Info 3/ Dezember 2016 Liebe Mitglieder, liebe TZI-Interessierte, mit diesem INFO-Brief schicken wir Ihnen die Einladung zu unserer TZI-Jahrestagung vom 24. – 26.2.2017 in Dresden. Im vergangenen Februar beschäftigte uns die Frage, wie wir mit Menschen zurechtkommen, die politisch anders denken und urteilen als wir. Seitdem sind die Rufe nach Abgrenzung in vielen Bereichen weltweit lauter geworden. Eben hatten wir eine Tagung gemeinsam mit der Evangelischen Akademie in Meißen zum Thema „NEIN und JA. Abgrenzen und in Beziehung bleiben“. Wir haben nach den Grenzen gefragt, die notwendig sind und dem Leben dienen. (Vgl. unten 4.) Diesem Trend zum Abgrenzen entspricht andererseits, dass neu über Begriffe wie „Leitkultur“, „Nation“ oder sogar „völkisch“ gesprochen wird. Zwar sagte die Kanzlerin: „Deutschland wird Deutschland bleiben“ – aber was ist eigentlich deutsch, und wer? Da passt es gut, dass wir im kommenden Februar auf der Elbe, auf einem Schiff tagen werden, denn: Alles ist im Fluss! - Wir wollen uns in einer Welt voller Veränderungen fragen: Was bedeutet es eigentlich für mich, für mein Selbstbewusstsein, dass ich Deutsche oder Deutscher bin? Stimmt es, was Innenminister Thomas de Maizière gesagt hat: „Wir wissen nicht mehr genau, wer wir sind und wer wir sein wollen. Was uns als Deutsche ausmacht.“ - Gemeinsam werden wir nach Antworten suchen und dabei unsere Geschichte ebenso ernst nehmen wie den gegenwärtigen Globe und unsere Verantwortung darin. Natürlich wird an diesen zwei Tagen neben dem Thema auch Gelegenheit zu Begegnung, Austausch oder verschiedenen Stadtspaziergängen sein, wir tagen ja praktisch in der Stadtmitte! Eingebunden in das Wochenende findet die Mitgliederversammlung des Ruth Cohn Institut Berlin/DeutschlandOst statt. „Gremien lebendig leiten mit TZI“ – das ist dabei unser Ziel. Neben den „normalen“ Regularien (z.B. Berichte, Jahresrechnung, Haushaltplan) sind diesmal der Vorstand und der Ausbildungsausschuss neu zu wählen. (Vgl. unten 3.) Vielleicht lässt sich erkennen, dass auch in diesen organisatorischen Dingen der Verein lebendig ist! Im letzten INFO-Brief hatten wir Sie aufgerufen, einmal ganz persönlich den „Mehrwert der TZI“ zu beschreiben. Herzlich Dank für die zahlreichen Rückmeldungen! Es ist beeindruckend, wie TZI Leben und Arbeiten gleichermaßen prägt, verändert und bereichert. Ich habe einen Teil der Statements für dieses INFO ausgewählt (vgl. unten 5.), auf die anderen können Sie sich im Frühjahr freuen! Peter Vogel 1. Einladung zur TZI-Jahrestagung 2017 Der Vorstand lädt Mitglieder unseres Vereins und Interessierte zur TZI-Jahrestagung 2017 ein: „Alles im Fluss“ TZI-Jahrestagung auf der Elbe „Wenn alles anders wird – was bedeutet es dann für mein Selbst-Bewusstsein dass ich Deutsche oder Deutscher bin?“ Zeit: Ort: Freitag, 24.2.2017 um 18 Uhr (Abendessen) bis Sonntag, 26.2.2017 um 11 Uhr CVJM Jugendschiff. Uferstraße 14, 01097 Dresden. Tel. 0351 8945850 1 Anreise: Kosten: Anmeldung: Achtung: www.cvjm-sachsen.de/jugendschiff Ohne Übernachtung und Frühstück, mit Verpflegung: 40 €, Übernachtung in Einzelkabine mit Verpflegung: 145 €; Übernachtung in Doppelkabine mit Verpflegung: 125 € Bettwäsche und Handtücher sind vorhanden und im Preis einbezogen Peter Vogel, Tel.: 035207-99795, Mail: [email protected] Bitte bald anmelden, auch mit besonderen Verpflegungswünschen – wir müssen die Zahlen Mitte Januar melden! Bitte mit der Anmeldung den Unkostenbeitrag auf das Konto des RCI BDO überweisen: SP Magdeburg, IBAN: DE43 8105 3272 0031 0060 82 BIC: NOLADE21MDG Verwendungszweck: MV Dresden 2017 und Name 2. Tagesordnung der TZI-Jahrestagung 2017 Freitag, 24.2.2017 18.00 Abendessen 19.00 – 21.00 Begrüßung und Ankommen Einstimmung in das Thema: Deutsch. Wo bin ich auf darauf angesprochen worden und was hat das bei mir ausgelöst? Sonnabend, 25.2.2017 8.00 Uhr Frühstück 9.00 – 10.30 Uhr und 11 – 12.30 Uhr (dazwischen Pausenkaffee) Thematische Weiterarbeit in Gruppen und im Plenum 12.30 Mittagessen 13.30 – 16.00 Uhr Mittagspause mit Angeboten zu Stadtspaziergängen ab 15.00 Uhr steht Kaffee und Kuchen bereit 16.00 – 17.00 Uhr Bilanz und Abschluss des Themas. 17.00 – 18.00 Uhr und 19.30 – 21.00 Uhr Mitgliederversammlung Bericht Vorstand und Aussprache Bericht Ausbildungsausschuss und Aussprache. Bericht Lehrkollegium und Aussprache Bericht Jahresrechnung 2016 und Aussprache Bericht der Rechnungsprüfer und Aussprache Entlastung des Vorstands Haushaltplan 2017 und Aussprache Bericht aus dem Dachverband und Aussprache Vorbereitung der Wahlen zum Vorstand und zum Ausbildungsausschuss Dazwischen um 18.00 Uhr Abendessen 2 Sonntag, 26.2.2017 8.00 Uhr Frühstück 9.00 – 10.30 Uhr Fortsetzung der Mitgliederversammlung Wahlen zum Vorstand Wahlen zum Ausbildungsausschuss Sonstiges gegen 10.30 Uhr Abschluss der Mitgliederversammlung und der TZI-Jahrestagung 3. Wer ist bereit, für den Vorstand oder den Ausbildungsausschuss zu kandidieren? Zur Mitgliederversammlung im Februar haben wir den Vorstand und den Ausbildungsausschuss für unseren Verein neu zu wählen. Wir suchen noch Mitglieder, die Möglichkeit und Lust haben, im Verein solch eine Aufgabe mit zu übernehmen. Bitte überlegen Sie, wer vielleicht Lust hätte, in einem dieser Gremien mitzuarbeiten. Bei solcher Arbeit lernt man selbst über die notwendigen und alltäglichen Vereinsdingen hinaus viel über die Strukturen, Aufgaben und Herausforderungen in einem internationalen Verein, über lebendige Gremienarbeit, die sogar Spaß macht (ja, das gibt es!) und spürt etwas von der Verbundenheit vieler Menschen an ganz verschiedenen Orten durch TZI. Als Entscheidungshilfe hier ein paar Anmerkungen zur Arbeit in beiden Gremien: Der Vorstand besteht aus bis zu 6 Mitgliedern und wird für drei Jahre gewählt. Seine Aufgaben sind sehr vielfältig: Er führt die laufenden Geschäfte des Vereins. Insbesondere gehört zu seinen Aufgaben, die Mitgliederversammlung vorzubereiten, einzuberufen und zu leiten und ihre Beschlüsse auszuführen. Er trägt die Verantwortung für die Durchführung der Ausbildung in TZI und die Sicherung der Qualität der Ausbildung. Er wacht über die Finanzen des Vereins und gestaltet aktiv die Zusammenarbeit mit dem Dachverband, dem „Ruth Cohn Institute international“. Der Vorstand gibt Anstöße, um TZI bekannter zu machen (z.B. Webseite www.rci-bdo.de , Programm-Flyer) und den Verein als lebendiges Netzwerk erfahrbar zu gestalten (z.B. TZI-Jahrestagung, Studientage, INFO-Briefe). Der Zeitaufwand für die Vorstandsarbeit: 4 – 5 Tage im Jahr für die Vorstandssitzungen, und die Zeit für die TZI-Tagung mit Mitgliederversammlung (im Februar). Dazu kommen manche „Hausaufgaben“ und etliche Mails oder Telefonate. Mindestens ein Mitglied des Vorstands vertritt unseren Verein bei der jährlichen internationalen Mitgliederversammlung (4 Tage), dem höchsten Entscheidungsgremium des „Ruth Cohn Institute international“. Der Ausbildungsausschuss (AA) besteht nach unserer Satzung aus 3 bis 6 Mitgliedern (Lehrbeauftragte, Diplomierte, AusbildungskandidatInnen), die auf 3 Jahre gewählt sind. Seine Aufgabe ist so beschrieben: „Der Ausbildungsausschuss nimmt im Auftrag des Vorstandes folgende Aufgaben wahr: die Information über die Ausbildung in themenzentrierter Interaktion die Beratung und Begleitung der Ausbildungskandidaten / - kandidatinnen die Entscheidung über Diplom- und Zertifikatsanträge entsprechend den Bestimmungen des RCI international". Im Frühjahr hat die internationale Mitgliederversammlung die Ausbildung neu geregelt; der neue AA wird die Neuregelung begleiten und evaluieren müssen. 3 Der Aufwand für den AA lässt sich schwer im Voraus kalkulieren, weil er von der Zahl der Anträge und anderer Entscheidungen abhängt. Im vergangenen Jahr haben wir ziemlich viele Entscheidungen elektronisch abgesprochen. Darüber sind wir nicht glücklich. Es wäre schön, Verfahren zu entwickeln, die gut begleiten und auch eine Verbundenheit mit dem Verein bewirken. Ein Mitglied des AA sollte auch Lust und Zeit haben, zur internationalen Mitgliederversammlung zu fahren, weil dort auch über Ausbildungsrichtlinien entschieden wird. Jens Röhling und Peter Vogel 4. Nein und JA. Grenzen setzen und in Beziehung bleiben Eindrücke von einer öffentlichen Tagung des Ruth Cohn Institut mit der Evangelischen Akademie in Meißen vom 18. – 20.11.2016. Das Thema sprach mich in seiner Ambivalenz sofort an, wohl nicht zuletzt, weil in den vergangenen Monaten „Abgrenzung“ und „Eingrenzung“ auch die gesellschaftspolitische Debatte in Deutschland geprägt hat. Der Titel selbst ist attraktiv formuliert: es geht nicht nur um das Grenzen setzen, sondern es nimmt die Beziehung zum Anderen ausdrücklich mit hinein. Heißt das, man muss sich abgrenzen, um in Beziehung bleiben zu können? Wie viel Abgrenzung tut einer Beziehung und mir selbst gut? Diese und ähnliche Fragen bewegten wohl viele, denn mit über 54 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aller Altersstufen war die Tagung sehr gut besucht. „Grenz-Erfahrungen“ - der Einstieg in den Freitagabend wurde sehr sinnlich gestaltet. So konnten wir beim Malen erleben, wie Freiheit in Grenzen möglich ist. Oder körperlich ausloten, wie wir unsere Freiheit mit anderen gestalten, wenn diese auch ihren freiheitlichen Impulsen folgen. Schließlich, wie wir uns in Grenzsituationen gemeinschaftlich verhalten – wenn zum Beispiel eine Gruppe als Schatz einen Korb herrlicher Äpfel bekommt, die andere – nichts! Die TZI-Axiome wurden so unmittelbar erlebbar. Am nächsten Morgen ging es um unsere konkreten Erfahrungen von Verbundenheit und Abgrenzung: In Zweiergesprächen konnten wir uns über gelungene und weniger gelungene Abgrenzungen austauschen, wobei der Blick in Richtung Lösungsansätze gerichtet wurde, was ich persönlich als sehr wohltuend und wirksam empfand. Ein Vortrag „Über die Notwendigkeit und Wohltat von Grenzen“ schlug den Bogen von sozialen Grenzen über unterschiedliche Abgrenzungsbedürfnisse bis hin zu der Frage, wie Grenzen beschaffen sein müssen, die dem Leben dienen. Die Workshops am Nachmittag führten das Grundthema weiter und die Entscheidung fiel schwer, ob man sich im Malworkshop ausprobiert, wie Grenzen erweitert werden können, oder ob man herausfindet, wie man sich abgrenzt ohne andere abzuwerten, welche Grenzen Demokratie hat oder wie stark die Aussagekraft eines „Neins“ ist. Das Wochenende zeigte, dass Grenzen zu setzen und dabei in Beziehung zu bleiben eine lebens-notwendige und anspruchsvolle Aufgabe ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dafür vielfältige Impulse in ihren Alltag mitnehmen. Elke Siebert 4 5. Mehrwert der TZI Hier die erste Hälfte der Antworten auf unsere Einladung, kurz etwas über den Mehrwert der TZI zu schreiben. Gern können Sie mir Ihre Erfahrungen dazu noch schicken. ([email protected] ) __________________________________________________________________________________________ TZI ist DAS Konzept zum Leiten von Gruppen. (Erwachsenenpädagogin, 42 Jahre) __________________________________________________________________________________________ Die Ausbildung (Grundausbildung) und einzelne Fortbildungen sind mein größter Mehrwert für mich selbst und für meine Fortbildungstätigkeiten als Bildungsreferentin und Fachberatung. (Diplomsozialpädagogin, 45 Jahre) _________________________________________________________________________________________ Zu wissen, dass ich zähle mit meiner Meinung, meiner Weltanschauung, meiner Bildung, meinem Beruf. (Krankenschwester, 70 Jahre) _________________________________________________________________________________________ Nirgendwo finde ich eine so gelungene Verbindung von Menschen und „Sachen“, von rationalem Handeln und lebendigen Gefühlen. (kath. Priester, 64 Jahre) ________________________________________________________________________________________ Moderierter/ gut strukturierter Austausch mit unterschiedlich alten/ jungen Menschen aus anderen Berufsfeldern/ teilweise anderen Milieus mit Gelegenheit zur Reflektion des eigenen bisherigen (Gruppen)-Auftritts/ Leitungsverhaltens. Aha-Effekt: Umfeld, Teilnehmende („Dus“), Themen total unterschiedlich - Problemsituationen/ -strukturen/ -lösungsstrategien im Grunde sehr ähnlich. (Kirchenjuristin, unter 100 Jahre) ________________________________________________________________________________________ Endlich Gelassenheit beim Leiten, weil ich weiß, wie es gehen kann. Und weil ich eine Haltung entwickelt habe, die die anderen wertschätzt und ernst nimmt. (Pfarrer, 55 Jahre) _________________________________________________________________________________________ In der TZI-Grundausbildung, die ich gerade abschließe, bin ich gewachsen und habe mich weiterentwickelt. Das wirkt nicht nur in mein berufliches Umfeld sondern auch im familiären Kontext. (Erwachsenenbildnerin, 57 Jahre) __________________________________________________________________________________________ TZI bietet mir die Möglichkeit der kontinuierlichen Erweiterung meiner grundständigen Kenntnisse über Individuen, Menschen in Interaktion und der sie verbindenden Sache. Auf das Modell der TZI aufbauend ist es mir möglich, entsprechende Methoden aus angrenzenden Bereichen (TA, NLP, GfK ...) synergetisch zu integrieren. (Personal- und Organisationsentwicklerin, Coach, 44 Jahre) _________________________________________________________________________________________ Erleben zu können (über das Wissen hinaus!), dass und wie Dinge (Sachverhalte, Themen, Prozesse, Biografien…) miteinander korrespondieren bzw. zusammenhängen und dass und wie dieses Zusammenhängen gestaltet werden kann. (Pfarrer, 63 Jahre) 5 __________________________________________________________________________________________ Gerade in Berufen, die in ihrem Alltag technokratische, starre, unbewegliche und enge Persönlichkeitsaspekte jedes Einzelnen eher bestärken oder sogar hervorbringen, macht die TZI lebendiges Lernen und (selektiv) authentische Begegnungen (wirkliche Begegnungen) wieder möglich. Die Arbeitswelt wird menschlicher! (Pädagogin, 59 Jahre) _________________________________________________________________________________________ An der TZI gefällt mir der positive Blick auf die Menschen. TZI hilft mir, Veranstaltungen sorgfältiger zu planen. TZI hilft mir bei der Klärung von Fragen, Entscheidungen im persönlichen Leben. (Erwachsenenbildnerin, 53 Jahre) _________________________________________________________________________________________ TZI funktioniert überall. Mit TZI öffnen sich Menschen und bekommen viel zurück. (Wirtschaftskaufmann, 53 Jahre) _________________________________________________________________________________________ Nach der TZI-Ausbildung brauche ich andere Ansichten bei Besprechungen nicht mehr „wegzuargumentieren“; die Besprechungen sind dadurch für alle effektiver geworden. (Jurist, 41 Jahre) _________________________________________________________________________________________ Vielleicht haben Sie Lust bekommen, Ihr Eigenes zum Mehrwert der TZI aufzuschreiben? Eine helle Advents- und Weihnachtszeit wünsche ich uns allen – und vielleicht begegnen wir uns im Februar auf der Elbe! Peter Vogel 6
© Copyright 2024 ExpyDoc