfotos. Preis: 9,90 EUR zzgl. Versandkosten Bestelladresse: Lichtblick Seniorenhilfe e.V. Tel. 089 6797101-0 www.lichtblick-seniorenhilfe.de Kalbsbäckchen, in Spätburgunder geschmort, auf Kartoffelpüree Statt Kalbsbäckchen lassen sich auch die etwas deftigeren (und preiswerteren) Ochsenbäckchen verwenden. Zutaten für 4 Personen 16 Kalbsbäckchen: 100 g Butterschmalz 4 Kalbsbäckchen (beim Metzger vorbestellen) 300 g gewürfeltes Wurzelgemüse (Zwiebel, Karotten, Sellerie) Salz, Pfeffer aus der Mühle ½ l Kalbsfond 2 EL Tomatenmark 1 Flasche Rotwein, am besten Spätburgunder Balsamico einige Stängel Thymian zwei kleine Knoblauchzehen ein paar Blätter Kapuzinerkresse zum Garnieren (oder eine Hand voll Kerbel) 50 g Butter Pfifferlinge: 300 g Pfifferlinge 2 EL Olivenöl • Salz Kartoffelpüree: 500 g mehlig kochende Kartoffeln Salz 200 ml Milch 50 g Butter Muskatnuss Glasierte Möhren: etwa 400 g junge, kleine Möhren (mit Grün) 50 g Butter 40 g Zucker 1/8 l Wasser 1 TL Salz 1 EL Butter Kalbsbäckchen: Kalbsbäckchen mit Salz und Pfeffer würzen. In Butterschmalz von allen Seiten kräftig anbraten. Wurzelgemüse hinzufügen und mit anrösten. Tomatenmark zugeben, anschwitzen lassen, mit dem Wein ablöschen, Knoblauch und Thymian zugeben und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. zwei Stunden weich schmoren. Wenn nötig, mit dem Kalbsfond auffüllen. Bäckchen herausnehmen, warm stellen und den Schmorfond durch ein Sieb passieren. Mit Küchenkrepp entfetten und um ein Drittel einkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Balsamico abschmecken und, wenn nötig, die Sauce mit der Butter binden. Kartoffelpüree: Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und etwa 20 Minuten in Salzwasser kochen. Milch mit der Butter, Muskatnuss und Salz erhitzen. Kartoffeln abdämpfen; durch eine Kartoffelpresse in die Milch drücken oder mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken und vorsichtig umrühren. Möhren: Das Grün abschneiden, zwei Zentimeter davon stehen lassen. Möhren unter fließendem Wasser abbürsten oder schaben. In einem breiten Topf die Butter erhitzen, den Zucker darin karamellisieren lassen. Möhren einlegen, Wasser zugeben, bis sie gerade mit Flüssigkeit bedeckt sind. Salzen, einmal aufkochen lassen und zugedeckt auf kleiner Flamme langsam dünsten. Kochflüssigkeit bei Bedarf weiter einkochen lassen. Butter hinzufügen, alles gut mischen. Pfifferlinge: Putzen und bei mittlerer Hitze garen, erst zum Schluss salzen. Das Kartoffelpüree in der Tellermitte als Sockel anrichten. Kalbsbäckchen aufschneiden und auflegen. Pfifferlinge und Möhren rundum verteilen, Sauce angießen und mit Kapuzinerkresse oder Kerbel garnieren. Klaus Erfort | 45 AWO in Bayern 4-2016 Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet Nachrichten aus dem Verband Starke Oberbayern - Präsenz im neuen Landesvorstand Amberg. Auf der 26. AWO Landeskonferenz in Amberg am 16. und 17. September wurden die oberbayerischen Mitglieder Kathrin Sonnenholzner, Nicole Schley, Gerhard Wimmer, Jürgen Salzhuber und Max von Heckel in den neuen Landesvorstand gewählt. Die frühere stellvertretende Bezirksvorsitzende Sonnenholzner ist also nunmehr eine von drei stellvertretenden Landesvorsitzenden und das Münchner Vorstandsmitglied Max von Heckel wieder Schatzmeister der bayerischen Arbeiterwohlfahrt. Die neue Präsidentin des Bezirksverbands Oberbayern, Bürgermeisterin Nicole Schley, gehört künftig als Beisitzerin dem Landesvorstand an und Präsidiumsmitglied Gerhard Wimmer ist ihr Stellvertreter. Jürgen Salzhuber, Vorsitzender der Münchner AWO, wird die Kreisverbände im Landesvorstand und Karina Werner, Kreisvorsitzende in Fürstenfeldbruck, zusammen mit Gerhard Wimmer den Bezirksverband Oberbayern im Landesausschuss vertreten. Last but not least kommen mit dem Dachauer AWO-Präsidenten Oskar Krahmer und dem Rosenheimer Ehrenvorsitzenden Herbert Weißenfels gleich zwei der vier Revisoren aus Oberbayern. Hans-Weinberger - Medaille für Thea Zimmer Amberg. Ebenfalls auf der Landeskonferenz wurde das Dachauer Präsidiumsmitglied Thea Zimmer mit der Hans-Weinberger-Medaille geehrt – die höchste Auszeichnung der AWO in Bayern. Der alte und neue Landesvorsitzende Prof. Dr. Thomas Beyer überreichte Zimmer die Auszeichnung für ihr umfangreiches Engagement und ihre langjährigen Verdienste für die Arbeiterwohlfahrt. 1982 hatte die gebürtige Wilhelmshavenerin den Vorsitz des AWO Ortsvereins Dachau übernommen, den sie heute – fast 35 Jahre später – immer noch innehat. Seit 1995 gehört sie ferner dem Dachauer Kreisvorstand und jetzigen Präsidium an. Thea Zimmer (im Bild mit Oskar Krahmer und Wiebke Kappaun, KV Dachau) hat in ihren verschiedenen Funktionen u. a. eine erfolgreiche Sozialstation und einen Altenclub aufgebaut sowie den Grundstein für die Dachauer Familienhilfe gelegt. Auch als langjährige Stadt- und Kreisrätin setzte sie sich stets für die Belange sozial benachteiligter Menschen ein. 17 Andreas Niedermeier wird Vorstandsvorsitzender München. Am 9. Juli 2016 hat die Bezirkskonferenz per Satzungsänderung die Umstellung der Organisationsstruktur der oberbayerischen AWO auf das Präsidiumsmodell beschlossen (wir berichteten). Durch die Reform wird die Trennung zwischen Aufsicht (durch das Präsidium) und Führung der Geschäfte (durch den hauptamtlichen Vorstand) vollzogen. Nun hat das neue Präsidium mit Wirkung ab 1. Oktober 2016 den langjährigen Geschäftsführer Andreas Niedermeier zum Vorsitzenden des Vorstandes berufen, und Cornelia Emili, bisher stellvertretende Geschäftsführerin, zur stellvertretenden Vorsitzenden. Wir gratulieren Andreas Niedermeier und Cornelia Emili zu ihrer Berufung und wünschen weiterhin viel Erfolg. 70 Jahre AWO Penzberg Penzberg. Mit Mitgliedern, Förderern, Einrichtungsleitern und vielen prominenten Gästen feierte der AWO Ortsverein Penzberg Mitte September sein 70-jähriges Bestehen. Wenngleich die auf dem Stadtplatz geplante Geburtstagsfeier wegen des schlechten Wetters in die Rathauspassage verlegt werden musste, tat das der guten Laune keinen Abbruch. Penzbergs Erste Bürgermeisterin Elke Zehetner und ihr Amtsvorgänger Hans Mummert waren ebenso unter den Gratulanten wie Andreas Niedermeier vom Bezirksverband Oberbayern. Bürgermeisterin Zehetner bezeichnete den AWO Ortsverein als „einen der bedeutendsten und aktivsten Vereine der Stadt“. Vom Seniorenzentrum über Kindertagesstätten und Jugendsozialarbeit bis hin zur Kleiderkammer und Lesepatenschaften – die Angebote der AWO seien vorbildlich und nicht mehr aus der Gemeinde wegzudenken, lobte die Rathaus-Chefin. „Die AWO sei heute genauso gefragt wie vor 70 Jahren“, bestätigte auch die langjährige Ortsvorsitzende Ute Frohwein-Sendl. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander“, kritisierte sie in ihrer Ansprache „das ist für einen Verband wie die AWO nicht hinnehmbar.“ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet +++ Kurz gemeldet AWO in Bayern 4-2016 v.l.: Sophie-Marie Gautier, Simon Pfandler und Jan Jepsen freuen sich über ihren Ausbildungsplatz an der Fachakademie OptiPrax- die verkürzte Erzieherausbildung startet in München! 18 Drei Versuchsmodelle für eine verkürzte Erzieherausbil- Erziehung wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Jepsens dung wurden in Bayern sorgsam konzipiert und werden Mutter gründete den ersten Waldkindergarten in Nord- nun umgesetzt. Der Auftrag des Bayerischen Staatsminis- rhein-Westfalen. teriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (StMBW), ein Angebot für unterschiedliche Zielgruppen zu konzipieren, um Bewerbergruppen wie beispielsweise AWO in München Männer, (Fach-) Abiturient oder Quereinsteiger anzuziehen, wurde erfüllt. Die Fachakademie für Sozialpädagogik der Arbeiterwohlfahrt in München und Oberbayern gemeinnützige GmbH in München Aubing beteiligt sich „Das Interesse war riesig“, berichtet Ines Wilnhammer, stellvertretende Schulleitung an der Akademie. „Das Ziel, neuen Gruppen die Ausbildung zu eröffnen, wurde bereits im ersten Kurs erreicht“, so Wilnhammer. 26 junge Studierende haben sich für die die verkürzte Ausbildung entschieden, davon sind neun Männer. am Schulversuch und startete zum Schuljahr 2016 mit Die enge Bindung an die Einrichtung ist ein Vorteil, aber der ersten Schulklasse in Kooperation mit der AWO Mün- auch ein Nachteil durch den 2 Wochen-Turnus, der die chen-Stadt und dem AWO Bezirksverband Oberbayern, Flexibilität einschränkt. „Keine Frage, auch die Kinderta- die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen. geseinrichtungen müssen sich auf die neue Ausbildungs- In der neuen Ausbildungsform –auch kurz OptiPrax: Erzieherausbildung mit optimierten Praxisphasen genannt – erreichen die Auszubildenden den Abschluss an der Fachakademie in vier statt wie bisher in fünf Jahren und erhalten eine Ausbildungsvergütung. struktur umstellen. Eine enge und gute Zusammenarbeit zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung ist unverzichtbar“, weiß Schulleiter Ulrich Konrad. Hier punktet die enge Kooperation der Arbeiterwohlfahrt. Der erfahrende Pädagoge ist optimistisch. „Die Vorteile überwiegen. Durch die duale Ausbildung konnten mehr Jan Jepsen war sofort von OptiPrax begeistert. Der ge- junge Menschen für den Beruf gewonnen werden und lernte Groß- und Außenhandelskaufmann wusste gleich wir leisten dadurch einen erheblichen Beitrag zur Be- nach der Ausbildung, dass er etwas Anderes machen kämpfung des Fachkräftemangels bei Erziehern“. wolle. „Etwas mit Menschen“, war sich Jepsen sicher. In der Agentur für Arbeit erfuhr er dann von der verkürzten Ausbildung und ergatterte einen der begehrten Plätze an der Fachakademie in München. Den Hang zur Bei Interesse kann man sich jetzt schon für das Schuljahr 2017 in der Fachakademie vormerken lassen. Informationen finden Sie unter: www.hwa-online.de. AWO in Bayern 4-2016 Die Pflegereform 2017: Verbesserungen für Menschen mit Demenz! Zum 1. Januar 2017 ist es soweit: Das Pflegestärkungs- Eine weitere wesentliche Änderung für die Bewohner- gesetz II wird umgesetzt und es ergeben sich für viele innen und Bewohner von Pflegeheimen: Künftig bleibt Menschen Leistungsverbesserungen durch die gesetzliche der Eigenanteil (also die geleistete Zuzahlung) auch bei Pflegeversicherung. Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff, Einstufung in einen höheren Pflegegrad stabil. der sich am individuellen Ausmaß der Selbstständigkeit orientiert, ermöglicht allen Pflegebedürftigen, unabBeschwerden leiden oder an einer Demenz erkrankt sind, den Zugang zu den Leistungen der Pflegeversicherung. Künftig gibt es nicht mehr drei Pflegestufen, sondern fünf Pflegegrade. In sechs verschiedenen Bereichen (Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, psychische Problemlagen, Selbstversorgung, selbstständiger Um- Unbürokratischer gestaltet sich die Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Für diese müssen künftig keine gesonderten Anträge mehr gestellt werden, wenn der MDK einmal festgestellt hat, dass sie benötigt werden. In der ambulanten Pflege können Pflegedienste ab 2017 völlig frei gewählt werden. Zudem sollen die Beratungsangebote und die Entlastungsangebote für pflegende Angehörige ausgebaut werden. gang mit der eigenen Krankheit, Gestaltung des Alltags) Wer Angehörige an mindestens zwei Tagen in der Woche wird jeder Pflegebedürftige durch den MDK begutachtet wenigstens 10 Stunden pflegt, erhält ab 2017 Beiträge und dann in einen Pflegegrad eingestuft. Wer vor dem zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung 1. Januar 2017 bereits über eine Pflegestufe verfügt, hat und wird außerdem unfallversichert. einen Bestandsschutz und wird keine Leistungskürzung Als Fazit bleibt: Für viele Pflegebedürftige und auch ihre hinnehmen müssen. Die allermeisten Pflegebedürftigen Angehörigen ergeben sich Verbesserungen. Der ganz erhalten künftig mehr Leistungen. Tendenziell müssen große Wurf ist die Pflegereform 2017 dennoch nicht. pflegebedürftige Menschen ohne psychische Einschrän- Wenn Sie Fragen zur Pflegereform haben, können Sie sich kungen bzw. ohne Demenz, die jetzt noch keine Pflege- gerne an unsere Beratungsstelle für pflegende Angehö- stufe haben, jedoch mit geringeren Zuschüssen aus der rige und ältere Menschen wenden, oder auch in unseren Pflegeversicherung rechnen. Seniorenheimen nachfragen. Wir unterstützen Sie gerne! AWO in Bayern 4-2016 AWO in München hängig davon, ob sie an körperlichen oder psychischen 19 Die AWO-Ehrenamtsakademie – wichtige Unterstützung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit! Spätestens seit dem Sommer 2015 weiß man in München, dass Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit enorm wichtig sind. Zehntausende Flüchtlinge strömten über München in die Bundesrepublik. Empfangen wurden sie zunächst von den spontan herbeigeeilten Münchner Bürgerinnen und Bürgern die am Hauptbahnhof mit anpackten, in die Bresche sprangen und die Erstversorgung übernahmen. Zur selben Zeit erweiterte auch die AWO München-Stadt ihr Engagement in 20 der Flüchtlingsarbeit: Seit August 2015 AWO in München stellt sie zwei Asylsozialteams in großen, dezentralen Flüchtlingsunterkünften mit ein Forum für ausführliche Gespräche und Gedanken- 700 und 200 Bewohnern. Auch diese brauchten zunächst austausch mit anderen „Ehrenamtlern“. Gemeinsam alles, was ein Mensch benötigt, der vor Krieg, Elend, Lösungsansätze zu diskutieren und zu finden, gibt einen Vertreibung, Verfolgung, Hunger und Armut geflohen ist. positiven Impuls für die weitere ehrenamtliche Arbeit Schnell formierten sich HelferInnenkreise, die unseren im Flüchtlingsbereich“, so der O-Ton einer fleißigen MitarbeiterInnen bis heute zur Seite stehen. Besucherin der Veranstaltungen der Ehrenamtsakademie. Die Angebote des Asylsozialteams wurden unterstützt und Unterstützt wird die AWO München-Stadt in ihren Be- durch eigene Aktionen erweitert, wie z. B. Hausaufga- mühungen durch den AWO Bundesverband und die Be- benhilfe, ehrenamtliche Deutschkurse, Freizeitangebote, auftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge kleinere Exkursionen, Behördenbegleitungen, Fahrrad- und Integration. und Nähwerkstätten. Alle Veranstaltungen sind kostenlos, das Programm ist Die AWO München-Stadt weiß von jeher um den un- vielfältig und wurde unter Berücksichtigung der Wünsche schätzbaren Wert des bürgerschaftlichen Engagements von Ehrenamtlichen gestaltet: Es gibt interkulturelle und fördert diese gerne. So wurde eine Ehrenamtsaka- Trainings, Supervisionsangebote, Informationsveran- demie gegründet mit dem Ziel, das bürgerschaftliche staltungen zum Ablauf des Asylverfahrens, Argumenta- Engagement in der Flüchtlingsarbeit zu stärken. tionstrainings zum Umgang mit menschenverachtenden „Als Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit seit Beginn 2016 aktiv, schätze ich die Trainingskurse der Ehren- und rechten Parolen, Informationsveranstaltungen zum Islam und vieles mehr. amtsakademie sehr. Sie geben einem das notwendige Für eine gelungene Integration braucht es auch weiter- Hintergrundwissen, auch wertvolles Fachtraining für eine hin bürgerschaftliches Engagement. Neue Projekte sind professionellere Ehrenamtsarbeit im Flüchtlingsbereich. am Entstehen. Sie sind herzlich eingeladen sich daran Überdies geben die Kurse der Ehrenamtsakademie auch zu beteiligen! AWO in Bayern 4-2016 anderwerk – ein spätes Sommerfest unter dem Motto „E-Mobilität“! „Wenn wir unseren Planeten erhalten wollen, wird das die Zukunft sein!“, spricht Christoph Frey in seiner Eröffnungsrede das neue Thema anderwerks an „E-Mobilität“ und zeigt auf die zahlreichen E-Fahrzeuge, die den Gästen während des Sommerfestes zum Ausprobieren zur Verfügung stehen. Verena Dietl testet ein Segway anderwerk, ein Unternehmen der AWO M group, das sich auf den zweiten Arbeitsmarkt spezialisiert hat, stellt sich an diesem Abend modern und für die Zukunft gerüstet vor. In den beiden Werkstätten in der Gneisenaustraße und in Feldkirchen ist seit kurzem E-Mobilität ein wichtiges neues Produkt, neben herkömmlicher Fahrzeugwartung, Reifen- und Ölwechsel. Umrüstung, Wartung, Beratung – wer seinen Fuhrpark mit einem elektrobetriebenen Fahrzeug aufwerten will, ist hier an der richtigen Adresse. Das Arbeitsgebiet rund um E-Mobilität ist auch für die 11 Flüchtlinge, die wir in unseren Werkstätten beschäftigen, ein zukunftsorientiertes Betätigungsfeld.“, meint Jürgen Meyer-Lodding. Zahlreiche Gäste, auch Verena Dietl, die Stadtratsvertretung des Oberbürgermeisters und stellv. Vorsitzende der AWO München-Stadt, nutzten die Gelegenheit und testeten die bereitgestellten Fahrzeuge. Auch Verena Dietl ist überzeugt: „Hier ergeben sich Synergien, die für anderwerk von Nutzen sind – Integration und Beschäftigung für Flüchtlinge und zukunftsorientierte Fahrzeugtechnik!“ Ein Sommerfest im Zeichen ökologischer Bewegung! AWO in München 10 Jahre Jugendschuldnerberatung „Jugendliche können nicht mit Geld umgehen“ - dieser Ansicht sind viele Erwachsene schon immer gewesen, doch nur die wenigsten setzen sich mit diesem Problem auseinander. Dabei ist es in Zeiten des Internet-Shoppings und der so wichtigen sozialen Teilhabe essentiell, Jugendliche beim richtigen Umgang mit Geld zu unterstützen, ohne Vorwürfe und Vorbehalte. Bereits 2006 haben die beiden Träger DGB (Deutscher Gewerkschaftsverbund) und die AWO München-Stadt Standbild „Spielsucht“ diese Problematik erkannt und eine kostenfreie Jugendschuldnerberatung eingerichtet. Bei der Feier zum 10-jährigen Jubiläum war der Fokus auf die Frage „Wie geraten junge Menschen überhaupt in die Schuldenfalle?“ gelegt. Mit Hilfe von Standbildern, welche Szenarien wie zum Beispiel Kaufsucht, „mit den anderen mithalten wollen“ oder zu frühe Familiengründung, darstellten, und einem Vortrag von Vera Lanzen von der Universität Mainz, über den falschen Umgang mit Geld und wie leicht man in den Schuldenkreislauf kommen kann, konnte viel zur Klärung beigetragen werden und ein Blick auf die spezielle Situation Jugendlicher geworfen werden. Mehr Infos zur Jugendschuldnerberatung gibt es unter www.jugendschuldnerberatung.de. AWO in Bayern 4-2016 21 Transalp Kriminalroman Eine alte Handschrift des Nibelungenlieds wird aus der Münchner Stadtbibliothek gestohlen. Der Dieb platziert am Tatort einen deutlichen Fingerabdruck, so dass der kurz vor der Rente stehende Hauptkommissar Anselm Plank sofort Bescheid weiß: sein Widersacher, Kunsträuber Benno Spindler, fordert ihn erneut heraus. Gemeinsam mit seiner Nachfolgerin, der attraktiven Stephanie Gärtner macht er sich auf die Suche nach Spindler. Die Verfolgungsjagd führt ihn auf einem abenteuerlichen Trip quer über die Alpen, denn Spindler legt Spuren aus – vertrackte Rätsel, in denen es um Leben und Tod geht. Transalp Kriminalroman Marc Ritter & CUS, erschienen 2015 im Knaur-Verlag Kreuzworträtsel ISBN 978-3-426-51521-1, € [D] 9,99 22 Dieses Buch können Sie gewinnen. Senden Sie das Lösungswort an den AWO-Landesverband Bayern e.V., Petra Dreher, Edelsbergstraße 10, 80686 München, Einsendeschluss ist der 24.02.2017. Mitarbeiter des AWO-Landesverbandes sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Dienststelle; Behörde Aufmerk- Abendsamkeit, gesellVorsicht schaft gefeierter Künstler feuchter Wiesengrund russische Hauptstadt Staat in Westafrika Wunsch nach Verzeihung tierisches Milchorgan Stadt am Niederrhein, in NRW portugiesischer Seefahrer (Vasco da) Fluss durch Weimar mittellos; bedauernswert hügelfrei, flach 4 Ausspritzmundstück 7 Bücher-, Wandbrett altrömische Monatstage Kreuzesinschrift Orgelteil 9 1 Grundton einer Tonart Gebirge auf Kreta freundlich Schwermetall rau, grob größte Hafenstadt Israels Geheim- verheibund ratetes auf Sizilien Paar Abk. für Bundeskriminalamt schlaff, nachlässig Singvogel Ferien höckerloses Kamel kostbarer Duftstoff tierischer Herkunft 5 Kraftfahrzeug, Wagen 3 Prahlerei weithin hörbar Meeressäugetier achten, anerkennen Baustütze äußerlich 6 engl. Adelstitel: Graf langschwänziger Papagei Summe der Lebensjahre Stromspeicher (Kzw.) Petroleumleuchte 8 lange, flache Holzleiste früher als Treibschlag (Golf, Tennis) griechische Sporadeninsel Keramik 2 Lösungswort 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Impressum Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern e.V. Edelsbergstraße 10, 80686 München Telefon 089 546754–0, Fax 089 54779449 [email protected] Landesvorsitzender: Prof. Dr. Thomas Beyer Redaktion AWO in München: Jürgen Salzhuber (V.i.S.d.P.), Karin Sporrer Redaktionsanschrift: AWO München gemeinnützige Betriebs-GmbH Gravelottestraße 8, 81667 München Redaktion AWO in Bayern: Wolfgang Schindele (V.i.S.d.P.), Dr. Anke Sauter Redaktionsanschrift siehe oben Layout und Grafik: Geiselberger Medien-Gesellschaft mbH Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting Tel. 08671 5065-33, Fax 08671 5065-35 www.gmg.de, [email protected] Redaktion AWO in Oberbayern: Andreas Niedermeier (V.i.S.d.P.) Michaela Lichtblau Redaktionsanschrift: AWO Bezirksverband Oberbayern e.V. 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AWO in Bayern 4-2016 Projekte und neue Aufgaben bringen personellen Wechsel Abschied und Neubeginn im „Team Landesverband“ Der Landesverband der AWO Bayern dination beruflicher Bildung bei der hat viele Jahre beim Bezirksverband hat sich In den vergangenen Jahren Stadt München. Oberbayern gearbeitet, erst als Ein- Die Koordination der richtungsleiterin, später als Beraterin dynamisch entwickelt: Zahlreiche Projekte wurden angestoßen, neue Schwerpunkte gesetzt. Ganz klar, dass dies auch mit einem personellen Wechsel verbunden ist: Projekte laufen aus, neue Fachleute werden gewonnen. Der Landesverband fun- Bildungsarbeit für das Freiwillige Soziale Jahr und den Bundesfreiwilligendienst, die zuvor Ka- im stationären Bereich. Bei der Caritas hat sie ihre Berufserfahrung komplettiert, nun stellt sie ihre Erfahrung dem AWO-Landesverband zur Verfügung. Herausforderungen wird es weiter- tharina Wurm oblag, übernahm hin geben – um nur die Stichworte Claudia Mertes (32). Sie war schon Pflegestärkungsgesetz, Generalistik zuvor im Team und ist somit in ihre und Entbürokratisierung zu nennen. Katharina Wurm Aufgabe hineingewachsen. Ihre Neu im Team – sowohl wechselt zur Vor- Teilzeitstelle hat sie zur Vollzeitstelle Person als auch Amt bereitung auf eine aufgestockt. – ist Stefanie Kalla Einrichtungsleitung Auch Miriam Rasp (29) als Referentin zum Bezirksve r - wendet sich neu- für Sozialpsychiatrie band Oberbayern. en Aufgaben zu. Die und Inklusion. Nicht Die heute 31-Jährige hat Wolfgang 31-Jährige war beim zuletzt das Inklusionsprojekt hat er- Schindele schon in seiner Zeit als Landesverband als geben, dass die Sozialpsychiatrie ein Bezirksgeschäftsführer der AWO Ober- eine von vier pädagogischen Mitar- wichtiges drittes Standbein der AWO in bayern als Assistentin unterstützt. beiterinnen für die Freiwilligendienste Bayern ist. Dieser Bereich soll weiter Seit 2013 kümmerte sie sich um das zuständig und hat den direkten wachsen. Eine entsprechende Refe- von der „Glücksspirale“ unterstützte Kontakt zu den Einrichtungen im rentenstelle gab es schon mal, aus Projekt „Inklusion – ein Gewinn für Süden Bayerns gepflegt und in Seminaren selbst die AWO-Freiwilligen unterrichtet. Insbesondere hat sie sich um Bildungsangebote für die älteren Bundesfreiwilligendienstler über 27 gekümmert. Sie ist nun bei einem privaten Bildungsträger in Wohnortnähe tätig. Sparzwängen wurde sie gestrichen. Rasps Nachfolge hat zum 1. August Martin Grützmacher (31) angetreten. Er übernimmt Rasps Aufgabenbereich und ist der erste Mann im vierköpfigen Team, das sich um die Bildungsarbeit für die Freiwilligendienste kümmert – zwei von ihnen im Norden, zwei im Süden Bayerns. Grützmacher ist von Eine neu geschaffene Haus aus Diplompädagoge. drei Jahren haben wir drei Millionen giert auch als Qualifizierungsplattform für die weitere Karriere. alle“, zusammen mit Thomas Birken. Auch um die Neustrukturierung der Bildungsarbeit bei den Freiwilligendiensten hat sie sich verdient gemacht. Das Inklusionsprojekt ist abgeschlossen, auf Katharina Wurm warten neue Aufgaben im operativen Bereich. „Für uns war Frau Wurm ein echter Glücksgriff“, so Schindele. Viel wissenschaftliche Expertise hat Thomas Birken (37) in das Inklusionsprojekt eingebracht. Insbesondere die Bedeutung der Sozialpsychiatrie für die inhaltliche Arbeit der AWO sei durch Thomas Birken deutlich geworden, sagt Wolfgang „Wir sind im Bereich Sozialpsychiatrie einer der ‚big player‘ in Bayern“, so Landesgeschäftsführer Schindele. Mit diesem Pfund gelte es zu wuchern, dafür ist Kalla mit ihren Erfahrungen in der Eingliederungshilfe die richtige Besetzung. Aufgabe übernimmt auch Stefanie Fraaß (28), die künftig das Projekt- und Fördermittelmanagement verantworten wird. Angesichts der wachsenden Zahl von Projekten ist eine zentrale Steuerung dieses Bereichs wichtig. „In den vergangenen Schindele. Der studierte Soziologe war Die Geschicke des Re- Projektmittel eingeworben. Das muss zuvor wissenschaftlicher Mitarbeiter ferats Altenhilfe und professionell gesteuert und begleitet am Münchner Institut für Sozialwis- Pflege liegen in Händen werden“, sagt Schindele. Außerdem senschaftliche Forschung (ISF). Seine einer erfahrenen Kraft: wird sich Fraaß um den Bereich Am- berufliche Zukunft liegt in der Koor- Dagmar Grabner (53) bulantisierung kümmern. Arbeiterwohlfahrt Landesverband Bayern e. V. Edelsbergstraße 10 80686 München Telefon 089 546754-0 Fax 089 54779449 [email protected] www.awo-bayern.de ISSN 2191-1495 Namens- und Adressänderungen bitte melden beim AWO Bezirksverband Oberbayern e.V., Telefon 089 54714-116 Siehe, ich verkündige euch große Freude! Mit Weihnachtsmarken Gutes tun. Erhältlich bei der Post, den Wohlfahrtsverbänden und unter Hirten auf dem Feld 70+30 ct www.wohlfahrtsmarken.de AZ_WEM16_140x38,5.indd 1 12.09.16 17:46 Wir haben eine Neue website, wie steht es um Ihre? Werbung . Grafik . Druck Ihr Druckprofi in Altötting www.geiselberger.de Erfahren Sie mehr über uns! » www.gmg.de/die-agentur “ gerne beraten wir sie individuell für ihre perfekte Weblösung. Gebr. Geiselberger Mediengesellschaft mbH Martin-Moser-Straße 23 . 84503 Altötting Tel. 08671 5065-78 . www.gmg.de Gebr. Geiselberger GmbH Martin-Moser-Str. 23 . Altötting T + 49 (0) 8671 5065-0
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