04Z035533M P.b.b. Verlagspostamt 1050 Wien Winter 2016 Scheidungsverschulden noch zeitgemäß? Ein Beitrag von Astrid Deixler-Hübner Verletzungen von Menschenrechten vermeiden Petra Niederhametner im Interview Fachliteratur aus Recht, Wirtschaft und Steuern Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, damit eine Scheidung nicht in einem Rosenkrieg endet, plädiert Astrid Deixler-Hübner, Institutsvorständin des Instituts für Europäisches und Österreichisches Zivilverfahrensrecht der Universität Linz, für eine Abschaffung der Verschuldensscheidung und zeigt mögliche zeitgemäßge Alternativen auf. (S. 8) Recht allgemein und Öffentliches Recht 3 Strafrecht6 Privatrecht 6 Scheidungsverschulden noch zeitgemäß? 8 Steuerrecht 10 Verletzungen von Menschenrechten vermeiden 12 Betriebswirtschaftslehre 14 Einem ganz anderen gesellschaftlich relevanten Thema widmet sich Petra Niederhametner in der Neu erscheinung „Verletzungen von Menschenrechten vermeiden“. Am Beispiel von Pflegeheimen und psychiatrischen Abteilungen untersucht sie darin unter anderem die Bereiche freiheitsbeschränkende Maßnahmen, Gewalt und Medikation. Ihr Buch bietet Antworten auf die Frage, wie Gefährdungen identifiziert und vermieden werden können. (S. 12) Bleiben Sie topinformiert über die neuen Titel im Bereich Recht, Wirtschaft und Steuern. Zum Jahresausklang schicken wir Ihnen die besten Wünsche! Ihr Peter Wittmann Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Facultas Verlags- und Buchhandels AG • Stolberggasse 26, 1050 Wien, Tel: 01-310 53 56 • Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Rüdiger Salat • Redaktion: Elisabeth Kainberger, BA, Peter Wittmann, Dipl.-Kffr. (FH) Lisa Welzel, BA, Ana Mayagoitia, BA • Layout: © Facultas/Jeff Stenzenberger • Grafische Gestaltung: SOLTÉSZ. Die Medienagentur • Druck: Wiener Zeitung • Coverfoto: © iStock/mofles • Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. 2 Bestellen Sie jetzt unter: T +43 1 310 53 56, I www.facultas.at, F +43 1 319 70 50 ÖFFENTLICHES RECHT RECHT ALLGEMEIN Mit GuKG-Novelle 2016! Sladecek, Marzi, Schmiedbauer Schennach Piska (Hg.) Recht für Gesundheitsberufe Neuere italienische Rechtsgeschichte 8. Auflage 2016, LexisNexis, 380 Seiten ISBN 978-3-7007-6274-4, EUR 48,– 19. und 20. Jahrhundert Casebook Ein führung in die Rechtswissen schaften Von den Grundlagen der Rechtsordnung, über das Sanitätsrecht, das Zivil- bzw Haftungsrecht bis zum Arbeits- und Sozialrecht bietet dieses Fachbuch einen umfassenden Abriss über alle berufsrelevanten Rechtsgebiete. Neu in der 8. Auflage sind umfangreiche Änderungen in den Berufsrechten, insbesondere der Ärzte und der Pflegedienste. 2., überarb. Auflage 2016, facultas, 142 Seiten ISBN 978-3-7089-1442-8, EUR 16,– Diese Einführung in die jüngere italienische Rechtsgeschichte behandelt nach einem ereignisgeschichtlichen Abriss ausführlich die Verfassungs-, Privatrechts- und die Strafrechtsgeschichte. Die chronologische Darstellung thematisiert dabei ua die Rechtszustände am Ende des Ancien Régime und die Rechtsvereinheitlichung nach der Schaffung des Königreichs Italien. Strategische Anleitung und Arbeitsbuch 6., überarb. Auflage 2017, facultas, ca. 160 Seiten ISBN 978-3-7089-1476-3, ca. EUR 16,– erscheint im Dezember 2016 Dieses Casebook führt in die Methoden der Rechtswissenschaften ein und enthält: • eine strategische Anleitung • zahlreiche originale Musterklausuren mit Lösungsvorschlägen • die Möglichkeit, die Modulprüfungssituation zu simulieren. Die überarbeitete 6. Auflage wurde durchgehend aktualisiert und enthält neue Prüfungsfragen. Im Abo EUR 28,80 Olechowski Andergassen, Auer Frohner, Haller Rechts geschichte Schulrecht 2016/17 MedienG 2016, MANZ, XXVI + 292 Seiten ISBN 978-3-214-09183-5, EUR 36,– 6. Auflage 2016, MANZ, 330 Seiten ISBN 978-3-214-07011-3, Geb. EUR 64,– Einführung in die his torischen Grundlagen des Rechts 4., vollst. überarb. und erw. Auflage 2016, facultas, 472 Seiten ISBN 978-3-7089-1305-6, EUR 42,– Die Neuauflage des bewährten Lehrbuchs führt in die historischen Grundlagen und in die aktuellen Grundprobleme des österreichischen und europäischen Rechts ein. Im Zentrum stehen dabei die Entwicklung des Verfassungsrechts sowie des allgemeinen Privatrechts. Daneben wird Einblick in die institutionengeschichtliche Entwicklung geboten. Den Schulalltag souverän im Griff! Aktuelle Bildungsreform, Schulrechtsänderungsgesetz 2016, Reifeprüfung neu, Aufnahme in die Schule, Unterrichtsarbeit, Aufsichtspflicht, Haftung, Leistungsfeststellung und -beurteilung, Widerspruchsverfahren, Religion, schulische Veranstaltungen. Nützen Sie unser Abonnement und erhalten Sie die aktualisierte Neuauflage automatisch zugesendet und um 20% billiger! Die Bestimmungen des Mediengesetzes sind kommentiert um einen Überblick über die aktuelle Rechtslage zu geben. Ausgewählte Normen wurden zusammengestellt; z.B.: Vorschriften aus B-VG, StGG, EMRK, StGB, StPO, ABGB, ZPO, UrhG, Journalistengesetz; Informationspflichten nach ECG, GewO, KSchG, UGB, VerG; Ehrenkodex für die Öst. Presse, Pflichtablieferungsverordnung, BVG, BG zu Medienkooperation und -förderung. Neuerscheinungen Winter 2016 3 © istockphoto.com Jetzt bestellen Kluge Entscheidung – kluger Kopf Jetzt das Abo 2017 bestellen und die letzten Ausgaben aus 2016 gratis dazu erhalten!* Bestellungen unter (01) 531 61-100 oder an [email protected] 4 Neuerscheinungen Winter 2015 *Die Aktion gilt bis 31.12.2016. ÖFFENTLICHES RECHT Knyrim (Hg.) Filzwieser, Taucher (Hg.) Datenschutz-Grund verordnung Asyl- und Fremden recht 2016, MANZ, XXII + 418 Seiten. ISBN 978-3-214-10083-4, Geb. EUR 62,– Jahrbuch 2016 Die ab 2018 gültige EU-DSGVO wird in diesem Handbuch anhand v. Beiträgen aus d. Bereichen Informationsrecht, Betroffenenrecht, Recht auf Vergessen, Recht auf Datenportabilität, Big Data/ Profiling, Opt-out, Pflichten d. Verfahrensverzeichnis, Privacy by Design, Datenschutz-Folgenabschätzung, Datenschutzbeauftragte, Datenschutzbehörde, Kohärenzmechanismus, Datenschutzausschuss und Strafen analysiert. • Einführung in die Entwicklungen im Zeitraum 2015/1. Jahreshälfte 2016 • Auflistung maßgeblicher Entscheidungen der österreichischen Höchstgerichte • Asyl und subsidiärer Schutz, „Bleiberecht“ bzw Schnittstellen zum Niederlassungsrecht, Grundversorgung, Rechtsberatung, Schubhaft • Erste Bilanz des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl 2016, NWV Verlag GmbH, 204 Seiten ISBN 978-3-7083-1113-5, EUR 48,– Erika M. Wagner (Hg.) Umwelt- und Anlagenrecht Teil I: Interdisziplinäre Grundlagen 2016, NWV Verlag GmbH, ca. 575 Seiten ISBN 978-3-7083-1124-1, EUR 38,80 Idealer Arbeitsbehelf für PraktikerInnen, behandelt Themen wie: Völkerrecht, Europäisches Umweltrecht, Umweltprivatrecht, Verhältnis zw. öffentlichem und privatem Recht im öst. Nachbarrecht, Umweltstrafrecht, Anlagenrecht, GewO, UVP-G, WRG, GTG, IG-L, Abfallrecht, Naturschutzrecht, Tierschutzrecht, Produktrecht, Arbeitssicherheitsrecht f. ChemikerInnen. Auch als Rechts-App erhältlich. migraLex – Zeitschrift für Fremden- und Minderheiten recht Ausgabe 3-2016 2016, facultas, 28 Seiten ISSN 1727-057X, Einzelheft EUR 24,–, Jahresabo EUR 60,– Ausgabe 3-2016 der migraLex widmet sich hochaktuellen Themen: Peter Hilpold beleuchtet die Quotenregelungen zur Bewältigung des Flüchtlingsproblems, Peter Bußjäger widmet sich dem Verfahren zur Nutzung von Grundstücken für die Unterbringung von Fremden und Rainer Lukits untersucht die die neue länderübergreifende Studie des Europäischen Migrationsnetzwerks (EMN) zu Änderungen des Zuwanderungsstatus. Sabara Mosler, Müller, Pfeil (Hg.) Ein Kind kommt Der SV-Komm 4. Auflage, 2016, LexisNexis, 230 Seiten ISBN 978-3-7007-6286-7, EUR 38,– 2016, MANZ, Faszikelwerk in 4 Leinenmappen inkl 168. Lfg ISBN 978-3-214-09620-5, Komplettpreis EUR 398,– Dieses Werk ist ein Rechtsratgeber für alle Fragen bzgl. Beginn der Schwangerschaft über Karenz, Elternteilzeit bis hin zu Bildungskarenz, finanzielle Ansprüche. Zahlreiche Praxistipps, Beispiele und Checklisten erleichtern den Umgang mit der Materie und schaffen Klarheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Formulare für den Schriftverkehr mit Behörden runden das Angebot ab. Der Kommentar deckt jegliche Bereiche der Sozialversicherung ab: ASVG, APG, GSVG-Paragrafen, BSVG, B-KUVG , NVG, Unionsrecht. Kommentierung des Allg. Pensionsgesetzes inkl. Bsp. und Hintergrundinformationen von Dr. Michael Rainer (BMASK) und Dr. Walter Pöltner. Die AutorInnen bieten eine Aufarbeitung der Judikatur und antworten auf bisher ungeklärte Rechtsprobleme. OnlineVersion: sv-komm.manz.at Neuerscheinungen Winter 2016 5 STRAFRECHT Birklbauer FMA (HG.) Weilinger Strafrecht, Straf prozessrecht Privatrecht Diplomprüfungsfälle und Lösungen Handbuch Versicherungsaufsicht – VAG 2016 2016, NWV Verlag GmbH, 293 Seiten ISBN 978-3-7083-1117-3, EUR 28,80 2016, LexisNexis, 236 Seiten ISBN 978-3-7007-6463-2, EUR 59,– 11 top-aktuelle Diplomprüfungsfälle aus Strafrecht • Mit einer Einführung in die Systematik der Falllösung • Ausführlich gelöst zur am 1.7.2016 geltenden Rechtslage • Darstellung von Problemschwerpunkten und Notenschlüssel • Für das Selbststudium und/oder zur Lehrveranstaltungsbegleitung • Optimal zur Prüfungsvorbereitung Seit 1. Jänner 2016 wird in Österreich das Versicherungsaufsichtsgesetz 2016 (VAG 2016) angewandt. Dieses setzt die „Solvency II – Richtlinie“ in nationales Recht um und ändert die Grundsätze der Aufsicht über Versicherungsunternehmen entscheidend. Dieses Handbuch bietet dazu einen fundierten und umfassenden Überblick über die neuen gesetzlichen Grundlagen und ihre Anwendung in der Praxis. Seiler Reidinger Strafprozessrecht Bürgerliches Recht Teil III 15., überarb. Auflage 2016, facultas, 343 Seiten ISBN 978-3-7089-1371-1, EUR 32,– Das bewährte Lehrbuch gibt Einblick in die Grundzüge des österreichischen Strafprozessrechts und orientiert sich inhaltlich an den Bedürfnissen der Praxis. Die herangezogenen Beispiele sind dabei überwiegend der Judikatur entnommen worden und vermitteln einen Überblick über die Rechtsprechung. Die Neuauflage berücksichtigt bereits das Strafprozessrechtsänderungsgesetz I 2016 (BGBl I 2016/26). 6 PRIVATRECHT Neuerscheinungen Winter 2016 9., unveränd. Auflage 2016, facultas, 156 Seiten Art.-Nr. SJUS873.00, EUR 16,50 Dieses Skriptum behandelt das Schadenersatz- und das Bereicherungsrecht. Es bietet damit die ideale Ergänzung zu Teil I und Teil II des Bürgerlichen Rechts. Eine Einführung 5., überarb. Auflage 2016, facultas, XL + 317 Seiten ISBN 978-3-7089-1439-8, EUR 39,– Dieses Buch macht den Leser mit den Grundzügen des allgemeinen Privatrechts vertraut: Es vermittelt ein allgemeines Grundverständnis und stellt darüber hinaus auch wirtschaftlich relevante Zusammenhänge dar. Zahlreiche Beispiele veranschaulichen den Inhalt der gesetzlichen Regelungen. Die 5. Auflage wurde an die geänderte Rechtslage zum 1. Jänner 2017 angepasst. Maier, Reidinger, Nitsch Bürgerliches Recht Teil II 9., überarb. Auflage 2016, facultas, VI + 295 Seiten ISBN 978-3-7089-1467-1, EUR 28,– Das „Bürgerliche Recht Teil II“ orientiert sich an dem Repetitorium aus Bürgerlichem Recht an der Universität Wien. Es behandelt insbesondere das Familienrecht (FamR) sowie Schulrecht Allgemeinen Teil (ASR) und Besonderen Teil (BSR). Mit Fachliteratur von LexisNexis bestens informiert! Zusätzliche digitale Inhalte! Zeitschrift für Recht & Rechnungswesen Zusätzliche digitale Inhalte! Rechnungswesen für die Praxis Alles, was Sie über die neuesten Entwicklungen Die RW-Praxis liefert Informationen zu den Themen Rechnungswesen & Steuern, berichim Rechnungswesen wissen müssen! tet aber auch über verwandte Fachgebiete, Die RWZ bietet 12-mal pro Jahr wie zB die Finanzierung. Praxisfälle und Buchungssätze machen die RWP zu einer unver• Highlights aus Gesellschaftszichtbaren Arbeitsgrundlage. und Steuerrecht • Externes Rechnungswesen: Jahresabschluss und steuerliche Gewinnermittlung Die RWP bietet 6-mal pro Jahr • Rechnungslegung bei Kapitalgesellschaften • Verständlichkeit durch Beispiele, Buchungssätze, Tabellen und Checklisten • Revision und Kontrolle – Wissenswertes für die Wirtschaftsprüferpraxis • Judikatur zu Steuer- und Gesellschaftsrecht in kurzer, prägnanter Form • Aktuelles aus dem Unternehmenssteuerrecht • Internationaler Rundblick im Rechnungswesen • Bilanzsteuerrecht – Frage und Antwort • Praxisrelevante Inhalte von Praktikern aufbereitet • Exklusives Leserservice: Für Abonnenten stehen Vergleichsrechner und Leitfäden zur Verfügung • In der Rubrik “Ausbildung und Prüfung“ nden sich regelmäßig Klausurbeispiele und praktische Tipps für die erfolgreiche Bewältigung von Fachprüfungen • Über die Suche nden Sie alle Artikel seit 2007! • Schwerpunkte zu aktuellen Themen Zusätzliche digitale Inhalte! ZFR – Zeitschrift für Finanzmarktrecht Die ZFR informiert kurz und prägnant über aktuelle aufsichts-, unternehmens- und verbraucherschutzrechtliche Themen. Neben nationalen Entwicklungen werden auch europäische Themen behandelt, wobei die praxisrelevante Darstellung im Vordergrund steht. Die ZFR bietet 12-mal pro Jahr: • Die gesamte Bandbreite an kapitalmarktrechtlichen Themen • Verknüpfung von Wissenschaft & Praxis • Prägnante und damit zeitsparende Darstellung der Inhalte • Kritische Stellungnahmen zu aktuellen Themen • Beleuchtung der jeweiligen Themen aus unterschiedlichen Perspektiven • Regelmäßig aktuelle versicherungsrechtliche Entscheidungen des OGH • Über die Suche nden Sie alle Artikel seit 2006! • Über die Suche nden Sie alle Artikel seit 1996! LexisNexis Zeitschriften Das Wichtigste. Das Neueste. Gedruckt & digital. Jetzt 30 Tage GRATIS lesen: zeitschriften.lexisnexis.at Neuerscheinungen Winter 2016 7 Scheidungsverschuld noch ze Die Anknüpfung des Unterhaltsanspruchs an das Scheidungsverschulden ist aus mehreren Gründen abzulehnen: Einerseits führt ein solcher kategorischer Imperativ dazu, dass sich Scheidungsverfahren ungerechtfertigt in die Länge ziehen und dann zu „Rosenkriegen“ ausarten, andererseits bestehen für den Richter bzw die Richterin im Scheidungsverfahren unzureichende Erkenntnismöglichkeiten bzw Erkenntnisquellen, sodass es dem Gericht oft nicht möglich ist, das Scheitern einer jahrzehntelang dauernden Ehe – zumal vergangenheitsbezogen – abzuhandeln. 8 In vielen Fällen kann daher gar nicht mit der notwendigen Überzeugung gem § 272 ZPO festgestellt werden, welcher Eheteil letztlich hauptverantwortlich für die Ehezerrüttung ist. Überdies vermag meist der finanziell oder mental stärkere Ehegatte, die „Schlacht“ für sich zu gewinnen – wenn es ihm durch psychologisch manipulatives Vorgehen bzw mitunter auch mit Hilfe von „Tricks“ (Stichwort: „Detektiveinsatz“ und „Treuetestung“) gelingt, das Gericht auf seine Seite zu ziehen. Der sich eher nobel zurückhaltende bzw schwächere Ehegatte hat dann das Nachsehen! Das Scheitern einer Ehe vollzieht sich darüber hinaus meist auch nicht aufgrund einzelner Eheverfehlungen, sondern ist ein schleichender Prozess. Jahrelang aufgestauter Frust kann sich dann oft – objektiv durchaus nachvollziehbar – im Setzen einer Eheverfehlung entladen, die aber dann idR zum Ausspruch des Verschuldens dieses Ehegatten führt. Die vergangenheitsbezogene Orientierung auf eine verschuldete Ehezerrüttung dient letztlich aber beiden Ehegatten nicht, führt vielmehr dazu, dass dieser Rosenkrieg emotionale Belastungen und tiefgreifende Verletzungen nach sich zieht. Das hat nicht selten zur Folge, dass die Gesprächsbasis zwischen den geschiedenen Ehegatten auch für die Zukunft nachhaltig erschüttert ist, was auch ein weiteres gedeihliches Zusammenwirken als Elternteile erheblich erschwert und damit nicht zuletzt das Kindeswohl beeinträchtigt. Die Aufrechterhaltung des Verschuldensprinzips kann daher mE allenfalls nur Rachegefühlen dienen, um sich gleichsam „schwarz auf weiß“ bestätigen zu lassen, dass der andere Eheteil der Schuldige an der Ehezerrüttung ist. Die Befriedigung solcher archaischer Bedürfnisse dient aber mE letztlich weder der Gesellschaft noch den Geschiedenen selbst, vielmehr aber den Vertretern einer „Scheidungsindustrie“, allen voran den Detekteien, die bei Abschaffung des Verschuldensprinzips beträchtliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssten. Durch die schon als lebensfremd zu bezeichnende Judikaturlinie des OGH – wobei die Rsp zuweilen auch bei Verletzung von Persönlichkeitsrechten des Überwachten iSd Art 8 EMRK nicht gerade zimperlich ist – führt oft zu nicht mehr zeitgemäßen Schlussfolgerungen, die erhebliche finanzielle Folgen nach sich ziehen. Allen Eheverfehlungen voran misst die Rsp bei der Verschuldensabwägung nämlich der sog ehewidrigen Beziehung besonderes Gewicht bei, die schon dann vorliegen soll, wenn man gegen den Willen seines Partners freundschaftlichen Umgang mit einer Person des anderen Geschlechts pflegt. Zur Ausforschung einer solchen ehewidrigen Freundschaft werden – mitunter auch beträchtliche – Detektivkosten anerkannt, die vom „verletzten Ehegatten“ sowohl gegen seinen Partner, als auch den/die „Ehestörer/in“ unter dem Titel des Schadenersatzes geltend gemacht werden können. Dies hieße ja, dass einem/einer Verheirateten das Persönlichkeitsrecht abgesprochen wird, sein/ihr Leben durch das Eingehen von Freundschaften frei zu gestalten, wenn dies seiner/ihrem Partner/in aus dem einen oder anderen – gesellschaftlich nicht billigenswerten (!) – Grund nicht genehm ist. Dann läge aber mE keine partnerschaftlich gestaltete Ehe vor, sondern wäre eher ein Über- und Unterordnungsverhältnis anzunehmen! Der Ausspruch des Verschuldensausmaßes hängt daher in der Praxis von vielen Zufälligkeiten ab, so dass es schon aus diesem Grund naheliegt, eine solche gesetzliche Anknüpfung zu eliminieren. Die Vorhersehbarkeit des Bestehens eines gesetzlichen Unterhaltsanspruchs ist in den meisten Fällen nicht gegeben, was einerseits zu einer ungerechtfertigten Rechtsunsicherheit führt und andererseits auch nicht sachgerecht ist. Aus den oben angeführten Gründen scheint es daher mE weder zeitgemäß noch zweckmäßig, den Unterhaltsanspruch vom Scheidungsverschulden abhängig zu machen. Zentraler Anknüpfungspunkt sollte somit die Bedürftigkeit des geschiedenen Ehegatten sein. Dieses bedarfsorientierte System ist zB in Deutschland, aber auch den den eitgemäß? meisten anderen EU-Staaten vorherrschend. Auch der österreichische Gesetzgeber billigt in besonderen Fällen einen verschuldensabhängigen Unterhalt nach dem Lebensbedarf gem § 68a EheG zu, doch stellt diese Anspruchsgrundlage derzeit bloß eine Ausnahme für Sonderfälle dar. Eine solche Bedarfskomponente würde einerseits dem nachehelichen Solidaritätsgedanken mehr Rechnung tragen und wäre nicht von zufälligen und rechtsunsicheren Momenten abhängig, wie es derzeit nach richterrechtlicher Praxis der Fall ist. Die primäre Anknüpfung an den Ausspruch des Verschuldensausmaßes kann nämlich für beide Seiten zu unsachgerechten und unfairen Lösungen führen. Ginge der Gesetzgeber im Unterhaltsrecht de lege ferenda vom Prinzip der Eigenverantwortung aus, würde dies gesellschaftsrechtlich mittel- bzw langfristig zu moderneren Ehemodellen führen. Die Frauen wären schon bei Eheschließung davor gewarnt, ihre Erwerbstätigkeit aufzugeben und sich von einem „Ernährer“ abhängig zu machen, sodass sich die rigiden Geschlechterrollen aufweichen und angleichen würden. Möchten die Ehegatten aber dennoch am traditionellen Rollenmodell festhalten, so ist ihnen eine vorsorgliche Vereinbarung für den Scheidungsfall, die die Interessen beider Ehegatten in den Fokus stellt, anzuraten. Dann wäre auch derjenige Ehegatte – meist die Frauen – die die Hauptverantwortung für Haushaltsführung und Kindererziehung übernehmen unterhaltsrechtlich für den Scheidungsfall abgesichert und im Fall eines Falles nicht vom „Goodwill“ ihres geschiedenen Ehegatten und/ oder einem Richterspruch über das Verschuldensausmaß abhängig. Ansatzpunkt für die Schaffung eines nicht vom Verschulden abhängigen Unterhaltsregimes könnte der oben angeführte § 68a EheG sein, der bereits jetzt weitgehend die genannten Voraussetzungen normiert. Das Institut der Ehe ist zwar auf Dauer ausgerichtet, doch stellt es kein Versicherungsmodell gegen alle Unbilden des Lebens dar. Auch ein bedarfsorientierter Unterhalt kann nicht ohne eine Unbilligkeitsklausel, wie sie auch § 68a Abs 3 EheG vorsieht, auskommen. Solche Unbilligkeitstatbestände sollten aber zum einen präziser als derzeit gefasst sein, sich aber andererseits leicht in der Gerichtspraxis umsetzen lassen. Vor allem spielen hier die Grundsätze zum Rechtsmissbrauch gem § 1295 ABGB eine tragende Rolle. Die Feststellung solcher Ver- fehlungen bzw Missbrauchstatbestände werden die Gerichte – im Gegensatz zur aktuellen Rechtslage – nicht über Gebühr in Anspruch nehmen, weil solche Unbilligkeitstatbestände wohl die Ausnahme darstellen und nur in diesen Sonderfällen im Unterhaltsverfahren geprüft werden müssten. Auf diese Weise könnte man das Scheidungsverfahren selbst entlasten und dieses durch formalisierte Tatbestände – wie etwa das Vorliegen einer bestimmten Trennungszeit – auch relativ kurz halten; Rosenkriege“ würden sich auf diese Weise minimieren lassen. De lege ferenda sollte der Gesetzgeber die Verschuldensscheidung abschaffen und stattdessen hinsichtlich der Unterhaltsfolgen vom „Grundsatz der Eigenver antwortung“ ausgehen. Unterhalt ist daher nur im Ausnahmefall – unter der Voraussetzung von gesetzlich genau definierten Tatbeständen – zuzugestehen. Dabei sollte sich der Gesetzgeber einerseits daran orientieren, nachehelichen Unterhalt bloß zum Ausgleich ehebedingter Nachteile einzuräumen und andererseits sicherstellen, dass die Unterhaltsgewährung tatsächlich der Abdeckung der täglichen Bedürfnisse des Berechtigten dient. Univ.-Prof. Dr. Astrid Deixler-Hübner lehrt und forscht am Institut für Europäisches und Österreichisches Zivilverfahrensrecht an der Universität Linz. Sie ist Expertin im Justizausschuss des Parlaments beim KindRÄG 2001. Deixler-Hübner (Hg.) Handbuch Familienrecht 2016, Linde, 1312 Seiten ISBN 978-3-7073-3165-3, EUR 178,– Alles, was Sie zum Familienrecht wissen müssen! Das Handbuch bietet sowohl einen kompakten Überblick als auch Detailinformation mit Literatur und Judikatur und wurde von einem renommierten ExpertInnenteam aus Wissenschaft und Praxis verfasst. 9 PRIVATRECHT STEUERRECHT Hauert Ergebnis- und prozessorien tierte Stabilisierungs mechanismen und staatliches Regulierungs interesse Tanczos, Pochmarski, Lichten berg, Kober Berufung in der ZPO NEU Eine investitionsrechtli che Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Rohstoffsektors in Westafrika 2016, facultas, 388 Seiten ISBN 978-3-7089-1377-3, EUR 101,80 Auslandsinvestitionen können für einen Investor rechtliche Risiken darstellen. Methoden des int. Privatrechts und des int. Investitionsrechts zeigen rechtliche Grenzen von Stabilisierungsklauseln auf. Beispiele aus dem Rohstoffsektor in Westafrika und Handlungsoptionen werden diskutiert, die staatl. Regulierungsinteressen und privatwirtschaftlichen Investitionsschutzinteressen gerecht werden. 3. Auflage 2016, LexisNexis, ca. 280 Seiten ISBN 978-3-7007-6156-3, ca. EUR 59,– erscheint im November 2016 Das Ziel des Standardwerks ist es, einen praxisnahen Gesamtüberblick über die Systematik der Berufung und ihrer Beantwortung zu geben. Der im Vordergrund stehende Praxisbezug wird sowohl durch schematische Darstellungen und Beispielen als auch durch umfassende Berücksichtigung der einschlägigen Judikatur und durch einen Musterteil hervorgehoben. Böck Steuertipps zum Jahresende 2016 und Jahresanfang 2017 2016, dbv, ca. 80 Seiten ISBN 978-3-7041-0663-6, EUR 11,– Steuern optimieren & Geld sparen: die wichtigsten Änderungen 2016 und 2017 – wie Steuerreform ua. – sowie Tipps für Unternehmer & alle Steuerpflichtigen und Anregungen zum Jahresende, wie zB. Freibeträge, die noch vor dem Jahresende genützt werden sollten. Inkl. Checkliste für das nächste Gespräch mit dem Steuerberater. NEU Walch Europäische Erbrechtsver ordnung – Aus wirkungen auf das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz § 1489a ABGB im System des liechtensteinischen Verjährungsrechts Kombi-Paket Bilanzierung 2017 2016, facultas, XLVII + 336 Seiten ISBN 978-3-7089-1469-5, EUR 78,20 2016, dbv, ca. 360 Seiten ISBN 978-3-7041-0667-4, EUR 44,– Praxisorientiert und umfassend legt dieser Band den Anwendungsbereich von § 1489a des liechtensteinischen ABGB dar. Die Untersuchung mündet in einem entsprechenden Vorschlag für einen neuen Gesetzeswortlaut des § 1489 ABGB. Die zwei bewährten Arbeitsunterlagen sind die optimalen Begleiter für den Jahresabschluss: DAS Praktikerhandbuch mit übersichtlicher Gliederung in 15 Kapitel nach dem Kontenrahmenschema zur systematischen Erstellung bzw Prüfung jeder Bilanz nach den aktuellsten Vorschriften. Alle Checklisten separat im handlichen A5-Folder zur Erleichterung der praktischen Jahresabschlussarbeit. NEU 2016, facultas, XVI + 159 Seiten ISBN 978-3-7089-1463-3, EUR 43,80 Dieser Band behandelt Auswirkungen des Inkrafttretens der Europäischen Erbrechtsverordnung auf das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz und richtet sich an Wissenschaft und Praxis im In- und Ausland. Ein Generalreferat wird von zwei Länderberichten (Liechtenstein und Schweiz) gefolgt. Zwei Spezialthemen, das Nachlasszeugnis und die Ausnahme bestimmter Vermögensstrukturierungen vom Geltungsbereich, runden ab. 10 Brein, Denk, Krainer, Reisner, Sixl, Wagner Heiss (Hg.) Neuerscheinungen Winter 2016 für den Jahresabschluss 2016 STEUERRECHT Grabenwarter, Hofer, Kermann, Maier, Philipp, Seidl Ua Steuerrechts-Paket 2017 Steuerberaterinformation/ Klienteninformation 2017/ Personalverrechnung 2017/Sozial versicherung 2017 2017, dbv, ca. 700 Seiten ISBN 978-3-7041-0671-1, EUR 99,– Die optimalen Begleiter für den Jahresabschluss: nirgendwo sonst finden Sie die Neuerungen für 2017 und alle relevanten Informationen so übersichtlich und kompakt zusammengefasst – und sparen gegenüber dem Einzelpreis € 18,70. Mühlberger, Ott Die Kommunen im Finanz- und Steuer recht 2016, dbv, 272 Seiten ISBN 978-3-7041-0660-5, EUR 45,– Ein wertvoller Ratgeber für Städte und Gemeinden – von Gemeindeautonomie bis Umsatzsteuer – für den täglichen Gebrauch der mit Finanz- und Steuerrecht befassten Gemeindeorgane. Inkl. ausgewählter Rechtsprobleme und jüngster Höchstgerichtsrechtsprechung. Hummer, Loizenbauer, Mitter lehner, Wasner Quellensteuern, Band I 2016, LexisNexis, 332 Seiten ISBN 978-3-7007-6508-0, EUR 69,– Das Buch bietet allen Unternehmen, die Zahlungen an „Steuerausländer“ vornehmen, einen Handlungsleitfaden für korrekte Beurteilungen von Abzugsteuerfällen nach § 99 EStG. Um dem Anspruch gerecht zu werden orientiert sich die Darstellung der mit dem Abzugsteuereinbehalt verbundenen Fragestellungen an einem Fallprüfungsschema. Eine Vielzahl von Beispielen fördert das Verständnis der Materie. Prodinger Einführung in das Steuerrecht 7. Auflage 2016, LexisNexis, 384 Seiten ISBN 978-3-7007-6726-8, EUR 55,– In diesem bewährten Werk werden die Grundlagen des Abgabenrechts klar und übersichtlich dargestellt. Alle wesentlichen Steuerarten werden berücksichtigt, wobei der Schwerpunkt auf Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umgründungsvorgänge, Gruppenbesteuerung, und auf Umsatzsteuer liegt. Die Änderungen der Steuerreform 2016 sind eingearbeitet; Darstellungen anhand von zahlreichen Beispielen. Hörerscheinpreis 55,20 Hörerscheinpreis 40,00 JKU Tax (Hg.) Bertl, Hirschler (Hg.) Steiner, Janković Steuerrecht – studieren und verstehen Handbuch der österrei chischen Steuerlehre Der Jahresabschluss nach dem UGB Band II: Steuerliche Gewinnermitt lung und Steuerbilanzpolitik 2016, MANZ, XVI + 472 Seiten ISBN 978-3-214-06360-3, EUR 68,– 3. Auflage, 2016, LexisNexis, 388 Seiten ISBN 978-3-7007-6506-6, EUR 50,– Ob in der Praxis oder fürs Studium – idealer Ratgeber für die Erstellung von Jahresabschlüssen nach dem UGB. Beginnend bei Buchhaltung bis hin zu Jahresabschlussanalysen erläutern die Autoren leicht verständlich Grundlagen der Rechnungslegung. Gewinn/Verlustrechnung, Bilanz, Einnahmen-Ausgaben-Rechner, laufende und latente Steuern. Mit über 430 Anwendungsbeispielen aus d. Rechnungslegungspraxis. 2016, LexisNexis, 630 Seiten ISBN 978-3-7007-6467-0, EUR 69,– Die steuerbezogene Ausbildung nimmt einen immer größeren Stellenwert ein. Dieses Lehrbuch soll einerseits die Grundlagen des Steuerrechts für die Einführungsvorlesungen abdecken, andererseits das Fundament für Fortgeschrittenenkurse und die praktische Arbeit im Steuerrecht schaffen. Es enthält einen Schwerpunkt auf der in Ausbildung und Praxis besonders wichtigen Unternehmensbesteuerung. Im Band II des Handbuchs der österreichischen Steuerlehre werden die Grundlagen der steuerlichen Gewinnermittlung (ua das Maßgeblichkeitsprinzip), die Ansatz- und Bewertungsvorschriften der Steuerbilanz, die Gewinnverwendung sowie die Instrumente der Steuerbilanzpolitik eingehend erörtert. Neuerscheinungen Winter 2016 11 Verletzungen von Menschenrechten vermeiden Immer wieder berichten Zeitungen von Gewalt gegen Ältere, auch in Pflegeheimen. Ein Forschungsprojekt, gefördert vom Jubiläumsfonds der OeNB und der Volksanwaltschaft, geht nicht nur dieser Frage nach, sondern untersucht Möglichkeiten, Verletzungen der Menschenrechte zu vermeiden. Damit bietet es, wie Volksanwalt Günther Kräuter feststellt, auch für die Arbeit der Volksanwaltschaft eine wichtige Grundlage. Im Gespräch mit facultas erläutert Autorin Petra Niederhametner, die das Projekt in Buchform gebracht hat, wieso. Was war der Anlass für dieses Buch? Die Volksanwaltschaft erhielt im Jahr 2012 den verfassungsgesetzlichen Auftrag, Einrichtungen zu kontrollieren, in denen es zu Freiheitsbeschränkungen kommen kann. Dazu zählen auch psychiatrische Abteilungen und Pflegeheime. Diese Kontrollen sollen Menschenrechtsverletzungen verhindern und den Schutz der Patienten und Bewohner erhöhen. Das Forschungsprojekt sollte diese neue Aufgabe unterstützen. Welche Ziele haben Sie selbst verfolgt? Mir war wichtig, die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das noch immer wenig beachtet wird, obwohl es große Teile der Bevölkerung betrifft. Immerhin wird der Anteil der älteren Bevölkerungsgruppen immer größer, Demenzerkrankungen und psychische Erkrankungen nehmen zu. Wichtig war mir, einen konstruktiven Ansatz zu verfolgen, das Thema abseits von Skandalen zu behandeln. Im Buch geht es ja primär nicht um die Feststellung von Menschenrechtsverletzungen, sondern um Fragen der Prävention: Wie können Gefährdungen identifiziert und möglichst vermieden werden? Wie sind sie bei der Studie vorgegangen? Ich habe acht Themenkreise genauer untersucht, darunter die Anwendung von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen, Gewalt, Medikation etc. Ich habe Studien rezipiert, die Hinweise geben, unter welchen Voraussetzungen der Eintritt von Gefährdungen, etwa das Auftreten von Gewalt, wahrscheinlicher wird. Es sollten Schutzfaktoren identifiziert werden. Daraus wurden präventive Maßnahmen abgeleitet, um diese Gefahren zu verringern. Ich habe dafür mehrere Hundert Forschungsarbeiten und klinische Studien aufgearbeitet, Interviews mit Fachleuten geführt und anonymisierte Prüfprotokolle der Volksanwaltschaft ausgewertet. 12 Vor Kurzem war in den Zeitungen zu lesen, dass in einem Pflegeheim in NÖ Bewohner gequält worden seien. Lassen sich derartige Vorfälle verhindern? Die Medien haben einen Verantwortlichen zitiert, dass es „besonders perfide“ sei, schwer pflegebedürftige Personen zu misshandeln. Das stimmt natürlich. Dazu muss man aber auch wissen, dass gerade besonders pflegebedürftige Personen sehr gefährdet sind, Opfer von Gewalt zu werden, und deshalb entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden müssten. Das Wissen um die Risiken ist ein erster Schritt. Eine weitere Voraussetzung ist, dass das Thema Gewalt in den Einrichtungen diskutiert ist, Gewaltvorfälle systematisch aufgearbeitet werden und intern überprüft wird, ob sich die Mitarbeiter an die Grundsätze der gewaltfreien Pflege halten. Das erfordert natürlich auch, dass entsprechende Konsequenzen gesetzt werden, wenn dem nicht so ist. Ist Gewalt ein generelles Problem in Pflegeheimen oder psychiatrischen Abteilungen? Nein, die Einrichtungen können nicht über einen Kamm geschoren werden. Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit Freiheitsbeschränkungen. Gemeint sind damit u.a. Fixierungen, die auch eine Form der Gewalt darstellen. Viele Studien belegen, dass Einrichtungen unterschiedlich häufig freiheitsbeschränkende Maßnahmen setzen und diese Unterschiede nicht mit bestimmten „Merkmalen“ der Bewohner und Patienten begründbar sind. Einrichtungen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Kultur, also im Führungsstil, in der Personalausstattung, in der Zusammenarbeit usw. Diese Faktoren beeinflussen wiederum, wie man sich in einer Einrichtung mit präventiven Maßnahmen auseinandersetzt oder eben konkret mit der Frage, wie Freiheitsbeschränkungen möglichst vermieden werden. Was waren für Sie wichtige Einsichten und Momente während der Arbeit? Überraschend war für mich, wie wenige Informationen und Daten über Pflegeheime und psychiatrische Ab teilungen es in Österreich gibt. Und im Vergleich zu skandinavischen Ländern ist dieser Bereich auch weitgehend unerforscht. Mag. Petra Niederhametner ist Juristin mit langjähriger Erfahrung im Personalmanagement und Verlagswesen. Seit 2008 ist sie selbstständig im Bereich angewandte Forschung und Corporate Publishing tätig, u.a. für die Volksanwaltschaft. Niederhametner Verletzungen von Menschen rechten vermeiden Prävention am Beispiel von Pflegeheimen und psychiatrischen Abteilungen 2016, facultas, 400 Seiten ISBN 978-3-7089-1472-5, EUR 29,– Dieses Buch widmet sich der Prävention von Menschenrechtsverletzungen in zwei Bereichen: in Pflegeheimen und psychiatrischen Einrichtungen. Die Aufarbeitung zahlreicher einschlägiger Studien und dokumentierter Wahrnehmungen nationaler und internationaler Kontrollinstanzen soll zeigen, wo menschenrechtliche Gefährdungslagen bestehen und wie diese ausgeschaltet werden können. Die Zusammenfassung sinnvoller Schutzmaßnahmen hat generelle Bedeutung und geht damit über die beiden hier untersuchten Einrichtungstypen hinaus. 4 WOCHEN GRATIS TESTEN Die Zeitung für Leser, deren Heimat 507 Millionen Einwohner hat. Ob Kultur, Politik oder Wirtschaft: Was mitten in Europa passiert, steht auch immer in einem europäischen Gesamtkontext. Darum bietet die Wiener Zeitung ihren Lesern nicht nur einen ausgeprägten Europaschwerpunkt, sondern sieht auch Österreich stets im europäischen Zusammenhang. wienerzeitung.at Zusammenhänge verstehen BWL Hörerscheinpreis 43,20 Hörerscheinpreis 29,60 Messner, Kreidl, Wala Zunk, Grbenic, Bauer Christl, Spiekermann Grundlagen der Be triebswirtschaftslehre Kostenrechnung Networks of Control 5. Auflage 2016, LexisNexis, 326 Seiten ISBN 978-3-7007-6275-1, EUR 54,– Nach einer grundlegenden Einführung in das betriebswirtschaftliche Denken werden in den drei Hauptteilen „Güterwirtschaftlicher Kreislauf“, „Rechnungswesen und Finanzwirtschaft“ sowie „Management“ die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Teilbereiche behandelt. Besonderer Wert wird neben der fundierten Aufbereitung der Inhalte auf leichte Verständlichkeit und übersichtliche Darstellungen gelegt. 3. Auflage 2016, LexisNexis, 300 Seiten ISBN 978-3-7007-6466-3, EUR 37,– Auf Basis einer Darstellung der Grundlagen der Kostenrechnung und des Controllings wird in einem Methodikteil die „klassische“ Kostenrechnung in ihrer Grundform präsentiert. Ausgewählte Anwendungsfälle von Kostenrechnungsinstrumenten zur Veranschaulichung von Einsatzmöglichkeiten der Kostenrechnung in der betrieblichen Praxis sowie Beispiele „moderner“ Kostenrechnungskonzepte werden dargestellt. A Report on Corporate Surveillance, Digital Tracking, Big Data & Privacy NEU 2016, facultas, 165 Seiten ISBN 978-3-7089-1473-2, EUR 19,– Who are the players in today’s personal data business? How do online platforms, tech companies and data brokers really collect, share and make use of personal information? Which data is recorded by smartphones, fitness trackers, e-readers, smart TVs,...? Wolfie Christl and Sarah Spiekermann explain in “Networks of Control” how today’s networks of corporate surveillance are constantly tracking, profiling, categorizing, rating and affecting the lives of billions. NEU Süss-Reyes, Fuetsch, Keßler, Frank Erfolgsfaktoren landwirtschaft licher Familien betriebe in Niederöster reich NEU 2017, facultas, 248 Seiten ISBN 978-3-7089-1477-0, EUR 38,– Die Frage, welche Faktoren in der Landwirtschaft unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Erfolg führen, ist von eminenter praktischer bzw. wirtschaftspolitischer Bedeutung und steht im Fokus der vorliegenden Studie des Forschungsinstituts für Familienunternehmen an der WU Wien. Die Ergebnisse zeichnen ein umfassendes Bild der Erfolgs faktoren für ein innovatives, nachhaltiges und nachfolgeorientiertes Wirtschaften. 14 Neuerscheinungen Winter 2016 Radakovics, Rößl Radakovics, Rößl Das Image von Wohn baugenossenschaften in Österreich Das Image von Kredit genossenschaften in Österreich Wichtige und sympathische Akteu re der Wohnungswirtschaft Tradition und Regionalität als Wettbewerbsvorteile 2016, facultas XVIII + 207 Seiten ISBN 978-3-7089-1471-8, EUR 36,– 2015, facultas, XVII + 189 Seiten ISBN 978-3-7089-1319-3, EUR 36,– Wohnbaugenossenschaften haben in Österreich eine lange Tradition. Aber wie werden Wohnbaugenossenschaften im Vergleich zu nicht genossenschaftlichen Wohnbauunternehmen wahrgenommen? Und was wissen Österreicherinnen und Österreicher über diese traditionsreiche Organisationsform? Antworten auf diese und andere Fragen versucht der vorliegende Projektbericht zu finden. Welches Image haftet Genossenschaften im Bereich des Bankwesens an? Was wissen Österreicherinnen und Österreicher überhaupt über diese traditionsreiche Organisationsform im Bankbereich? Eine österreichweite Befragung versucht, diese Fragen zu beantworten; die inhaltlich und grafisch aufbereiteten Ergebnisse sind Gegenstand dieses Buches. PLÄTZE. FERTIG. PRAKTIKUM! AUF DIE PRAKTIKUMSTAG 24. JÄNNER 2017 Abtrennen, ausfüllen und faxen an +43 1 310 53 56 - 34 oder im Kuvert an Facultas Versand, Stolberggasse 26, 1050 Wien senden. Preisliste/Bestellformular Bestellen Sie jetzt auch online unter www.facultas.at/wissen Stk. Autor Titel ISBN/ISSN c I Andergassen, Auer 978-3-214-09183-5 c I c I c I c I Birklbauer Böck Brein, Denk, Krainer, Reisner, Sixl, Wagner Schulrecht 2016/17 Im Abonnement Strafrecht, Strafprozessrecht. Diplomprüfungsfälle und Lösungen Steuertipps zum Jahresende 2016 und Jahresanfang 2017 Kombi-Paket Bilanzierung 2017 für den Jahresabschluss 2016 c I Christl, Spiekermann c I c I c I c c Preis in EUR 978-3-7083-1117-3 978-3-7041-0663-6 978-3-7041-0667-4 36,00 28,80 28,80 11,00 44,00 Networks of Control. Report on Corporate Surveillance, Digital Tracking, Big Data and Privacy 978-3-7089-1473-2 19,00 I Deixler-Hübner (Hg.) Filzwieser, Taucher (Hg.) Fma (Hg.) Frohner, Haller Handbuch Familienrecht Asyl- und Fremdenrecht Handbuch Versicherungsaufsicht – VAG 2016 MedienG 978-3-7073-3165-3 978-3-7083-1113-5 978-3-7007-6463-2 978-3-214-07011-3 178,00 48,00 59,00 64,00 I Grabenwarter, Hofer, Kermann, Maier, Philipp, Seidl ua Steuerrechts-Paket 2017, Steuerberaterinformation /Klienteninformation 2017/ Personalverrechnung 2017/Sozialversicherung 2017 978-3-7041-0671-1 99,00 c I Hauert Ergebnis- und prozessorientierte Stabilisierungsmechanismen und staatliches Regulierungsinteresse 978-3-7089-1377-3 101,80 c I Heiss (Hg.) Europäische Erbrechtsverordnung – Auswirkungen auf das Fürstentum Liechtenstein und die Schweiz 978-3-7089-1463-3 43,80 c I Hirschler Handbuch der österreichischen Steuerlehre, Band II: Steuerliche Gewinnermittlung und Steuerbilanzpolitik 978-3-7007-6506-6 ca. 46,00 c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I c I Hummer, Loizenbauer, Mitterlehner, Wasner Jku Tax Knyrim (Hg.) Maier, Reidinger, Nitsch Messner, Kreidl, Wala Migralex - Zeitschrift Für Fremden und Minderheitenrecht Mosler, Müller, Pfeil (Hg.) Mühlberger, Ott Niederhametner Olechowski Piska (Hg.) Pochmarski, Lichtenberg, Tanczos Prodinger Radakovics, Rößl Radakovics, Rößl Reidinger Sabara Schennach Seiler Sladecek, Marzi, Schmiedbauer Steiner, Janković Süss-Reyes, Fuetsch, Keßler, Frank (Hg.) Wagner (Hg.) Walch Weilinger Zunk, Grbenic, Bauer Hörerscheinpreis Quellensteuern, Band I Steuerrecht – studieren und verstehen Hörerscheinpreis Datenschutz-Grundverordnung Bürgerliches Recht Teil II Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre Hörerscheinpreis Ausgabe 3-2016, Einzelheft im Jahresabo Der SV-Komm Die Kommunen im Finanz- und Steuerrecht Verletzungen von Menschenrechten vermeiden Rechtsgeschichte. Einführung und Grundlagen Casebook Einführung in die Rechtswissenschaften Berufung in der ZPO Einführung in das Steuerrecht Das Image von Wohnbaugenossenschaften in Österreich Das Image von Kreditgenossenschaften in Österreich Bürgerliches Recht Teil III Ein Kind kommt Italienische Rechtsgeschichte Strafprozessrecht Recht für Gesundheitsberufe Der Jahresabschluss nach dem UGB Erfolgsfaktoren landwirtschaftlicher Familienbetriebe in Niederösterreich Umwelt- und Anlagenrecht. Teil I: Interdisziplinäre Grundlagen § 1489a ABGB im System des liechtensteinischen Verjährungsrechts (ZLR-Band 7) Privatrecht Kostenrechnung 978-3-7007-6508-0 978-3-7007-6467-0 978-3-214-10083-4 978-3-7089-1467-1 978-3-7007-6275-1 1727-057X 978-3-214-09620-5 978-3-7041-0660-5 978-3-7089-1472-5 978-3-7089-1305-6 978-3-7089-1476-3 978-3-7007-6156-3 978-3-7007-6726-8 978-3-7089-1471-8 978-3-7089-1319-3 SJUS873.00 978-3-7007-6286-7 978-3-7089-1442-8 978-3-7089-1371-1 978-3-7007-6274-4 978-3-214-06360-3 978-3-7089-1477-0 978-3-7083-1124-1 978-3-7089-1469-5 978-3-7089-1439-8 978-3-7007-6466-3 ca. 36,80 69,00 69,00 55,20 62,00 28,00 54,00 43,20 24,00 60,00 398,00 45,00 29,00 42,00 ca. 18,00 ca. 52,00 55,00 36,00 36,00 16,50 ca. 35,00 16,00 32,00 48,00 68,00 38,00 38,80 78,20 39,00 37,00 29,60 Hörerscheinpreis W_3/16 Preise inklusive Ust., zzgl. Porto. Preise und Lieferzeiten gültig am Tag des Anbots. Preis-, Lieferzeitänderungen und Irrtümer vorbehalten. 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